DE19731682A1 - Verfahren zum Herstellen von Hydrogensiloxan-Copolymeren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Hydrogensiloxan-CopolymerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kata
lysator und ein Verfahren zum Herstellen von Hydrogensil
oxan-Copolymeren. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
ermöglicht die Synthese neuer Zusammensetzungen, gemischter
Siliconpolymerer mit gemischten funktionellen Gruppen.
Polydimethylsiloxan-Flüssigkeiten können konventionell
nach irgendeinem mehrerer synthetischer Verfahren herge
stellt werden. Ein übliches und weit benutztes industriel
les Verfahren zum Herstellen solcher Flüssigkeiten schließt
die Hydrolyse halogen-funktioneller Silane, gefolgt von ei
ner Kondensation, ein. Ein zweites Verfahren beginnt mit
cyclischen Organosiloxanen unter Anwendung einer ringöff
nenden Polymerisation zur Herstellung einer entweder kine
tisch oder gleichgewichts-kontrollierten Mischung linearer
und cyclischer Organosiloxan-Verbindungen.
Die ringöffnende Polymerisation cyclischer Organosil
oxane kann entweder durch Säure- oder Base-Katalyse erfol
gen. Die erfolgreich eingesetzten Katalysatoren liegen im
Bereich von sehr sauren Katalysatoren, wie Trifluormethan
sulfonsäure, bis zu sehr basischen, wie Kaliumhydroxid oder
Kaliumsilanolat. Eine weite Vielfalt saurer Katalysatoren
wurde benutzt, und die ringöffnende Polymerisation zu kata
lysieren, wie Schwefelsäure, säure-gewaschene Tone, saure
Ionenaustauscherharze und lineare Phosphonitrilchloride
(LPNC).
Während die ringöffnende Polymerisation mit entweder
einem sauren oder basischen Katalysator ausgeführt werden
kann, ist die präparative Chemie wasserstoffhaltiger Sil
oxane (d. h. Silylhydride) auf saure Katalysatoren be
schränkt. Wird ein basischer Katalysator benutzt, dann
läuft die ringöffnende Polymerisation ab, doch erzeugt die
basen-katalysierte Hydrid-Abstraktion funktionelle Hydro
xylgruppen anstelle der funktionellen Wasserstoffgruppen,
und das Material kondensiert über Silanolgruppen. Während
dies ein Polymer erzeugt, führt es zu einem vernetzten an
stelle eines linearen Polymers.
Verfahrens-Betrachtungen bei der Auswahl eines sauren
Katalysators für die Herstellung von Hydrogenorganosiloxa
nen erfordern die milderen Säure-Katalysatoren im Gegensatz
zu Schwefelsäure und Trifluormethansulfonsäure, weil diese
Säuren sehr stark und hoch korrosiv sind. Der Einsatz sol
cher starken Säuren erfordert den Gebrauch spezieller Le
gierungen bei Verfahrens-Kesseln, um die säure-induzierte
Korrosion und Verunreinigung des resultierenden Produktes
zu vermeiden.
Mildere Säure-Katalysatoren, wie säure-gewaschene Tone
und saure Ionenaustauscherharze, haben Nachteile, die, wäh
rend sie die Korrosions- und Verunreinigungs-Probleme ver
meiden, die mit dem Angriff starker Säure auf metallische
Verfahrens-Kessel verbunden sind, andere Probleme verursa
chen. Die sauren Ionenaustauscherharze behalten katalyti
sche Aktivität nicht für irgendeine bedeutsame und ökono
misch brauchbare Zeitdauer und erfordern eine häufige Rege
neration oder Ersetzung. Säure-gewaschene Tone werden im
allgemeinen als Pulver eingesetzt, um die Kontakt-Wirksam
keit zwischen dem Reaktionssubstrat und dem Katalysator zu
verbessern, was eine Filtration stromab erfordert, um die
feinen Katalysator-Bestandteile säuregewaschenen Tons aus
dem Produkt zu entfernen. Weiter enthalten säuregewaschene
Tone im allgemeinen Restmengen Wasser, die zu einem Hydrid
silanol-Austausch beitragen, der zu einer graduellen und
unerwünschten Kondensations-Polymerisation des Hydridpro
duktes führt. Durch Vergleich mit den stärkeren Säure-Kata
lysatoren leiden diese milderen Säure-Katalysatoren an ge
ringeren Reaktionsgeschwindigkeiten und so an einer gerin
geren Produktion von Produkt pro Zeiteinheit bei irgendei
ner gegebenen Temperatur.
Während die Nachteile der kinetischen Geschwindigkeit
eines gegebenen Katalysators durch eine Erhöhung der Tem
peratur ausgeglichen werden können, hat diese Lösung min
destens zwei ernste Nachteile. Der erste ist, daß bei Ände
rung der Temperatur, d. h. ihrer Erhöhung, die relativen An
teile von Reaktanten, erwünschten Produkten und unerwünsch
ten Nebenprodukten sich ändern. Diese Änderung kann dem er
wünschten Verfahren entweder nützen oder nachteilig sein,
was von den relativen Mengen des erwünschten Produktes als
einer Funktion der erhöhten Temperatur abhängt, weil die
Gleichgewichts-Konstante für die Reaktion eine Funktion der
Temperatur ist. Während die Temperatur erhöht wird, muß die
der Reaktionsmasse zugeführte Energiemenge zur Erhöhung der
Temperatur vergrößert werden (für endotherme Reaktion), und
dies beeinträchtigt fast immer die Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens. Es gibt somit einen komplexen Ausgleich zwi
schen der erwünschten Reaktionsgeschwindigkeit, der er
wünschten Produktmischung, der Katalysatoraktivität und den
Betriebsvariablen des Verfahrens.
Im Gegensatz zu den Säure-Katalysatoren, die entweder
neutralisiert, z. B. Schwefelsäure, oder vom Produkt abge
trennt werden müssen, z. B. säuregewaschene Tone, haben
Phosphonitrilhalogenide, insbesondere lineare Phosphoni
trilchloride (LPNC), einen besonderen Gebrauch für die Um
lagerung und Kondensation von Organosiloxan-Oligomeren ge
funden. Diese LPNC-Katalysatoren können in recht geringen
Mengen in der katalysierten Reaktion eingesetzt werden,
z. B. zwischen 25 und 2.000 ppm. Ein zusätzlicher Vorteil
ist es, daß der Katalysator im Produkt belassen und ther
misch desaktiviert werden kann, falls erwünscht. Dieses
Verfahren führt üblicherweise nicht zu irgendeiner merkli
chen Verunreinigung des Produktes.
Während die LPNC-Katalysatoren für Umlagerungs- und
Kondensations-Reaktionen, die Silicone und Siloxane ein
schließen, besonders brauchbar waren, wurden sie üblicher
weise nicht für die ringöffnende Polymerisation eingesetzt,
weil diese Katalysatoren in Reaktionen dieser Art geringe
Geschwindigkeiten haben. Während es möglich ist, akzeptable
Reaktionsgeschwindigkeiten bei der Synthese von Hydridsil
oxan-Organosiloxan-Copolymeren zu erzielen, wenn das Hy
dridniveau oberhalb etwa 1.000 ppm liegt, ist die Rate der
ringöffnenden Polymerisation in Gegenwart eines Siloxans
mit geringem Hydridgehalt (etwa 300 ppm) außerordentlich
langsam, was Tage statt Stunden erfordert. Es würde daher
nicht erwartet werden, daß LPNC-Materialien besonders gut
geeignet wären, um die ringöffnende Polymerisation in Ge
genwart von Siloxanen geringen Hydridgehaltes zu katalysie
ren, um Siloxan-Polymere mit geringem Hydridgehalt herzu
stellen.
Die vorliegende Erfindung umfaßt ein Verfahren zur
Herstellung von Siloxan-Copolymeren, umfassend:
- (a) Auswählen eines wasserstoffreichen Siloxans mit einem Gehalt an aktivem Wasserstoff oberhalb von etwa 0,100 Mol-% aktivem Wasserstoff und
- (b) Polymerisieren eines cyclischen Siloxans und des wasserstoffreichen Siloxans in Gegenwart einer katalyti schen Lewissäure-Verbindung, die dadurch ein copolymeres Siloxan erzeugt. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird in einem Temperaturbereich von etwa 50 bis etwa 100°C und in Gegenwart einer wasserstoffreichen Siloxan-Verbin dung oder von deren Mischungen mit einem mittleren Gehalt an aktivem Wasserstoff oberhalb etwa 0,100 Mol-% Wasser stoff ausgeführt.
Die bevorzugten Lewissäure-Verbindungen, die das Ver
fahren der vorliegenden Erfindung katalysieren, sind ausge
wählt aus der Gruppe bestehend aus:
- 1) [X₃P(NPX₂)nPX₃]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist;
- 2) [X₃P(NPX₂)nNPX₃]⁺PX6⁻, worin n eine ganze Zahl von bis 6 und X ein Halogenid ist;
- 3) [X₃P(NPX₂)nNPX³]⁺EXm⁻, worin E ein Element mit ei nem Wert der Elektronegativität von 1,2 bis 2, m eine ganze Zahl von 3 bis 8 und X ein Halogenid ist;
- 4) O(X)2-aYaP(NPX₂)bNPX3-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1, Y OH, OR′ oder R¹CO₂ ist, worin R′ Alkyl oder Aryl ist und X ein Halogenid ist;
- 5) O(X)2-aYaP(NPX₂)bNP(O)X2-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1, Y OH, OR′ oder R¹CO₂ ist, worin R′ Alkyl oder Aryl ist und X ein Halogenid ist;
- 6) X3-p(HO)pP(NPX₂)mNP(O)X₂, worin m eine ganze Zahl von 0 bis 6 und p 0 oder 1 und Y ein Halogenid ist, und
- 7) X₃P(NPX₂)mNPX₂(O), worin m Wert von 0 bis 6 haben kann und X ein Halogenid ist.
Weiter schafft das Verfahren der vorliegenden Erfin
dung eine neue Klasse von Siloxanpolymeren mit der Formel:
MuDqTrQs,
die mindestens zwei Dq hat, worin jedes Dq sich von jedem
anderen Dq unterscheidet, und jedes Dq die Formel hat:
Dq = SiR¹R²O2/₂,
worin jedes R¹ und R² in jedem Dq unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwertigen
Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wo
rin jedes q von Dq unabhängig eins oder mehr bedeutet, wo
bei
M = R⁴R⁵R⁶SiO3/₂, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist;
T = R⁷SiO3/₂, worin R⁷ ausgewählt ist aus der Gruppe beste hend aus Wasserstoff und einwertigen Kohlenwasserstoffre sten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wobei der stöchiome trische Buchstabe r von T null oder positiv ist, und
Q = SiO4/₄, wobei der stöchiometrische Buchstabe s von Q null oder positiv ist, unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist. Eine be vorzugte Zusammensetzung der neuen Verbindungen ist die, bei denen die tiefgestellten Buchstaben r und s null sind. Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, hat somit die Formel:
M = R⁴R⁵R⁶SiO3/₂, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist;
T = R⁷SiO3/₂, worin R⁷ ausgewählt ist aus der Gruppe beste hend aus Wasserstoff und einwertigen Kohlenwasserstoffre sten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wobei der stöchiome trische Buchstabe r von T null oder positiv ist, und
Q = SiO4/₄, wobei der stöchiometrische Buchstabe s von Q null oder positiv ist, unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵, R⁶ und R⁷, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist. Eine be vorzugte Zusammensetzung der neuen Verbindungen ist die, bei denen die tiefgestellten Buchstaben r und s null sind. Eine besonders bevorzugte Zusammensetzung, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, hat somit die Formel:
MuDq,
die mindestens zwei Dq hat, wobei sich jedes Dq von jedem
anderen Dq unterscheidet und jedes Dq die Formel hat:
Dq = SiR¹R²O2/₂,
worin jedes R¹ und R² in jedem Dq unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwertigen
Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wo
rin jedes q von Dq unabhängig eins oder mehr bedeutet, wo
bei
M = R⁴R⁵R⁶SiO3/₂, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist; unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist.
M = R⁴R⁵R⁶SiO3/₂, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist; unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist.
Es wurde in der US-Patentanmeldung Serial Nr.
08/688,578, eingereicht am 30. Juli 1996 offenbart, daß
Silanolat-Katalysatoren für eine anfängliche ringöffnende
Polymerisations-Reaktion cyclischer Organosiloxane einge
setzt werden können, gefolgt von der Einführung eines Phos
phonitrilhalogenid-Katalysators und eines wasserstoffhalti
gen Organosiloxans für die nachfolgende Umlagerungs- und
Kondensations-Reaktion, um ein wasserstoffhaltiges Organo
siloxan-Polymer im gleichen Reaktionsgefäß herzustellen.
Das offenbarte Verfahren umfaßt die folgenden Stufen:
worin D = SiR¹R²O2/2, wobei R¹ und R² unabhängig ausgewählt
sind aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40
Kohlenstoffatomen und q < x, wobei x allgemein im Bereich 3
≦ x ≦ 8 liegt. Der Basen-Katalysator kann irgendeiner der
allgemein im Stande der Technik bekannten sein, um cycli
sche Organosiloxane zu polymerisieren, doch muß der Kataly
sator durch eine Säure, entweder Arrheniussäure, Brönstedt
säure oder Lewissäure, neutralisierbar sein. Das bevorzugte
saure Neutralisationsmittel ist eine Lewissäure, ausgewählt
aus der Gruppe von Phosphonitrilhalogeniden. Katalysatoren,
wie ein Alkalimetallsilanolat, Alkalimetallhydroxid und te
traorgano-substituiertes Ammoniumhydroxid, wie Tetramethyl
ammoniumhydroxid und ähnliche, sind bevorzugt.
worin DH = SiR³Ho2/2 ist, worin R³ ausgewählt ist aus ein
wertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoff
atomen (alternativ DH = SiR¹R²O2/2, wobei R¹ und R² ausge
wählt sind aus der Gruppe aus Wasserstoff und einwertigen
Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wo
bei eines von R¹ und R² Wasserstoff ist) und worin M =
R⁴R⁵R⁶SiO1/2, worin R⁴, R⁵ und R⁶ jeweils unabhängig ausge
wählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und
einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlen
stoffatomen, worin die tiefgestellten Buchstaben p und q
ganze Zahlen sind, die unabhängig im Bereich von etwa 1 bis
etwa 1.000, vorzugsweise von etwa 1 bis etwa 700, bevorzug
ter von etwa 1 bis etwa 500 und am bevorzugtesten von etwa
bis etwa 400 liegen. Es ist darauf hinzuweisen, daß das
Verfahren am vorteilhaftesten ist, wenn es erwünscht ist,
Copolymere herzustellen, die relativ geringe Hydridgehalte
aufweisen, d. h., wenn der stöchiometrische Buchstabe q im
Copolymer sehr viel größer ist als der stöchiometrische
Buchstabe p.
Der Lewissäure-Katalysator für Reaktion 3) ist ausge
wählt aus der Gruppe von Phosphonitrilhalogenid-Katalysa
toren, wie in der US-PS 5,420,221 offenbart und gelehrt,
sowie solchen, die die folgenden einschließen, darauf aber
nicht beschränkt sind:
[X₃P(NPX₂)nPX³]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I;
[X₃P(NPX₂)nNPX³]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I;
[X₃P(NPX₂)nNPX³]⁺EXm⁻, worin E ein Element mit einem Elektronegativitätswert von 1,2 bis 2 ist, wie Al, Sb, P, Sn, Zn und Fe und m eine ganze Zahl von 3 bis 8 ist;
O(X)2-aYaP(NPX₂)bNPX3-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1, Y ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus OH, OR′ oder R′CO₂ ist, worin R′ Alkyl oder Aryl ist;
O(X)2-aYaP(NPX₂)bNP(O)X2-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1 ist, X ein Halogen ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fluor, Chlor, Brom und Iod, Y ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus OH, OR¹ oder R′CO₂, worin R¹ Alkyl oder Aryl ist;
X3-p(HO)pP(NPX₂)mNP(O)X₂, worin X ein Halogen ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I und m eine ganze Zahl von 0 bis 6 und p 0 oder 1 ist, und
X₃P(NPX₂)mNPX₂(O), worin m-Werte von 0 bis 6 variieren können.
[X₃P(NPX₂)nPX³]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I;
[X₃P(NPX₂)nNPX³]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I;
[X₃P(NPX₂)nNPX³]⁺EXm⁻, worin E ein Element mit einem Elektronegativitätswert von 1,2 bis 2 ist, wie Al, Sb, P, Sn, Zn und Fe und m eine ganze Zahl von 3 bis 8 ist;
O(X)2-aYaP(NPX₂)bNPX3-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1, Y ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus OH, OR′ oder R′CO₂ ist, worin R′ Alkyl oder Aryl ist;
O(X)2-aYaP(NPX₂)bNP(O)X2-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1 ist, X ein Halogen ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fluor, Chlor, Brom und Iod, Y ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus OH, OR¹ oder R′CO₂, worin R¹ Alkyl oder Aryl ist;
X3-p(HO)pP(NPX₂)mNP(O)X₂, worin X ein Halogen ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I und m eine ganze Zahl von 0 bis 6 und p 0 oder 1 ist, und
X₃P(NPX₂)mNPX₂(O), worin m-Werte von 0 bis 6 variieren können.
Das vorgenannte zweistufen-Verfahren ist brauchbar,
wenn der Gehalt der Hydrogenorganosiloxan-Komponente oder
ihrer Vorstufe an aktivem Wasserstoff gering ist. Es wird
nun offenbart, daß bei hohem Gehalt der Vorstufe an aktivem
Wasserstoff die basen-katalysierte Reaktion weggelassen
werden kann, weil der Lewissäure-Katalysator beide Reaktio
nen ausführt und zu dem Verfahren und den Copolymeren der
vorliegenden Erfindung führt. Wenn daher der Molanteil Si-H
oder die Mol-% aktiven Wasserstoffes in MDH pM, MHDH pM,
MHDHMH oder einer anderen aktiven Wasserstoff enthaltenden
Vorstufe oberhalb etwa 0,100 Mol-% Wasserstoff, vorzugswei
se oberhalb 0,500 Mol-% Wasserstoff, bevorzugter oberhalb
etwa 0,750 Mol-% Wasserstoff und am bevorzugtesten oberhalb
etwa 1,100 Mol-% Wasserstoff liegt, findet die folgende Re
aktionsart statt:
worin D¹ eine andere D-Gruppe ist und D die oben genannte
Bedeutung hat, der tiefgestellte Buchstabe α entweder den
Wert von p hat oder null ist und x, p und q die oben ge
nannten Bedeutung haben. Es ist zu bemerken, daß die Zugabe
anderer copolymerisierbarer Materialien, d. h. von Materia
lien, die T- und Q-Gruppen enthalten, die Produktion von
Copolymeren nicht beeinträchtigt, die alle vier Silicon
struktur-Einheiten, M, D, T und Q, enthalten, falls er
wünscht, so daß die Reaktion 4) ein spezifisches Beispiel
der Reaktion, insbesondere für lineare Copolymere, ist. Der
Grad der Polymerisation oder Copolymerisation kann durch
die Menge einer zu der Reaktionsmischung hinzugegebenen M-reichen
Verbindung kontrolliert werden. Es ist zu bemerken,
daß Mischungen aktiver Wasserstoffverbindungen als die
Quelle aktiven Wasserstoffes eingesetzt werden können.
Das Einstufen-Verfahren hängt nicht nur von den Mol-%
oder dem Molenbruch der Komponenten mit aktivem Wasserstoff
(Hydrid) ab, die in der Reaktionsmischung vorhanden sind,
sondern er hängt auch ebenso von der Temperatur ab. Die Co
polymerisations-Reaktion hat eine optimale Temperatur zwi
schen 50 und 100°C. Bei 50°C ist die Reaktion langsam, wäh
rend sie bei 100°C vorzeitig vor Erreichen eines Gleichge
wichtes endet, wie durch die Gew.-% Feststoffe gemessen. Es
ist zu bemerken, daß die Gew.-% Feststoffe als ein Indika
tor des Erreichens des Gleichgewichtes, wie üblich, zwi
schen 85 und 89 Gew.-%, definiert sind, was Variationen in
den experimentellen Messungen gestattet. Vergleiche der Re
aktions-Kinetik zwischen der Copolymerisation von Octame
thylcyclotetrasiloxan (D₄) und Tetramethyltetravinylcyclo
tetrasiloxan (D₄Vi) zeigen eine merkliche Verlangsamung für
die Reaktionsgeschwindigkeit des Vinyl-Materials. Die Ein
stufen-Copolymerisation kann daher zwischen 50 und 100°C,
vorzugsweise zwischen etwa 60 und etwa 90°C, bevorzugter
zwischen etwa 60 und etwa 80°C und am bevorzugtesten zwi
schen etwa 70 und etwa 80°C ausgeführt werden. Diese Berei
che dienen in erster Linie der Führung bei der Auswahl von
Reaktionsbedingungen, weil es nicht immer erwünscht ist,
einfach die Reaktionsgeschwindigkeit durch Erhöhen der Tem
peratur innerhalb dieses Bereiches zu maximieren. Die Um
setzung kann außerhalb dieses Bereiches ausgeführt werden,
bei Temperaturen unterhalb etwa 50°C wird die Reaktion
langsam bis zum Gleichgewicht ablaufen und bei Temperaturen
oberhalb 100°C kann die Reaktion vor dem Erreichen des
Gleichgewichtes enden.
Es ist bevorzugt, daß die anfängliche, ringöffnende
Polymerisation auch in Gegenwart einer M-reichen, kettenbe
endigenden Verbindung ausgeführt wird. Während es bevorzugt
ist, kurzkettige, ein geringes Molekulargewicht aufweisen
de, M-reiche Verbindungen einzusetzen, um die Gleichge
wichtsverteilung des Polymers zu kontrollieren, erzeugt der
Einsatz von M-reichen Verbindungen größerer struktureller
Komplexizität, wie solcher, die T- oder Q-Verzweigungspunk
te aufweisen, verzweigte Polymere. Die Reaktion des Produkt
polymers, sei es das lineare oder verzweigte Polymer, mit
dem Hydrid der Reaktion 3) erzeugt ein Copolymer, das glei
cherweise linear oder verzweigt ist. Das molare Verhältnis
der M-reichen Siloxanverbindung zur cyclischen Siloxanver
bindung beherrscht die Gleichgewichtsverteilung des resul
tierenden, polymeren Siloxans.
Während es erwünscht ist, sehr M-reiche, kettenbe
endende Verbindungen in der Reaktion 1) einzusetzen, kann
die Natur der Substituenten auf der M-Einheit variiert wer
den, um dem Produkt der Reaktion 3) zusätzliche funktionel
le Gruppen zu geben. So kann, z. B., eine der R-Gruppen auf
der M-Gruppe eine olefinische Ungesättigtheit oder alter
nativ eine Hydrid-Funktionalität enthalten. Es kann somit
ein Copolymer hergestellt werden, das gleichzeitig ein Hy
drid- und ein Alkenyl-Organosiloxan ist, indem man eine M-reiche
Verbindung, die eine Alkenyl-Substitution enthält,
in der anfänglichen, ringöffnenden Polymerisation umsetzt,
um ein Alkenyl-Endgruppen aufweisendes Zwischenprodukt her
zustellen, das dann zur Herstellung der difunktionellen
Verbindung MViDH pDqMVi kondensiert und umgelagert wird,
worin MVi = M, worin eines oder mehrere von R⁴, R⁵ und R⁶
ein einwertiger Alkenylrest sind. Das Verfahren kann unter
Einsatz einer Hydrid-Endgruppen aufweisenden Verbindung,
die MH-Einheiten und einer anderen Vorstufe, die DVi-Ein
heiten enthält, variiert werden. Der Gebrauch der LPNC-Ka
talysatoren bei genügend hohen Hydrid-Gehalten ergibt einen
hohen Grad der synthetischen Flexibilität bei der Herstel
lung gemischter Copolymerer, die, wenn sie überhaupt her
gestellt werden konnten, nicht leicht herzustellen waren.
Alternativ kann die als ein Kettenabbruchsmittel bei
der ursprünglichen ringöffnenden Polymerisation eingesetzte
M-reiche Verbindung ziemlich konventionell sein (d. h. ohne
funktionelle Gruppen), wie eine Trimethyl-Endgruppen auf
weisende Verbindung, doch hat die cyclische Verbindung
funktionelle Gruppen, z. B. ist es ein Tetramer, bei der ei
ne der R-Gruppen an jeder D-Einheit ein einwertiger Alke
nylrest ist, z. B. DVi (ein charakteristisches Symbol für
eine alkenylhaltige D-Gruppe, wobei das hochgestellte Vi
zeigt, daß ein oder mehr von R¹ oder R² ein einwertiger Al
kenylrest ist). In ähnlicher Weise zeigt das hochgestellte
Ph, daß ein oder mehrere von R¹ und R² ein Phenyl- oder an
derer aromatischer Rest ist. Wegen der einzigartigen Selek
tivität dieser Umsetzung können auch die cyclischen Ver
bindungen, die die Ausgangsmaterialien sind, ebenfalls
funktionelle Gruppen aufweisen. Wenn eine der R-Gruppen an
den D-Einheiten, die die cyclischen Organosiloxane umfas
sen, eine Alkenylgruppe ist, dann kann ein Copolymer mit
Alkenyl an der Kette und Hydrid an der Kette hergestellt
werden, z. B., MViDH pDVi qMVi.
Anstatt der Benutzung einzelner cyclischer Materialien
für die ringöffnende Polymerisation können Mischungen cyc
lischer Materialien benutzt werden, und jedes cyclische Ma
terial kann in anderer Weise mit funktionellen Gruppen ver
sehen sein, um komplexe Copolymere herzustellen, die dann
unter Bildung komplexer Hydrid-Copolymerer umgesetzt wer
den. Solche Materialien haben die allgemeine Formel:
MDH pD¹q1D²q2 . . . Dn qnTrQsMu
worin DH p ≠ D¹q1 ≠ D²q2 ≠ . . . ≠ Dn qn, d. h. keines der ver
schiedenen D′s ist gleich und die tiefgestellten Buchstaben
q1 (i) bis qn für alle n-verschiedenen D-Gruppen erfüllen
die Definition für den tiefgestellten Buchstaben q, wie
oben angegeben, und die tiefgestellten Buchstaben r, s und
u in den Einheiten Tr, Qs, Mu′ die tri-funktionelle, tetra
funktionelle oder mono-funktionelle Einheiten sind, liegen
in einem Bereich über die gleichen Werte wie p oder q.
Die difunktionelle Verbindung MViDH pDqMVi, worin MVi =
M, worin eines oder mehrere von R⁴₁ R⁵ und R⁶ eine Alkyl
gruppe sind, ist ein Mitglied dieser Reihe, die difunktio
nelle Verbindung MViDH pDViqM, worin DVi = D, worin R¹ oder
R² eine Alkenylgruppe ist, ist ein Mitglied dieser Reihe;
die trifunktionelle Verbindung MViDH pDVi qMVi,ist ein Mit glied dieser Reihe. Durch eine ringöffnende Polymerisation der beiden cyclischen Materialien, z. B. Dq1 und D, ergibt sich ein Copolymer aus der erststufigen Reaktion. Durch ei ne ringöffnende Polymerisation von mehr als zwei cyclischen Materialien, z. B. D¹q1, D²q2, . . . Dn qn und D ergibt sich ein Polymer höherer Ordnung aus der erststufigen Reaktion. Die Vorstufen, die die verschiedenen D-Gruppen, D¹q1 ≠ D²q2 ≠ . . . ≠ Dn qn, enthalten, können unterschiedliche funktionelle Gruppen aufweisen, was zu einem multifunktionellen Produkt führt. Die Wahl einer M-reichen Verbindung mit oder ohne funktionelle Gruppen führt zu einem Produkt, das an den endständigen Positionen des Moleküls, je nach Lage des Fal les, funktionelle Gruppen aufweisen kann oder nicht. Zu sätzliche Reaktanten können andere funktionelle Gruppen aufweisen, so daß di-, tri-, tetra-funktionelle Copolymere oder Terpolymere und ähnliche aus der Umsetzung resultieren können.
die trifunktionelle Verbindung MViDH pDVi qMVi,ist ein Mit glied dieser Reihe. Durch eine ringöffnende Polymerisation der beiden cyclischen Materialien, z. B. Dq1 und D, ergibt sich ein Copolymer aus der erststufigen Reaktion. Durch ei ne ringöffnende Polymerisation von mehr als zwei cyclischen Materialien, z. B. D¹q1, D²q2, . . . Dn qn und D ergibt sich ein Polymer höherer Ordnung aus der erststufigen Reaktion. Die Vorstufen, die die verschiedenen D-Gruppen, D¹q1 ≠ D²q2 ≠ . . . ≠ Dn qn, enthalten, können unterschiedliche funktionelle Gruppen aufweisen, was zu einem multifunktionellen Produkt führt. Die Wahl einer M-reichen Verbindung mit oder ohne funktionelle Gruppen führt zu einem Produkt, das an den endständigen Positionen des Moleküls, je nach Lage des Fal les, funktionelle Gruppen aufweisen kann oder nicht. Zu sätzliche Reaktanten können andere funktionelle Gruppen aufweisen, so daß di-, tri-, tetra-funktionelle Copolymere oder Terpolymere und ähnliche aus der Umsetzung resultieren können.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung gestattet die
Produktion der folgenden neuen Zusammensetzungen:
MViDH pDqMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MViDH pDqTrMVi,
MViDH pDqQsMVi und MViDH pDqTrQsMVi;
MDH pDVi qM, die T-, Q- und TQ-Varianten MDH pDVi qTrM,
MDH pDVi qQsM und MDH pDVi qTrQsM;
MViDH pDVi qMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MViDH pDVi qTrMVi,
MViDH pDVi qQsMVi und MViDH pDVi qTrQsMVi;
MViDH pD′q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MViDH pD′q1Dq2TrMVi, MViDH pD′q1Dq2QsMVi und
MViDH pD′q1Dq2TrQsMVi;
MDH pDVi q1Dq2M, die T-, Q- und TQ-Varianten MDH pDVi q1Dq2TrM,
MDH pDVi q1Dq2QsM und MDH pDVi q1Dq2TrQsM;
MViDH pDVi q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MViDH pDVi q1Dq2TrMVi MViDH pDVi q1Dq2QsMVi und
MViDH pDVi q1Dq2TrQsMVi
MHDH pDqMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MHDH pDqTrMVi,
MHDH pDqQsMVi und MHDH pDqTrQsMVi;
MHDH pDVi qM, die T-, Q- und TQ-Varianten MHDH pDVi qTrMVi,
MHDH pDVi qQsM und MHDH pDVi qTrQsM;
MHDH pDVi qMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MHDH pDVi qTrMVi,
MHDH pDVi qQsMVi und MHDH pDViqTrQsMVi;
MHDH pD′q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MHDH pD′q1Dq2TrMVi, MHDH pD′q1Dq2QsMVi und
MHDH pD′q1Dq2TrQsMVi;
MHDH pDVi q1Dq2M, die T-, Q- und TQ-Varianten
MHDH pDVi q1Dq2TrM, MHDH pDVi q1Dq2QsM und MHDH pDVi q1Dq2TrQsM;
MHDH pDVi q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MHDH pDVi q1Dq2TrMVi, MHDH pDVi q1Dq2QsMVi und
MHDH pDVi q1Dq2TrQsMVi;
die Polymeren höherer Ordnung auf der Grundlage D¹q1 ≠ D²q2 ≠ . . . ≠ Dn qn sowie die T-, Q- und TQ-Varianten davon und ähnliche. Die vorgenannte Liste ist nicht erschöpfend für all die strukturellen Vertauschungen, die möglich sind un ter Einsatz von M, MH, MVi, MPh, D, DH, DVi, DPh, D¹q1, D²q2, . . . Dn qn, T TH, TVi, TPh und Q, sie ist nur bei spielhaft für die weite Vielfalt gemischter, funktioneller Silicon-Zusammensetzungen, die unter Einsatz dieser ver schiedenen strukturellen Komponenten hergestellt werden kann, die nun wegen der synthetischen Flexibilität, die durch den Einsatz der Lewissäure-Katalysatoren geboten wird, variiert werden kann. Alle oben genannten US-PSn wer den hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
MViDH pDqMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MViDH pDqTrMVi,
MViDH pDqQsMVi und MViDH pDqTrQsMVi;
MDH pDVi qM, die T-, Q- und TQ-Varianten MDH pDVi qTrM,
MDH pDVi qQsM und MDH pDVi qTrQsM;
MViDH pDVi qMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MViDH pDVi qTrMVi,
MViDH pDVi qQsMVi und MViDH pDVi qTrQsMVi;
MViDH pD′q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MViDH pD′q1Dq2TrMVi, MViDH pD′q1Dq2QsMVi und
MViDH pD′q1Dq2TrQsMVi;
MDH pDVi q1Dq2M, die T-, Q- und TQ-Varianten MDH pDVi q1Dq2TrM,
MDH pDVi q1Dq2QsM und MDH pDVi q1Dq2TrQsM;
MViDH pDVi q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MViDH pDVi q1Dq2TrMVi MViDH pDVi q1Dq2QsMVi und
MViDH pDVi q1Dq2TrQsMVi
MHDH pDqMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MHDH pDqTrMVi,
MHDH pDqQsMVi und MHDH pDqTrQsMVi;
MHDH pDVi qM, die T-, Q- und TQ-Varianten MHDH pDVi qTrMVi,
MHDH pDVi qQsM und MHDH pDVi qTrQsM;
MHDH pDVi qMVi, die T-, Q- und TQ-Varianten MHDH pDVi qTrMVi,
MHDH pDVi qQsMVi und MHDH pDViqTrQsMVi;
MHDH pD′q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MHDH pD′q1Dq2TrMVi, MHDH pD′q1Dq2QsMVi und
MHDH pD′q1Dq2TrQsMVi;
MHDH pDVi q1Dq2M, die T-, Q- und TQ-Varianten
MHDH pDVi q1Dq2TrM, MHDH pDVi q1Dq2QsM und MHDH pDVi q1Dq2TrQsM;
MHDH pDVi q1Dq2MVi, die T-, Q- und TQ-Varianten
MHDH pDVi q1Dq2TrMVi, MHDH pDVi q1Dq2QsMVi und
MHDH pDVi q1Dq2TrQsMVi;
die Polymeren höherer Ordnung auf der Grundlage D¹q1 ≠ D²q2 ≠ . . . ≠ Dn qn sowie die T-, Q- und TQ-Varianten davon und ähnliche. Die vorgenannte Liste ist nicht erschöpfend für all die strukturellen Vertauschungen, die möglich sind un ter Einsatz von M, MH, MVi, MPh, D, DH, DVi, DPh, D¹q1, D²q2, . . . Dn qn, T TH, TVi, TPh und Q, sie ist nur bei spielhaft für die weite Vielfalt gemischter, funktioneller Silicon-Zusammensetzungen, die unter Einsatz dieser ver schiedenen strukturellen Komponenten hergestellt werden kann, die nun wegen der synthetischen Flexibilität, die durch den Einsatz der Lewissäure-Katalysatoren geboten wird, variiert werden kann. Alle oben genannten US-PSn wer den hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß, wo bei
spielhafte Reaktionen allgemeine Reaktanten nennen, Mi
schungen von Reaktantenarten, die die Definition erfüllen,
anstelle dessen eingesetzt werden können.
Die Anmelderin definiert M-reiche Silicon-Verbindungen
als solche Silicone, bei denen das Verhältnis der M-Gruppen
zur Summe der D-, T- und Q-Gruppen, die im Molekül vorhan
den ist, 0,04 oder größer ist. Bei einem gegebenen Silicon
der allgemeinen Formel MiDjTkQh, bei dem die tiefgestellten
Buchstaben j, k und h ganze Zahlen sind, die null oder po
sitiv sind, und i eine positive ganze Zahl ist, die nicht
null ist, ist ein M-reiches Silicon beispielsweise defi
niert als eines, bei dem die tiefgestellten Buchstaben das
Kriterium [i/(j+k+h)] ≧ 0,04 erfüllen, vorzugsweise ist
dieses Verhältnis 0,10 oder mehr, bevorzugter ist dieses
Verhältnis 0,15 oder mehr und am bevorzugtesten ist dieses
Verhältnis 0,20 oder mehr. M, D, T und Q haben die üblichen
Definitionen der Siliconchemie, d. h., M ist eine monofunk
tionelle, kettenbeendende Organosiloxylgruppe, d. h., M =
R⁴R⁵R⁶SiO1/2, worin R⁴, R⁵ und R⁶ jeweils unabhängig ausge
wählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und
einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlen
stoffatomen, D ist eine difunktionelle, kettenaufbauende
oder wiederkehrende Organosiloxylgruppe, d. h., D =
SiR¹R²O2/₂, wobei R¹ und R² unabhängig ausgewählt sind aus
Wasserstoff und einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1
bis 40 Kohlenstoffatomen (wenn R¹ oder R² Wasserstoff, dann
ist D = DH, und wenn eine der R-Gruppen Alkenyl ist, ist D
= DVi), T ist eine trifunktionelle, kettenverzweigende, or
ganofunktionelle Einheit, d. h., T = R⁷SiO3/₂, wobei R⁷ aus
gewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und ein
wertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoff
atomen, und Q ist eine tetrafunktionelle Einheit SiO4/₂.
Die Anmelderin hat eine breite Gattung von Substitu
entengruppen genannt, die bei der Herstellung der Verbin
dungen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann.
Der Begriff "einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 40
Kohlenstoffatomen" schließt lineares Alkyl, verzweigtes Al
kyl, lineares Alkenyl, verzweigtes Alkenyl, lineares Alki
nyl, verzweigtes Alkinyl, halogen-substituiertes, lineares
Alkyl, halogen-substituiertes verzweigtes Alkyl, halogen-
substituiertes lineares Alkenyl, halogen-substituiertes
verzweigtes Alkenyl, halogen-substituiertes lineares
Alkinyl, halogen-substituiertes verzweigtes Alkinyl, Aryl,
Alkylaryl, Alkenylaryl, Alkinylaryl, halogen-substituiertes
Aryl, halogen-substituiertes Alkylaryl, halogen-substitu
iertes Alkenylaryl und halogen-substituiertes Alkinylaryl
ein. Als halogen-substituiert definiert die Anmelderin
einen Substituenten, der das Erfordernis erfüllt, daß min
destens eine Wasserstoffposition des Kohlenwasserstoffre
stes durch ein halogen ersetzt ist, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Flur, Chlor, Brom und Iod. Eine bevor
zugte Untergruppe der einwertigen Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen schließt die Gruppe der ein
wertigen Reste ein, bestehend aus Wasserstoff, linearen
oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoff
atomen, linearen oder verzweigten Alkenylresten mit 2 bis
etwa 10 Kohlenstoffatomen, linearen oder verzweigten Alki
nylresten mit 2 oder 10 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylresten
mit 3 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen, Cycloalkenylresten mit
etwa 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, Cycloalkinylresten mit et
wa 8 bis etwa 16 Kohlenstoffatomen, fluorierten linearen
oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis etwa 10 Kohlen
stoffatomen, chlorierten linearen oder verzweigten Alkyl
resten mit 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen, bromierten
linearen oder verzweigten Alkylresten mit 1 bis etwa 10
Kohlenstoffatomen, fluorierten linearen oder verzweigten
Alkenylresten mit 2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen, chlo
rierten linearen oder verzweigten Alkenylresten mit 2 bis
etwa 10 Kohlenstoffatomen, bromierten linearen oder ver
zweigten Alkenylresten mit 2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen,
fluorierten linearen oder verzweigten Alkinylresten mit 2
oder 10 Kohlenstoffatomen, chlorierten linearen oder ver
zweigten Alkinylresten mit 2 oder 10 Kohlenstoffatomen,
bromierten linearen oder verzweigten Alkinylresten mit 2
oder 10 Kohlenstoffatomen, Kohlenwasserstoffoxyreste mit
mindestens 2 Kohlenstoffatomen, fluorierte Kohlenwasser
stoffoxyreste mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen, chlo
rierte Kohlenwasserstoffoxyreste mit mindestens 2 Kohlen
stoffatomen, bromierte Kohlenwasserstoffoxyreste mit min
destens 2 Kohlenstoffatomen, Arylreste, lineare oder ver
zweigte Alkylarylreste, fluorierte Arylreste, chlorierte
Arylreste, bromierte Arylreste, fluorierte lineare oder
verzweigte Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylarylreste, chlo
rierte lineare oder verzweigte Alkyl-, Alkenyl- oder
Alkinylarylreste, bromierte lineare oder verzweigte Alkyl-,
Alkenyl- oder Alkinylarylreste. Bevorzugtere einwertige
Kohlenwasserstoffreste sind ausgewählt aus der Gruppe be
stehend aus Methyl, Ethyl, Propyl, Trifluorpropyl, Butyl,
Vinyl, Allyl, Styryl, Phenyl und Benzyl. Die am meisten
bevorzugten einwertigen Kohlenwasserstoffreste sind ausge
wählt aus der Gruppe bestehend aus Methyl, Vinyl, Trifluor
propyl und Phenyl.
Ein Copolymer wird üblicherweise als das polymerisier
te Produkt von zwei Monomeren definiert; der Begriff "Co
polymere" wird in dieser Anmeldung in einem breiteren Sinne
benutzt. Diese breitere Definition von "Copolymeren"
schließt nicht nur Copolymere selbst sondern auch Mischpo
lymere höherer Ordnungen, wie Terpolymere (drei Monomere)
und noch höhere Mischpolymere (vier oder mehr). Das Ver
fahren der vorliegenden Erfindung macht die Synthese sol
cher Mischpolymere höherer Ordnung besonders geeignet, da
eine Mischung cyclischer Siloxane bei der ringöffnenden Po
lymerisation der ersten Stufe eingesetzt werden können, die
zu einem Mischpolymer der Ordnung n führt, worin n die An
zahl der cyclischen Materialien oder Monomeren ist, die bei
der ringöffnenden Polymerisation eingesetzt werden. In der
vorliegenden Anmeldung ist ein Polymer der 2. Ordnung ein
Copolymer, ein Polymer der 3. Ordnung ist ein Terpolymer
usw. Die Anmelderin definiert somit die polymere Ordnung auf
der Grundlage chemisch unterscheidbarer D-Gruppen, die in
dem resultierenden Polymer vorhanden sind, wobei die Anzahl
der verschiedenen D-Gruppen die polymere Ordnung ist. Der
Begriff "Copolymer", wie er in den beigefügten Ansprüchen
benutzt wird, bedeutet ein Polymer der Ordnung 2 oder mehr,
d. h., eines mit mindestens zwei chemisch unterscheidbaren
(verschiedenen) D-Gruppen.
Der Begriff "Dn qn" bezieht sich auf einen Satz von Dq
mit zwei oder mehr Mitgliedern, wobei das n ein Zählindex
ist, der die verschiedenen Zahlen von Dq zählt. Ein erster
Satz besteht somit aus D¹q1 und D²q2, während der zweite
Satz aus D¹q1, D²q2 und D³q3 besteht. Der Zählindex defi
niert somit sowohl die Mindestanzahl verschiedener D-Grup
pen und die minimale Polymerordnung der resultierenden Ver
bindung. Wenn die hochgestellten Buchstaben, die funktio
nelle Gruppen anzeigen, benutzt werden, d. h., einen charak
teristischen, hochgestellten Buchstaben, dann wurden sie in
dieser Anmeldung dazu benutzt, eine in einer M-, D- oder T-
Gruppe vorhandene funktionelle Gruppe zu bezeichnen. So be
zeichnen, z. B., H, Vi, Ph, d. h. DH, DVi und Dph und ähnli
che, besondere Arten von D-Gruppen, worin D-Gruppe eine Hy
drid-Funktionalität, H (DH), eine Vinyl-Funktionalität,
H₂C=CH-(DVi) oder einen Phenylsubstituenten, C₆H₅-(DPh),
trägt. Werden charakteristische, hochgestellte Buchstaben
nicht benutzt, dann definiert n absolut die Anzahl ver
schiedener D-Gruppen und die Polymerordnung. Der Begriff Dq
steht für eine verallgemeinerte D-Einheit, die variiert
werden kann, während jedes Dqn eine besondere, in einzigar
tiger Weise ausgewählte D-Einheit ist. Im Falle von M- und
T-Gruppen bezeichnet ein charakteristischer, hochgestellter
Buchstabe eine besondere Auswahl des Substituenten für eine
der R-Gruppen R⁴, R⁵ und R⁶ in M und für R⁷ in T. Die An
melderin weist darauf hin, daß der Begriff "aktiver Wasser
stoff" eine Hydrid-Funktionalität bedeutet, was ein direkt
an ein Siliciumatom gebundener Wasserstoff ist.
Die folgenden, nicht begrenzenden Beispiele sollen die
Erfindung veranschaulichen.
Ein 500 ml fassender Rundkolben wurde mit 229,55 g
(3,10 Mol) von Octamethylcyclotetrasiloxan (D₄), 1,92 g
(0,0124 Mol) Decamethyltetrasiloxan (MD₂M, M-reiche Verbin
dung, M/(M+D) = 0,50, molare Basis) und 0,27 g einer 4,3
gew.-%-igen KOH in einem Polydimethylsiloxanöl geringen Mo
lekulargewichtes (ein Silanolat-Katalysator) mit einer ef
fektiven Basen-Konzentration von 50 ppm gefüllt. Die Reak
tionsmischung wurde 3 Stunden lang auf 150°C erhitzt. Nach
dem man das Gleichgewicht erreicht hatte, 87-88 Gew.-%
Feststoffe, wurde die Reaktionsmischung auf 80 bis 90°C ge
kühlt, und es wurden 1,62 g einer 2 gew.-%-igen Lösung in
linearem Polydimethylsiloxanöl mit einer Viskosität von 20
mm²/s (centistokes) von einem Phosphonitrilchlorid der For
mel [Cl₃P(NPCl₂)₂PCl₃]⁺PCl₆- hinzugegeben (wirksame Konzen
tration 138 ppm). Das Phosphonitrilchlorid neutralisierte
den Kaliumsilanolat-Katalysator, wobei etwa 100 ppm des li
nearen Phosphonitrilchlorids zurückblieben, um als ein Ka
talysator zu wirken. Die Mischung wurde 1 Stunde bei 80 bis
90°C gerührt, woraufhin 2,23 g eines 1,62 gew.-%-igen li
nearen Hydrid-Siliconpolymers (MDH 40-50M) hinzugegeben wur
den. Die Reaktionsmischung wurde für weitere 2 Stunden bei
80 bis 90°C gerührt. Das resultierende Produkt war klar und
farblos und hatte einen Hydridgehalt von 155 ppm bei einer
Viskosität von 2275 mm²/s (cSt) bei 25°C. Das Silicium-29
NMR zeigte, daß Si-H-Gruppen statistisch über die Polymer
kette verteilt waren. Das so hergestellte Hydridpolymer
wurde im folgenden für die Hydrosilylierung ohne weitere
Reinigung oder Filtration benutzt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde unter Einsatz von
282,84 kg Octamethylcyclotetrasiloxan, 2,36 kg Decamethyl
tetrasiloxan, 179,8 g 4,9 gew.-%-ige Kaliumhydroxid in Si
liconöl, um 30 ppm wirksamen Katalysator zu ergeben, 1,78
kg eines 2 gew.-%-igen Phosphonitrilchlorid-Katalysators in
Siliconöl von 20 mm²/s und 2,82 kg eines 1,622 gew.-%-igen
Hydrid-Siliconpolymers wiederholt. Das resultierende Pro
dukt hatte eine Viskosität von 2210 mm²/s bei 25°C und ei
nen Hydridgehalt von 160 ppm. Silicium-29 NMR zeigte, daß
Si-H-Gruppen statistisch über die Polymerkette verteilt wa
ren. Das so hergestellte Hydridpolymer wurde im Anschluß
erfolgreich zur Hydrosilylierung ohne weitere Reinigung
oder Filtration eingesetzt.
Das rasche Erreichen des Gleichgewichts bei der ring
öffnenden Polymerisation erfordert die Anwesenheit des Ba
sen-Katalysators. Die folgenden Versuche (Tabelle 1), rang
öffnend zu polymerisieren, wobei nur Phosphonitrilhaloge
nid-Katalysator benutzt wurde, zeigen, daß die Synthese des
Hydrid-Copolymers bei Einsatz von zwei Katalysatoren nach
einander deutlich rascher abläuft.
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, daß im Gegensatz zum
Erreichen des Gleichgewichtes in insgesamt etwa 5 bis 10
Stunden (ringöffnende Polymerisation 3 bis 6 Stunden, Umla
gerung und Kondensation 2 bis 6 Stunden) der nicht unter
stützte LPNC-Katalysator mehr als 24 Stunden erforderte.
Die Reaktions-Wirksamkeit wird daher durch separates Kata
lysieren der beiden Umsetzungen und Einsetzen eines Erst
stufen-Katalysators, der durch den Zweitstufen-Katalysator
neutralisiert werden kann, erhöht.
MViDH₃D₂₁₉MVi, MVi = (CH₃)₂CH₂=CHSiO3/₂, DH =
(CH₃)HSiO2/2, D = (CH₃)₂SiO2/₂. Ein 500 ml fassender Rund
kolben wurde mit 223,63 g Octamethylcyclotetrasiloxan, 2,24
g 1,3-Divinyl-1,1,3,3-tetramethyldisiloxan in Gegenwart ei
nes Silanolat-Katalysators, 0,27 g von 4,3 gew.-%-iger KOH
in Siloxanöl (50 ppm) gefüllt. Die Reaktionsmischung wurde
3 Stunden bei 150°C gerührt. Das resultierende Produkt be
stand zu 87,3% aus Feststoffen, was ein Gleichgewichts-Pro
dukt anzeigt. Die Reaktionsmischung wurde auf zwischen 80
und 90°C abgekühlt. Nach dem Abkühlen wurde der LPNC-Kata
lysator, 1,62 g einer 2 gew.-%-igen Lösung in Siliconöl von
20 mm²/s (cSt) Viskosität (143 ppm) hinzugegeben. Die Reak
tionsmischung wurde bei der tieferen Temperatur 1 Stunde
gerührt, bevor 2,46 g eines linearen Siliconhydrid-Polymers
mit 1,62 Gew.-% Hydrid hinzugegeben wurden. Die Reaktions
mischung wurde für weitere 2 Stunden bei 80 bis 90°C ge
rührt. Das Produkt war eine leicht trübe Flüssigkeit, die
durch eine Mischung (Gewicht 2 : 1) von CeliteTM und Fullers
Erde filtriert wurde. Das filtrierte Produkt war klar und
farblos und hatte eine Viskosität von 544 mm²/s bei 25.°C
und einen Hydridgehalt von 170 ppm. Silicium-29 NMR zeigte
sowohl die Anwesenheit endständiger Alkenylgruppen als auch
den statistischen Einbau des Hydrids in die Siliconkette.
MD₃₅₀DVi₁₀DH₁₀M. Das Verfahren des Beispiels 4 wurde
wiederholt unter Einsatz von 175,77 g Octamethylcyclote
trasiloxan, 1,92 g Decamethyltetrasiloxan, 4,97 g Tetrame
thyltetravinylcyclotetrasiloxan, 0,21 g von 0,27 g von 4,3
gewichtsprozentiger KOH in einem Siloxanöl (49 ppm), 1,62 g
einer LPNC-Katalysatorlösung (177 ppm) und 3,46 g eines li
nearen Siliconhydrid-Polymers mit 1,62 Gew.-% Hydrid. Das
klare und farblose Produkt hatte eine Viskosität von 8,83
mm²/s bei 25°C und einen Hydridgehalt von 288 ppm. Silici
um-29 NMR zeigte, daß sowohl die Alkenylgruppe als auch die
Hydridgruppen statistisch in die Siliconkette eingebaut
worden waren (chemische Verschiebungen: DH = -37,5 ppm, DVi
= -35,8 ppm). diese Umsetzung ist ein Beispiel der Benut
zung einer Mischung cyclischer Materialien bei der ring
öffnenden Polymerisation, um ein Siliconterpolymer zu syn
thetisieren, wobei die drei Vorstufen (Monomere) drei ver
schiedene D-Gruppen enthielten, polymere Mindestordnung = 3.
MD₃₅₀DPh₁₀DVi₁₀DH₁₀M. DPh ist eine charakteristische
Bezeichnung für eine D-Gruppe, bei der beide R-Gruppen
durch Phenylgruppen substituiert sind. Das in den Beispie
len 4 und 5 benutzte Verfahren wurde wiederholt unter Ein
satz von 490,0 g Octamethylcyclotetrasiloxan, 164,5 g Octa
phenylcyclotetrasiloxan, 12,92 g Decamethyltetrasiloxan, 35
g Tetramethyltetravinylcyclotetrasiloxan, 0,82 g von 4,3
Gew.-% KOH in einem Silixanöl (50 ppm), 4,92 g einer LPNC-
Katalysatorlösung (140 ppm) und 24,4 g eines linearen Sili
conhydrid-Polymers mit 1,62 Gew.-% Hydrid. Das klare und
farblose Produkt hatte eine Viskosität von 613 mm²/s bei
25°C und einen Hydridgehalt von 555 ppm. Silicium-29 NMR
zeigte, daß die Phenyl-, Hydrid- und Alkenylgruppen stati
stisch in die Siliconkette eingebaut worden waren (chemi
sche Verschiebungen: DPh₁₀ = -48,0 ppm, DPh₁₀DH = -37,5
ppm, DVi = -35,8 ppm). Diese Umsetzung ist ein Beispiel des
Einsatzes einer Mischung cyclischer Materialien bei der
ringöffnenden Polymerisation, um ein Siliconterpolymer zu
synthetisieren, wobei mindestens vier Vorstufen, enthaltend
vier verschiedene D-Gruppen, polymere Mindestordnung = 4,
eingesetzt wurden.
Ein 500 ml fassender Dreihals-Rundkolben wurde mit
46,86 g eines Polydimethylsiloxans [0,62 Mole D (als Dime
thylsiloxyl), 0,009 Mole M (als Trimethylsiloxyl)], 7,71 g
Hexamethyldisiloxan [0,0095 Mole M (als Trimethylsiloxyl)],
106,28 g eines Hydrogenmethylsiloxans [1,77 Mole DH (als
Hydrogenmethylsiloxyl)], 15,36 g Tetramethyltetravinylcyc
lotetrasiloxan (0,18 Mole DVi) und 0,79 mg eines 2 gew.-%
igen linearen Phosphonitrilchlorid (LPNC)-Katalysators (90
ppm LPNC). Die Reaktionsmischung wurde 2 Stunden auf 90°C
erhitzt. Eine Viskositätsänderung der Reaktionsmischung war
von einer Änderung der Gew.-% Feststoffe begleitet, was ei
ne Umsetzung anzeigt.
Es wurden verschiedene Mengen der Mol-%, des Molen
bruches oder des molaren Niveaus von Wasserstoff im Hydrid
hinsichtlich der Auswirkung auf die Reaktionskinetik, durch
Vermischen eines Hydrids der Formel MDDHM (M ist Trimethyl
siloxyl, MH ist Dimethylhydrogensiloxyl, D ist Dimethylsil
oxyl und DH ist Methylhydrogensiloxyl) mit Tetramethylte
travinylcyclotetrasiloxan in Gegenwart eines LPNC-Lewissäu
re-Katalysators untersucht. Die kinetischen Messungen wur
den ausgeführt, indem man die Reaktionsmischungen in einem
Ofen bei einer kontrollierten Temperatur anordnete und zu
verschiedenen Zeiten Proben aus der Reaktionsmischung ent
nahm, um die Gew.-% Feststoffe als einen Indikator des An
näherns an das Gleichgewicht zu messen. Ergebnisse der Mes
sungen bei 100°C sind in Tabelle 2 angegeben.
Die Ergebnisse der Tabelle 2 veranschaulichen die in
der detaillierten Beschreibung dargelegte Schlußfolgerung,
daß das einstufige, LPNC-katalysierte Verfahren vorzeitig
endet, bevor das Gleichgewicht erreicht wird, wenn die Um
setzung bei 100°C ausgeführt wird.
Die Verfahrensbedingungen von Beispiel 8 wurden wieder
holt für Umsetzungen von D, Octamethylcyclotetrasiloxan;
MDH₅₀M, M ist Trimethylsiloxyl und DH ist Hydrogenmethyl
siloxy, mit 100 ppm LPNC, Lewissäure-Katalysator, indem man
die Menge der in der Reaktionsmischung vorhandenen Verbin
dung mit aktivem Wasserstoff, die Temperatur der Umsetzung
und die Zeit variierte. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
angegeben.
Die in Tabelle 3 angegebenen Ergebnisse zeigen, daß
die Copolymerisations-Reaktion in Gegenwart von Lewissäure-
Katalysatoren, wie LPNC, ziemlich schnell abläuft, wenn die
polymerisierten, cyclischen Materialien eine kleine Alkyl
gruppe, wie Methyl, enthalten.
Die Verfahrensbedingungen von Beispiel 9 wurden wie
derholt für Umsetzungen von DVi₄, Tetramethyltetravinyl
cyclotetrasiloxan; MDH₅₀M, M = Trimethylsiloxyl und DH =
Hydrogenmethylsiloxyl, mit 100 ppm LPNC, Lewissäure-Kataly
sator, wobei die Menge der in der Reaktionsmischung vorhan
denen Verbindung mit aktivem Wasserstoff, die Temperatur
der Umsetzung und die Zeit variiert wurden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 angegeben.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von Siloxan-Copolymeren,
umfassend:
- (a) Auswählen eines wasserstoffreichen Siloxans mit einem Gehalt an aktivem Wasserstoff oberhalb von etwa 0,100 Mol-% aktivem Wasserstoff und
- (b) Polymerisieren eines cyclischen Siloxans und des
wasserstoffreichen Siloxans in Gegenwart einer katalyti
schen Lewissäure-Verbindung, die dadurch ein copolymeres
Siloxan erzeugt, wobei die katalytische Lewissäure-Verbin
dung eine Phosphonitril-Verbindung ist, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus:
- 1) [X³P(NPX₂)nPX₃]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist;
- 2) [X³P(NPX₂)nNPX³]⁺PX₆⁻, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 6 und X ein Halogenid ist;
- 3) [X³P(NPX₂)nNPX³]⁺EXm⁻, worin E ein Element mit ei nem Wert der Elektronegativität von 1,2 bis 2, m eine ganze Zahl von 3 bis 8 und X ein Halogenid ist;
- 4) O(X)2-aYaP(NPX₂)bNPX3-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1, Y OH, OR′ oder R¹CO₂ ist, worin R¹ Alkyl oder Aryl ist und X ein Halogenid ist;
- 5) O(X)2-aYaP(NPX₂)bNP(O)X2-cYc, worin b eine ganze Zahl von 0 bis 8, a 0 oder 1, c 0 oder 1, Y OH, OR′ oder R′CO₂ ist, worin R¹ Alkyl oder Aryl ist und X ein Halogenid ist;
- 6) X3-p(HO)pP(NPX₂)mNP(O)X₂, worin m eine ganze Zahl von 0 bis 6 und p 0 oder 1 und Y ein Halogenid ist, und
- 7) X₃P(NPX₂)mNPX₂(O), worin m Wert von 0 bis 6 haben kann und X ein Halogenid ist, worin X ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus F, Cl, Br und I und E ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Al, Sb, P, Sn, Zn und Fe.
2. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Phosphonitril-
Verbindung die Formel [X³P(NPX₂)nPX₃]⁺PX₆⁻ hat, worin n = 2
und X = Cl ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, worin das wasser
stoffreiche Siloxan die Formel hat:
MD′αDH pMworin M die Formel R⁴R⁵R⁶SiO1/₂ hat, wobei R⁴, R⁵ und R⁶
jeweils unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Wasserstoff und einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit
1 bis 40 Kohlenstoffatomen, D′ die Formel hat SiR¹R²O2/₂
wobei R¹ und R² unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff
und einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Koh
lenstoffatomen, DH die Formel SiR¹HO2/₂ aufweist, wobei R¹
unabhängig ausgewählt ist aus Wasserstoff und einwertigen
Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, der
tiefgestellte Buchstabe p 1 oder größer ist, das tiefge
stellte α entweder 0 ist oder unabhängig die gleichen Werte
wie p annimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, weiter umfassend eine M-reiche
Siloxan-Verbindung.
5. Siliconpolymer der Formel:
MuDq,die mindestens zwei Dq hat, wobei sich jedes Dq von jedem
anderen Dq unterscheidet und jedes Dq die Formel hat:Dq = SiR¹R²O2/₂,worin jedes R¹ und R² in jedem Dq unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwertigen
Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wo
rin jedes q von Dq unabhängig eins oder mehr bedeutet, wo
bei
M = R⁴R⁵R⁶SiO3/₂, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist, unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴₁ R⁵ und R⁶, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist.
M = R⁴R⁵R⁶SiO3/₂, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist, unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴₁ R⁵ und R⁶, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist.
6. Siliconpolymer der Formel:
MuDq,die mindestens zwei Dq hat, wobei sich jedes Dq von jedem
anderen Dq unterscheidet und jedes Dq die Formel hat:Dq = SiR¹R²O2/₂,worin jedes R¹ und R² in jedem Dq unabhängig ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwertigen
Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, wo
rin jedes q von Dq unabhängig eins oder mehr bedeutet, wo
bei
M = R⁴R⁵R⁶SiO₃/2, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist, unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist, hergestellt nach dem Verfah ren von Anspruch 1.
M = R⁴R⁵R⁶SiO₃/2, worin R⁴, R⁵ und R⁶ unabhängig ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und einwerti gen Kohlenwasserstoffresten mit 1 bis 40 Kohlenstoffatomen, worin der stöchiometrische Buchstabe u von M nicht null und positiv ist, unter der Einschränkung, daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶ Wasserstoff und daß eines von R¹, R², R⁴, R⁵ und R⁶, das nicht Wasserstoff ist, eine Alkenylgruppe mit 2 bis 40 Kohlenstoffatomen ist, hergestellt nach dem Verfah ren von Anspruch 1.
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- 1997-07-24 JP JP19766197A patent/JPH10114826A/ja not_active Withdrawn
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