DE19712642A1 - Korrosionsschutzmittel zur Verwendung als Tauch- oder Flutbeschichtung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Korrosionsschutzmittel, das Zink- oder Zinkaluminiumpigmente enthält, um metallische Werkstoffe vor Korrosion zu schützen.

Es sind sogenannte Zinkstaubgrundbeschichtungen bekannt, die als Korrosionsschutzpigment mehr oder weniger hohe Anteile an metallischem Zink enthalten. Dieses Zink ist kugelförmig und spezifisch schwer.

Derartige Pigmente konnten jedoch bislang nicht in einem Tauch­ becken, bei der Flutapplikation oder bei einem Schleuderverfah­ ren eingesetzt werden, ohne daß sich inhomogene Oberflächen ausbilden. Somit war die Beschichtung mit Zink- oder Zinkalumi­ niumpigmenten in einem Tauch- oder Flutverfahren bislang nicht möglich.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Korrosionsschutzmittel zu schaffen, das einerseits Zink- oder Zinkaluminiumpigmente enthält, sich andererseits jedoch auch für Tauchbecken, Flut­ applikationen und Schleuderverfahren anwenden läßt.

Diese Aufgabe wird durch ein Korrosionsschutzmittel gemäß An­ spruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Erfindungsgemäß werden die Zink- oder Zinkaluminiumpigmente in Gestalt dünner Plättchen für das Flut- oder Tauchverfahren ein­ gesetzt.

Durch die plättchenförmige Morphologie der Korrosionsschutzpig­ mente wird die Oberfläche des Pigments stark erhöht, was zu ei­ nem wesentlich langsameren Absetzen führt. Zusätzlich wird auf­ grund der erhöhten Oberfläche der Einfluß der Oberflächenspan­ nung in einer Korrosionsschutzbeschichtung oder Korrosions­ schutzgrundbeschichtung wesentlich stärker, so daß die Pigmente im umgebenden Medium sehr gut stabilisiert werden. Die Zink- oder Zinkaluminiumpigmente können somit zur Herstellung von Korrosionsschutzbeschichtungen metallischer Flächen im Tauch- oder Flutverfahren verwendet werden. Derartige Beschichtungen können auch zum Beschichten von Röhren im Pumpverfahren verwen­ det werden. Der Korrosionsschutz beruht auf dem kathodischen Effekt des Zinks und der verzementierenden. Wirkung des Zinks unter Reaktion mit Wasser, Sauerstoff und kohlensaurem Gas. Ge­ gebenenfalls können weitere Korrosionsschutzpigmente im Korro­ sionsschutzmittel eingesetzt werden. Die plättchenförmige Mor­ phologie der Korrosionsschutzpigmente ist auch unter Korrosi­ onsschutzgesichtspunkten vorteilhaft, da die Korrosionsschutz­ pigmente durch deren laminare Anordnung einen gewissen Barrie­ reeffekt in der Beschichtung ausüben.

Eine Korrosionsschutzbeschichtung für die Anwendung in einem Flut- oder Tauchverfahren enthält vorzugsweise 50-80 Gew.-% Pigmente, 20-50 Gew.-% Bindemittel und den Rest Lösungsmittel. Die vorstehenden Gew.-%-Angaben beziehen auf das Gesamtgewicht der getrockneten Beschichtung.

Unter den Pigmenten sind vorzugsweise 20-70 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht an Pigmenten) Zink- oder Zinkaluminium­ pigmente. Als weitere Farb- bzw. Korrosionsschutzpigmente kön­ nen z. B. Zinkoxid bzw. Zinkphosphat zugesetzt werden. In der Gruppe der Pigmente können weiterhin Füllstoffe, wie z. B. Glim­ mer und Talkum, als auch Verdickungsmittel, wie z. B. Mineral­ mehle, enthalten sein. Weitere Pigmente umfassen Thixotropier­ mittel und andere bekannte Beschichtungszusätze.

Beispiel

Ein oder mehrkomponentige Korrosionsschutzgrundbeschichtung mit einem Anteil von 10 bis 70 Gew.-%, insbesondere an 35 bis 60 Gew.-% (bezogen auf die flüssige Beschichtung) an plättchenför­ migen Zink- oder Zinkaluminiumpigmenten mit einem Bindemittel aus Epoxidharz mit Härter, Epoxyester und/oder Polyesterharz zum Einsatz als Tauch- und Flutfarbe.

Anstelle Epoxy, Epoxyester oder Polyester können auch andere natürliche oder synthetische Bindemittel oder deren Gemische verwendet werden. Zusätzlich können besondere Netz- und Disper­ gierhilfsmittel wie z. B. mittel- bis hochmolekulare Polyester­ harze oder Acrylharze oder auch Seifen verwendet werden. Zu­ sätzlich kann das Korrosionsschutzmittel ein Thixotropiermittel wie z. B. feinteilige Kieselsäuren, Montmorillonite oder Rhizi­ nusölderivate aufweisen.

In der Regel wird das erfindungsgemäße Korrosionsschutzmittel als Korrosionsschutzgrundbeschichtung eingesetzt, die mit einem Farbauftrag überdeckt wird. Die Korrosionsschutzpigmente des erfindungsgemäßen Korrosionsschutzmittels können jedoch auch in einem Korrosionsschutzanstrich enthalten sein, der keinen Deck­ anstrich benötigt und selbst die erforderlichen Farbpigmente aufweist.

Die plätchenförmigen Zink- oder Zinkaluminiumpigmente haben vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 0,2 bis 5 µm, insbeson­ dere von 0,4 bis 0,7 µm. Die Fläche der Plättchen beträgt vor­ zugsweise 0,5×10^-4 bis 4×10^-2 mm². Der Durchmesser liegt vor­ zugsweise zwischen 12 und 18 µm.

Claims (7)

1. Korrosionsschutzmittel enthaltend plättchenförmige Zink- oder Zinkaluminiumpigmente zur Verwendung als Tauch- oder Flut­ beschichtung.

2. Korrosionsschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zink- oder Zinkaluminiumpigmente eine Stärke von 0,2 bis 5 µm und einen Durchmesser von 12 bis 18 µm aufweisen.

3. Korrosionsschutzmittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch, Epoxidharz mit Härter, Epoxyester oder Polyester als Bindemit­ tel.

4. Korrosionsschutzmittel nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, gekennzeichnet durch, mittel- bis hochmolekulare Polyester- oder Acrylharze als Dis­ pergiermittel.

5. Korrosionsschutzmittel nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, gekennzeichnet durch, feinteilige Kieselsäuren und/oder Montmorillonite und/oder Rhi­ zinusölderivate als Thixotropiermittel.

6. Korrosionsschutzmittel nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, gekennzeichnet durch, einen Anteil der Zink- und/oder Zinkaluminiumpigmente zum Ge­ samtpigmentgehalt von 20 bis 70%.

7. Verwendung des Korrosionsschutzmittels nach einem der vor­ hergehenden Ansprüche als fließfähiges Beschichtungsmittel zur Pumpbeschichtung von Röhren.