DE1960896C3 - Lineare trans-Chinacridon-Pigmente, Verfahren zu ihrer Herstellung und mit ihnen gefärbte Lacke, Druckfarben und Kunststoffe - Google Patents
Lineare trans-Chinacridon-Pigmente, Verfahren zu ihrer Herstellung und mit ihnen gefärbte Lacke, Druckfarben und KunststoffeInfo
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Description
CO—NH- R
R —NH-OC
worin R Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, ausgenommen Äthyl, n-Butyl und n-Hcxyl, ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man 2,5-Diphenylaminoterephthalsäurederivale der allgemeinen Formel
R —HN-OC
R1OOC
in der R die vorgenannte Bedeutung besitzt und Ri Wasserstoff oder Alkyl mit 1 —4 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise Methyl oder Äthyl ist, mit ringschließenden Mitteln bei erhöhter Temperatur behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ringschlußmittel Schwefelsäure
mit einer Konzentration von 88—95%, vorzugsweise 92—94%, verwendet.
CO — NH- R
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ringschluß
bei einer Temperatur zwischen 100 und 2500C, vorzugsweise zwischen 110 und 1500C, vornimmt.
5. Die mit linearen trans-Chinacridonen nach Anspruch 1 gefärbten Lacke, Druckfarben und
Kunststoffe.
Es ist bekannt, lineare trans-Chinacridone dadurch herzustellen, daß man 2,5-Diarylamino-terephthalsäure
oder deren Ester bei erhöhter Temperatur mit ringschließenden Mitteln behandelt. Als ringschließende
Mittel sind unter anderem Borsäure, Polyphosphorsäure, die Aluminiumchlorid-Schmelze, wasserfreie Flußsäure
und auch konzentrierte oder verdünnte Schwefelsäure vorgeschlagen worden (S. S. L a b a η a und L. L
Labana, Chemical Reviews, Vol. 67, Nr. 1 [1967], Seiten 1 — 15). Von diesen Mitteln wäre aus Preigründen
zweifellos der Schwefelsäure der Vorzug zu geben, wenn es gelänge, mit ihrer Hilfe Chinacridone
herzustellen, deren Eigenschaften denjenigen Chinacridonen entsprechen, die in der Technik als hochechte
Pigmente Bedeutung erlangt haben. Als solche sind zu nennen das unsubstituierte Chinacridon in seiner ß- oder
/-Modifikation, das 2,9-Dimethylchinacridon, das 3,10-Dichlorchniacridon
und das 2,9-Dimethyl-3,10-dichlorchinacridon. Bei ihnen gelingt der Ringschluß in
konzentrierter oder verdünnter Schwefelsäure deshalb nicht befriedigend, weil bei den Reaktionstemperaturen,
bei denen der Ringschluß stattfindet, bereits eine merkliche Sulfonierung eintritt und weil die notwendige
w nachträgliche Entsulfonierung nicht zu Produkten führt,
die sich ohne schwierige Reinigung als Pigmente verwenden lassen. Man kann aus den genannten
Gründen die Schwefelsäure als billigste Ringschlußmittel nicht verwenden, sondern muß zur Herstellung von
hochechten und für die Praxis unentbehrlichen Chinacridonen zu wesentlich teueren Ringschlußmitteln greifen,
vor allem dann, wenn man Wert darauf legt, im Interesse eines einfachen Verfahrens zur Überführung in eine
brauchbare Pigmentform, das beim Ringschluß erzeugte
ω) Rohchinacridon in äußerst feiner Verteilung in Form
eines feuchten Preßkuchens zu erhalten. Letzteres ist deshalb von großer Bedeutung, weil sich dieses
feinverteilte Rohchinacridon sehr leicht nach Verfahren, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentschrift
tvi 12 61 106 beschrieben werden in eine Pigmentform
überführen läßt, die sich hervorragend für die Verwendung auf allen wichtigen Einsatzgebieten für
organische Pigmente eignet.
Es wäre zweifellos ein technischer Fortschritt, wenn
es gelänge, klare, blaustichigrote oder rotviolette Pigmente mit hohen Echtheiten zu finden, die auch unter
Verwendung von Schwefelsäure als Ringschlußmitte!
hergestellt werden können.
Es wurde nun gefunden, daß man solche neuen Pigmente mit höchsten Echtheitseigenschaften der
allgemeinen Formel
R—HN- OC
CO — NH-R
in der R Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, ausgenommen Äthyl, η-Butyl und n-Hexyl, ist,
erhält, wenn man 2,5-Diphenylamino-terephthalsäuren oder deren Aikylester der allgemeinen Formel
R—HN-OC
R1OOC
(H)
CO —NH- R
COOR1
in der R die vorgenannte Bedeutung besitzt und R, Wasserstoff oder Alkyl mit 1—4 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise Methyl oder Äthyl, ist, mit ringschließenden Mitteln bei erhöhter Temperatur behandelt.
Gegenüber den aus der AT-PS 2 18 651 bekannten Di-Benzoylamino- bzw. Di-m-Chlorbenzoylamino-Chinacridonen,
bei denen es sich um Isomerengemische handelt, und dem aus der FR-PS 12 44 061 bekannten
2,9-Di-acetamino-chinacridon zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen durch eine erhöhte
chemische Stabilität aus, die auch ihre Herstellung in konzentrierter Schwefelsäure erlaubt.
Beim vorliegenden Verfahren verwendet man als Ringschlußmittel vorzugsweise Schwefelsäure, und
zwar zweckmäßig in einer Konzentration zwischen etwa 88 und 95%, vorzugsweise zwischen etwa 92 und
94%. Man verfährt dabei zweckmäßigerweise so, daß man das entsprechende 2,5-Diphenylaminoterephthalsäurederivat
in die 5— 15fache Menge Schwefelsäure der genannten Konzentration einträgt und langsam auf
Temperaturen von 110° — 15O0C, vorzugsweise
120—135°C, erhitzt und so lange bei der gewählten
Temperatur hält, bis sich in einer mit Wasser hydrolysierten Probe kein Ausgangsmaterial mehr
nachweisen läßt. Die Reaktionsmischung wird dann langsam auf Eis gegeben, der ausgefallene rote
Niederschlag filtriert, und mit verdünntem Alkali und dann mit Wasser neutral gewaschen.
Man erhält auf diese Weise die linearen Chinacridone in praktisch quantitativer Ausbeute in sehr reiner Form
in einer äußerst feinen Verteilung.
Die Verwendung von Schwefelsäure in verschiedenen Konzentrationen als Ringschlußmittel ist zwar bekannt.
Weder das unsubstituierte noch die bisher bekannten substituierten Chinacridone lassen sich jedoch in
Schwefelsäure ohne Nebenreaktionen cyclisieren, da unter den Reaktionsbedingungen bereits eine Sulfonierung
erfolgt und sich die eingeführten Sulfogruppen nicht so glatt wieder abspalten lassen, daß für die
Verwendung als Pigmente genügend reine Produkte erhalten werden. Es war deshalb überraschend, daß im
vorliegenden Fall nicht nur keine Sulfonierung eintritt,
cnnHprn mmh Hip (^arhnntniirpamirl- V\7uj i^nrh^ncäiir^-
alkylamidgruppierungen unter den Reaktionsbediiigungen
nicht verseift werden.
Darüber hinaus können beim erfindungsgemäßen Verfahren auch andere ringschließende Mittel angewendet
werden, wie beispielsweise Borsäure (U. Liebermann, Liebigs Annalen der Chemie 518
[1935], Seiten 245-259), wasserfreie Flußsäure (französische Patentschrift 12 45971), Metallhalogenide, insbesondere
Aluminiumchlorid (französisches Patentschrift 12 53 985) und Polyphosphorsäure (deutsche Patentschrift
] 1 12 597).
Hierbei wird die Ringschlußreaktion, je nach
verwendetem Ringschlußmittel, im allgemeinen bei Temperaturen /wischen etwa 100° und 250°C durchgeführt.
Im Hinblick darauf, daß es sich bei den obengenannten Ringschlußmitteln um saure und teilweise
sogar stark saure Verbindungen handelt, war es auch überraschend, daß die freien oder N-monosubstituierten
Carbonamidgruppen trot/ der relativ hohen Ringschlußtemperaturen nicht angegriffen werden und
Rohchinacridone erhalten werden, die sich ohne komplizierte Zwischenreinigung in eine gute Pigmentform
überführen lassen.
Die beim vorliegenden Verfahren verwendeten Ausgangsverbindungen der obigen Formel Il können in
analoger Weise wie die bekannten Dianilinoterephthalsäurederivate hergestellt werden, beispielsweise durch
Kondensation von Succinylobernsteinsäureestern mit p-Amino-benzoesäureamiden, anschließende Oxydation
und gegebenenfalls Verseifung.
Die in der vorstehend angegebenen Weise erhaltenen Chinacridone sind zwar sehr rein, können aber in der
vorliegenden Beschaffenheit im allgemeinen noch nicht als Pigmente eingesetzt werden, da sie noch nicht die für
Pigmente optimale physikalische Form besitzen. Die Überführung der Produkte in eine coloristisch wertvolle
Pigmenlform erfolgt in an sich bekannter Weise.
Zur l'Jbeiführung in diese Form kann man beispiel·
weise so verfahren, daü man den feuchten Preßkuchen in Wasser allein oder unter Zusatz einer geeigneten
Substanz mit I .ösungsmittelcharakier unter Druck aul
femperaturen von 100— 200r'C, vorzugsweise
Abkühlen auf Raumtemperatur filtriert, den feuchten
Preßkuchen durch Waschen oder durch Wasserdampfdestillation von der organischen Substanz befreit,
trocknet und gegebenenfalls auf einer geeigneten Mühie
mahlt (deutsche Patentschrift 12 61 106).
Bei Verwendung von Substanzen mit Lösungsmittelcharakter, die oberhalb 1000C sieaen, kann man nach
Verrühren mit der organischen Substanz das Wasser abdestillieren und anschließend unter Normaldruck auf
die angegebenen Temperaturen erhitzen und, wie vor beschrieben, aufarbeiten.
Als Substanzen, die die Überführung in die optimale Pigmentform bewirken, kommen solche in Frage, wie
sie z.B. in den deutschen Patentschriften 1196619.
12 68 586 und 12 61 106 angegeben werden, jedoch mit dem Unterschied, daß sich für das erfindungsgemäße
Verfahren auch Kohlenwasserstoffe, ihre Halogen- und
Mitrosubstitutionsprodukte und auch solche Substanzen eignen, die in Wasser unlöslich sind "der nur eine
geringe Löslichkeit besilzen.
Die Überführung erfindungsgemäß erhaltener Chinacridone in eine coloristisch wertvolle Pigmentform
erfolgt vorzugsweise nach den obengenannten Verfahren, da man hierbei von den wäßrig-feuchten Preßkuchen
ausgehen kann. Sie kann aber auch in der Weise erfolgen, daß man das getrocknete Produkt in
Gegenwart wasserlöslicher, anorganischer '-~alze. wie
Natriumchlorid oder Natriumsulfat, vermahn, wobei man gegebenenfalls noch geringe Mengen organischer
Lösungsmittel zusetzt (USA-Patentschrift 28 21 530). Man kann auch so vorgehen, daß man das Chinacridon
in einer Rollmühle vermahlt und anschließend das vorgemahlene Produkt mil der 4- bis lOfachen
Gewichtsmenge eines organischen Lösungsmittels, wie beispielsweise Aceton, Dimethylformamid oder Tetrachlorethylen,
verknetet (USA-Patentschrift 28 57 400).
Die in der oben beschriebenen Weise erhaltenen neuen Chinacridonpigmente sind feinkristalline rote
Pulver, die sich hervorragend zum Pigmentieren von Druckfarben, Lacken und Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid,
eignen und sich auf allen Anwendungsgebieten von Pigmenten mit Vorteil einsetzen lassen. Die
Echtheitseigenschaften der erfindungsgemäßen neuen Pigmente, vor allem die Licht- und Wetterechtheit,
liegen mindestens genauso hoch wie bei den besten der bisher bekannten Chinacridone, in einigen Fällen liegen
sie sogar höher.
30 Gewichtsteile 2,5-Di-(4'-amino-carbony-phenylamino)-terephthalsäure
werden in 300 Gewichtsteilen 94%iger Schwefelsäure verrührt. Die Mischung wird
langsam auf 135° C erhitzt und bei dieser Temperatur
eine Stunde gehallen. Nach Abkühlen wird adf Eis
gegossen, kurz verrührt, der ausgeschiedene dunkelrote Niederschlag filtriert und neutral gewaschen. Nach
Ausziehen des Rohproduktes mit verdünntem Alkali wird das wieder neutral gewaschene Filtergut in 300
Gewichtsteilen Dimethylformamid angeschlämmt, die Suspension unter Abdestillieren von Wasser langsam
auf 140—150°C hochgeheizt und 5 Stunden bei dieser
Temperatur gehalten. Es wird filtriert, das Filtergut mit Methanol oder Wasser gewaschen, getrocknet und
gemahlen. Man erhält 27 Gewichtsteile eines Kristall-
Kt pulvers, mit dem sich klare, rote Einbrennlackierungen
herstellen lassen und das in allen Einsatzgebieten höchste Echtheiten aufweist
Senkt man den Prozentgehalt der Schwefelsäure auf 92 oder 90%, so erhält man bei etwas längerem Erhitzen
ij ähnlich gute Resultate. Führt man die Reaktion in
94%iger Schwefelsäure bei 115— 120°C durch, so ist die Reaktionszeit auf 3—4 Stunden zu erhöhen.
Anstelle des Dimethylformamids kann nan mit
gleichem Erfolg gleiche Gewichtsteile N-Methylacetamid, Dimethylacetamid, N-MethylpyrroJidon, Butyrolakton,
ε-Caprolactam, Dimethylsulfoxyd, Phenol, Anilin,
Chinolin, Benzoesäuremethylester oder Nitrobenzol verwenden.
50 Gewichtsteile 2,5-Di-(4'-N-n-propyl-amino-carbonyl-phenyiamino)-terephthalsäure
werden in 500 Gewichisteile Polyphosphorsäure mit einem Gehalt von
etwa 84% P2O5 verrührt Es wird langsam auf 125° C
j» hochgeheizt und eine Stunde bei dieser Temperatur
gehalten. Nach dem Abkühlen hydrolysiert man durch Eingießen in Eiswasser, filtriert den ausgefallenen
dunkelroten Niederschlag und wäscht ihn mit Wasser neutral. Zur Entfernung von etwa noch vorhandenem
J") Ausgangsmaterial kocht man das Nutschgut mit
verdünntem Alkali aus, filtriert und wäscht neutral. Die Überführung in die Pigmentform kann nach den
Angaben des Beispiels 1 oder nach der in der deutschen Patentschrift 12 61106 beschriebenen Arbeitsweise
erfolgen.
Man erhält 44 Gewichtsteile eines rotvioletten Pigmentpulvers, das in Polyvinylchlorid eingearbeitet
einen rotviolelten Ton liefert und hervorragend Hitzebeständigkeit und Ausblutechtheit besitzt.
Benutzt man an Stelle der obengenannten freien Diphenylaininoterephthalsäure die äquivalente Menge
ihres Methyl- oder Äthylesters, so erhält man ebenfalls das gewünschte Pigment mit ausgezeichner Ausbeute.
Beispiele 3—5
In der nachfolgenden Tabelle sind eine" Reihe von
Pigmenten aufgeführt, wie sie mit guter Ausbeute und ausgezeichneten Echtheitseigenschaften erhalten werden,
wenn man nach den Angaben der Beispiele 1 oder 2 verfährt:
Üiphenylaminoterephthalsäuren
Produkt
Farbton der erhaltenen Pigmente
3) 2,5-DH4'-N-methylamino-carbonyl-
phcnylaminoj-tcrephthalsäurc
4) 2,5-Di(4'-N-i-propylamino-carbonylphenylaminoMerephthalsäure
5) 2.5-I)i-(4'-N-i-butyhimiro-carbon\ !-
phenylaminoMerephthalsäurc
phenylaminoMerephthalsäurc
2,9-Di-(N-methylamino-carbonyl)- rotviolett
chinacridon
2.9-DHN-i-propylamino-carbonyl)- ro!
chinacridon
chinacridon
2,9-[)i-(N-i-butylamino-carbonyD- rotviolett
chinacridon
chinacridon
Claims (2)
1. Lineare trans-Chinacridone der allgemeinen Formel
R—NH- OC
worin R Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, ausgenommen Äthyl, n-Butyl und n-Hexyl, ist.
2. Verfahren zur Herstellung von linearen trans-Chinacridonen gemäß Anspruch 1 der allgemeinen Formel
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