DE19601852A1 - Verfahren zur Herstellung keramischer silikatischer Formkörper - Google Patents
Verfahren zur Herstellung keramischer silikatischer FormkörperInfo
- Publication number
- DE19601852A1 DE19601852A1 DE1996101852 DE19601852A DE19601852A1 DE 19601852 A1 DE19601852 A1 DE 19601852A1 DE 1996101852 DE1996101852 DE 1996101852 DE 19601852 A DE19601852 A DE 19601852A DE 19601852 A1 DE19601852 A1 DE 19601852A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ceramic
- silicate
- silicate ceramic
- binder phase
- molded body
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/01—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
- C04B35/16—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay
- C04B35/18—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay rich in aluminium oxide
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
- C04B35/622—Forming processes; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer
Formkörper und deren Verwendung als Maschinenbauteile. Insbesondere betrifft die Erfin
dung die Verwendung der Formkörper als biokeramische Implantat- und/oder Restaurations
werkstoffe. Silikatkeramische Werkstoffe stellen traditionell eine wichtige Stoffklasse im Be
reich der keramischen Werkstoffe dar und sind in jüngster Zeit zunehmend wieder Gegen
stand intensiver Forschungsaktivitäten. Nachdem in den 80er Jahren vorwiegend nichtoxidi
sche Materialien, insbesondere Nitride wie z. B. Si₃N₄ oder Karbide wie z. B. SiC als
Strukturkeramiken für Anwendungen im Bereich des Maschinenbaus und für
Hochtemperaturanwendungen entwickelt wurden, finden nun auch "klassische"
silikatkeramische Werkstoffe Eingang in sogenannte High-Tech Anwendungen. Dies
begründet sich auf den hervorragenden Eigenschaften der Silikate hinsichtlich ihrer,
gegenüber Nitriden und Karbiden, exzellenten Oxidationsbeständigkeit, ihrer
Hochtemperaturfestigkeit und Korrosionsstabilität sowie ihrer thermischen und elektrischen
Werkstoffeigenschaften. So wird z. B. Mullit (3Al₂O₃2SiO₂) als Matrix für oxidische
Faserverbundwerkstoffe im Bereich des Turbinentriebwerkbaus sowie als
Substratwerkwerkstoff im Bereich der Elektrokeramik eingesetzt, während Cordierit
(2MgO₂Al₂O₃5SiO₂), neben der Verwendung als Elektrokeramik, auch als Katalysatorträger
eine zentrale Bedeutung u. a. im Fahrzeugbau hat.
Wie bei den Karbiden und Nitriden ist auch bei den Oxiden bzw. Silikaten die Synthese hoch
reiner Ausgangsstoffe unter dem Aspekt der Mikrostruktur- und damit Werkstoffoptimierung
von wesentlicher Bedeutung. Herkömmliche silikatkeramische Werkstoffe wurden bisher bei
nahe ausschließlich durch den Einsatz natürlicher Rohstoffe dargestellt, wobei damit in der
Regel beim Sintern keine einphasigen Keramiken realisiert werden können, sondern meistens
ein nicht unerheblicher Anteil an Glas und Sekundärphasen gebildet wird, der aus Verunreini
gungen im Versatz und anderen, nicht-silikatphasenbildenden Bestandteilen resultiert. So
wird z. B. der angesprochene Cordierit aus Speckstein und Ton, Mullit aus Kaolin und Feld
spat hergestellt. In jüngster Zeit gibt es nun vorwiegend in Japan und den USA Bemühungen,
silikatische Ausgangspulver auf synthetischem Weg, beispielsweise über kolloidchemische
Ansätze, bzw. Hydrolyse und Calcinierung metallorganischer Ausgangsstoffe, geeignete
Prekursoren herzustellen, die dann über einen herkömmlichen Sinterprozeß zu keramischen
Werkstoffen und Formkörpern umgesetzt werden. So beschreiben z. B. Jaymes et al.
(J.Am.Ceram.Soc., 78, (1995), 2648) die Herstellung eines kolloidalen Alumosilikates und
einer polymere Mullit-Vorstufe über den Sol-Gel-Prozeß. Von Laine dagegen wird die di
rekte Synthese von Polymetalloxanen beschrieben (WO 9421712/A1/940929). Diese können
durch eine thermische Behandlung zu keramischen Produktphasen mit Massenausbeuten zwi
schen ca. 50 und 70 Gew.% umgesetzt werden, z. B. Yogo et al. (J.Mater.Chem., 4, 1994,
353). In jedem Fall, ob bei Verwendung natürlicher oder synthetischer Rohstoffe, ist die
Herstellung silikatkeramischer Werkstoffe mit einer Sinterschwindung von bis zu 20% linear
verbunden. Bei komplexen Geometrien des Grünkörpers kann es dabei zu einem starken
Verzug des Bauteils kommen; dies erfordert dann eine kostenintensive Nachbearbeitung. Es
ist daher von großem Vorteil, die Sinterschwindung zu minimieren. Dies kann z. B. über das
Reaktionsbinden von Metall/Keramik-Mischungen zu mullithaltigen Keramiken auf
pulvermetallurgischem Wege erfolgen, wobei die eingebrachten Metalle/Metallverbindungen
zunächst mit der Prozeßatmosphäre unter Oxidbildung reagieren und nachfolgend bei
T < 1400°C zu Mullit umgesetzt werden (Claussen, EP. 91/00986).
Neben der Sinterschwindung ist die Formgebung komplexer Geometrien ein essentielles Pro
blem der Silikatkeramik, da auf pulvermetallurgischem Weg nur einfache Geometrien reali
siert werden können. Die klassische Formgebung über das Schlickergießverfahren erfordert
lange Prozeßzeiten und führt zu einem hochporösen Grünling, der nur in sehr begrenztem
Maße bearbeitet werden kann und mit extrem hohen Schwindungen sintert. Das der Kunst
stofftechnologie entlehnte Spritzgießverfahren bietet die Vorteile der Automatisierbarkeit
und der einfachen Nachbearbeitbarkeit des Grünkörpers, hat jedoch den Nachteil, daß die
organischen Plastifizierungszusätze (Binderphase) über einen aufwendigen
Entbinderungsprozeß entfernt werden müssen. Hierdurch resultiert wiederum ein nicht
handhabbarer, poröser Pulverkörper, der im Sinterprozeß verdichtet werden muß.
Ein Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, die oben beschriebenen Nachteile zu überwinden und ein
neues Verfahren zur Herstellung komplex komplex geformter teil- oder vollkristalliner
silikatkeramischer Bauteile bereitzustellen.
Dieses Ziel wird durch einen neuartigen Synthese- und Reaktionsprozeß zur Herstellung sili
katkeramischer Formkörper hoher Maßhaltigkeit und komplexer Außenkontur erreicht. Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine vernetzbare Si-haltige Binderphase mit einem
pulverförmigen metallischen Oxidanten und gegebenenfalls keramischen Pulvern vermischt
wird. Die Mischung wird in einem Polymerformgebungsverfahren zu einem Form- oder Paß
körper verarbeitet, der anschließend in sauerstoffhaltiger Atmosphäre zunächst wärmebehan
delt wird, bis durch Abfuhr gasförmiger Spaltprodukte eine weiterhin formstabilisierende in
termediäre nunmehr glasartige SiO₂-Phase mit resultierendem Porengerüst im Formteil gebil
det werden kann. Schließlich wird der poröse Zwischenstand in der weiterhin benötigten sau
erstoffhaltigen Atmosphäre bei Temperaturen von bis zu 1750°C durch möglichst
vollständige Umsetzung der Oxidanten zu einem dichten keramischen monolithischen
Formkörper umgesetzt, wobei der SiO₂-Anteil zudem mit den keramischen und metallischen
Einlagerungsphasen zu keramischen Silikatsystemen teilweise oder vollständig reagiert.
Erfindungsgemäß werden oxidbildende Metalle, deren Oxide oder Karbide, oder Mischungen
derselben mit einer polymeren Binderphase in einem Mischprozeß homogenisiert. Dabei
werden als Metalle oder intermetallische Verbindungen derselben Pulver der Korngröße <
100 µm aus der Gruppe der Elemente Mg, Ca, Ti, Zr, V, Hf, Mo, Co, Cr, Fe, B, Al, Si mit
einem Volumengehalt bis zu 65 Vol.% bezogen auf die Ausgangsmischung eingesetzt.
Insbesondere werden Al, sowie AlSi- oder AlZr-Legierungen als metallische
Einlagerungsphase eingesetzt. Als zusätzliche keramische Einlagerungsphase mit einer
Korngröße < 100 µm werden Oxyde der Elemente Li, Na, K, Mg, Ca, Sr, Ba, Y, Zr, Hf, B,
Al, Si und Karbide der Elemente Si, Zr, Ti, B mit einem Volumengehalt von bis zu 30 Vol.%
bezogen auf die Ausgangsmischung eingesetzt. Als polymere Binderphase werden
metallorganische, bevorzugt siliziumorganische Verbindungen eingesetzt. Insbesondere
werden als Si-haltige Binderphase flüssige oder feste aufschmelzbare Polysiloxane
verwendet. Das Vorliegen der polymere Binderphase als flüssige oder feste Phase bestimmt
die Wahl des Mischprozesses. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Einlagerungsphasen mit der flüssigen, festen oder in Lösungsmittel gelösten, reaktiven
Binderphase durch Mischen zu einer homogenen Masse verarbeitet werden. Bei
Festphasengehalten < 50 Vol.% und der Verwendung flüssiger Polymere kann die Homoge
nisierung durch Walz- oder Rührwerke erfolgen. Bei höheren Festphasengehalten ist der Zu
satz organischer Lösungsmittel notwendig, die in einem zweiten Verfahrensschritt wieder
entfernt werden. Bei Verwendung von festen Polymeren mit einem Schmelzpunkt < 200°C
erfolgt die Homogenisierung durch eine Trockenmischprozeß. Die Herstellung eines stabilen
Formkörpers wird durch direkte Vernetzungsformgebung der homogenisierten Mischung
realisiert. Die Aushärtung erfolgt, je nach Polymerstruktur, entweder über eine Polyaddition,
Polykondensation oder durch eine radikalische Vernetzung. Die polymere Si-haltige, reaktive
Binderphase kann auch in Form eines Zweikomponentengemisches eingesetzt werden, wobei
die für die Härtung relevanten Strukturgruppen in die einzelnen Komponenten eingebunden
sind. Die Vernetzung der reaktiven Binderphase kann je nach Mechanismus durch Zusatz von
Katalysatoren, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus NaOH, organometallischen Ver
bindungen und Pt-Verbindungen gesteuert werden. Zusätzlich kann bei Einsatz eines Zwei
komponentensystems die eine Komponente den Katalysator, die andere Komponente eine
Inhibitor enthalten. Die für den Ablauf der Aushärtung erforderliche Aktivierungsenergie
kann thermisch zugeführt werden. Zudem kann die Vernetzung der reaktiven Binderphase
auch durch durch Bestrahlung mit geeigneten Energiequellen erfolgen. Im Falle der strah
lungsinduzierten Härtung werden der polymeren Binderphase spezielle Photoinitiatoren bei
gemengt. Sowohl bei der thermischen als auch bei der photoinitiierten Härtung ist auch eine
lokale Vernetzung über entsprechende fokussierte Stahlungsquellen (Laser) möglich, so daß
freie Formgebung über CAD/CAM-Verfahren (z. B. Stereolithographie, Rapid Prototyping)
erfolgen kann. Der so hergestellte Formkörper wird in einem zweiten Prozeßschritt thermisch
zu einem silikatkeramischen Werkstoff umgesetzt. Die thermische Umsetzung erfolgt hierbei
an oxidierender Atmosphäre (z. B. Luft, reiner Sauerstoff, oder Sauerstoff/Inertgasgemische)
im Temperaturbereich zwischen 100 und 1750°C. Zunächst wird im Temperaturbereich zwi
schen 200 und 800°C die polymere Binderphase thermolytisch und thermooxidativ zu einer
amorphen silikatischen Binderphase umgesetzt. Diese Zersetzungsreaktion erfolgt unter Auf
spaltung der polymeren Kettenstruktur, wobei es zur Oxidation des in der Polymerstruktur
enthaltenen Siliziums kommt. Die Ausbildung dieser amorphen silikatischen Binderphase
ermöglicht die Stabilisierung der metallischen Einlagerungsphasen. Diese sind durch die
amorphe Binderphase voneinander getrennt, so daß bei höheren Temperaturen trotz
eventueller partieller Aufschmelzeffekte der Metallphase die Formstabilität der
ursprünglichen Probengeometrie gewährleistet ist. Im Verlauf der thermolytischen und
thermooxidativen Zersetzungsreaktion werden gasförmige Zersetzungsfragmente der
ursprünglichen Polymerstruktur abgespalten, wodurch bei Temperaturen oberhalb 350°C ein
offenes Porengerüste innerhalb der polymerabgeleiteten Matrixphase gebildet wird. Dieses
offene Porengerüst ist von zentraler Bedeutung für die Oxidation der in die
polymerabgeleitete Matrix eingelagerten Metallteilchen. Durch dieses offene Porengerüst mit
äußerst kleinen Kanaldurchmessern im Bereich bis zu wenigen Nanometern wird der direkte
Zutritt der O₂-haltigen Atmosphäre in den gesamten Probenquerschnitt und damit
überraschenderweise eine geometrieunabhängige homogene oxidative Umsetzung der
Metallphase gewährleistet. Das oft beobachtete Auftreten von Restmetallphasen unterbleibt
hierdurch. Die Oxidation der metallischen Einlagerungsphase erfolgt bei Temperaturen
zwischen 800 und 1300°C. Die mit der Oxidation der Metalle verbundene Volumenzunahme
(z. B. Al → Al₂O₃: + 28 Vol.%, Si → SiO₂: + 115 Vol.%) führt zu einer Verdichtung des
Formkörpers wodurch das gesamte Porenvolumen auf weit unter 10 Vol.% verringert wird.
Die in diesem Stadium des Reaktionsprozesses vorliegenden Oxide werden nun in einer
dritten Teilreaktion zwischen 1300 und 1600°C zu silikatischen stöchiometrischen
Produktphasen umgewandelt. Dabei lassen sich durch die Auswahl des Anteils und des
Verhältnisses der metallischen Einlagerungsphase bzw. derer Oxide oder Karbide und unter
Berücksichtigung des Anteils der polymerabgeleiteten silikatischen Binderphase die Zusam
mensetzung der Silikatphase gezielt einstellen. Anschließend können die silikatischen Form
körper je nach Anwendungsfall und Zusammensetzung der Silikatphase im Temperaturbe
reich zwischen 1400 und 1750°C dichtgesintert werden.
Die Erfindung ermöglicht die direkte Synthese maßhaltiger, dichter, silikatkeramischer Form
körper mit komplexer endkonturnaher Geometrie, die durch andere keramische Herstellungs
verfahren nicht erhältlich sind. Die Verwendung einer vernetzbaren, polymeren Binderphase
ermöglicht den Einsatz bewährter Formgebungsverfahren der Kunststofftechnologie und da
mit die Darstellung eines komplex geformten teilpolymeren Formkörpers. Diese polymere
Binderphase muß im Gegensatz zu herkömmlichen Bindersystemen nicht in einem aufwendi
gen zusätzlichen Verfahrensschritt entfernt werden. Darüber hinaus wird durch die ther
mooxidative Umsetzung der polymeren zu einer anorganischen Binderphase eine Stabilisie
rung des Formkörpers bis zur prozeßspezifischen Synthesetemperatur erreicht. Des weiteren
kann diese anorganische Binderphase auch als Reaktionspartner bei der Silikatbildung teil
nehmen. Die Zugabe von Metallen, deren Oxide silikatkeramische Werkstoffe konstituieren,
ermöglicht einen Reaktionsbindeprozeß, der die Synthese silikatkeramischer Werkstoffe un
terschiedlicher Zusammensetzung erschließt. Die bei der thermooxidativen Umsetzung der
polymeren Binderphase entstehende systemspezifische offene Porosität ist die Voraussetzung
für den nachfolgenden Syntheseprozeß und wird nur durch diese speziellen Bindersysteme
erreicht. Durch die Anwendung eines Reaktionsbindeprozesses wird im Gegensatz zu her
kömmlichen Sinterverfahren mit Volumenschwindungen von bis zu 50 Vol.% eine Reduzie
rung der Schwindung und damit eine erhöhte Maßhaltigkeit erzielt, womit eine aufwendige
und kostenintensive Nachbearbeitung entfällt. Aufgrund der aus dem Reaktionsbindeprozeß
resultierenden Gefügestruktur, welche durch feinkristalline Silikatphasen in einer oxidischen
Matrix und eine niedrige Porosität gekennzeichnet ist, weisen die hergestellten Formkörper
deutlich bessere mechanische Eigenschaften (Biegebruchfestigkeit < 400 MPa) auf, als Sili
katkeramik, die über klassische Verfahren hergestellt wird. Dies eröffnet zusammen mit der
Komplexität der darstellbaren Geometrien ein, gegenüber herkömmlichen
Herstellungsverfahren silikatkeramischer Werkstoffe, ein stark erweitertes
Anwendungsgebiet. Insbesondere lassen sich Maschinenbauteile mit hoher thermischer und
mechanischer Belastbarkeit fertigen. Der Einsatz ist auch im Motorenbau in der Luft- und
Raumfahrttechnik in Wärmekraftmaschinen oder als Umformwerkzeuge möglich. Aufgrund
des bioinerten Verhaltens der silikatischen Produktphasen kommt auch der Einsatz als
biokeramischer Implantat- oder Restaurationswerkstoff in Frage.
77,9 g Aluminium werden mit 26,2 g Silizium und 44 g eines Phenyl-Vinyl-Methyl-Hydro
gen-Polysiloxans mit einer SiO₂-Ausbeute von 0,6 g, das als flüssiges Polymer vorliegt unter
Zugabe von 10 ml Aceton mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer 5 Minuten bei 10000
U/min dispergiert und die Suspension auf ein Stahlblech vergossen. Nach Abziehen des Lö
sungsmittels wird der pastöse Rückstand bei 120°C in einem Trockenschrank nachgetrocknet
und anschließend in einer Warmpresse 20 Minuten bei 230°C und 30 MPa vernetzt der
Grünkörper hat eine Dichte von 1,48 g/cm³. Die oxidative Zersetzung des Polymeranteils des
Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen 300 und 850°C unter Ausbildung von amorpher
Kieselsäure, die Oxidation des Aluminiums zu Al₂O₃ und des Siliziums zu SiO₂ bei Tempera
turen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃ und SiO₂ reagieren dann bei Temperaturen bis
1700°C unter Bildung eines stöchiometrischen 3/2 Mullits.
93.0 g Al werden mit 72.6 g eines kondensationsvernetzenden Methylsiloxans mit einer SiO₂-
Ausbeute von 0.7, das als pulverförmiges Feststoffharz mit einem Schmelzpunkt von 55°C
und einer Vernetzungstemperatur von 230°C vorliegt, unter Zugabe von 0.6 g
Aluminiumacetylacetonat in einer PE-Flasche unter Zugabe von Al₂O₃-Mahlmedium 24h auf
einer Rollenbank trocken homogenisiert. Die Pulvermischung wird dann in einer Warmpresse
20min bei 230°C und 30 MPa vernetzt. Der resultierende Grünkörper hat eine Dichte von
1.66 g/cm³. Die thermooxidative Zersetzung des Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft
erfolgt zwischen 300 und 850°C unter Ausbildung von amorpher Kieselsäure (amorphes
SiO₂), die Oxidation des Al′s zu Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃
und SiO₂ reagieren dann bei Temperaturen bis 1700°C unter Bildung eines
stöchiometrischen Mullits. Die lineare Schwindung des gesinterten Körpers ist < 3%.
119.2 g Al werden mit 41.9 g SiC und 66.0 g eines additionsvernetzenden Phenyl-Vinyl-Me
thylsiloxans mit einer SiO₂-Ausbeute von 0.6, das als flüssiges Polymer vorliegt, unter
Zugabe von 12 ml Aceton mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer 5 min bei 10000 U/min
dispergiert und die Suspension auf ein Stahlblech vergossen. Nach Abziehen des
Lösungsmittels wird der pastöse Rückstand bei 120°C nachgetrocknet und anschließend in
einer Warmpresse 20min bei 230°C und 30 MPa vernetzt. Der resultierende Grünkörper hat
eine Dichte von 1.94 g/cm³. Die thermooxidative Zersetzung des Polymeranteils des
Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen 300 und 850°C unter Ausbildung von amorpher
Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation des SiC′s zu SiO₂ und des Al′s zu Al₂O₃ bei
Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃ und SiO₂ reagieren dann bei Temperaturen
bis 1700°C unter Bildung eines stöchiometrischen Mullits. Die lineare Schwindung des
gesinterten Körpers ist < 5%.
174.9 g Al werden mit 57.7 g SiC, 97.4 g teilstabilisiertem (Y₂O₃) ZrO₂ und 66.0 g eines additi
onsvernetzenden Phenylvinylmethylsiloxans mit einer SiO₂-Ausbeute von 0.6, das als
flüssiges Polymer vorliegt, unter Zugabe von 12 ml Aceton mit einem
Hochgeschwindigkeitsrührer 5 min bei 10000 U/min dispergiert und die Suspension auf ein
Stahlblech vergossen. Nach Abziehen des Lösungsmittels wird der pastöse Rückstand bei
120°C nachgetrocknet und anschließend in einer Warmpresse 20 min bei 230°C und 30
MPa vernetzt. Der resultierende Grünkörper hat eine Dichte von 2.50 g/cm³. Die
thermooxidative Zersetzung des Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen
300 und 850°C unter Ausbildung von amorpher Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation
des SiC′s zu SiO₂ und des Al′s zu Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C.
Al₂O₃ und SiO₂ reagieren dann bei Temperaturen bis 1700°C unter Bildung eines
stöchiometrischen Mullits, wobei die ZrO₂-Partikel in die Mullitmatrix eingelagert sind. Die
lineare Schwindung des gesinterten Körpers ist < 6%.
45.2 g Al werden mit 96.1 g eines kondensationsvernetzenden Methylsiloxans mit einer SiO₂-
Ausbeute von 0.7, das als pulverförmiges Feststoffharz mit einem Schmelzpunkt von 55°C
und einer Vernetzungstemperatur von 230°C vorliegt unter Zugabe von 0.6 g Alumini
umacetylacetonat in einer PE-Flasche unter Zugabe von Al₂O₃-Mahlmedium 24h auf einer
Rollenbank trocken homogenisiert. Die Pulvermischung wird dann in einer Warmpresse 20
min bei 230°C und 30 MPa vernetzt. Der resultierende Grünkörper hat eine Dichte von 1.41
g/cm³. Die thermooxidative Zersetzung des Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft
erfolgt zwischen 300 und 850°C unter Ausbildung von amorpher Kieselsäure (amorphes
SiO₂), die dann bei Temperaturen bis 1350°C unter Bildung eines stöchiometrischen Steatits.
Die lineare Schwindung des gesinterten Körpers ist < 8%.
37.7 g MgO werden mit 50.5 g Al, 67.6 g SiC und 55.0 g eines kondensationsvernetzenden
Methylphenylsiloxans mit einer SiO₂-Ausbeute von 0.7, das als pulverförmiges Feststoffharz
mit einem Schmelzpunkt von 55°C und einer Vernetzungstemperatur von 230°C vorliegt,
unter Zugabe von 0.6 g Aluminiumacetylacetonat in einer PE-Flasche unter Zugabe von
Al₂O₃-Mählmedium 24h auf einer Rollenbank trocken homogenisiert. Die Pulvermischung
wird dann in einer Warmpresse 20 min bei 230°C und 30 MPa vernetzt. Der resultierende
Grünkörper hat eine Dichte von 2.11 g/cm³. Die thermooxidative Zersetzung des
Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen 300 und 850°C unter
Ausbildung von amorpher Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation des SiC′s zu SiO₂ und
des Al′s zu Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃, SiO₂ und MgO
reagieren dann bei Temperaturen bis 1450°C unter Bildung eines stöchiometrischen
Cordierits. Die lineare Schwindung des gesinterten Körpers ist < 5%.
120.1 g BaO werden mit 42.3 g Al, 35.4 g SiC und 57.2 g eines kondensationsvernetzenden
Methylsiloxans mit einer SiO₂-Ausbeute von 0.7, das als pulverförmiges Feststoffharz mit
einem Schmelzpunkt von 55°C und einer Vernetzungstemperatur von 230°C vorliegt, unter
Zugabe von 0.6 g Aluminiumacetylacetonat in einer PE-Flasche unter Zugabe von Al₂O₃-
Mahlmedium 24 h auf einer Rollenbank trocken homogenisiert. Die Pulvermischung wird
dann in einer Warmpresse 20 min bei 230°C und 30 MPa vernetzt. Der resultierende Grün
körper hat eine Dichte von 2.56 g/cm³. Die thermooxidative Zersetzung des Polymeranteils
des Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen 300 und 850°C unter Ausbildung von
amorpher Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation des SiC′s zu SiO₂ und des Al′s zu
Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃, SiO₂ und BaO reagieren dann bei
Temperaturen bis 1750°C unter Bildung eines stöchiometrischen Celsians. Die lineare
Schwindung des gesinterten Körpers ist < 8%.
77.7 g Al werden mit 66.0 g eines über UV-Initiierung vernetzenden Vinylmethylsiloxans mit
einer SiO₂-Ausbeute von 0.67, das als flüssiges Polymer vorliegt, unter Zugabe von 0.66 g
Benzoylperoxid auf einem Dreiwalzwerk 10min homogenisiert und die viskose Suspension in
einer Metallform drucklos durch Bestrahlung mit einer UV-Quelle bei Raumtemperatur ver
netzt. Der resultierende Grünkörper hat eine Dichte von 1.62 g/cm³. Die thermooxidative
Zersetzung des Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen 300 und 850°C
unter Ausbildung von amorpher Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation des Al′s zu
Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃ und SiO₂ reagieren dann bei
Temperaturen bis 1700°C unter Bildung eines stöchiometrischen Mullits. Die lineare
Schwindung des gesinterten Körpers ist < 5%.
71.9 g Al werden mit 41.0 g eines Vinylmethylsiloxans und 25 g eines
Hydrogenmethylsiloxans (Vernetzer) mit einer summarischen SiO₂-Ausbeute von 0.62, die
beide als flüssige Polymere vorliegen und über eine Hydrosilylierung additiv vernetzen, unter
Zugabe von 0.6 g 0.1% Pt-Lösung (Katalysator) in einem Becherglas mit einem Rührspatel
homogenisiert und die viskose Suspension in einer Metallform drucklos bei 220 °C 2h (z. B. in
einem Backofen) vernetzt. Der resultierende Grünkörper hat eine Dichte von 1.59 g/cm³. Die
thermooxidative Zersetzung des Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft erfolgt zwischen
300 und 850°C unter Ausbildung von amorpher Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation
des Al′s zu Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃ und SiO₂ reagieren
dann bei Temperaturen bis 1700°C unter Bildung eines stöchiometrischen Mullits. Die
lineare Schwindung des gesinterten Körpers ist < 5%.
119.2 g Al werden mit 41.9 g SiC, 42.0 g eines Vinylmethylsiloxans und 24.0 g eines Hydro
genmethylsiloxans (Vernetzer) mit einer summarischen SiO₂-Ausbeute von 0.6, die beide als
flüssige Polymere vorliegen und über eine Hydrosilylierung additiv vernetzen, unter Zugabe
von 0.55 g 0.1% Pt-Lösung (Katalysator) in einem Becherglas mit einem Rührspatel
homogenisiert und die viskose Suspension in einer Metallform drucklos bei 220 °C 2h
vernetzt. Der resultierende Grünkörper hat eine Dichte von 1.94 g/cm³. Die thermooxidative
Zersetzung des Polymeranteils des Grünkörpers unter Luft erfolgt in einem herkömmlichen,
kommerziell erhältlichen Brennofen zwischen 300 und 850°C unter Ausbildung von
amorpher Kieselsäure (amorphes SiO₂), die Oxidation des SiC′s zu SiO₂ und des Al′s zu
Al₂O₃ bei Temperaturen zwischen 400 und 1100°C. Al₂O₃ und SiO₂ reagieren dann bei
Temperaturen bis 1700°C unter Bildung eines stöchiometrischen Mullits. Die lineare
Schwindung des gesinterten Körpers ist < 5%.
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) eine vernetzbare, metallorganische Si-haltige Binderphase mit einem pulverförmigen metallischen Oxidanten und gegebenenfalls keramischen Pulvern vermischt wird,
- b) die erhaltene Mischung in einem Polymerformgebungsverfahren zu einem Form- oder Paßkörper verarbeitet wird,
- c) dieser anschließend in sauerstoffhaltiger Atmosphäre zunächst wärmebehandelt wird, bis durch Abfuhr gasförmiger Spaltprodukte eine weiterhin formstabilisierende intermediäre nunmehr glasartige SiO₂-Phase mit resultierendem Porengerüst im Formteil gebildet werden kann, um dann
- d) schließlich in der weiterhin benötigten sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei Temperaturen von bis zu 1750°C den porösen Zwischenstand durch möglichst vollständige Umsetzung der Oxidanten zu einem dichten keramischen monolithischen Formkörper umzusetzen, wobei der SiO₂-Anteil zudem mit den keramischen und metallischen Einlagerungsphasen zu keramischen Silikatsystemen teilweise oder vollständig reagiert.
2. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Si-haltige reaktive Binderphase flüssige oder feste,
aufschmelzbare Polysiloxane verwendet werden.
3. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Si-haltige, reaktive Binderphase durch Zusatz von
Katalysatoren, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus NaOH, organometallischen
Verbindungen und Pt-Verbindungen vernetzt werden kann.
4. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Si-haltige reaktive Binderphase als
Zweikomponentensystem eingebracht werden kann, wobei die eine Komponente den
Katalysator die andere Komponente einen Inhibitor enthalten kann.
5. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch I bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Si-haltige, reaktive Binderphase einen
Photoinitiator enthält.
6. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzung der Si-haltigen reaktiven Binderphase
durch Bestrahlung erfolgt.
7. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß als Metalle oder intermetallische Verbindungen
derselben, Pulver der Korngröße < 100 µm aus der Gruppe der Elemente Mg, Ca, Ti,
Zr, V, Hf, Mo, Co, Cr, Fe, B, Al, Si mit einem Volumengehalt bis zu 65 Vol.%
bezogen auf die Ausgangsmischung eingesetzt werden.
8. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere Al, sowie AlSi, AlZr-Legierungen als
metallische Einlagerungsphase eingesetzt werden.
9. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche keramische Einlagerungsphasen mit
einer Korngröße < 100 µm Oxyde der Elemente Li, Na, K, Mg, Ca, Sr, Ba, Y, Zr,
Hf; B, Al, Si und Karbide der Elemente Si, Zr, Ti, B mit einem Volumengehalt von
bis zu 30 Vol.% bezogen auf die Ausgangsmischung eingesetzt werden können.
10. Verfahren zur Herstellung silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlagerungsphasen mit der flüssigen, festen oder
im Lösungsmittels gelösten, reaktiven Binderphase durch Mischen zu einer
homogenen Masse verarbeitet werden.
11. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die erzeugte Mischung durch übliche plastische
Formgebungsverfahren der Kunststofftechnik in Form gebracht werden.
12. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die geformte Masse durch Vernetzung der reaktiven
Binderphase thermisch oder durch Bestrahlung ausgehärtet wird.
13. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vernetzung lokal erfolgt und daß durch Wiederholung dieses
Vorganges der Formkörper sukzessive aufgebaut wird.
14. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der ausgehärtete Formkörper durch spanabhebende Bearbeitung,
insbesondere Bohren, Fräsen, Drehen und Schleifen, welche auch über CAD/CAM-
Verfahren bewerkstelligt werden können, nachbearbeitet werden kann.
15. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der ausgehärtete Formkörper einer thermischen Behandlung bei
Temperaturen von bis zu 1750°C unter Reaktivgasatmosphäre unterzogen wird.
16. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktivgasatmosphäre mindestens 15% O₂ enthält.
17. Silikatischer keramischer Formkörper nach Anspruch 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die eingebrachten Ausgangskomponenten zu einem keramischen
Silikatsystem mullithaltiger Zusammensetzung teilweise oder vollständig reagiert.
18. Verwendung des Formkörpers nach einem der Ansprüche 11 bis 17 für Maschinen
bauteile mit hoher thermischer und mechanischer Belastbarkeit.
19. Verwendung des Formkörpers nach Anspruch 18 für den Einsatz im Motorenbau, in
der Luft- und Raumfahrttechnik oder als Umformwerkzeug.
20. Verwendung des Formkörpers nach einem der Ansprüche 11-16 für den Einsatz als
biokeramischer Implantat- oder Restaurationswerkstoff
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101852 DE19601852A1 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Verfahren zur Herstellung keramischer silikatischer Formkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101852 DE19601852A1 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Verfahren zur Herstellung keramischer silikatischer Formkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19601852A1 true DE19601852A1 (de) | 1997-07-24 |
Family
ID=7783181
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996101852 Withdrawn DE19601852A1 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Verfahren zur Herstellung keramischer silikatischer Formkörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19601852A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004027857A1 (de) * | 2004-06-08 | 2006-01-05 | Siemens Ag | Verfahren zum Herstellen eines keramischen Werkstoffs, keramischer Werkstoff und Keramikkörper mit dem keramischen Werkstoff |
CN104163635A (zh) * | 2014-07-04 | 2014-11-26 | 北京大学深圳研究生院 | 一种陶瓷粘合剂及其制备方法 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0412428A1 (de) * | 1989-08-07 | 1991-02-13 | Peter Prof. Dr. Greil | Keramische Verbundkörper und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE4039530A1 (de) * | 1990-05-29 | 1991-12-05 | Claussen Nils | Reaktionsgebundener mullit-haltiger keramikformkoerper, seine herstellung und seine verwendung |
DE4225623C2 (de) * | 1992-08-03 | 1994-06-30 | Karl Hehl | Verfahren zur Herstellung einer pulverförmigen Spritzgußmasse für die Herstellung von Porzellan und deren Verwendung |
DE4438298A1 (de) * | 1993-10-29 | 1995-05-04 | Programme 3 Patent Holdings | Festelektrolytkeramik |
-
1996
- 1996-01-19 DE DE1996101852 patent/DE19601852A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0412428A1 (de) * | 1989-08-07 | 1991-02-13 | Peter Prof. Dr. Greil | Keramische Verbundkörper und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE4039530A1 (de) * | 1990-05-29 | 1991-12-05 | Claussen Nils | Reaktionsgebundener mullit-haltiger keramikformkoerper, seine herstellung und seine verwendung |
DE4225623C2 (de) * | 1992-08-03 | 1994-06-30 | Karl Hehl | Verfahren zur Herstellung einer pulverförmigen Spritzgußmasse für die Herstellung von Porzellan und deren Verwendung |
DE4438298A1 (de) * | 1993-10-29 | 1995-05-04 | Programme 3 Patent Holdings | Festelektrolytkeramik |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004027857A1 (de) * | 2004-06-08 | 2006-01-05 | Siemens Ag | Verfahren zum Herstellen eines keramischen Werkstoffs, keramischer Werkstoff und Keramikkörper mit dem keramischen Werkstoff |
CN104163635A (zh) * | 2014-07-04 | 2014-11-26 | 北京大学深圳研究生院 | 一种陶瓷粘合剂及其制备方法 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP2096090B1 (de) | Verwendung von reaktiven, flüssigen Keramikbindemitteln | |
DE69705723T2 (de) | Oberflächenbeschichtung aus inerten kalziumoxide für den guss von legierungen aus titanium und titanium-aluminide nach dem modellausschmelzverfahren | |
DE69404456T2 (de) | Verfahren zur herstellung von profilen unter verwendung von organometallischen, keramischen bindermitteln | |
EP0412428B1 (de) | Keramische Verbundkörper und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP0531378B1 (de) | Reaktionsgebundener mullit-haltiger keramikformkörper, seine herstellung und seine verwendung | |
DE102006020967A1 (de) | Reaktives, flüssiges Keramikbindemittel | |
DE2736073A1 (de) | Verfahren zur herstellung von dichten, gesinterten siliciumcarbidkoerpern aus polycarbosilan | |
DE4016569A1 (de) | Silizium-oxy-carbid-glas und verfahren zu dessen herstellung | |
DE102015106999A1 (de) | Verfahren und Zusammensetzungen zur Herstellung von keramischen Gegenständen | |
DE4105325C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines bearbeitbaren Borcarbidgrünkörpers, Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Borcarbidkörpers sowie einheitliche Mischung, umfassend Borcarbidpulver und ein präkeramisches Organosiliciumpolymer | |
Yin et al. | Influence of debinding parameter and nano-ZrO2 particles on the silica-based ceramic cores fabricated by stereolithography-based additive manufacturing | |
DE4102628C2 (de) | ||
DE69120250T2 (de) | Keramisches Verbundgefüge hoher Festigkeit und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE19601852A1 (de) | Verfahren zur Herstellung keramischer silikatischer Formkörper | |
DE4409099C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Faserverbundwerkstoffs mit keramischer Matrix sowie Verwendung eines solchen Werkstoffs | |
DE19545346C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von keramischen Nanocomposites | |
DE19937322C2 (de) | Polymerkeramische Werkstoffe und Formteile mit metallähnlichem Wärmeausdehnungsverhalten, ihre Herstellung und Verwendung sowie Einzelteile aus solchen Formteilen im Verbund mit Metallteilen | |
DE69508861T2 (de) | Herstellung von Zirkoncarbidkeramik hoher Dichte mit vorkeramischen Polymerbindern | |
US5030397A (en) | Method of making large cross section injection molded or slip cast ceramics shapes | |
EP0235810B1 (de) | Keramischer Formkörper und Verfahren zu seiner Herstellung | |
EP1367034B1 (de) | Präzisionsverfahren zur Herstellung keramischer Verbundkörper | |
WO2017148658A1 (de) | Bindersystem zur herstellung eines schlickers und mit dem schlicker hergestelltes bauteil | |
EP1144337A2 (de) | Reaktionsgebundene werkstoffe auf basis von siliciumnitrid und verfahren zu deren herstellung | |
WO2007028181A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines keramischen werkstoffs und keramischer werkstoff | |
DE4129144A1 (de) | Zirconiumoxid-molybdaen-disilicid-zusammensetzung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ALTES, PETER, 40215 DUESSELDORF, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |