DE19606446C2 - Vorrichtung zur Speicherung und zum Auslesen von von einem Sender gesendeten Sendungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Speicherung und zum Auslesen von von einem Sender gesendeten Sendungen gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Zur Speicherung von Fernsehsendungen sind Videorekorder bekannt, die derart program­ mierbar sind, daß sie sich zu einer bestimmten Zeit einschalten und eine Sendung aufneh­ men, die dann über ein Fernsehgerät angesehen werden kann. Ein Problem solcher Vi­ deorekorder liegt darin, daß vor der jeweiligen Sendung entschieden werden muß, ob diese Sendung aufgenommen wird.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 88 10 090 ist ein Speicherbaustein bekannt, der in den Signalweg des Bild/Tonsignals eines Fernsehgeräts eingeschleift ist und dieses Signal in digitalisierter Form laufend speichert. Der Zweck dieses Kurzzeitspeichers liegt darin, daß unmittelbar zurückliegende Sendepassagen wiederholt werden können, die beispiels­ weise aufgrund plötzlichen Lärms oder Unaufmerksamkeit nicht vollständig wahrgenom­ men wurden.

Die DE 35 28 643 A1 beschreibt einen Fernsehempfänger, der einen manuell ein- und ausschaltbaren Speicher mit einem Endlosaufzeichnungsträger zur Aufnahme und Wieder­ gabe des jeweils dargestellten Bildes enthält. Mit diesem Speicher soll erreicht werden, daß ein Anfang einer Sendung, der bereits vorbei ist, wenn eine Entscheidung zum Aufzeich­ nen der Sendung fällt, nicht verloren ist.

Die DE 40 02 646 C2 beschreibt eine Empfangs- und Aufzeichnungsanordnung für Rund­ funk- bzw. Fernsehsignale. Die Anordnung ist derart ausgebildet, daß das empfangene Si­ gnal über einen gewissen Zeitraum zwischengespeichert und bei Bedarf dem Aufzeich­ nungsgerät verfügbar gemacht wird, so daß bei einer momentanen Entscheidung des Benut­ zers, eine Sendung aufzuzeichnen, das über diesen Zeitraum bereits gesandte Signal noch verfügbar ist.

Aus der DE 37 31 429 C1 ist eine Rundfunkempfangseinrichtung für Kraftfahrzeuge be­ kannt, bei der während eines vorgegebenen Zeitraums eingehende Verkehrsfunkdurchsagen in einen Speicher aufgenommen werden und bedarfsweise wiedergebbar sind. Dabei ist ein gemeinsamer Speicher für mehrere Sender von Verkehrsdurchsagen vorgesehen, in den die Verkehrsfunkdurchsagen sequentiell eingelesen werden und aus dem sie mit einer vorgebba­ ren Kennung sequentiell auslesbar sind.

Aus der DE 39 32 696 A1 ist ein System für einen Videobandrecorder zum Lesen und Auf­ zeichnen eines Sendeprogramms bekannt, bei der ein gewünschtes Videoprogramm zur Auf­ zeichnung reversiert wird und vom Sender ausgestrahlte Programminformation, wie Titel, Sendezeit usw., zusammen mit dem Videosignal des reservierten Programms aufgezeichnet werden. Auf diese Weise kann ein aufgezeichnetes Programm einfach identifiziert werden, so daß das Suchen nach auf einem Band nach dessen Vorprogrammierung aufgezeichneten Sendungen vereinfacht ist. Das vorbekannte System erfordert allerdings eine Vorprogram­ mierung, d. h. die Reservierung des gewünschten Videoprogramms, was voraussetzt, daß vorher bekannt ist, daß die Sendung aufgenommen werden soll. Weiter können Sendungen von unterschiedlichen Sendern nur seriell und nicht parallel, d. h. gleichzeitig, aufgenommen werden.

Folgendes, in der Praxis sich aufgrund des zunehmendes Angebotes an Sendern und damit Sendungen stellendes Problem, ist im Stand der Technik nicht gelöst. Man setzt sich in einer freien Stunde vor ein Fernsehgerät oder einen Rundfunkempfänger, nimmt eine Programm­ zeitschrift zur Hand und stellt fest, daß beispielsweise vor drei Stunden eine Sendung gesendet wurde, die man gerne angesehen hätte, von der man aber nichts wußte, so daß kein Recorder entsprechend programmiert wurde.

Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nutzungsmöglichkeiten eines Radio- oder Fernsehgerätes, insbesondere bei spontaner Nutzung, zu erweitern.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, eine zurückliegende Sendung, die nachträglich als interessant festgestellt wird, unmittelbar anzusehen, wobei die einzigen Ein­ schränkungen in der seit der Sendung vergangenen Zeitdauer (Speicherplatz auf einem Ka­ nal) und der Anzahl der zur Verfügung stehenden Sender (Anzahl der Kanäle) liegt. Ansons­ ten ist der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung, deren Einschränkungen wegen der Zunahme von Speicherkapazität infolge neuer Speichermedien immer geringer werden, außerordentlich komfortabel. Durch blosses Eingeben des Senders und der Sendezeit kann die jeweils interessierende Sendung abgerufen werden.

Die Merkmale des Anspruchs 2 ermöglichen eine bessere Ausnutzung der Speicherkapazität, da die Zeiten, während der gespeichert werden soll, individuell auf die Sender oder die inte­ ressantesten Sendezeiten abgestimmt werden können.

Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 wird erreicht, daß die Speichereinrichtung ausgeschal­ tet wird, wenn im zu speichernden Sendesignal vorbestimmte Merkmale festgestellt werden, beispielsweise ein Standbild oder ein Abschalten des Senders oder auch eine mit einer Ken­ nung versehene Werbesendung.

Mit den Merkmalen des Anspruchs 4 wird der Nutzen der Schalteinrichtung erweitert.

Die Erfindung wird im folgenden anhand des beigefügten Blockschaltbilds beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.

Gemäß dem beigefügten Blockschaltbild sind einem mit einer Antenne 2 verbundenen Empfangsteil 4 eines Fernsehgerätes parallel Tuner HF Abstimmteile bzw. Tuner 6a bis 6d nachgeschaltet. Der Tuner 6d ist unmittelbar mit einem Ausgangsteil 8 verbunden, dem ein Bildschirm/Lautsprecherteil 10 nachgeschaltet ist. Zur Bedienung der genannten Baugruppen ist ein Bedienteil 12 vorgesehen, das über ein Steuergerät 14 mit den Tunern 6a bis 6d, dem Ausgangsverstärker 8 und der Einheit 10 verbunden ist. Die Bauteile 2, 4, 6d, 8, 10, 12 und 14 bilden ein ansich bekanntes Fernsehgerät.

Den Tunern 6a, 6b, 6c sind jeweils eine Schalteinrichtung 16a, 16b und 16c sowie in Reihe damit eine Endlosspeichereinrichtung 18a, 18b und 18c nachgeschaltet. Die Endlosspeicher­ einrichtungen sind ausgangsseitig mit dem Ausgangsteil 8 sowie einem Langzeitspeicher 20 verbunden.

Die genannten Bauteile werden, vom Bedienteil 12 aus programmiert, vom Steuergerät 14 aus angesteuert.

Die Schalteinrichtungen 16 enthalten eine über das Bedienteil 12 programmierbare Ver­ gleichseinrichtung, die das aus einem Tuner 6 kommende Signal mit einem programmier­ ten Signal vergleicht und bei Gleichheit den Endlosspeicher 18 abschaltet und bei Un­ gleichheit wieder loslaufen läßt. Kriterien für die Vergleichseinrichtung können beispiels­ weise sein, daß das Tunerausgangssignal sich nicht mehr verändert (keine Sendung oder Standbild) oder eine Kennung enthält, die beispielsweise auf eine Werbesendung hinweist, wobei die Werbesendung durch die Tätigkeit der Schalteinrichtung 16 selbsttätig bezüglich ihrer Speicherung unterdrückt wird.

Es versteht sich, daß je nach Bedarf die gesamte Bild-/Tonverarbeitung digital durch­ geführt wird, wofür entsprechende Wandler vorgesehen sind.

Die Endlosspeichereinrichtungen 18 können Endlosbänder oder überschreibbare Disketten auf Magnetbasis oder optischer Basis sein.

Das Steuergerät 14 enthält einen Zeitgeber 24, einen Prozessor und die üblichen Speicher­ bausteine.

Der Aufbau der Schalteinrichtungen 16, der Endlosspeichereinrichtungen 18, des Steuerge­ rätes 14, des Bedienteils 12 sowie gegebenenfalls vorgesehener A/D- und D/A-Wandler sind dem Durchschnittsfachmann an sich bekannt und werden hier nicht erläutert. Bei dem Langzeitspeicher 20 handelt es sich beispielsweise um einen mit Videokassette arbeitenden Speicher.

Die Funktion der beschriebenen Anordnung ist folgende:

Es sei angenommen, daß die Zeitdauer, über die die Endlosspeicher 18a bis 18c speichern können, zwölf Stunden beträgt. Über das Bedienteil 12 ist das Gerät so eingestellt, daß die auf bestimmte Sender eingestellten Tuner ständig auf Empfang sind und die empfangenen Sendungen von den Endlosspeichereinrichtungen 18a bis 18c gespeichert werden, sofern die Speicherung nicht von den Schalteinrichtungen 16a bis 16c unterdrückt wird. Dem gespeicherten Signal wird vom Steuergerät 14 her ein Zeitsignal überlagert, das die jeweilige Sendezeit angibt.

Setzt sich nun ein Zuschauer vor das Gerät, so kann er über das Bedienteil 12 den Tuner 6d jeweils auf einen gewünschten Sender einstellen, dessen Sendung in der Einheit 10 sicht- und hörbar ist. Nimmt die Person beispielsweise eine Programmzeitschrift zur Hand und stellt fest, daß einer der vorher mit den Tunern 6a bis 6c eingestellten Sender in­ nerhalb eines zwölf Stunden zurückliegenden Zeitraumes eine interessante Sendung gebracht hat, so kann durch Eingeben des Senders und der Zeit der Sendung am Bedienteil 12 diese Sendung aus dem jeweiligen Endlosspeicher 18a bis 18c abgerufen und in der Einheit 10 angesehen und gehört werden. Wenn gewünscht wird, daß die jeweilige, aus einem der Endlosspeicher 18a bis 18c abgerufene Sendung langzeitgespeichert wird, eine aktuelle Sendung gespeichert werden soll oder eine zukünftige Sendung gespeichert werden soll, so geschieht das in üblicher Weise mit dem Langzeitspeicher 20, der einem Videore­ korder ähnlich ausgebildet sein kann.

Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß mit der beschriebenen Anordnung die Nutzungs­ möglichkeiten des breiten Programmangebots vieler Sender erheblich erweitert werden, da ständig das gesamte, während der Speicherdauer der Endlosspeicher 18a bis 18c gesendete Programmangebot der an den Tunern 6a bis 6c eingestellten Sender unmittelbar abgerufen werden kann.

Es versteht sich, daß die beschriebene Anordnung in vielfältiger Weise erweitert und abge­ ändert werden kann. Die Anordnung ist für Hörfunkgeräte ebenso verwendbar wie für Fernsehgeräte. Die Anzahl der Tuner 6a bis 6c kann erweitert werden. Die Speicherzeiten der Endlosspeicher können je nach Aufwand kürzer oder länger sein. Das Bedienteil 12 kann so aufgebaut sein, daß die Zeiten, während der gespeichert werden soll, für jeden der Endlosspeicher 18a bis 18c individuell und in einzelne Zeitintervalle aufgelöst, eingegeben werden können.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Speichern und Auslesen von von einem Sender gesendeten Sendungen in einem Radio- und/oder Fernsehgerät, enthaltend
eine Speichereinrichtung (18a, 8b, 18c), welche selbsttätig von einem Sender gesendete Sendungen derart speichert, daß die bezogen auf den jeweiligen gegenwärtigen Zeitpunkt über eine vorbestimmte Speicherdauer zurückliegenden Sendungen gespeichert sind, und
eine Ausleseeinrichtung (8, 12, 14), mit der die zurückliegenden Sendungen über das Radio- und/oder Fernsehgerät (10) auslesbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zeitgebereinrichtung (24) zum Erzeugen eines der jeweiligen Sendezeit entsprechenden Sendezeitsignals vorgesehen ist,
daß die Speichereinrichtung (18a, 18b, 18c) selbsttätig gleichzeitig mehrere, von mehreren Sendern gesendete Sendungen ständig derart speichert, daß die bezogen auf den jeweiligen gegenwärtigen Zeitpunkt über eine vorbestimmte Speicherdauer zurückliegenden Sendungen gespeichert sind, wobei die Speichereinrichtung der jeweils gespeicherten Sendung das jeweilige Sendezeitsignal zuordnet, und
daß die Ausleseeinrichtung (8, 12, 14) ein Bedienteil (12) enthält, mit der die Sender, deren Sendungen gespeichert werden sollen, und zum Auslesen einer Sendung deren Sender und das Sendezeitsignal eingebbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeiten, während der Sendungen gespeichert werden sollen, individuell für jeden Sender einstellbar sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Speichereinrichtung (18a, 18b, 18c) eine Schalteinrichtung (16a, 16b, 16c) mit einer Vergleichseinrichtung vorgeschaltet ist, die das Speichern einer Sendung unterbricht, solange die Vergleichseinrichtung vorbestimmte Merkmale im zu speichernden Sendersignal feststellt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorbestimmten Merkmale, auf die die Schalteinrichtung (16a, 16b, 16c) anspricht, programmierbar sind.