DE19703729C1 - Verfahren zur Erwärmung von Dünnschlamm und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Erwärmung von Dünnschlamm und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Es zählt zum Stand der Technik, daß in der Industrie so
wie in Haushalten anfallender Klärschlamm bislang in
einer Kläranlage aufbereitet und nach einer entsprechen
den Vorbehandlung in Form von Dünnschlamm anschließend
als verdickter Schlamm verbrannt wird. Hierdurch kann
nicht nur das Deponievolumen erheblich gesenkt, sondern
es kann auch die Verbrennungsenergie zur Verstromung
und/oder zur Aufheizung einer Fernwärmeschiene genutzt
werden.
Um in diesem Zusammenhang eine annähernd selbstgängige
thermische Verwertung zu erreichen, ist es bekannt, den
Dünnschlamm zu erwärmen. Hierzu sind Spiralwärmetauscher
aus normalem Kohlenstoffstahl zum Einsatz gekommen, die
einerseits mit Dünnschlamm und andererseits mit Heißwas
ser beaufschlagt wurden. Beim Einsatz derartiger Spiral
wärmetauscher, insbesondere im Dauer- und Langzeitbe
trieb, zeigten sich jedoch häufig Probleme aufgrund von
Korrosionen und erheblichen Verschmutzungen. Mithin wurde
es unumgänglich, den Austauschbetrieb, d. h. die Erwärmung
des Dünnschlamms zu unterbrechen und mit aufwendigen me
chanischen und/oder chemischen, vorzugsweise manuellen
Reinigungsarbeiten die Spiralwärmetauscher wieder funk
tionsfähig zu machen. Praktische Erfahrungen zeigten
hierbei teilweise unzumutbar kurze Reinigungsintervalle,
welche einem kontinuierlichen Betrieb einer Dünnschlamm
erwärmung zwecks besserer thermischer Auswertung zuwider
laufen.
Vorstellbar wäre zwar der Ersatz der Spiralwärmetauscher
aus Kohlenstoffstahl durch solche aus Edelstahl, verbun
den mit Spülvorgängen unter Verwendung von Salz- oder
Salpetersäure. In diesem Fall muß jedoch der sehr hohe
Investitionsaufwand mit in die Wirtschaftlichkeitsbe
trachtungen einbezogen werden.
Durch die DE 39 05 227 C1 ist ein Wärmetauscher für zwei
etwa gleich große Chargen Klärschlamm bekannt. Der Wärme
tauscher besteht aus zwei etwa konzentrischen zylinder
förmigen Kammern. Die Zylinderaußenwand und ggf. auch die
Boden- und/oder Deckelflächen der inneren Kammer sind aus
einem Wärme gut leitenden Material hergestellt. Die in
nere Kammer weist eine erste Misch- und/oder Umwälzvor
richtung auf, die im Betrieb an der Kammerwand eine Strö
mung mit starker Komponente in vertikaler Richtung er
zeugt. Die äußere Kammer umfaßt eine zweite Misch- und/oder
Umwälzvorrichtung, welche im Betrieb an der in
neren Kammerwand eine Strömung mit starker Komponente in
horizontaler Richtung erzeugt. Die äußere Kammer ist an
allen Außenflächen wärmeisoliert.
Im Umfang der DE 38 26 726 A1 ist ein Verfahren zur Wär
merückgewinnung bei der Schlammbehandlung bekannt. Zur
Vorwärmung des Frischschlamms bzw. zur Abkühlung des aus
einem Reaktor abgezogenen hygienisierten Schlamms wird
ein mindestens zwei Kammern aufweisender Wärmetauscher
taktweise mit Frischschlamm bzw. hygienisiertem Schlamm
beschickt. Im ersten Takt wird der Frischschlamm in die
erste Kammer des Wärmetauschers gefüllt und in Wärmeaus
tausch mit dem in der zweiten Kammer befindlichen vorge
kühlten hygienisierten Schlamm gebracht. Anschließend
wird der hygienisierte Schlamm abgezogen und z. B. in
einen Faulraum entleert. Im zweiten Takt wird der ca.
60°C bis 62°C warme hygienisierte Schlamm aus dem
Reaktor in die zweite Kammer gefüllt und mit dem im
ersten Takt vorgewärmten Frischschlamm in Wärmeaustausch
gebracht. Anschließend wird der Frischschlamm in den
Reaktor entleert. Danach beginnt wieder der erste Takt.
Durch die DE 35 38 756 C2 zählt eine Anlage zum Aufheizen
von Klärschlamm für nachfolgende Behandlungsstufen mit
einem Wärmetauscher und einer Heizvorrichtung für das den
Wärmetauscher beaufschlagende Heizmedium und mit einem
dem Wärmetauscher nachgeschalteten Behandlungsbehälter
für den in dem Wärmetauscher auf eine vorgegebene
Schlammtemperatur aufgeheizten Klärschlamm und mit einer
zu dem Wärmetauscher und von dem Wärmetauscher zu dem Be
handlungsbehälter führenden Förderleitung mit einer För
dervorrichtung für den Klärschlamm zum Stand der Technik.
In Schlammförderrichtung zweigt hinter dem Wärmetauscher
eine Rücklaufleitung von der Förderleitung ab und mündet
vor dem Wärmetauscher in die Förderleitung. Die Rücklauf
leitung weist eine eigene Fördervorrichtung für den im
Kreislauf geführten Klärschlamm auf. Die Rücklaufleitung
ist einerseits von der Förderleitung und andererseits ist
die Förderleitung von der Rücklaufleitung mittels Ab
sperrorganen absperrbar. An den Wärmetauscher ist zusätz
lich ein Abwärmekreislauf mit z. B. einem von Faulgas be
triebenen Gasmotor angeschlossen.
Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erwärmung von Dünn
schlamm und eine Anordnung zur Durchführung des Verfah
rens zu schaffen, welche es bei einer einfachen konstruk
tiven Konzeption und Wartung erlauben, eine permanente
Erwärmung von Dünnschlamm ohne Verstopfungs- und Korro
sionsgefahr beim Wärmeaustausch durchführen zu können.
Die Lösung des verfahrensmäßigen Teils dieser Aufgabe be
steht in den Merkmalen des Anspruchs 1.
Danach wird der z. B. aus einem Nachklärbecken einer Klär
anlage stammende Dünnschlamm zunächst bezüglich der in
ihm enthaltenen Grobteile, Störstoffe, Fällstoffe aus Ei
weiß etc. zerkleinert, und zwar auf eine Korngröße von
bevorzugt unterhalb fünf mm. Dieser derart vorbehandelte
Dünnschlamm wird sodann in einen Plattenwärmetauscher mit
Austauschplatten aus Edelstahl geleitet und in diesem
mittels eines geeigneten heißen Fluids, wie beispiels
weise Heißwasser, auf dem Wege des indirekten Wärmeaus
tauschs erwärmt. Der Dünnschlamm wird hierbei mit relativ
geringer Geschwindigkeit gezielt U-förmig durch den Plat
tenwärmetauscher geführt. Dazu wird der Dünnschlamm an
einer Stirnseite bevorzugt oben eingeführt, durchströmt
dann die einbaufreien Dünnschlamm-Fließspalte eines
ersten Abschnitts von oben nach unten und durchströmt
anschließend die ebenfalls einbaufreien Dünn
schlamm-Fließspalte eines zweiten Abschnitts des
Plattenwärmetauschers von unten nach oben, wo er dann den
Plattenwärmetauscher an der gegenüberliegenden Stirnseite
erwärmt verläßt. Bei diesem U-förmigen Strömungsverlauf
mit geringer Geschwindigkeit sinken die im Dünnschlamm
enthaltenen Schwebeteilchen in den Dünnschlamm-Fließ
spalten nach unten und sammeln sich in einem
Höhenbereich unterhalb der Dünnschlamm-Fließspalte.
Vorstellbar ist auch eine U-förmige Dünnschlamm-Führung,
bei welcher der Dünnschlamm im ersten Abschnitt des Plat
tenwärmetauschers von unten nach oben und im zweiten Ab
schnitt von oben nach unten strömt.
Damit keine Verstopfungen in den Dünnschlamm-Fließspalten
auftreten können, wird nach einer vorbestimmten Zeit die
Hauptströmphase des Dünnschlamms richtungsmäßig umge
kehrt, so daß auf diese Weise sich evtl. im Bereich der
unteren Enden der Dünnschlamm-Fließspalte festsetzende
Schwebeteilchen gelöst werden. Die Umkehrströmphase wird
aber nur für einen wesentlich kürzeren Zeitraum
beibehalten als die Hauptströmphase. Beispielsweise kann
ein Verhältnis von 6 : 1 gefahren (getaktet) werden. Das
Umschalten kann zyklisch getaktet werden und automatisch
erfolgen, und zwar in Abhängigkeit von einem bestimmten
Druck, oder auch dem Nichterreichen der Temperatur am
Ausgang des Plattenwärmetauschers.
Die sich unterhalb der Dünnschlamm-Fließspalte sammelnden
und ggf. einen festeren Pfropfen bildenden Schwebeteil
chen können von Zeit zu Zeit mittels eines Spülmediums
ausgeschleust werden. Hierzu ist keine Unterbrechung des
Tauscherbetriebs erforderlich. Das Spülmedium kann bei
spielsweise Kaltwasser sein. Mit Hilfe dieses Kaltwassers
wird dann ein derartiger Pfropfen in Längsrichtung des
Dünnschlamm-Kanals unterhalb der Dünnschlamm-Fließspalte
aus dem Plattenwärmetauscher gedrückt.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
beruht darin, daß ein kontinuierlicher Austauschbetrieb
gefahren werden kann. Verstopfungen in den Dünnschlamm-Fließ
spalten des Plattenwärmetauschers werden einerseits
dadurch vermieden, daß die Hauptströmphase des zu erwär
menden Dünnschlamms zyklisch getaktet oder temperatur- bzw.
druckabhängig kurzzeitig in eine Umkehrphase gewan
delt wird, und andererseits dadurch, daß die sich unter
halb der Dünnschlamm-Fließspalte sammelnden Schwebeteil
chen während des Tauscherbetriebs ausgeschleust werden.
Selbst eine nach einem längeren Einsatzzeitraum ggf. not
wendige Säuberung des Plattenwärmetauschers stellt kein
Problem dar. Dazu muß dieser lediglich aufgemacht werden,
um dann die wellenförmig strukturierten Oberflächen der
nicht aneinander abgestützten Austauschplatten des Plat
tenwärmetauschers in kurzer Zeit problemlos reinigen zu
können.
Was die Lösung des gegenständlichen Teils der Aufgabe be
trifft, so wird diese in den Merkmalen des Anspruchs 2
gesehen.
Die Anordnung ist so getroffen, daß der die Zerkleine
rungseinheit verlassende Dünnschlamm mit einer Korngröße
unter fünf mm durch eine entsprechende Leitungs-Schaltung
mit darin eingegliederten Sperrorganen sowohl auf der
einen als auch auf der anderen oberen Stirnseite des
Plattenwärmetauschers eingeführt werden kann. Das heißt,
die voneinander getrennten Längenabschnitte des Dünn
schlamm-Kanals oberhalb der Dünnschlamm-Fließspalte sind
jeweils unabhängig voneinander mit der Zerkleinerungsein
heit verbunden. Grundsätzlich strömt also der Dünnschlamm
aus der Zerkleinerungseinheit in einen der Längenab
schnitte des oberen Dünnschlamm-Kanals, tritt dann aus
diesem in die darunter liegenden Dünnschlamm-Fließspalte
über und gelangt in den unteren Dünnschlamm-Kanal. Von
hier strömt er wieder aufwärts durch die mit dem anderen
Längenabschnitt verbundenen Dünnschlamm-Fließspalte und
verläßt letztlich erwärmt den Plattenwärmetauscher an der
anderen Stirnseite im oberen Bereich.
Die Geschwindigkeit des Dünnschlamms bei diesem U-förmi
gen Strömungsverlauf ist so gering, daß sich Schwebeteil
chen aus dem Dünnschlamm absetzen und in dem unteren
Dünnschlamm-Kanal sammeln können. Ein Mitreißen der
Schwebeteilchen aus dem unteren Dünnschlamm-Kanal in die
den Dünnschlamm nach oben führenden Dünnschlamm-Fließ
spalte wird weitgehend durch die Siebstruktur verhindert,
welche durch die unteren Enden der Dünnschlamm-Fließ
spalte am Übergang zu dem unteren Dünnschlamm-Kanal ge
bildet wird.
Wird z. B. der Plattenwärmetauscher in der Hauptströmphase
für den Dünnschlamm dreißig Minuten lang beaufschlagt, so
erfolgt anschließend ein Umschalten in die entgegenge
setzte Umkehrphase über beispielsweise einen Zeitraum von
fünf Minuten. Mit diesem kurzfristigen Umschalten werden
die Dünnschlamm-Fließspalte insbesondere in den Bereichen
freigespült, wo die Schwebeteilchen im Dünnschlamm be
strebt sind, sich aus dem unteren Dünnschlamm-Kanal tre
tend an den unteren Kanten der Dünnschlamm-Fließspalte
festzusetzen. Danach erfolgt wieder eine Beaufschlagung
des Plattenwärmetauschers in der Hauptströmphase über
beispielsweise dreißig Minuten.
Das Umschalten kann nach einem vorgegebenen Zeitraum zy
klisch erfolgen (z. B. dreißig Minuten, fünf Minuten,
dreißig Minuten, fünf Minuten usw.) oder es kann auch ein
Umschalten in Abhängigkeit von den Druckverhältnissen in
den Dünnschlamm-Fließspalten bzw. in Abhängigkeit von der
Temperatur bewirkt werden, die der Dünnschlamm am Aus
tritt aus dem Plattenwärmetauscher hat. Steigt beispiels
weise die Druckdifferenz, so deutet das darauf hin, daß
sich eine Verstopfung abzeichnet, die beseitigt werden
muß. Derselbe Sachverhalt ist anzunehmen, wenn die Tempe
ratur am Austritt aus dem Plattenwärmetauscher geringer
ist als die erwartete Temperatur.
Mit der Erfindung wird bewußt angestrebt, daß sich im un
teren Dünnschlamm-Kanal Schwebeteilchen sammeln sollen.
Diese können sich mit der Zeit pfropfenartig verfestigen.
Ein derartiger Pfropfen muß dann entfernt werden. Dies
geschieht während des Austauschbetriebs in einfacher
Weise dadurch, daß die Stellorgane endseitig des unteren
Dünnschlamm-Kanals geöffnet und der Stopfen mit einem
Spülmedium, wie beispielsweise Kaltwasser, aus dem Dünn
schlamm-Kanal in die Feststoff-Ableitung ausgeschleust
wird.
Die Austauschplatten des Plattenwärmetauschers bestehen
aus blankem Edelstahl. Sie sind mehrkanalig gestaltet und
in jedem Kanal wellenförmig strukturiert. Eine metalli
sche Abstützung benachbarter Austauschplatten im Bereich
der Kanäle findet nicht statt. Dadurch ist beim Durch
strömen der Fließspalte praktisch kein Widerstand für den
Dünnschlamm vorhanden. Ein Anhaften und Anbacken von
Schmutzteilchen ist im Prinzip ausgeschlossen. Hinzu
kommt, daß die Oberflächen der Austauschplatten ein
antiadhäsives Verhalten zeigen.
Obwohl die Breite der Dünnschlamm-Fließspalte der Breite
der Fließspalte für das heiße Aufwärmfluid entsprechen
können, sehen die Merkmale des Anspruchs 3 in bevorzugter
Ausbildung vor, daß die Dünnschlamm-Fließspalte breiter
als die Fließspalte für das heiße Aufwärmfluid bemessen
sind. Hiermit wird der unterschiedlichen Konsistenz des
Dünnschlamms einerseits und des Aufwärmfluids anderer
seits gezielt Rechnung getragen. Als zweckmäßiges Ver
hältnis hat sich in internen Versuchen das Verhältnis von
2 : 1 herausgestellt.
Entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 4 sind die Ober
flächen der Austauschplatten grob wellenförmig struktu
riert. Auch mit diesem Merkmal wird insbesondere in den
Dünnschlamm-Fließspalten die Konsistenz des Dünnschlamms
berücksichtigt.
Die Stellorgane endseitig des unteren Dünnschlamm-Kanals,
welche diesen einerseits mit einer Zuleitung für das
Spülmedium und andererseits mit einer Feststoff-Ableitung
verbinden, sind gemäß Anspruch 5 bevorzugt durch Kugel
ventile gebildet.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 im Schema eine Anordnung zur Erwärmung von
Dünnschlamm während einer Hauptströmphase;
Fig. 2 die Anordnung der Fig. 1 während einer Um
kehrphase;
Fig. 3 eine Frontalansicht auf eine Austauschplatte
für einen Plattenwärmetauscher der Anordnung
der Fig. 1 und 2;
Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch mehrere hinter
einander geschaltete Austauschplatten gemäß
der Fig. 3 und
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung einen Vertikal
schnitt durch die Fig. 4 entlang der Linie
V-V.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 ein Plattenwärmetauscher
zum Erwärmen von Dünnschlamm mittels Heißwasser bezeich
net. Der Plattenwärmetauscher 1 besteht aus einer Viel
zahl von aus den Fig. 3 bis 5 näher erkennbaren Aus
tauschplatten 2 aus Edelstahl. Die Austauschplatten 2
sind in vertikaler Ausrichtung so hintereinanderliegend
miteinander verspannt, daß zwischen zwei aufeinander fol
genden Austauschplatten 2 breitere Dünnschlamm-Fließ
spalte 3 mit einer lichten Weite W von zwölf mm und
demgegenüber schmalere Heißwasser-Fließspalte 4 mit einer
lichten Weite W1 von sechs mm gebildet werden.
Zwischen einer Austauschplatte 2 und zwei benachbarten
Austauschplatten 2 sind jeweils auf einer Seite drei
durch Längsdichtungen 5 voneinander getrennte Dünn
schlamm-Fließspalte 3 und auf der anderen Seite entspre
chend konfigurierte und abgedichtete Heißwasser-Fließ
spalte 4 ausgebildet (Fig. 3 bis 5). Die Dünnschlamm-Fließ
spalte 3 auf der einen Seite münden in einander dia
gonal gegenüber liegende kreisrunde Öffnungen 6, 7 an den
oberen und unteren Enden der Austauschplatten 2. Nach
außen hin sind die Öffnungen 6, 7 durch Dichtungen 10 be
grenzt. Die beiden jeweils anderen Öffnungen 8, 9 sind
auf dieser Seite durch Dichtungen 11 umfangsseitig und
gegenüber den Dünnschlamm-Fließspalten 3 abgedichtet. Auf
der anderen Seite der Austauschplatte 2 erfolgt eine ent
sprechende Abdichtung der über die Heißwasser-Fließspalte
4 verbundenen Öffnungen 8, 9 gegenüber der Umgebung sowie
den Öffnungen 6, 7.
Die Oberflächen der Austauschplatten 2 sind beim Ausfüh
rungsbeispiel durch quer ausgeprägte grobe Wellenstruktu
ren gebildet. Abstützungen im Bereich der Fließspalte 3,
4 haben die Austauschplatten 2 nicht. Es handelt sich um
sogenannte Freistromplatten.
Stirnseitig des Plattenwärmetauschers 1 sind Spannplatten
12 mit Stutzen 13, 14 vorgesehen, welche mit Dünnschlamm-Leitungen
15, 16 verbunden sind. Außerdem lassen die Fig.
1 und 2 erkennen, daß der mit den Dünnschlamm-Lei
tungen 15, 16 verbundene und durch die Öffnungen 6 in den
Austauschplatten 2 gebildete obere Dünnschlamm-Kanal 17
durch eine Sperre 18 mittig verschlossen ist, so daß zwei
voneinander unabhängige Längenabschnitte 19, 20 gebildet
werden. In die mit einer Dünnschlamm-Zuführung 23 verbun
dene Dünnschlamm-Leitung 15 sind ein Sperrorgan 21 sowie
eine Zerkleinerungseinheit 22 eingegliedert. Auch in die
mit einer Dünnschlamm-Abführung 24 verbundene Dünn
schlamm-Leitung 16 ist ein Sperrorgan 25 eingegliedert.
Der Leitungsabschnitt zwischen der Zerkleinerungseinheit
22 und dem Sperrorgan 21 ist über eine Leitung 26 mit dem
Leitungsabschnitt zwischen dem Stutzen 14 und dem Sperr
organ 25 verbunden. In diese Leitung 26 ist ebenfalls ein
Sperrorgan 27 eingegliedert. Ferner zeigen die Fig. 1
und 2, daß der Leitungsabschnitt zwischen dem Sperrorgan
21 und dem Stutzen 13 sowie der Leitungsabschnitt zwi
schen dem Sperrorgan 25 und der Dünnschlamm-Abführung 24
durch eine Leitung 28 mit einem darin eingegliederten
Sperrorgan 29 verbunden sind.
Durch die Untergliederung des oberen Dünnschlamm-Kanals
17 in zwei voneinander getrennte Längenabschnitte 19, 20
sind diese Längenabschnitte 19, 20 jeweils für sich mit
den darunter liegenden Dünnschlamm-Fließspalten 3 verbun
den. Ein durch die unteren Öffnungen 7 in den Austausch
platten 2 gebildeter unterer Dünnschlamm-Kanal 30 ist
hingegen mit allen Dünnschlamm-Fließspalten 3 verbunden.
Endseitig des unteren Dünnschlamm-Kanals 30 liegen Stell
organe 31, 32, die einerseits in eine Wasserleitung 33
und andererseits in eine Feststoffleitung 34 integriert
sind.
Der Zerkleinerungseinheit 22 wird gemäß Fig. 1 Dünn
schlamm beispielsweise aus einem Nachklärbecken einer
Kläranlage über die Dünnschlamm-Zuführung 23 zugeleitet.
In der Zerkleinerungseinheit 22 werden Grobteile, Stör
stoffe, Fällstoffe aus Eiweiß und dergleichen auf eine
Korngröße unter fünf mm zerkleinert. Der derart vorbehan
delte Dünnschlamm gelangt dann über die Dünnschlamm-Lei
tung 15 sowie das offene Sperrorgan 21 zu dem Stutzen 13
des oberen Dünnschlamm-Kanals 17. Er tritt in den Längen
abschnitt 19 des Dünnschlamm-Kanals 17 bis zu der Sperre
18 ein und strömt mit geringer Geschwindigkeit durch die
mit dem Längenabschnitt 19 verbundenen Dünnschlamm-Fließ
spalte 3 nach unten. Hierbei sinken Schwebeteilchen eben
falls nach unten und sammeln sich im unteren Dünnschlamm-Kanal
30 im Bereich unterhalb der Dünnschlamm-Fließspalte
3, die mit dem Längenabschnitt 20 verbunden sind. Der
Dünnschlamm durchströmt mithin den Plattenwärmetauscher 1
in einem U-förmigen Strömungsverlauf 35. Das heißt, er
strömt zunächst aus dem Längenabschnitt 19 nach unten,
fließt hier in den unteren Dünnschlamm-Kanal 30 und dann
durch die unterhalb des Längenabschnitts 20 gelegenen
Dünnschlamm-Fließspalte 3 wieder nach oben, wo er dann in
den Längenabschnitt 20 gelangt und von hier über den
Stutzen 14, die Dünnschlamm-Leitung 16 mit dem darin ein
gegliederten, jetzt offenen Sperrorgan 25 der Dünn
schlamm-Abführung 24 und damit beispielsweise einer Zen
trifuge zugeführt wird, wo eine Trennung von Feststoffen
und gereinigtem Wasser erfolgt. Die Sperrorgane 27, 29 in
den Leitungen 26, 28 sind hierbei geschlossen.
Zur Erwärmung des Dünnschlamms wird ein durch die oberen
Öffnungen 8 in den Austauschplatten 2 gebildeter oberer
Kanal neben dem Dünnschlamm-Kanal 17 mit Heißwasser be
aufschlagt. Das heißt, die neben den Dünnschlamm-Fließ
spalten 3 liegenden Heißwasser-Fließspalte 4 (Fig. 4
und 5) werden also aus diesem Kanal mit Heißwasser ver
sorgt, so daß sich durch indirekten Wärmeaustausch auch
der Dünnschlamm erwärmt. Das bei dem Wärmeaustausch ge
kühlte heiße Wasser strömt dann durch einen durch die un
teren Öffnungen 9 in den Austauschplatten 2 gebildeten
unteren Wasserkanal ab.
Beim Ausführungsbeispiel dauert die Beaufschlagung des
Plattenwärmetauschers 1 mit Dünnschlamm in der Haupt
strömphase gemäß Fig. 1 dreißig Minuten. Anschließend
werden die Sperrorgane 21 und 25 in den Dünnschlamm-Lei
tungen 15 und 16 geschlossen und die Sperrorgane 27, 29
in den Leitungen 26, 28 geöffnet, so daß nunmehr gemäß
Fig. 2 der die Zerkleinerungseinheit 22 verlassende vor
behandelte Dünnschlamm über die Leitung 26, das Sperror
gan 27 sowie den Leitungsabschnitt zwischen dem Stutzen
14 und dem Sperrorgan 25 in den Längenabschnitt 20 des
oberen Dünnschlamm-Kanals 27 eintritt und von hier ent
sprechend dem in starker Linienführung gezeichneten
U-förmigen Strömungsverlauf 35a etwa fünf Minuten den Plat
tenwärmetauscher 1 in umgekehrter Richtung durchströmt.
Er verläßt den Plattenwärmetauscher 1 über den Stutzen 13
und gelangt über die Leitung 28 und das Sperrorgan 29 zur
Dünnschlamm-Abführung 24, welche den erwärmten Dünn
schlamm einer Zentrifuge zuführt.
Durch diese Umkehrung der Strömungsrichtung des Dünn
schlamms werden sich evtl. am Übergang von dem unteren
Dünnschlamm-Kanal 30 auf die mit dem Längenabschnitt 20
verbundenen Dünnschlamm-Fließspalte 3 in der Hauptström
phase absetzende Schwebeteilchen wieder von dieser Sieb
struktur gelöst.
Nach der fünfminütigen Umkehrphase wird dann wieder in
die Hauptströmphase gemäß Fig. 1 umgeschaltet und an
schließend ein dreißigminütiger Austauschbetrieb durchge
führt.
Hat sich im Laufe der Zeit im unteren Dünnschlamm-Kanal
30 durch die sich absetzenden und sich sammelnden Schwe
beteilchen ein Pfropfen gebildet, so werden während des
laufenden Tauscherbetriebs die Stellorgane 31, 32 endsei
tig des unteren Dünnschlamm-Kanals 30 geöffnet und der
Pfropfen mittels Wasser aus der Wasserzuleitung 33 in die
Feststoffleitung 34 ausgeschleust. Nach dem Entfernen des
Pfropfens aus dem Plattenwärmetauscher 1 werden die
Stellorgane 31, 32 wieder geschlossen.
Der Zeitpunkt für die Entfernung des Pfropfens kann durch
eine entsprechende Erhöhung der Druckdifferenz oder durch
ein Nichterreichen der Erwärmtemperatur für den Dünn
schlamm nach dem Verlassen des Plattenwärmetauschers 1
gesteuert werden.
1
Plattenwärmetauscher
2
Austauschplatten
3
Dünnschlamm-Fließspalte
4
Heißwasser-Fließspalte
5
Längsdichtungen zw.
3
bzw.
4
6
Öffnungen in
2
7
Öffnungen in
2
8
Öffnungen in
2
9
Öffnungen in
2
10
Dichtungen v.
6
,
7
11
Dichtungen v.
6
,
7
12
Spannplatten
13
Stutzen an
12
14
Stutzen an
12
15
Dünnschlamm-Leitung
16
Dünnschlamm-Leitung
17
oberer Dünnschlamm-Kanal
18
Sperre in
17
19
Längenabschnitt v.
17
20
Längenabschnitt v.
17
21
Sperrorgan in
15
22
Zerkleinerungseinheit
23
Dünnschlamm-Zuführung
24
Dünnschlamm-Abführung
25
Sperrorgan
26
Leitung
27
Sperrorgan in
26
28
Leitung
29
Sperrorgan in
28
30
unterer Dünnschlamm-Kanal
31
Stellorgan in
33
32
Stellorgan in
34
33
Wasserleitung
34
Feststoffleitung
35
Strömungsverlauf
35
a Strömungsverlauf.
Claims (5)
1. Verfahren zur Erwärmung von Dünnschlamm mittels eines
heißen Fluids, bei welchem der Dünnschlamm nach einer
Zerkleinerung von in ihm enthaltenen Grobteilen,
Störstoffen und Fällstoffen in einem U-förmigen Strö
mungsverlauf (35, 35a) bei kontinuierlicher oder dis
kontinuierlicher kurzzeitiger Umkehrung der Strö
mungsrichtung durch einen Plattenwärmetauscher (1)
aus Edelstahlplatten (2) geführt wird, wobei sich im
unteren Höhenbereich des Plattenwärmetauschers (1)
absetzende und sammelnde Schwebeteilchen während des
Tauscherbetriebs von Zeit zu Zeit mit einem Spülme
dium ausgeschleust werden.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, welche einen einerseits aufzuwärmenden
Dünnschlamm und andererseits ein heißes Aufwärmfluid
in voneinander getrennten Fließspalten (3, 4) führen
den Plattenwärmetauscher (1) mit abstützfreien wel
lenförmigen Fließspalten (3, 4) zumindest für den
Dünnschlamm sowie eine dem Plattenwärmetauscher (1)
vorgeschaltete Zerkleinerungseinheit (22) für im
Dünnschlamm enthaltene Grobteile, Störstoffe und
Fällstoffe umfaßt, wobei ein im Plattenwärmetauscher
(1) oberhalb der Dünnschlamm-Fließspalte (3) liegen
der Dünnschlamm-Kanal (17) in zwei voneinander ge
trennte, wechselweise mit der Dünnschlamm-Zuführung
(23) und der Dünnschlamm-Abführung (24) koppelbare
Längenabschnitte (19, 20) gegliedert ist, die jeweils
für sich mit den darunter liegenden Dünnschlamm-Fließ
spalten (3) verbunden sind, während ein unter
halb der Dünnschlamm-Fließspalte (3) liegender Dünn
schlamm-Kanal (30) an alle Dünnschlamm-Fließspalte
(3) angeschlossen sowie an einem Ende unter Einglie
derung eines Stellorgans (32) mit einer Feststoff-Ab
leitung (34) und am anderen Ende unter Ein
gliederung eines Stellorgans (31) mit einer Zuleitung
(33) für ein Spülmedium gekuppelt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dünnschlamm-Fließspalte
(3) breiter als die Fließspalte (4) für
das heiße Aufwärmfluid bemessen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächen der
Austauschplatten (2) grob wellenförmig strukturiert
sind.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellorgane (31, 32) endseitig des unterhalb der
Dünnschlamm-Fließspalte (3) liegenden Dünnschlamm-Kanals
(30) durch Kugelventile gebildet sind.
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