DE19646677C2 - Drahtlauf-Umlenkvorrichtung für eine Drahtelektroden-Funkenerosionsmaschine - Google Patents
Drahtlauf-Umlenkvorrichtung für eine Drahtelektroden-FunkenerosionsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung, also auf eine Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung zum Einbau in das Drahtlaufsystem einer
Drahtelektroden-Funkenerosionsmaschine, wobei die
Drahtlauf-Umlenkvorrichtung aufweist: eine
Drahteinlauföffnung; eine Drahtauslauföffnung; ein diese
beiden Öffnungen längs einer gekrümmten Bahn
verbindender, rohr- oder tunnelartiger
Drahtführungskanal; und eine eine Fluidströmung durch den
Drahtführungskanal bewirkende Einrichtung.
Derartige Drahtlauf-Umlenkvorrichtungen sind bekannt und
haben sich bewährt. Dies gilt insbesondere dann, wenn die
Drahtelektrode bei unbemanntem Erosionsbetrieb reißt und
dann automatisch wieder durch das Werkstück eingefädelt
werden muß.
Die erste Patentanmeldung JP 59-14428 (MAKINO) auf dem
Gebiet der fluidisch unterstützten Drahtumlenkung dürfte
auf das Jahr 1982 zurückgehen. In ihr wird bereits die
gattungsgemäße Drahtlauf-Umlenkvorrichtung beschrieben.
Sie ist bei MAKINO im wesentlichen als gehäuseartiger
Führungsblock ausgestaltet, der von einem rechtwinklig
gekrümmten Drahtführungskanal durchzogen wird und in dem
eine Führungsrolle drehbar gelagert ist. Der
Drahtführungskanal verläuft zunächst von seiner
Drahteinlauföffnung vertikal nach unten, geht in einen
rechtwinklig gekrümmten Kanalabschnitt über, der
seinerseits wieder in einen horizontalen gradlinig
verlaufenden Kanalabschnitt mündet. Letzterer mündet in
eine Drahtauslauföffnung, aus welcher der Draht in ein
Führungsrohr befördert und von dort einem Zugrollenpaar
zugeführt wird. Im Führungsblock ist eine Umlenkrolle
derart drehbar gelagert, daß deren Peripherie die (sich
bewegende, gekrümmte) Innenwandung des
Drahtführungskanals im Bereich der 90°-Krümmung bildet. In
diesem Bereich sind zwei Einspritzkanäle ausgebildet,
durch welche von außen Druckflüssigkeit in den
horizontalen Abschnitt des Drahtführungskanals
eingespritzt wird. Die eingespritzte Druckflüssigkeit
drückt die Drahtelektrode auf die als V-förmige Nut
ausgebildete Peripherie der Umlenkrolle und schiebt bzw.
drückt und führt die Drahtelektrode schließlich zur
Drahtauslauföffnung. Der Druckflüssigkeitsstrahl saugt
nach dem Prinzip einer Wasserstrahlpumpe gleichzeitig im
vertikalen Abschnitt des Drahtführungskanals vorhandenes
Fluid an, sei es nun Luft oder die zur Funkenerosion
verwendete Arbeitsflüssigkeit, das sogenannte
Dielektrikum.
Die vorgenannte gattungsgemäße Drahtlauf-Umlenkvorrich
tung wurde später abgewandelt, so zum Beispiel in der
japanischen Patentanmeldung JP 1-127229 A (MITSUBISHI
DENKI) bzw. der hierzu korrespondierenden DE 39 91 621 T1
oder US 5 073 691. Gegenüber dem vorgenannten Stand der
Technik verlagert diese Drahtlauf-Umlenkvorrichtung den
Ort der Druckflüssigkeitseinspritzung in den Bereich der
Drahteinlauföffnung, drückt bzw. schiebt also den
Elektrodendraht von Anfang bis Ende durch den
Drahtführungskanal.
Eine Weiterentwicklung der letztgenannten Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung findet sich in der japanischen
Patentanmeldung JP 1-135426 (MITSUBISHI DENKI). Hierbei
wird die Druckflüssigkeitseinspritzung zwar im Bereich
der Drahteinlauföffnung belassen, diesmal aber mit Hilfe
einer Saugdüse durchgeführt, welche die Drahtelektrode
von außen in die Drahteinlauföffnung einsaugt und dann
wiederum durch den gesamten Drahtführungskanal durch
schiebt oder -drückt.
Eine entsprechende Gestaltung findet sich auch in der
japanischen Patentanmeldung 2-124226 (MITSUBISHI DENKI)
bzw. der hierzu korrespondierenden DE 39 42 067 A1 oder
US 5 126 524.
Schließlich ist eine gattungsgemäße Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung auch in der älteren deutschen
Patentanmeldung DE 196 07 705 A1 der
Anmelderin (AGIE) beschrieben worden.
Die JP-04-105822 zeigt ein Drahtentsorgungssystem, bei dem die
Arbeitsflüssigkeit von der Drahtelektrode getrennt wird. Im
einzelnen wird die Drahtelektrode nach Umlenkung in einer
Umlenkeinrichtung einer im Abstand davon angeordneten
Injektordüse zugeführt. In die Injektordüse wird
Transportflüssigkeit injiziert, mit deren Hilfe der bereits in
die Injektordüse eingefädelte Draht weiter durch ein sich
anschließendes geradliniges Abführrohr einem Zugrollenpaar
zugeführt wird. Hierbei ist die Injektordüse ein von der
Umlenkvorrichtung getrennt vorgesehenes Bauteil, das lediglich
eine Schubwirkung auf den Draht in Richtung des sich
anschließenden geradlinigen Führungsrohres ausübt.
Die JP-05-92322 A zeigt eine Drahtlauf-Umlenkvorrichtung mit
einer Drahteinlauföffnung, einer Drahtauslauföffnung, einer
Umlenkrolle und einem sich von der Einlauf- zur Auslauföffnung
erstreckenden Kanal. In den vertikalen von der
Drahteinlauföffnung zur Umlenkrolle sich erstreckenden
Kanalabschnitt mündet ein Einspritzkanal, durch den von außen
Druckflüssigkeit in den vertikalen, vor der Umlenkrolle
liegenden Kanalabschnitt eingespritzt wird. Die eingespritzte
Druckflüssigkeit drückt die Drahtelektrode entlang der
Peripherie der Umlenkrolle in Richtung Drahtauslauföffnung. Im
Abstand zur Drahtauslauföffnung ist eine Säuberungs-Einrichtung
zum Entfernen von Bearbeitungsrückständen von der
Drahtelektrode angeordnet, in der über eine Düse eine
Flüssigkeit unter Druck so eingespeist wird, daß sie schräg
gegen die Drahtvorschubrichtung auf den Draht gelangt.
Die JP-62-188627 A zeigt eine Drahtlauf-Umlenkeinrichtung mit
einer Umlenkrolle und im Abstand hiervon eine Einspritzdüse zum
Durchspülen eines geradlinigen Drahtführungskanals. Mit der
Einspritzdüse sollen Wasserrückstände oder andere Fremdkörper
aus dem Drahtführungskanal ausgeräumt werden, damit der Draht
ungehindert durch den Kanal geschoben werden kann. Zusätzlich
zu der Funktion des Entfernens von Wasserrückständen dient die
Einspritzdüse auch dem Vorwärtsschieben des Drahtes durch den
Kanal.
Die DE 195 02 151 A1 zeigt eine Drahtlauf-Umlenkeinrichtung, bei
der Draht mit Hilfe mehrerer Rollen und einer entsprechend
gekrümmten Gleitführung um 90° umgelenkt wird. Die Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung weist einen Anschluß zur Zuführung von Kühl-
und Reinigungswasser auf.
Die DE 39 43 652 C2 zeigt eine Drahtlauf-Umlenkeinrichtung,
bei der an der Drahteinlauföffnung eine Einfädeldüse angeordnet
ist. Die Einfädeldüse saugt den Draht vom unteren
Drahtführungskopf an und schiebt diesen in einen tunnelartigen
Drahtführungskanal der Drahtlauf-Umlenkeinrichtung. An die
Drahtauslauföffnung der Umlenkvorrichtung schließt sich nahtlos
ein Führungskanal an. Der Draht wird somit von der Einfädeldüse
angesogen, in die Umlenkvorrichtung eingeschoben, um eine
Umlenkrolle um 90° umgelenkt und an der Drahtauslauföffnung in
den Führungskanal geschoben.
Die DE 40 19 970 A1 zeigt eine Drahtlauf-Umlenkvorrichtung, die
mittels einer Umlenkrolle und einem gegen die Oberfläche dieser
Umlenkrolle drückenden Riemen funktioniert.
Unter ungünstigen Bedingungen, insbesondere bei den heute
oftmals sehr dünnen Drahtelektroden, etwa mit einem
Durchmesser von 0,1 bis 0,03 mm und kleiner, kann es
trotz der beträchtlichen Vorzüge der geschilderten
fluidisch gestützten Drahtumlenkung zu Störungen im
Bereich des gekrümmten Drahtführungskanals kommen. Der
von der Druckflüssigkeit geschobene bzw. gedrückte
Elektrodendraht stößt in diesem Bereich öfters gegen die
Außenwandung, rauht diese im Lauf der Zeit auf und
verschlechtert hierdurch die Strömungsverhältnisse.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine gattungsgemäße Draht
lauf-Umlenkvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die
unter weitestgehender Beibehaltung ihrer bisherigen
Vorteile eine noch störungsfreiere fluidische
Drahtumlenkung ermöglicht.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel mit dem Gegenstand des
Anspruchs 1, also mit einer Drahtlauf-Umlenkvorrichtung
zum Einbau in das Drahtlaufsystem einer Drahtelektroden-
Funkenerosionsmaschine, wobei die Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung aufweist:
- - eine Drahteinlauföffnung;
- - eine Drahtauslauföffnung;
- - ein diese beiden Öffnungen längs einer gekrümmten Bahn verbindender, rohr- oder tunnelartiger Drahtführungskanal; und
- - eine eine Fluidströmung durch den Drahtführungs kanal bewirkende Einrichtung,
- - wobei die Einrichtung eine in der Drahtlauf- Umlenkvorrichtung im Bereich der Drahtauslauf öffnung angeordnete Saugeinrichtung ist.
Anders als beim Stand der Technik wird also der
Elektrodendraht sozusagen durch den Drahtführungskanal
gezogen bzw. gesaugt und nicht geschoben oder gedrückt.
Hierdurch ergeben sich offenbar erheblich günstigere
Strömungsverhältnisse im Bereich der unmittelbaren
Drahtumlenkung. Anmelderseitig durchgeführte Versuche
haben nämlich mit der erfindungsgemäßen Anordnung der
Saugeinrichtung eine erhebliche Zunahme der
Störungsfreiheit bei der fluidisch unterstützten
Drahtumlenkung ergeben.
Bevorzugt ist die Saugeinrichtung als Saugdüse ausgebildet.
Hierdurch kann auf bekannte einfache Saugmittel
zurückgegriffen werden, die gleichzeitig einen problemlosen
Drahtaustritt nebst einer Zentrierung des Drahtes in der
Drahtauslauföffnung ermöglichen (Anspruch 2).
Besonders vorteilhaft hat sich die Ausgestaltung der
Saugdüse als Zweikammerdüse mit zwei im wesentlichen
coachsial zueinander angeordneten Düsenkammern erwiesen,
wobei die innere Düsenkammer in die Drahtauslauföffnung
mündet und die äußere Düsenkammer mit einer Druck-
Fluidversorgung verbindbar ist. Derartige Düsen sind an sich
bekannt, so daß auch hier auf bewährte, vorhandene
Düsenmodelle zurückgegriffen werden kann (Anspruch 3). Dabei
ragt bevorzugt die innere Düsenkammer - in Drahtlaufrichtung
gesehen - aus der äußeren Düsenkammer vor, so daß der
Elektrodendraht erst außerhalb der Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung mit der Druckflüssigkeit in Berührung
kommt (Anspruch 4).
Grundsätzlich kann der Drahtführungskanal der
erfindungsgemäßen Drahtlauf-Umlenkvorrichtung lediglich aus
einem gekrümmten Rohr bestehen, dessen Eingang die
Drahteinlauföffnung und dessen Ausgang die Drahtauslauf
öffnung bildet. Bevorzugt wird aber die Drahtumlenkung durch
eine drehbar gelagerte Umlenkrolle unterstützt, wobei die
Umlenkrolle einen Wandungsabschnitt des gekrümmten Teiles
des Drahtführungskanals bildet. Vorzugsweise weist die
Drahtlauf-Umlenkvorrichtung hierzu einen Führungsblock auf,
durch welchen der Drahtführungskanal geführt ist; ferner
eine im Führungsblock drehbar gelagerte Umlenkrolle, deren
Peripherie einen sich mit der Umlenkrolle bewegenden,
gekrümmten Wandungsabschnitt des Drahtführungskanals bildet.
Ein Führungsblock, insbesondere ein quaderförmiger
Führungsblock, kann bequem mit weiteren Elementen des Draht
laufsystems einer Funkenerosionsmaschine verbunden,
beispielsweise angeschraubt oder angeflanscht werden; so
etwa an das drahtauslaufseitige Ende des unteren
Drahtführungskopfes oder an das drahteinlaufseitige Ende des
oberen Drahtführungskopfes oder einfach an
Drahtführungsrohrstücke im Drahtlaufsystem (Anspruch 5).
Eine sichere Drahtführung während der Umlenkung wird dadurch
erzielt, daß in der Peripherie der Umlenkrolle eine V- oder
U-förmige Führungsnut vorgesehen ist (Anspruch 6).
Bisher ist man offenbar davon ausgegangen, daß die dem
Drahtführungskanal zugeführte Druckflüssigkeit die
Umlenkrolle besonders gut mitnehmen müsse, um eine sichere
Drahtumlenkung zu gewährleisten. Hiervon ausgehend, läge es
nahe, die Peripherie der Umlenkrolle mit Schaufeln, Flügeln
oder sonstigen Strömungsmitnehmern zu versehen.
Anmelderseitige Versuche haben jedoch das Gegenteil ergeben.
Je glatter die Oberfläche der Umlenkrollenperipherie ist,
umso sicherer und störungsfreier ist die Drahtumlenkung,
insbesondere beim automatischen Drahteinfädel-Betrieb.
Diesem Umstand trägt der Gegenstand des Anspruchs 7 dadurch
Rechnung, daß die Umlenkrollenperipherie vollkommen glatt
ist.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstände der
noch nicht explizit behandelten Unteransprüche.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen erläutert, die in der beigefügten
Zeichnung dargestellt sind.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Drahtlauf
systems einer Drahtelektroden-Funkenerosions
maschine;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines
Abschnittes aus dem in Fig. 1 skizzierten
Entsorgungsbereich C;
Fig. 3a einen vergrößerten vertikalen Längsschnitt
durch die in Fig. 2 gezeigte Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung 60;
Fig. 3b den zu Fig. 3a korrespondierenden vertikalen
Querschnitt;
Fig. 3c eine perspektivische Außenansicht der in
Fig. 3a und 3b dargestellten Drahtlauf-
Umlenkvorrichtung;
Fig. 4 die in den Fig. 2 und 3a dargestellte
Saugdüse in perspektivischer Darstellung; und
Fig. 5 die in Fig. 3a gezeigte Schnittansicht durch
die Saugdüse, jedoch vergrößert.
In der nun folgenden Figurenbeschreibung werden für gleiche
oder funktionsgleiche Bauteile stets gleiche Bezugszeichen
verwendet.
Fig. 1 gibt eine Übersicht über ein Drahtlaufsystem einer
Drahtelektroden-Funkenerosionsmaschine, in welches die
erfindungsgemäße Drahtlauf-Umlenkvorrichtung eingebaut
werden kann. Das Drahtlaufsystem selbst ist bereits in der
eingangs angesprochenen, älteren deutschen Patentanmeldung
DE 196 07 705 A1 (AGIE) beschrieben worden. Zur Vermeidung von
Wiederholungen wird ergänzend vollinhaltlich auf die dortige
Beschreibung bezuggenommen.
Für die weitere Beschreibung erscheint es zweckmäßig, drei
Bereiche zu unterscheiden, welche die eigentliche Arbeits
zone (bei Werkstück 55) umgeben. Vor der Arbeitszone sind
ein Abwicklungsbereich A und ein Zufuhrbereich B angeordnet.
Nach der Arbeitszone folgt ein Entsorgungsbereich C. Die
erfindungsgemäße Drahtlauf-Umlenkvorrichtung kann in
sämtlichen drei Bereichen A, B, C mit Erfolg verwendet
werden.
Der Abwicklungsbereich A beginnt bei der Vorratsspule 10 und
endet vor einer Injektordüse 22. In diesem Bereich befindet
sich der Elektrodendraht 12, welcher durch das gesamte
Drahtlaufsystem transportiert wird, zunächst auf der
Vorratsspule 10. Er wird über vier
Stabilisierungsumlenkrollen 14, 16, 18 und 20 der
Injektordüse 22 zugeführt. Hierbei wird der Elektrodendraht
12 mehrmals umgelenkt, wobei er seine Laufrichtung jeweils
um 90 oder mehr Grad ändert.
Der Zufuhrbereich B beginnt mit der Injektordüse 22 und
endet mit einem oberen Drahtführungskopf 52 unmittelbar vor
der Arbeitszone bzw. dem Werkstück 55. Er umfaßt neben den
genannten Bauteilen drei Rohrstücke 24, 26 und 28, zwei
Drahtlauf-Umlenkvorrichtungen 30 und 40 sowie eine
Bremsrolle 50.
Die Injektordüse 22 wird zum Einfädeln des Elektrodendrahtes
12 in Betrieb genommen und erzeugt einen Fluidstrahl,
welcher den Elektrodendraht auf seinem Weg durch die
Rohrstücke 24, 26 und 28 führt, mindestens aber dessen
Führung unterstützt. Änderungen der Bewegungsrichtung des
Elektrodendrahtes 12 erfolgen in den Umlenkvorrichtungen 30
und 40, welche jeweils eine Umlenkrolle 32, 42, einen
Drahtführungskanal 34, 44 und jeweils eine Saugdüse 36, 46
am Ausgang jedes Drahtführungskanals 34, 44 aufweisen.
Die Bremsrolle 50 ist bekanntlich für die Erzeugung einer
definierten Drahtspannung von Bedeutung.
Der Elektrodendraht 12 verläuft im Zufuhrbereich B also
folgendermaßen: zunächst passiert er die Injektordüse 22 und
das darauffolgende Rohrstück 24. Er wird dann in der Umlenk
vorrichtung 30 um etwa 90° umgelenkt und folgt im Anschluß
dem Verlauf des Rohrstückes 26. Nach einer erneuten
Umlenkung um etwa 90° in der Umlenkvorrichtung 40 erreicht
er über das Rohrstück 28 die Bremsrolle 50, welche er einmal
umschlingt. Sodann gelangt er über den oberen
Drahtführungskopf 52 in die eigentliche Arbeitszone.
Der Entsorgungsbereich C ist ebenfalls aus Fig. 1
ersichtlich. Er schließt sich an die Arbeitszone beim
Werkstück 55 unmittelbar an und beginnt mit einem unteren
Drahtführungskopf 54. Er endet mit einem Entsorgungsbehälter
112 und umfaßt außerdem eine Drahtlauf-Umlenkvorrichtung 60
mit Umlenkrolle 70, Drahtführungskanal 80 und Saugdüse 90;
ferner ein sich an die Saugdüse 90 anschließendes Rohrstück
100, eine Umlenkrolle 108, ein Zugrollenpaar 104, 106 und
einen Drahtschnetzler 110.
Der Elektrodendraht 12 wird zusammen mit einem Einfädel
strahl, bekanntlich auch Einfädeljet genannt, durch ein
(nicht dargestelltes) Startloch im Werkstück 55 gefädelt,
gelangt dann in den unteren Drahtführungskopf 54 und von
dort in den Drahtführungskanal 80 der Umlenkvorrichtung 60.
Die am Ausgang des Drahtführungskanals 80 angeordnete
Saugdüse 90 bewirkt eine Fluidströmung durch den
Drahtführungskanal 80 und nimmt dabei den Elektrodendraht
12 mit. Dieser Fluidstrahl transportiert auch den
Elektrodendraht 12 durch das Rohrstück 100 zur Umlenkrolle
108 und von dort in das Zugrollenpaar 104, 106.
Auf die letzte Umlenkrolle 108 kann man verzichten, sofern
das Zugrollenpaar 104, 106 vertikal und in Höhe des Rohr
stückes 100 angeordnet wird, etwa so wie in dem in Fig. 2
dargestellten Ausführungsbeispiel.
Das Zugrollenpaar 104, 106 wird von einem (nicht
gezeichneten) Zugmotor angetrieben. Dieser erzeugt
bekanntlich zusammen mit der Bremsrolle 50 die zur
Bearbeitung des Werkstückes 55 notwendige Drahtspannung.
Zugleich transportiert er den Elektrodendraht 12 in den
Drahtschnetzler 110. Die aus dem Drahtschnetzler 110
austretenden Drahtstückchen werden im Entsorgungsbehälter
112 gesammelt.
Fig. 2 veranschaulicht ein weiteres Ausführungsbeispiel für
einen Abschnitt des Entsorgungsbereiches C. Dieser Abschnitt
beginnt (in Drahtlaufrichtung gesehen) mit dem unteren
Drahtführungskopf 54 und endet mit einem vertikal
angeordneten Zugrollenpaar 104, 106.
In diesem Ausführungsbeispiel besteht der untere
Drahtführungskopf 54 im wesentlichen aus einem dem Werkstück
55 zugewandten und die eigentliche Drahtführung
beherbergenden Drahtführungsteil 56 und einem sich (in
Drahtlaufrichtung) anschließenden, darunterliegenden Strom
zuführungsteil 58. Derartige Führungsköpfe sind an sich
bekannt, weshalb auf sie nicht näher eingegangen wird.
An das drahtauslaufseitige Ende des unteren Drahtführungs
kopfes 54 schließt sich unmittelbar das drahteinlaufseitige
Ende der Umlenkvorrichtung 60 an, und zwar so, daß der
Drahtdurchgangskanal im unteren Drahtführungskopf 54 in den
Drahtführungskanal 80 der Umlenkvorrichtung 60 mündet.
Auch hier zieht die Saugdüse 90 den Elektrodendraht 12 aus
der Umlenkvorrichtung 60 heraus und führt ihn über das
Rohrstück 100 und ein sich daran anschließendes
Rohrmündungsstück 103 unmittelbar zwischen das Zugrollenpaar
104, 106. Das Rohrstück 100 ist im Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 und durch ein Hüllrohr 101 gegen den Außenraum
abgeschirmt.
Fig. 3 zeigt drei vergrößerte Ansichten der in Fig. 2
dargestellten Drahtlauf-Umlenkvorrichtung 60, und zwar im
vertikalen Längsschnitt (Fig. 3a), im vertikalen Querschnitt
(Fig. 3b) und in perspektivischer, etwas kleinerer
Darstellung (Fig. 3c).
Nach Fig. 3c ist die Drahtlauf-Umlenkvorrichtung 60 als
gehäuseartiger Führungsblock 62 aufgebaut, durch welchen der
Drahtführungskanal 80 hindurchgeführt ist. Der Draht
führungskanal 80 verbindet die Drahteinlauföffnung 81 mit
der Drahtauslauföffnung 87 und besteht im wesentlichen aus
den drei folgenden, in Drahtlaufrichtung hintereinander
angeordneten Kanalabschnitten: einem ersten, als
Einlauftrichter 82 ausgebildeten, im wesentlich gradlinig
verlaufenden Kanalabschnitt, einem zweiten um etwa 90°
gekrümmten Kanalabschnitt 83 und einem wiederum im
wesentlichen gradlinig verlaufenden dritten Kanalabschnitt
84, dessen auslaufseitiges Ende als Auslauftrichter 85
ausgestaltet ist. Letzterer mündet in die Draht
auslauföffnung 87.
Im Führungsblock 62 ist die Umlenkrolle 70 über Kugellager
72 auf einer Achse 74 drehbar gelagert. Sie hat eine
vollkommen glatte, als V-förmige Nut 76 ausgebildete
Peripherie. Diese dient der genauen, insbesondere
schwingungsfreien Führung des Elektrodendrahtes 12.
Die Umlenkrolle 70 und der Drahtführungskanal 80 sind so
zueinander im Führungsblock 62 angeordnet, daß stets ein
Peripherieabschnitt der rotierenden Umlenkrolle 70 den
radial innenliegenden Wandungsabschnitt des gekrümmten
Kanalabschnittes 83 bildet. Mit anderen Worten fällt also
in Fig. 3a der Mittelpunkt der im Schnitt dargestellten
Umlenkrolle 70 mit dem Krümmungsmittelpunkt des
Kanalabschnittes 83 zusammen.
Im Bereich der Drahtauslauföffnung 87 befindet sich im
Führungsblock 62 eine im wesentlichen zylindrische
Ausnehmung 64, in welcher die ebenfalls zylindrische
Saugdüse 90 angeordnet ist.
Diese Saugdüse 90 ist in Fig. 4 (perspektivisch) und in Fig.
5 (im Längsschnitt und vergrößert) näher dargestellt. Sie
ist als Zweikammerdüse mit zwei im wesentlichen coachsial
zueinander angeordneten Düsenkammern 85 und 95 ausgestaltet.
Dabei bildet der in die Drahtauslauföffnung 87 mündende
Auslauftrichter 85 des Drahtführungskanals 80 die innere
Düsenkammer, deren Außenwandung 91 sich ebenfalls
trichterförmig in Richtung der Drahtauslauföffnung 87
verjüngt. Der so ausgebildete Trichter ist in einen
Hohlzylinder 93 mit ebenfalls trichterförmiger
Durchgangsöffnung 94 eingefügt und gegen ihn mit Dichtringen
92 abgedichtet. Die Außenwand des Auslauftrichters 85 und
die Innenwand der trichterförmigen Durchgangsöffnung 94
begrenzen gemeinsam die äußere Düsenkammer 95. Diese ist
über eine Druckfluideinlaßbohrung 96 mit einem
Druckfluideinlaßkanal 66 des Führungsblockes 62 verbunden
und hierüber an eine Druckfluidversorgung anschließbar.
Die innere Düsenkammer 85 steht aus der äußeren Düsenkammer
95 in Drahtlaufrichtung ein bißchen vor. Hierdurch kommt der
Elektrodendraht 12 erst außerhalb der Umlenkvorrichtung 60
in Kontakt mit dem zugeführten Druckfluid.
Dichtungsringe 97 sorgen für eine leckfreie Lagerung der
Saugdüse 90 in der Ausnehmung 64 des Führungsblockes 62.
Die Drahtlauf-Umlenkvorrichtung 60 arbeitet wie folgt: die
Saugdüse 90 sorgt im Bereich der Drahtauslauföffnung 87 für
einen Unterdruck. Hierdurch wird Fluid durch die Drahtein
lauföffnung 81 angesaugt, strömt durch den Drahtführungs
kanal 80 und nimmt dabei den Elektrodendraht 12 mit. Im
Ergebnis wird der Elektrodendraht 12 durch den
Drahtführungskanal 80 hindurchgesaugt bzw. -gezogen und
nicht - wie im Stand der Technik - durch den
Drahtführungskanal geschoben bzw. gedrückt. Das angesaugte
Fluid kann Luft sein; aber auch Arbeitsflüssigkeit, also das
beim funkenerosiden Schneiden regelmäßig verwendete flüssige
Dielektrikum, beispielsweise Wasser mit einer geringen,
vorgegebenen Leitfähigkeit. Findet die Bearbeitung des
Werkstückes in der Arbeitsflüssigkeit statt, also
beispielsweise in einem sogenannten Dielektrikumtank, dann
saugt die Saugdüse 90 die Arbeitsflüssigkeit durch den
unteren Drahtführungskopf 54 und den Drahtführungskanal 80.
Das anhand der Fig. 2 bis 5 erläuterte
Ausführungsbeispiel einer Drahtlauf-Umlenkvorrichtung ist
auch für die in Fig. 1 angegebenen Drahtlauf-
Umlenkvorrichtungen 30 und 40 verwendbar, wobei dort jedoch
keine Ankopplung an einen Drahtführungskopf erfolgt.
Claims (9)
1. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) zum Einbau in
das Drahtlaufsystem einer Drahtelektroden-Funkenerosions
maschine, wobei die Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40;
60) aufweist:
- a) eine Drahteinlauföffnung (81);
- b) eine Drahtauslauföffnung (87);
- c) einen diese beiden Öffnungen (81, 87) längs einer gekrümmten Bahn verbindenden, rohr- oder tunnelar tigen Drahtführungskanal (34; 44; 80); und
- d) eine eine Fluidströmung durch den Drahtführungska nal (34; 44; 80) bewirkende Einrichtung,
- 1. d.1) die Einrichtung eine in der Drahtlauf-Umlenkvor richtung (30; 40; 60) im Bereich der Drahtauslauf öffnung (87) angeordnete Saugeinrichtung ist.
2. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach Anspruch 1,
in welcher die Saugeinrichtung eine Saugdüse (36; 46; 90)
ist.
3. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach Anspruch 2,
in welcher die Saugdüse (90) als Zweikammerdüse mit zwei im
wesentlichen coachsial zueinander angeordneten Düsenkammern
(85, 95) ausgebildet ist, deren innere Düsenkammer (85) in
die Drahtauslauföffnung (87) mündet und deren äußere Düsenkammer
(95) mit einer Druckfluidversorgung verbindbar (66,
96) ist.
4. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach Anspruch 3,
in welcher die innere Düsenkammer (85) in Drahtlaufrichtung
aus der äußeren Düsenkammer (95) vorsteht.
5. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach einem der
vorstehenden Ansprüche mit
- a) einem Führungsblock (62), durch welchen der Drahtführungskanal (34; 44; 80) geführt ist; und
- b) einer im Führungsblock (62) drehbar gelagerten Umlenkrolle (32; 42; 70), deren Peripherie einen Wandungsabschnitt des Drahtführungskanals (34; 44; 80) bildet.
6. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach Anspruch 5,
in welcher die Peripherie der Umlenkrolle (70) als eine V-
oder U-förmige Führungsnut (76) ausgestaltet ist.
7. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach Anspruch 5
oder 6, in welcher die Peripherie der Umlenkrolle (70) eine
glatte, keine Schaufeln, Flügel oder sonstige
Strömungsmitnehmer aufweisende Oberfläche hat.
8. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach einem der
vorstehenden Ansprüche, in welcher der Drahtführungskanal
(34; 44; 80) einlauf- und auslaufseitig je einen im
wesentlichen gradlinigen Kanalabschnitt (82, 84, 85)
aufweist, die über einen im wesentlichen rechtwinklig
gekrümmten Kanalabschnitt (83) miteinander verbunden sind.
9. Drahtlauf-Umlenkvorrichtung (30; 40; 60) nach Anspruch 8,
in welcher die Peripherie der Umlenkrolle (32; 42; 70)
einen Wandungsabschnitt des rechtwinklig gekrümmten
Kanalabschnittes (83) bildet.
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