DE19609259C2 - Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen - Google Patents
Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten WalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachschleifen der in
Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen mittels topfförmiger rotierender
Schleifwerkzeuge, die parallel zur Walzenachse oszillierend bewegbar sind, wobei das
Schleifwerkzeug am Ende einer quer zur Walze axialverschiebbaren
drehangetriebenen Schleifwelle befestigt ist, die in einer ebenfalls axialverschiebbaren
rohrförmigen Pinole koaxial geführt und an ihrem entgegengesetzten Ende mit einem
sich an der Pinole mittelbar abstützenden Verschiebeantrieb verbunden ist. Die
Axialverschiebung der Schleifwelle dient zur Kompensation der Abnutzung der
Topfscheibe (ca. 70 mm); die Axialverschiebung der Pinole dient zur Kompensation
der Walzenabdrehung (ca. 80 mm).
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist dazu vorgesehen, die in Warmbandwalzgerüsten
eingebauten Walzen, insbesondere die Arbeitswalzen in Quarto-Walzgerüsten
nachzuschleifen. Mit mehreren über die Ballenlänge der zu schleifenden Walze verteilt
nebeneinander angeordneter rotierender topfförmiger Schleifwerkzeuge, die
zusammen mit dem sie aufnehmenden Werkzeugträger parallel zur Walzenachse
oszillierend bewegbar und quer zu dieser unabhängig druckgeregelt anstellbar sind,
kann die Kontur der Walze im eingebauten Zustand im Walzgerüst nachgearbeitet
werden, wobei jedes Schleifwerkzeug separat geschwindigkeitsregelbar
drehangetrieben und an einer quer zur Walze axialverschiebbar in dem
Werkzeugträger gelagerten Pinole angeordnet ist, die mit Antriebselementen für das
topfförmige Schleifwerkzeug verbunden ist.
Das Nacharbeiten der Konturen der Arbeitswalzen von Warmbandwalzgerüsten nach
Erreichen eines bestimmten Verschleißzustandes im eingebauten Zustand stellt eine
Verbesserung gegenüber dem bislang überwiegend angewendeten Nachschleifen der
Walzen im ausgebauten Zustand auf externen Walzenschleifmaschinen dar. Die
bekannte Vorrichtung ermöglicht das Nacharbeiten der Walzenoberfläche mit großer
Genauigkeit und erlaubt auch die Herstellung besonderer Walzenschliffprofile, selbst
wenn das Verschleißbild der Walze nach dem Walzen stets gleicher Bandbreiten
gegenüber der Walzenmitte ausgeprägte Randbereiche mit kleinerem Durchmesser
aufweist bzw. die Walze am Rand Verschleißrillen infolge der kalten Randbereiche
aufweist.
Die bekannte Lösung schlägt zum Anstellen der Schleifwerkzeuge gegen die Walze
vor, Pinolen, an denen die Werkzeuge befestigt sind, mit Hilfe von Kolben-Zylinder-Ein
heiten in Längsrichtung zu verschieben und dadurch das Werkzeug zu steuern. Die
Kolben-Zylinder-Einheiten sind druck- und weggeregelt, so daß jede Schleifposition
und jeder Schleifdruck gefahren werden kann. Außerdem können die Pinolen beim
Arbeitswalzenwechsel in eine Position zurückgefahren werden, in der die
Schleifwerkzeuge den Walzenausbau nicht behindern. Die Antriebe für die
Schleifwerkzeuge, vorzugsweise Elektromotoren, sind jeweils am dem
Schleifwerkzeug entgegengesetzten Ende der Pinolen angeordnet,
die rohrförmig ausgebildet sind und eine drehantreibbare Schleifhülse koaxial
umgreifen. In der Schleifhülse ist eine drehfest mit der Schleifhülse verbundene
Schleifwelle gegenüber der Schleifhülse um geringe Anstellwege axial verschiebbar
geführt, die an ihrem einen freien aus der Schleifhülse herausragenden Ende das
Schleifwerkzeug trägt und an ihrem anderen Ende mit einem regelbaren
Verschiebeantrieb für die Schleifwelle verbunden ist, der sich seinerseits an der Pinole
mittelbar abstützt.
Bei Reversier-Warmwalzgerüsten großer Breite und der geforderten Steifigkeit des
Systems müssen bei der Bewegung der Schleifwerkzeuge die Beschleunigungs- und
Bremskräfte sicher von den Vorrichtungselementen aufgefangen werden, wenn ein
qualitativ hohes Schleifergebnis gefordert ist. Im Schleifbetrieb haben die
Schleifwerkzeuge lediglich Axialbewegungen von wenigen mm (jedoch in kurzen
Zeitintervallen) in beiden Richtungen auszuführen, während die Pinolen für den
Ausbau der Walzen oder für das Auswechseln der Schleifwerkzeuge um größere
Wege verfahrbar sein müssen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art so zu vereinfachen, daß mit weniger Teilen die Vorrichtung vereinfacht wird.
Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Pinole an ihrem Innenumfang
den Stator eines die Schleifwelle antreibenden Elektromotors aufnimmt, dessen Rotor
auf der unmittelbar in der Pinole verschiebbar gelagerten Schleifwelle angeordnet ist.
Die Erfindung vereinfacht die bekannte Vorrichtung erheblich. Dazu wird die Trennung
zwischen dem Drehantrieb für das Schleifwerkzeug und der das Schleifwerkzeug
unmittelbar aufnehmenden Schleifwelle aufgegeben, so daß auch auf die Schleifhülse
verzichtet werden kann, die bisher das Schleifwerkzeug antrieb. Vielmehr wird die
Schleifwelle Teil des Elektromotors, nämlich dessen Motorwelle. Der Stator des Motors
ist in der verschiebbaren Pinole angeordnet, gegenüber dem sich der Rotor axial
verschieben kann. Durch diese Ausführung wird ein erhebliches Gewicht gegenüber
der herkömmlichen Lösung eingespart. Das bedeutet auch eine Qualitätsverbesserung
an der geschliffenen Walze. Darüber hinaus baut die gattungsgemäße Vorrichtung
wesentlich einfacher und ist auch preiswerter herzustellen.
In einer weiteren günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur
Lagerung der Schleifwelle in der Pinole an deren beiden Enden Schrägkugellager
vorgesehen sind, deren Innenringe auf der Schleifwelle und deren Außenringe auf
einer Flanschbüchse gehalten sind, die gegenüber der Pinole in Achsrichtung der
Schleifwelle verschiebbar gelagert sind. Der Verschiebeweg der Flanschbüchse
entspricht dem Verschiebehub der Schleifwelle.
Vorzugsweise sind die Flanschbüchse in Kugelführungen in der Pinole axial bewegbar;
es können aber auch Gleitführungen zur Lagerung der Flanschbüchsen gegenüber der
Pinole vorgesehen sein. Die Flanschbüchsen gleiten in den Endplatten der Pinole.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Flanschbüchse über einen
Metallfaltenbalg gegenüber der Pinole abgedichtet. Ein anderer Vorschlag sieht vor,
die Schleifwelle gegenüber der Flanschbüchse durch eine V-Ring-Dichtung
abzudichten.
In einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß an beiden Enden
der Pinole zum Abdichten der Schleifwelle jeweils ein Metall-Faltenbalg vorgesehen ist,
wobei zum kräftefreien Verschieben der Schleifwelle der vorderer Faltenbalg
Druckkraft und der hinterer Faltenbalg Zugkraft auf die Schleifwelle ausübt. Auf diese
Weise wird eine besonders leicht zu verschiebende, aber dennoch stabile Lagerung
der Schleifwelle in der Pinole geschaffen.
Der hintere Faltenbalg kann gleichzeitig als Verdrehsicherung der zur Verschiebung
der Schleifwelle vorgesehenen Schubstange ausgebildet sein, die sich über zwei
Drucklager an der drehenden Schleifwelle abstützt.
Wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen ist, daß die
Pinolenachse zur Schleifwellenachse exzentrisch angeordnet ist, so kann in sehr
einfacher Weise durch Verdrehen der Pinole eine Senkrechtverstellung der
Schleifwelle zur Walzenachse erreicht werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
nachfolgend beschrieben.
Die einzige Zeichnungsfigur zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen.
Die Vorrichtung ist grob schematisch vereinfacht dargestellt.
In einem am Walzenständer festgelegten Träger 2 ist die rohrförmige Pinole 3 bei 4
verschiebbar gelagert. Als Verschiebeantrieb dienen Hydraulikzylinder 5, die am
Träger 2 angeordnet sind und deren Kolbenstangen 6 mittelbar bei 7 mit der Pinole 3
verbunden sind.
Die Pinole 3 ist, wie bereits ausgeführt, rohrförmig ausgebildet und trägt in ihrem
Innenumfang den dort festgelegten Stator 8 eines Elektromotors. Der Rotor 9 dieses
Elektromotors ist unmittelbar auf der Schleifwelle 10 befestigt, die an ihrem vorderen
Ende 11 die topfförmige Schleifscheibe 12 aufnimmt und an ihrem hinteren Ende mit
einem Verschiebeantrieb 13 verbunden ist, mit dem die Schleifwelle 10 um den
Verschiebehub 14 in beiden Richtungen bewegbar ist. Zu diesem Zweck sind
stirnseitig an der Schleifwelle 10 die Axialdrucklager 15 vorgesehen, die mit einer Zug-
und Druckstange 16 verbunden ist. Über die axiale Hin- und Herbewegungen auf die
Schleifwelle 10 übertragen werden können, wobei die Axialdrucklager gleichzeitig die
freie Drehbarkeit der Schleifwelle 10 ermöglichen. Zur Betätigung der Zug- und
Druckstange 16 und damit der Schleifwelle 10 ist der Druckluftzylinder 17 vorgesehen,
dessen Kolbenzylinderflächen 18 beidseitig mit Druckluft beaufschlagbar sind.
Beim Verschieben der Schleifwelle 10 über den Druckluftzylinder 17 verschiebt sich
diese zusammen mit dem Rotor 9 in dem feststehenden Stator 8 im Inneren der Pinole
3. Um die Axialverschiebbarkeit zu ermöglichen, sind Schrägkugellager 19
vorgesehen, mit denen die Schleifwelle 10 in der Pinole 3 gelagert ist.
Die Innenringe 20 dieser Schrägkugellager sind auf der Schleifwelle 10 und deren
Außenringe auf Flanschbüchsen 21 gehalten sind, die gegenüber der Pinole 3 in
Achsrichtung der Schleifwelle 10 verschiebbar gelagert sind. Die Flanschbüchsen 21
gleiten über Kugelführungen 22 in den Endplatten 23 der Pinole 3.
An beiden Enden der Pinole 3 ist zum Abdichten der Schleifwelle 10 jeweils ein Metall-Faltenbalg
24 vorgesehen ist, wobei zum kräftefreien Verschieben der Schleifwelle der
vordere Faltenbalg Druckkraft und der hintere Faltenbalg Zugkraft auf die
Schleifwelle 10 ausübt.
Durch die erfindungsgemäße Konstruktion wird einerseits eine exakte Lagerung der
Schleifwelle innerhalb der Pinole gewährleistet und andererseits die Verschiebung der
Schleifwelle ermöglicht, ohne daß - wie dies beim Stand der Technik üblich war -
zusätzliche Führungshülsen für die Schleifwelle vorgesehen sein müssen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
mittels topfförmiger rotierender Schleifwerkzeuge, die parallel zur Walzenachse
oszillierend bewegbar sind, wobei das Schleifwerkzeug am Ende einer quer zur
Walze axialverschiebbaren drehangetriebenen Schleifwelle befestigt ist, die in einer
ebenfalls axialverschiebbaren rohrförmigen Pinole koaxial geführt und an ihrem
entgegengesetzten Ende mit einem sich an der Pinole mittelbar abstützenden
Verschiebeantrieb verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pinole (3) an ihrem Innenumfang den Stator (8) eines die Schleifwelle (10)
antreibenden Elektromotors aufnimmt, dessen Rotor (9) auf der unmittelbar in der
Pinole (3) verschiebbar gelagerten Schleifwelle (10) angeordnet ist.
2. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Lagerung der Schleifwelle (10) in der Pinole (3) an deren beiden Enden
Schrägkugellager (19) vorgesehen sind, deren Innenringe (20) auf der Schleifwelle (10)
und deren Außenringe in je einer Flanschbüchse (21) gehalten sind, die gegenüber der
Pinole (3) in Achsrichtung der Schleifwelle (10) verschiebbar gelagert sind.
3. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Flanschbüchse (21) in einer Kugelführung (22) in der Pinole (3) axial
bewegbar ist.
4. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Flanschbüchse (21) in einer Gleitlagerführung in der Pinole (3) axial
bewegbar ist.
5. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Flanschbüchse (21) gegenüber der Pinole (3) durch einen Metallfaltenbalg
(24) abgedichtet ist.
6. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifwelle (10) gegenüber den Flanschbüchsen (21) durch
V-Ring-Dichtungen abgedichtet ist.
7. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hintere Faltenbalg (24) gleichzeitig als Verdrehsicherung einer zur
Verschiebung der Schleifwelle (10) vorgesehenen Schubstange (16) ausgebildet ist,
die sich über zwei Drucklager (15) an der drehenden Schleifwelle (10) abstützt.
8. Vorrichtung zum Nachschleifen der in Warmbandwalzgerüsten eingebauten Walzen
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pinolenachse zur Schleifwellenachse exzentrisch angeordnet ist.
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