DE19712096C1 - Dosierpumpe zum dosierten Fördern von Flüssigkeiten - Google Patents
Dosierpumpe zum dosierten Fördern von FlüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dosierpumpe zum dosierten Fördern von Flüssigkeiten
mit einem Saugventil, das in eine von einem Ansaugbehälter kommende Ansaug
leitung eingebaut ist, mit einer dahinter liegenden Pumpenkammer, deren Ver
drängungsvolumen mittels eines Pumporgans änderbar ist, mit einem zur Dosier
leitung führenden Druckventil, einer am oberen Ende der Pumpe angeordneten
Entlüftungseinrichtung mit einem Rückschlagventil und mit einem in eine Ent
lüftungsleitung eingebauten, strömungsbetätigten Entlüftungs- und Bypaß-Ventil,
dessen Ansprechverhalten vom Aggregatzustand des anliegenden Fluids ab
hängt, wobei dieses Ventil im Ruhezustand geöffnet ist, sich nur beim Druckhub
bei am Ventil an liegender Flüssigkeit schließt und eine elastische Membran auf
weist.
Eine derartige Dosierpumpe ist aus der DE 42 19 663 C2 bekannt. Die Membran
des Entlüftungsventils hat eine als Drossel wirkende Öffnung mit einem derartigen
Durchmesser, daß die Membran beim Durchströmen von Gasen nicht ausgelenkt
wird, aber beim Anliegen von Flüssigkeit an der Membran während des Druck
hubs bewegt und auf diese Weise der Ventilausgang geschlossen wird. Auf diese
Weise kann die in der Pumpenkammer befindliche Flüssigkeit sowohl während
des Druck- als auch während des Saughubs das in ihr enthaltene Gas an die
Entlüftungsleitung abgeben. Bei vollständig entlüfteter Flüssigkeit schließt jedoch
die Membran, so daß nur wenig Flüssigkeit in die Entlüftungsleitung gelangt.
Ein Zurückströmen von Gasen aus der Entlüftungsleitung in die Pumpenkammer
wird durch ein Rückschlagventil verhindert, welches im Entlüftungsweg hinter der
Membran angeordnet ist. Während des Entlüftens strömt immer auch ein geringer
Teil an Flüssigkeit über das Rückschlagventil in die Entlüftungsleitung und zum
Ansaugbehälter zurück. Nach dem Entlüften ist das mit der Flüssigkeit benetzte
Rückschlagventil von Gas bzw. Luft umgeben, wobei die Flüssigkeit allmählich
abtrocknet. Dabei treten häufig Schwierigkeiten auf, denn diese zum Teil aus
getrockneten Flüssigkeitsreste, insbesondere bei zur Auskristallisation neigenden
Flüssigkeiten, führen zu einem Festkleben des Ventilglieds am Ventilsitz des
Rückschlagventils. Bei einem erneuten Entlüftungsvorgang reicht der Gasdruck
am Rückschlagventil dann in der Regel nicht aus, um das Ventil zu öffnen.
Eine andere Dosierpumpe zum dosierten Fördern von Flüssigkeiten ist aus der
DE 42 41 030 C1 bekannt. Die Pumpe besitzt ebenfalls eine Entlüftungs- und
Rückführleitung zum Ansaugbehälter, aber das Entlüftungsventil ist innerhalb des
Strömungsweges von der Pumpenkammer zum Flüssigkeitsauslaß angeordnet.
Die Entlüftungsleitung wird bei entlüfteter Flüssigkeit von einem Schließkörper
verschlossen, der über Tragarme mit einer Steuermembran verbunden ist.
Zwischen der Steuermembran und dem Schließkörper ist ein Rückschlagventil
vorgesehen, das hier "Rückschlagmittelventil" genannt wird. Das Entlüftungsventil
ist nur von dem auf die Membran wirkenden Druck, nicht aber vom Aggregat
zustand des anliegenden Fluids abhängig. Die Entlüftungsgeschwindigkeit bei
dieser Pumpe hängt von der Größe der Steuermembran ab.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Störanfälligkeit einer Pumpe der
eingangs genannten Art wesentlich zu verringern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Membran mit einem im Abstand
angeordneten Schließkörper verbunden ist, der bei ausgelenkter Membran die
Entlüftungsleitung verschließt, und daß das Rückschlagventil zwischen der
Membran und dem Schließkörper angeordnet ist.
Im Gegensatz zur Pumpe nach der DE 42 19 663 C2 dient die Membran bei der
erfindungsgemäßen Pumpe nicht gleichzeitig als Schließkörper, sondern nur als
Steuerelement für einen derartigen Körper. Im Raum zwischen der Membran und
dem Schließkörper ist das Rückschlagventil angeordnet, so daß dessen Ventil
glied, z. B. eine Kugel, bei entlüfteter Flüssigkeit und damit geschlossener Ent
lüftungsleitung immer von Flüssigkeit umgeben ist, so daß das Ventilglied auch
bei längerem Betrieb der Pumpe mit entlüfteter Flüssigkeit nicht am Ventilsitz
festkleben kann. Der Raum zwischen der Membran und dem Schließkörper bleibt
solange mit der Flüssigkeit gefüllt, bis erneut nicht entlüftete Flüssigkeit
angesaugt wird, die Membran in ihre Ruhestellung zurückgeht und damit der
Schließkörper die Entlüftungsleitung öffnet, so daß das Gas entweichen kann.
Beim Saughub im Falle von entlüfteter Flüssigkeit bewegt sich die Membran in
ihre Ausgangsstellung zurück, und der Schließkörper öffnet die Entlüftungsleitung.
Ein Zurückströmen von Luft oder Gasen wird in diesem Fall jedoch durch das
Rückschlagventil verhindert. Die im Gegensatz zur Pumpe nach der DE 42 19 663
C2 auch bei entlüfteter Flüssigkeit stattfindende ständige Bewegung der Membran
verhindert deren Festsetzen und trägt zur Funktionssicherheit bei.
Da bei der Entlüftung und beim Druckwechsel vom Saug- zum Druckhub geringe
Mengen an Flüssigkeit über die Entlüftungsleitung abfließen, ist es von Vorteil,
wenn die Entlüftungsleitung zum Ansaugbehälter zurückführt.
Die Membran wird durch ihre eigene Vorspannung oder alternativ oder zusätzlich
über eine Feder in dieser Ausgangsstellung gehalten. Mit Hilfe dieser Kraft ist der
Ansprechwert des Ventils vorgegeben. Dieser Wert ist so gewählt, daß die
Membran nur bei entlüfteter Flüssigkeit im Pumpenraum tätig wird.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Dosierpumpe liegt in der
besonders schnellen Entlüftung, da bei nicht entlüfteter Flüssigkeit keine Steuer
leistung auf die Membran erforderlich ist, um die Entlüftungsleitung zu öffnen. Not
wendig ist nur die relativ geringe Steuerleistung auf das Rückschlagventil.
Die Abhängigkeit des Ansprechverhaltens des Entlüftungsventils vom Aggregat
zustand des anliegenden Fluids wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß die
Membran bis auf eine Drosselbohrung eine geschlossene Fläche bildet. Der
Durchmesser der Bohrung ist auf die Flüssigkeit und die Vorspannung der
Membran abgestimmt, so daß die Bohrung einen ausreichend hohen
Strömungswiderstand für die Flüssigkeit bildet und beim Druckhub die Membran
betätigt wird. Für anliegendes Gas ist der Strömungswiderstand zu gering, um ein
Abheben der Membran von ihrem Sitz zu erreichen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeich
nungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Dosierpumpe in
der Saugstellung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Entlüftungsteils der Pumpe nach
Fig. 1, ebenfalls in der Saugstellung,
Fig. 3 die Pumpe in der Entlüftungsstellung und
Fig. 4 die Pumpe in der Dosierstellung.
In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und
werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
Die Kolbenpumpe hat eine Ansaugleitung 12, die mit einem nicht dargestellten
Ansaugbehälter für die zu fördernde Flüssigkeit verbunden ist, eine Dosierleitung
13 und eine zwischen beide Leitungen angeordnete innere Pumpenkammer 7.
Zum Pumpen wird eine das Volumen der Pumpenkammer 7 ändernde Förder
membrane 6 von einem nicht dargestellten Motor in Richtung der Pfeile bewegt.
Am Einlaß der Ansaugleitung 12 ist ein Saugventil vorgesehen, dessen als Kugel
ausgebildetes Ventilglied 8 von einer Druckfeder 14 in seiner Schließlage
gehalten wird. Ein entsprechendes Dosierventil am Eingang der Dosierleitung 13
weist ebenfalls eine Ventilkugel 9 auf, die von einer Druckfeder 15 auf ihren
Ventilsitz gepreßt wird.
Die Pumpenkammer 7 ist im oberen Teil der Pumpe mit einer Entlüftungs
einrichtung verbunden, die über eine Entlüftungsleitung 10 zu dem nicht dar
gestellten Ansaugbehälter zurückgeführt ist.
Die Entlüftungseinheit ist in Fig. 2 im vergrößerten Maßstab dargestellt. Sie weist
zwei Ventile auf, ein Membranventil und ein Rückschlagventil mit einer Ventilkugel
2. Das Membranventil besteht aus einer Membran 5 mit einer als Drossel
wirkenden Durchbohrung 3. Die Membran dient als Ansteuerung für einen mit ihr
über Tragarme 1 verbundenen Schließkörper 4, der das eigentliche Ventilglied
bildet. Zwischen der Membran 5 und dem Schließkörper 4 ist das
Rückschlagventil angeordnet.
Weitere Einzelheiten werden aus der nachfolgenden Funktionsbeschreibung
deutlich. Zu Beginn des Dosiervorgangs, in der Saugstellung, befindet sich die
Membran 5 durch ihre Vorspannung, wobei zusätzlich auch eine Druckfeder vor
gesehen sein kann, in der Ruhestellung und liegt flächig auf ihrem Ventilsitz auf.
Die Kugel 2 des Rückschlagventils verschließt die Bohrung 3 in der Membran,
aber der Schließkörper 4 ist von seinem Ventilsitz 11 abgehoben und gibt die
Entlüftungsleitung 10 frei. Die Bewegung der Fördermembran 6 nach rechts (Fig.
1) vergrößert das Volumen der Pumpenkammer 7, die Ventilkugel 8 des
Ansaugventils hebt sich entgegen der Druckfeder 14 von ihrem Ventilsitz ab, und
Flüssigkeit, Luft oder beides wird in die Pumpenkammer 7 gesaugt. Das Druck
ventil 9 ist geschlossen. Der Unterdruck in der Pumpenkammer 7 wirkt auf die
relativ große Fläche der Membran 5 und in Richtung der Vorspannung der
Membran, so daß diese in ihrer Ruhestellung verbleibt.
Beim folgenden Druckhub (Fig. 3) bewegt sich die Fördermembran 6 nach links
und verringert das Volumen der Pumpenkammer 7, wobei sich das Ventil 8
schließt. Infolge der in der Flüssigkeit enthaltenden Luft reicht der Druck noch
nicht aus, um das Dosierventil 9 gegen die Kraft der Druckfeder 15 und des
eventuell anstehenden Gegendrucks aus der Dosierleitung 13 zu öffnen. Die in
der Pumpenkammer 7 enthaltende Luft strömt nach oben zur Membran 5, hebt
die Ventilkugel 2 an und entweicht über den Schließkörper 4, der die Entlüftungs
leitung 10 freigibt, in die Leitung 10. Die Bohrung 3 in der Membran 5 hat einen
derartigen Durchmesser, so daß der durch die strömende Luft entstehende
Rückstau nicht ausreicht, die Membran 5 anzuheben. Die Entlüftungsleitung ist
daher während dieses Entlüftungsvorgangs dauernd geöffnet und ein Gasdruck
im System, z. B. durch ausgasende Flüssigkeiten, kann nicht auftreten. Vorteil
hafterweise arbeitet die Entlüftung drucklos und ohne Verlustraum ("Totraum") der
Membran 5. Die Entlüftung erfolgt damit schnell und sicher.
Fig. 4 zeigt die Druckstellung der Dosierpumpe bei entlüftetem Pumpenkopf. Die
Ventilkugel 8 des Ansaugventils ist wiederum geschlossen. Durch den größeren
Rückstau der Flüssigkeit an der Drosselbohrung 3 der Membran 5 hebt sich die
Membran von ihrem flächigen Sitz nach oben ab und drückt den Schließkörper 4
gegen seinen Sitz 11, so daß die Entlüftungsleitung 10 verschlossen ist. Ent
sprechend der Fläche der Membran 5 und ihrem Weg vergrößert sich das
Volumen der Pumpenkammer 7. Nach dem Verschließen der Entlüftungsleitung
10 hebt sich die Ventilkugel 9 des Dosierventils von ihrem Ventilsitz gegen die
Kraft der Druckfeder 15 ab, da nun bei vollständig mit entlüfteter Flüssigkeit
gefülltem Pumpenraum 7 ein ausreichender Druck auf die Kugel 9 einwirkt. Die
Flüssigkeit wird in die Dosierleitung 13 eindosiert.
Beim anschließenden Saughub bewegt sich die Membran 5 bei geschlossenem
Rückschlagventil nach unten und verkleinert das Volumen der Pumpenkammer 7.
Eine Verlustleistung durch die Entlüftungseinrichtung tritt daher nur im entlüfteten
Zustand auf. Bei in der Pumpenkammer 7 vorhandenem Gas kommt es dagegen
zu einer Art selbststeigerndem Effekt für die Ansaugleistung. Wichtig ist auch die
relativ große Membranfläche, an der die Kräfte angreifen, um das Festkleben des
Schließkörpers 4 am Sitz 11 zu verhindern.
Bezugszeichenliste
1 Tragarm
2 Ventilkugel
3 Bohrung
4 Schließkörper
5 Membran
6 Fördermembran (Pumporgan)
7 Pumpenkammer
8 Ventilglied des Ansaugventils
9 Ventilkugel des Dosierventils
10 Entlüftungsleitung
11 Ventilsitz
12 Ansaugleitung
13 Dosierleitung
14 Druckfeder
15 Druckfeder.
2 Ventilkugel
3 Bohrung
4 Schließkörper
5 Membran
6 Fördermembran (Pumporgan)
7 Pumpenkammer
8 Ventilglied des Ansaugventils
9 Ventilkugel des Dosierventils
10 Entlüftungsleitung
11 Ventilsitz
12 Ansaugleitung
13 Dosierleitung
14 Druckfeder
15 Druckfeder.
Claims (5)
1. Dosierpumpe zum dosierten Fördern von Flüssigkeiten mit einem Saug
ventil (8), das in eine von einem Ansaugbehälter kommende Ansaugleitung
(12) eingebaut ist, mit einer dahinter liegenden Pumpenkammer (7), deren
Verdrängungsvolumen mittels eines Pumporgans (6) änderbar ist, mit
einem zur Dosierleitung (13) führenden Druckventil (9), einer am oberen
Ende der Pumpe angeordneten Entlüftungseinrichtung mit einem Rück
schlagventil (2) und mit einem in eine Entlüftungsleitung (10) eingebauten,
strömungsbetätigten Entlüftungs- und Bypaß-Ventil (1, 4, 5), dessen An
sprechverhalten vom Aggregatzustand des anliegenden Fluids abhängt,
wobei dieses Ventil (1, 5) im Ruhezustand geöffnet ist, sich nur beim
Druckhub bei am Ventil an liegender Flüssigkeit schließt und eine elastische
Membran (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (5) mit einem im Abstand angeordneten Schließkörper
(4) verbunden ist, der bei ausgelenkter Membran (5) die Entlüftungsleitung
(10) verschließt, und daß das Rückschlagventil (2) zwischen der Membran
(5) und dem Schließkörper (4) angeordnet ist.
2. Dosierpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlüftungsleitung (10) zum Ansaugbehälter zurückführt.
3. Dosierpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane in ihrem Ruhezustand vorgespannt ist.
4. Dosierpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran von einer Feder in ihrem Ruhezustand gehalten wird.
5. Dosierpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran bis auf eine Drosselbohrung eine geschlossene Fläche
bildet.
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