DE19645311A1 - Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter - Google Patents
Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem BiofilterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur phasenweisen biolo
gischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter, der ein
in einem Behälter angeordnetes Festbett aus einem mit Mikro
organismen bewachsenen Trägermaterial aufweist, indem das
Rohabwasser in den Behälter eingebracht und das Abwasser in
einer Umwälzphase durch das Festbett geführt wird, wobei ein
Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhaltsstoffen im
Abwasser erfolgt, und das behandelte Abwasser aus dem Biofilter
abgeführt wird. Die Erfindung bezieht sich damit auf die Bio
filtration im Gegensatz zu einer Behandlung der mit Inhalts
stoffen belasteten Abwässer in Belebungsanlagen.
Biofilter sowie Verfahren zur biologischen Behandlung von Roh
abwasser in einem Biofilter sind in dem Arbeitsblatt ATV-A 203
des ATV-Regelwerks "Abwasserfiltration durch Raumfilter nach
biologischer Reinigung", April 1996 bekannt. Es werden einer
seits abwärts durchströmte Filter und andererseits aufwärts
durchströmte Filter gezeigt und beschrieben und deren einzelne
Wirkungsbereiche erläutert. Solche Biofilter müssen gespült
werden, um abgelagerte Inhaltsstoffe im Biofilter und über
schüssig aufgewachsene Biomasse von dem Trägermaterial zu
entfernen. Bei solchen diskontinuierlich betriebenen Biofiltern
geschieht der Spülvorgang mit Klarwasser. Er wird nach einem
festgelegten Zeitintervall oder nach Erreichen eines bestimmten
Widerstandes im Biofilter eingeleitet.
Es sind kontinuierliche Verfahren zur biologischen Behandlung
von Rohabwasser in einem Biofilter bekannt. Die Biofiltrations
anlagen sind mit einer Vorklärung ausgestattet. In einem Behäl
ter ist ein Festbett angeordnet, welches aus Trägermaterial
besteht, das mit Mikroorganismen bewachsen ist. Das zu reini
gende Abwasser mit den Inhaltsstoffen durchströmt das Festbett
von unten nach oben. Das Festbett kann belüftet werden. Das
Festbett besteht aus feinkörnigem Trägermaterial mit einem
Korndurchmesser, der in der Regel kleiner als 8 mm ist. Dieses
Trägermaterial ist im Behälter zu einem Raumfilter bzw. Festbett
angeordnet. Die zum Reinigungsprozeß erforderlichen Mikroorga
nismen wachsen als Biofilm auf dem Trägermaterial auf. Aerobe
biologische Prozesse können durch eine Belüftung unterstützt
werden. Obwohl das Festbett als Raumfilter während der Behand
lungsphasen stationär untergebracht ist, wird ein Überstau des
Festbettes im Behälter angewandt. Die Spülung des Festbettes ist
erforderlich, um im Biofilter akkumulierte Inhaltsstoffe des
Rohabwassers und überschüssig gewachsene Biomasse periodisch zu
entfernen.
Andererseits sind auch diskontinuierliche Verfahren zur biolo
gischen Behandlung von Rohabwasser mit einem Biofilter bekannt.
Es ergibt sich hier eine chargenweise Verfahrensführung, bei der
die einzelnen Chargen in verschiedenen Phasen unterschiedlichen
Behandlungs- und Transportschritten unterzogen werden. Bei
solchen Verfahren wird der Reaktor oder Behälter zunächst mit
einer Charge Rohabwasser gefüllt. Es kann sich eine Belüftungs
phase anschließen. Am Ende des Verfahrens steht eine Entlee
rungsphase, nach deren Abschluß der Reaktor oder Behälter
wiederum zur Befüllung bereit ist. Der Zeitabschnitt von Beginn
der Füllung des Reaktors bis zum Abschluß des Entleerens kann
als Zyklus bezeichnet werden. Solche diskontinuierlichen
Verfahren besitzen den Vorteil, daß die Dauer der Behandlungs
phasen durch einfache Eingriffe in das Steuerungsprogramm von
Zyklus zu Zyklus verändert werden kann. Es ist damit möglich,
flexibel auf sich ändernde Bedingungen im Rohabwasser zu
reagieren und insoweit auf Belastungsstöße hinsichtlich Menge
und/oder Konzentration zu entsprechen, ohne im Ablauf die
festgelegten Konzentrationen zu überschreiten.
Die Vorteile von Biofiltern liegen in einem geringeren Platz
bedarf, verglichen mit Belebungsanlagen, so daß sich eine
vergleichsweise höhere Raumumsatzleistung ergibt. Nachteilig an
den bisherigen Verfahren ist, daß zur Spülung gereinigtes
Abwasser eingesetzt werden muß, welches in entsprechenden
Vorratstanks bereitgehalten wird. Da dieses gereinigte Abwasser
bei der Spülung wieder verunreinigt wird, muß es erneut gerei
nigt werden, wodurch die Leistung des Verfahrens reduziert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß sich eine
Leistungssteigerung einstellt.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß die Abführung des behan
delten Abwassers aus dem Biofilter in einer Austauschphase durch
Verdrängung mit einer weiteren Charge unbehandelten Rohabwassers
erfolgt.
Das neue Verfahren wendet zwar einzelne Phasen zur chargenweisen
Behandlung des Rohabwassers an, wobei jedoch der Anschluß einer
Charge an die nächste gleichsam zusammengefaßt wird und in einem
gemeinsamen Zeitintervall abläuft, wodurch sich insgesamt eine
Leistungssteigerung ergibt. Das Verfahren bewegt sich damit im
Grenzbereich zwischen den bekannten kontinuierlichen und diskon
tinuierlichen Verfahren. Durch die Steuerung des Verfahrensab
laufes je nach den Erfordernissen kann es mehr kontinuierlich
oder mehr diskontinuierlich ausgestaltet sein. Das Rohabwasser
wird im Biofilter zu Abwasser gereinigt. Es wird periodisch
ausgetauscht und chargenweise behandelt. Durch die gemeinsame
Austauschphase durch Verdrängung einer vorangehenden behandelten
Charge durch eine nachfolgende noch zu behandelnde Charge an
Rohabwasser resultiert ein Gewinn an Behandlungszeit bzw.
Anlagenkapazität bei gleicher Baugröße. Überraschenderweise
tritt während dieses Verfahrensschrittes keine Vermischung des
gereinigten Abwassers der vorangehenden Charge mit dem belaste
ten Rohabwasser der nachfolgenden Charge ein.
Eine Erfindung kann auch unabhängig von der Austauschphase durch
Verdrängung bei einem gattungsähnlichen Verfahren darin gesehen
werden, daß bei Anfall hoher Mengen an Rohabwasser das Rohab
wasser kontinuierlich behandelt wird, indem das Rohabwasser
unter gleichzeitiger Abfuhr von Abwasser und unter Stoffaus
tausch durch den Biofilter geführt wird, und daß im Betrieb mit
hydraulischer Teillast und hoher Konzentration des zulaufenden
Rohabwassers das Rohabwasser diskontinuierlich behandelt wird,
indem das Rohabwasser chargenweise in den Biofilter eingebracht
wird und der Stoffaustausch in einer Umwälzphase ohne oder mit
reduzierter gleichzeitiger Zufuhr von Rohabwasser und Abfuhr
von Abwasser erfolgt.
Der Volumenaustausch kann auch verringert oder ganz eingestellt
werden. Es ist auch möglich, mit sehr verringertem Ablaufquasi
diskontinuierlich zu arbeiten oder diesen geringen Ablauf
zwischenzuspeichern und rückzuführen. Die Umwälzphase kann unter
Nutzung einer Pumpe, durch den Energieeintrag infolge einer
gezielten gerichteten Belüftung oder in sonstiger Weise
erfolgen.
Das neue Verfahren erlaubt es, bei chargenweiser Beschickung
graduell zwischen einer im Mittel mehr kontinuierlichen oder
einer im Mittel mehr diskontinuierlichen Betriebsweise zu
wechseln und somit je nach den Randbedingungen die Vorteile
beider Betriebsweisen zu nutzen und miteinander zu kombinieren.
So kann z. B. bei hoher Konzentration von Inhaltsstoffen im
Rohabwasser ein entsprechender Gewinn an Reaktionsgeschwindig
keit in der diskontinuierlichen Umwälzphase genutzt werden, da
die Reaktionsgeschwindigkeit der an der Reinigung des Rohab
wassers beteiligten Reaktionen mit steigender Konzentration
zunimmt. Diese Möglichkeit der Leistungssteigerung wird bei dem
neuen Verfahren weit besser genutzt als bei kontinuierlich
arbeitenden Verfahren der Biofiltration. Bei dem neuen Verfahren
ergibt sich ferner vorteilhaft eine periodische Belastung des
Biofilters über seine gesamte Höhe. Unterbelastete Zonen werden
vermieden, und es baut sich über die Höhe ein leistungsfähiger
Biofilm auf, der auch in etwa gleich an den Reaktionen beteiligt
ist. Zudem können die bei der periodischen Belastung auftreten
den zeitlichen Konzentrationsgradienten im Biofilter genutzt
werden, um eine Sorptionswirkung der Inhaltsstoffe des Rohab
wassers am Filterkorn hervorzurufen. Somit kann bei stoßartigen
Konzentrationserhöhungen im Rohabwasser eine maximale Entnahme
der Inhaltsstoffe erreicht werden.
Insbesondere ist es sinnvoll, wenn die Verdrängung derart
erfolgt, daß sich ein Teilaustausch des behandelten Abwassers
durch das Rohabwasser ergibt und so eine Überschreitung einer
festgelegten Konzentration im verdrängten Abwasser vermieden
wird. Das verdrängte behandelte Abwasser kann bei Einhaltung der
festgelegten Konzentration von Inhaltsstoffen abgeführt werden.
Die neue Charge wird dann der Biofiltration unterworfen, d. h.
es wird eine Umwälzphase durchgeführt mit weitgehend unver
dünntem Rohabwasser. Während dieser Umwälzphase findet der
Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhaltsstoffen im
Abwasser statt. Damit werden die Bedingungen für die Mikro
organismen auf dem Trägermaterial erheblich begünstigt.
Das neue Verfahren erlaubt es, auf Belastungsstöße hinsichtlich
Menge und Konzentration zu reagieren. Bei Anfall von hohen
Konzentrationen an Inhaltsstoffen im Rohabwasser wird die
Umwälzphase des Abwassers durch das Festbett und damit die Zeit
zwischen zwei Austauschphasen verlängert. Bei hoher hydrau
lischer Belastung mit verdünntem Rohabwasser wird die Umwälz
phase des Abwassers durch das Festbett und damit die Zeit
zwischen zwei Austauschphasen verkürzt.
Die Abführung des behandelten Abwassers aus dem Biofilter in der
Austauschphase erfolgt oben am Behälter. Damit bleibt die Durch
strömrichtung des Biofilters während der Befüllung, Entleerung
und Behandlung erhalten. Es können sich örtlich optimale Bedin
gungen ausbilden.
Durch sich im Biofilter ablagernde Inhalts- und Prozeßstoffe
sowie durch auf dem Trägermaterial aufwachsende Biomasse ist es
erforderlich, den Biofilter zu spülen. Der Biofilter kann in
Abhängigkeit von einem festgelegten Spülintervall oder vom
Erreichen eines festgelegten Druckverlustes im Festbett mit
Rohabwasser gespült werden. Die Spülung mit Rohabwasser - im
Gegensatz zu der Benutzung von Klarwasser - ist bei dem neuen
Verfahren vorteilhaft möglich. Mit dem Rohabwasser werden
abgelagerte Inhaltsstoffe aus dem Biofilter ausgetragen. Es
versteht sich, daß dieses Rohabwasser bei einer der nächsten
Chargen als ein zu behandelndes Abwasser dem Biofilter zugeführt
und dort entsprechend behandelt wird. So ist es auch möglich,
daß der letzte im Biofilter nach Beendigung der Spülung verblei
bende Teil des zum Spülen verwendeten Rohabwassers in einer
Umwälzphase behandelt wird. Diese Umwälzphase kann sich
unmittelbar an einen Spülvorgang anschließen.
Es ist vorteilhaft möglich, die Zusammensetzung des während der
Umwälzphase aus dem Biofilter austretenden Abgases zu messen und
für die Steuerung des Verfahrens zu verwenden. Andererseits wird
auch die Konzentration im Abwasser überwacht und gemessen. Im
Gegensatz zu den Konzentrationen im Rohabwasser oder Abwasser
ist z. B. die Sauerstoffkonzentration in der Abluft unproble
matisch mit wartungsfrei arbeitenden Geräten zu messen, da die
verwendeten Sonden nicht mit dem Abwasser in Berührung kommen.
Da während der diskontinuierlichen Umwälzphase eine abnehmende
Sauerstoffzehrung zu beobachten ist, die nach Abklingen der
aeroben Reinigungsvorgänge ganz zum Erliegen kommt, ist ein
entsprechender Reinigungserfolg in der Umwälzphase zuverlässig
festzustellen. Damit ist es möglich, die Umwälzphase zeitlich zu
steuern und so den Grad der Auslastung der Anlage zu überwachen.
Im Teillastbetrieb kann eine Wartephase eingefügt werden,
innerhalb der z. B. auch auf eine Belüftung verzichtet wird.
Während der Umwälzphase und/oder während der Austauschphase kann
der Biofilter belüftet werden. Damit können aerobe Bedingungen
eingestellt werden. Weiterhin ist es auch möglich, anoxische
Bedingungen herbeizuführen oder Behandlungsschritte unter
wechselnden Bedingungen durchzuführen. Um eine hohe Intensität
des Stoffaustausches zu erzielen, wird das in der Behandlung
befindliche Rohabwasser ohne Verdünnung mit Abwasser durch den
Biofilter umgewälzt.
Als Trägermaterial für die Mikroorganismen kann ein poröses
Material mit sorptiven Eigenschaften, insbesondere Aktivkohle,
eingesetzt werden. Auch die Löslichkeit von Substraten in
organischen Matrices kann genutzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an einem Fließbild erläu
tert. Das Rohabwasser wird gemäß Pfeil 1 einer mechanischen
Vorreinigungsstufe 2 zugeführt. Es gelangt zunächst in einen
Abscheider 3, der als Siebanlage ausgebildet sein kann. Über
eine Leitung 4, in der ein Ventil 5 vorgesehen ist, gelangt das
gesiebte Rohabwasser in einen Abscheider 6, in welchem eine
Trennung in Schwimmstoffe, Sinkstoffe und von diesen Stoffen
befreites Rohabwasser erfolgt. Der Abscheider 6 kann auch zur
Speicherung des Rohabwassers für die Spülung verwendet werden.
Die abgeschiedenen Schwimmstoffe werden über eine Leitung 7 in
eine Schlammleitung 8 überführt. Die abgeschiedenen Sinkstoffe
gelangen über eine Leitung 9 in eine Schneckenpresse 10, der
über eine Leitung 11 auch die im Abscheider 3 abgesiebten Stoffe
zugeführt werden. Eine Leitung 12 ermöglicht die Rückführung von
in der Schneckenpresse 10 abgeschiedenem Rohabwasser.
Das Rohabwasser aus dem Abscheider 6 gelangt über eine Leitung
13, in der ein Ventil 5 angeordnet ist, und über eine Pumpe 14
und die Leitung 15 in einen Biofilter 16, der in einem Behälter
17 ein Festbett 18 aufweist. Das Festbett 18 wird von unten nach
oben durchströmt. Der Behälter ist mit Überstand entsprechend
dem Wasserspiegel 19 im Behälter 17 aufgestaut. Oben am Behälter
17 befindet sich eine Ablaufleitung 20 mit Ventil 5. Von der
Ablaufleitung 20 zweigt eine Rückführleitung 21 ab, die zum
Beginn der Leitung 15 führt. In der Rückführleitung 21 ist ein
Ventil 5 und eine Umwälzpumpe 22 vorgesehen. Der Biofilter kann
eine Belüftung aufweisen, die ein Gebläse 23 besitzt, mit dessen
Hilfe Umgebungsluft gemäß Pfeil 24 angesaugt und über eine
Luftleitung 25, die unterhalb des Festbetts 18 in Düsen 26
endet, zum Ausströmen gebracht wird. Ein Lochboden 27 dient
einerseits der Strömungsführung und andererseits dem geordneten
räumlichen Aufbau des Festbetts 18.
In Parallelschaltung zu dem Abscheider 6 ist ein weiterer
Abscheider 28 vorgesehen, der über eine Leitung 29 mit Ventil 5
an die Leitung 4 angeschlossen ist. Ähnlich wie der Abscheider
6 erlaubt auch der Abscheider 28 die Trennung der Schwimmstoffe
und der Sinkstoffe von dem Rohabwasser mit den verbleibenden
Inhaltsstoffen. Das Rohabwasser wird über eine Leitung 30 mit
Ventil 5 im Nutzungsfall über die Leitung 13 und die Pumpe 14
dem Festbett 16 zugeführt. Eine Leitung 31 gestattet die
Rückführung der Sinkstoffe zu der Schneckenpresse 10. Über eine
Leitung 32 erfolgt die Abfuhr der Schwimmstoffe in die Schlamm
leitung 8.
Schließlich zweigt von der Ablaufleitung 20 noch eine Rücklei
tung 33 ab, die einerseits in die Leitung 4 und andererseits in
die Leitung 29 einmündet, wobei auch hier entsprechende Ventile
5 vorgesehen sind.
Das Verfahren kann wie folgt durchgeführt werden:
Über die Vorreinigungsstufe 2 gelangt Rohabwasser mit seinen Inhaltsstoffen über die Leitungen 13 und 15 vermittels der Pumpe 14 in den Behälter 17 des Biofilter 16. Diese Zufuhr wird beendet, sobald der Wasserspiegel 19 erreicht ist. Die Zufuhr des Rohabwassers kann wahlweise über den Abscheider 6 oder 28 erfolgen. Nach der Befüllung des Biofilter 16 schließt sich die Umwälzphase an, d. h. das Rohabwasser mit seinen Inhaltsstoffen wird vermittels der Umwälzpumpe 22 und der Rückführleitung 21 während der Umwälzphase fortlaufend durch das Festbett 18 geführt, wobei der Stoffaustausch und entsprechende Reaktionen mit und an den Mikroorganismen des Festbetts 18 stattfinden. Wenn aerobe Verhältnisse gewünscht werden, wird während dieser Behandlungs- und Umwälzphase das Gebläse 23 in Tätigkeit gesetzt.
Über die Vorreinigungsstufe 2 gelangt Rohabwasser mit seinen Inhaltsstoffen über die Leitungen 13 und 15 vermittels der Pumpe 14 in den Behälter 17 des Biofilter 16. Diese Zufuhr wird beendet, sobald der Wasserspiegel 19 erreicht ist. Die Zufuhr des Rohabwassers kann wahlweise über den Abscheider 6 oder 28 erfolgen. Nach der Befüllung des Biofilter 16 schließt sich die Umwälzphase an, d. h. das Rohabwasser mit seinen Inhaltsstoffen wird vermittels der Umwälzpumpe 22 und der Rückführleitung 21 während der Umwälzphase fortlaufend durch das Festbett 18 geführt, wobei der Stoffaustausch und entsprechende Reaktionen mit und an den Mikroorganismen des Festbetts 18 stattfinden. Wenn aerobe Verhältnisse gewünscht werden, wird während dieser Behandlungs- und Umwälzphase das Gebläse 23 in Tätigkeit gesetzt.
Ist in der Umwälzphase die Konzentration im Abwasser so ernie
drigt, daß festgelegte Grenzen unterschritten werden, kann die
nächste Charge Rohabwasser behandelt werden. Hierzu wird über
die Pumpe 14 diese nächste Charge von unten in den Behälter 17
eingebracht und das dort befindliche Abwasser der vorangehenden
Charge gleichzeitig über die Ablaufleitung gemäß Pfeil 34
abgeführt. Es schließt sich dann wieder eine Umwälz- und Behand
lungsphase an, und zwar mit Hilfe der Pumpe 22.
Bei Behandlung von konzentrierten Rohabwässern kann ein Teil
volumen des Behälters 17 ausgetauscht werden, ohne daß Rohab
wasser in den Ablauf gelangt. Je höher die Rezirkulationsrate
ist, umso niedriger ist in diesem Fall die zulässige Austausch
rate. Werden konzentrierte Rohabwässer behandelt, so dienen die
Abscheider 6 und 28 als Vorratstank für Rohwasser. Dazu wird die
Pumpe 22 betrieben. Während dieser Zeit füllen sich die Abschei
der 6 und 28 wieder mit Rohwasser.
Werden niedrig konzentrierte, verdünnte Rohabwässer behandelt,
so wird das Verfahren anders betrieben. In dem Maße, wie bei
einer Zulaufverdünnung die Konzentration sinkt und die hydrau
lische Belastung steigt, kann auf die diskontinuierliche
Behandlungsphase und ggf. auch auf die Rezirkulation verzichtet
werden. Die Anlage geht in einen quasi-kontinuierlichen Betrieb
über. In diesem Betriebszustand arbeiten die Pumpen 14 und 22
sowie das Gebläse 23 kontinuierlich, und es wird durchgehend
Abwasser über die Abwasserleitung 20 gemäß Pfeil 34 abgeführt.
Die Spülung des Festbetts 18 erfolgt ebenfalls mit Hilfe von
Rohabwasser aus den Abscheidern 6 oder 28. Dazu wird zunächst
einer der Abscheider 6 oder 28 in den Biofilter 16 entleert. Es
schließt sich der Spülvorgang unter Verwendung hoher Durchström
geschwindigkeiten für das als Spülwasser benutzte Rohabwasser
an. Sinnvollerweise kann der Spülvorgang durch Eintragen von
Spülluft über das Gebläse 23 begünstigt werden. Das Spülabwasser
gelangt über die Rückleitung 33 in den vorher entleerten
Abscheider 6 oder 28.
Nach abgeschlossener Spülung erfolgt die Behandlung des im
Biofilter 16 verbliebenen Wassers in der gleichen Weise wie die
Behandlung von Rohabwasser.
1
Pfeil
2
Vorreinigungsstufe
3
Abscheider
4
Leitung
5
Ventil
6
Abscheider
7
Leitung
8
Schlammleitung
9
Leitung
10
Schneckenpresse
11
Leitung
12
Leitung
13
Leitung
14
Pumpe
15
Leitung
16
Biofilter
17
Behälter
18
Festbett
19
Wasserspiegel
20
Ablaufleitung
21
Rückführleitung
22
Umwälzpumpe
23
Gebläse
24
Pfeil
25
Luftleitung
26
Düse
27
Lochboden
28
Abscheider
29
Leitung
30
Leitung
31
Leitung
32
Leitung
33
Rückleitung
34
Pfeil
Claims (11)
1. Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von
Rohabwasser in einem Biofilter, der ein in einem Behälter
angeordnetes Festbett aus einem mit Mikroorganismen bewachsenen
Trägermaterial aufweist, indem das Rohabwasser in den Behälter
eingebracht und das Abwasser in einer Umwälzphase durch das
Festbett geführt wird, wobei ein Stoffaustausch zwischen dem
Festbett und den Inhaltsstoffen im Abwasser erfolgt, und das
behandelte Abwasser aus dem Biofilter abgeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abführung des behandelten Abwassers aus
dem Biofilter in einer Austauschphase durch Verdrängung mit
einer weiteren Charge unbehandelten Rohabwassers erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verdrängung derart erfolgt, daß sich ein Teilaustausch des
behandelten Abwassers durch das Rohabwasser ergibt und so eine
Überschreitung einer festgelegten Konzentration im verdrängten
Abwasser vermieden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Anfall von hohen Konzentrationen an Inhaltsstoffen im
Rohabwasser die Umwälzphase des Abwassers durch das Festbett und
damit die Zeit zwischen zwei Austauschphasen verlängert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei hoher hydraulischer Belastung mit verdünntem
Rohabwasser die Umwälzphase des Abwassers durch das Festbett und
damit die Zeit zwischen zwei Austauschphasen verkürzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abführung des behandelten Abwassers aus dem Biofilter in der
Austauschphase oben am Behälter erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Biofilter in Abhängigkeit von einem festgelegten Spülintervall
oder vom Erreichen eines festgelegten Druckverlustes im Festbett
mit Rohabwasser gespült wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
letzte im Biofilter nach Beendigung der Spülung verbleibende
Teil des zum Spülen verwendeten Rohabwassers in einer Umwälz
phase behandelt wird.
8. Verfahren nach einem der varangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zusammensetzung des während der Umwälz
phase aus dem Biofilter austretenden Abgases gemessen und für
die Steuerung des Verfahrens verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der varangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß während der Umwälzphase und/oder während der
Austauschphase der Biofilter belüftet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Trägermaterial für die Mikroorganismen ein poröses Material mit
sorptiven Eigenschaften, insbesondere Aktivkohle, eingesetzt
wird.
11. Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von
Rohabwasser in einem Biofilter, der ein in einem Behälter
angeordnetes Festbett aus einem mit Mikroorganismen bewachsenen
Trägermaterial aufweist, indem das Rohabwasser in den Behälter
eingebracht und das Abwasser durch das Festbett geführt wird,
wobei ein Stoffaustausch zwischen dem Festbett und den Inhalts
stoffen im Abwasser erfolgt, und das behandelte Abwasser aus dem
Biofilter abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anfall
hoher Mengen an Rohabwasser das Rohabwasser kontinuierlich
behandelt wird, indem das Rohabwasser unter gleichzeitiger
Abfuhr von Abwasser und unter Stoffaustausch durch den Biofilter
geführt wird, und daß im Betrieb mit hydraulischer Teillast und
hoher Konzentration des zulaufenden Rohabwassers das Rohabwasser
diskontinuierlich behandelt wird, indem das Rohabwasser chargen
weise in den Biofilter eingebracht wird und der Stoffaustausch
in einer Umwälzphase ohne oder mit reduzierter gleichzeitiger
Zufuhr von Rohabwasser und Abfuhr von Abwasser erfolgt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145311 DE19645311A1 (de) | 1996-11-04 | 1996-11-04 | Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter |
AU53155/98A AU5315598A (en) | 1996-11-04 | 1997-11-01 | Method of phased biological treatment of raw untreated sewage in a biofilter |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145311 DE19645311A1 (de) | 1996-11-04 | 1996-11-04 | Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19645311A1 true DE19645311A1 (de) | 1998-05-07 |
Family
ID=7810543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996145311 Withdrawn DE19645311A1 (de) | 1996-11-04 | 1996-11-04 | Verfahren zur phasenweisen biologischen Behandlung von Rohabwasser in einem Biofilter |
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WO (1) | WO1998019969A2 (de) |
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