DE19726226C2 - Verfahren zum automatisierten Erkennen von Strukturen in Schnitten durch biologische Zellen oder biologisches Gewebe - Google Patents
Verfahren zum automatisierten Erkennen von Strukturen in Schnitten durch biologische Zellen oder biologisches GewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen wenigstens
einer oder mehrerer Strukturen in einem Schnitt durch biologi
sches Material, insbesondere als Hilfsmittel zum Einsatz in
der medizinischen Diagnostik, d. h. zum Erkennen einer oder
mehrerer Strukturen in beispielsweise einem anatomischen
Schnitt durch menschliche oder tierische Zellen bzw. durch
menschliches oder tierisches Gewebe oder in einem Schnitt
durch pflanzliche Zellen bzw. durch pflanzliches Gewebe.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Begriff "Struktur in
einem Schnitt" als einzelnes Merkmal in einem Schnitt und der
Begriff "mehrere Strukturen in einem Schnitt" als Ansammlung
mehrerer solcher Merkmale zu verstehen, wobei durch den letz
teren Begriff auch die Gesamtheit aller Strukturen in einem
Schnitt, also der Schnitt in seiner Gesamtheit, verstanden
wird.
Weiterhin wird vorliegend der Begriff "Erkennen" in seiner
allgemeinsten Form gebraucht. Insbesondere werden somit durch
den Begriff "Erkennen" die Identifikation einer Struktur in
einem Schnitt durch Vergleich der Struktur mit einer beliebi
gen Anzahl von bekannten Referenzstrukturen bzw. die Identifi
kation eines Schnitts durch Vergleich mit einer beliebigen An
zahl von bekannten Referenzschnitten, die Klassifizierung ei
ner Struktur in einem Schnitt entsprechend bestimmter Struk
tur-Klassen bzw. die Klassifizierung eines Schnitts entspre
chend bestimmter Schnitt-Klassen, sowie die Auswertung eines
Schnitts, also das Auffinden bestimmter Strukturen und/oder
die Bestimmung geometrischer Parameter (beispielsweise der
Größe, der Lage und/oder der Orientierung) bestimmter Struktu
ren in einem Schnitt, umfaßt.
Entsprechend dem Stand der Technik wird eine Struktur in einem
Schnitt durch biologisches Material manuell erkannt, d. h., daß
die Person den Schnitt, in dem die Struktur enthalten ist, vi
suell erfaßt und schließlich mit einzelnen Referenzstrukturen
bzw. mit Referenzschnitten vergleicht.
Die zum Vergleich verwendeten Referenzstrukturen bzw. Refe
renzschnitte können, wenn sie in Form von Abbildungen in einem
Buch oder in einer elektronischen Datenbank vorliegen, hierbei
ebenfalls visuell erfaßt werden.
Alternativ kann die Person, wenn ihr aufgrund ihrer Erfahrung
im Umgang mit den in Frage stehenden Schnitten eine hinrei
chende Anzahl von Referenzstrukturen bzw. Referenzschnitten
bekannt ist, den Schnitt auch mit diesen bekannten Referenz
strukturen bzw. Referenzschnitten vergleichen.
Ein großer Nachteil dieses Verfahrens ist es jedoch, daß der
Vergleich einer Struktur bzw. eines Schnitts mit einer Refe
renzstruktur bzw. einem Referenzschnitt in der Regel nicht
nach objektiven Kriterien durchgeführt wird. Vielmehr wird
sich jede Person, die einen derartigen Vergleich durchführen
soll, im Laufe der Zeit subjektive Kriterien für die Ähnlich
keit einer Struktur mit einer Referenzstruktur definieren.
Die Kriterien, die somit jeweils verwendet werden, hängen sehr
stark von der Erfahrung der Person im Umgang mit den in Frage
stehenden Schnitten ab. Insbesondere kommt es deshalb bei un
erfahrenen Personen vor, daß sie beim Vergleich schlechte oder
falsche Kriterien verwenden, so daß falsche Ergebnisse die
Folge sind.
Somit sind richtige bzw. sichere Ergebnisse nur zu erwarten,
wenn die Person, die den Vergleich durchführt, eine sehr große
Erfahrung im Umgang mit den in Frage stehenden Schnitten hat.
Als unmittelbare Folge hieraus ergibt sich, daß, insbesondere
in Gebieten, in denen das Erkennen von Strukturen in den
Schnitten schwerwiegende Entscheidungen nach sich ziehen kann,
wenn also beispielsweise basierend auf dem Ergebnis des Erken
nungsprozesses eine medizinische Diagnose erstellt werden
soll, die Vergleiche nur von hochqualifiziertem Personal
durchgeführt werden können oder zumindest von hochqualifizier
tem Personal überwacht werden müssen, was zu sehr hohen Kosten
bei der Durchführung des Verfahrens führt.
Angesichts des vorangegangenen liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, in dem die oben beschrie
benen Nachteile vermieden werden, also ein Verfahren geschaf
fen wird, in dem objektive Kriterien zum Vergleich jeder zu
erkennenden Struktur mit entsprechenden Referenzenstrukturen
angewendet werden können, so daß das Verfahren auch von Hilf
spersonen durchgeführt werden kann.
In diesem Zusammenhang wurde von den Erfindern der vorliegen
den Erfindung erkannt, daß die oben beschriebenen Nachteile
durch eine Automatisierung des Verfahrens gemäß dem Stand der
Technik vermieden werden können.
Verfahren zum automatisierten Erkennen von Strukturen in
Schnitten durch biologische Zellen oder biologisches Gewebe
sind allerdings nicht bekannt. Auch sind in den die Erfindung
betreffenden Gebieten, nämlich der Medizin und Biologie im
weitesten Sinn, keine automatisierten Verfahren bekannt, mit
denen ein beliebiges Schnittbild mit Referenzschnittbildern
verglichen wird, um in dem Schnittbild bekannte Strukturen,
die aus den Referenzbildern bekannt sind, zu identifizieren.
Lediglich aus einem Gebiet, das weder mit dem Gebiet der Medi
zin noch mit dem Gebiet der Biologie Berührungspunkte auf
weist, nämlich aus dem Gebiet der Gesichtserkennung, ist ein
Verfahren bekannt, bei dem der Vergleich zwischen dem mit ei
ner Videokamera aufgenommenen Bild eines dreidimensionalen
Kopfes und mehreren in einer Datenbank in gespeicherten Bil
dern dreidimensionaler Köpfe durch einen flexiblen Abbildungs
mechanismus realisiert wird, wobei die bestmögliche Abbildung
durch ein Optimierungsverfahren bestimmt wird (siehe Lades et
al., IEEE Transactions on Computers, Vol. 42, No. 3, 1993, 300-311).
Ein Nachteil dieses Verfahrens, der einem Einsatz dieses Ver
fahrens bei der Erkennung von Strukturen in biologischem Mate
rial entgegensteht, ist es, daß das Verfahren nicht zur Bear
beitung großer Datenmengen geeignet scheint. So konnten Lades
et al. zwar ein Bild eines Kopfes aus einer Datenbank, die aus
Bildern von 87 Personen bestand, erkennen; bei der Behandlung
des der Erfindung zugrunde liegenden Problems ist allerdings
mit wesentlich größeren Datenbanken zu rechnen, um beispiels
weise zu Ergebnissen zu kommen, aufgrund derer eine gute Dia
gnose erstellt werden kann.
Im Gegensatz zur vorliegenden Problemstellung, entsprechend
der Strukturen in zweidimensionalen Schnitten durch biologi
sches Material erkannt werden sollen, ist das Verfahren von
Lades et al. für Bilder von Gesichtern, also für perspektivi
sche Abbildungen von dreidimensionalen Objekten, entwickelt
worden. Somit ist das Verfahren von Lades et al. auch in die
ser Hinsicht nicht optimal für den vorliegenden Einsatzzweck.
Darüber hinaus konnte das Verfahren von Lades et al. nur mit
einer speziellen Hardware-Konfiguration, nämlich mit Transpu
tern, d. h. mit mehreren in vorbestimmter Weise miteinander
verschalteten Mikroprozessoren, realisiert werden, so daß ein
Einsatz in bereits vorhandenen, meist sehr teuren Vorrichtun
gen zum Aufnehmen von Schnitten durch biologisches Gewebe, wie
beispielsweise Kernspintomographie-, Computertomographie- oder
Ultraschalltomographieeinrichtungen, die lediglich mit einem
herkömmlichen Computer ausgestattet sind, nicht in Frage
kommt.
Angesichts dieser Nachteile, die das Verfahren von Lades et
al. für einen Einsatz zum Erkennen von Strukturen in biologi
schen Schnitten mit sich bringt, erscheint es zur Lösung der
vorliegenden Aufgabe nicht geeignet.
Ferner ist aus der Patentschrift DE 44 06 020 C1 ein Bildverarbeitungsverfahren zur au
tomatisierten Erkennung oder Verifikation von Objekten aus digitalen Bildern dieser Ob
jekte bekannt, bei dem aus einem digitalen Bild mit Gabor-Filtern verschiedener Größe
und Orientierung Gabor-Merkmale extrahiert werden, welche auf einem verschieb-, ska
lier- und deformierbaren Gitter, dem Graphen, angeordnet werden, dessen optimale
Form durch die zweiphasige Minimierung einer Graphen-Vergleichsfunktion bestimmt
wird. Dabei werden in einer ersten Phase simultan die Größe und Position des Graphen
und in einer zweiten Phase seine intrinsische Form optimiert.
Ein Verfahren zum automatisierten Erkennen einer oder mehrerer Strukturen in einem
Schnitt durch biologisches Material, insbesondere zum Einsatz in der medizinischen
Diagnostik, bei dem eine netzartige Struktur eingesetzt wird, die dadurch definiert wird,
daß bestimmten Bilddaten Knoten, die durch Links in vorbestimmter Weise miteinander
verbunden sind, zugewiesen werden, ist aus der Veröffentlichung "Graphical Shape
Templates for Automatic Anatomy Detection with Applications to MRI Brain Scans" von
Yali Amit (IEEE Trans. On Medical Imaging, Vol. 16, No. 1, 1997) bekannt.
Darüber hinaus konnte das Verfahren von Lades et al. nur mit
einer speziellen Hardware-Konfiguration, nämlich mit Transpu
tern, d. h. mit mehreren in vorbestimmter Weise miteinander
verschalteten Mikroprozessoren, realisiert werden, so daß ein
Einsatz in bereits vorhandenen, meist sehr teuren Vorrichtun
gen zum Aufnehmen von Schnitten durch biologisches Gewebe, wie
beispielsweise Kernspintomographie-, Computertomographie- oder
Ultraschalltomographieeinrichtungen, die lediglich mit einem
herkömmlichen Computer ausgestattet sind, nicht in Frage
kommt.
Angesichts dieser Nachteile, die das Verfahren von Lades et
al. für einen Einsatz zum Erkennen von Strukturen in biologi
schen Schnitten mit sich bringt, erscheint es zur Lösung der
vorliegenden Aufgabe nicht geeignet.
Diese obengenannte Aufgabe, nämlich ein Verfahren zu schaffen,
in dem objektive Kriterien zum Vergleich jeder zu erkennenden
Struktur mit entsprechenden Referenzenstrukturen angewendet
werden können, so daß das Verfahren auch von Hilfspersonen
durchgeführt werden kann, wird gelöst durch ein Verfahren zum
automatisierten Erkennen einer oder mehrerer Strukturen in ei
nem Schnitt durch biologisches Material, insbesondere zum Ein
satz in der medizinischen Diagnostik, welches die
Schritte des Anspruchs 1 umfaßt.
Durch die Automatisierung des Verfahrens in der oben bezeich
neten Art und Weise lassen sich zum Vergleich jeder zu erken
nenden Struktur mit entsprechenden Referenzenstrukturen objek
tive Kriterien anwenden. Demnach ist es nicht mehr erforderlich,
daß bei der Durchführung des Verfahrens hochqualifizier
tes Personal anwesend ist. Vielmehr kann das Verfahren auch
von Hilfspersonen durchgeführt werden.
Somit lassen sich die Kosten, die bei der Durchführung des
Verfahrens entstehen, stark verringern.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es,
daß das Erkennen der Strukturen in den Schnitten die zum Er
kennen einer Struktur erforderliche Zeit erheblich verringert.
Zum einen macht dies das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich
effizienter als das bisher bekannte Verfahren, so daß eine
Diagnose wesentlich schneller gestellt werden kann. Dies er
möglicht insbesondere in Notfällen eine wesentliche schnellere
Versorgung der untersuchten Person.
Zum anderen können durch die Automatisierung wesentlich größe
re Datenmengen bewältigt werden. Beispielsweise können so in
bildgebenden Verfahren, in denen eine Struktur durch Strahlung
angeregt wird, in Bezug auf das Abklingverhalten der Struktur
zeitaufgelöste Schnitte erstellt und bearbeitet werden, und so
kann zusätzliche Information über die Struktur gewonnen wer
den. Im Fall von NMR-Verfahren kann demnach aus dem Abkling
verhalten der angeregten Atomkerne der beobachteten Struktur
zusätzliche Informationen über die Struktur gewonnen werden.
Unter dem Begriff "biologischem Material" werden im Zusammen
hang mit der vorliegenden Erfindung insbesondere menschliches,
tierisches oder pflanzliches Gewebe oder menschliche, tieri
sche oder pflanzliche Zellen verstanden. Das Verfahren ist al
lerdings nicht hierauf beschränkt. Vielmehr können auch Struk
turen in Schnitten durch mikrobiologische Organismen und der
gleichen mit dem Verfahren erkannt werden.
Weiterhin ist für die vorliegende Erfindung der Prozeß, mit
dem die Schnitte, in denen die wenigstens eine Struktur er
kannt werden soll, erstellt werden, nicht von Bedeutung.
Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren somit auf
Schnitte angewendet werden, die durch bildgebende Verfahren in
der Medizin erstellt werden, wie beispielsweise Kernspintomo
graphie (NMR), Computertomographie (CT), Ultraschall, Positro
nenemissionstomographie (PET), Digitale Subtraktionsangi
ographie (DSA), Ultraschall-Verfahren, Thermographie-Verfahren
oder Szintigraphie-Verfahren. Es können außerdem Schnitte, wie
sie zur Mikroskopie mit den in diesem Gebiet üblichen Verfah
ren hergestellt werden, als Ausgangsmaterial für das erfin
dungsgemäße Verfahren dienen.
Schließlich wird
es dadurch, daß jede Struktur dem Referenz
schnittbild zugeordnet wird, das dem Referenzgraphen bzw. dem Refe
renzgraphen aus dem Referenzbündelgraphen entspricht, für den
die Graphenvergleichsfunktion in Bezug auf den für ihn ermit
telten optimalen Schnittgraphen optimal ist,
ermöglicht, bei gleicher An
zahl von Referenzschnitten die Menge der für den Vergleich zur
Verfügung stehenden Strukturen zu erhöhen.
Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung werden
alle erstellten Refrenzgraphen zu einem oder zu mehreren Refe
renzbündelgraphen zusammengefaßt werden.
Diese bevorzugte Ausgestaltung erlaubt es, bei gleicher Anzahl
von Referenzschnitten die Menge der für den Vergleich zur Ver
fügung stehenden Strukturen noch weiter zu erhöhen.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren hauptsächlich dazu vor
gesehen ist, Bilder von Schnitten und Referenzschnitten zu
vergleichen, die mit demselben bildgebenden Verfahren erstellt
worden sind, können in einer bevorzugten Ausgestaltung der Er
findung auch Schnitte mit Referenzschnitten verglichen werden,
die mit verschiedenen bildgebenden Verfahren erstellt worden
sind. In diesem Fall ist der Begriff "Referenz" dahingehend zu
verstehen, daß eines der bildgebenden Verfahren als Referenz
fungiert.
Mit dieser Ausgestaltung ist es beispielsweise möglich eine
Registrierung, also eine Identifikation korrespondierender
Punkte, in einander entsprechenden Schnitten von derselben
Person, beispielsweise zur Untersuchung der Aktivität von Ge
hirnbereichen, die mittels funktioneller NMR und mittels CT-
Verfahren hergestellt worden sind, durchzuführen. Da mit den
CT-Verfahren eine höhere Auflösung erzielt werden kann als mit
den Verfahren der funktionellen NMR, kann die Auflösung eines
Schnitts, der mittels funktioneller NMR-Verfahren erstellt
worden ist, durch Verwendung der Registrierung der in Frage
kommenden Bereiche in den entsprechenden CTGs erhöht werden.
Durch solche Registrierungsverfahren lassen sich somit die
Vorteile verschiedener bildgebender Verfahren kombinieren.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens
wird als netzartige Struktur für die Referenzgraphen ein re
gelmäßiges Gitter verwendet, dessen Knoten und Links recht
winklige Maschen bilden.
Alternativ kann als netzartige Struktur für die Referenzgra
phen auch ein unregelmäßiges Gitter verwendet wird, dessen
Knoten und Links an die zu erkennende Struktur angepaßt sind.
Vorteilhafterweise können dann die Knoten charakteristischen
Punkten, sogenannten Landmarken, der zu erkennenden Struktur
zugeordnet werden.
In dieser Ausgestaltung werden die Jets somit an den charakte
ristischen Punkten der zu erkennenden Struktur ermittelt. Da
durch werden in erster Linie die charakteristischen Punkte der
Referenzstrukturen bei dem Vergleich berücksichtigt, wodurch
die Signifikanz mit der eine Struktur erkannt wird, erhöht
werden kann.
Für das Erkennen von Strukturen in Schnitten durch biologi
sches Material haben sich Gabor-Filterfunktionen sowie Mallat-
Filterfunktionen als besonders geeignet erwiesen.
Vorteilhafterweise umfaßt die Projektion der netzartigen
Struktur des bestimmten Referenzgraphen eine Zentrierung des
Referenzgraphen in dem Bild des Schnitts.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, daß die Pro
jektion der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzgra
phen eine Verschiebung des zentrierten Referenzgraphen umfaßt.
Hierdurch kann das Erkennen der Struktur beschleunigt werden.
Insbesondere kann die Projektion der netzartigen Struktur des
Referenzgraphen auch eine Skalierung des zentrierten Referenz
graphen umfassen. Hierdurch können insbesondere dann gute Er
gebnisse erzielt werden, wenn die betreffenden Referenzschnit
te und der Schnitt, in dem die Struktur erkannt werden soll,
verschiedene Größe haben.
Die Verschiebung und die Skalierung des zentrierten Referenz
graphen können hierbei simultan durchgeführt werden, wodurch
das Erkennen der Struktur beschleunigt werden kann.
Darüber hinaus kann die Projektion der netzartigen Struktur
auch lokale Verzerrungen des zentrierten Referenzgraphen um
fassen. Diese Ausgestaltung eignet sich insbesondere, wenn
Strukturen erkannt werden sollen, dessen Formen nicht fest de
finiert sind, wie dies beispielsweise bei Tumoren der Fall
ist. Eine derartige lokale Verzerrung kann zweckmäßigerweise
durch eine lokale Verschiebung eines entsprechenden Knoten des
zentrierten Referenzgraphen bewirkt werden.
Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird
eine Graphenvergleichsfunktion verwendet, die einen Anteil um
faßt, der die metrische Ähnlichkeit des Schnittgraphen mit dem
entsprechenden Referenzgraphen bzw. dem entsprechenden Refe
renzbündelgraphen berücksichtigt. Zweckmäßigerweise kann hier
bei eine Graphenvergleichsfunktion verwendet werden, durch die
eine Gewichtung zwischen der Ähnlichkeit der einander entspre
chenden Jets und der metrische Ähnlichkeit ausgeführt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird nach dem Erkennen jeder Struktur ein Schritt
zur Ermittlung der Signifikanz des Erkennung vorgesehen.
Hierzu kann ein Schätzer verwendet wird, der sowohl die opti
male Graphenvergleichsfunktion als auch die nicht optimalen
Graphenvergleichsfunktionen berücksichtigt, wie beispielsweise
der Abstand der Werte der nicht optimalen Vergleichsfunktionen
von dem Wert der optimalen Vergleichsfunktion.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann weiter
hin jede Struktur den Referenzschnittbildern zugeordnet wer
den, die den Referenzgraphen bzw. den Referenzgraphen aus den
Referenzbündelgraphen entsprechen, für die die Werte der Gra
phenvergleichsfunktionen in einem vorbestimmten Bereich lie
gen.
Ein Vorteil dieser Ausbildung ist es, daß der Person, die den
das Schnittbild beurteilen muß, beispielsweise der Arzt, der
eine medizinische Diagnose erstellen soll, zusätzliche Infor
mation an die Hand gegeben wird.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Un
teransprüchen sowie aus der Beschreibung bevorzugter Ausfüh
rungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben werden.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein menschliches Gehirn der mit
einem NMR-Verfahren aufgenommen worden ist;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Ermittlung eines
Graphen aus einem Schnittbild gemäß einer Ausfüh
rungsform der Erfindung;
Fig. 3 ein Referenzschnittbild mit 5 × 7-Gitter gemäß der in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung zum Vergleich eines Re
ferenzschnittbildes mit einem aufgenommenen Schnitt
bild gemäß der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 5 eine Darstellung zur Ermittlung eines Graphen aus ei
nem Schnittbild gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 6 ein Referenzschnittbild mit objektangepaßtem Gitter
gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 7 eine schematische Darstellung zum Vergleich eines Re
ferenzschnittbildes mit einem aufgenommenen Schnitt
bild gemäß der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 8 eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Im folgenden werden die verschiedenen Ausführungsformen der
Erfindung anhand von NMR-Schnittbildern durch ein mensch
liches Gehirn beschrieben. Hierbei ist die Beschreibung mit
tels NMR-Schnittbildern allerdings nicht als Einschränkung
zu verstehen, sondern nur als ein Beispiel eines Schnitts
durch biologisches Material.
Wie bereits oben erwähnt, läßt sich das vorliegende Verfah
ren analog auf andere bildgebende Verfahren, beispielsweise
die aus der Medizin bekannten CT-Verfahren, PET-Verfahren,
DSA-Verfahren, Ultraschall-Verfahren, Thermographie-
Verfahren oder Szintigraphie-Verfahren anwenden.
Darüber hinaus können mit dem vorliegenden Verfahren selbst
verständlich auch Schnittbilder durch andere Teile des
menschlichen Körpers, durch tierisches oder pflanzliches Ge
webe bzw. menschliche, tierische oder pflanzliche Zellen
durchgeführt werden.
In Fig. 1 ist als Beispiel ein NMR-Schnitt, der durch ein
menschliches Gehirn in horizontaler Richtung knapp über Höhe
der Augen aufgenommen worden ist, dargestellt.
In der linken Bildhälfte ist hierbei das Original und in der
rechten Bildhälfte ein Negativ dieses Originals gezeigt. Die
Negativform wurde in dieser Figur sowie in den folgenden Fi
guren zur deutlicheren Darstellung gewählt.
In dem in Fig. 1 gezeigten Schnittbild sind mehrere Struktu
ren, wie beispielsweise die Schädelkalotte 1, der Balken
(corpus callosum) 2a und 2b, der Spalt 3a und 3b, der III.
Ventrikel 4, das Vorderhorn des linken und rechten Seiten
ventrikels 5a bzw. 5b und das Hinterhorn des linken und
rechten Seitenventrikels 6a bzw. 6b zu sehen. Diese bei
spielhaft genannten Strukturen können durch das erfindungs
gemäße Verfahren in automatisierter Weise erkannt werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 2, 3 und
4 eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung be
schrieben.
In Fig. 2 ist hierzu eine schematische Darstellung gegeben,
anhand der erklärt wird, wie man aus der Abbildung eines
Schnitts 20 eine Darstellung in Graphenform 30 erhält, die,
wie insbesondere im Zusammenhang mit Fig. 4 noch erläutert
wird, mit anderen Graphen verglichen werden kann.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens muß das
Ausgangsschnittbild 20 in digitalisierter Form vorliegen.
Die digitalisierte Form kann hierbei entweder aus dem ver
wendeten Verfahren direkt resultieren, wie beispielsweise im
Fall von NMR- oder CT-Verfahren, oder muß durch Konvertie
rung eines analogen Bildes, wie beispielsweise einer her
kömmlichen Fotografie eines Schnittbildern, digitalisiert
werden.
Ein digitalisiertes Bild liegt typischerweise in der Form
eines Pixelfeldes einer vorbestimmten Größe vor. Jedem Pixel
ist hierbei eine horizontale und eine vertikale Position
zugeordnet. Deshalb wird im folgenden unter dem Pixel das
Pixel verstanden, dem die Position zugeordnet worden ist.
Weiterhin ist jedem Pixel ein Graustufenwert, typischerweise
in dem Bereich 0-256 zugewiesen.
Um nun aus dem Ausgangsschnittbild 20 einen Graph zu erhal
ten, werden, wie die im folgenden noch im Detail beschrieben
werden, aus dem Schnittbild 20 an vorbestimmten Pixeln soge
nannte Merkmale, die ihrerseits zu sogenannten Jets zusam
mengefaßt werden, extrahiert.
Diese vorbestimmten Pixel werden dadurch erhalten, daß ein
Gitter 21, das allgemein durch seine Knotenpunkte 22a, 22b
und seine Links 23, d. h. die Verbindungen zwischen bestimm
ten Knotenpunkten, beschrieben wird, in das Schnittbild 20
projiziert wird und die Pixel, die der Projektion der Kno
tenpunkte entsprechen, bestimmt werden. Gemäß der ersten
Ausführungsform wird, wie in Fig. 2 zu sehen ist, ein regu
läres 5 × 7-Gitter mit regelmäßigen Abständen verwendet.
Nachdem durch das Gitter bestimmte Pixel festgelegt sind,
wird die Extraktion der Merkmale in diesen Pixeln wie folgt
durchgeführt.
Ein Merkmal 28a, . . ., 28h ist als das Ergebnis einer Faltung
des Bildes an einem vorbestimmten Pixel mit einer gegebenen
Filterfunktion definiert.
Gemäß der ersten Ausführungsform werden hierbei sogenannte
komplexe Gabor-Filter als Filterfunktionen verwendet. Diese
Filter lassen sich durch folgende Formel darstellen:
Die durch Gleichung (1) dargestellten Gabor-Filter haben die
Form einer durch einen Wellenvektor j beschriebenen ebenen
Welle, die durch eine Gauß-Funktion mit einer Breite σ/k
beschränkt ist, wobei σ = 2π. Durch Wahl des Wellenvektors j
kann die Größe und die Orientierung der Filterfunktion be
stimmt werden.
Darüber hinaus erfüllen die Filterfunktionen die Bedingung:
In Fig. 2 sind mit 24a und 24b zwei derartige verschiedene
Filterfunktionen dargestellt. Der Wert 0 ist hierbei durch
ein mittleres Grau dargestellt; positive Werte sind heller
und negative Werte sind dunkler. Die in Fig. 2 dargestellte
Filterfunktion 24a hat hierbei eine niedrige Frequenz bzw.
einen kleinen Wellenvektor j mit einer Orientierung von un
gefähr 60 Grad gegenüber der Vertikalen. Die Filterfunktion
24b hat eine größere Frequenz bzw. einen größeren Wellenvek
tor j mit einer Orientierung von ungefähr 135 Grad gegen
über der Vertikalen.
Für einen vorgegebenen Wellenvektor j, d. h. durch Wahl der
Größe und der Orientierung der Filterfunktion, läßt sich so
mit das Merkmal Jj() an einem vorbestimmten Pixel berech
nen durch:
I() bezeichnet hierin die Intensität, d. h. die Graustufen,
der Schnittabbildung.
In Abhängigkeit von dem Wellenvektor j können nun für jedes
Pixel verschiedene Merkmale Jj() berechnet werden, die in
einem Jet für das Pixel zusammengefaßt werden.
In Fig. 2 sind die Ergebnisse der Faltungen des Schnittbil
des 20 mit den Filterfunktionen 24a bzw. 24b für alle Pixel
gezeigt. Wählt man für Jj() die Form Jj() = aj()exp(iϕj()),
sind in den Bildern, die mit 25a bzw. 25b bezeichnet sind,
die Imaginärteile der Faltung und in den Bildern, die mit
26a bzw. 26b bezeichnet sind, die Amplituden aj() der Fal
tung dargestellt.
Stellt man den Wellenvektor j dar durch:
wobei ν der Größenindex µ und der Orientierungsindex der
Filterfunktion sind, werden entsprechend der ersten Ausfüh
rungsform die Merkmale für die Indizes µ ∈ {0, . . ., 7} und
ν ∈ {0, . . ., 4} in einem Jet zusammengefaßt.
Insgesamt umfaßt der Jet für das Pixel somit n = 40 Merkma
le.
In Fig. 2 ist ein Teil dieser Merkmale schematisch in einem
Jet 27 dargestellt. Hierbei sind die Merkmale 28a, 28b, 28c
und 28d durch eine Filterfunktionen mit konstanter Größe
und, wie durch die Schraffur dargestellt, mit unterschiedli
cher Orientierung erhalten worden. Gleiches gilt für die
Merkmale 28e, 28f, 28g und 28h. Im Vergleich zu den Merkma
len 28a, 28b, 28c und 28d wurden die Merkmale 28e, 28f, 28g
und 28h mit einer kleineren Filterfunktion erhalten.
Führt man die Extraktion der Merkmale an allen Gitterpunkten
durch, erhält man schließlich den in Fig. 2 mit dem Bezugs
zeichen 30 bezeichneten Graphen, der die Struktur des Git
ters 21 widerspiegelt und die Jets an den Punkten, die den
Gitterpunkten entsprechen, aufweist.
Neben den oben beschriebenen Gabor-Filterfunktionen lassen
sich auch beliebige andere Filterfunktionen einsetzen. Als
ein weiteres Beispiel einer Filterfunktionsklasse werden
entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung sogenannte
Mallat-Filter verwendet werden.
Die Faltung des Bildes mit diesen Mallat-Filtern läßt sich
durch folgende Formel darstellen:
wobei * die Faltungsoperation bezeichnet, h und ν für hori
zontal und vertikal stehen und si(si = s02i, i ∈ N) die Breite ei
ner Gauß-Funktion darstellt, deren Ableitungen als Filter
funktionen verwendet werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 3 und 4 be
schrieben, wie ein Referenzschnittbild mit einem Schnitt
bild, das beispielsweise von einem zu untersuchenden Patien
ten aufgenommen worden ist, verglichen wird. Im folgenden
wird das aufgenommene Schnittbild als Vergleichsschnittbild
bezeichnet.
In Fig. 3 ist ein Referenzschnitt 20 gezeigt, in den ein re
guläres 5 × 7-Gitter 21 mit regelmäßigen Abständen projiziert
ist. Aus diesem Bild werden an den Knotenpunkten 22 des Git
ters nach dem oben beschriebenen Verfahren Merkmale extra
hiert, die in den Jets, die den jeweiligen Gitterpunkten
entsprechen, zusammengefaßt werden.
Die Jets werden ihrerseits mit der Gitterstruktur, also den
Koordinaten der Knotenpunkte und den Verbindungsvektoren
zwischen den Knoten in einem Referenzgraphen G zusammenge
faßt.
Im nächsten Schritt projiziert man das Gitter des Referenz
schnitts (Referenzgitter) in das Vergleichsschnittbild und
berechnet die diesem Gitter entsprechenden Jets für das Ver
gleichsschnittbild. Hierbei sind dieselben Filterfunktionen,
d. h. dieselbe Klasse von Filterfunktionen, dieselben Größen
und dieselben Orientierungen, mit denen der Referenzgraph
erstellt worden ist, zu verwenden. Die derart berechneten
Jets bilden zusammen mit der Struktur des projizierten Git
ters schließlich dem Vergleichsgraphen G'.
Zur Projektion des Referenzgitters in das Vergleichsschnitt
bild lassen sich in Abhängigkeit von den zu erwartenden Un
terschieden zwischen Referenzschnitten und Vergleichsschnit
ten verschiedene Abbildungen einsetzen.
Die einfachste Projektion, nämlich eine Zentrierung des Re
ferenzgitters in der Vergleichsschnittabbildung, eignet sich
beispielsweise, wenn Referenzabbildung und Vergleichsabbil
dung dieselbe Größe und Position in bezug auf das Bildzentrum
haben und unter demselben Winkel aufgenommen worden
sind.
Zu dieser einfachen Projektion können wahlweise die folgen
den Projektionen ausgeführt werden.
Eine Verschiebung des Referenzgitter in seiner Gesamtheit:
Diese Abbildung eignet sich, wenn die Positionen von Refe renzabbildung und Vergleichsabbildung in bezug auf das Bild zentrum unterschiedlich sind.
Diese Abbildung eignet sich, wenn die Positionen von Refe renzabbildung und Vergleichsabbildung in bezug auf das Bild zentrum unterschiedlich sind.
Eine Skalierung des Referenzgitters:
Diese Abbildung kann vorgesehen werden, wenn die Größen von Referenzabbildung und Vergleichsabbildung unterschiedlich sind.
Diese Abbildung kann vorgesehen werden, wenn die Größen von Referenzabbildung und Vergleichsabbildung unterschiedlich sind.
Eine lokale Verzerrung des Referenzgitters:
Bei dieser Abbildung werden jeweils einzelne Gitterpunkte gegenüber ihrer Position im Referenzgitter verschoben. Diese Abbildung eignet sich insbesondere, wenn zu erwarten ist, daß die Vergleichsabbildung gegenüber der Referenzabbildung lokale Verzerrungen aufweist.
Bei dieser Abbildung werden jeweils einzelne Gitterpunkte gegenüber ihrer Position im Referenzgitter verschoben. Diese Abbildung eignet sich insbesondere, wenn zu erwarten ist, daß die Vergleichsabbildung gegenüber der Referenzabbildung lokale Verzerrungen aufweist.
Selbstverständlich sind auch beliebige Kombinationen der
oben beschriebenen Projektionen möglich.
Neben den oben beschriebenen Projektionen lassen sich, falls
Referenzabbildung und Vergleichsabbildung dies erforderlich
machen, auch weitere Projektionen, wie beispielsweise Dre
hungen und dergleichen einsetzen.
In Fig. 4 sind die Projektionen gezeigt, die gemäß der er
sten Ausführungsform der Erfindung verwendet werden. In der
linken Abbildung ist noch einmal die Referenzschnittabbil
dung 20 mit dem Referenzgitter 21 zu sehen.
In der mittleren Abbildung ist mit dem Bezugszeichen 40 ein
Vergleichsschnitt dargestellt. Weiterhin zeigt die mittlere
Abbildung die Projektion 41 des Referenzgitters in den Ver
gleichsschnitt. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wurde als Pro
jektionsabbildung eine Zentrierung mit zusätzlicher Skalie
rung verwendet.
In der rechten Abbildung von Fig. 4 ist eine weitere Projek
tion 42 des Referenzgitters in die Vergleichsschnittabbil
dung gezeigt. Hier wurde als Projektion neben Zentrierung
und Skalierung außerdem eine lokale Verzerrung verwendet.
Die Bewertung der Ähnlichkeit beider Graphen, wird mittels
einer Graphenvergleichsfunktion durchgeführt, die folgende
allgemeine Form aufweist:
S = SJet + λSMetrik. (6)
Sjet bezeichnet hierbei eine geeignete Funktion, welche die
Ähnlichkeit der Jets an korrespondierenden Punkten der bei
den Graphen bewertet, und SMetrik bezeichnet eine geeignete
Funktion, welche die Ähnlichkeit der Metrik der beiden Git
ter miteinander vergleicht. SMetrik hängt stark von der verwen
deten Projektion ab.
λ (λ ≧ 0) bezeichnet die Gewichtung der beiden Vergleichs
funktion zueinander. λ kann auch gleich Null gesetzt werden;
dies bedeutet, daß die Ähnlichkeit der Metrik der Graphen
nicht berücksichtigt wird. Dieser Wert bietet sich insbeson
dere an, wenn lediglich Zentrierung oder Verschiebung als
Projektion gewählt werden, oder anders ausgedrückt, wenn die
Topologie von Referenzgraph und Vergleichsgraph identisch
sind.
Gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung wird zur Be
wertung der Ähnlichkeit zweier korrespondierender Jets J und
J' des Referenzgraphen G bzw. des Vergleichsgraphen G ', ei
ne Funktion verwendet, die von den Amplituden aj und aj' der
beiden abhängt und die folgende Form hat:
Die vorliegende Erfindung ist allerdings nicht auf diese
Vergleichsfunktion beschränkt, es kann beispielsweise auch
eine phasenempfindliche Vergleichsfunktion eingesetzt wer
den, beispielsweise mit folgender Form:
wobei j der Wellenvektor der entsprechenden Gabor-Filter
ist und ein geschätzter Verschiebungsvektor ist, der
schnelle Phasenverschiebungen kompensiert. wird dadurch
bestimmt, daß Sϕ in seiner Taylorentwicklung innerhalb eines
kleinen Quadrats, daß in = 0 zentriert ist, maximiert wird.
Der Term .j mit dem geschätzten Verschiebungsvektor
kompensiert schließlich schnelle Phasenverschiebungen auf
grund kleiner Variationen in den Positionen und ' der
zwei Jets, die miteinander verglichen werden.
Aus den Vergleichsfunktionen für die einzelnen Jets wird
schließlich eine Graphenvergleichsfunktion für alle Jets ge
bildet. Hierzu kann beispielsweise der Mittelwert aller Ver
gleichsfunktionen für alle N Jets gebildet werden:
Als Funktion zum Vergleichen der Metrik der beiden Graphen
können beispielsweise die Beträge der Differenzvektoren
zweier einander entsprechender Links, d. h. der Verbindungen
zweier einander entsprechender Knoten, aufsummiert werden;
für Graphen mit E Links, die mit Δe, bzw. Δe' bezeichnet
werden, ergibt sich somit eine Metrikvergleichsfunktion:
Welche der Vergleichsfunktionen im Detail verwendet und ins
besondere welcher Faktor für λ gewählt wird, hängt im we
sentlichen von der Struktur der Referenzgraphen und der Ver
gleichsgraphen, also letztendlich von der Struktur der Ver
gleichsschnittbilder und der Referenzschnittbilder, ab.
Die Auswahl der geeigneten Vergleichsfunktion für eine gege
bene Struktur der Vergleichsschnittbilder und der Referenz
schnittbilder kann hierbei durch Vergleichsversuche mit den
Vergleichsschnittbilder und den Referenzschnittbilder ermit
telt werden und liegt somit im Bereich des durchschnittli
chen Könnens eines Fachmanns.
Mit Hilfe der Graphenvergleichsfunktion (5) kann nun der
Vergleichsgraph an den Referenzgraphen optimal angepaßt werden.
Hierzu wird die Projektion des Referenzgitters in die
Vergleichsabbildung solange variiert, bis die Graphenver
gleichsfunktion einen optimalen Wert (im Fall der oben be
schriebenen Vergleichsfunktionen ist dies ein Minimum) an
nimmt.
Die rechte Abbildung in Fig. 4 stellt eine solche optimale
Anpassung der Referenzabbildung 20 an die Vergleichsabbil
dung 40 dar. Hierzu wurde in einem ersten Schritt eine Zen
trierung und Skalierung des Referenzgitters in die Ver
gleichsabbildung projiziert. Durch Variation der Skalierung
wurde das Minimum der Graphenvergleichsfunktion ermittelt.
Das Ergebnis dieser ersten Variation ist in Fig. 4 im mitt
leren Bild gezeigt.
In einem zweiten Schritt wurden, ausgehend von der optimalen
Skalierung in der mittleren Abbildung, schließlich einzelne
Knoten, wiederum unter Minimierung der Graphenvergleichs
funktion, lokal verschoben. Das Ergebnis dieser zweiten Va
riation ist in der rechten Abbildung in Fig. 4 dargestellt.
Obwohl gemäß der oben beschriebenen Ausführungsform zwei
Schnitte in ihrer Gesamtheit miteinander verglichen wurden,
ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform möglich einzelne
Strukturen in einem Vergleichsschnitt zu erkennen. Hierzu
wird entsprechend ein Referenzgraph für die zu erkennende
Struktur, beispielsweise für eine der Strukturen, die in
Fig. 1 dargestellt sind, ermittelt.
Unter Verwendung von insbesondere der Skalierungabbildung
kann das Referenzgitter dieser Struktur dann in den Ver
gleichschnitt projiziert werden. Unter Durchführung des oben
beschriebenen Verfahrens kann so schließlich die optimale
Anpassung ermittelt werden.
Mit dem Vergleichsschnitt lassen sich selbstverständlich
auch mehrere Referenzschnitte vergleichen.
Diese Referenzschnitte können in Form einer Datenbank vor
liegen. In diesem Fall müssen dann allerdings bei jedem Ver
gleich die Referenzgraphen erneut berechnet werden.
Zweckmäßiger ist es deshalb, die Datenbank gleich in Form
einer Referenzgraph-Datenbank vorzusehen, in denen die Refe
renzgitter mit ihren entsprechenden Jets gespeichert sind
und lediglich abgerufen werden müssen. Allerdings ist eine
solche Referenzgraph-Datenbank nicht so flexibel wie eine
Referenzschnitt-Datenbank, da diese für jede Änderung bei
der Berechnung der Jets neu kompiliert werden muß.
Zum Vergleich des Vergleichsschnitts mit einer beliebigen
Anzahl von Referenzschnitten ermittelt man für den Ver
gleichsschnitt mit dem oben beschriebenen Verfahren die op
timale Anpassung an jeden Referenzschnitt und die Graphen
vergleichsfunktion für diese optimale Anpassung.
Aufgrund eines Vergleichs der Graphenvergleichsfunktionen,
die jeweils den besten Anpassungen der Referenzschnitte an
den Vergleichschnitt entsprechen, kann der Referenzschnitt
ermittelt werden, der die größte Ähnlichkeit mit dem Ver
gleichsschnitt aufweist.
Darüber hinaus kann durch Auswertung der Graphenvergleichs
funktionen aller Referenzschnitte ein Maß der Signifikanz
der Ähnlichkeit ermittelt werden. Hierzu lassen sich, ent
sprechend dem erforderlichen Grad an Ähnlichkeit, verschie
dene Definitionen für eine signifikante Erkennung verwenden.
Beispielsweise können aus allen Graphenvergleichsfunktionen
für die nicht optimalen Referenzgraphen der Mittelwert S
und die Varianz σS gebildet werden. Eine signifikante Ähn
lichkeit könnte dann angenommen werden, wenn
erfüllt ist, wobei s ein fest gewählter Parameter ist und S2
der zweitkleiste Wert aller Graphenvergleichsfunktionen ist.
Es können mit dem oben beschriebenen Verfahren, beispiels
weise für eine medizinische Diagnose, auch mehrere Referenz
schnitt ausgewählt werden, die in einem vorgegebenen Ähn
lichkeitsbereich liegen.
Bei dieser Ausführungsform wird der Person, die den das
Schnittbild beurteilen muß, beispielsweise der Arzt, der eine
medizinische Diagnose erstellen soll, zusätzliche Information
an die Hand gegeben.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 5, 6 und 7, wird nun eine wei
tere Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Diese Aus
führungsform unterscheidet sich von den bisher beschriebenen
Ausführungsformen lediglich durch die Auswahl der Punkte an
denen die Jets berechnet werden, also durch die Gitterstruk
tur der Referenzschnitte.
Um Wiederholungen zu vermeiden, wird deshalb in bezug auf
die Gemeinsamkeiten beider Ausführungsformen auf die Be
schreibung der bisherigen Ausführungsformen verwiesen; im
folgenden wird deshalb lediglich das unterschiedliche Gitter
diskutiert.
Wie in Fig. 5 schematisch angedeutet ist, wird in dieser
Ausführungsform zur Ermittlung des Graphen 60 ein unregelmä
ßiges, objektangepaßtes Gitter 50 verwendet.
Ein ähnliches, objektangepaßtes Gitter, das dieser Ausfüh
rungsform zugrunde liegt, ist in Fig. 6 in vergrößerter Dar
stellung gezeigt. Wie aus dieser Figur ersichtlich, werden
bei einem objektangepaßten Fall die Gitterpunkte so gelegt,
daß sie mit charakteristischen Merkmalen des Referenz
schnitts zusammenfallen.
Beispielsweise werden um den III. Ventrikel 52 drei Knoten
punkte 51a, 51b und 51c des Gitters 50 gelegt, die durch
drei Links 53a, 53b und 53c miteinander verbunden sind.
In Fig. 7 ist, analog zu Fig. 4, die Anpassung eines Refe
renzgraphen mit einem objektangepaßten Gitter an den Ver
gleichsgraphen dargestellt. In der linken Abbildung in Fig.
7 ist der Referenzschnitt 20 mit dem objektangepaßten Gitter
50 gezeigt. In der mittleren Abbildung ist das Ergebnis der
optimalen Zentrierung und Skalierung 60 des Referenzgitters
in dem Vergleichschnitt 40 dargestellt. In der rechten Ab
bildung wurde schließlich, ausgehend von der mittleren Ab
bildung das zentrierte und skalierte Gitter lokal verzerrt
70.
In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich von den bisher be
schriebenen Ausführungsformen durch den Aufbau der Referenz
graphen, die mit dem Vergleichsgraphen verglichen werden.
Während in den bisher beschriebenen Ausführungsformen ein
Referenzgraph aus einer einzelnen Schnittabbildung erstellt
wird, resultiert gemäß dieser Ausführungsform ein Referenz
bündelgraph aus mehreren Schnittabbildungen.
Hierzu werden aus M Schnittabbildungen M Modellgraphen er
stellt, die in einem sogenannten Referenzbündelgraph zusam
mengefaßt werden.
Alle M Modellgraphen haben qualitativ dieselbe Struktur,
d. h. sie haben jeweils N Knoten, die durch ein vorbestimm
tes Gitter miteinander verbunden sind. Hierbei ist es aller
dings zulässig, daß die Längen zweier einander entsprechen
der Links unterschiedlich sind. Es ist demnach lediglich to
pologische Identität der Modellgraphen gefordert. Die Struk
tur des Gitters kann eine reguläre oder irreguläre Form auf
weisen.
Insbesondere können demnach die in den zuvor diskutierten
Ausführungsformen eingesetzten Gitter, also ein reguläres
n × m-Gitter oder ein irreguläres objektangepaßtes Gitter,
verwendet werden.
Neben den Längen zweier entsprechender Links unterscheiden
sich außerdem die einander entsprechenden Jets der M Mo
dellgraphen.
Die M Modellgraphen werden schließlich, wie im folgenden
erläutert, zu einem Bündelgraphen zusammengefaßt.
Zuerst werden die mittleren Entfernungsvektoren Δij zwischen
den Knoten i und j in dem Bündelgraphen ermittelt durch:
wobei Δ m|ij der Entfernungsvektor zwischen den Knoten i und j
in dem Modellgraphen m ist.
Diese Entfernungsvektoren bestimmen nun die Struktur des
Bündelgraphen, die zum Vergleich schließlich im folgenden in
den Vergleichschnitt projiziert wird.
Den Knoten des Bündelgraphen werden außerdem noch die Jets
der M Modellgraphen zugewiesen. Demnach umfaßt ein Jet des
Bündelgraphen die M einander entsprechenden Jets der M Mo
dellgraphen. Demnach ist ein Jet des Referenzbündelgraphen
aus Subjets, die jeweils den Jets der Modellgraphen entspre
chen, aufgebaut.
Die derart erhaltenen Struktur ist in Fig. 8 schematisch
dargestellt. Mit G1, . . ., GM sind hierin die M Modellgraphen
bezeichnet, die zu dem Bündelgraphen 80, der aus einem Ver
gleichsschnitt 75 resultiert, zusammengefaßt sind.
Zum Vergleich des derart erhaltenen Bündelgraphen GM 80 mit
einem Vergleichsgraphen G 85 wird gemäß dieser Ausführungs
form eine Bündelgraphenvergleichsfunktion verwendet, die
folgende Form aufweist:
wobei S(J n|m, Jn) nach Gleichung (7) oder (8) berechnet wird.
In Worten ausgedrückt, werden bei dem Vergleich des Bündel
graphen GM mit einem Vergleichsgraphen G also die Jets mit
der maximalen Ähnlichkeit aus dem Bündelgraphen ausgewählt.
In Fig. 8 ist diese Tatsache dadurch dargestellt, daß Pfei
le, die von dem entsprechenden Knoten des Vergleichsgraphen
G ausgehen, an verschiedenen Modellgraphen enden.
Neben der oben angegebenen Bündelgraphenvergleichsfunktion
lassen sich auch andere geeignete Vergleichsfunktionen ein
setzen.
Wie bei einem Vergleich mit einem einzelnen Referenzgraphen,
wird auch im Fall eines Bündelgraphen dieser zuerst in die
Abbildung des Vergleichsgraphen projiziert, und anschließend
wird die optimale Projektion durch Auswertung der Bündelgra
phenvergleichsfunktion bestimmt.
Da ein Bündelgraph wie ein einzelner Graph behandelt werden
kann, ist es auch möglich, mehrere Referenzbündelgraphen,
einen Referenzbündelgraphen und einen oder mehrere Referenz
graphen in einer Datenbank, mit der Vergleichsgraphen ver
glichen werden sollen, zusammenzufassen.
Neben der Möglichkeit die Ergebnisse der erfindungsgemäßen
Verfahren, also beispielsweise der Identifizierung einer ge
rade aufgenommenen Struktur, als Hilfsmittel bei einer Dia
gnose in der Medizin einzusetzen, kann das erfindungsgemäße
Verfahren darüber hinaus zur Steuerung von Vorrichtungen
eingesetzt werden, mit denen derartige Schnittbilder aufge
nommen werden.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung kann die Vorrichtung so gesteuert werden, daß der im
Detail zu untersuchende Bereich automatisch ermittelt wird.
Bisher war es erforderlich die zu untersuchende Person in
bezug auf die Vorrichtung mittels eines Lichtvisiers zu po
sitionieren. Im nächsten Schritt wurden anhand von drei or
thogonalen Pilotschnitten der zu untersuchende Bereich ein
gestellt. Nach dieser Einstellung war allerdings immer noch
eine Korrektur des so gefundenen Bereichs erforderlich.
Durch das vorliegende Verfahren können die Bereiche, in de
nen die Untersuchung durchgeführt werden soll, durch Refe
renzschnittbilder angegeben werden. Die Steuerung der Vor
richtung kann dabei so ausgebildet werden, daß der zu unter
suchende Bereich automatisch durch Vergleich der jeweiligen
Aufnahme mit den Referenzschnittbildern gefunden wird.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform kann das erfin
dungsgemäße Verfahren auch zum automatischen Aufzeichnungs
abbruch in einer Vorrichtung, mit der Schnittserien, bei
spielsweise durch den menschlichen Körper, gemacht werden,
eingesetzt werden.
Hierzu wird nach jeder Aufnahme der Schnittserie ein Ver
gleich mit einem Referenzbild, welches das Ende der
Schnittserie charakterisiert, durchgeführt. Wenn eine aus
reichende Ähnlichkeit des gerade aufgenommenen Schnittbilds
mit diesem Referenzbild festgestellt wird, ist die Schnitts
erie beendet und der Vorrichtung wird das Ende der Aufzeich
nung mitgeteilt.
Claims (26)
1. Ein Verfahren zum automatisierten Erkennen einer oder mehrerer Strukturen in
einem Schnitt durch biologisches Material, insbesondere zum Einsatz in der medi
zinischen Diagnostik, umfassend die Schritte:
Zurverfügungstellen von Referenzgraphen, die aus digitalisierten Bilddaten ent sprechender Referenzschnittbilder resultieren, wobei die Referenzgraphen, welche netzartige Strukturen aufweisen, die topologisch identisch sind und deren einander entsprechende Jets durch Faltungen derselben Klasse von Filterfunktionen mit denselben Größen und Orientierungen mit den Bilddaten des entsprechenden Referenzschnitts ermittelt worden sind, zu einem Referenzbündelgraphen zusam mengefasst sind,
wobei jeder Referenzgraph umfasst:
eine netzartige Struktur, die jeweils dadurch definiert wird, dass bestimmten Bilddaten Knoten, die durch Links in vorbestimmter Weise miteinander verbun den sind, zugewiesen werden, und
Jets, wobei jedem Knoten ein Jet zugeordnet ist und wobei der einem be stimmten Knoten zugeordnete Jet durch Faltungen einer Klasse von Filterfunk tionen mit verschiedenen Größen und Orientierungen mit den Bilddaten des entsprechenden Referenzschnitts an dem bestimmten Knoten ermittelt wird;
wobei jeder Referenzbündelgraph umfasst:
eine netzartige Struktur, die durch Knoten, welche den Knoten der Referenz graphen entsprechen, und durch Links, die durch Mittelung der entsprechenden Links der Referenzgraphen ermittelt werden, definiert wird, und
Bündeljets, wobei jeder Bündeljet aus Subjets zusammengesetzt wird, die den Jets an den jeweiligen Knoten der in dem Referenzbündelgraphen zusammen gefassten Referenzgraphen entsprechen;
Erstellen des Bildes des Schnitts, der jede zu erkennende Struktur umfasst, derart dass die Bilddaten in digitalisierter Form vorliegen;
Ermitteln eines optimalen Schnittgraphen für jeden Referenzgraphen, wobei der optimale Schnittgraph für einen bestimmten Referenzgraphen die optimale Anpas sung an diesen darstellt und ermittelt wird durch:
Projizieren der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzgraphen in das Bild des Schnitts, wodurch die Struktur des Schnittgraphen definiert wird, und Ermitteln von Jets des Schnittgraphen an den durch seine Struktur definierten Knoten durch Faltungen der Klasse von Filterfunktionen mit den Größen und den Orientierungen, die zur Ermittlung der Jets des bestimmten Referenzgra phen verwendet worden sind, mit den Bilddaten des Schnitts, wobei
die Projektion der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzgraphen, so lange variiert wird, bis eine Graphenvergleichsfunktion, welche die Jets des Schnittgraphen mit den entsprechenden Jets des bestimmten Referenzgraphen vergleicht, optimal wird;
und
Ermitteln eines optimalen Schnittgraphen für jeden Referenzbündelgraphen, wobei der optimale Schnittgraph für einen bestimmten Referenzbündelgraphen die opti male Anpassung an diesen darstellt und ermittelt wird durch:
Projizieren der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzbündelgraphen in das Bild des Schnitts, wodurch die Struktur des Schnittgraphen definiert wird, und Ermitteln von Jets des Schnittgraphen an den durch seine Struktur defi nierten Knoten durch Faltungen der Klasse von Filterfunktionen mit den Größen und den Orientierungen, die zur Ermittlung der Jets der dem bestimmten Refe renzbündelgraphen zugrunde liegenden Referenzgraphen verwendet worden sind, mit den Bilddaten des Schnitts, wobei
die Projektion der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzbündelgra phen, so lange variiert wird, bis eine Graphenvergleichsfunktion, welche die Jets des Schnittgraphen mit den entsprechenden Bündeljets des bestimmten Refe renzbündelgraphen vergleicht, optimal wird, wobei jeder Jet des Schnittgraphen mit den Subjets in dem entsprechenden Bündeljet des bestimmten Referenz bündelgraphen verglichen wird;
Zuordnung jeder Struktur zu dem Referenzschnittbild, welches dem Referenzgra phen bzw. dem Referenzgraphen aus dem Referenzbündelgraphen entspricht, für den die Graphenvergleichsfunktion in Bezug auf den für ihn ermittelten optimalen Schnittgraphen optimal ist.
Zurverfügungstellen von Referenzgraphen, die aus digitalisierten Bilddaten ent sprechender Referenzschnittbilder resultieren, wobei die Referenzgraphen, welche netzartige Strukturen aufweisen, die topologisch identisch sind und deren einander entsprechende Jets durch Faltungen derselben Klasse von Filterfunktionen mit denselben Größen und Orientierungen mit den Bilddaten des entsprechenden Referenzschnitts ermittelt worden sind, zu einem Referenzbündelgraphen zusam mengefasst sind,
wobei jeder Referenzgraph umfasst:
eine netzartige Struktur, die jeweils dadurch definiert wird, dass bestimmten Bilddaten Knoten, die durch Links in vorbestimmter Weise miteinander verbun den sind, zugewiesen werden, und
Jets, wobei jedem Knoten ein Jet zugeordnet ist und wobei der einem be stimmten Knoten zugeordnete Jet durch Faltungen einer Klasse von Filterfunk tionen mit verschiedenen Größen und Orientierungen mit den Bilddaten des entsprechenden Referenzschnitts an dem bestimmten Knoten ermittelt wird;
wobei jeder Referenzbündelgraph umfasst:
eine netzartige Struktur, die durch Knoten, welche den Knoten der Referenz graphen entsprechen, und durch Links, die durch Mittelung der entsprechenden Links der Referenzgraphen ermittelt werden, definiert wird, und
Bündeljets, wobei jeder Bündeljet aus Subjets zusammengesetzt wird, die den Jets an den jeweiligen Knoten der in dem Referenzbündelgraphen zusammen gefassten Referenzgraphen entsprechen;
Erstellen des Bildes des Schnitts, der jede zu erkennende Struktur umfasst, derart dass die Bilddaten in digitalisierter Form vorliegen;
Ermitteln eines optimalen Schnittgraphen für jeden Referenzgraphen, wobei der optimale Schnittgraph für einen bestimmten Referenzgraphen die optimale Anpas sung an diesen darstellt und ermittelt wird durch:
Projizieren der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzgraphen in das Bild des Schnitts, wodurch die Struktur des Schnittgraphen definiert wird, und Ermitteln von Jets des Schnittgraphen an den durch seine Struktur definierten Knoten durch Faltungen der Klasse von Filterfunktionen mit den Größen und den Orientierungen, die zur Ermittlung der Jets des bestimmten Referenzgra phen verwendet worden sind, mit den Bilddaten des Schnitts, wobei
die Projektion der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzgraphen, so lange variiert wird, bis eine Graphenvergleichsfunktion, welche die Jets des Schnittgraphen mit den entsprechenden Jets des bestimmten Referenzgraphen vergleicht, optimal wird;
und
Ermitteln eines optimalen Schnittgraphen für jeden Referenzbündelgraphen, wobei der optimale Schnittgraph für einen bestimmten Referenzbündelgraphen die opti male Anpassung an diesen darstellt und ermittelt wird durch:
Projizieren der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzbündelgraphen in das Bild des Schnitts, wodurch die Struktur des Schnittgraphen definiert wird, und Ermitteln von Jets des Schnittgraphen an den durch seine Struktur defi nierten Knoten durch Faltungen der Klasse von Filterfunktionen mit den Größen und den Orientierungen, die zur Ermittlung der Jets der dem bestimmten Refe renzbündelgraphen zugrunde liegenden Referenzgraphen verwendet worden sind, mit den Bilddaten des Schnitts, wobei
die Projektion der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzbündelgra phen, so lange variiert wird, bis eine Graphenvergleichsfunktion, welche die Jets des Schnittgraphen mit den entsprechenden Bündeljets des bestimmten Refe renzbündelgraphen vergleicht, optimal wird, wobei jeder Jet des Schnittgraphen mit den Subjets in dem entsprechenden Bündeljet des bestimmten Referenz bündelgraphen verglichen wird;
Zuordnung jeder Struktur zu dem Referenzschnittbild, welches dem Referenzgra phen bzw. dem Referenzgraphen aus dem Referenzbündelgraphen entspricht, für den die Graphenvergleichsfunktion in Bezug auf den für ihn ermittelten optimalen Schnittgraphen optimal ist.
2. Das Verfahren nach Anspruch 1, in welchem alle zur Verfügung gestellten Referenz
graphen zu einem oder zu mehreren Referenzbündelgraphen zusammengefasst
sind.
3. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem der
Schritt des Zurverfügungstellens der Referenzgraphen bzw. der Referenzbündel
graphen das Erstellen der Referenzgraphen bzw. der Referenzbündelgraphen aus
den digitalisierten Bilddaten entsprechender Referenzschnittbilder umfasst.
4. Das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, in welchem der Schritt des Zurverfügungstel
lens der Referenzgraphen bzw. der Referenzbündelgraphen das Abrufen der Re
ferenzgraphen bzw. der Referenzbündelgraphen aus einer Datenbank umfasst.
5. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem das
biologische Material menschliches, tierisches oder pflanzliches Gewebe oder
menschliche, tierische oder pflanzliche Zellen umfasst.
6. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem die Bil
der der Referenzschnitte und des Schnitts, der jede zu erkennende Struktur um
fasst, mit demselben bildgebenden Verfahren erstellt werden.
7. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in welchem die Bilder der Refe
renzschnitte und des Schnitts, der jede zu erkennende Struktur umfasst, mit unter
schiedlichen bildgebenden Verfahren erstellt werden.
8. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, in welchem das bildgebende
Verfahren ein bildgebendes Verfahren der Medizin umfasst.
9. Das Verfahren nach Anspruch 8, in welchem das bildgebende Verfahren der Me
dizin NMR-Verfahren, CT-Verfahren, PET-Verfahren, DSA-Verfahren, Ultraschall-
Verfahren, Thermographie-Verfahren oder Szintigraphie-Verfahren umfasst.
10. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem als
netzartige Struktur des Referenzgraphen ein regelmäßiges Gitter verwendet wird,
dessen Knoten und Links rechtwinklige Maschen bilden.
11. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, in welchem als netzartige
Struktur des Referenzgraphen ein unregelmäßiges Gitter verwendet wird, dessen
Knoten und Links an die zu erkennende Struktur angepasst sind.
12. Das Verfahren nach Anspruch 11, in welchem die Knoten charakteristischen
Punkten, sogenannten Landmarken, der zu erkennenden Struktur zugeordnet
werden.
13. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem als
Klasse der Filterfunktionen Gabor-Filterfunktionen verwendet werden.
14. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, in welchem als Klasse der
Filterfunktionen Mallat-Filterfunktionen verwendet werden.
15. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem die
Projektion der netzartigen Struktur des bestimmten Referenzgraphen bzw. des be
stimmten Referenzbündelgraphen eine Zentrierung des Referenzgraphen bzw.
des bestimmten Referenzbündelgraphen in dem Bild des Schnitts umfasst.
16. Das Verfahren nach Anspruch 15, in welchem die Projektion der netzartigen
Struktur des bestimmten Referenzgraphen bzw. des bestimmten Referenzbündel
graphen eine Verschiebung des zentrierten Referenzgraphen bzw. des zentrierten
Referenzbündelgraphen umfasst.
17. Das Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, in welchem die Projektion der netzarti
gen Struktur des bestimmten Referenzgraphen bzw. des bestimmten Referenz
bündelgraphen eine Skalierung des zentrierten Referenzgraphen bzw. des zent
rierten Referenzbündelgraphen umfasst.
18. Das Verfahren nach Anspruch 17 in Verbindung mit Anspruch 16, in welchem die
Verschiebung und die Skalierung des zentrierten Referenzgraphen bzw. des zent
rierten Referenzbündelgraphen simultan durchgeführt werden.
19. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, in welchem die Projektion der
netzartigen Struktur lokale Verzerrungen des zentrierten Referenzgraphen um
fasst.
20. Das Verfahren nach Anspruch 19, in welchem eine lokale Verzerrung durch lokale
Verschiebung eines entsprechenden Knoten des zentrierten Referenzgraphen
bewirkt wird.
21. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem eine
Graphenvergleichsfunktion verwendet wird, die einen Anteil umfasst, der die metri
sche Ähnlichkeit des Schnittgraphen mit dem entsprechenden Referenzgraphen
bzw. dem entsprechenden Referenzbündelgraphen berücksichtigt.
22. Das Verfahren nach Anspruch 21, in welchem eine Graphenvergleichsfunktion
verwendet wird, durch die eine Gewichtung zwischen der Ähnlichkeit der einander
entsprechenden Jets bzw. Subjets und der metrischen Ähnlichkeit ausgeführt wird.
23. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem nach
dem Erkennen jeder Struktur ein Schritt zur Ermittlung der Signifikanz des Erken
nung vorgesehen ist.
24. Das Verfahren nach Anspruch 23, in welchem zur Ermittlung der Signifikanz ein
Schätzer verwendet wird, der sowohl die optimale Graphenvergleichsfunktion als
auch die nicht optimalen Graphenvergleichsfunktionen berücksichtigt.
25. Des Verfahren nach Anspruch 23, in welchem der Abstand der Werte der nicht
optimalen Vergleichsfunktionen von dem Wert der optimalen Vergleichsfunktion
als Schätzer verwendet wird.
26. Das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in welchem weiter
hin jede Struktur den Referenzschnittbildern zugeordnet werden, die den Refe
renzgraphen bzw. den Referenzgraphen aus den Referenzbündelgraphen ent
sprechen, für die die Werte der Graphenvergleichsfunktionen in einem vorbe
stimmten Bereich liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19726226A DE19726226C2 (de) | 1997-06-22 | 1997-06-22 | Verfahren zum automatisierten Erkennen von Strukturen in Schnitten durch biologische Zellen oder biologisches Gewebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19726226A DE19726226C2 (de) | 1997-06-22 | 1997-06-22 | Verfahren zum automatisierten Erkennen von Strukturen in Schnitten durch biologische Zellen oder biologisches Gewebe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19726226A1 DE19726226A1 (de) | 1998-12-24 |
DE19726226C2 true DE19726226C2 (de) | 2001-07-26 |
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ID=7833142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19726226A Expired - Fee Related DE19726226C2 (de) | 1997-06-22 | 1997-06-22 | Verfahren zum automatisierten Erkennen von Strukturen in Schnitten durch biologische Zellen oder biologisches Gewebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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