DE19615521C2 - Funkenstrecke - Google Patents
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- DE19615521C2 DE19615521C2 DE1996115521 DE19615521A DE19615521C2 DE 19615521 C2 DE19615521 C2 DE 19615521C2 DE 1996115521 DE1996115521 DE 1996115521 DE 19615521 A DE19615521 A DE 19615521A DE 19615521 C2 DE19615521 C2 DE 19615521C2
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Description
Funkenstrecken stellen aufgrund ihres sehr großen Ableitver
mögens ein bevorzugtes Bauteil für den Blitz- und Überspan
nungsschutz dar. Dies gilt insbesondere für ihren Einsatz in
Niederspannungsversorgungsnetzen. Die Erfindung geht daher aus
von einer Funkenstrecke, insbesondere für den Blitz- oder
Überspannungsschutz, mit zwei Elektroden und einer zwischen den
beiden Elektroden befindlichen, diese in einem gewissen, eine Über
schlagstrecke bildenden Abstand voneinander distanzierenden
Isolierung aus einem bei Erhitzung ein Gas abgebenden Iso
lierstoff, wobei die Elektroden mit einer gewissen Druckkraft
zueinander hin gedrückt sind (Oberbegriff des Anspruchs 1).
Beispiele einer solchen Funkenstrecke sind DE 42 40 138 C2 und
DE 26 27 648 C2 zu entnehmen. Bei den bekannten Funkenstrecken
dieser Art besteht das Erfordernis, die beiden Elektroden mit
einem gewissen Druck zusammenzupressen, um etwaige Luftspalte -
dies können auch sehr kleine Luftspalte sein - oder auch Luft
einschlüsse zwischen den Elektroden und dem gasabgebenden
Isolierstoff zu vermeiden, bzw. zu beseitigen. Andernfalls ist
die Ansprechspannung einer solchen Funkenstrecke nicht genau
vorherbestimmbar, oder sie weicht von der bei der betreffenden
Bauart einer Funkenstrecke an sich zu erwartenden Ansprech
spannung ab. Die vorgenannte Andruckkraft wirkt bei diesen
bekannten Funkenstrecken auf die quer zur Druckrichtung
liegende Schicht aus dem gasabgebenden Isolierstoff. Die Stärke
dieser Schicht muß der Länge der jeweiligen Überschlagsstrecke
zwischen den beiden Elektroden entsprechen. Dieser Betrag ist
aber, insbesondere beim Einsatz in Niederspannungsversorgungs
netzen, relativ klein, meist nur Bruchteile eines Millimeters.
Dies bedeutet, daß die entsprechend dünne Isolierschicht unter
dem o. g. Druck gequetscht wird. Hinzu kommt, daß die auf dem
Markt befindlichen gasabgebenden Isolierstoffe schon bei einer
Erwärmung etwas über 100°C beginnen weich zu werden. Diese
Tendenz wird durch den o. g. Anpreßdruck verstärkt mit dem
Ergebnis, daß eine solche Schicht aus einem gasabgebenden
Isolierstoff seine Form verliert und zum Teil seitlich heraus
gequetscht wird. Dies verringert den Abstand zwischen den
einander gegenüberliegenden Flächen der Elektroden und damit
auch die Länge der Überschlagsstrecke, mit dem Nachteil, daß
die Ansprechspannung verringert wird. Dieser Nachteil besteht
im besonderen Maß bei Hochleistungsfunkenstrecken, die ein sehr
hohes Stoßstromableitvermögen und auch ein großes Folgestrom
löschvermogen besitzen müssen, bei denen also aufgrund der
hohen Ströme eine starke Wärmeerzeugung erfolgt, welche die
Konsistenz der Isolierschicht wie dargelegt stark beeinträch
tigt. Mit dem o. g. Absinken der Ansprechspannung einer solchen
Funkenstrecke verschlechtert sich deren Folgestromlöschver
mögen. Es können sogar Kurzschlüsse zwischen den Elektroden
auftreten. Aus DE 23 37 743 B2 ist eine Funkenstrecke bekannt,
bei der die Elektroden unterschiedliche Durchmesser haben.
Zwischen den Elektroden ist eine Isolierschicht vorgesehen, die
z. B. aus Glimmer besteht und nicht bei Erhitzung gasabgebend
ist. Im Bereich des Überschlages steht diese Isolierschicht
unter dem Druck der beiden Elektroden. Einen ähnlichen Aufbau
hat eine Durchschlagssicherungsvorrichtung gemäß dem deutschen
Gebrauchsmuster 18 46 683.
Demgegenüber besteht die Aufgabe bzw. Problemstellung der
Erfindung darin, ausgehend von einer Funkenstrecke gemäß dem
oben genannten Oberbegriff des Anspruchs 1, unter Beibehaltung
der vorteilhaften Löschung des Folgestromes mittels der Gase,
die von einem gasabgebenden Isolierstoff aufgrund der Erhitzung
durch den Lichtbogen des Folgestromes abgegeben werden, dafür
zu sorgen, daß auf den gasabgebenden Isolierstoff kein schäd
licher, seine Konsistenz oder Form beeinträchtigender Druck
ausgeübt wird.
Zur Lösung dieser Aufgaben- bzw. Problemstellung ist, ausgehend
von dem eingangs genannten Oberbegriff des Anspruchs 1, gemäß
dem Kennzeichen des Anspruchs 1 vorgesehen, daß ein Kernbereich
des Isolierstoffes außerhalb des Bereiches gelegen ist, in dem
die Druckkraft übertragen wird, wobei der Kernbereich des
Isolierstoffes nahe, bevorzugt unmittelbar benachbart der
Überschlagsstrecke gelegen ist. Damit ist eine Funktions
trennung erreicht zwischen der mechanischen Druckkraft einer
seits, die jetzt nur noch den Elektroden zugeordnet ist, und
der elektrischen Isolierung in Verbindung mit der Abgabe des
Löschgases andererseits, wobei diese Abgabe nunmehr die aus
schließliche Aufgabe des betreffenden Isolierstoffes ist.
Während beim Stand der Technik sich der gasabgebende Isolier
stoff quer zur Druckrichtung verlaufend in dieser befand, ist
er gemäß der Erfindung aus dieser Druckrichtung herausgenommen
und in eine Position gebracht worden, in der er sich außerhalb
des Kraftübertra
gungsbereiches des Elektrodenpaketes befindet, wobei er
mechanisch nicht belastet wird.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist Gegenstand des
Anspruches 2. Dies erlaubt eine sehr raumsparende, kompakte
und dabei in der Löschwirkung sehr effektive Zuordnung der
Isolierung zu den Elektrodenarmen, die ihrerseits die Druck
kraft übertragen und aufnehmen. Hiermit sind ferner in der
elektrischen Funktion vorteilhafte rotationssymmetrisch
ausgebildete Funkenstrecken erreichbar.
Anspruch 3 ist eine vorteilhafte Weiterbildung der Ausfüh
rung nach Anspruch 2.
Eine in ihrer Herstellung einfache und damit kostengünstige
und daher bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
Gegenstand des Anspruches 3. Eine solche Funkenstrecke ist
vorteilhafterweise auch sehr kompakt und in ihrer Längsrich
tung betrachtet relativ kurz.
In einer einfachen Bauweise besitzt jede Elektrode einen
Arm. Hierzu wird auf Anspruch 4 verwiesen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist gemäß
Anspruch 5 eine Funkenstrecke mit zwei Elektroden vorgese
hen, von denen jede zwei im Umfang um 180° zueinander ver
setzte Arme besitzt. Beide Arme greifen gabelartig ineinan
der und zwischen ihnen befindet sich der gasabgebende Iso
lierstoff. Während bei der Anordnung nach Anspruch 4 zwi
schen den beiden Armen zwei Überschlagsstrecken geschaffen
sind, ist beim Gegenstand des Anspruches 5 die Zahl der
Überschlagsstrecken auf vier verdoppelt. Auch hiermit läßt
sich in vorteilhafter Weise eine kompakte rotationssym
metrische Ausbildung der Funkenstrecke erreichen.
Sowohl bei der Ausführung der Erfindung gemäß Anspruch 4 mit
je einem Arm pro Elektrode als auch gemäß Anspruch 5 mit
zwei Armen pro Elektrode ergibt sich in der Praxis der
Vorteil, daß zunächst nur eine dieser Überschlagsstrecken
ansprechen wird. Ist bei ihr der Abbrand der sich gegenüber
liegenden Kanten oder Flächen soweit erfolgt, daß sich eine
spürbare Vergrößerung des die Überschlagsstrecke bildenden
Spaltes zwischen den einander benachbarten Armen ergibt, so
tritt dann bei der Ausführung nach Anspruch 4 die andere
Überschlagsstrecke und bei der Ausführung nach Fig. 5 eine
der anderen Überschlagsstrecken in Funktion. Ist an dieser
Überschlagsfunkenstrecke ein entsprechend großer Abbrand
erfolgt, so erfolgt dann der Überschlag bei der dritten
Überchlagsstrecke usw. Hiermit wird die Lebensdauer einer
solchen Funkenstrecke wesentlich verlängert.
Wie bereits erwähnt können die vier Arme der Funkenstrecke
nach Anspruch 5 rotationssymmetrisch zum Umfang der Funken
strecke angeordnet sein. Dies ermöglicht eine symmetrisch
über den Umfang verteilte, durch die Arme von der einen zur
anderen Elektrode übertragene Druckkraft.
Es können auch pro Elektrode drei Arme (Anspruch 7) oder
vier Arme (Anspruch 8) vorgesehen sein. Hiermit werden im
Prinzip die gleichen Vorteile erreicht wie bei der Ausge
staltung der Funkenstrecke gemäß Anspruch 5.
Es ist hinsichtlich der vorgesehenen Isolierungen von der
Funktion her zu unterscheiden zwischen dem elektrisch akti
ven, gasabgebenden Isolierstoff, der sich innerhalb der
Funkenstrecke und zwischen den Elektroden befindet und dabei
keiner Andruckkraft ausgesetzt ist einerseits, sowie der
elektrischen Isolierung und zugleich mechanischen Abstützung
zwischen den Elektroden andererseits, wobei auf die letztge
nannte Isolierung die Druckkraft der Elektroden wirkt. Die
zuletzt genannte Isolierung kann eine separate Isolierung
sein (siehe Anspruch 9). Sie könnte aber auch mit der gasab
gebenden, elektrisch wirksamen Isolierung einstückig sein
(siehe Anspruch 10).
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weite
ren Unteransprüchen, auf deren Inhalt hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird, sowie der nachfolgenden Beschreibung
und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der im wesentlichen
schematischen Zeichnung zeigt:
Fig. 1: in Explosionsdarstellung die Bauteile einer
ersten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2: die aus den Bauelementen der Fig. 1 zusam
mengesetzte Funkenstrecke in perspektivi
scher Darstellung,
Fig. 2a: die aus den Bauelementen der Fig. 1 zusam
mengesetzte Funkenstrecke in einer Seitenan
sicht,
Fig. 3: der Querschnitt der in der Ebene der Achse
II-II in Fig. 2 liegt,
Fig. 4: ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfin
dung in Explosionsdarstellung,
Fig. 5: die Bauelemente der Fig. 4 zur Funkenstrecke
zusammengesetzt in perspektivischer Darstel
lung,
Fig. 5a: die Bauelemente der Fig. 4 zur Funkenstrecke
zusammengesetzt in der Seitenansicht,
Fig. 6: in einem vergrößerten Maßstab ein Quer
schnitt in perspektivischer Ansicht gemäß
der strichpunktierten Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7, 8: das elektrische Schemabild der Funktion der
Funkenstrecke nach Fig. 4, 5 und 6.
In den Zeichnungen sind nur die für das Verständnis der
Erfindung erforderlichen Teile schematisch dargestellt.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1-3 ist eine erste Elek
trode 1 und eine zweite Elektrode 2, sowie ein Isolierteil 3
vorgesehen, das aus einem gasabgebenden Isolierstoff be
steht. Hierzu eignet sich neben POM (Polyoxymethylen) als
Standardwerkstoff auch PMMA (Polymehylenmethacrylat), sowie
PTFE (Polyetraflourethylen).
Jede der Elektroden ist mit einem Arm 4 bzw. 5 versehen, die
sich in Richtung der Längsachse A-A der Funkenstrecke (siehe
hierzu auch Fig. 2) erstrecken und gemäß Fig. 2, 2a, 3 an
einem Widerlager 6 bzw. 7 der jeweils gegenüberliegenden
Elektrode unter Zwischenschaltung einer elektrischen Isolie
rung anliegen. Diese elektrische Isolierung muß nicht aus
einem gasabgebenden Werkstoff bestehen. Sie hat lediglich
eine elektrische Isolierfunktion. Derartige Isoliermateria
lien können wesentlich temparaturfester und hitzebeständiger
hergestellt werden als die gasabgebenden Isolierstoffe. Sie
kann also eine gesonderte Scheibe aus einem entsprechenden,
kein Löschgas abgebender Isolierstoff sein (in der Zeichnung
nicht dargestellt). Die vorgenannte Isolierung kann aber
auch von dem gasabgebenden Isolierteil 3 mitgebildet sein,
sofern die entsprechenden Abschnitte genügend dick und
massiv ausgebildet sind, um durch die entstehende Wärme
nicht weich zu werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind dies gemäß der Zeichnung halbkreisförmig umlaufende
Ansätze 8 und 9, die an ihrem äußeren Rand durch umlaufende
Leisten 8' bw. 9' verstärkt sein können. Diese Ansätze 8 und
9 mit den Leisten 8' bzw. 9' dienen zudem der Arretierung der
Elektrodenarme 4, 5. Die Fig. 2, 2a, 3 zeigen die fertige,
zusammengesetzte Funkenstrecke mit je einem Spalt 10 zwi
schen einander gegenüberliegenden Längskanten oder schmalen
Flächen 15 der Arme 4 und 5. Diese Spalte 10 bilden die
Überschlagsstrecken und sind auf einander diametral gelege
nen Stellen der Funkenstrecke gelegen, um durch den entste
henden Lichtbogen des Überschlages auch genügend Gas freizu
setzen.
Aus der Zeichnung ist ferner ersichtlich, daß der Bereich 3'
der Isolierung an den Spalten 10 anliegt oder dazu sehr nahe
benachbart ist, so daß beim Entstehen eines Überschlages die
hierbei erzeugte Hitze die Absonderung von Gas aus dem
Isolierstoff des freiliegenden Teiles des Bereiches 3'
einleitet, der durch den Spalt 10 gebildet wird.
Die Druckkraft der beiden zueinander parallelen Arme 4, 5
wirkt nur auf die Ansätze 8, 9 des Isolierteiles 3 und wird
von diesen auf das jeweilige Widerlager 6 bzw. 7 übertragen
und zwar im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf die jeweils
dem betreffenden Arm zugewandte Fläche 6' bzw. 7' eines
Absatzes des betreffenden Widerlagers 6 bzw. 7. Die Spalte
10 sind mit dem Material des gasabgebenden Isolierstoffes
gemäß den Zwickeln 3" gefüllt. Die äußeren Stirnflächen
dieser Zwickel 3" sind bündig mit dem Außenumfang der Arme
4, 5. Im Überspannungsfall erfolgt dort ein Gleitüberschlag.
Das aus dem jeweiligen Zwickel gebildete Löschgas drückt den
Lichtbogen nach außen und leitet damit den Löschvorgang ein.
Überschläge in diesem Bereich können durch Wahl eines ent
sprechenden Durchmessers und/oder der Dicke dieser Iso
lierung vermieden werden. In der in den Fig. 1-3 gezeig
ten, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die
Ansätze 8, 9 einstückig mit dem Bereich 3' und damit aus
demselben, gasabgebenden Isolierstoff hergestellt. Sie
können, wie bereits erwähnt, so dick ausgeführt werden, daß
die Druckkräfte der Arme der Elektroden auch bei Entstehen
einer relativ großen Erhitzung innerhalb der Funkenstrecke
von dem Material der Ansätze 8, 9 aufgenommen wird, ohne daß
es zu einer nachteiligen Erweichung des Isolierstoffmateri
als und damit zu dessen Deformation kommt. Hinzu kommt, daß
aufgrund der Dicke der Ansätze 8, 9 diese eine entsprechend
große Wärmespeicherkapazität haben, die zumindest einen Teil
der sich bildenden Wärme aufnimmt.
Es ist ferner ersichtlich, daß der gasabgebende Bereich 3'
des Isolierteiles 3 sich zwar wie beabsichtigt innerhalb der
Funkenstrecke befindet und dabei parallel zu den Elektroden
armen 4, 5 verläuft, daß aber dieser Teil 3' der Isolierung
außerhalb des Bereiches der Funkenstrecke gelegen ist, in
dem Druckkraft übertragen wird. Dies ist der Bereich der
Arme 4, 5, die sich in Richtung der Andruckkraft 11, 12
erstrecken. Der das Löschgas abgebenden Teil 3' der Isolie
rung 3 und die sich gegenüberstehenden Seiten der Elektro
denarme 4, 5 bilden miteinander die Überschlagsstrecke in
Form des Spaltes 10.
Die Fig. 1-3 zeigen ferner, daß die Arme 4, 5 im Quer
schnitt ein etwa halbkreisförmiger Abschnitt eines Hohl
zylinders sein können. Hiermit ist in Verbindung mit den
kreisrunden Widerlagern 6, 7 und den ebenfalls im Quer
schnitt kreisrunden Anschlußzapfen 13, 14 der Funkenstrecke
eine insgesamt konzentrische Funkenstrecke geschaffen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den
Fig. 4-6 dargestellt. Der Aufbau dieser Funkenstrecke ist
mit Ausnahme der Gestaltung und Anordnung der Arme und der
Gestaltung des Isolierteiles mit der Ausführung nach den
Fig. 1-3 identisch. Insoweit sind auch dieselben Bezugs
ziffern verwendet worden wie im erstgenannten Ausführungs
beispiel. Im Unterschied zum Beispiel der Fig. 1-3 ist
jede Elektrode mit zwei Armen 16, 17 bzw. 16', 17' versehen,
die über den Umfang betrachtet um 180° zueinander versetzt
sind. Die vorgenannten vier Arme verlaufen parallel zueinan
der. Zur Bildung der fertigen, zusammengesetzten Funkenstre
cke (Fig. 5) sind in der Umfangsrichtung dieser, ebenfalls
konzentrischen Anordnung die beiden Elektroden 1, 2 so
zueinander verdreht, daß die Querachsen C-C und D-D der
Armpaare 16, 17 und 16', 17' rechtwinklig zueinander verlau
fen (siehe Fig. 5).
Der Isolierteil 3 besteht zumindest in seinem innen gelege
nen Kernbereich 18 aus einem bei Erhitzung ein Löschgas
abgebenden Material, wie es bereits anhand der Fig. 1-3
erläutert wurde. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit ist er auch
in diesem Ausführungsbeispiel einstückig mit Isolierstoff
teilen 19, 20, die bei zusammengebauter Funkenstrecke sich
zwischen den freien Stirnflächen 16" und 17" der Enden der
Arme 16', 17' und den Bunden oder ringförmigen Flanschen 6
bzw. 7 der jeweils gegenüberliegenden Elektrode 1 oder 2
abstützen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel zeigt insbe
sondere Fig. 5 die Abstützung der Arme, hier des Armes 16
der ersten Elektrode 1 auf dem Isolierstoffteil 20 und in
Verbindung hiermit zeigen die Fig. 4 und 5a, daß der Teil 20
auf einer Oberfläche 6' eines entsprechenden Ansatzes des
Widerlagers 6 der zweiten Elektrode 2 aufliegt. Das gleiche
gilt für die Abstützung des weiteren Armes 17 der Elektrode
1. Umgekehrt stützen sich die Arme 16', 17' der Elektrode 2
am Widerlager 7 bzw. der Oberfläche 7' eines entsprechenden
Ansatzes des Widerlagers 7 der Elektrode 1 ab. Fig. 5 und 5a
zeigen die vorerwähnte Abstützung der Arme 16, 17 und 16',
17' zu den Elektroden und die zugehörige Anordnung und
Gestaltung des Isolierteiles 3 mit seinen Bestandteilen 18,
19 und 20. Dabei zeigen die Fig. 5 und 5a die aus den Teilen
1, 2, 3 zusammengesetzte Funkenstrecke nach Fig. 4.
Statt der vorstehend erläuterten und in den Figuren darge
stellten Ausgestaltung der Abstützung der Arme an der be
treffenden Gegenelektrode könnten auch zur Isolierung sepa
rate Teile vorgesehen sein die nicht aus einem gasabgeben
den, sondern nur aus einem elektrisch isolierenden Werk
stoff, der z. B. bessere thermische Eigenschaften besitzt
hergestellt sind. Hierzu wird im Detail auf die Ausführung
zu Fig. 1, 2, 3 verwiesen.
Aus der schaubildlichen Darstellung der Fig. 6 ist die Form
gebung der vorgenannten Arme der Elektroden und des Kernbe
reiches 18 des Isolierteiles mit einem etwa quadratischen
Querschnitt zu entnehmen, wobei im Bereich der Eckpunkte 21
des vom Kernbereiches 18 gebildeten Quadrates zwischen den
angrenzenden Kanten oder Flächen 15 der betreffenden Elek
troden ein Spalt 22 verbleibt, der sich zwischen allen
Elektroden befindet, jedoch in der zeichnerischen Darstel
lung der Fig. 6 nur zwischen den Elektroden 16 und 16'
erkennbar ist. Die Breite dieses Spaltes entspricht der
erforderlichen Länge der Überschlagsstrecke. Ein gemäß
Ziffer 23 zündender Lichtbogen befindet sich in unmittelba
rer Nähe des Materials des Kernbereiches 18 der Isolierung
und setzt dort das Löschgas frei. Dies bewirkt unter der
Blaswirkung des nach außen strömenden Gases ein Aufweiten
des Lichtbogens nach außen in die Position 24 (Fig. 8). Dies
ergibt eine erhebliche Erhöhung der Bogenspannung und damit
die Löschung des diesen Lichtbogen 24 bildenden Folgestro
mes.
Fig. 7, 8 zeigen dazu schematisch die vorstehend beschriebe
nen Teile 16-18 mit der Polarität der betreffenden Elek
troden und die etwa hörnerartige Erweiterung von vorzugswei
se 90° des Elektrodenspaltes. Es folgt im Umfangssinn also
immer eine anderspolige Elektrode. Elektrisch betrachtet
sind die vier, gleichmäßig über den Umfang verteilten Über
schlagsstellen 22 zwischen den beiden Elektroden 4, 5 pa
rallel geschaltet. Im Überspannungsfall wird nur an der
Überschlagsstelle ein Funke überschlagen, die die geringste
Ansprechspannung hat. Ist dort gemäß der Teildarstellung in
Fig. 8 gemäß Ziffer 23 die Erstzündung erfolgt und wird dies
gemäß dem Pfeil 25 bis zu dem Lichtbogen 24 ausgeweitet, so
erfolgt wie erläutert die Löschung. Aufgrund dieser Erweite
rung wird das freiliegende Material der Spalte 22 thermisch
wenig belastet. Es ist nicht zu vermeiden, daß bei jedem
Überschlag ein gewisser Abbrand an den einander gegenüber
liegenden Kanten oder Flächen der betreffenden Elektroden
eintritt. Ist nun an dieser Überschlagsstelle der Abbrand so
groß, daß eine der anderen Überschlagsstellen 22 der glei
chen Funkenstrecke eine geringere Ansprechspannung hat, so
tritt diese dann in Funktion usw. Durch die Verteilung des
Abbrandes auf hier insgesamt vier Überschlagsstellen wird
die Lebensdauer einer solchen Funkenstrecke entsprechend
erhöht. Durch diese elektrische Parallelschaltung der Fun
kenstrecken ergibt sich keine negative Rückwirkung auf die
Ansprechspannung der Gesamtanordnung bei Verschleiß nur
eines Teiles der Überschlagsstellen. Hieraus resultiert eine
hohe Konstanz der Ansprechspannung einer so ausgestalteten
Funkenstrecke auch nach großer Belastung. Die beim Stand der
Technik gegebene nachteilige Verringerung des Abstandes der
Elektroden und damit der Länge der Überschlagsstrecke ist
vermieden.
Durch eine geänderte Breite der Elektrodenarme 4, 5 kann die
Ansprechspannung eingestellt werden, da dies eine entspre
chende Änderung des Abstandes der Elektroden und damit der
Breite des Spaltes 22 zur Folge hat.
Es empfiehlt sich für die Herstellung zumindest der Arme der
Elektroden ein elektrisch verschleißfestes Material (z. B.
Wo-Cu) vorzusehen. Der übrige Elektrodenkörper kann aus
demgegenüber preisgünstigeren Trägerwerkstoffen hergestellt
sein.
Die insgesamt vier Arme dieser Ausführung der Erfindung
können an ihren nach außen gerichteten Flächen bogenförmig
nach außen gewölbt sein, so daß auch hier in Verbindung mit
den übrigen, kreisförmigen Teilen der Elektroden und der
Isolierung eine insgesamt konzentrische Funkenstrecke gebil
det ist.
Die Erfindung kann auch in der Weise verwirklicht werden,
daß jede der Elektroden drei Arme aufweist, die auf einem
Kreisbogen betrachtet um 120° zueinander versetzt sind,
wobei die Arme analog der vorhergehenden Ausführungsbei
spiele ineinander gesteckt werden und zwischen sich den
gasabgebenden Kernbereich 3' bzw. 18 aufweisen. Dieser
Kernbereich wäre dann im Querschnitt nicht quadratisch
sondern sechseckig. Auch hierbei sind in analoger Weise die
Spalten 22 und zwar sechs solcher Spalten gebildet.
Entsprechend könnte man auch eine Ausführungsform schaffen,
bei der jede Elektrode 1, 2 vier Arme aufweist, die über den
Kreisumfang betrachtet um 90° zueinander versetzt sind. Im
übrigen ist das Prinzip der Ausgestaltung wie vorstehend
beschrieben, wobei der Kernbereich 18 acht Ecken hat und
insgesamt acht Spalten 22 gebildet werden. Die beiden zu
letzt angegebenen Ausführungsformen der Erfindung sind in
der Zeichnung nicht dargestellt.
In allen erläuterten Ausführungsbeispielen ist die das
Löschgas abgebende Isolierung aus der Kraftachse herausge
nommen und zwischen den Elektroden so positioniert, daß sie
sich nahe oder in unmittelbarer Nachbarschaft der Über
schlagsstrecke befindet, die zwischen diesen beiden Elektro
den gelegen ist. Dieser gasabgebende Kernbereich 3' ist den
jeweiligen geometrischen Verhältnissen zwischen den Elektro
den angepaßt. Es fixiert die Elektroden in horizontaler und
vertikaler Richtung. Hieraus ergibt sich auch ein Verdre
hungsschutz der axial verlaufenden Elektrodenanordnung,
wobei ferner das Isolierstück eine optimale Führung der Arme
der Elektroden bei ihrem Zusammenstecken ermöglicht.
Alle dargestellten und beschriebenen Merkmale, sowie ihre
Kombinationen miteinander sind erfindungswesentlich.
Claims (11)
1. Funkenstrecke, insbesondere für den Blitz- oder Überspan
nungsschutz, mit zwei Elektroden und einer zwischen den
beiden Elektroden befindlichen, diese in einem gewissen,
eine Überschlagsstrecke bildenden Abstand voneinander
distanzierenden Isolierung aus einem bei Erhitzung ein Gas
abgebenden Isolierstoff, wobei die Elektroden mit einer
gewissen Druckkraft zueinander hin gedrückt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kernbereich (3', 18) des Isolierstoffes außerhalb des
Bereiches gelegen ist, in dem die Druckkraft (11, 12)
übertragen wird, wobei der Kernbereich des Isolierstoffes
nahe, bevorzugt unmittelbar benachbart der Überschlags
strecke gelegen ist.
2. Funkenstrecke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Elektroden (1, 2) mit mindestens einem Arm (4, 5; 16
-17') versehen sind, wobei sich die Arme in Richtung (11,
12) der Druckkraft erstrecken, daß die Arme der einen und
der anderen Elektrode abwechslungsweise benachbart sind und
zur Bildung der Überschlagsstrecke zueinander parallel
verlaufen.
3. Funkenstrecke nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die jeweiligen Arme (4, 5; 16-17') der Elektroden
mit den Stirnflächen ihrer Enden an der jeweils anderen
Elektrode über eine dazwischen befindliche Isolierung (8,
9; 19, 20) abstützen.
4. Funkenstrecke nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Elektrode (1, 2) mit je einem Arm (4, 5) versehen ist,
der im Querschnitt bevorzugt etwa der Hälfte eines Hohl
zylinders entspricht, und daß der zwischen diesen Armen
befindliche Kernbereich (3') des Isolierstoffes im Quer
schnitt dem Innenraum zwischen den beiden Armen (4, 5)
angepaßt, bevorzugt kreisförmig ist, und daß zwischen den
einander gegenüberliegenden Längskanten oder Längsflächen
(15) der Arme (4, 5) sich die Überschlagsstrecken in Form
von je einem Spalt (10) befinden.
5. Funkenstrecke nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei in Umfangsrichtung der Funkenstrecke um 180°
zueinander versetzten Arme (16, 16'; 17, 17') jeder der
beiden Elektroden (1, 2) vorgesehen und in ihrem Quer
schnitt so bemessen und ferner so positioniert sind, daß im
Querschnitt durch diese vier Arme betrachtet je ein Arm der
einen Elektrode zwischen zwei Armen der anderen Elektrode
liegt, daß zwischen einander gegenüberliegenden Längskanten
oder Längsflächen (15) der Arme jeweils eine Überschlags
strecke (22) in Form eines Spaltes besteht und daß inner
halb dieser vier Arme sich der Kernbereich (18) des
Isolierstoffes befindet.
6. Funkenstrecke nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Querschnitte der Arme (16-17') und des von den Armen
umgebenen Kernbereiches (18) des Isolierstoffes quadratisch
sind.
7. Funkenstrecke nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Elektrode je drei Arme besitzt, wobei die Arme der
Elektroden zueinander um 120° in Umfangsrichtung angeordnet
sind, daß die Arme so bemessen und positioniert sind, daß
sie ineinander steckbar und je zwei Arme an ihren Längs
seiten oder Kanten miteinander eine Überschlagsstrecke
bilden, wobei der Kernbereich des Isolierstoffes sich
zwischen den Armen befindet.
8. Funkenstrecke nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Elektrode vier Arme aufweist, wobei die Arme der
Elektroden zueinander um 90° in der Umfangsrichtung
angeordnet sind, daß die Arme so bemessen und positioniert
sind, daß sie ineinander steckbar und an ihren Längsseiten
oder Kanten je zwei Arme miteinander eine Überschlags
strecke bilden, wobei der Kernbereich des Isolierstoffes
sich zwischen den Armen befindet.
9. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 2
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Enden der Arme (4, 5; 16-17') und der
jeweiligen anderen Elektrode elektrische Isolierungen aus
separaten, bevorzugt scheibenförmigen Bauteilen vorgesehen
sind.
10. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 2
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrischen Isolierungen zwischen den Enden der Arme
(4, 5; 16-17') und der jeweils anderen Elektrode mit dem
Kernbereich (3'; 18) des Isolierstoffes einstückig und in
den den Druck (11, 12) aufnehmenden Bereichen so dick
bemessen sind, daß sie auch bei starker Erwärmung nicht
unzulässig weich werden.
11. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 2
bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden (1, 2) Widerlager, bevorzugt einen
umlaufenden Bund (6, 7) für das Anliegen der Enden der Arme
(4, 5; 16-17') der jeweiligen Gegenelektrode bzw. der
dazwischen befindlichen elektrischen Isolierung aufweisen.
Priority Applications (4)
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