DE19604736A1 - Einrichtung zur Stromversorgung busvernetzter Steuergeräte und Verbraucher in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Einrichtung zur Stromversorgung busvernetzter Steuergeräte und Verbraucher in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Stromversor
gung busvernetzter Steuergeräte und Verbraucher in einem
Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist üblich, in elektronischen Kfz-Steuergeräten Mittel
gegen Falschpolung und Überspannung vorzusehen, um deren
Beschädigung im Falle einer Falschpolung der Fahrzeugbat
terie oder einer Überspannung im Bordnetz - etwa bei
Fremdstart des Motors - zu verhindern.
Als problematisch erweist sich diese Maßnahme jedoch
dann, wenn sehr viele Steuergeräte in einem Fahrzeug an
fallen und wenigstens ein Teil davon für eine miteinan
der vernetzte Betriebsweise vorgesehen ist. Zum einen
führt die vielfache Bereitstellung solcher Mittel in
einer entsprechenden Vielzahl von Steuergeräten zu hohen
Kosten. Zum anderen können sich bei unterschiedlichen
Realisierungen von Verpol- und Überspannungsschutz in
verschiedenen busvernetzten Geräten Netzwerkstörungen
ergeben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zur
Stromversorgung busvernetzter Steuergeräte und Ver
braucher in einem Kraftfahrzeug vorzuschlagen, wel
che die vorgenannten Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrich
tung mit den kennzeichnenden Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, daß
Verpol- und Überspannungsschutzmittel nur in solchen
Steuergeräten und Verbrauchern erforderlich sind, die
in einem Sleep-Modus verharren können und hierzu
dauerstromversorgt werden müssen. Des weiteren ergibt
sich eine günstige Ruhestrombilanz eines Fahrzeugs
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung. Der erfindungs
gemäß zentrale Verpolschutz führt zu erheblichen Kosten
einsparungen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind gemäß Lehre der
abhängigen Ansprüche 2 bis 6 möglich.
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 2 sichert auch
Verbraucher oder Steuergeräte, die nicht vom Zünd
startschalter aus versorgt werden können, gegen
Falschpolung und Überspannung ab.
Eine Weiterbildung gemäß Anspruch 4 erlaubt die
sequentielle Inbetriebnahme einzelner Verbraucher
oder Steuergeräte.
Eine Weiterbildung gemäß Anspruch 5 ermöglicht im
Sinne einer Sicherheitsmaßnahme die Schnellabschal
tung einer vorbestimmten Anzahl von Steuergeräten
oder Verbrauchern im Crash-Falle.
Eine Weiterbildung gemäß Anspruch 6 ermöglicht nach
Maßgabe durch ein Select-Signal ausgewählte Steuer
geräte und/oder Verbraucher außer Betrieb zu halten
bzw. außer Betrieb zu nehmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung ist in der
Figurenzeichnung dargestellt und wird nachfolgend
erläutert.
Mit 30 ist die seitens der nicht dargestellten Batte
rie dauerstromversorgte "Klemme 30" bezeichnet. 13 sym
bolisiert ein weckbares Steuergerät, das zu diesem Zweck
dauernd mit 30 verbunden ist. Mit 10 ist der leistung
schaltende Zündstartschalter mit seinen zwei Ausgangs
klemmen 15 und 15R bezeichnet. Der Versorgungseingang
des Zündstartschalters 10 ist nicht unmittelbar mit 30 - der
"Klemme 30" - verbunden, sondern über die Schalt
strecke 12.1 einer Leistungsschalteinrichtung 12, vor
zugsweise in Form eines "Klemme-30-Relais" 12, dessen
Erregungswicklung 12.2 einerseits an der Fahrzeugmasse
GND liegt und andererseits von einem besonderen Ausgang
14.2 eines Signalerfaß- und Ansteuermoduls 14 bestrom
bar ist, welches seinerseits über eine Sense-Leitung 14.1
mit der "Klemme 30" 30 in Verbindung steht.
An den zündstartschalterseitigen Ausgang der Schalt
strecke 12.1 sind Steuergeräte 11.1 und 11.2 angeschlos
sen, wobei es sich hier beisielsweise um Sitz- und/oder
Tür-Steuergeräte sowie Geräte handeln kann, die üblicher
weise jedenfalls bereits ohne bzw. vor der Betätigung
des Zündstartschalters mit Strom zu versorgen sind.
Die Ausgänge 15 und 15R des Zündstartschalters 10 sind
mit dem Signalerfaß- und Ansteuermodul 14 verbunden.
Wenigstens ein weiterer Ausgang 14.4, 14.5 dieses Moduls
ist mit dem Ansteuereingang wenigstens einer Ruheabschalt
einrichtung 16.1, 16.2 verbunden - beispielsweise mit
Erregerspulen 16.1.2 und 16.2.2 zweier Ruheabschalt
relais, welche einseitig an der Fahrzeugmasse liegen.
Deren Schaltstrecken 16.1.1 und 16.2.1 sind eingangs
seitig direkt mit 30 verbunden. Ausgangsseitig beauf
schlagen sie beispielsweise über herkömmliche Über
stromsicherungen 17 bzw. 18 Teilfunktionen eines bei
Stillsetzung des Fahrzeugs teilabschaltbaren Steuer
geräts 19, das im übrigen auch noch aus 30 direktver
sorgt wird, etwa eine Motronic oder ein Dieselein
spritz-Steuergerät sowie ABS- und/oder GDB- und/oder
ASR- und/oder FDR- und/oder ADS- und/oder EGS-Steuer
geräte 20.1, 20.2 bzw. 20.3.
Der Ausgang 15 ("Klemme 15") des Zündstartschalters 10
versorgt außerdem eine erste Verbrauchergruppe. Dabei
symbolisiert 23.1 das Bremslicht und/oder die Blinker,
23.2 die Waschwasser- und/oder -düsenbeheizung und 23.3
z. B. n weitere Steuergeräte oder Verbraucher, 23.4 das
Kombiinstrument und 23.5 die Klimaanlage, wobei die vor
genannten Verbraucher bzw. Geräte jeweils über indivi
duelle Einzelsicherungen 22 versorgt werden, und 26 die
Zündspulen.
Der Ausgang 15R ("Klemme 15R") des Zündstartschalters
10 versorgt z. B. wenigstens ein Airbagsystem 21 und
eine zweite Verbrauchergruppe. Dabei symbolisiert 25.1
die Scheibenwischer samt zugehöriger Steuerung, 25.2
die Lichthupe, 25.3 den Zigarettenanzünder, und 25.4
das Radio und/oder das Funktelefon, wobei die vorge
nannten jeweils über Einzelsicherungen 24 versorgt
werden.
Optional kann das Signalerfaß- und Ansteuermodul 14
noch über einen Ansteuerpfad 14.2 vom nicht gezeigten
Crash-Sensor für das Airbag-Steuergerät 21 mit einem
Crash-Signal beaufschlagt werden.
Die Einrichtung funktioniert wie folgt.
Über die Sense-Leitung 14.1 erfaßt das Signalerfaß- und
Ansteuermodul 14 Polarität und Spannung der "Klem
me 30" 30 gegenüber der Fahrzeugmasse. Das Modul ist
so beschaffen, daß es nur bei richtiger Polarität und
Spannung innerhalb eines erlaubten Bereichs der "Klemme
30" die Leistungsschalteinrichtung 12 ansteuert, bei
spielsweise also die Erregerwicklung 12.2 eines ent
sprechenden "Klemme-30-Relais" bestromt, wodurch die
genannten Geräte 11.1 und 11.2 sowie der Zündstart
schalter 10 jedenfalls mit richtiger Spannung und Po
larität bestromt werden.
Infolgedessen wird somit einerseits das Modul 14 im
Verlaufe des Betätigens des Zündstartschalters an sei
nen Eingängen 15 und 15R bestromt, andererseits erhalten
die obengenannt erste und zweite Verbrauchergruppe
23.1 . . . 23.5 bzw. 25.1 . . . 25.4 aus dem Schaltausgang 15 bzw.
15R des Zündstartschalters 10 Strom. Des weiteren werden
vom Signalerfaß- und Ansteuermodul 14 ausgangsseitig die
genannten elektrisch steuerbaren Ruheabschalteinrichtun
gen 16.1 und 16.2 angesteuert. Dadurch werden die Steuer
geräte 19, 20.1, 20.2, 20.3 und 21 über die Schaltstrecken
16.1.2. bzw. 16.2.2 von der "Klemme 30" 30 mit Bord
netzspannung beaufschlagt, so daß das Fahrzeug start-
und fahrbar ist. Dabei kann vorgesehen sein, daß die
vom Modul 14 an eine Mehrzahl von Ruheabschalteinrich
tungen 16.1, 16.2 ausgegebenen Ansteuersignale sich
voneinander unterscheiden, indem sie z. B. einen gewis
sen zeitlichen Versatz gegeneinander aufweisen.
Des weiteren kann das Signalerfaß- und Ansteuermodul
14 einen weiteren Ansteuerpfad 14.3.2 aufweisen, über
den ihm ein Select-Signal zuführbar ist, nach dessen
Maßgabe einzelne ausgewählte Ausgänge 14.4, 14.5 zur
Ansteuerung von Ruheabschalteinrichtungen 16.1, 16.2
freischaltbar sind, so daß wenigstens ein entsprechend
ausgewähltes Steuergerät bzw. wenigstens eine Steuer
gerätegruppe dadurch außer Betrieb haltbar bzw. außer
Betrieb nehmbar sind/ist.
Die Einrichtung stellt somit einerseits sicher, daß bei
Verpolung der nicht gezeigten Batterie oder bei einem
Fremdstart mit unzulässig überhöhter Spannungslage der
"Klemme 30" 30, etc. eine Versorgung weiter Teile des
Bordnetzes und eines großen Teils der Steuergerät nicht
möglich ist. Damit sind alle angeschlossenen Geräte und
Verbraucher geschützt. Andererseits macht sie Verpolungs- und
Überspannungsschutzeinrichtungen in allen Geräten,
die nicht aus der "Klemme 30" 30 dauerstromversorgt wer
den müssen, überflüssig, was zu erheblichen Kosten
einsparungen führt.
Andererseits wird durch die Ruheabschaltung der Ruhe
stromverbrauch des Fahrzeugs erheblich reduziert. Auf
grund der hohen Lastströme können auch mehrere solcher
Relais zum Einsatz gelangen. Es müssen nur noch Steuer
geräte 11.1, 11.2 etc., die eine Dauerversorgung benöti
gen, um ihre Weckbarkeit aus ihrem Sleep-Mode sicher
zustellen, mit Schutzmitteln gegen Falschpolung und Üb
erspannung ausgestattet werden. Außerdem kann optional
über einen Ansteuerpfad 14.3.1 des Signalerfaß- und An
steuermoduls 14 im Crashfalle auch eine kontrollierte
Abschaltung von Verbrauchern und/oder Steuergeräten
bzw. Gruppen derselben ausgelöst werden.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Stromversorgung von busvernetzten
Steuergeräten und Verbrauchern in einem Kraftfahrzeug,
wobei ein weckbares Steuergerät dauerstromversorgt an
einer zentralen, mit der Fahrzeugbatterie dauernd ver
bundenen Bordnetzklemme (30) liegt,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sie eine zwischen der zentralen, mit der Fahr zeugbatterie dauernd verbundenen Bordnetzklemme (30) und dem Versorgungseingang des Zündstartschalters (12) angeordnete elektrisch steuerbare Leistungsschaltein richtung (10) umfaßt,
- - daß sie des weiteren ein mit der Bordnetzklemme (30) dauernd verbundenes Signalerfaß- und Ansteuermo dul (14) umfaßt, welches so beschaffen ist, daß es bei falscher Polarität und/oder unzulässig hoher Spannung der dauerstromversorgten Bordnetzklemme (30) an einem besonderen Ausgang (14.2) ein erstes charakteristisches Signal abgibt, und
- - daß dieses erste charakteristische Signal der steu erbaren Leistungsschalteinrichtung (10) zwecks Ansteue rung im Sinne einer Öffnung der den Versorgungseingang des Zündstartschalters (10) mit der Bordnetzklemme (30) verbindenden Schaltstrecke besagter Leistungsschaltein richtung (12) zuführbar ist.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sie des weiteren wenigstens eine elektrisch steuerbare Ruheabschalteinrichtung (16.1, 16.2) um faßt, deren Schaltstrecke/n (16.1.1, 16.2.1) von der Bordnetzklemme (30) stromversorgt ist/sind und aus gangsseitig mit dem Stromversorgungseingang wenig stens eines busvernetzten Steuergerätes (19; 20.1, 20.2, 20.3) verbunden ist/sind;
- - daß das Signalerfaß- und Ansteuermodul (14) wenig stens einen weiteren Ausgang (14.4, 14.5) aufweist und so beschaffen ist, daß es nur bei richtiger Pola rität und zulässiger Spannung der dauerstromversorg ten Bordnetzklemme (30) an dem wenigstens einen wei teren Ausgang (14.4, 14.5) wenigstens ein zweites charakteristisches Signal abgibt, welches der vor genannt wenigstens einen elektrisch steuerbaren Ruheabschalteinrichtung (16.1, 16.2) als Einschalt signal zuführbar ist.
3. Einrichtung gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sie mehrere Ruheabschalteinrichtungen (16.1, 16.2) umfaßt und daß das Signalerfaß- und Ansteuermo dul (14) eine entsprechende Mehrzahl von Ansteueraus gängen (14.4, 14.5) aufweist, von denen jeder jeweils eine individuelle Ruheabschalteinrichtung (16.1, 16.2) ansteuert.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die von dem Signalerfaß- und Ansteuermodul (14) an seinen Ausgängen (14.4, 14.5) abgebbaren zweiten Sig nale zeitlich gegeneinander versetzt sind.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Signalerfaß- und Ansteuermodul (14) einen Ansteuerpfad (14.3.1) aufweist, über den ihm ein Crash-Signal zuführbar ist, und daß es im übrigen so beschaf fen ist, daß es das erste charakteristische Signal auch im Falle des Empfangs eines Crash-Signals abgibt.
6. Einrichtung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Signalerfaß- und Ansteuermodul (14) einen Ansteuerpfad (14.3.2) aufweist, über den ihm ein Select-Signal zuführbar ist, nach dessen Maßgabe einzelne ausgewählte Ausgänge (14.4, 14.5) zur An steuerung von Ruheabschalteinrichtungen (16.1, 16.2) freischaltbar sind, so daß wenigstens ein entsprechend ausgewähltes Steuergerät (z. B. 19) oder wenigstens eine Steuergerätegruppe (z. B. 20.1 bis 20.3) dadurch außer Betrieb haltbar bzw. außer Betrieb nehmbar sind/ist.
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