DE19548510C1 - Vorrichtung zum Heben, Senken und Transport eines Gegenstands in einem flüssigkeitsgefüllten Becken, insbesondere eines Brennelementes einer Kernkraftanlage - Google Patents
Vorrichtung zum Heben, Senken und Transport eines Gegenstands in einem flüssigkeitsgefüllten Becken, insbesondere eines Brennelementes einer KernkraftanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Heben, Senken und
Transport eines in einem flüssigkeitsgefüllten Becken ange
ordneten beweglichen Gegenstands.
In einer Kernkraftanlage sind flüssigkeitsgefüllte Becken,
wie ein Brennelement-Lagerbecken, ein Absetzbecken, und/oder
ein Flutraum zur Bedeckung des Reaktordruckbehälters vorhan
den, die eine eine radioaktive Strahlung abschirmende Was
serschicht enthalten. Innerhalb dieser Becken werden radio
aktiv strahlende Gegenstände, wie Brennelemente, Steuerstäbe
und Inneneinbauten des Reaktordruckbehälters gelagert sowie
unter der Wasseroberfläche transportiert. Vor allem bei einem
Brennelementwechsel ist es erforderlich, Brennelemente aus
dem in dem Reaktordruckbehälter angeordneten Reaktorkern zu
entnehmen und in einem Abklingbecken zwischenzulagern, bis
die Strahlungsaktivität der Brennelemente auf einen vorgege
benen Wert abgesunken ist. Bei einem solchen Brennelement
wechsel werden die abgebrannten Brennelemente aus dem Reak
torkern herausgezogen und unter der Wasseroberfläche in eine
vorgegebene Lagerposition transportiert. Hierfür ist es er
forderlich, die Brennelemente zu heben, zu transportieren und
zu senken. Dies kann beispielsweise über Seilwinden mit ent
sprechenden Antriebsvorrichtungen und Sicherheitsvorrichtun
gen, wie beispielsweise Bremsen, erfolgen (vgl. auch
DE 29 07 324 C2).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Heben,
Senken und Transport eines in einem flüssigkeitsgefüllten
Becken beweglich angeordneten Gegenstandes anzugeben, welche
ein sicheres Heben und Senken des Gegenstandes bei gleich
zeitigem geringen Platzbedarf und konstruktiv einfacher Aus
führung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung ge
löst durch einen schwimmfähigen Tauchbehälter, der einen ge
schlossenen, mit einem Fluid befüllbaren Flutraum aufweist,
wobei der Flutraum an eine Fluidzuführung angeschlossen ist,
so daß dem Flutraum ein Fluid zuführbar und/oder entnehmbar
ist, wobei an dem Tauchbehälter eine Greifvorrichtung zum
Greifen des Gegenstandes vorgesehen ist.
Die Vorrichtung erlaubt somit durch Ausnutzung des Auftriebes
eines schwimmfähigen Körpers, des Tauchbehälters, auf einfa
che Art und Weise ein Heben, Senken und einen Transport eines
in dem mit Flüssigkeit gefüllten Becken angeordneten Gegen
standes. Der Tauchbehälter kann hierbei entsprechend den
technischen Anforderungen eine geeignete Form aufweisen, bei
spielsweise kastenförmig sein oder in Form eines Ellipsoids,
einer Kugel oder eines Torus vorliegen. Er kann ein druckfe
ster weitgehend starrer oder ein aufblasbarer Behälter, wie
beispielsweise eine Schwimmblase, sein. Ist der Tauchbehälter
als starrer Behälter mit einem konstanten Innenvolumen ausge
führt, so kann über die Fluidzuführung eine Flüssigkeit hin
eingepumpt und/oder abgesaugt werden, wodurch der Flutraum
mit einer vorgebbaren Menge an Flüssigkeit befüllbar ist,
insbesondere vollständig entleert bzw. gefüllt ist. Die
Fluidzuführung kann zusätzlich so ausgeführt sein, daß mit
ihr gleichzeitig eine Zuführung bzw. Abführung eines Gases
möglich ist. Es kann auch eine zweite Fluidführung vorgesehen
sein. Im Inneren des Flutraumes ist somit ein Teil des Volu
mens mit Flüssigkeit und ein Teil mit einem Gas, beispiels
weise Luft, gefüllt. Hierdurch kann der Tauchbehälter belie
big tief in dem flüssigkeitsgefüllten Becken abgesenkt und
mit einer zusätzlichen Last versehen unter Ausnutzung des
Auftriebes an die Oberfläche der Flüssigkeit gehoben werden.
Hierdurch ist auf einfache Art und Weise ein Heben und Senken
des Tauchbehälters und damit auch eines über die Greifvor
richtung gehaltenen Gegenstandes ermöglicht. Die Vorrichtung
erfordert zudem nur einen geringen apparativen Aufwand. Die
Flutzuführung kann beispielsweise als eine Schlauchleitung
ausgeführt sein, die von dem Tauchbehälter flexibel zu einem
Schwimmkörper oder aus dem Becken herausgeführt sein kann, so
daß nahezu keine mit der Flüssigkeit benetzte Komponenten aus
dem Becken herausgeführt sind.
Der Flutraum des Tauchbehälters hat vorzugsweise ein Volumen
von 0,5 m³ bis 2 m³, insbesondere 1 m³, wodurch das Heben und
Senken eines schweren Gegenstandes in Wasser ermöglicht ist.
Der von der Vorrichtung beanspruchte Platz ist auf einige we
nige Kubikmeter begrenzt, so daß die Vorrichtung während ei
nes normalen Betriebes einer Kernkraftanlage aus dem entspre
chenden Becken der Kernkraftanlage herausgenommen sein und
gegebenenfalls komplett außerhalb eines den Reaktordruckbe
hälter einschließenden Sicherheitsbehälters gelagert werden
kann.
Die Vorrichtung verfügt vorzugsweise über einen eigenen An
trieb zur horizontalen Fortbewegung des Tauchbehälters. Die
ser Antrieb kann beispielsweise ein Elektromotor mit einem
Propeller, welcher an dem Tauchbehälter befestigt ist, sein.
Über eine entsprechende Fernbedienung mittels Funk oder Kabel
kann der Tauchbehälter an jeden Ort innerhalb des Beckens
fernbedienbar bewegt werden.
Die Fluidzuführung ist vorzugsweise mit einer Zuführeinrich
tung zum Be- und Entleeren des Flutraumes verbunden. Bei ei
nem Tauchbehälter, welcher als starrer Behälter ein konstan
tes Raumvolumen einschließt, kann die Zuführeinrichtung eine
Pumpe enthalten, durch welche eine Flüssigkeit, beispielswei
se Wasser, in den Flutraum hinein bzw. herausgepumpt werden
kann. Die Zuführeinrichtung kann alternativ oder zusätzlich
eine Druckluftquelle aufweisen. Hierdurch läßt sich der Auf
trieb des Tauchbehälters schnell und exakt einstellen, wo
durch eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit und Präzision der Vor
richtung gegeben ist. Bei einem Tauchbehälter, welcher bei
spielsweise eine aufblasbare Schwimmblase ist, weist die Zu
führeinrichtung, beispielsweise ein Druckluftquelle auf,
durch die die Schwimmblase aufgeblasen wird. Durch eine ge
naue und schnelle Einstellung der Luftmenge in der Schwimm
blase läßt sich auch in diesem Fall der Auftrieb des Tauchbe
hälters schnell und genau einstellen. Zur Erreichung einer
zusätzlichen diversitären Sicherheit der Vorrichtung können
zwei unabhängige Tauchbehälter vorgesehen sein, beispiels
weise ein starrer Tauchbehälter für den normalen Betrieb der
Vorrichtung und ein aufblasbarer Tauchbehälter als Absturz
sicherung.
Für eine exakte ortsgenaue Bedienung der Vorrichtung weist
der Tauchbehälter vorzugsweise eine Positionsanzeige auf,
durch welche eine Bestimmung der Position der Greifvorrich
tung gegeben ist. Diese Position kann zu einer außerhalb des
Beckens vorgesehene Bedieneinrichtung übertragen werden.
An dem Tauchbehälter ist vorzugsweise eine Haltevorrichtung
vorgesehen, an der ein Eingreifen einer den Tauchbehälter
tragenden Transportvorrichtung ermöglicht ist. Diese Trans
portvorrichtung kann beispielsweise ein Kran mit einem ent
sprechenden Haken sein, durch welchen der Tauchbehälter in
horizontaler Richtung verfahrbar ist. Die Haltevorrichtung
kann auch der Befestigung eines zusätzlichen Tauchbehälters
dienen.
In einer weiteren Ausführung weist der Tauchbehälter zusätz
lich zu dem Flutraum eine Druckkammer zur Aufnahme eines un
ter Druck stehenden, komprimierten Gases, wie Druckluft, auf.
Diese Druckkammer ist über eine eine Gaszuführung darstel
lende Druckleitung mit dem Flutraum verbunden. Die Drucklei
tung kann über ein fernbedienbares Absperrorgan verschlossen
und geöffnet werden. Durch ein Einströmen des unter Druck
stehenden Gases aus der Druckkammer in den Flutraum ist es
möglich, in dem Flutraum vorhandene Flüssigkeit, insbesondere
Wasser, auszublasen. Hierdurch ist die Menge der in den Flut
raum vorhandenen Flüssigkeit einstellbar und damit auch der
Auftrieb des Tauchbehälters regelbar.
Vorzugsweise eignet sich die Vorrichtung für einen Einsatz in
einem Becken in einer Kernkraftanlage zur Handhabung, insbe
sondere zum Heben, Senken und Transport von Brennelementen,
Steuerstäben, Steuerstabführungsrohren, Neutronenquellen,
Neutronenflußmeßlanzen, Einbauten innerhalb des Reaktordruck
behälters sowie sonstigen Werkzeugen und Gerätschaften. Auf
grund des geringen Volumens und der dadurch resultierenden
einfachen Transportierbarkeit der Vorrichtung kann diese in
jedem beliebigen Becken innerhalb des Sicherheitsbehälters
der Kernkraftanlage, wie einem Brennelement-Lagerbecken, ei
nem Absetzbecken für die Brennelemente, einem Transportbehäl
terbecken und/oder einem Flutraum, eingesetzt werden. Beson
ders eignet sich die Vorrichtung zur Durchführung eines
Brennelementwechsels, bei dem abgebrannte Brennelemente aus
dem Reaktordruckbehälter in das Brennelement-Lagerbecken
transportiert und unverbrauchte Brennelemente in den Reaktor
druckbehälter eingebracht werden. Auch eignet sich die Vor
richtung zur Durchführung von Reparatur- und Inspektionsmaß
nahmen an den Brennelementen sowie Steuerstäben der Kern
kraftanlage.
Die Vorrichtung funktioniert derart, daß durch ein Befüllen
des Flutraumes mit einem Fluid der Auftrieb des Tauchbehäl
ters in einer Flüssigkeit eines Beckens so eingestellt wird,
daß die Greifvorrichtung bis auf die Höhe des zu greifenden
Gegenstandes abgesenkt wird, die Greifvorrichtung den Gegen
stand greift und der Flutraum von dem Fluid, dem Wasser, so
geleert wird, daß der Auftrieb des Tauchbehälters zum Heben
des Gegenstandes ausreicht. Der Transportbehälter kann über
einen eigenen Antrieb bzw. über eine an dem Tauchbehälter an
greifende Transportvorrichtung in horizontaler Richtung an
jede beliebige Position innerhalb des Beckens bewegt werden.
Durch Veränderung des Auftriebes kann ein Gegenstand durch
die Vorrichtung innerhalb des Beckens in der Flüssigkeit ge
hoben und wieder abgesenkt werden. Die Handhabung zeichnet
sich durch seine einfache Durchführbarkeit und durch den ge
ringen apparativen Aufwand aus. Die Vorrichtung ist besonders
geeignet zur Handhabung von Brennelementen und Steuerstäben
in einer Kernkraftanlage, beispielsweise im Zuge eines Brenn
element-Wechsels. Da die Vorrichtung vollständig fernbedien
bar sowie weitgehend vollständig unterhalb der Flüssigkeits
oberfläche in dein entsprechenden Becken angeordnet ist, blei
ben andere Arbeitsabläufe in der Kernkraftanlage weitgehend
unberührt.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispie
le wird die Vorrichtung zur Handhabung eines in einem flüs
sigkeitsgefüllten Becken angeordneten Gegenstandes näher er
läutert. Es zeigen in schematischer nicht maßstäblicher Dar
stellung
Fig. 1 eine Vorrichtung in einem Längsschnitt in einem
Becken und
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung in
einem Längsschnitt.
Gleiche Bezugszeichen haben in Fig. 1 und Fig. 2 jeweils die
gleiche Bedeutung.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein Brennelement-Lager
becken 11 einer Kernkraftanlage, welches mit einer Flüssig
keit 20, insbesondere demineralisiertem Wasser, gefüllt ist.
In dem Brennelement-Lagerbecken 11 ist ein Brennelement-La
gergestell 12 zur Lagerung von Brennelementen 10 angeordnet,
wobei der Übersichtlichkeit halber lediglich schematisch ein
Brennelement 10 dargestellt ist. Geodätisch oberhalb des
Brennelement-Lagergestells 12 ist eine Vorrichtung 1 zur
Handhabung eines Gegenstandes 10′, des Brennelementes 10,
dargestellt. Die Vorrichtung 1 weist einen Tauchbehälter 2
auf, welcher hier als Ellipsoid ausgeführt ist. Je nach An
forderung kann der Tauchbehälter 2 auch ein Kasten, eine Ku
gel, ein Torus oder eine aufblasbare Schwimmblase sein. An
seiner dem Brennelement-Lagergestell 12 zugewandten Seite hat
der Tauchbehälter 2 eine als Haken ausgestaltete Greifvor
richtung 5. Diese Greifvorrichtung 5 ist selbstverständlich
je nach Anforderung und Auslegung des Gegenstandes 10 anders
ausführbar, beispielsweise als Zange, als Magnetverschluß,
etc. An der Greifvorrichtung 5 ist eine Positionsanzeige 8
angebracht, durch die ferngesteuert eine genaue Position der
Greifvorrichtung 5 in dem Brennelement-Lagerbecken 11 an eine
nicht dargestellte Steuervorrichtung zur Bedienung der Vor
richtung 1 übertragbar ist. An der der Greifvorrichtung 5 ge
genüberliegenden Seite des Tauchbehälters 2 ist eine Halte
vorrichtung 6 angeordnet, in die ein weiterer nicht darge
stellter Tauchbehälter oder eine ebenfalls nicht dargestellte
Transportvorrichtung, wie beispielsweise ein Kran, eingreifen
kann. Hierdurch ist eine horizontale Bewegung des Tauchbehäl
ters in dem Brennelement-Becken 11 bzw. eine redundante Si
cherung 2 des Tauchbehälters gegenüber einem unkontrollierten
Absinken gegeben.
An dem Tauchbehälter 2 ist darüber hinaus ein Antrieb 7 vor
gesehen, welcher vorzugsweise einen Elektromotor aufweist,
der fernbedienbar ist, und einen Propeller 7a sowie ein Ruder
7b aufweist. Durch diesen Antrieb 7 kann der Tauchbehälter 2
von der oben bereits erwähnten nicht dargestellten Steuerein
richtung fernbedient werden und in horizontaler Richtung an
jede beliebige Position innerhalb des Brennelement-Lager
beckens 11 verfahren werden. In den Tauchbehälter 2 führt ei
ne Fluidzuführung 4 hinein, welche über eine Schlauchleitung
21 mit einer Zuführeinrichtung 9 außerhalb des Brennelement-
Lagerbeckens 11 verbunden ist. Die Zuführeinrichtung 9 weist
vorzugsweise eine Pumpe auf, über die Wasser in einen Flut
raum 3 des Tauchbehälters 2 hinein- bzw. auch wieder heraus
gepumpt werden kann. Der Flutraum 3 ist somit mit Wasser be
füllbar. Um ein freies Ein- und Ausströmen von Luft oberhalb
des von dem Wasser 13 in dem Flutraum 3 eingenommenen Luftbe
reiches 14 zu gewährleisten, ist dieser geodätisch oberhalb
des Wassers 13 liegende Luftbereich 14 mit einer Luftzufüh
rung 4a verbunden. Diese Luftzuführung 4a ist beispielsweise
ebenfalls eine Schlauchleitung 21, die in einem Schwimmer 22
auf der Oberfläche der Flüssigkeit 20 des Brennelement-Lager
beckens 11 endet. Selbstverständlich ist diese Luftzuführung
4a in die Fluidzuführung 4 integrierbar.
Durch eine Einstellung der Menge an Wasser 13 in dem Flutraum
3 des Tauchbehälters 2 ist der Auftrieb des Tauchbehälters 2
genau einstellbar. Hierdurch kann nach einer horizontalen Po
sitionierung des Tauchbehälters 2 über den Antrieb 7 ein Ab
senken bzw. Heben des Tauchbehälters 2 erfolgen. Durch Zufüh
rung von Wasser 13 in den Flutraum 3 wird der Tauchbehälter 2
so abgesenkt, daß die Greifvorrichtung 5 das Brennelement 10
greift. Durch Abpumpen des Wassers 13 steigt der Auftrieb des
Tauchbehälters 2, so daß das Brennelement 10 vollständig aus
dem Brennelement-Lagergestell 12 herausgezogen wird. Durch
horizontale Verschiebung des Tauchbehälters 2 und anschlie
ßender Absenkung des Brennelementes 10, durch erneute Zufüh
rung von Wasser 13 in den Flutraum 3, wird das Brennelement
10 an einer anderen Position abgestellt. Hierdurch kann ein
abgebranntes Brennelementes 10 aus dem Reaktorkern eines Re
aktordruckbehälters einer Kernkraftanlage gezogen und in dem
Brennelement-Lagerbecken oder in einem Absetzbecken abgesetzt
werden, bis die von dem Brennelement 10 ausgehende Radioakti
vität auf einen vorgegebenen Wert abgeklungen ist. Mit dem
Verfahren und der Vorrichtung ist es ebenfalls möglich, ande
re Gegenstände in einem flüssigkeitsgefüllten Becken einer
Kernkraftanlage zu heben, zu senken und zu transportieren,
wie beispielsweise Steuerstäbe, Neutronenmeßlanzen, Neutro
nenquellen, Werkzeuge oder Einbauteile des Reaktordruckbehäl
ters.
Fig. 2 zeigt in einem Längsschnitt einen analog zu Fig. 1 auf
gebauten Tauchkörper 2. Der Tauchkörper 2 weist neben einem
Flutraum 3 eine Druckkammer 15 auf, die mit Druckluft oder
einem ähnlichen komprimierten Gas befüllbar ist. Die Druck
kammer 15 ist über eine Druckleitung 16 mit dem Flutraum 3
verbunden. Die Druckleitung 16 weist ein Absperrorgan 18 auf,
durch welches die Druckleitung 16 abgesperrt bzw. geöffnet
werden kann. Das Absperrorgan 18 ist hierzu vorzugsweise ein
fernbetätigbares Ventil. An der geodätisch tiefstliegenden
Stelle des Flutraums 3 ist die Fluidzuführung 4 vorgesehen,
welche ein Steuerventil 19, beispielsweise ein Rückschlag
ventil, aufweist. Bei einem Öffnen der Druckleitung 16 ge
langt die Druckluft in den Flutraum 3 und verdrängt einen
Teil des darin befindlichen Wassers 13 über die Fluidzufüh
rung 4 in das Brennelement-Lagerbecken 11 hinaus. Durch Öff
nen der Druckleitung 16 wird somit der Auftrieb des Tauch
behälters 2 erhöht, wodurch ein Heben eines Gegenstandes 10,
insbesondere eines Brennelementes, erreicht wird. Durch Öff
nen der Fluidzuführung 4 zu dem Brennelement-Lagerbecken 11
dringt zusätzliches Wasser 20 in den Flutraum 3 ein, wenn Gas
aus dem Flutraum abgelassen oder Fluid in den Flutraum ge
pumpt wird, wodurch der Auftrieb verringert wird und sich der
Tauchbehälter 2 absenkt. Durch eine Fernbedienbarkeit sämtli
cher Komponenten wie Greifvorrichtung 5, Absperrorgan 18, An
trieb 7 und Steuerventil 19 ist die Vorrichtung 1 quasi wie
ein ferngesteuertes U-Boot einsetzbar. In diesem Fall sind
keinerlei Zuführungen und Leitungen aus der Flüssigkeit 20,
dem demineralisierten Wasser, des Brennelement-Beckens 11
hinausgeführt. Mögliche Kontaminationen und Strahlungsbela
stungen durch abtropfendes Wasser 20 werden somit von vorn
herein vermieden.
Die Erfindung zeichnet sich durch eine Vorrichtung aus, bei
der über eine Regelung des Auftriebes eines Tauchkörpers ein
Gegenstand in einem mit Flüssigkeit gefüllten Becken gehoben,
gesenkt und transportiert werden kann. Die Vorrichtung eignet
sich hierdurch besonders für den Einsatz in einer Kernkraft
anlage zur Handhabung eines Brennelementes, eines Steuersta
bes oder eines irgendwie gearteten beweglichen Einbauteils
eines Reaktordruckbehälters. Die Vorrichtung kann völlig au
tark und fernbedienbar ausgeführt sein, so daß sie nach Art
eines U-Bootes in einem Becken frei beweglich ist. Durch den
geringen Platzbedarf der Vorrichtung kann diese außerhalb der
eigentlichen Einsatzzeiten gegebenenfalls sogar außerhalb des
Sicherheitsbehälters der Kernkraftanlage herausgebracht und
separat gelagert werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung (1) zum Heben, Senken und Transport eines in
einem flüssigkeitsgefüllten Becken (11) angeordneten beweg
lichen Gegenstands (10), gekennzeichnet
durch einen schwimmfähigen Tauchbehälter (2), der einen
geschlossenen, mit einem Fluid (13, 14) befüllbaren Flutraum
(3) aufweist, wobei der Flutraum (3) an eine Fluidzuführung
(4) angeschlossen ist, so daß dem Flutraum (3) Fluid (13, 14)
zuführbar und/oder entnehmbar ist, wobei an dem Tauchbehälter
(2) eine Greifvorrichtung (5) zum Greifen und Halten des
Gegenstandes (10′) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Flutraum (3) ein Volumen
von 0,5 m³ bis 2,0 m³, insbesondere 1 m³, hat.
3. Vorrichtung (1) nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Antrieb (7) zur horizontalen Verschiebung des Tauchbehälters
(2) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung (1) nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Zuführeinrichtung (9), insbesondere eine Pumpe, zum Befüllen
und Entleeren des Flutraums (3) mit Fluid (13, 14) vorgesehen
ist.
5. Vorrichtung (1) nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Positionsanzeige (8) zur genauen Bestimmung der
Position der Greifvorrichtung (5).
6. Vorrichtung (1) nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
mit einer Haltevorrichtung (6) für die Befestigung einer den
Tauchbehälter (2) tragenden Transportvorrichtung (17).
7. Vorrichtung (1) nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Tauchbehälter (2) eine Druckkammer (15) zur Aufnahme von un
ter Druck stehendem, komprimierten Gas (14) aufweist, wobei
die Druckkammer (15) über eine die Gaszuführung bildende
Druckleitung (16) mit dem Flutraum (3) verbunden und mit
einem fernbedienbaren Absperrorgan (18) verschließbar sowie
freigebbar ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung in einer Kernkraftanlage mit einem Reaktor
druckbehälter mit Brennelementen und Steuerstäben, einem
Brennelement-Lagerbecken, einem Transportbehälter-Becken
und/oder einem Flutraum zum Heben, Senken und Transport eines
Gegenstandes (10′), insbesondere eines Brennelements, eines
Steuerstabs oder eines Bauteils des Reaktordruckbehälters,
einsetzbar ist.
Priority Applications (3)
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DE19548510A DE19548510C1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Vorrichtung zum Heben, Senken und Transport eines Gegenstands in einem flüssigkeitsgefüllten Becken, insbesondere eines Brennelementes einer Kernkraftanlage |
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