DE19702092C2 - Verwendung von 1,2-Alkandiolen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von 1,2-Alkandiolen als alkylenoxidfreie Verdickungsmittel für
kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen.
Sowohl wäßrige Tensidzubereitungen wie z. B. Haarshampoos oder kosmetische Emulsionen wie etwa
Cremes benötigen eine Mindestviskosität, die dem Verbraucher eine problemlose Dosierung und
Anwendung gestattet. Zu diesem Zweck werden den Mitteln Stoffe zugegeben, die meistens über die
Ausbildung einer Gelphase zu einem Viskositätsaufbau führen. In vielen Fällen reicht es dazu aus,
Elektrolytsalze hinzuzufügen, andere Zubereitungen lassen sich jedoch nur unter Zusatz von speziellen
organischen Verdickungsmitteln auf die erforderliche Viskosität einstellen. In diesem Zusammenhang
kommt den alkoxylierten Fettalkoholen, vor allem den Fettalkoholethoxylaten mit eingeengter
Homologenverteilung eine besondere Bedeutung zu [vgl. EP 0 343 463 A2 (Henkel)].
Nichtionische Tenside vom Typ der Fettalkoholethoxylate sind als besonders gut hautverträglich
bekannt. Herstellungsbedingt können sie allerdings Spuren an freiem Ethylenoxid oder 1,4-Dioxan
aufweisen, was bei Verbrauchern mit besonders empfindlicher Haut bei topischer Anwendung zu
Irritationen führen kann.
Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue alkylenoxidfreie Verdickungsmittel zur
Verfügung zu stellen, die ökotoxikologisch unbedenklich sind und in wäßrigen tensidischen
Zubereitungen bzw. Emulsionen einen mindestens ebenso starken Viskositätsaufbau bewirken wie
vergleichbare Handelsprodukte auf Basis von Fettalkoholethoxylaten.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 1,2-Alkandiolen der Formel (I)
in der R1 für einen Alkylrest mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, als alkylenoxidfreie Verdickungsmittel
für kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich mit 1,2-Alkandiolen, insbesondere 1,2-Dodecandiol, in
tensidischen Systemen wie auch Emulsionen Viskositäten aufbauen lassen, für die üblicherweise die
doppelte Einsatzkonzentration an Fettalkoholethoxylaten erforderlich ist. 1,2-Alkandiole sind frei von
Spuren an freien Alkylenoxiden oder Dioxan und können daher auch zur Herstellung von Zuberei
tungen für besonders empfindliche Verbraucher verwendet werden, bei denen auch der Einsatz von
schon bekanntermaßen hautmilden Fettalkoholethoxylaten immer noch zu Irritationen führen kann.
1,2-Alkandiole stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen
organischen Chemie erhalten werden können. Verfahren zu ihrer Herstellung gehen in der Regel von
α-Olefinen aus, die im ersten Schritt epoxidiert werden. Anschließend erfolgt die Öffnung des
Oxiranringes mit Wasser entweder unter Druck oder in Gegenwart geeigneter Katalysatoren wie dies
beispielsweise in den Druckschriften DE 32 29 084 C2 (Hüls) oder EP 0 257 332 B1 (Degussa)
beschrieben wird. Aus der europäischen Patentschrift EP 0 336 803 B1 (L'Oréal) ist der Einsatz von
Alkandiolen in Transparentseifen bekannt. Haarshampoos mit einem Gehalt an Alkandiolen werden in
der internationalen Patentanmeldung WO/9408553 A1 (Wella) offenbart. Über den Einsatz von Alkan
diolen in kosmetischen Zubereitungen wird in den beiden internationalen Patentanmeldungen WO 94/18946 A1
(Unilever) und WO 95/01151 A1 (Schrader) berichtet.
Typische Beispiele für geeignete 1,2-Alkandiole sind 1,2-Hexandiol, 1,2-Heptandiol, 1,2-Octandiol, 1,2-
Nonandiol, 1,2-Decandiol, 1,2-Dodecandiol, 1,2-Tetradecandiol, 1,2-Hexadecandiol, 1,2-Octadecandiol,
1,2-Eicosandiol sowie deren technische Mischungen. Vorzugsweise werden 1,2-Alkandiole der Formel
(I) einsetzt, in der R1 für Alkylreste mit 10 bis 16 Kohlenstoffatomen steht. Besonders bevorzugt ist der
Einsatz von 1,2-Dodecandiol. Üblicherweise werden die 1,2-Alkandiole in Mengen von 0,1 bis 2,
vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-% - bezogen auf die Zubereitungen - eingesetzt.
Die kosmetischen bzw. pharmazeutischen Zubereitungen, wie beispielsweise Haarshampoos,
Haarlotionen, Schaumbäder, Cremes, Lotionen oder Salben, zu deren Herstellung die 1,2-Alkandiole
dienen, können ferner als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Ölkörper, Emulgatoren,
Überfettungsmittel, Stabilisatoren, Wachse, Konsistenzgeber, weitere Verdickungsmittel, Kationpoly
mere, Siliconverbindungen, biogene Wirkstoffe, Antischuppenmittel, Filmbildner, Konservierungsmittel,
Hydrotrope, Solubilisatoren, UV-Lichtschutzfilter, Insektenrepellentien, Selbstbräuner, Farb- und Duft
stoffe enthalten.
Typische Beispiele für geeignete milde, d. h. besonders hautverträgliche Tenside sind Fettalkoholpoly
glycolethersulfate, Monoglyceridsulfate, Mono- und/oder Dialkylsulfosuccinate, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Fettsäureglutamate, Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucoside,
Fettsäureglucamide, Alkylamidobetaine und/oder Proteinfettsäurekondensate, letztere vorzugsweise
auf Basis von Weizenproteinen.
Als Ölkörper kommen beispielsweise Guerbetalkohole auf Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18,
vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester von linearen C6-C22-Fettsäuren mit linearen C6-C22-
Fettalkoholen, Ester von verzweigten C6-C13-Carbonsäuren mit linearen C6-C22-Fettalkoholen, Ester
von linearen C6-C22-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von
linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z. B. Propylenglycol,
Dimerdiol oder Trimertriol) und/oder Guerbetalkoholen, Triglyceride auf Basis C6-C10-Fettsäuren, Ester
von C6-C22-Fett-alkoholen und/oder Guerbetalkoholen mit aromatischen Carbonsäuren, insbesondere
Benzoesäure, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane, lineare C6-C22-
Fettalkoholcarbonate Guerbetcarbonate, Dialkylether, Siliconöle und/oder aliphatische bzw. naphtheni
sche Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Als Emulgatoren kommen beispielsweise nichtionogene Tenside aus mindestens einer der folgenden
Gruppen in Frage:
- 1. Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe;
- 2. C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
- 3. Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxid-anlagerungsprodukte;
- 4. Alkylmono- und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und deren ethoxy lierte Analoga;
- 5. Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- 6. Polyol- und insbesondere Polyglycerinester wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat oder Polyglyce rinpoly-12-hydroxystearat. Ebenfalls geeignet sind Gemische von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
- 7. Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- 8. Partialester auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter C6/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie 12-Hydroxystearinsäure und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipenta erythrit, Zuckeralkohole (z. B. Sorbit), Alkylglucoside (z. B. Methylglucosid, Butylglucosid, Lauryl glucosid) sowie Polyglucoside (z. B. Cellulose);
- 9. Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate;
- 10. Wollwachsalkohole;
- 11. Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
- 12. Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE-PS 11 65 574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin sowie
- 13. Polyalkylenglycole.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und -diester von Fettsäuren oder an
Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologen
gemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/
oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht.
C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus
DE-PS 20 24 051 als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
C8/18-Alkylmono- und -oligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung als oberflächenaktive Stof
fe sind beispielsweise aus US 3,839,318, US 3,707,535, US 3,547,828, DE-OS 19 43 689, DE-OS 20 36 472
und DE 30 01 064 A1 sowie EP 0 077 167 A1 bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere
durch Umsetzung von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen.
Bezüglich des Glycosidrestes gilt, daß sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest gly
cosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisa
tionsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer
Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt.
Weiterhin können als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine
quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen.
Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-
dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylamino
propyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammonium
glycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der
Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders
bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-
Derivat. Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden
werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8/18-Alkyl- oder -Acyl
gruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-
Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampho
lytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi
propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkyl
aminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl
gruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das
Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin. Neben den ampholytischen kommen
auch quartäre Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl
quaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie
polyethoxylierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderivate, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und
Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren
dienen. Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole mit 12 bis 22 und vorzugsweise 16
bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination
dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder Fettsäure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge
und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten. Geeignete weitere Verdickungsmittel sind beispiels
weise Polysaccharide, insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen,
Carboxymethylcellulose und Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycolmono-
und -diester von Fettsäuren, Polyacrylate, (z. B. Carbopole® von Goodrich oder Synthalene® von
Sigma), Polyacrylamide, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie beispielsweise ethoxy
lierte Fettsäureglyceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Tri
methylolpropan, Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside
sowie Elektrolyte wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationische Cellulosederivate, wie z. B. ein
quaternierte Hydroxyethylcellulose, die unter der Bezeichnung Polymer JR 400® von Amerchol erhält
lich ist, kationische Stärke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte
Vinylpyrrolidon/Vinyl-imidazol-Polymere wie z. B. Luviquat® (BASF), Kondensationsprodukte von Polyglycolen
und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide wie beispielsweise Lauryldimonium hydroxy
propyl hydrolyzed collagen (Lamequat®L/Grünau), quaternierte Weizenpolypeptide, Polyethylenimin,
kationische Siliconpolymere wie z. B. Amidomethicone, Copolymere der Adipinsäure und Dimethyl
aminohydroxypropyldiethylentrimamin (Cartaretine®/Sandoz), Copolymere der Acrylsäure mit Dime
thyldiallylammoniumchlorid (Merquat® 550/Chemviron), Polyaminopolyamide wie z. B. beschrieben in
der FR 22 52 840 A1 sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere, kationische Chitinderivate wie
beispielsweise quaterniertes Chitosan, gegebenenfalls mikrokristallin verteilt, Kondensationsprodukte
aus Dihalogenalkylen wie z. B. Dibrombutan mit Bisdialkylaminen wie z. B. Bis-Dimethylamino-1,3-
propan, kationischer Guar-Gum wie z. B. Jaguar® CBS, Jaguar® C-17, Jaguar® C-16 der Celanese,
quaternierte Ammoniumsalz-Polymere wie z. B. Mirapol® A-15, Mirapol® AD-1, Mirapol® AZ-1 der
Miranol.
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methyl-phenylpolysiloxane,
cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor- und/oder alkylmodifizierte
Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vorliegen können.
Typische Beispiele für Fette sind Glyceride, als Wachse kommen u. a. Bienenwachs, Carnaubawachs,
Candelillawachs, Montanwachs, Paraffinwachs oder Mikrowachse gegebenenfalls in Kombination mit
hydrophilen Wachsen, z. B. Cetylstearylalkohol oder Partialglyceriden in Frage. Als Perlglanzwachse
können insbesondere Mono- und Difettsäureester von Polyalkylenglycolen, Partialglyceride oder Ester
von Fettalkoholen mit mehrwertigen Carbonsäuren bzw. Hydroxycarbonsäuren verwendet werden. Als
Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren wie z. B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zink
stearat eingesetzt werden. Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Tocopherol, Tocopherol
acetat, Tocopherolpalmitat, Ascorbinsäure, Retinol, Bisabolol, Allantoin, Phytantriol, Panthenol, AHA-
Säuren, Pflanzenextrakte und Vitaminkomplexe zu verstehen. Als Antischuppenmittel können Clim
bazol, Octopirox und Zinkpyrethion eingesetzt werden. Gebräuchliche Filmbildner sind beispielsweise
Chitosan, mikrokristallines Chitosan, quaterniertes Chitosan, Polyvinylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-
Vinylacetat-Copolymerisate, Polymere der Acrylsäurereihe, quaternäre Cellulose-Derivate, Kollagen,
Hyaluronsäure bzw. deren Salze und ähnliche Verbindungen.
Unter UV-Lichtschutzfiltern sind organische Substanzen zu verstehen, die in der Lage sind, ultra
violette Strahlen zu absorbieren und die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z. B.
Wärme wieder abzugeben. Typische Beispiele sind 4-Aminobenzoesäure sowie ihre Ester und Derivate
(z. B. 2-Ethylhexyl-p-dimethylaminobenzoat oder p-Dimethylaminobenzoesäureoctylester), Methoxy
zimtsäure und ihre Derivate (z. B. 4-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester), Benzophenone (z. B. Oxyben
zon, 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon), Dibenzoylmethane, Salicylatester, 2-Phenylbenzimidazol-5-
sulfonsäure, 1-(4-tert.Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)-propan-1,3-dion, 3-(4'-Methyl)benrylidenbor
nan-2-on, Methylbenzylidencampher und dergleichen. Weiterhin kommen für diesen Zweck auch
feindisperse Metalloxide bzw. Salze in Frage, wie beispielsweise Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxid,
Aluminiumoxid, Ceroxid, Zirkoniumoxid, Silicate (Talk) und Bariumsulfat. Die Partikel sollten dabei ei
nen mittleren Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und ins
besondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form aufweisen, es können
jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide oder in sonstiger Weise von der
sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Neben den beiden vorgenannten Gruppen primärer
Lichtschutzstoffe können auch sekundäre Lichtschutzmittel vom Typ der Antioxidantien eingesetzt wer
den, die die photochemische Reaktionskette unterbrechen, welche ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung
in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind Superoxid-Dismutase, Tocopherole (Vitamin E)
und Ascorbinsäure (Vitamin C).
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope wie beispielsweise Ethanol,
Isopropylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vor
zugsweise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Typische Beispiele sind
- - Glycerin;
- - Alkylenglycole wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1.000 Dalton;
- - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche, mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest wie beispiels weise Methyl- und Butylglucosid;
- - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
- - Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- - Aminozucker wie beispielsweise Glucamin.
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Para
bene, Pentandiol oder Sorbinsäure. Als Insekten-Repellentien kommen N,N-Diethyl-m-touluamid, 1,2-
Pentandiol oder Insect repellent 3535 in Frage, als Selbstbräuner eignet sich Dihydroxyaceton. Als
Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet
werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkom
mission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S. 81-106 zu
sammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen
auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt- oder Heißprozesse
erfolgen; vorzugsweise arbeitet man nach der Phaseninversionstemperatur-Methode.
Die Viskositäten verschiedener kosmetischer Zubereitungen wurden nach der Brookfield-Methode in
einem RVF-Viskosimeter (23°C, Spindel 5, 10 Upm) bestimmt. Die Zubereitungen R1 und R2 sind
erfindungsgemäß, die Zubereitungen R3 bis R5 mit dem technischen Verdickungsmittel Laureth-2
(NRE) (Arlypon® F, Henkel KGaA) dienen zum Vergleich. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusam
mengefaßt.
Claims (4)
1. Verwendung von 1,2-Alkandiolen der Formel (I),
in der R1 für einen Alkylrest mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, als alkylenoxidfreie Verdickungsmittel für kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen.
in der R1 für einen Alkylrest mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen steht, als alkylenoxidfreie Verdickungsmittel für kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1,2-Alkandiole der Formel (I)
einsetzt, in der R1 für Alkylreste mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen steht.
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 1,2-Dodecandiol
einsetzt.
4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die 1,2-Alkan
diole in Mengen von 0,1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf die Zubereitungen - einsetzt.
Priority Applications (1)
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DE1997102092 DE19702092C2 (de) | 1997-01-22 | 1997-01-22 | Verwendung von 1,2-Alkandiolen |
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DE1997102092 DE19702092C2 (de) | 1997-01-22 | 1997-01-22 | Verwendung von 1,2-Alkandiolen |
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DE19702092A1 DE19702092A1 (de) | 1998-07-23 |
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ID=7818002
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DE1997102092 Expired - Fee Related DE19702092C2 (de) | 1997-01-22 | 1997-01-22 | Verwendung von 1,2-Alkandiolen |
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DE (1) | DE19702092C2 (de) |
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WO1995001151A1 (de) * | 1993-06-23 | 1995-01-12 | Dragoco Gerberding & Co. Ag | Verwendung von alkandiolen in kosmetischen produkten |
WO1995012650A1 (en) * | 1993-11-02 | 1995-05-11 | Henkel Corporation | Thickener for aqueous compositions |
WO1997005856A1 (fr) * | 1995-08-04 | 1997-02-20 | Sederma S.A. | Gel a activite physique antimicrobienne pour produits cosmetiques |
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1997
- 1997-01-22 DE DE1997102092 patent/DE19702092C2/de not_active Expired - Fee Related
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