DE19636659C2 - Fluidbetriebenes Schlagwerk mit automatischer Hubumschaltung - Google Patents
Fluidbetriebenes Schlagwerk mit automatischer HubumschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein fluidbetriebenes Schlagwerk mit einem in
einem Arbeitszylinder beweglichen und auf ein Werkzeug
aufschlagenden Schlagkolben sowie einer Steuerung mit einem in
einem Steuerventil beweglichen Steuerschieber, wobei der
Schlagkolben zwei unterschiedlich große Kolbenflächen aufweist, von
denen die kleinere, in Richtung des Rückhubs wirksame Kolbenfläche
ständig mit einer unter Arbeitsdruck stehenden Druckleitung und die
größere, in Richtung des Arbeitshubs wirksame Kolbenfläche über das
Steuerventil wechselweise mit der Druckleitung und einer drucklosen
Rücklaufleitung verbunden ist. Der Steuerschieber weist dabei zwei
unterschiedlich große, in zueinander entgegengesetzter
Bewegungsrichtung wirksame Schieberflächen auf, deren kleinere, in
Richtung der Rückhubstellung des Steuerschiebers auf diesen
einwirkende Steuerfläche ständig mit der Druckleitung und deren
größere Schieberfläche über eine zwischen den Kolbenflächen
angeordnete Umfangsnut jeweils lediglich zeitweilig sowie abwechselnd
mit der Druck- bzw. der Rücklaufleitung in Verbindung steht.
Fluidbetriebene Schlagwerke, insbesondere Hydraulikhämmer, werden
zur Materialzerkleinerung (Gesteins- oder Betonzerkleinerung)
eingesetzt. Diese Zerkleinerung wird dadurch erreicht, daß die
kinetische Energie eines Schlagkolbens durch Aufschlag auf ein
Werkzeug über dieses und die Werkzeugspitze in das zu bearbeitende
Material eingeleitet und dort in Zerstörungsarbeit umgewandelt wird. Je
nach der Härte des zu bearbeitenden Materials wird nur ein Teil der
kinetischen Energie in Zerstörungsarbeit umgewandelt; der nicht
umgewandelte Energieanteil wird über das Werkzeug in den
Schlagkolben reflektiert und kann mit entsprechender Einrichtung zur
Erhöhung der Schlagzahl benutzt werden. Im Gegensatz dazu wird bei
weicherem Material die Schlagenergie vollständig in Zerstörungsarbeit
umgewandelt. Je weicher das Material ist, desto größer ist die vom
Werkzeug ausgehende Zerstörungswirkung und desto tiefer dringt das
Werkzeug in das Material ein.
Arbeitsvorgänge, bei denen die aufgebrauchte Schlagenergie höher ist
als die zur Materialzerkleinerung erforderliche, sind aus Gründen der
daraus resultierenden erhöhten Beanspruchung des Schlagwerks
unerwünscht. Die schnelle Anpassung der Schlagenergie an alle
Betriebszustände stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine lange
Lebensdauer des Schlagwerks und für eine optimierte
Materialzerkleinerung dar.
Die Druckschrift DE 31 15 361 A1 beschreibt ein fluidbetriebenes
Schlagwerk mit Hubumschaltung, bei dem ein innerhalb eines
Arbeitszylinders beweglicher Schlagkolben unter Einwirkung einer mit
einem Steuerschieber ausgestatteten Steuerung auf ein Werkzeug
aufschlägt; die Steuerung löst dabei wechselweise Bewegungen des
Schlagkolbens in Richtung des Arbeitshubs und in Richtung des
Rückhubs aus.
Die Steuerleitung, die von dem Arbeitszylinder in das den
Steuerschieber aufnehmende Steuerventil führt, ist in mehrere
Zweigleitungen aufgeteilt, die axial gestaffelt in den Arbeitszylinder
einmünden und mit einem weiteren Zylinder in Verbindung stehen, in
dem ein Kolben - entgegen der Rückstellwirkung einer Feder -
verschiebbar ist und mit dem Anstieg eines an ihm angreifenden
Steuerdrucks zunehmend mehr Zweigleitungen verschließt.
Dementsprechend beeinflußt die Höhe des Steuerdrucks den
Umschaltzeitpunkt des Steuerschiebers während des Schlagkolben-
Rückhubs, so daß durch Änderung des Steuerdrucks die
Schlagfrequenz und die Einzelschlagenergie verändert werden können.
Der Steuerdruck wird dabei von der Vorschubkraft oder der Drehkraft
eines Bohrstranges oder vom Versorgungsdruck abgeleitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fluidbetriebenes
Schlagwerk in der Weise auszugestalten, daß die Einzelschlagenergie
reduziert wird, bevor das zu zerkleinernde Material bricht.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß sich die Lage
der normalerweise vorhandenen Aufschlagebene auf das Werkzeug in
Richtung des Arbeitshubs verschiebt, falls das Werkzeug
(normalerweise ein Meißel) in das zu zerkleinernde Material eindringt.
Die erwähnte Lageänderung wird erfindungsgemäß dazu ausgenutzt,
eine Vorsteuerung, welche das die Umsteuerung der Kolbenbewegung
auslösende Steuerventil beeinflußt, zu aktivieren. Während des
unmittelbar nachfolgenden Rückhubs wird eine Kurzhubleitung für die
Beaufschlagung des Steuerschiebers des Steuerventils mit dem
Arbeitsdruck freigeschaltet mit der Folge, daß der Steuerschieber unter
Einwirkung seiner größeren, druckbeaufschlagten Schieberfläche
vorzeitig in die Arbeitshubstellung überführt wird.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es somit, mit jedem
Einzelschlag des Schlagkolbens auf die Eigenschaften und das
Verhalten des zu zerkleinernden Materials zu reagieren: Falls das
Werkzeug in das zu zerkleinernde Material eindringt, führt der
Schlagkolben nur einen kleinen Hub aus mit der Folge, daß die
Einzelschlagenergie gering ist. Falls das Werkzeug nicht in das zu
zerkleinernde Material eindringt, führt der Schlagkolben einen großen
Hub aus, so daß die Einzelschlagenergie einen Höchstwert aufweist.
Vorzugsweise ist die Vorsteuerung als mit einer Rückstellung
versehenes Vorsteuerventil ausgebildet, welches durch der Wirkung
der Rückstellung entgegengerichtete Kraftbeaufschlagung aus seiner
Öffnungs- in eine Sperrstellung überführt werden kann, wobei in der
Öffnungsstellung eine Verbindung der (mit dem Anspruch 1
angesprochenen) Zusatzleitung und der Kurzhubleitung vorhanden und
diese Verbindung in der Sperrstellung unterbrochen ist. Die der
Rückstellung entgegenwirkende Verstellkraft wird dadurch
hervorgerufen, daß der zeitweilig in einer Vorsteuerleitung herrschende
Arbeitsdruck auf eine in Richtung der Sperrstellung wirksame
Verstellfläche des Vorsteuerventils einwirkt (Anspruch 2).
Im Rahmen der Erfindung ist die größere Schieberfläche des
Steuerschiebers an eine Umsteuerleitung angeschlossen, deren
Einmündung in den Zylinderraum des Arbeitszylinders sich im Bereich
der druckentlasteten Umfangsnut (zwischen den beiden Kolbenflächen
des Schlagkolbens) befindet, falls der Schlagkolben die vorgesehene
normale Aufschlagstellung einnimmt; dementsprechend ist zu diesem
Zeitpunkt lediglich die kleinere Schieberfläche in Richtung auf die
Rückhubstellung des Steuerschiebers wirksam. Weiterhin steht die
Vorsteuerleitung über eine Einmündung mit dem Zylinderraum des
Arbeitszylinders in Verbindung, wobei die erwähnte Einmündung - in
Richtung des Arbeitshubs des Schlagkolbens gesehen - hinter der
Einmündung der Umsteuerleitung angeordnet ist (Anspruch 3).
Diese gegenseitige Zuordnung der beiden Einmündungen wirkt sich
dahingehend aus, daß im Normalbetrieb - d. h. solange das Werkzeug
nicht in das zu zerkleinernde Material eindringt - im Laufe der
Arbeitshubbewegung des Schlagkolbens lediglich die Einmündung der
Umsteuerleitung freigeschaltet und dabei über die Umfangsnut des
Schlagkolbens eine Verbindung mit einer drucklos gehaltenen
Rücklaufleitung hergestellt wird. Aufgrund des Druckabfalls in der
Umsteuerleitung bewegt sich der Steuerschieber unter Einwirkung der
auf seine kleinere Schieberfläche einwirkenden Rückstellkraft in die
Rückhubstellung.
Falls das Werkzeug in das zu zerkleinernde Material eindringt und
demzufolge der Schlagkolben in Arbeitshubrichtung über die
Normallage hinaus ausfährt, wird auch die Einmündung der
Vorsteuerleitung freigeschaltet und über die bereits erwähnte
Umfangsnut druckentlastet. Dementsprechend verschiebt sich das
Vorsteuerventil unter Einwirkung der angreifenden Rückstellkraft aus
seiner Sperr- in die Öffnungsstellung.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsteuerventil eine in Richtung
seiner Öffnungsstellung wirksame Verstellfläche aufweist, welche über
die Druckleitung mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt und kleiner
ausgebildet ist als die in Richtung der Sperrstellung wirksame
Verstellfläche (Anspruch 4). Bei dieser Ausführungsform ist das
Vorsteuerventil also mit einer rein hydraulisch wirksamen Rückstellung
ausgestattet.
Statt dessen kann der kleineren Verstellfläche des Vorsteuerventils
auch ein mechanisch wirksames Rückstellelement parallelgeschaltet
sein, wobei die sich daraus ergebende Gesamt-Rückstellkraft kleiner
ist als die von der größeren Verstellfläche bei deren
Druckbeaufschlagung erzeugte Gegenkraft (Anspruch 5). Diese
kombinierte mechanisch-hydraulische Rückstellung hat zur Folge, daß
das Schlagwerk beim Anfahren jeweils zunächst im Kurzhubbetrieb
arbeitet.
Abweichend von der Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 bzw. 5 kann
das Vorsteuerventil auch derart ausgestaltet sein, daß seine
Rückstellung rein mechanisch ausgelöst wird (Anspruch 6).
Es versteht sich von selbst, daß auch die in Richtung der Sperrstellung
wirksame Verstellfläche des Vorsteuerelements zur Unterstützung des
Umschaltvorgangs ein mechanisches Stellelement (insbesondere ein
Federelement) aufweisen kann. In diesem Fall arbeitet das Schlagwerk
beim Anfahren jeweils zunächst im Langhubbetrieb.
Bei einer Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes geht von der
Vorsteuerleitung eine Vorsteuerabzweigleitung aus, die - getrennt von
der Zusatzleitung - an den Ausgang des Vorsteuerventils
angeschlossen und in dessen Sperrstellung mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagt ist (Anspruch 7).
Soweit nicht besondere Umstände oder geometrische Verhältnisse
vorliegen, sollte die Vorsteuerabzweigleitung mit einem
Strömungswiderstand - vorzugsweise in Gestalt einer Blende -
ausgestattet sein.
Im einfachsten Fall läßt sich die hydraulische Rückstellung des
Vorsteuerventils dadurch verwirklichen, daß ihre kleinere Verstellfläche
über eine Vorsteuerrückstelleitung an
die mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Druckleitung angeschlossen ist
(Anspruch 8).
Die Vorsteuerdruckleitung ihrerseits sollte eingangsseitig derart an das
Vorsteuerventil angeschlossen sein, daß in dessen Sperrstellung die
Vorsteuerdruckleitung mit der Vorsteuerabzweigleitung in Verbindung
steht (Anspruch 9). Auf diese Weise kann das Vorsteuerventil über
seine größere Verstellfläche entsprechend bewegt bzw. in der
Sperrstellung festgehalten werden, solange die mit der
Vorsteuerabzweigleitung verbundene Vorsteuerleitung nicht
freigeschaltet und dabei druckentlastet wird.
Das Vorsteuerventil ist weiterhin derart ausgebildet, daß in seiner
Öffnungsstellung die Kurzhubleitung gleichzeitig mit der Zusatzleitung
und der Vorsteuerabzweigleitung in Verbindung steht (Anspruch 10).
Auf diese Weise können die Druckverhältnisse in den drei miteinander
verbundenen Leitungen sich gegenseitig beeinflussen bzw. aneinander
anpassen. Dies gilt insbesondere für die Druckverhältnisse in der
Zusatzleitung und in der Vorsteuerabzweigleitung sowie in der
Vorsteuerleitung, falls die Kurzhubleitung (zeitweilig während des
Arbeitshubs des Schlagkolbens) blockiert ist. Die in Rede stehende
Verknüpfung hat zur Folge, daß die Vorsteuerabzweigleitung in der
Öffnungsstellung des Vorsteuerventils immer druckentlastet bleibt, da
auch die Steuerleitung drucklos ist und demzufolge das Vorsteuerventil
in seiner Öffnungsstellung gehalten wird.
Erfindungsgemäß steht die Kurzhubleitung über eine Einmündung mit
dem Zylinderraum des Arbeitszylinders in Verbindung, die - in Richtung
des Arbeitshubs gesehen - hinter der Einmündung der Vorsteuerleitung
liegt (Anspruch 11). Diese Ausgestaltung hat zur Folge, daß im Laufe
der Rückhubbewegung des Schlagkolbens von diesem zunächst die
Kurzhubleitung freigeschaltet, dadurch dem Arbeitsdruck ausgesetzt
und gleichzeitig die Vorsteuerleitung mit Druck beaufschlagt wird mit
der Folge, daß das Vorsteuerventil - vorzeitig nach einem Kurzhub - in
seine Sperrstellung überführt wird. Ebenso schaltet das Steuerventil in
die Arbeitshubstellung um.
Abweichend von der zuvor beschriebenen Ausgestaltung (mit
ausgangsseitig angeschlossener Vorsteuerabzweigleitung und
Zusatzleitung) kann das Vorsteuerventil ausgangsseitig zusätzlich über
eine Schaltleitung an die Wechseldruckleitung für den hinteren
Zylinderraumabschnitt angeschlossen sein (Anspruch 12).
Dabei besteht in der Sperrstellung lediglich eine Verbindung zwischen
der Vorsteuerdruckleitung und der Vorsteuerabzweigleitung, während
die Kurzhub-, Zusatz- und Schaltleitung durch das Vorsteuerventil
gesperrt sind.
In der Öffnungsstellung sind einerseits die Vorsteuerabzweig- und
Schaltleitung und andererseits die Kurzhubleitung sowie die
Zusatzleitung über das Vorsteuerventil miteinander verbunden,
während die Vorsteuerdruckleitung gesperrt ist.
Die mit dieser Ausgestaltung erzielte Wirkung besteht darin, daß das
Vorsteuerventil in jedem Fall erst in die Sperrstellung umschalten kann,
nachdem der Steuerschieber die Arbeitshubstellung eingenommen hat
und dementsprechend in der Wechseldruckleitung für den hinteren
Zylinderraumabschnitt der Arbeitsdruck anliegt, der über die
Schaltleitung auch auf die Vorsteuerabzweigleitung und
Vorsteuerleitung einwirkt.
Abweichend von den bisher beschriebenen Ausführungsformen kann
die mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte Kurzhubleitung unter
Zwischenschaltung einer druckgesteuerten Zeitschalteinheit an den
Eingang des Vorsteuerventils angeschlossen sein; die Zeitschalteinheit
ist dabei unwirksam geschaltet, solange in der mit dem hinteren
Zylinderraumabschnitt verbundenen Wechseldruckleitung der
Arbeitsdruck anliegt (Anspruch 13).
Die Zeitschalteinheit weist einen Drucksensor, ein von diesem
angesteuertes Zeitglied und ein von diesem beeinflußtes Absperrventil
auf, wobei der Drucksensor den in der Vorsteuerdruckleitung
anliegenden Arbeitsdruck in ein Steuersignal umwandelt und abhängig
von dessen Größe über das Zeitglied die Zeitspanne einstellt, während
der das Absperrventil die Öffnungsstellung einnimmt (Anspruch 14).
Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht darin,
daß sich die Größe des etwa ausgelösten "Kurzhubs" - durch
geeignete Einstellung des Zeitglieds - variieren und auch von außen
(manuell, ferngesteuert) beeinflussen läßt.
Grundsätzlich sollte angestrebt werden, daß bei einem Abfallen des
Arbeitsdrucks das Zeitglied die Zeitspanne für die Öffnungsstellung
des Absperrventils verkleinert.
Die Rückstellung der Zeitschalteinheit wird dadurch ermöglicht, daß
diese über eine Zeitschaltleitung mit der bereits erwähnten
Wechseldruckleitung in Verbindung steht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung schematisiert
dargestellter Ausführungsbeispiele im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Schaltschema eines im Sinne der Erfindung ausgestalteten
Schlagwerks, dessen Vorsteuerventil eine hydraulisch
wirksame Rückstellung aufweist,
Fig. 2 das Schaltschema eines Schlagwerks entsprechend Fig. 1,
jedoch mit mechanisch ausgebildeter Rückstellung des
Vorsteuerventils,
Fig. 3 das Schaltschema eines Schlagwerks entsprechend Fig. 1,
jedoch mit mechanisch-hydraulisch wirksamer Rückstellung
des Vorsteuerventils,
Fig. 4 das Schaltschema eines im Sinne der Erfindung ausgestalteten
Schlagwerks mit einem (im Vergleich zu Fig. 1 bis 3)
andersartig ausgebildeten und geschaltetem Vorsteuerventil,
Fig. 5 das Schaltschema eines Schlagwerks mit einem Vorsteuerventil
entsprechend Fig. 1, jedoch mit einer die Kurzhubleitung
beeinflussenden, druckgesteuerten Zeitschalteinheit,
Fig. 6 eine Teildarstellung des Schaltschemas gemäß Fig. 5 und
Fig. 7 eine detailliertere Darstellung der Zeitschalteinheit (gemäß
Fig. 5 und 6).
Das allgemein mit 1 bezeichnete Schlagwerk weist neben den noch zu
beschreibenden Leitungen sowie Antriebs- und Steuerungselementen
einen Arbeitszylinder 2 auf, in dem ein Schlagkolben 3 in
Längsrichtung hin- und herbeweglich gehalten ist. Dieser weist im
Zylinderraum des Arbeitszylinders 2 liegend zwei Kolbenbunde 3a und
3b auf, welche durch eine Umfangsnut 3c voneinander getrennt sind.
Die nach außen gerichtete Kolbenfläche A1 und A2 des Kolbenbundes
3b bzw. 3a begrenzt mit dem Arbeitszylinder 2 einen hinteren und
vorderen Zylinderraumabschnitt 2a bzw. 2b. Die Kolbenfläche A1 ist
kleiner bemessen als die Kolbenfläche A2.
Außerhalb des Arbeitszylinders 2 geht der Schlagkolben 3 in eine
Kolbenspitze 3d über, der ein Werkzeug in Gestalt eines Meißels 4
gegenüberliegt. Die Bewegung des Schlagkolbens 3 in Richtung des
Arbeitshubs ist durch einen Pfeil 3e angedeutet.
Die zunächst angesprochene Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt (ebenso
wie die Fig. 2 bis 5) das Schlagwerk 1 in einem Zustand unmittelbar nach
Auftreffen des Schlagkolbens 3 auf den Meißel 4. Dabei wird
Normalbetrieb vorausgesetzt, d. h. der Meißel 4 dringt nicht in das zu
zerkleinernde Material ein, und der Schlagkolben 3 nimmt
dementsprechend die vorgesehene normale Aufschlagstellung ein.
Die Steuerung für die Umschaltung der Bewegung des Schlagkolbens
3 besteht aus einem in einem Steuerventil 5 beweglichen
Steuerschieber 5a, dessen kleinere Schieberfläche S1 über eine
Rückstelleitung 6 ständig mit dem Arbeitsdruck (Systemdruck)
beaufschlagt ist; dieser wird von einer Energiequelle in Form einer
Hydraulikpumpe 7 erzeugt. Auch die kleinere Kolbenfläche A1 ist über
eine Druckleitung 8, welche mit der Rückstelleitung 6 in Verbindung
sieht, ständig mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt. Die Einmündung 8a
der Druckleitung 8 ist bezüglich des Arbeitszylinders 2 derart
angeordnet, daß sie in jedem Fall außerhalb des Kolbenbundes 3b und
somit innerhalb des vorderen Zylinderraumabschnitts 2b liegt.
Die größere Schieberfläche S2 des Steuerschiebers 5a steht über eine
Umsteuerleitung 9 mit dem Zylinderraum derart in Verbindung, daß ihre
Einmündung 9a in dem dargestellten Zustand über die Umfangsnut 3c
an eine drucklos gehaltene Rücklaufleitung 10 angeschlossen ist. Die
Einmündung 9a und die Einmündung 10a der Rücklaufleitung 10 liegen
sich also - in Längsrichtung des Schlagkolbens 3 gesehen - in einem
Abstand gegenüber, der kleiner ist als die axiale Länge der
Umfangsnut 3c.
Das Steuerventil 5 ist einerseits über eine Steuerleitung 11 an die
Druckleitung 8 und andererseits über eine Abflußleitung 12 nebst Tank
12a an die Rücklaufleitung 10 angeschlossen. Weiterhin steht das
Steuerventil 5 über eine Wechseldruckleitung 13 mit dem hinteren
Zylinderraumabschnitt 2a in Verbindung, über welchen die größere
Kolbenfläche A2 gegebenenfalls mit Arbeitsdruck (Systemdruck)
beaufschlagt werden kann.
Das Steuerventil 5 kann zwei Ventilstellungen einnehmen, nämlich die
dargestellte (rechte) Rückhubstellung, in welcher die größere
Kolbenfläche A2 über die Wechseldruckleitung 13 und die
Abflußleitung 12 druckentlastet ist, und die (linke) Arbeitshubstellung,
in welcher der hintere Zylinderraumabschnitt 2a über die Druckleitung
8, die mit dieser in Verbindung stehende Steuerleitung 11 und die
Wechseldruckleitung 13 mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt ist. Dieser
Zustand hat zur Folge, daß der Schlagkolben 3 - entgegen der von der
kleineren Kolbenfläche A1 ausgehenden Rückstellkraft - einen
Arbeitshub in Richtung des Pfeiles 3e ausführt.
Erfindungsgemäß ist das Schlagwerk 1 zusätzlich mit einer
Vorsteuerung in Form eines Vorsteuerventils 14 ausgestattet, welches
entweder die dargestellte (obere) Sperrstellung oder eine (untere)
Öffnungsstellung einnehmen kann.
Die Stellung des Vorsteuerventils 14 läßt sich über zwei Flächen
beeinflussen, nämlich über die kleiner bemessene Verstellfläche V1
und über die größere Verstellfläche V2. Letztere steht über eine
Vorsteuerleitung 15 mit dem Zylinderraum in Verbindung, deren
Einmündung 15a - in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) gesehen -
hinter der Einmündung 9a der Umsteuerleitung 9 liegt. Die
Vorsteuerleitung 15 ihrerseits ist über eine mit einer Blende 16
ausgestattete Vorsteuerabzweigleitung 15b ausgangsseitig mit dem
Vorsteuerventil 14 verbunden.
Die kleinere Verstellfläche V1 ist über eine Vorsteuerrückstelleitung
17a an die Druckleitung 8 angeschlossen und über diese ständig mit
dem Arbeitsdruck (Systemdruck) beaufschlagt das Vorsteuerventil 14
hat unter Einwirkung der an der Verstellfläche V1 angreifenden
Rückstellkraft das Bestreben, die (nicht dargestellte) Öffnungsstellung
einzunehmen.
Eingangsseitig ist das Vorsteuerventil 14 einerseits über eine
Kurzhubleitung 18 mit Einmündung 18a an den Zylinderraum des
Arbeitszylinders 2 und andererseits über eine Vorsteuerdruckleitung 17
an die Druckleitung 8 angeschlossen. Die Einmündung 18a der
Kurzhubleitung 18 ist - wiederum in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e)
gesehen - hinter der Einmündung 15a der Vorsteuerleitung 15
angeordnet.
Ausgangsseitig ist das Vorsteuerventil 14 einerseits - wie bereits
erwähnt - über die Vorsteuerabzweigleitung 15b an die
Vorsteuerleitung 15 angeschlossen und steht andererseits über eine
Zusatzleitung 19 mit der Umsteuerleitung 9 für das Steuerventil 5 in
Verbindung.
Wie die schematische Darstellung erkennen läßt, ist in der (oberen)
Sperrstellung des Vorsteuerventils 14 die Vorsteuerdruckleitung 17
über die Vorsteuerabzweigleitung 15b mit der Vorsteuerleitung 15
verbunden und erzeugt dadurch - nämlich über die größere
Versstellfläche V2 - gegebenenfalls eine in Richtung der Sperrstellung
wirksame Verstellkraft. Weiterhin sind in der dargestellten
Sperrstellung die Kurzhubleitung 18 und die Zusatzleitung 19 in
Richtung auf das Vorsteuerventil 14 blockiert.
Die (untere) Öffnungsstellung des Vorsteuerventils 14 ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Kurzhubleitung 18 gleichzeitig mit der
Vorsteuerabzweigleitung 15b und der Zusatzleitung 19 in Verbindung
steht und daß die Vorsteuerdruckleitung 17 blockiert ist.
Abhängig von der Stellung des Schlagkolbens 3 bezüglich der
Einmündung 18a können sich entweder die Druckverhältnisse in den
Leitungen 15, 15b, 19 und 18 oder auch nur die Druckverhältnisse in
den Leitungen 15, 15b und 19 aneinander anpassen. Letzteres ist der
Fall, falls - wie dargestellt - die Einmündung 18a der Kurzhubleitung 18
durch den Kolbenbund 3b gegen den Zylinderraum des
Arbeitszylinders 2 gesperrt ist.
Im Normalbetrieb (Langhubbetrieb) arbeitet das erfindungsgemäße
Schlagwerk wie folgt:
Nach Umschalten des Steuerventils 5 in die (linke) Arbeitshubstellung
setzt - nach Erreichen des oberen Umkehrpunktes - die Bewegung des
Schlagkolbens 3 in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) ein. Das
Vorsteuerventil 14 nimmt die dargestellte Sperrstellung ein und wird
durch Druckbeaufschlagung mittels der Vorsteuerdruckleitung 17 in
dieser Sperrstellung festgehalten (da an beiden Verstellflächen V1 und
V2 jeweils der Arbeitsdruck anliegt).
Bei Auftreffen des Schlagkolbens 3 auf den Meißel 4 wird die
Umsteuerleitung 9 über die Umfangsnut 3c und die Rücklaufleitung 10
druckentlastet mit der Folge, daß der Steuerschieber 5a des
Steuerventils 5 unter der Wirkung der von der kleineren Schieberfläche
S1 ausgehenden Rückstellkraft in die dargestellte Rückhubstellung
umschaltet und somit den Rückhub des Schlagkolbens 3 auslöst.
Falls der Meißel 4 nicht in das zu zerkleinernde Material eindringt,
verläßt der Schlagkolben 3 seine vorgesehene, normale Aufschlagebene
nicht, so daß die Einmündung 15a der Vorsteuerleitung 15 durch den
Kolbenbund 3b gesperrt bleibt. Der Schlagkolben 3 setzt seinen
Rückhub solange fort, bis die Umsteuerleitung 9 über ihre Einmündung 9a
und den vorderen Zylinderraumabschnitt 2b mit der Druckleitung 8
verbunden wird. Dementsprechend liegt an der größeren Schieberfläche
S2 der Arbeitsdruck an, wodurch der Steuerschieber 5a in die (linke)
Arbeitshubstellung überführt wird, dadurch den hinteren
Zylinderraumabschnitt 2a über die Steuerleitung 11 mit der
Druckleitung 8 verbindet und einen neuen Arbeitshub auslöst.
Falls sich während des Einsatzes des Schlagwerks 1 die Lage der
Aufschlagebene in Richtung des Arbeitshubs verschiebt, laufen
folgende Vorgänge ab:
Nach Umschaltung des Steuerventils 5 in die Arbeitshubstellung und
des Vorsteuerventils 14 in die Sperrstellung führt der Schlagkolben 3
zunächst einen Arbeitshub aus. Falls dabei der Meißel 4 in das zu
zerkleinernde Material eindringt, verläßt auch der Schlagkolben 3 seine
normale Aufschlagebene und fährt dem Meißel 4 nach. Diese
Verschiebung hat ihrerseits zur Folge, daß die zunächst durch den
Kolbenbund 3b gesperrte Einmündung 15a der Vorsteuerleitung 15
freigeschaltet und über die mit der Umfangsnut 3c hergestellte Verbindung
zur Rücklaufleitung 10 druckentlastet wird; dementsprechend schaltet
das Vorsteuerventil 14 aus seiner Sperr- in die Öffnungsstellung um,
wodurch die Kurzhubleitung 18 mit der Zusatzleitung 19 verbunden
wird, die ihrerseits über die Umsteuerleitung 9 und die Umfangsnut 3c
nebst Rücklaufleitung 10 druckentlastet ist.
Aufgrund dieser Druckentlastung hat auch das Steuerventil 5 in die
Rückhubstellung umgeschaltet, wonach der Schlagkolben 3 seine
Rückhubbewegung aufnimmt.
Nach Ausführen eines kleineren Hubs, des sogenannten Kurzhubs,
wird die Einmündung 18a der Kurzhubleitung 18 freigegeben und über
den vorderen Zylinderraumabschnitt 2b mit der Druckleitung 8
verbunden.
Über die somit unter Arbeitsdruck stehende Kurzhubleitung 18 werden
unter Zwischenschaltung des Vorsteuerventils 14 sowohl die Leitungen
15b und 15 als auch die Leitungen 19 und 9 druckbeaufschlagt mit der
Folge, daß das Steuerventil 5 vor Erreichen des maximal möglichen
Hubs in die (linke) Arbeitshubstellung umschaltet und erneut der
Arbeitshub ausgelöst wird. Gleichzeitig wird über die dem Arbeitsdruck
ausgesetzte größere Verstellfläche V2 des Vorsteuerventils 14 dessen
Verschiebung - entgegen der von der kleineren Verstellfläche V1
ausgehenden Rückstellkraft - in die dargestellte Sperrstellung
herbeigeführt.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es also, mit jedem
Einzelschlag des Schlagkolbens 3 auf die Eigenschaften bzw. das
Verhalten des zu zerkleinernden Materials zu reagieren. Falls das
Werkzeug in das zu zerkleinernde Material eindringt, führt der
Schlagkolben 3 nur einen kleinen Hub aus, so daß die
Einzelschlagenergie niedrig ist. Falls das Werkzeug nicht in das zu
zerkleinernde Material eindringt, wird ein großer Hub mit
dementsprechend maximaler Einzelschlagenergie ausgeführt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 weist das Vorsteuerventil 14
eine Rückstellung auf, die als mechanisch wirksames Federelement 20
ausgebildet ist.
Dementsprechend ist weder eine druckbeaufschlagbare Verstellfläche
V1 noch eine Vorsteuerrückstelleitung 17a vorhanden.
In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist das Vorsteuerventil 14 mit
einer kombinierten mechanisch-hydraulischen Rückstellung
ausgestattet: Der kleineren Verstellfläche V1 - welche über die
Vorsteuerrückstelleitung 17a an die Druckleitung 8 angeschlossen ist -
ist ein mechanisch wirksames Rückstellelement in Gestalt einer Feder
21 parallelgeschaltet.
Die mittels der Verstellfläche V1 und der Feder 21 erzeugte
Gesamtrückstellkraft ist kleiner als die von der größeren Verstellfläche
V2 bei deren Druckbeaufschlagung erzeugte Gegenkraft.
Bedingt durch die Verwendung der Feder 21 nimmt das Vorsteuerventil
14 bei abgeschaltetem Schlagwerk 1 die Öffnungsstellung ein. Beim
Anfahren arbeitet der Schlagkolben 3 daher immer im Kurzhubbetrieb.
Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen
weist die Ausführungsform gemäß Fig. 4 ein Vorsteuerventil 14 auf,
welches eingangsseitig zwei und ausgangsseitig drei Anschlüsse
aufweist. Dabei ist das Vorsteuerventil 14 auf seiner Ausgangsseite
zusätzlich über eine Schaltleitung 22 mit der Wechseldruckleitung 13
verbunden.
Im einzelnen ist das Vorsteuerventil 14 derart ausgestaltet, daß in der
dargestellten (oberen) Sperrstellung lediglich eine Verbindung zwischen
der Vorsteuerdruckleitung 17 und der Vorsteuerabzweigleitung 15b
nebst Vorsteuerleitung 15 vorhanden ist, während eingangsseitig die
Kurzhubleitung 18 und ausgangsseitig die Zusatzleitung 19 sowie
Schaltleitung 22 gesperrt sind.
In der (unteren) Öffnungsstellung sind einerseits die Schaltleitung 22
und die Vorsteuerabzweigleitung 15b und andererseits die
Kurzhubleitung 18 und die Zusatzleitung 19 miteinander verbunden; im
Gegensatz dazu ist die Vorsteuerdruckleitung 17 über die
Eingangsseite des Vorsteuerventils 14 gesperrt.
Die in Rede stehende Ausgestaltung und Schaltung des
Vorsteuerventils 14 hat zur Folge, daß die Umschaltung aus der
Öffnungs- in die Sperrstellung erst ausgelöst wird, nachdem das
Steuerventil 5 seine Arbeitshubstellung erreicht hat und
dementsprechend die Wechseldruckleitung 13 mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagt ist. Über die dann ebenfalls unter Arbeitsdruck stehende
Schaltleitung 22 wird die Vorsteuerabzweigleitung 15b mit Druck
beaufschlagt, wodurch unter Einwirkung der größeren Verstellfläche V2
die Umschaltung des Vorsteuerventils 14 in die Sperrstellung ausgelöst
wird.
Abweichend von der beispielsweise in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform weist das Schlagwerk 1 gemäß Fig. 5 eine
Kurzhubleitung 18 auf, die unter Zwischenschaltung einer
druckgesteuerten Zeitschalteinheit 23 über die Vorsteuerdruckleitung
17 an die Druckleitung 8 angeschlossen ist.
Die (lediglich stark schematisiert) dargestellte Zeitschalteinheit 23
weist einen Drucksensor, ein von diesem angesteuertes Zeitglied und
ein von diesem beeinflußtes Absperrventil auf, wobei der Drucksensor
den in der Vorsteuerdruckleitung 17 anliegenden Arbeitsdruck in ein
Steuersignal umwandelt; abhängig von dessen Größe wird über das
Zeitglied die Zeitspanne eingestellt, während der das Absperrventil die
Öffnungsstellung einnimmt, d. h. die Verbindung zwischen der
Kurzhubleitung 18 und der Vorsteuerdruckleitung 17 freigibt. Der
Drucksensor wirkt dabei derart auf das Zeitglied ein, daß die von
diesem vorgegebene Zeitspanne mit abfallendem Arbeitsdruck
(Systemdruck) kleiner wird.
Wie Fig. 6 erkennen läßt, steht die Zeitschalteinheit 23 zusätzlich über
eine Zeitschaltleitung 24 mit der Wechseldruckleitung 13 in
Verbindung. Durch die Zeitschaltleitung 24 wird die Zeitschalteinheit 23
unwirksam geschaltet, solange in der mit dem hinteren
Zylinderraumabschnitt 2a verbundenen Wechseldruckleitung 13 der
Arbeitsdruck anliegt. Bei Druckabfall in der letztgenannten Leitung wird
die Zeitschalteinheit 23 gestartet.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist das bereits erwähnte
Absperrventil 23a der Zeitschalteinheit 23 steuerungstechnisch
einerseits an eine Rückstelleitung 17b angeschlossen, über welche die
kleinere Ventilsteuerfläche B1 mit Arbeitsdruck beaufschlagt werden
kann, und andererseits über seine größere Ventilsteuerfläche B2 an
die Zeitschaltleitung 24 angeschlossen. Die Rückstelleitung 17b steht
über die Vorsteuerrückstelleitung 17a mit der Druckleitung 8 in
Verbindung.
In der dargestellten Schließstellung ist über das Absperrventil 23a die
von der Rückstelleitung 17b ausgehende Kurzhubleitung 18 in
Richtung auf das Vorsteuerventil 14 unterbrochen.
Die Zeitschaltleitung 24 ist mit einem Widerstand zur Zeiteinstellung in
Gestalt einer Blende 23b ausgestattet, der ein Rückschlagventil 23c
parallelgeschaltet ist; dieses ermöglicht die schnelle Rückstellung des
Absperrventils 23a in die dargestellte Schließstellung.
In der Öffnungsstellung des Absperrventils 23a steht die
Kurzhubleitung 18 unter Zwischenschaltung der Rückstelleitung 17b
und der Vorsteuerrückstelleitung 17a mit der Druckleitung 8 in
Verbindung.
Falls an der Wechseldruckleitung 13 Arbeitsdruck anliegt, nimmt das
Absperrventil 23a - entgegen der von der kleineren Ventilsteuerfläche
B1 ausgehenden Rückstellkraft - die dargestellte Schließstellung ein, in
welcher die Verbindung der Kurzhubleitung 18 zur Druckleitung 8
unterbrochen ist. Bei abfallendem Druck in der Wechseldruckleitung 13
sinkt auch der in der Zeitschaltleitung 24 herrschende Druck ab mit der
Folge, daß das Absperrventil 23a in die Öffnungsstellung
umzuschalten beginnt. Nach einer durch die Blende 23b beeinflußten
Zeitspanne nimmt das Absperrventil 23a schließlich die
Öffnungsstellung ein, wodurch die Kurzhubleitung 18 mit Arbeitsdruck
beaufschlagt wird.
Sobald das Vorsteuerventil 14 die (nicht dargestellte) Öffnungsstellung
einnimmt, wird das Steuerventil 5 in die Arbeitshubstellung überführt und
dementsprechend der Arbeitshub des Schlagkolbens 3 ausgelöst.
Sobald nach Umschalten des Steuerventils 5 (vgl. dazu beispielsweise
Fig. 1) in der Wechseldruckleitung 13 der Arbeitsdruck anliegt, wird die
größere Ventilsteuerfläche B2 bei geöffnetem Rückschlagventil 23c
über die Zeitschaltleitung 24 mit Druck beaufschlagt und dadurch das
Absperrventil 23a in seine dargestellte Ausgangsstellung, d. h. in seine
Schließstellung, zurückgestellt.
Der Vorteil der in Rede stehenden Ausgestaltung (gemäß Fig. 5 bis 7)
besteht darin, daß die Größe des vom Schlagkolben 3 ausgeführten
Hubs sich selbsttätig und stufenlos in Abhängigkeit vom Arbeitsdruck
verändern läßt.
Dabei ist es auch möglich, die vom Zeitglied vorgegebene Zeitspanne
von außen - beispielsweise manuell oder ferngesteuert - zu
beeinflussen und dadurch unterschiedliche Arbeits- bzw.
Einsatzbedingungen zu berücksichtigen.
Claims (14)
1. Fluidbetriebenes Schlagwerk (1) mit einem in einem Arbeitszylinder
(2) beweglichen und auf ein Werkzeug aufschlagenden
Schlagkolben (3) sowie einer Steuerung mit einem in einem
Steuerventil (5) beweglichen Steuerschieber (5a),
wobei der Schlagkolben (3) zwei unterschiedlich große Kolbenflächen (A1, A2) aufweist, von denen die kleinere, in Richtung des Rückhubs wirksame Kolbenfläche (A1) ständig mit einer unter Arbeitsdruck stehenden Druckleitung (8) und die größere, in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) wirksame Kolbenfläche (A2) über das Steuerventil (5) wechselweise mit der Druckleitung (8) und einer drucklosen Rücklaufleitung (10) verbunden ist, und
wobei der Steuerschieber (5a) zwei unterschiedlich große, in zueinander entgegengesetzter Bewegungsrichtung wirksame Schieberflächen (S1, S2) aufweist, deren kleinere in Richtung der Rückhubstellung des Steuerschiebers (5a) auf diesen einwirkende Schieberfläche (S1) ständig mit der Druckleitung (8) und deren größere Schieberfläche (S2) über eine zwischen den Kolbenflächen (A1, A2) angeordnete Umfangsnut (3c) jeweils lediglich zeitweilig sowie abwechselnd mit der Druck- bzw. der Rücklaufleitung (8 bzw. 10) in Verbindung steht, mit folgenden Merkmalen:
wobei der Schlagkolben (3) zwei unterschiedlich große Kolbenflächen (A1, A2) aufweist, von denen die kleinere, in Richtung des Rückhubs wirksame Kolbenfläche (A1) ständig mit einer unter Arbeitsdruck stehenden Druckleitung (8) und die größere, in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) wirksame Kolbenfläche (A2) über das Steuerventil (5) wechselweise mit der Druckleitung (8) und einer drucklosen Rücklaufleitung (10) verbunden ist, und
wobei der Steuerschieber (5a) zwei unterschiedlich große, in zueinander entgegengesetzter Bewegungsrichtung wirksame Schieberflächen (S1, S2) aufweist, deren kleinere in Richtung der Rückhubstellung des Steuerschiebers (5a) auf diesen einwirkende Schieberfläche (S1) ständig mit der Druckleitung (8) und deren größere Schieberfläche (S2) über eine zwischen den Kolbenflächen (A1, A2) angeordnete Umfangsnut (3c) jeweils lediglich zeitweilig sowie abwechselnd mit der Druck- bzw. der Rücklaufleitung (8 bzw. 10) in Verbindung steht, mit folgenden Merkmalen:
- - die größere Schieberfläche (S2) steht über eine Zusatzleitung (19) mit dem Ausgang einer Vorsteuerung in Verbindung und kann über die Zusatzleitung (19) zeitweilig mit Arbeitsdruck beaufschlagt werden;
- - die Vorsteuerung weist eine Vorsteuerleitung (15) auf, die bei Überschreiten einer Schlagkolben-Grenzstellung in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) die Vorsteuerung derart aktiviert, daß diese in eine andere Stellung überführt und dabei eine Verbindung zwischen einer Kurzhubleitung (18) und der Zusatzleitung (19) freigegeben wird; und
- - durch Druckbeaufschlagung der Kurzhubleitung (18) während des unmittelbar nachfolgenden Rückhubs und die dadurch hervorgerufene Druckbeaufschlagung der größeren Schieberfläche (S2) wird der Steuerschieber (5a) vorzeitig in die Arbeitshubstellung verschoben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorsteuerung als mit einer Rückstellung versehenes Vorsteuerventil
(14) ausgebildet ist, welches durch der Wirkung der Rückstellung
entgegengerichtete Kraftbeaufschlagung aus seiner Öffnungs- in
eine Sperrstellung überführt werden kann,
wobei in der Öffnungsstellung eine Verbindung zwischen der
Zusatzleitung (19) und der Kurzhubleitung (18) vorhanden und
diese Verbindung in der Sperrstellung unterbrochen ist,
und daß die der Rückstellung entgegenwirkende Verstellkraft
dadurch hervorgerufen wird, daß der zeitweilig in der
Vorsteuerleitung (15) herrschende Arbeitsdruck auf eine in Richtung
der Sperrstellung wirksame Verstellfläche (V2) des Vorsteuerventils
(14) einwirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit folgenden Merkmalen:
- - die größere Schieberfläche (S2) des Steuerschiebers (5a) ist an eine Umsteuerleitung (9) angeschlossen, deren Einmündung (9a) in den Zylinderraum des Arbeitszylinders (2) sich im Bereich der druckentlasteten Umfangsnut (3c) befindet, falls der Schlagkolben (3) die vorgesehene normale Aufschlagstellung einnimmt;
- - die Vorsteuerleitung (15) steht über eine Einmündung (15a) mit dem Zylinderraum des Arbeitszylinders (2) in Verbindung, wobei die Einmündung (15a) - in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e) gesehen - hinter der Einmündung (9a) der Umsteuerleitung (9) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorsteuerventil (14) eine in Richtung
seiner Öffnungsstellung wirksame Verstellfläche (V1) aufweist,
welche über die Druckleitung (8) mit dem Arbeitsdruck beaufschlagt
und kleiner ausgebildet ist als die in Richtung der Sperrstellung
wirksame Verstellfläche (V2).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
kleineren Verstellfläche (V1) ein mechanisch wirksames
Rückstellelement parallelgeschaltet ist, wobei die sich daraus
ergebende Gesamt-Rückstellkraft kleiner ist als die von der
größeren Verstellfläche (V2) bei deren Druckbeaufschlagung
erzeugte Gegenkraft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Vorsteuerventil (14) eine mechanische Rückstellung aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß von der Vorsteuerleitung (15) eine
Vorsteuerabzweigleitung (15b) ausgeht, die - getrennt von der
Zusatzleitung (19) - an den Ausgang des Vorsteuerventils (14)
angeschlossen und in dessen Sperrstellung mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstellfläche (V1) über eine
Vorsteuerrückstelleitung (17a) an die Druckleitung (8)
angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit der Druckleitung (8) verbundene Vorsteuerdruckleitung
(17) eingangsseitig derart an das Vorsteuerventil (14)
angeschlossen ist, daß in dessen Sperrstellung die
Vorsteuerdruckleitung (17) mit der Vorsteuerabzweigleitung (15b) in
Verbindung steht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Öffnungsstellung des Vorsteuerventils
(14) die Kurzhubleitung (18) gleichzeitig mit der Zusatzleitung (19)
und der Vorsteuerabzweigleitung (15b) in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kurzhubleitung (18) über eine
Einmündung (18a) mit dem Zylinderraum des Arbeitszylinders (2) in
Verbindung steht, die - in Richtung des Arbeitshubs (Pfeil 3e)
gesehen - hinter der Einmündung (15a) der Vorsteuerleitung (15)
liegt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorsteuerventil (14) ausgangsseitig
zusätzlich über eine Schaltleitung (22) an eine Wechseldruckleitung
(13) für den hinteren Zylinderraumabschnitt (2a) angeschlossen ist
und folgende Merkmale aufweist:
- - in der Sperrstellung besteht lediglich eine Verbindung zwischen der Vorsteuerdruckleitung (17) und der Vorsteuerabzweigleitung (15b), während die Kurzhub-, Zusatz- und Schaltleitung (18, 19 bzw. 22) gesperrt sind;
- - in der Öffnungsstellung sind einerseits die Vorsteuerabzweig- und Schaltleitung (15b bzw. 22) und andererseits die Kurzhubleitung (18) sowie die Zusatzleitung (19) über das Vorsteuerventil (14) miteinander verbunden, während die Vorsteuerdruckleitung (17) gesperrt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit dem Arbeitsdruck beaufschlagte
Kurzhubleitung (18) unter Zwischenschaltung einer
druckgesteuerten Zeitschalteinheit (23) an den Eingang des
Vorsteuerventils (14) angeschlossen ist, wobei die Zeitschalteinheit
(23) unwirksam geschaltet ist, solange in der mit dem hinteren
Zylinderraumabschnitt (2a) verbundenen Wechseldruckleitung (13)
der Arbeitsdruck anliegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zeitschalteinheit (23) einen Drucksensor, ein von diesem
angesteuertes Zeitglied und ein von diesem beeinflußtes
Absperrventil (23a) aufweist, wobei der Drucksensor den in der
Vorsteuerdruckleitung (17) anliegenden Arbeitsdruck in ein
Steuersignal umwandelt und abhängig von dessen Größe über das
Zeitglied die Zeitspanne einstellt, während der das Absperrventil
(23a) die Öffnungsstellung einnimmt.
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