DE19652936A1 - Teilbelag-Scheibenbremse - Google Patents
Teilbelag-ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Teilbelag-Scheibenbremse, ins
besondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Gehäuse, das eine
Bremsscheibe U-förmig umgreift und mit mindestens einer zu
geordneten Bremsbacke mit einer Trägerplatte, welche minde
stens einen vorstehenden Arm aufweist, sowie mit einem an
dem Kraftfahrzeug befestigten Halter, welcher jeweils einen
einlaufseitigen Schenkel und einen auslaufseitigen Schenkel
mit Stütz- und Führungsflächen für die Bremsbacke aufweist.
Eine derartige Scheibenbremse ist bereits aus der
DE-PS 28 04 808 bekannt. Grundsätzlich werden die Bremsbacken einer
derartigen Scheibenbremse bei erhöhten Bremskräften in jeder
Drehrichtung sowohl auflaufend als auch ablaufend abge
stützt. Die Toleranzen sind hierbei derart gewählt, daß zu
nächst eine Abstützung an einer Seite erfolgt und bei großen
Bremskräften die Abstützung der anderen Seite hinzutritt
(push-pull oder pull-push-Prinzip). Alle Stütz- und Füh
rungsflächen sowohl an Halter als auch an der Bremsbacke
sind symmetrisch angeordnet, damit das vorbeschriebene Prin
zip in jeder Drehrichtung gilt. Nachteilig ist bei derarti
gen Bremsen, daß der Bremsbelag aufgrund resultierender
Kippmomente dazu tendieren kann, nach radial außen, aus der
Belagabstützung und Belagführung herauszurutschen. Dies ge
schieht insbesondere unter geringer Bremsbeanspruchung im
Bereich ausschließlich auflaufender Abstützung, so daß noch
keine ablaufende Abstützung vorliegt und der Bremsbelag we
gen des Kippmoments einlaufseitig aus der Belagführung her
ausgehoben wird.
Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Bremsenherstellung zu vereinfachen, weil bekannte Bremsen
eine große Zahl unter enger Toleranz zu fertigender Stütz- und
Führungsflächen im Bereich der Hammerköpfe und im Be
reich der Schenkel aufweisen.
Schließlich ist es eine grundsätzliche Aufgabe, das Gewicht
der Bremse zu verringern.
Diese Aufgaben werden mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Trägerplatte einen
zur Hauptdrehrichtung einlaufenden Arm aufweist, welcher
eine zugeordnete Stütz- und Führungsfläche für eine ablau
fende Abstützung hintergreift, und mit einer Anlagefläche
für eine auflaufende Abstützung an dem auslaufseitigen
Schenkel, wobei die Anlagefläche gegenüber den einlaufseiti
gen Stütz- und Führungsflächen nach radial außen versetzt
angeordnet ist.
Mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 ist
der Vorteil verbunden, daß die auflaufende Abstützung an
nach radial außen versetzten Stütz- und Führungsflächen ein
Gegendrehmoment erzeugt, welches die Bremsbacke in die
Stütz- und Führungsflächen hineindreht. Mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruches 1 wird das Ausheben
der Bremsbacken zuverlässig verhindert.
In Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, daß die
Anlagefläche in einem Vorsprung der Trägerplatte angeordnet
ist. Mit dem Vorsprung wird auf besonders einfache und ko
stengünstige Art und Weise eine definierte Anlagefläche der
Bremsbacke an den zugeordneten Stütz- und Führungsflächen
geschaffen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß
der in Hauptdrehrichtung einlaufseitige Schenkel einen ge
ringeren Querschnitt aufweist, als der auslaufseitige Schen
kel. Mit dieser Maßnahme wird einerseits das Gewicht verrin
gert und andererseits die Elastizität des einlaufseitigen
Schenkels erhöht.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Un
teransprüchen zusammen mit der Beschreibung und der Zeich
nung hervor. Die Figur zeigt die Teilbelag-Scheibenbremse in
teilweise geschnittener Seitenansicht.
Eine Teilbelag-Scheibenbremse 1 umfaßt ein Gehäuse 2, wel
ches eine gestrichelt dargestellte Bremsscheibe 3 U-förmig
umgreift. Das Gehäuse 2 ist an einem Halter 4 axial gleitend
gelagert und umfaßt eine Kolben-Zylindereinheit zur Betäti
gung von Bremsbacken 5. Jede Bremsbacke 5 weist an einer
Rückseite eine Trägerplatte 6 mit einem vorstehenden Arm 7
auf. Ferner sind die Bremsbacken 5 zwischen Schenkeln 8,9
des Halters 4 axial verschiebbar geführt. In bezug auf die
Hauptdrehrichtung 10, das heißt diejenige Drehrichtung, in
der die größten Bremskräfte auftreten, ist an dem einlauf
seitigen Ende 11 der Trägerplatte 6 der Arm 7 vorgesehen,
der zugeordnete Stütz- und Führungsflächen 12, 13, 14 des ein
laufseitigen Schenkels 8 für eine ablaufende Abstützung hin
tergreift. Ablaufende Abstützung bedeutet in diesem Zusam
menhang, daß die Bremskräfte als Zugbeanspruchung auf die
Trägerplatte 6 wirken. Der Arm 7 ist zu diesem Zweck an sei
nem Ende 11 hakenförmig und ist mit einer Nut 15 für einen
Absatz 16 des Schenkels 8 versehen. Es ist darauf hinzuwei
sen, daß sich der Absatz 16 in axialer Richtung über die
Breite des Schenkels 8 erstreckt, so daß die Bremsbacke 5
mit Hilfe der in die Nut 15 eingreifenden Stütz- und Füh
rungsflächen 12, 13, 14 in axialer Richtung wie auch in tan
gentialer Richtung zur Bremsscheibe 3 geführt ist. Auf der
Auslaufseite ist die Trägerplatte 6 mit einer Anlagefläche
17 für eine auflaufende Abstützung an auslaufseitigen Stütz- und
Führungsflächen 18, 19 versehen. Die beiden Stützflächen
18, 19 sind rechtwinklig zueinander angeordnet und bilden
zusammen eine Stufe, in die ein Vorsprung 20 der Trägerplat
te 6 formschlüssig eingreift. In einem radial inneren Be
reich des Vorsprungs 20, welcher an die zusammentreffenden
Stützflächen 18, 19 angrenzt, ist der Vorsprung 20 zur Bil
dung der definierten, radial äußeren Anlagefläche 17 mit
einer Ausnehmung 21 versehen.
Wie die Fig. ferner zeigt, weisen die Schenkel 8,9 des Hal
ters 4 unterschiedliche Querschnitte und unterschiedliche
Dicken auf. Der einlaufseitige Schenkel 8 ist im Querschnitt
dünner als der auslaufseitige Schenkel 9, was dazu führt,
daß sich der einlaufseitige Schenkel 8 bei Beanspruchung
stärker verformt als der auslaufseitige Schenkel 9. Ferner
streckt sich der Werkstoff des Schenkels 9 nach radial außen
bis hinter die Anlagefläche 17, so daß diese ausreichend
stabil abgestützt ist. Die beschriebene Bauweise ermöglicht
es insbesondere, den Arm 9 mit den Stütz- und Führungsflä
chen 18, 19 nach radial außen bis in den Bereich des Brems
gehäuses 2 herauszuführen. Dies zieht eine Verlängerung der
wirksamen Stützfläche nach sich.
Im Bremsbetrieb verhält sich die beschriebene Scheibenbremse
wie folgt: Die nicht dargestellte Kolben-Zylindereinheit
verschiebt die Bremsbacke 5 axial gegen die Bremsscheibe 3,
wodurch eine Reaktionskraft auf das Gehäuse 2 ausgeübt wird,
welche eine zweite Bremsbacke von der anderen Seite gegen
die Bremsscheibe 3 preßt. Zur Veranschaulichung ist die auf
die Bremsbacke 5 wirkende resultierende Bremskraft 22 in dem
Flächenschwerpunkt des Reibbelages eingezeichnet. Die Brems
kraft 22 verläuft fluchtend mit der gestrichelt gezeichneten
Wirkungslinie 23. Im folgenden wird davon ausgegangen, daß
eine Push-Toleranz vorliegt, das heißt eine vollständige
Abstützung geringer Bremskräfte über die Anlagefläche 17 und
den ablaufenden Arm 9. Wie die Figur zeigt, greift die Ge
genkraft 24 in einem radial nach außen verschobenen Bereich
an und ihre Wirkungslinie 25 liegt radial oberhalb der Wir
kungslinie 23. Diese Anordnung führt zu einem der Drehrich
tung 10 entgegengesetzten Drehmoment, welches das einlauf
seitige Ende 11 des Arms 7 mit dem Grund der Nut 15 zur An
lage an die Stützfläche 18 bringt. Stärkere Bremskräfte füh
ren infolge elastischer Deformation des Halters 4 zu einem
Mittragen der Stützfläche 14 und zu einer entsprechenden
Gegenkraft 26 entlang der Wirkungslinie 27. Weil sich die
Wirkungslinie 25 auch radial oberhalb der Wirkungslinie 27
befindet, bleibt auch in diesem Betriebszustand ein Drehmo
ment bestehen, welches den Grund der Nut 15 zur Anlage an
die Führungsfläche 13 bringt.
Auch bei Rückwärtsfahrt mit Drehrichtung 10' entsteht ein
hineindrehendes Drehmoment, welches den Vorsprung 20 zur
Anlage an die Stütz- und Führungsfläche 19 bringt. Dies
liegt darin begründet, daß die Stützfläche 12 mit der resul
tierenden Kraft 26 und der Wirkungslinie 27 oberhalb der
Wirkungslinie 22 der angreifenden Bremskraft angeordnet ist.
Folglich befinden sich alle Stützflächen bzw. Anlageflächen
radial oberhalb der Wirkungslinie 22 und sind in ihrer Lage
abgestuft angeordnet. Die Anlagefläche 17 befindet sich am
weitesten radial außerhalb.
Claims (7)
1. Teilbelag-Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahr
zeuge, mit einem Gehäuse (2), das eine Bremsscheibe (3)
U-förmig umgreift und mit mindestens einer zugeordneten
Bremsbacke (5) mit einer Trägerplatte (6), welche minde
stens einen vorstehenden Arm (7) aufweist, sowie mit
einem an dem Kraftfahrzeug befestigten Halter (4), wel
cher jeweils einen einlaufseitigen Schenkel (8) und ei
nen auslaufseitigen Schenkel (9) mit Stütz- und Füh
rungsflächen (12, 13, 14, 18, 19) für die Bremsbacke (5)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplatt
(6) in der Hauptdrehrichtung (10) einen einlaufseitigen
Arm (7) aufweist, welcher eine zugeordnete Stütz- und
Führungsfläche (14) für eine ablaufende Abstützung hin
tergreift und mit einer Anlagefläche (17) für eine auf
laufende Abstützung an dem auslaufseitigen Schenkel (9),
wobei die Anlagefläche (17) gegenüber der einlaufseiti
gen Stütz- und Führungsfläche (12, 14) nach radial außen
versetzt angeordnet ist.
2. Teilbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der einlaufseitige Arm (7) der Träger
platte (6) hakenförmig ist und einen Absatz 16 des ein
laufseitigen Schenkels (8) zumindest teilweise über
greift.
3. Teilbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Arm (7) eine Radialkraft aufneh
mende Anlagefläche an einem Grund einer Nut (15) auf
weist.
4. Teilbelag-Scheibenbremse nach einem oder mehreren der
vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anlagefläche (17) an einem Vorsprung (20) der Träger
platte (6) angeordnet ist.
5. Teilbelag-Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Vorsprung (20) in einem radial
inneren Bereich mit einer Ausnehmung (21) versehen ist.
6. Teilbelag-Scheibenbremse nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der bei Hauptdrehrichtung (10) einlaufseitige Schenkel
(8) einen geringeren Querschnitt aufweist, als der aus
laufseitige Schenkel (9).
7. Teilbelag-Scheibenbremse nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stütz- und Führungsflächen (12, 13, 14, 18, 19) in ihrer
Lage nach radial außen abgestuft angeordnet sind, und
daß die Anlagefläche (17) am weitesten radial außen vor
gesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19652936A DE19652936A1 (de) | 1996-12-02 | 1996-12-19 | Teilbelag-Scheibenbremse |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
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---|---|
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ID=7813319
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Country | Link |
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8130 | Withdrawal |