DE19722455C1 - Vorrichtung zum Prüfen der Fahrsicherheit von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zum Prüfen der Fahrsicherheit von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen der
Fahrsicherheit von Kraftfahrzeugen mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Aus der DE-OS 24 23 978 ist eine Vorrichtung zum Bestimmen
des Verhaltens eines in der Radaufhängung eines Kraftfahr
zeuges angeordneten Stoßdämpfers bekannt geworden. Die
Vorrichtung enthält zwei parallele Rampen als Spuren, auf
die ein Kraftfahrzeug mit den Rädern einer Achse auffährt,
deren Stoßdämpfer zu prüfen sind. In jeder Rampe der Spur
ist ein Schwingungserzeuger vorgesehen, der eine Radauf
standsplatte aufweist, die durch einen mit einem Schwungrad
gekoppelten Elektromotor in eine vertikale Hubschwingung
versetzt werden kann. Über diese vertikale Hubbewegung wird
eine Erregerschwingung in die eine Feder und einen Schwin
gungsdämpfer aufweisende Radaufhängung eingeleitet. Mit
dieser Vorrichtung können Messungen nach dem "EuSAMA"-
Prinzip (EuSAMA: European Shock Absorbers Manufacturers'
Association) durchgeführt werden.
In anderen Druckschriften beschriebene Vorrichtungen zum
Testen von Stoßdämpfern und Radaufhängungen (siehe z. B. DE-
OS 27 23 527, EP 202 036 A2) weisen ebenfalls einen eigenen
Antrieb mit einem jeweiligen Elektromotor für jede
Radaufstandsplatte auf.
Aus der DE-AS 26 30 998 ist eine Vorrichtung zum Prüfen von
Schwingungsdämpfern eines Fahrzeugs bekannt geworden, die
zwei Radaufstandsplatten für die Räder einer Fahrzeugachse
aufweist. Die Radaufstandsplatten sind mit Parallelfeder
lenker für eine vertikale Hubbewegung geführt und werden
über umlaufende Unwuchterreger in Schwingung versetzt, die
von einem zentral angeordneten Antriebsmotor über schaltbare
Kupplungen und Gelenkwellen angetrieben werden können. Dies
ermöglicht die gewünschte, getrennte Messung des rechten und
des linken Rades bzw. des zugehörigen Schwingungsdämpfers.
Aus der DE 37 23 476 A1 ist ein Rüttelprüfstand für Fahr
zeuge mit einem Rüttel- oder Schwingtisch für die Aufnahme
der Fahrzeugräder einer Fahrzeugachse bekannt geworden. Ein
Antriebsmotor treibt den Schwingtisch in einer vertikalen
Schwingbewegung an. Bei Verwendung von zwei Schwingtischen
für die Vorder- und die Hinterachse wird jeder Schwingtisch
von einem Antriebsmotor angetrieben, die bedarfsweise über
eine Kupplung miteinander gekoppelt werden können. In dem
Schwingtisch können für die beiden Räder zwei getrennte Hub
vorrichtungen eingebaut sein, die eine Anhebung der beiden
Radaufstandsflächen ermöglichen. Die Hubvorrichtungen können
als mechanische Scherenhubvorrichtungen ausgebildet sein und
unabhängig voneinander pneumatisch betätigt werden, um
Frequenz, Zeitdauer und Betätigungsfolge der Hubbewegung
beliebig einzustellen.
Aus der DE-AS 24 14 171 ist ein Meßgerät zur Messung der
Dämpfungswirkung von Stoßdämpfern mit zwei getrennten Rad
aufstandsflächen zur Aufnahme eines jeweiligen Rades einer
Achse eines Fahrzeuges bekannt geworden. An jeder Radauf
standsfläche ist ein Exzenterantrieb vorgesehen, mit dem die
Radaufstandsfläche in eine Hubschwingung versetzt werden
kann. Die beiden Exzenterantriebe sind über eine Welle mit
einander fest gekoppelt und werden über einen Antriebsmotor
gleichzeitig angetrieben.
Aus der DE-AS 26 45 403 ist eine Einrichtung zum Prüfen von
Schwingungsdämpfern eines Fahrzeuges bekannt geworden, bei
der ein auf einer Radaufstandsplatte ruhendes Rad des Fahr
zeugs mittels einer über einen Antriebsmotor angetriebenen
Unwuchterregereinrichtung in Schwingung versetzt wird. In
Abhängigkeit von der Schwingungsgeschwindigkeit der Radauf
standsplatte steuert ein Regler die Amplitude der Radauf
standsplatte mittels der Unwuchterregereinrichtung.
Aus der DE 33 20 570 C1 ist eine Vorrichtung zum Prüfen von
Stoßdämpfern für Fahrzeuge in eingebautem zustand bekannt
geworden, die eine für eine Schwingbewegung vertikal ge
führte Radaufstandsfläche aufweist. Diese wird von einem
Antriebsmotor über ein Exzentergetriebe, eine Drehstabfeder
und ein Parallellenkergestänge angetrieben. Zur gleichzei
tigen Messung der beiden Radaufhängungen einer Fahrzeugachse
können zwei derartige Vorrichtungen kombiniert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine derartige
Vorrichtung zu schaffen, die einfach aufgebaut und betreib
bar ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Durch die Ausgestaltung gemäß Anspruch 1 wird ein besonders
einfacher und zuverlässiger Antrieb einer erfindungsgemäßen
Prüfvorrichtung bereitgestellt. Die beiden Kupplungs
einrichtungen, die insbesondere Freiläufe sind, werden
lediglich durch die jeweils eingestellte Drehrichtung des
Antriebsmotors und insbesondere Elektromotors betätigt und
in ihrer Rotationskraftübertragung ein- oder ausgeschaltet.
Eine im Betrieb der Vorrichtung zusätzlich zu betätigende
Schaltung einer andersartig ausgebildeten Kupplung ist nicht
erforderlich. Somit wird auch die Bedienung vereinfacht und
der Betrieb der Vorrichtung wird sicherer. Der Antriebsmotor
kann auch ein Hydraulikmotor sein.
Durch die Exzenterlager auf der Exzenterwelle unterhalb der
Prüfplatte besteht eine direkte Kopplung der auf den Lagern
ruhenden Prüfplatte. Eine aus dem Stand der Technik bekannte
Lagerung mit Federn, die ein eigenschwingendes System bil
den, wird vermieden. Ebenso sind keine Umlenkhebel oder
Gestänge erforderlich. Die vertikal schwingenden Massen
werden verkleinert. Durch die Kugelführungen wird die Halte-
und Führungseinrichtung der Radaufstandsfläche oder
Prüfplatte besonders reibungsarm geführt, so daß eine hohe
Meßgenauigkeit erzielt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 in einer Draufsicht eine erfindungsgemäße Vor
richtung in schematischer Darstellung;
Fig. 2 in einer Seitenansicht in teilweisem Schnitt einen
Antriebsmotor einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit beidseitigen Kupplungseinrichtungen;
Fig. 3 in einer Seitenansicht in teilweisem Schnitt eine
Exzentereinrichtung mit einer Radaufstandsfläche
(Fortsetzung der Fig. 2 nach links);
Fig. 4 in einer Seitenansicht in teilweisem Schnitt eine
rechte Exzentereinrichtung mit einer Radaufstands
fläche (Fortsetzung der Fig. 2 nach rechts); und
Fig. 5 in einer Querschnittsansicht gemäß Schnittlinie A-
A in Fig. 3 die Exzentereinrichtung mit
Radaufstandsfläche.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Prüfen der Fahr
sicherheit von Kraftfahrzeugen weist einen Rahmen 1 auf
(siehe Prinzipdarstellung in Fig. 1), in dem eine linke und
eine rechte Prüfplatte 2, 2' als Radaufstandsflächen für ein
linkes bzw. ein rechtes Rad einer Achse eines Kraftfahr
zeuges angeordnet sind. Die Prüfplatten 2, 2' sind durch
Führungseinrichtungen 3, 3' (siehe Fig. 3 und 4) in ver
tikaler Richtung bewegbar gelagert und können durch einen
jeweiligen Exzenterantrieb 4, 4' in eine vertikale
Schwingungsbewegung versetzt werden. Antriebswellen 5, 5'
der Exzenterantriebe 4, 4' können über jeweilige Kupplungs
einrichtungen 6, 6' mit einem zentralen Elektro-Antriebs
motor 7 zur Antriebskraftübertragung rotatorisch gekoppelt
und entkoppelt werden.
Eine Schwungmasse 8 ist konzentrisch auf einem rechten
Wellenzapfen 9' des Elektromotors 7 drehfest befestigt. An
der z. B. scheibenförmigen Schwungmasse 8 ist ein Wellen
zwischenstück 10 angeschraubt, auf dem eine Hülse 11' mit
einer Paßfeder 12' befestigt ist. Eine vergleichbare Hülse
11 ist an einem linken Wellenzapfen 9 des Elektromotors 7
mit einer Paßfeder 12 befestigt.
Auf beiden sich axial gegenüberliegenden Seiten des Elektro
motors 7 ist ein ringförmiges elastisches Kupplungselement
13, 13' einerseits auf der Hülse 11, 11' befestigt und
andererseits mit einer ringförmigen Freilaufaufnahme 14, 14'
eines die Kupplungseinrichtung 6, 6' bildenden Freilaufs 15,
15' verschraubt. Der Freilauf 15, 15' ist drehbar auf einer
Verbindungswelle 16, 161 gelagert und kann in einer Dreh
richtung ein Drehmoment übertragen, wenn die Drehgeschwin
digkeit der Freilaufaufnahme 14, 14' größer ist wie jene der
Verbindungswelle 16, 16', Dann nimmt die Rotation der Welle
des Elektromotors 7 die Verbindungswelle 16, 16' mit, wohin
gegen in der entgegengesetzten Drehrichtung des Elektro
motors 7 keine rotatorische Kopplung zwischen der angetrie
benen Welle des Elektromotors 7 und der weiterführenden
Verbindungswelle 16, 16' besteht. Das Kupplungselement 13,
13' besitzt Gummidämpfungsteile, so daß es drehelastisch ist
und Radial-, Axial- und Winkelversatz ausgleichen kann.
Die Verbindungswelle 16, 16' ist mittels einer Hülse 17, 17'
(siehe Fig. 4) mit einer Exzenterwelle 18, 18' des Exzen
terantriebs 4, 4' gekoppelt, die mit zwei voneinander beab
standeten Wellenlagern 19, 20 bzw. 19', 20' (z. B. Kugel
lager) auf einer Lagerplatte 21, 21' im Rahmen 1 gelagert
ist (siehe Fig. 3 und 4). Neben den beiden Wellenlagern 19,
20 bzw. 19', 20' ist jeweils ein Exzenter-Kugellager 22, 23
bzw. 22', 23' vorgesehen, das auf einem inneren exzen
trischen Lagerring 24, 25 bzw. 24', 25', der drehfest auf
der Exzenterwelle 18, 18' angebracht ist, angeordnet ist.
Ein äußerer, das Kugellager 22, 23 bzw. 22', 23' aufneh
mender Lagerring 26, 27 bzw. 26', 27' führt durch die
Exzentrizität des inneren Lagerrings 24, 25 bzw. 24', 25' von
3 mm somit bei einer Umdrehung der Exzenterwelle 18, 18'
eine Vertikalbewegung von insgesamt 6 mm Hubhöhe aus. Auf
jedem äußeren Lagerring 26, 27 bzw. 26', 27' ruht ein Quer
träger 28, 28' einer Halte- und Führungskonstruktion der
Radaufstandsfläche oder Prüfplatte 2, 2'.
An jedem Querträger 28, 28' sind beidseits der Exzenterwelle
18, 18' zwei vertikal ausgerichtete Linear-Führungseinheiten
3, 3' vorgesehen, die eine sich vom Querträger 28, 28' ab
wärts erstreckende Lagerbuchse 30, 30' mit einem Kugelkäfig
31, 31' aufweisen, dessen Kugeln auf einem vertikal nach
oben stehenden Lagerzapfen 32, 32' der Grundplatte 21, 21'
angeordnet sind und die Lagerbuchsen 30, 30' radial spiel
frei führen, während sie eine reibungsarme axiale bzw. ver
tikale Bewegung zulassen.
Kraftmeßeinrichtungen an den Prüfplatten 2, 2' sowie eine
geeignete Auswerteelektronik sind an sich bekannt und daher
nicht näher dargestellt. Lediglich die Position eines Kraft
aufnehmer 33 ist in Fig. 5 gezeigt.
Zur Messung des Reaktionsverhaltens der Radaufhängung auf
die eingeleitete Erregerschwingung und insbesondere der
Dämpfungseigenschaften der Radaufhängung und des Stoß
dämpfers wird ein Kraftfahrzeug mit den Rädern einer Achse
auf der linken und der rechten Prüfplatte 2, 2' posi
tioniert. Zur Messung der ersten, z. B. der linken Radauf
hängung ist der angetriebene Elektromotor 7 über den linken
Freilauf 15 mit dem Exzenterantrieb 4 drehfest gekoppelt,
während der rechte Freilauf 15', der entgegengesetzt wirkt,
geöffnet ist. Nach einem nach dem "EuSAMA"-Prinzip ablau
fenden Prüfvorgang, d. h. Erregung der linken Radaufstands
fläche mit einer Frequenz von z. B. 25 Hz, wird die Strom
versorgung des Elektromotors 7 unterbrochen, woraufhin die
Schwungmasse 8 durch die in der Radaufhängung und der
Vorrichtung vorhandene Reibung ausläuft. Dabei wird der
Resonanzbereich der Radaufhängung durchlaufen und die Rad
aufstandskraft erfaßt. Der Elektromotor 7 wird anschließend
in der entgegengesetzten Drehrichtung angetrieben, wobei
dann der linke Freilauf 15 geöffnet ist und der rechte
Freilauf 15' eine Kopplung des Elektromotors 7 mit dem
rechten Exzenterantrieb 4' der rechten Prüfplatte 2' her
stellt, woraufhin auch hier ein Prüf- und Meßvorgang durch
geführt wird.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Prüfen der Fahrsicherheit von Kraft
fahrzeugen mit Radaufstandsflächen, auf denen Räder
eines Kraftfahrzeuges für die Einleitung einer
Erregerschwingung in die Radaufhängungen aufstellbar
sind, mit einer Antriebseinrichtung zum Erzeugen der
Erregerschwingung in den Radaufstandsflächen, und mit
einer Kraftmeßeinrichtung zum Messen von durch die
Erregerschwingung erzeugten Reaktionskräften,
wobei ein Antriebsmotor der Antriebseinrichtung mit
jeder der beiden Radaufstandsflächen einzeln zur
Antriebskraftübertragung durch eine jeweilige
Kupplungseinrichtung koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Kupplungseinrichtungen (15, 15') als
Freiläufe (15, 15') gebildet sind, die in entgegen
gesetzte Drehrichtungen zur Antriebskraftübertragung
wirksam sind und durch Drehrichtungsumkehr des
Antriebsmotors (7) schaltbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die linke und die rechte Radaufstandsfläche (2, 2')
für die Prüfung der Räder einer Achse vertikal bewegbar
geführt sind und durch einen jeweiligen Exzenterantrieb
(4, 4') in vertikale Schwingung versetzbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Wellenzapfen (9') des Antriebsmotors
(7) mit einer Schwungmasse (8) gekoppelt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor ein Elektromotor
(7) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß für einen Prüflauf der Antriebs-
bzw. Elektromotor (7) in einer ersten Drehrichtung
betrieben wird und damit den einen Exzenterantrieb (4
oder 4') antreibt und anschließend in der entgegen
gesetzten Drehrichtung betrieben wird und damit den
anderen Exzenterantrieb (4' bzw. 4) antreibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Radaufstandsflächen (2, 2')
durch Kugelführungen (30, 31, 32) vertikal geführt
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beidseitigen Wellen
zapfen (9, 9') des Elektromotors (7) und den jeweiligen
Freiläufen (15, 15') elastische Kupplungen (13, 13')
eingebaut sind.
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