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DE19605534B4 - Verfahren zur Herstellung von Indigokonzentrat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Indigokonzentrat Download PDF

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Publication number
DE19605534B4
DE19605534B4 DE1996105534 DE19605534A DE19605534B4 DE 19605534 B4 DE19605534 B4 DE 19605534B4 DE 1996105534 DE1996105534 DE 1996105534 DE 19605534 A DE19605534 A DE 19605534A DE 19605534 B4 DE19605534 B4 DE 19605534B4
Authority
DE
Germany
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indigo
leaves
concentrate
water
preparation
Prior art date
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DE1996105534
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Inventor
Peter Kästner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SLH E.G., MENDRISIO, CH
Original Assignee
Slh E G
SLH eG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B61/00Dyes of natural origin prepared from natural sources, e.g. vegetable sources
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Abstract

Verfahren zur Herstellung von Indigokonzentrat aus Bestandteilen der Waidpflanze, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) die frisch geernteten Blätter werden unzerkleinert in einen Mischbehälter gebracht;
b) es wird auf 25 °C erwärmtes Wasser zugegeben, wobei das Mischverhältnis 1:10 (1 kg Blätter:10 Liter Wasser) einzuhalten ist;
c) das Gemisch wird einem ca. 20 stündigen Hydrolysevorgang unterzogen;
d) die Waidblätter werden aus der Flüssigkeit entfernt;
e) das verbleibende Wasser wird in einen alkalischen Zustand versetzt – Ausfüllen des Indigos;
f) es erfolgt ein mehrmaliger Waschvorgang des ausgefallenen Indigos;
g) das Indigo wird abschließend getrocknet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Indigokonzentrat aus Bestandteilen der Waidpflanze für die Farbstoffherstellung, insbesondere für die Textil- und Papierfärbung.
  • Die Anwendung pflanzlicher Rohstoffe zur Färbung von Textilien, Papier usw. ist seit langem bekannt, z.B. aus Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage 1977, S. 177. Indigo kommt als Blaufarbstoff in der Natur nicht vor. Er ist jedoch als gelbliches Vorprodukt im Zellsaft vieler Pflanzen enthalten, so auch in Isatis tinetoria L, der Waidpflanze. Man brachte den Indigo deshalb mit in Gärung befindlichen Kohlehydraten zusammen, wobei er zu schwach gelblichem Leukoindigo reduziert wird, der in alkalischen Lösungen von gelöschtem Kalk, Pottasche, Soda oder Ammoniak leicht löslich ist. Durch Belüften damit getränkter Textilien erfolgt die Reoxidation zum unlöslichen Indigo. Als Reduktionsmittel werden Ferrosulfat und Zinkstaub verwendet, wobei gelöschter Kalk als löslichmachendes Alkali diente.
  • Ferner ist aus der Patentschrift DE 3 519 142 ein Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen aus Pflanzenteilen bekannt, wonach diese getrocknet und pulverisiert werden. Hierbei haben ph-Werte einen wesentlichen Einfluß auf die erhaltenen Farben.
  • Weiterhin ist aus der Patentschrift DD 293 620 die Anwen dung pflanzlicher Rohstoffe zum Färben von Textilien bekannt, nachdem die Inhaltsstoffe der Waidpflanze derart zum Einsatz kommen, daß mehrere Varianten, z.B. das aus den ausgepreßten, getrockneten und pulverisierten Blättern gewonnene Waidpulver oder aus frischen Pflanzenteilen gepreßter und gegorener Waidsaft, Anwendung finden. Durch den differenzierten gezielten Zusatz geringer Mengen Chemikalien können die verschiedensten Farbtöne erzielt werden. Auch ist aus der Patentschrift DD 290 230 die Anwendung pflanzlicher Rohstoffe zum Färben von Papier, Pergament und anderen aus natürlichen Rohstoffen hergestellten Informationsträgern bekannt. Dabei werden Inhaltsstoffe der Waidpflanze in mehreren Grundvarianten eingesetzt, z.B. aus frischen Waidblättern gepreßter und gegorener Waidsaft oder die beim Gärungsprozeß auf dem Boden des Gärbottichs abgesetzten Pflanzenteile oder ein Gemisch aus beiden. Die bisherige Herstellung von Textilfärbemitteln aus der Waidpflanze ist sehr aufwendig und langwierig. Der Prozeß vollzieht sich, vom Zeitpunkt der Ernte bis zur Gewinnung des Farbpulvers, über mehrere Monate hin, wobei die Ausbeute nicht ergiebig ist. Sie liegt oft unter 50 %.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Waidindigokonzentrats zu schaffen, dessen Verfahrensschritte kurz und intensiv und somit kostensparend ablaufen und das eine bessere Ausbeute ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches gelöst.
  • Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden frischgeerntete Blätter der Waidpflanze in einen großen Behälter gebracht und mit um 25 °C erwärmtem Wasser versetzt. Das Mischungsverhältnis beträgt 1:10, d.h. 1 kg Blätter werden mit 10 Litern Wasser versetzt. Waidindigo ist zu 1,5 % als Extrakt in der Waidpflanze enthalten. Das Wasser bewirkt, daß Indigo in gelöster Form aus den Waidblättern gezogen wird. Chemisch vollzieht sich hierbei ein 20 Stunden dauernder Hydrolysevorgang, wobei die Indigovorstufen Indikan und Isakan B, welche bei den bekannten herkömmlichen Verfahren verloren gehen, zu über 90 % erhalten, bleiben und sich zu Indoxyl verbinden.
  • Das Indoxyl verbindet sich mit Sauerstoff zu Indigo.
  • Nach dem Entfernen der Blätter wird das Wasser in einen alkalischen Zustand versetzt, damit der Indigo ausfallen kann.
  • Es folgt ein mehrmaliger Waschvorgang.
  • Danach wird der Indigo getrocknet.
  • Die Ausbeute nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt etwa 1,2 %. Der Verlust gegenüber des gesamten Indigogehaltes beträgt nur ca. 0,3 %.
  • Der so gewonnene Indigo in Pulverform kann als Textilfärbepulver und als Pigment in der Farben- und Lasurtechnik verwendet werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Papierfärbung und wird umweltfreundlich weiterverarbeitet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Waidindigokonzentrates vollzieht sich in einer kurzen intensiven Behandlung der Waidblätter über ca. 3 Tage und 5 Tage Trockenzeit. Das ermöglicht bei entsprechender technischer Ausrüstung die Gewinnung von Indigokonzentrat während der ganzen Ernterperiode von Juli bis November.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Herstellung von Indigokonzentrat aus Bestandteilen der Waidpflanze, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a) die frisch geernteten Blätter werden unzerkleinert in einen Mischbehälter gebracht; b) es wird auf 25 °C erwärmtes Wasser zugegeben, wobei das Mischverhältnis 1:10 (1 kg Blätter:10 Liter Wasser) einzuhalten ist; c) das Gemisch wird einem ca. 20 stündigen Hydrolysevorgang unterzogen; d) die Waidblätter werden aus der Flüssigkeit entfernt; e) das verbleibende Wasser wird in einen alkalischen Zustand versetzt – Ausfüllen des Indigos; f) es erfolgt ein mehrmaliger Waschvorgang des ausgefallenen Indigos; g) das Indigo wird abschließend getrocknet.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3519142C1 (de) * 1985-05-29 1986-09-25 Runkel, Jürgen, 6236 Eschborn Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen aus Pflanzenteilen
DD290230A5 (de) * 1991-05-23 Verfahren zum Färben von Papier
DD293620A5 (de) * 1990-04-06 1991-09-05 Gewerbebetrieb;Wolfgang Feige;Neudietendorf;,De Verfahren zur herstellung von farbstoffen fuer textilien einschl. wolle aus waid

Patent Citations (3)

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DD293620A5 (de) * 1990-04-06 1991-09-05 Gewerbebetrieb;Wolfgang Feige;Neudietendorf;,De Verfahren zur herstellung von farbstoffen fuer textilien einschl. wolle aus waid

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