DE19603301C2 - Elektrische Lampe mit Molybdänfoliendurchführungen für ein Lampengefäß aus Quarzglas - Google Patents
Elektrische Lampe mit Molybdänfoliendurchführungen für ein Lampengefäß aus QuarzglasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Lampe mit einem Lampengefäß aus
Quarzglas, das mit Molybdänfoliendurchführungen versehen ist, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Lampengefäße aus Quarzglas besitzen üblicherweise mindestens zwei Mo
lybdänfoliendurchführungen, die erstens einen gasdichten Verschluß des
Lampengefäßes gewährleisten und zweitens die elektrische Spannungsver
sorgung des im Innenraum des Lampengefäßes angeordneten Leuchtmittels
ermöglichen. Da sich die thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
Quarzglas und Molybdän sehr stark unterscheiden (aQuarz = 0,5 . 106 K-1,
aMolybdän = 5,8 . 106 K-1), kann ein beständiger gasdichter Verbund dieser beiden
Materialien nur bei bestimmten Geometrien des Molybdänquarzglasver
bundes erzielt werden. Üblicherweise werden für die Molybdänfoliendurch
führungen in Lampengefäßen aus Quarzglas dünne Molybdänfolien, deren
Dicke ca. 15 µm bis 100 µm beträgt, verwendet. In der Breite und der Länge
messen diese Molybdänfolien mehrere Millimeter oder sogar Zentimeter.
Wegen der geringen Dicke der Molybdänfolien ist deren Schrumpfung senk
recht zur Folienebene in der dem Einschmelzungsprozeß folgenden Abküh
lungsphase vernachlässigbar gering. In Längs- und Querrichtung schrump
fen die Molybdänfolien während der Abkühlungsphase allerdings wesent
lich stärker als das sie umschließende Quarzglas, so daß in dem Molybdän-
Quarzglas-Verbund enorme mechanische Spannungen auftreten, die bei un
genügender Duktilität des Molybdäns zum Zerreißen der Molybdänfolien führen
können. Die ausreichende Duktilität des Molybdäns wird üblicherweise durch eine
Dotierung der Molybdänfolien mit Kalium und Silizium gewährleistet. Um eine gute
Haftung zwischen Molybdänfolie und Quarzglas zu erzielen, wird die Oberfläche der
Molybdänfolie in der Regel durch Ätzen oder Sandstrahlen aufgerauht. Außerdem
sind zu diesem Zweck die Molybdänfolien im Querschnitt lanzettförmig ausgebildet.
Die DE 40 02 973 A1 beschreibt Molybdänmaterial, insbeson
dere für die Lampenherstellung, das eine Reinheit von mindestens 99,97 Gewichts
prozent und als alleiniges Dotiermaterial Aluminium aufweist.
Die DE 40 02 974 A1 offenbart Molybdänmaterial, insbesonde
re für die Lampenherstellung, das mit Kalium, Silizium und Aluminium dotiert ist,
wobei der Aluminiumgehalt, bezogen auf das Gewicht, zwischen 80 und 600 ppm
beträgt.
Eine ausführliche Beschreibung von Molybdänfoliendurchführungen in Lampenge
fäßen aus Quarzglas findet man in der Dissertation von Wolfgang Thouret "Kon
struktion und Technologie der Hochdruckentladungslampen", Technische Hochschu
le Karlsruhe, Fakultät für Maschinenwesen, aus dem Jahr 1952. Das Ätzen und
Sandstrahlen sowie der lanzettförmige Querschnitt der Molybdänfolien sind auch in
der US 4,587,454 offenbart. Die DE 29 47 230 C2 beschreibt
Molybdänfolien, die zur Verbesserung der Stromdurchführungen mit Yttriumoxid
dotiert sind.
Man unterscheidet die Molybdänfoliendurchführungen in sogenannte Quetschdich
tungen und in Molybdänfolieneinschmelzungen.
Zur Herstellung einer Quetschdichtung wird das vorgefertigte Lampengestell, das
zumindest eine Molybdänfolie und die damit verschweißten inneren und äußeren
Stromzuführungen sowie das Leuchtmittel, d. h. Glühwendeln oder Entladungselekt
roden, umfaßt, in das noch offene Lampengefäß eingeführt, so daß die Molybdänfo
lie im zu verschließenden Lampengefäßende angeordnet ist. Anschließend wird das
offene Ende des Lampengefäßes auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstem
peratur des Quarzglases erhitzt und mit Hilfe eines Formwerkzeuges, beispielsweise
mittels Quetschbacken, dichtgequetscht. Unmittelbar nach dem Quetschvorgang wird
die Quetschdichtung durch einen Kühlgasstrom zwangsgekühlt. Die
Abkühlungsräte liegt hierbei oberhalb von 100 Kelvin pro Sekunde, typi
scherweise sogar oberhalb von 250 Kelvin pro Sekunde. Diese rasche Abküh
lung erzeugt starke mechanische Spannungen in der Quetschdichtung.
Zur Herstellung einer Molybdänfolieneinschmelzung wird das vorgefertigte
Lampengestell, das zumindest eine Molybdänfolie und die damit verbunde
nen inneren und äußeren Stromzuführungen sowie das Leuchtmittel, d. h.
Glühwendeln oder Entladungselektroden, umfaßt, in das noch offene Lam
pengefäß eingeführt, so daß die Molybdänfolie bzw. die Molybdänfolien
vollständig im Innenraum des Lampengefäßes angeordnet sind. Anschlie
ßend wird das im Bereich der Molybdänfolie befindliche Quarzglas des
Lampengefäßes auf eine Temperatur oberhalb des Erweichungspunktes des
Quarzglases erhitzt, so daß das erweichte Quarzglas an die Molybdänfolie
bzw. an die Molybdänfolien anfällt. Nach dem Erkalten bildet das Quarzglas
des Lampengefäßes mit der Molybdänfolie bzw. mit den Molybdänfolien
einen gasdichten Verbund. Das Erkalten der Molybdänfolieneinschmelzung
erfolgt üblicherweise mit vergleichsweise geringer Abkühlungsrate, die un
terhalb von 100 Kelvin pro Sekunde, typischerweise sogar unterhalb von
50 Kelvin pro Sekunde liegt. Wegen der vergleichsweise langsamen Abküh
lung treten in der Molybdänfolieneinschmelzung geringere mechanische
Spannungen auf, als in der oben beschriebenen Quetschdichtung. Eine der
artige Molybdänfolieneinschmelzung ist beispielsweise in der
EP 0 479 088 B2 offenbart.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine elektrische Lampe mit einem Lam
pengefäß aus Quarzglas zu schaffen, das eine verbesserte, als Molybdänfolieneinschmel
zung ausgebildete Molybdänfoliendurchführung besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkma
le des Patentanspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäßen elektrischen Lampen besitzen ein Lampengefäß aus
Quarzglas, das mit Molybdänfoliendurchführungen versehen ist, die Be
standteil mindestens einer Abdichtung des Lampengefäßes sind. In der
mindestens einen Abdichtung ist wenigstens eine Molybdänfolie gasdicht
eingeschmolzen. Die Molybdänfolie bzw. die Molybdänfolien sind erfin
dungsgemäß mit Silikaten und/oder Aluminaten und/oder Boraten der
Alkali- und/oder Erdalkalielemente sowie mit Silikaten und/oder Alumi
naten und/oder Boraten eines oder mehrerer Elemente der Gruppen 3b
und/oder 4b des Periodensystems der Elemente dotiert. Durch die erfin
dungsgemäße Dotierung wird das Auftreten von Rissen in der Quetsch
dichtung, bedingt durch die hohen mechanischen Spannungen im Mo
lybdän-Quarzglasverbund, verhindert. Der Anteil der Silikate, Aluminate
und/ oder Borate der Elemente der Gruppen 3b oder 4b des Periodensy
stems in der Molybdänfolie bzw. in den Molybdänfolien beträgt 0,01-
1,0 Gewichtsprozent. Als besonders vorteilhaft haben sich Anteile zwischen
0,2 und 0,4 Gewichtsprozent erwiesen. Der Anteil der Alkali- und/oder Er
dalkalimetalle in der Molybdänfolie bzw. in den Molybdänfolien beträgt
vorteilhafterweise 15-150 ppm. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Alkali-
und/oder Erdalkalimetallgehalt zwischen 30 ppm und 90 ppm erwiesen.
Die derart dotierten Molybdänfolien gewährleisten eine besonders gut halt
bare Molybdänfolieneinschmelzung in Quarzglas. Die Erfindung kann vor
teilhafterweise bei Hochdruckentladungslampen mit einem zweiseitig ab
gedichteten Entladungsgefäß, das zwei angeformte zylindrische Schäfte mit
darin eingeschmolzenen Molybdänfolien aufweist, angewendet werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungs
beispiels näher erläutert.
Bei dem bevorzugten, in der Figur schematisch dargestellten Ausführungs
beispiel der Erfindung handelt es sich um eine Hochdruckentladungslampe
mit einer elektrischen Leistungsaufnahme von ca. 24000 W. Diese Lampe
besitzt ein aus Quarzglas bestehendes Entladungsgefäß 1. Das Entladungs
gefäß 1 weist einen Entladungsraum 2 und zwei auf einander gegenüberlie
genden Seiten des Entladungsraumes 2 angeordnete, zylindrische Kolben
schäfte 3 auf, von denen in der Figur nur einer ausschnittweise und geschnit
ten abgebildet ist. Zwei Elektroden 4 aus Wolfram erstrecken sich jeweils
vom Entladungsraum 2 in einen der Kolbenschäfte 3 und sind dort jeweils
mit einer kreisscheibenförmigen Molybdänscheibe 7 verlötet. Mit der Mo
lybdänscheibe 7 sind vier Molybdänfolien 5 verschweißt, die gleichmäßig
entlang der Mantelfläche eines hohlen Quarzglasstabes 8 angeordnet sind.
Der hohle Quarzglasstab 8 wurde zusammen mit den Molybdänfolien 5 in
das Innere des hohlen Kolbenschaftes 3 eingeführt. Die Molybdänfolien 5
bilden mit dem Quarzglas des Kolbenschaftes 3 und dem Quarzglas des hoh
len Quarzglasstabes 8 eine gasdichte Einschmelzung. Die im Quarzglas ein
geschmolzenen Molybdänfolien 5 weisen einen Gehalt an Kaliumsilikat von
ca. 70 ppm auf. Die Elektrode 4 ist im Bereich des Kolbenschaftes 3 mit einer
Molybdänfolie 6 umwickelt, die aber nicht im Quarzglas eingeschmolzen ist.
Claims (6)
1. Elektrische Lampe mit einem Lampengefäß (1) aus Quarzglas, das mit
Molybdänfoliendurchführungen (3, 5, 8) versehen ist, wobei die Mo
lybdänfoliendurchführungen (3, 5, 8) Bestandteil zumindest einer Ab
dichtung (3) des Lampengefäßes (1) sind, und wobei die zumindest ei
ne Abdichtung (3) wenigstens eine gasdicht darin eingeschmolzene
Molybdänfolie (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Molybdänfolie bzw. die Molybdän
folien (5) mit Silikaten und/oder Aluminaten und/oder Boraten der
Alkali- und/oder Erdalkalimetalle sowie mit Silikaten und/oder
Aluminaten und/oder Boraten eines oder mehrerer Elemente der
Gruppen 3b und/oder 4b des Periodensystems der Elemente dotiert
ist bzw. dotiert sind.
2. Elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge der Alkali- und/oder Erdalkalielemente 15-150 ppm beträgt.
3. Elektrische Lampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Menge der Alkali- und/oder Erdalkalielemente 30-90 ppm beträgt.
4. Elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil der Silikate und/oder Aluminate und/oder Borate der Elemen
te der Gruppen 3b und/oder 4b des Periodensystems der Elemente in
der bzw. in den Molybdänfolien (5) 0,01-1,0 Gewichtsprozent beträgt.
5. Elektrische Lampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil der Silikate und/oder Aluminate und/oder Borate der Elemen
te der Gruppen 3b und/oder 4b des Periodensystems der Elemente in
der bzw. in den Molybdänfolien (5) 0,2-0,4 Gewichtsprozent beträgt.
6. Elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lampe eine Hochdruckentladungslampe ist, deren Entladungsgefäß (1)
zumindest eine Molybdänfoliendurchführung (3, 5, 8) aufweist.
Priority Applications (1)
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- 1996-01-30 DE DE1996103301 patent/DE19603301C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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