DE19650494A1 - Gurtaufroller - Google Patents
GurtaufrollerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller mit einer in einem Aufrollerrahmen drehbar ge
lagerten Gurtspule und einem Lastbegrenzer, der bei gegen Bandauszug am Aufroller
rahmen blockierter Gurtspule bei Überschreitung einer bestimmten Kraftschwelle einen
Gurtbandauszug mit Energieumwandlung zuläßt.
Ein derartiger Gurtaufroller ist aus der DE 44 36 810 A1 bekannt. Dieser gewährleistet
bei einem Unfall, daß die Gurtspule, welche gegen weitere Drehung am Rahmen bloc
kiert ist, einen insbesondere gebremsten Gurtbandauszug zuläßt, so daß das Verlet
zungsrisiko beim Vorverlagern des Körpers des angeschnallten Fahrzeuginsassen ver
ringert ist. Dies beruht darauf, daß die Rückhaltekräfte, welche bei der Vorverlagerung
auf den Körper des Fahrzeuginsassen einwirken, auf eine bestimmte Belastung be
grenzt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gurtaufroller der eingangs genannten Art zu schaf
fen, bei welchem das Ansprechen des Lastbegrenzers auf Fahrzeuginsassen spezifi
sche Daten, wie Körpergröße, Körpergewicht, einstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Bei der Erfindung ist der Lastbegrenzer in wenigstens zwei Lastbegrenzerbereiche auf
geteilt, wobei jeder Bereich einer der wenigstens an der Gurtspule vorgesehenen Bloc
kiereinrichtungen zugeordnet und mit dieser Blockiereinrichtung gekoppelt ist. Die Kraft
schwelle, oberhalb welcher die Lastbegrenzerwirkung einsetzt, ist einstellbar, wobei zur
Einstellung dieser in Abhängigkeit von den Fahrzeuginsassen spezifischen Daten be
stimmten Kraftschwelle die Blockiereinrichtungen wahlweise betätigbar sind, so daß ein
bestimmter Lastbegrenzerbereich oder mehrere kombinierte Lastbegrenzerbereiche bei
Überschreitung der eingestellten Kraftschwelle betätigbar sind.
In vorteilhafter Weise besitzen die Lastbegrenzerbereiche unterschiedliche Kraftschwel
len. Wenn beispielsweise zwei Lastbegrenzerbereiche vorgesehen sind, kann der eine
Lastbegrenzerbereich eine Kraftschwelle von 2 kN und der andere Lastbegrenzerbereich
eine Kraftschwelle von 4 kN aufweisen. Bei der additiven Kombination dieser beiden
Kraftschwellen erzielt man einen Lastbegrenzerbereich mit einer Kraftschwelle von 6 kN.
Die Blockiereinrichtungen an der Gurtspule und am Aufrollerrahmen können in her
kömmlicher Weise ausgebildet sein und beispielsweise an der Gurtspule vorhandene
umlaufende Verzahnungen sein, in die am Aufrollerrahmen abgestützte Blockierklinken
eingreifen können. Es ist jedoch auch möglich, die Blockiereinrichtungen so zu gestal
ten, daß die Blockierklinken an der Gurtspule vorgesehen sind und in entsprechende
Verzahnungen am Aufrollerrahmen eingreifen. Die aufeinander abgestimmten Blockier
elemente werden in bekannter Weise durch fahrzeugsensitive oder gurtbandsensitive
Mittel, beispielsweise bei einem Unfall in Eingriff gebracht. Damit dieser Eingriff inner
halb der vorgeschriebenen kurzen Zeit erfolgt, werden in Abhängigkeit von der einge
stellten Kraftschwelle die entsprechenden Blockierelemente in einem Bereitschaftszu
stand gehalten, so daß beim Ansprechen der Sensorik die entsprechenden Blockierele
mente miteinander in Eingriff gebracht werden.
Die Gurtspule besitzt in vorteilhafter Weise mehrere Spulenteile. Ein erstes Spulenteil
dient zum Aufwickeln des Gurtbandes des Sicherheitsgurtes. Dieses Spulenteil hat ei
nen im wesentlichen zylindrische Außenfläche, auf welche das Gurtband aufgewickelt
ist. Ferner besitzt die Gurtspule zweite Spulenteile, an die jeweils ein Lastbegrenzerbe
reich gekoppelt ist. Die Lastbegrenzerbereiche sind ferner an das erste Spulenteil ge
koppelt, auf welches das Gurtband aufgewickelt ist. Derjenige Lastbegrenzerbereich
bzw. diejenigen Lastbegrenzerbereiche, welche zwischen dem ersten Spulenteil und der
zugeordneten Blockiereinrichtung bzw. den kombinierten zugeordneten Blockiereinrich
tungen liegt bzw. liegen, kommen zur Bildung der Lastbegrenzung bei der Vorverlage
rung des Körpers des angeschnallten Fahrzeuginsassen zur Wirkung.
Durch die Erfindung wird daher aufgrund der wahlweisen Betätigbarkeit der Blockierein
richtungen eine Einstellung der Kraftschwelle des mehrstufig, insbesondere dreistufig
ausgebildeten Lastbegrenzers, auf den mit dem Sicherheitsgurt angeschnallten Fahr
zeuginsassen angepaßt ist, erreicht.
Um die jeweiligen Blockierelemente in Blockierbereitschaft während des normalen
Gurtaufrollerbetriebes zu bringen, kann eine Schiebeeinrichtung vorgesehen sein, wel
che in axialer Richtung der Gurtspule wirksam ist und die entsprechenden Blockierele
mente, insbesondere die Blockierelemente, welche am Aufrollerrahmen vorgesehen
sind, in Blockierbereitschaft mit den zugeordneten Blockierelementen an der Gurtspule
bringt.
Die Schiebeeinrichtung kann mit geeigneten Antriebsmitteln, beispielsweise mechani
schen (Zugmitteln, wie Bowdenzug oder Schubmitteln, beispielsweise Federkräften),
hydraulischen oder pneumatischen Mitteln oder elektromagnetisch betätigt werden.
Die Einstellung der Lastbegrenzungsstufen kann in Abhängigkeit von Gewicht und/oder
der Sitzposition (Körpergröße) des Fahrzeuginsassen und in Abhängigkeit des Fahr
zeugtyps (Kleinfahrzeug oder schwere Limousine), insbesondere unter Auswertung des
Unfallschwere-Fahrzeug-Verzögerungsimpulses gewählt werden. Die Verzögerung die
ses Impulses beträgt beispielsweise bei einem Kleinfahrzeug 55 msec und bei einer
großen Limousine 75 msec.
Anhand der Figuren wird an Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 eine Schiebeeinrichtung, mit welcher Blockiereinrichtungen am Gurtaufrol
ler in Blockierbereitschaft gebracht werden können;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform für eine Schiebeeinrichtung, um verschie
dene Blockiereinrichtungen in Blockierbereitschaft zu bringen; und
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel, um verschiedene Blockiereinrichtungen in
Blockierbereitschaft zu bringen.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist in einem Aufrollerrahmen 13 eine Gurt
spule drehbar gelagert. Die Gurtspule besitzt bei den dargestellten Ausführungsbeispie
len drei Spulenteile. Auf einem ersten Spulenteil 6 wird ein Gurtband 1 des Sicherheits
gurtes aufgewickelt. Zweite Spulenteile 7 und 8 sind im wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet und tragen auf ihren Umfängen Blockierverzahnungen 11 und 12. Die zwei
ten scheibenförmigen Spulenteile 7 und 8 befinden sich an den stirnseitigen Enden des
ersten Spulenteiles 6. Im Normalbetrieb sind die zweiten Spulenteile 7 und 8 drehfest mit
dem ersten Spulenteil 6 verbunden. Diese Verbindung erfolgt über den Lastbegrenzer,
welcher bei den dargestellten Ausführungsbeispielen aus zwei Lastbegrenzerbereichen
besteht.
Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der zwischen das erste
Spulenteil 6 und das zweite Spulenteil 7 geschaltete Lastbegrenzerbereich aus einem
Verformungskörper 3, welcher drehfest mit dem ersten Spulenteil 6 gekoppelt ist. Hierzu
besitzt der Verformungskörper 5 einen oder mehrere Vorsprünge 15, welche in axial sich
erstreckende Führungsnuten 16 an der Innenseite des ersten Spulenkörpers 6 ragen.
An den Verformungskörper 5 ist ein Gewindezapfen 19 mit einem Außengewinde 21
angeformt, welches in ein Innengewinde 9 einer an das zweite Spulenteil 7 angeformten
Führungshülse, die in das Innere des ersten Spulenteils 6 eingesteckt ist, eingesetzt ist.
Der Lastbegrenzerbereich besitzt ferner ein Formteil 2, welches in axialer Richtung am
ersten Spulenteil 6 festgelegt ist. Das Formteil 2 kann sich in axialer Richtung nicht be
wegen. Das Formteil 2 besteht aus einem härteren Material als der Verformungskörper
3. Im Sinne der Umformtechnik wirkt daher der Formkörper 2 wie eine Patrize und der
Verformungskörper 3 aus dem weicheren Material wie eine Matrize, wenn eine axiale
Verschiebung der beiden Teile gegeneinander stattfindet.
Spiegelbildlich zu einer senkrecht zur Spulenachse 14 gelegten Mittelebene befindet
sich zwischen dem ersten Spulenteil 6 und dem zweiten Spulenteil 7 an der anderen
(rechten) Stirnseite der Spule ein weiterer Lastbegrenzerbereich, welcher vom Verfor
mungskörper 5 aus weichem Material und dem Formkörper 4 aus hartem Material gebil
det wird. Am Verformungskörper 5 ist ebenfalls ein Gewindezapfen 20 mit einem Au
ßengewinde 22 angeformt, das in Eingriff steht mit einem Innengewinde 10 an einer an
das zweite Spulenteil 8 angeformten Führungshülse, die in das Innere des ersten Spu
lenteiles 6 eingesteckt ist.
Bei dem auf der rechten Seite vorgesehenen Lastbegrenzerbereich sind am Verfor
mungskörper 5 Vorsprünge 17 vorgesehen, welche in axial sich erstreckende Führungs
nuten 18 ragen. Auf diese Weise wird die Drehverbindung zwischen dem Verformungs
körper 15 und dem ersten Spulenteil 6 hergestellt.
Das Formteil 4 aus dem härteren Material ist in axialer Richtung an dem ersten Spulen
teil 6 festgelegt.
Während des Normalbetriebs des Aufrollers drehen sich die Spulenteile 6, 7 und 8 ge
meinsam und bilden die Gurtspule, da durch den Lastbegrenzer bei den während des
normalen Aufrollerbetriebs auftretenden Kräften eine drehfeste Verbindung zwischen
dem ersten Spulenteil 6 und den zweiten Spulenteilen 7 und 8 über die Lastbegrenzer
bereiche hergestellt wird. Es können zusätzliche nicht näher dargestellte Scherstifte oder
andere Drehverbindungsmittel vorgesehen sein, die dann abgeschert werden, wenn der
Lastbegrenzer zur Wirkung kommen soll.
Mit den Blockierverzahnungen 21 und 22 an den beiden scheibenförmigen Spulenteilen
7 und 8 können wahlweise, wie im einzelnen noch erläutert wird, Blockierklinken 23 und
24 in Eingriff gebracht werden. Wenn beispielsweise die Blockierklinke 23 aufgrund einer
überhöhten Beschleunigung, beispielsweise während eines Unfalls, mit der Verzahnung
11 in Eingriff gebracht wird, wird das zweite Spulenteil 7 gegen Drehung blockiert. Der
Fahrzeuginsasse wird von dem angeschnallten Sicherheitsgurt im Fahrzeugsitz festge
halten. Im Falle einer Vorverlagerung des Körpers des angeschnallten Fahrzeugin
sassen wird über das Gurtband 1 in Bandauszugsrichtung eine Kraft auf das erste Spu
lenteil 6 ausgeübt. Wenn diese Kraft eine durch den Lastbegrenzerbereich zwischen den
beiden Spulenteilen 6 und 7 festgelegte Belastungsgrenze (Kraftschwelle) übersteigt
kommt der Lastbegrenzerbereich, bestehend aus dem Verformungskörper 3 und dem
Formkörper 2, zur Wirkung. Durch die Kraft des Gurtbandes 1 wird das erste Spulenteil
6 um die Spulenachse 14 gedreht. Diese Drehung wird auf den Verformungskörper 3
übertragen. Aufgrund des Gewindeeingriffes des Gewindezapfens 19 in das durch die
Blockierklinke 23 festgehaltene Gewinde 9 wird der Verformungskörper 3 in axialer
Richtung in der Fig. 1 nach links bewegt. Das Formteil 2, welches als Patrize wirkt, wird
in axialer Richtung festgehalten, so daß es sich in das weichere Material des Verfor
mungskörpers 3 eingräbt und dabei Verformungsarbeit verrichtet. Die hierzu absorbierte
Energie wirkt sich als Lastbegrenzung der Reaktionskräfte aus, die von dem Gurtband 1
auf den vorverlagerten Körper des Fahrzeuginsassen ausgeübt werden.
In gleicher Weise wirkt der Lastbegrenzerbereich auf der rechten Seite der Gurtspule,
welcher aus dem Formkörper 4 (Patrize) aus dem härteren Material und dem Verfor
mungskörper 5 (Matrize) aus dem weicheren Material besteht, wenn die Blockierklinke
24 mit der Blockierverzahnung 12 in Eingriff steht. Die Blockierklinken 23 und 24 können
wahlweise in Abhängigkeit von einem voreingestellten Wert einer Kraftschwelle in Ein
griff gebracht werden. Sie können jedoch auch beide gemeinsam in Eingriff gebracht
werden, so daß dann beide Lastbegrenzerbereiche zur Wirkung kommen.
Durch entsprechende Dimensionierung können die Kraftschwellen für die beiden Kraft
begrenzerbereiche festgelegt werden. Es kann dadurch erfolgen, daß entsprechende
Gewindesteigungen bei den Gewinden 9 und 21 bzw. 10 und 22 vorgesehen sind, in
Kombination mit den Eingriffsradien zwischen den Verformungskörpern 3 bzw. 5 und
den Formteilen 2 bzw. 4. Ferner kann durch den Unterschied der Härtegrade zwischen
den Formteilen 2, 4 und den Verformungskörpern 3, 5 ebenfalls eine Bemessung der
Kraftschwelle des jeweiligen Kraftbegrenzerbereiches erreicht werden. Beispielsweise
beträgt die Kraftschwelle des linken Kraftbegrenzerbereiches 2 kN und die des rechten
Kraftbegrenzerbereiches 4 kN. Bei gemeinsamer Wirkung (beide Klinken 23, 24 sind in
Eingriff) erreicht man eine Kraftschwelle von 6 kN.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind an Führungsflanschen 25, 26
des ersten Spulenteils 6 Blockierverzahnungen 27, 28 vorgesehen. Eine oder auch bei
de Blockierklinken 23, 24 oder separat steuerbare, nicht näher dargestellte Blockierklin
ken können mit einer oder beiden Blockierverzahnungen 27, 28 in Eingriff gebracht wer
den, um das erste Spulenteil 6 gegen Drehung am Aufrollerrahmen 13 zu blockieren. In
diesem Betriebsfall ist die Wirkung des Kraftbegrenzers überbrückt, und es erfolgt keine
Kraftbegrenzung beim Festhalten des angeschnallten Fahrzeuginsassen.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind ebenfalls zwischen die bei
den zweiten Spulenteilen 7 und 8 mit den Blockierverzahnungen 11 und 12 und das er
ste Spulenteil 6, auf welches das Gurtband 1 aufgewickelt ist, Kraftbegrenzerbereiche
geschaltet.
Auch hier sind zu beiden Seiten einer senkrecht zur Spulenachse 14 gelegten Mittelebe
ne zwei Kraftbegrenzerbereiche vorgesehen. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel sind
mit dem ersten Spulenteil 6 mitdrehbare Bauteile, welche in axialer Richtung
(Spulenachse 14) aufgrund der Gewindeeingriffe (Gewinde 9 und 21 bzw. 10 und 22)
axial verschiebbar sind, sowie in axialer Richtung festgelegte Bauteile der Lastbe
grenzerbereiche vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 besteht ein in axialer
Richtung verschiebbares Bauteil (Patrize) 29 bzw. 30 aus härterem Material als das in
axialer Richtung festgelegte Bauteil (Matrize) 31, 32 aus weicherem Material. Beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 liegen die beiden Matrizen 31, 32 an den angeformten
Führungshülsen der blockierbaren zweiten Spulenteile 7 und 8 an, so daß sie in axialer
Richtung festgelegt sind.
Die Eingriffsflächen zwischen den Patrizen 29, 30 und Matrizen 31, 32 sind konisch aus
gebildet. Durch entsprechende Materialwahl, durch die Steigungen der Gewindeeingriffe
zwischen den Gewindezapfen 19 und 20 und den zweiten Spulenteilen 7 und 8 sowie
den Radien, auf denen die Verformungseingriffe zwischen den Patrizen 29, 30 und den
Matrizen 31, 32 erfolgen, lassen sich entsprechende Kraftschwellen für die beiden Kraft
begrenzungsbereiche wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 einstellen. Durch die
wahlweise Blockierung der zweiten Spulenteile 7 und 8 erreicht man dann mehrere Stu
fen für die Kraftschwellen des Lastbegrenzers.
Anhand der Fig. 3 bis 5 werden verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt, mit
denen eine Voreinstellung der Blockierbereitschaft und damit eine Bestimmung der
Kraftschwelle für den Lastbegrenzer erreicht wird.
Bei der in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform ist eine Schiebeeinrichtung vorgese
hen mit zwei Schiebern 33 und 34. Die beiden Schieber sind koaxial angeordnet und
parallel zur Spulenachse 14 längs einer Verschiebelinie 36 in der Figur nach links und
nach rechts verschiebbar. Der Schieber 33 kann mit der Blockierklinke 23 in drehfesten
Eingriff gebracht werden, und der Schieber 34 kann mit der Blockierklinke 24 in drehfe
sten Eingriff gebracht werden. Die Betätigung der Schieber erfolgt mit Hilfe eines ge
steuerten Schieberantriebs 35, der pneumatisch, mechanisch, elektromagnetisch oder
anderweitig in geeigneter Weise arbeiten kann. Die Schieber 33 und 34 sowie die Bloc
kierklinken 23 und 24 sind am Aufrollerrahmen 13 in einer schalenförmigen Führung
abgestützt. Seitenansichten der Klinken und Schieberführung in der Darstellung (A) der
Fig. 3 sind in den Darstellungen (B) und (C) gezeigt. Die Verschiebelinie 36 ist auch die
Drehachse für die Blockierklinken bei ihrer Bewegung in den Blockiereingriff.
Wenn der Schieber 33 in Dreheingriff mit der Blockierklinke 23 ist, wird diese Klinke in
Blockierbereitschaft gehalten. Wenn sie beispielsweise bei einem Crash mit der zuge
ordneten Blockierverzahnung 11 im zweiten Spulenteil 7 in Eingriff kommt, wird bei
Überschreiten der Kraftschwelle des zugeordneten Kraftbegrenzerbereichs eine Vorver
lagerung des Körpers des angeschnallten Fahrzeuginsassen mit der vorgegebenen
Kraftbegrenzung ermöglicht. Das gleiche ist der Fall für die Zuschaltung des anderen
Kraftbegrenzerbereichs, wenn der Schieber 34 in Dreheingriff mit der Blockierklinke 24
kommt. Es können auch beide Klinken 23 und 24 gleichzeitig in Blockierbereitschaft ge
halten werden. Die Anordnung der Schieber 33, 34 und der Blockierklinken 23, 24 kann
auch so ausgebildet sein, daß die Klinken, welche außer Eingriff mit den Schiebern sind,
in Blockierbereitschaft sind.
Bei dem in der Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Blockierklinken 23
und 24 durch ein stabförmiges Verbindungsstück 37 starr miteinander verbunden. Die
Klinken 23 und 24 werden gemeinsam in einer zur Spulenachse 14 parallelen Verschie
berichtung 38 bei der Einstellung der Blockierbereitschaft verschoben. In der Figur sind
drei mögliche Positionierungen dargestellt. Bei der Positionierung (1) befinden sich beide
Blockierklinken 23 und 24 in Bereitstellung zur Blockierung der beiden zweiten Spulentei
le 7 und 8. In dieser Einstellung ist die höchstmögliche Kraftschwelle, die sich aus den
beiden Kraftbegrenzerbereichen addiert, eingestellt.
Bei der Klinkenpositionierung (2) befindet sich nur die rechte Blockierklinke 24 in Bloc
kierbereitschaft. In einem Crashfall wird dann nur das zweite Spulenteil 8 blockiert und
damit der eine der beiden Kraftbegrenzerbereiche zur Wirkung gebracht. Bei der Klin
kenpositionierung (3) ist die linke Blockierklinke 23 in Blockierbereitschaft gebracht, so
daß im Crashfall durch die Blockierung des zweiten Spulenteils 7 der andere Lastbe
grenzerbereich zur Wirkung gebracht wird.
Auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 kann durch nicht näher dargestellte gesteuer
te Antriebsmittel (mechanisch, pneumatisch, elektromagnetisch) die Verschiebung der
Blockierklinken 23 und 24 in ihre entsprechenden Positionen verursacht werden.
Bei dem in der Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an einem drehbar um die
Spulenachse 14 gelagerten Steuerelement 44 Federn 42 und 43 abgestützt. Durch eine
Vorblockierung, welche durch den Gurtbandsensor oder den Fahrzeugsensor verursacht
werden kann, wird das Steuerelement 44 in bekannter Weise in Drehverbindung mit der
Gurtspule gebracht, so daß die an dem Steuerelement 44 gelagerten Federn 42 und 43
in Anlage an ein starr mit der Blockierklinke 23 verbundenes Antriebsteil 41 und an die
Blockierklinke 24 angelegt werden können. Hierdurch werden beide Blockierklinken 23
und 24 durch die Kräfte der Federn 42 und 43 in Blockierrichtung beaufschlagt. Die Klin
ken sind um Schwenkachsen 45 und 46 schwenkbar gelagert, so daß sie durch die Fe
dern 42 und 43 in die Blockiereingriffe mit den Blockierverzahnungen 11 und 12 der
zweiten Spulenteile 7 und 8 gebracht werden können.
Zur Voreinstellung der Blockierbereitschaft sind parallel zur Spulenachse 14 verschieb
bare Einstellstifte 39 und 40 vorgesehen. Durch die Einstellstifte 39 und 40 kann wahl
weise eine der beiden Blockierklinken 23 und 24 in Blockierbereitschaft gehalten wer
den. Wenn beispielsweise der Einstellstift 40 für die Blockierklinke 24 sich nicht in
Sperrposition befindet, ist diese Klinke in Blockierbereitschaft gehalten. Durch die Dre
hung des Steuerelementes 44 wird die Feder 42 an die Blockierklinke 24 in Anlage ge
bracht. Die Blockierklinke wird dann um die Schwenkachse 45 in den Blockiereingriff mit
der Verzahnung 12 des zweiten Spulenteils 8 aufgrund der Federkraft bewegt.
Wenn der Einstellstift 39 für die Blockierklinke 23 in zurückgezogener Position ist, d. h.
nicht in Sperrstellung für das Antriebsteil 41 liegt, wird die Blockierklinke 23 ebenfalls in
Bereitschaft gehalten. Wenn die Feder 43 mit dem Antriebsteil 41 in Eingriff gebracht
wird, wird infolge der starren Verbindung zwischen dem Antriebsteil 41 und der Bloc
kierklinke 23 die Blockierklinke 23 durch Schwenken um die Achse 46 in Blockiereingriff
mit der Verzahnung 11 am zweiten Spulenteil 7 gebracht.
Wie aus der Seitenansicht der Fig. 5(A) hervorgeht, sind die beiden Blockierklinken 23
und 24 bezüglich der Spulenachse 14 in unterschiedlichen Winkellagen angeordnet.
Auch die Einstellstifte 39 und 40, welche den Blockierklinken 23 und 24 zugeordnet sind,
befinden sich in unterschiedlichen Winkellagen und können parallel zur Spulenachse 14
durch geeignete Mittel (mechanisch, elektromagnetisch, hydraulisch, pneumatisch) mit
Hilfe eines Schieberantriebs gesteuert bewegt werden. Auf diese Weise erreicht man,
wie schon erläutert, die voreingestellte Blockierbereitschaft und damit die Voreinstellung
der Kraftschwelle für den Lastbegrenzer, welcher in die Gurtspule, wie in den Ausfüh
rungsbeispielen der Fig. 1 und 2 gezeigt ist, integriert ist.
Claims (18)
1. Gurtaufroller mit einer in einem Aufrollerrahmen drehbar gelagerten Gurtspule
und einem Lastbegrenzer, der bei gegen Bandauszug am Aufrollerrahmen bloc
kierter Gurtspule bei Überschreitung einer bestimmten Kraftschwelle einen Gurt
bandauszug mit Energieumwandlung zuläßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lastbegrenzer in wenigstens zwei Lastbegrenzerbereiche (2, 3 und 4, 5
bzw. 29, 31 und 30, 32) aufgeteilt ist, daß an der Gurtspule wenigstens zwei
Blockiereinrichtungen (11, 12) vorgesehen sind, mit denen jeweils die wenigstens
zwei Lastbegrenzerbereiche gekoppelt sind und daß zur Einstellung der bestimm
ten Kraftschwelle die Blockiereinrichtungen wahlweise betätigbar sind.
2. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lastbe
grenzerbereiche unterschiedliche Kraftschwellen haben.
3. Gurtaufroller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betäti
gung der Blockiereinrichtungen (11, 12, 23, 24) in Abhängigkeit von fahrzeugin
sassenspezifischen Daten und/oder fahrzeugspezifischen Daten gesteuert ist.
4. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
am Aufrollerrahmen (13) und an der Gurtspule (6-8) in bekannter Weise zuein
ander ausgerichtete Blockierelemente (11, 12, 23, 24), die einen axialen Abstand
voneinander aufweisen, vorgesehen sind.
5. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockierelemente (11, 12, 23, 24) im Normalbetrieb in einem der wahlweisen
Betätigung entsprechenden Zustand in Bereitschaft gehalten sind.
6. Gurtaufroller nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockier
elemente (11, 12, 23, 24) als Verzahnungen und Klinken ausgebildet sind.
7. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockierelemente (11, 12, 23, 24) durch eine in axialer Richtung bewegliche
Schiebeeinrichtung (33-35; 39, 40) in ihre jeweilige Betätigungsbereitschaft
bringbar sind.
8. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockierelemente (11, 12, 23, 24) für die wahlweise Betätigung der Bloc
kiereinrichtungen in axialer Richtung relativ zueinander verschiebbar sind.
9. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Aufrollerrahmen (13) vorgesehenen Blockierelemente (23, 24) jeweils in
die Betätigungsbereitschaft steuerbar sind.
10. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gurtspule (6-8) ein erstes Spulenteil (6) aufweist, auf welches das Gurtband
(1) des Sicherheitsgurtes aufgewickelt wird, und zweite Spulenteile (7, 8) auf
weist, die drehfest mit den Blockierelementen (11, 12) verbunden sind, daß die
Lastbegrenzerbereiche (2, 3, 4, 5; 29, 31, 30, 32) zwischen dem ersten Spulen
teil (6), auf welches das Gurtband (1) aufgewickelt ist, und den mit den Blockier
elementen (11, 12) drehfest verbundenen zweiten Spulenteilen (7, 8) angeordnet
sind und daß bei einer Drehung des ersten Spulenteils (6) gegenüber einem je
weiligen zweiten Spulenteil (7, 8) in Gurtbandauszugsrichtung im Lastbegrenzer
Energie verbraucht wird.
11. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
auch das erste Spulenteil (6) ein oder mehrere Blockierelemente (27, 28) auf
weist, mit denen am Aufrollerrahmen (13) abgestützte Blockierelemente in Ein
griff bringbar sind.
12. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil (3 bzw. 5; 29 bzw. 30) des jeweiligen Lastbegrenzerbereichs in axialer
Richtung durch die Drehung des ersten Spulenteils (6) axial verschiebbar ist und
dabei Verformungsarbeit leistet.
13. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Aufrollerrahmen (13) abgestützten Blockierelemente (23, 24) durch ein
mittels Vorblockierung mit der Gurtspule (6-8) in Drehverbindung gebrachtes
Steuerelement (44) in die Blockierstellung bewegt sind.
14. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blockiereinrichtungen an der Gurtspule (6-8) auf endseitigen Zahnscheiben
(7, 8), welche die zweiten Spulenteile bilden, in Form von Verzahnungen (11, 12)
vorgesehen sind und daß korrespondierende Blockiereinrichtungen (23, 24), wel
che am Gurtaufrollerrahmen (13) abgestützt sind, wahlweise mit den Verzahnun
gen (11, 12) in Eingriff steuerbar sind.
15. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Aufrollerrahmen (13) abgestützten Blockierelemente (23, 24) um die
Spulenachse (14) einen Winkelabstand voneinander aufweisen.
16. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Aufrollerrahmen (13) abgestützten Blockierelemente (23, 24) als Bloc
kierklinken, die um jeweils eine Schwenkachse schwenkbar sind, ausgebildet
sind.
17. Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Betätigungsbereitschaft gehaltenen Blockierelemente (11, 12, 23, 24)
wahlweise gegen eine Betätigung blockierbar sind.
18. Gurtaufroller nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockierele
mente (11, 12, 23, 24) durch eine Schiebeeinrichtung (39, 40) wahlweise gegen
Betätigung blockierbar sind.
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