DE19706580A1 - Wasseraufbereitungsanlage für Brauch- und Trinkwasser - Google Patents
Wasseraufbereitungsanlage für Brauch- und TrinkwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren
gemäß Anspruch 10 zum Entkalken und Entkeimen von Trink- bzw.
Brauchwasser.
Die Einsatzbereiche sind hauptsächlich dort zu finden, wo Mengen bis 5
m3 pro Stunde entkalkt werden müssen und zusätzlich der Verbraucher
keimfreies und partikelfreies Wasser benötigt. Dazu gehören unter
anderem Praxen von Ärzten, Zahnärzten und Kieferchirurgen, Haushalte,
Kosmetik- und Pharmahersteller, Krankenhäuser, Wasseraufbereitung
für Aquarien, Elektronikindustrie, Laboratorien, Wäschereien und Foto
laboratorien und dgl.
In vielen Bereichen der Industrie, in Haushalten und der Medizin ist die
Problematik der Verkeimung von Trinkwasser, z. B. durch Entkalkungs
anlagen, speziell bei chemischen Entkalkungsanlagen, bekannt. Die ge
fundenen Gesamtkeimzahlen im Wasser nach Entkalkungsanlagen kön
nen die zulässigen Werte nach der Trinkwasserverordnung erheblich
überschreiten. Die Gründe für die Verkeimung sind häufig die Entkal
kungsanlagen selbst, die Art der Verrohrungen und die langen Leitungs
wege.
Verkeimung tritt insbesondere dann ein, wenn bei Stillstand der Wasser
aufbereitungs- bzw. Entkalkungsanlage, z. B. über das Wochenende, das
verkeimte Wasser längere Zeit in den Leitungsrohren steht. Dies führt
oft zur Erwärmung des Wassers und erhöht in Folge davon die Keim
zahlen erheblich. Die Endverbraucher, wie z. B. Zahnärzte oder Ärzte,
können deshalb bei Wiederbetrieb einer Wasseraufbereitungsanlage
nicht ohne weiteres auf Wasser gemäß Trinkwasserverordnung oder
falls erforderlich auf steriles Wasser zurückgreifen.
Der Erfindung liegt daher der Gedanke zugrunde Trink- und Brauch
wasser derart aufzubereiten, daß dem Endverbraucher, wie z. B. Praxen
etc., immer entkalktes, partikelfreies und keimfreies Trinkwasser zur
Verfügung steht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine kompakte, in modulbauweise auf
gebaute Aufbereitungsanlage, wie sie im Anspruch 1 dargelegt ist.
Bei der hier vorliegenden Erfindung erfolgt das Entkalken auf chemi
schem Weg mit Ionenaustauscher oder auf physikalischem mit elektri
schen Feldern. Die Anlage zeichnet sich gegenüber bereits bekannten
Wasseraufbereitungsanlagen für Wassermengen bis zu 5 m3/h dadurch
aus, daß das entkalkte Wasser anschließend mit einer UV-Licht-Einheit
behandelt wird, um eine erste Keimreduzierung und eine Virenabtötung
zu bewirken. Da UV-Licht nicht immer bei gram + Bakterien und Algen
wirksam ist, wird ein weiterer Vorteil dieser Anlage darin gesehen, daß
ein weiterer zusätzlicher Behandlungsschritt des Wassers mittels eines
Sterilfilters erfolgt. Darüberhinaus beugt der Sterilfilter eventuellen Ver
keimungen der folgenden Leitungsstrecken vor, falls die UV-Licht-Einheit
ausfällt, die Anlage still steht oder sich ein Belag, z. B. Bakterienrasen,
auf dem Quarzglas der UV-Licht-Einheit gebildet haben sollte. So
garantiert die Anlage an der Wasserentnahmestelle immer keim- und
partikelfreies Wasser.
Die Maßnahmen und Merkmale nach der Erfindung ermöglichen nicht
nur einen leicht überschaubaren, bedienungs- und wartungsfreundlichen
und geringvolumigen Geräteaufbau, sondern auch eine modulare Kom
ponentenkombination, wie z. B. Entkalker und UV-Licht-Einheit oder Ent
kalker und Sterilfilter. Dadurch wird ermöglicht, das Gerät verschiedenen
Anschlußbedingungen sowie Kundenwünschen bezüglich Entkalkung,
Entkeimung und Filtration anzupassen, sowie im gewünschten Umfang
Nachrüstungen vorzunehmen.
Anhand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Fließschema der erfindungsgemäßen Anlage;
Fig. 2 das Fließschema gemäß Fig. 1 ohne UV-Licht Einheit;
Fig. 3 das Fließschema gemäß Fig. 1 ohne Sterilfilter; und
Fig. 4 das Fließschema gemäß Fig. 1 ohne Entkalker.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht die erfindungsgemäße Anlage aus
einer Entkalkungseinrichtung 6, 7, aus einer Keimreduzierungseinheit 8
und aus einer Sterilfiltration 9, 10.
Das zu behandelnde Wasser wird über einen entsprechenden Anschluß,
z. B. dem vorhandenen Versorgungsnetz, entnommen. Dies wird der
Anlage durch eine Absperrarmatur mit einem Druckmindererventil 1
zugeführt. Das sich daran anschließende Magnetsicherheitsventil 4
schließt automatisch beim Ausschalten der Anlage und bei Betriebs
störungen vom Entkalker 6, 7 oder der UV-Licht-Einheit 8
Danach erfolgt die Entkalkung auf chemischem Weg mittels Ionen
tauschern 6. Während der Regenerationszeit der einen Ionenaus
tauschersäule kann ohne Anlagenstop mittels Steuer- und Regelungs
einrichtung 3 automatisch auf eine zweite Ionenaustauschersäule um
geschaltet werden. Nach dem Entkalker 7 kann im Bypass 5 auto
matisch oder manuell unentkalktes Wasser zudosiert werden.
Anschließend passiert das Wasser eine UV-Licht-Einheit 8 zur
Reduzierung der Keimzahl und zum Abtöten von UV-Licht empfindlichen
Mikroorganismen, wie z. B. Viren, die ebenfalls im Wasser vorkommen
können. Um zu verhindern, daß überlebende Keime und Partikel dem
Verbraucher zugeführt werden, erfolgt als nächste Wasserbehandlungs
stufe die Klar- und Sterilfiltration 9, 10, z. B. mit handelsüblichen
Keramik- oder Kunststoffiltern. Eine Erfordernis ist z. B. dann gegeben,
wenn UV-Licht resistente Mikroorganismen nicht mehr im Wasser vor
handen sein dürfen. Das Filtergehäuse 9 sollte druckbeständig und
deshalb aus Materialien wie z. B. Metall oder Plastik sein. Das steril- und
klarfiltrierte Wasser kann anschließend über einen entsprechenden
Anschluß 2 beim Endverbraucher entnommen werden. Die Einstellung
der Betriebsparameter (z. B. Wasserhärte, Druckdifferenz etc.) erfolgt mit
einer zentralen elektronischen Steuer- und Regelungseinrichtung 3. Für
die Betriebsüberwachung sind Magnetventil 4, Entkalker 6, 7,
UV-Licht-Einheit 8 und der Druckmesser 11 am Filtergehäuse 9 mit der
Steuer- und Regelungseinrichtung 3 verbunden.
Bei der Fig. 2 dargestellte weitere Ausführung gemäß Anspruch 3 einer
Wasseraufbereitungsanlage mit Entkalker 6, 7 und mit Sterilfilter 9, 10,
z. B. bei geringer anfänglicher Keimbelastung, kann auf die Keimreduzie
rungsstufe mittels UV-Licht-Einheit verzichtet werden. Durch den Steril
filter 9, 10 ist immer noch keim- und partikelfreies Wasser an der
Entnahmestelle 2 gewährleistet.
Die in Fig. 3 dargestellte weitere mögliche Ausführung gemäß Anspruch
4 einer Wasseraufbereitungsanlage mit Entkalker 6, 7 und mit
UV-Licht-Einheit 8 verzichtet auf die Sterilfiltrationsstufe. Dies kann z. B.
dann der Fall sein, wenn kein steriles Wasser, wie z. B. Wasser nach der
Trinkwasserverordnung, erforderlich ist, oder die Abtötung UV-Licht
empfindlicher Mikroorganismen, wie z. B. Viren, gefordert ist.
Die in Fig. 4 dargestellte mögliche Ausführung einer Wasserbe
handlungseinheit gemäß Anspruch 8 verzichtet auf den Entkalker 6, 7
falls schon Entkalkungsstufen vorgeschaltet sind, oder z. B. Quell-,
Regen- und Oberflächenwasser behandelt werden sollten. Hier wird
die UV-Licht-Einheit 8 zur Keimreduzierung und der Sterilfilter 9, 10
zur Klar- und Sterilfiltration, wie bei den Fig. 1-3 dargestellt,
verwendet.
Claims (10)
1. System zum Aufbereiten von Wasser mittels einer Entkalkungs- und
Entkeimungsanlage im Durchflußverfahren insbesondere für
Praxen von Zahnärzten, Ärzten und Kieferchirurgen, Haushalte,
Kosmetik- und Pharmahersteller, Krankenhäuser, Laboratorien,
Wasseraufbereitung für Aquarien, Elektronikindustrie,
Wäschereien und Fotolaboratorien usw., dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wasseraufbereitungsanlage eine
Entkalkungseinheit (6, 7), eine UV-Licht-Einheit (8) zur
Keimreduzierung von UV-Licht empfindlichen Mikroorganismen
und eine Sterilfiltration (9, 10) aufweist, wobei Wassermengen
bis 5 m3 pro Stunde aufbereitet werden.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß kurze Leitungswege zwischen den einzelnen
Wasseraufbereitungseinheiten gegeben sind.
3. System nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasseraufbereitungsanlage Entkalker (6, 7) und
Sterilfilter (9, 10) aufweist.
4. System nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasseraufbereitungsanlage Entkalker (6, 7) und
UV-Licht Einheit (8) aufweist.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wasseraufbereitungsanlage mit
einer elektronischen Steuer- und Regelungseinheit (3) zum
Einstellen der gewünschten Parameter und zur Betriebsüber
wachung versehen ist.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Entkalker (6, 7) im
Bypass (5) automatisch oder manuell unentkalktes Wasser
beigemischt wird.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wasseraufbereitungsanlage
in modulbauweise aufgebaut ist.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei bereits vorhandener
Entkalkungsanlage im Wassernetz oder bei Verwendung von
Regen- bzw. Oberflächenwasser etc. die Wasseraufbereitungs
anlage eine UV-Licht-Einheit (8) und einen Sterilfilter (9, 10)
aufweist.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wasseraufbereitungsanlage
mit verschiedenartigen Stromquellen bei den üblichen
Spannungswerten zwischen 6 und 230 V betrieben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Wasserentkalkung (6, 7) eine UV-Licht-Einheit (8)
zur Keimreduzierung von UV-Licht empfindlichen Mikroorganismen
und ein Sterilfilter (9, 10) zur Klar- und Sterilfiltration eingesetzt
wird.
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7820841
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Country Status (1)
Country | Link |
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