DE19653344C1 - Verfahren zur Verstärkung der Süßkraft und zur Geschmacksverbesserung einer wäßrigen Lösung einer Mischung hochintensiver Süßstoffe - Google Patents
Verfahren zur Verstärkung der Süßkraft und zur Geschmacksverbesserung einer wäßrigen Lösung einer Mischung hochintensiver SüßstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstärkung der Süßkraft und zur
Geschmacksverbesserung einer wäßrigen Lösung einer Mischung hochintensiver
Süßstoffe.
Mischungen von z. B. Aspartam/Acesulfam K mit synergistischer
Süßkraftverstärkung sind in der Literatur beschrieben (DE 26 28 294).
Die US 5,425,961 beschreibt Kaugummiprodukte, die Fructooligosaccharide als
"bulking agents" enthalten. Weiterhin ist die stabilisierende Wirkung von diesen
Fructooligosacchariden auf Aspartam und z. B. eine Mischung
Aspartame/Acesulfam/Fructooligosaccharide (Beispiel 105) beschrieben. Angaben
zur Süßkraft derartiger Mischungen werden nicht gemacht. Dies ist auch nicht
möglich, da bei den dort beschriebenen festen Formulierungen eine
Süßkraftverstärkung nicht eintreten kann. Das Ausmaß der Süßkraftverstärkung,
welche in einem Produkt durch die Kombination einer Süßstoff-Mischung mit
Oligosacchariden entsteht, ist direkt abhängig vom Wassergehalt des
Lebensmittels, in welchem die Kombination eingesetzt wird. Eine
Süßkraftverstärkung kann nur eintreten, wenn die Mischung in der Mundhöhle
gelöst vorliegt, also wenn während des Verzehrs des Produktes in der Mundhöhle
genügend Flüssigkeit (Wasser aus dem Produkt) vorhanden ist, und wenn die
Kombination der Mischung in ausreichender Menge und Dauer mit den
Geschmackspapillen der Zunge in Berührung kommt. Dies tritt in optimaler Weise
ein, wenn die Mischung in wäßriger Lösung gelöst vorliegt. Dadurch werden die
Geschmackspapillen der Zunge gleichmäßig - bezogen auf Anteil der Mischung und
auf die Dauer - stimuliert. Erst hierdurch kann die Süßkraftverstärkung entstehen.
Die EP 646 326 beschreibt eine Süßstoffkombination, die ein Oligosaccharid in
fester oder pulverisierter Form enthält, das mit einem Süßstoff beschichtet ist.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine feste Süßstoffmischung mit
Oligosacchariden bereitzustellen, bei der kein Verkleben oder Verklumpen der
Oligosaccharid Partikel auftritt. Als weitere Aufgabe wird erwähnt, eine
Süßstoffmischung mit verbessertem Fließverhalten und Süßkraft bereitzustellen.
Der Synergismus, der aus den Beispielen und Tabellen abzuleiten ist, ist jedoch nur
gering.
Es besteht also ein Bedarf an Süßstoffmischungen, die einer Saccharoselösung
möglichst ähnlichen Geschmack und Mundgefühl aufweisen und diesen Effekt mit
möglichst geringen Konzentrationen an Süßstoff erreichen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß eine deutliche Süßkraftverstärkung
auftritt, wenn einer Mischung intensiver Süßstoffe noch ein Oligosaccharid zugesetzt
wird.
Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zur Verstärkung der Süßkraft und zur
Geschmacksverbesserung einer wäßrigen Lösung einer Süßstoffmischung aus
Acesulfam K/Cyclamat, Acesulfam K/Saccharin, Aspartam/Cyclamat,
Aspartam/Saccharin, Cyclamat/Saccharin, Acesulfam/Alitame, Aspartam/Alitame,
Aspartam/Sucralose, Cyclamat/Sucralose, Cyclamat/Alitam, Saccharin/Sucralose,
Saccharin/Alitam, Alitam/Sucralose oder Acesulfam/Sucralose, dadurch
gekennzeichnet, daß man der Mischung ein Oligosaccharid aus der Reihe Inulin,
Oligofructose oder Galactooligosaccharid zusetzt, wobei das Oligosaccharid in
einem Gewichtsverhältnis von 10 : 1 bis 10 000 : 1, insbesondere 500 : 1 bis 5000 :
1 bezogen auf die Süßstoffmischung zugesetzt wird.
Fructooligosaccharide sind Kohlenhydrate, welche zur Fruktangruppe gehören. Es
wird bei Fructooligosacchariden unterschieden zwischen Inulin und Oligofructose.
Inulin besteht chemisch gesehen aus Poly- und Oligosacchariden, die fast alle die
chemische Struktur Gfn (G = Glukose, F = Fruktose und n = Anzahl der Fruktose-Ein
heiten, die aneinandergekettet sind) aufweisen. Der Polymerisationsgrad liegt
von 2 bis 60 Molekülen. Die Bindungen zwischen den Molekülen sind von
besonderer Art. Sie weisen die β(2-1)-Form auf, was zur Folge hat, daß die
Moleküle für alle höher entwickelten Lebewesen unverdaulich sind. Inulin fungiert als
Energiereserve in zahlreichen Früchten und Pflanzen. In Europa wird Inulin
industriell aus Zichorien
hergestellt. Die natürlich vorkommenden Inulinmoleküle werden aus der Wurzel der
Zichorie extrahiert, gereinigt und getrocknet. Inulin enthält Oligofructose, welche
gewissermaßen eine Fraktion des Inulin mit niedrigem Polymerisationsgrad (etwa
von 2 bis 9) ist. Sie wird durch Hydrolyse aus Inulin gewonnen. Inulin und
Oligofructose sind in Europa als Lebensmittel-Inhaltsstoffe anerkannt.
Galactooligosaccharide sind ebenfalls Kohlenhydrate, chemisch betrachtet eine
Mischung aus Poly- und Oligosacchariden. Der Polymerisationsgrad liegt zwischen
1 und 7 Molekülen. Galactooligosaccharide werden industriell aus Lactose durch
enzymatische Hydrolyse hergestellt.
Sehr gute Effekte zeigen auch Mischungen von drei der angeführten Süßstoffe.
Bewährt hat sich ein Gemisch aus Aspartam und Acesulfam K. Hierbei können
Aspartam und Acesulfam im Verhältnis von 95 : 5 bis 5 : 95, insbesondere 70 : 30
bis 30 : 70, bevorzugt 50 : 50 vorliegen.
Dem Gemisch aus mindestens zwei der angegebenen Süßstoffe können auch
geschmacksmodifizierende Substanzen wie z. B. Neohesperidin DC, Thaumatin
oder Rhamnose zugesetzt werden.
Wie die Vergleichsbeispiele und Beispiele zeigen, wird durch Einsatz eines
Aspartam/Acesulfam K-Gemisches eine deutlich größere Süßkraftverstärkung
erreicht, als mit Aspartam oder Acesulfam als Einzelsubstanz.
Acesulfam K und Aspartam sind im Vergleich zu einer 3% bis 4%igen
Saccharoselösung etwa 200 mal süßer als Saccharose. Zahlreiche sensorische
Untersuchungen und Erfahrungswerte haben ergeben, daß 300 mg/kg Acesulfam K
dieselbe Süße vermitteln wie eine 4,9%ige wäßrige Lösung an Saccharose.
300 mg/kg Aspartam vermitteln einer wäßrigen Lösung die gleiche Süße wie 4,6%
Saccharose. Es ist bereits bekannt, daß eine sehr deutliche Süßkraftverstärkung
auftritt, wenn Acesulfam K und Aspartam zu gleichen Teilen kombiniert werden (s.
DE 26 28 294). So ist z. B. die Kombination von 90 mg/kg Acesulfam K mit 90 mg/kg
Aspartam ebenso süß, wie 300 mg/kg Acesulfam K alleine bzw. wie eine
4,9%ige Saccharoselösung, obwohl man annehmen würde, daß z. B. 150 mg/kg
Acesulfam K und 150 mg/kg Aspartam ebenso süß sein sollten wie 300 mg/kg
Einzelsüßstoff. Die Süßkraftverstärkung, welche durch eine derartige Kombination
mit Acesulfam K und Aspartam zu gleichen Teilen entsteht, beträgt damit 40%. Bei
den Versuchen zur Kombination von Acesulfam K/Aspartam und Oligosacchariden
wurde dieser bereits bekannten Süßkraftverstärkung Rechnung getragen, indem
diese bereits bei den Versuchen miteinbezogen wurde.
Da also bekannt ist, daß 90 mg/kg Acesulfam K und 90 mg/kg Aspartam die gleiche
Süße haben wie eine 4,9%ige Saccharoselösung, wurde rechnerisch einfach die
ermittelte Süßkraft des jeweiligen Oligosaccharides hinzugefügt. Das Ergebnis
dieser Rechnung ist die theoretische Süßkraft, die die Acesulfam K/Aspartam/
Oligosaccharid-Mischung haben müßte. Um die tatsächliche Süßkraft festzustellen,
wurden die einzelnen Acesulfam K/Aspartam/Oligosaccharide-Mischungen gegen
entsprechende geeignete Saccharoselösungen verkostet und statistisch
ausgewertet. Es zeigte sich, daß die durch die sensorische Untersuchungen
ermittelten Süßkräfte deutlich höher sind als die rechnerisch ermittelten,
theoretischen Süßkräfte. Z. B. hat Inulin in einer 10%igen wäßrigen Lösung die
gleiche Süßkraft wie eine 1%ige wäßrige Lösung an Saccharose. Wenn man die
Süßkraft der Saccharose mit 1 gleichsetzt, dann sind 10% Inulin 0,1 mal so süß wie
Saccharose. Die Mischung 90 mg/kg Acesulfam K und 90 mg/kg Aspartam ist
ebenso süß wie eine 4,9%ige Saccharoselösung bzw. die Acesulfam K/Aspartam-
Mischung ist 0,49 mal so süß wie Saccharose. Addiert man diese beiden Süßkräfte,
also 0,1 von Inulin + 0,49 von Acesulfam K/Aspartam, so erhält man eine
theoretische Süßkraft von 0,59 mal der Süßkraft von Saccharose bzw. eine
Süßkraft, die einer 5,9%igen Saccharoselösung entspricht.
Tatsächlich ermittelt wurde jedoch eine Süßkraft, welche einer 8,2%igen
Saccharoselösung entspricht, bzw. 0,82 mal so süß ist wie Saccharose. Setzt man
die rechnerisch ermittelte Süßkraft von 0,59 gleich 100%, so ergibt sich für die
tatsächliche Süßkraft eine Süßkraftverstärkung von 39%. Hierbei ist nochmals zu
betonen, daß die bekannte Süßkraftverstärkung, welche allein durch die
Kombination von Acesulfam K und Aspartam erhalten wird, hier keinen Einfluß auf
die Süßkraftverstärkung hat, da der dabei auftretenden, bekannten
Süßkraftverstärkung durch die entsprechende Reduzierung der Einzelsüß
stoff-Mengen Rechnung getragen wurde.
Betrachtet man die Kombination Acesulfam K/Inulin alleine, ohne den weiteren
Süßstoff Aspartam, wird die Auswirkung und der Erfindungswert des angemeldeten
Verfahrens zur Verstärkung der Süßkraft deutlich.
Die Süße von 300 mg/kg Acesulfam K entspricht der Süße einer 4,9%igen
Saccharoselösung bzw. ist 0,49 mal so süß wie Saccharose. Kombiniert man
Acesulfam K mit einer 10%igen Inulin-Lösung, welche 0,1 mal so süß ist wie
Saccharose, dann ist die rechnerisch ermittelte Süße 0,59 mal so süß wie
Saccharose. Tatsächlich wurde jedoch durch sensorische Verkostungen eine Süße
ermittelt, welche 0,64 mal so süß ist wie Saccharose. Verglichen mit der rechnerisch
ermittelten Süßeintensität von 0,59 entsteht eine Süßkraftverstärkung von nur
8,5%.
Betrachtet man die Kombination von Aspartam und Inulin alleine, dann wird auch
hierbei die Auswirkung des angemeldeten Verfahrens deutlich. 300 mg/kg Aspartam
sind 0,46 mal so süß wie Saccharose. Kombiniert man dies mit einer 10%igen
Inulin-Lösung, welche 0,1 mal so süß ist wie Saccharose, dann ist die rechnerisch
ermittelte theoretische Süßkraft 0,56 mal so süß wie Saccharose. Tatsächlich wurde
durch sensorische Verkostungen festgestellt, daß die tatsächliche Süßkraft dieser
Mischung 0,65 mal so süß ist wie Saccharose. Damit ergibt sich eine Verstärkung
der Süßkraft von 16%. Beide Süßkraftverstärkungen der Einzelsüßstoffe mit Inulin
sind deutlich geringer als die Süßkraftverstärkung, welche durch die Kombination
von Acesulfam K und Aspartam mit Inulin erreicht wird, wobei nochmals zu betonen
ist, daß die bereits bekannte Süßkraftverstärkung der Acesulfam K/Aspartam-Kom
bination bereits durch die Reduzierung der Einzelmengen der Süßstoffe
berücksichtigt wurde.
Das Oligosaccharid kann je nach Einsatzweck der Süßstoffmischung in
unterschiedlichen Konzentrationen zugegeben werden.
Neben der unerwarteten synergistischen Wirkung haben die Oligosaccharide noch
andere positive Effekte.
Aufgrund ihrer speziellen chemischen Struktur, die durch unsere
Verdauungsenzyme nicht hydrolisiert werden kann, werden Oligosaccharids nicht im
Dünndarm verdaut, sondern wirken als lösliche Ballaststoffe. Erst im Dickdarm
werden sie durch die nützliche Mikroflora restlos fermentiert. Dies geschieht
hauptsächlich durch die körpereigenen Bifidobakterien. Dieser Prozeß stimuliert das
Wachstum der körpereigenen Bifidobakterien und hemmt das Wachstum der
schädlichen Bakterien, wie z. B. Enterobacteriacease oder Strepptokokken. Eine
solche Veränderung in der Zusammensetzung der Darmflora wird für den Menschen
als nützlich angesehen. Oligosaccharids werden daher als "praebiotisch"
bezeichnet, da sie die Entwicklung der körpereigenen, erwünschten Bakterien im
Verdauungstrakt stimulieren. Zusätzlich wird dadurch das Immunsystem sowie die
Synthese von Vitaminen (z. B. B1, B12) aktiviert und die Aufnahme einiger
Mineralstoffe verbessert. Die Aufnahme von Oligosaccharids in ausreichender
Menge trägt damit allgemein als positiver Beitrag zum Wohlbefinden und für die
Gesundheit des Menschen bei.
Die Folge dieser besonderen Verstoffwechslung ist, daß Oligosaccharids dem
Körper nur sehr wenige Kalorien zuführen. Im Dickdarm können die
Mikroorganismen die Produkte in freie Fettsäuren umwandeln, die teilweise
resorbiert werden. Wegen dieses Stoffwechselvorganges liegt der Kalorienwert von
Inulin mit nur 1 kcal/g und von Oligofructose mit nur 1,5 kcal/g deutlich unter dem
von Fett, Fruktose, Glukose, Zucker und Stärke.
Die Aufnahme von Oligosaccharids bewirken außerdem typische Ballast
stoff-Effekte, da sie die Durchgangsgeschwindigkeit des Darminhaltes und das
Stuhlgewicht erhöhen, den pH-Wert im Darm senken, das Verhältnis von
HDL/LDL-Cholesterin verbessern, die Triglycerin- und Fettwerte im Blut verringern und
Verstopfungen vorbeugen.
Oligosaccharide haben keinen Einfluß auf den Glukosespiegel im Serum, regen die
Insulinsekretion nicht an und wirken sich nicht auf den Glukagonspiegel aus. Damit
sind sie für Diabetiker geeignet.
Da beim Metabolismus von Inulin durch die Mundflora keine Fruktose oder Glukose
freigesetzt wird, verursacht Inulin kaum Karies und keinen Zahnbelag.
Da Fructo- und Galactooligosaccharide dem Produkt in der zugesetzten Menge
Körper verleihen, da sie lösliche Ballaststoffe sind, wird die Viskosität des
Produktes gesteigert und damit das Mundgefühl deutlich und sehr angenehm
verbessert, und zwar ohne störende Fasern im Produkt, wie sie von traditionell
Ballaststoff-angereicherten Getränken bekannt sind ("Kleie-Effekt").
Auf dem internationalen Markt für Getränke und Milchprodukte gibt es zahlreiche
Produkte, in denen ein oder mehrere Süßstoffe mit weiteren, teilweise
süßschmeckenden körpergebenden Substanzen kombiniert werden. Solche
Substanzen sind z. B. Saccharose, Fruktose, high fructose corn syrup, Glukosesirup
etc. Auch bei diesen Kombinationen von Süßstoffen mit Zuckerstoffen tritt eine
mehr oder weniger ausgeprägte Süßkraftverstärkung auf. Die Süßkraftverstärkung
und evtl. das angenehmere Mundgefühl, welches durch den Einsatz von
körpergebenden Zuckerstoffe und der damit erhöhten Viskosität erreicht wird, sind
die entscheidenden Faktoren für die Kombination von Süßstoffen und
Zuckerstoffen. Durch den Einsatz dieser Zuckerstoffe wird jedoch neben den
genannten Effekten wie Süßkraftverstärkung und Verbesserung des Mundgefühles
kein weiterer Vorteil erreicht. Die genannten Substanzen sind kariogen, lösen also,
wenn nicht unmittelbar nach dem Genuß die Zähne gereinigt werden, Karies aus.
Da diese Substanzen aus Kohlenhydraten bestehen, welche vom menschlichen
Körper sofort mit ca. 4 kcal/g verwertet und resorbiert werden, wird der kalorische
Brennwert/Energiegehalt des Produktes, in welchem diese Kombination eingesetzt
wird, deutlich erhöht.
Zuckerstoffe sind mit Ausnahme von Fruktose nicht für den Verzehr durch
Diabetiker geeignet, da sie die Insulinausscheidung anregen und den
Blutzuckerspiegel erhöhen. Damit sind auch Produkte, in denen solche Zuckerstoffe
in der für die Süßkraftverstärkung benötigte Menge zugesetzt sind, nicht mehr für
Diabetiker geeignet.
Durch die Kombination von Süßstoffen mit Zuckerstoffen werden also neben der
Süßkraftverstärkung und Verbesserung des Mundgefühles keine gesundheitlichen
Vorteile geschaffen, wie es bei der Kombination von Süßstoffen mit Oligosaccharids
der Fall ist. Die Vorteile der Kombination von Süßstoffen mit Oligosaccharids im
einzelnen nochmals zusammengefaßt sind: Ballaststoff-Anreicherung,
Probifiduseeffekt (Coloncarzinom-Prophylaxe), Diabetiker-Eignung, niedriger
kalorischer Wert, angenehmes Mundgefühl, nicht kariogen. Die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mischungen lassen sich generell für
Lebensmittel, Tierfutter sowohl für Heimtiere als auch für Nutztiere und
Formulierungen für Medikamente einsetzen.
Süßkraft in wäßriger Lösung im Vergleich zu Saccharose (Saccharose = 1) | |
10% Inulin (Pulver) | 0,1 |
10% Oligofructose (Sirup) | 0,45 |
10% Galactooligosaccharid (Sirup) | 0,32 |
0,03% Acesulfam-K | 0,49 |
0,03% Aspartam | 0,46 |
0,009% Acesulfam-K+ | 0,49 |
0,009% Aspartam |
Die Prozentangaben der Beispiele beziehen sich auf die Gewichtsprozentanteile der
Mischung Süßstoffe-Oligosaccharide. In den von uns bisher getesteten Getränke-An
wendungsgebieten (Fruchtsaftgetränk, Trinkjoghurt) liegt der Anteil der
Oligosaccharide zwischen 2,5 und 5,0%, der Anteil der Süßstoff-Mischung bei
0,016% (Ausgangspunkt hierfür war die Einstellung der Süße entsprechend einer
ca. 6%igen Saccharose-Süße, um sensor. Tests durchführen zu können).
Die ermittelte Süßkraftverstärkung ist hier negativ. Das bedeutet, daß die durch
sensorische Tests ermittelte Süßkraft der Einzelsüßstoff Oligosaccharid-Mischung
geringer ist als die theoretische Süßkraft, welche rechnerisch ermittelt wurde. Es ist
bekannt, daß sich Süß-schmeckende Stoffe auch gegenseitig hemmen können, so
daß die durch die Mischung entstehende Süßkraft geringer ist als man annehmen
sollte (="Süßkraftverminderung"). Umso interessanter ist daher, daß mit der
Süßstoffmischung + Oligosaccharide-Kombination die Süßkraftverstärkung sehr
deutlich ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verstärkung der Süßkraft und zur Geschmacksverbesserung
einer wäßrigen Lösung einer Süßstoffmischung aus Acesulfam K/Cyclamat,
Acesulfam K/Saccharin, Aspartam/Cyclamat, Aspartam/Saccharin,
Cyclamat/Saccharin, Acesulfam/Alitame, Aspartam/Alitame,
Aspartam/Sucralose, Cyclamat/Sucralose, Cyclamat/Alitam,
Saccharin/Sucralose, Saccharin/Alitam, Alitam/Sucralose oder
Acesulfam/Sucralose, dadurch gekennzeichnet, daß man der Mischung ein
Oligosaccharid aus der Reihe Inulin, Oligofructose oder Galactooligo
saccharid zusetzt, wobei das Oligosaccharid in einem Gewichtsverhältnis von
10 : 1 bis 10 000 : 1, insbesondere 500 : 1 bis 5000 : 1 bezogen auf die
Süßstoffmischung zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus
Aspartam und Acesulfam K eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Aspartam und
Acesulfam im Verhältnis 95 : 5 bis 5 : 95, insbesondere 70 : 30 bis 30 : 70,
bevorzugt 50 : 50 vorliegen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mischung weitere geschmacksmodifizierende Substanzen zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
geschmacksmodifizierende Substanzen Neohesperidin D, Thaumatin oder
Rhamnose eingesetzt werden.
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