DE19643142C1 - Behälter zum Kompostieren von Abfall - Google Patents
Behälter zum Kompostieren von AbfallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter zum kompostieren von Abfall mit einer Zuluft
einrichtung, einer Ablufteinrichtung und einem Lochboden.
Ein derartiger Behälter ist aus der DE 38 29 018 bekannt. Durch die Zulufteinrichtung wird Zuluft dem
Raum unter dem Lochboden zugeführt. Auf dem Lochboden liegen die zu kompo
stierenden Abfälle, die organische Bestandteile enthalten, in Form einer Schüttung
bzw. eines Haufwerks. Die Zuluft durchströmt die Löcher oder sonstigen Öffnungen
in dem Lochboden und gelangt von dort in das Abfall-Haufwerk. Nach dem Durch
strömen der Abfälle, das im wesentlichen von unten nach oben erfolgt, wird die Ab
luft vom oberen Bereich des Behälters durch die Ablufteinrichtung abgezogen. Sie
kann den Abfällen ganz oder teilweise erneut zugeführt werden.
Es sind Ausführungsformen bekannt, bei denen der Raum unter dem Lochboden in
einzelne Luftkammern unterteilt ist, wobei diese Luftkammern jeweils eine separate
Luftzuführung haben können. Die den Luftkammern zugeführte Luftmenge kann über
Drosselklappen gesteuert werden.
Bei einer anderen vorbekannten Ausführungsform befindet sich unter dem Lochbo
den ein einziger großer Luftkastenraum, in den alle Lochbodenöffnungen ohne wei
tere Steuermöglichkeit münden.
Die vorbekannten Lösungen haben den Nachteil, daß randgängige Strömungseffek
te eine gleichmäßige Durchströmung des Rottegutes verhindern. Das Rottegemisch
bleibt in der Querschnittsmitte unbelüftet, während die Randzonen schneller den ge
wünschten Rottegrad erreichen. Die so in der Haufwerksmitte entstehenden Zonen
niedrigeren Rottegrades verursachen bei der anschließenden Lagerung unange
nehme Gerüche und verschlechtern bei der Durchmischung des Kompostes den
Gesamtrottegrad.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Behälter der eingangs angegebenen Art vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß unter dem Lochboden
mehrere Gasführungskanäle bzw. Luftführungskanäle angeordnet sind. Hierdurch
wird eine gleichmäßigere Durchströmung des als Haufwerk auf dem Lochboden lie
genden Rottegutes erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Gasführungskanäle bzw. Luftführungskanäle weisen vorzugsweise einen sich
verjüngenden Querschnitt auf. Hierdurch wird eine weitere Vergleichmäßigung der
Durchströmung des Rottegutes erreicht.
Vorzugsweise verlaufen die Öffnungen im Lochboden in Strömungsrichtung des Ga
ses bzw. der Luft konisch. Die Öffnungen im Lochboden sind also als Düsen aus
gebildet, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit und somit der dynamische Druck
erhöht werden, so daß eine größere Eindringtiefe des Gases bzw. der Luft in das
Rottegemisch erreicht wird.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß den in der
Mitte des Behälters verlaufenden Gasführungskanälen Ventilatoren mit einer höhe
ren Leistung zugeordnet sind. Die mittig unter dem Rottegemisch verlaufenden Ka
näle sind mit stärkeren Ventilatorleistungen ausgestattet als die randgängigen Kanä
le. Auch hierdurch wird eine größere Eindringtiefe in das Rottegemisch erreicht.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Luft über
Drosselklappen in die Kanäle einströmt.
Vorteilhaft ist es, wenn der Querschnitt der Gasführungskanäle bzw. Luftführungska
näle veränderbar ist.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind statt dessen oder zusätzlich die
von den Gasführungskanälen bzw. Luftführungskanälen abzweigenden Düsenquer
schnitte veränderbar.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere Gasführungskanäle in eine in dem Behälter vorgesehene Bypassleitung
münden. Es ist auch möglich, mehrere Bypassleitungen vorzusehen. Die Bypasslei
tung bzw. Bypassleitungen verlaufen an dem Rottegut vorbei, vorzugsweise im we
sentlichen von unten nach oben in den Raum über dem Rottegut. Vorzugsweise be
findet sich die Mündung eines Gasführungskanals in eine Bypassleitung am Ende
des Gasführungskanals. Es ist aber auch möglich, die zur Bypassleitung führende
Mündung an einer Steile zwischen dem Anfang und dem Ende des Gasführungska
nals vorzusehen. Die Mündung des Gasführungskanals in die Bypassleitung erfolgt
vorzugsweise durch den Lochboden hindurch, also durch eine in dem Lochboden
vorgesehene Öffnung.
Vorteilhaft ist es, wenn die Verbindung zwischen dem Gasführungskanal und der
Bypassleitung aufsteuerbar ist. Dann ist es möglich, je nach Bedarf einen Teil des
Luftstroms durch die Bypassleitung abzuzweigen. Es ist ferner vorteilhaft, wenn die
Verbindung zwischen Gasführungskanal und Bypassleitung ganz oder teilweise auf
steuerbar ist, vorzugsweise durch eine Drosselklappe. Dann kann die Luftmenge
durch die Bypassleitung den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden.
Vorzugsweise wird die Bypassleitung durch im wesentlichen vertikale Wände gebil
det. Hierfür können gesonderte Wände vorgesehen werden. Teilweise können auch
die Seitenwandungen des Behälters verwendet werden.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Bypassleitung durch den Raum zwischen einer Behälterwand, vorzugsweise der
Hauptzugangstür, und einer vertikalen Wand, vorzugsweise einer Stauwand, gebil
det wird. Es ist vorteilhaft, im Bereich der Hauptzugangstür des Behälters, durch die
die Beladung und Endladung erfolgt, eine Stauwand vorzusehen, um zu gewährlei
sten, daß das Rottegut während des Einbringvorgangs zuverlässig in dem Behälter
bleibt und nicht mit zunehmender Schütthöhe in Folge der Bildung eines Schüt
tungskegels teilweise aus der Hauptzugangstür herausrieselt. Durch die Stauwand
kann dies verhindert werden und erreicht werden, daß der Raum innerhalb des Be
hälters vollständig ausgenutzt werden kann. Die Stauwand verläuft vorzugsweise
parallel zur Hauptzugangstür und in einem nicht zu großen Abstand von dieser.
Wenn eine derartige Stauwand vorgesehen ist, kann der zwischen ihr und der
Hauptzugangstür befindliche Raum besonders vorteilhaft als Bypassleitung genutzt
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten
Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. A einen Querschnitt durch einen Rottebehälter,
Fig. B eine perspektivische Ansicht des Rottebehälters,
Fig. C einen Querschnitt durch eine als Düse ausgebildete Öffnung in dem
Lochboden und
Fig. D einen Längsschnitt durch einen Rottebehälter einer abgewandelten
Ausführungsform.
Der in der Fig. B in einer räumlichen Gesamtanordnung einschließlich der Luftfüh
rung gezeigte Behälter 1 zum kompostieren von organische Bestandteile enthalten
dem Abfall besitzt in seinem unteren Bereich konische Gasführungskanäle bzw.
Luftführungskanäle 2, die unter dem Lochboden 11 angeordnet sind. Die Luftzufüh
rung erfolgt über eine Stirnseite des rechteckigen, länglichen Behälters 1. Dement
sprechend verlaufen die Kanäle 2 in Längsrichtung des Behälters 1. Dies ist insbe
sondere dann vorteilhaft, wenn in einer Anlage mehrere Behälter nebeneinander
aufgestellt werden, wobei die Beladung und Entladung des Behälters jeweils von der
Stirnseite her erfolgt.
Am Beginn der Kanäle sind Ventilatoren 3 angeordnet, wobei jedem Kanal 2 ein
Ventilator 3 zugeordnet ist. Dabei haben die Ventilatoren 3, die sich in der Mitte des
Behälters 1 befinden, eine höhere Leistung als die Ventilatoren im linken und rech
ten Randbereich. Die Zuluft strömt durch die sich in Längsrichtung verjüngenden
Kanäle und von dort durch die Öffnungen in dem Lochboden 11.
In der Fig. C ist eine dieser Öffnungen vergrößert dargestellt. Sie verläuft in Strö
mungsrichtung konisch, besitzt also einen sich von unten nach oben verjüngenden
Querschnitt und ist auf diese Weise als Düse 9 ausgestaltet. Hierdurch ist die Strö
mungsgeschwindigkeit vb am Ausgang größer als die Strömungsgeschwindigkeit va
am Eingang der Düse 9.
Die Fig. A zeigt einen Querschnitt durch den Behälter 1. Ferner ist ein Luftgeschwin
digkeitsprofil in Form einer Parabel eingezeichnet, welches die Strömungsgeschwin
digkeit in den verschiedenen Kanälen 2 veranschaulicht. Die im mittleren Kanal 2
durch dessen Düsen ausströmende Luft weist die Geschwindigkeit v₁ auf. Diese Ge
schwindigkeit ist größer als die Geschwindigkeit v₂ und v₃ in den daneben liegenden
Kanälen, wobei die Geschwindigkeit v₂ wiederum größer ist als die Geschwindigkeit
v₃ in den randseitigen Kanälen. Die Fig. A zeigt damit das durch die Erfindung er
reichbare, erwünschte Geschwindigkeitsprofil mit einer hohen Strömungsgeschwin
digkeit in der Mitte des Behälters 1, also längs dessen Mittenachse, und mit einer
zum Rand hin kleiner werdenden Geschwindigkeit.
Die Luftaustrittsöffnungen in dem Lochboden sind stets nur dem in Längsrichtung
verlaufenden Kanal zugeordnet.
Wie aus Fig. B ersichtlich, wird die durch das Rottegemisch hindurchgetretene Luft
unter der Decke des Rottebehälters abgesaugt, und zwar über eine Anzahl von Öff
nungen. Vorzugsweise sind so viele Abluftöffnungen wie Zuluftöffnungen vorhanden.
Die Abluft wird zunächst über einen Luft/Luft-Wärmetauscher 4 und anschließend
über einen Luft/Wasser-Wärmetauscher 5 geführt. Sie tritt dann in einen von allen
Ventilatoren 3 gemeinsam abgesaugten Luftraum ein. Die Luftmengensteuerung er
folgt über drehzahlgeregelte Ventilatoren 3 und/über Drosselklappen. Die Ansaugöff
nungen werden an den gemeinsamen Luftraum angeschlossen. Die Fig. B zeigt fer
ner das Frischluftventil 7 und das Abluftventil 8.
Der Behälter 1 ist geschlossen. Er ist vorzugsweise wärmeisoliert. Der Behälter kann
im Frischluftbetrieb und/oder im Umluftbetrieb betrieben werden. Es ist möglich, mit
stoffwechselproduktgesteuerter Luftmenge und/oder mit einer Luftbefeuchtungsvor
richtung zu arbeiten. Ferner kann die Anlage derart betrieben werden, daß über die
Luftführungskanäle auch das während des Rotteprozesses nach unten austretende
Sickerwasser abgeleitet wird. Die Luftführungskanäle können also derart ausgestal
tet sein, daß sie zur Ableitung des während des Rotteprozesses durch die Öffnungen
im Lochboden nach unten austretende Sickerwasser geeignet sind.
Die Fig. D zeigt eine abgewandelte Ausführungsform in einem Längsschnitt. Der
unter dem Lochboden 11 des Behälters 1 angeordnete Gasführungskanal bzw.
Luftführungskanal 2 wird durch eine Lüftungsanlage 26 mit einem Gemisch von Zu
luft und Umluft versorgt, ebenso die in der Zeichnung nicht dargestellten weiteren
Luftführungskanäle, die sich davor und dahinter befinden. Der konische Luftfüh
rungskanal 2 besitzt einen sich verjüngenden Querschnitt. Die Lüftungsanlage 26 ist
am hinteren Ende des Behälters 1 angeordnet. Das Ende des Luftführungskanals 2
befindet sich am vorderen Ende des Behälters 1 im Bereich von dessen Haupttüre
23. Hinter der Haupttüre 23 ist in einem nicht zu großen Abstand von dieser eine
parallel zur Haupttüre 23 verlaufende, vertikale Stauwand 22 angeordnet.
Der Luftführungskanal 2 mündet in eine in dem Behälter 1 vorgesehene Bypasslei
tung 27, die durch den Raum zwischen der Hauptzugangstür 23 und der Stauwand
22 gebildet wird. Die Mündung des Luftführungskanals 2 in die Bypassleitung 27 be
findet sich am Ende des Luftführungskanals 2. Sie wird durch eine Öffnung in dem
Lochboden 11 gebildet, die durch eine Drosselklappe 21 ganz oder teilweise auf
steuerbar ist. Die Aufsteuerbarkeit kann stufenlos oder in Stufen realisiert sein.
Durch die am Ende des konischen Luftführungskanals 2 vorgesehene Drosselklappe
21 kann die Luft über die Bypassleitung 27 geführt werden. Hierdurch kann die Luft
menge in den Düsen 25 im Lochboden 11 gesteuert werden. Die Anordnung der
Bypassleitung am Ende des Luftführungskanals 2 hat den Vorteil, daß zwischen
Ventilatoraustritt (Austritt der Luft aus der Lüftungsanlage 26 in den Beginn des
Luftführungskanals 2) und den Düsen 25 keine Verluste (Druckverluste/Luftmengen
verluste) durch Drosselklappen auftreten und der volle dynamische Druck wirken
kann. Weiterhin wird die Kondensatbildung an der Tür herabgesetzt und die Abluft
über dem Rottegemisch auch in den nicht optimal durchströmten Ecken besser ge
führt.
Vorteilhaft ist es, wenn mehrere Luftführungskanäle parallel zueinander und im Ab
stand voneinander angeordnet sind und wenn sich am Ende jedes Luftführungska
nals eine aufsteuerbare Drosselklappe befindet. Durch unterschiedliche Klappenstel
lungen der Drosselklappen an den Enden der einzelnen Luftführungskanäle kann die
Luft vorteilhafter als bisher gesteuert werden.
Wie aus der Fig. D ersichtlich, wird die Abluft über dem Rottegemisch abgezogen.
Sie kann ganz oder teilweise im Kreislauf geführt werden.
Claims (10)
1. Behälter zum kompostieren von Abfall mit einer Zulufteinrichtung, einer Ab
lufteinrichtung und einem Lochboden (11),
dadurch gekennzeichnet,
daß unter dem Lochboden mehrere Gasführungskanäle (2) angeordnet sind,
die einen sich verjüngenden Querschnitt aufweisen.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (9) im
Lochboden (11) in Strömungsrichtung des Gases konisch verlaufen.
3. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß den in der Mitte des Behälters (1) verlaufenden Gasführungskanälen (2)
Ventilatoren (3) mit einer höheren Leistung zugeordnet sind.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gas bzw. die Luft über Drosselklappen in die Kanäle (2) einströmt.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Gasführungskanäle (2) veränderbar ist.
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die von den Gasführungskanälen (2) abzweigenden Düsenquerschnitte
veränderbar sind.
7. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Gasführungskanäle (2) in eine in dem Behälter (1) vor
gesehene Bypassleitung (27) münden.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwi
schen Gasführungskanal (2) und Bypassleitung (27) aufsteuerbar ist, vorzugs
weise durch eine Drosselklappe (21).
9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypasslei
tung (27) durch im wesentlichen vertikale Wände gebildet wird.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bypassleitung (27) durch den Raum zwischen einer Behälterwand, vorzugswei
se der Hauptzugangstür (23), und einer vertikalen Wand, vorzugsweise einer
Stauwand (22), gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996143142 DE19643142C1 (de) | 1996-09-10 | 1996-10-18 | Behälter zum Kompostieren von Abfall |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19643142C1 true DE19643142C1 (de) | 1997-12-11 |
Family
ID=7805142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996143142 Expired - Lifetime DE19643142C1 (de) | 1996-09-10 | 1996-10-18 | Behälter zum Kompostieren von Abfall |
Country Status (1)
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