DE19547795A1 - Spezialanzug - Google Patents
SpezialanzugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spezialanzug insbesondere für Piloten
bzw. Fahrer von Fahrzeugen bzw. sonstige körperlich zu schützende Personen,
mit einer äußeren Schutzschicht, welche gegen unerwünschte Einwirkungen von
außen schützt, und einer feuchtigkeits- und/oder dampfdurchlässigen Innen
schicht.
Bekannte Schutzanzüge bieten Isolation gegen Wärme und Kälte, haben jedoch
bei längerem Arbeitseinsatz unter extremen Bedingungen oder in Notsituationen
- z. B. ein Arbeiter auf einer Bohrplattform bei schlechten Witterungsbedin
gungen, ein Feuerwehrmann in direktem Flammenkontakt oder ein Pilot im
Wasser - eine schnelle Abkühlung oder Aufwärmung zur Folge, wodurch die
Leistungsfähigkeit, die Einsatzdauer oder die Überlebenschance der den Spezial
anzug tragenden Person beeinträchtigt bzw. eingeschränkt wird.
Es ist weiterhin bekannt, eine Person bei der Durchführung von besonderen
Tätigkeiten mittels besonderer Schutzanzüge von der äußeren Umgebung durch
Vorsehen von Folien, nicht-brennbaren Fasern, Armierungen usw. zu isolieren
und abzuschirmen. Diese bekannten Schutzanzüge haben jedoch den Nachteil,
daß sie die natürliche Regulierung des Wärme- und Stoffhaushaltes des Körpers
behindern, weil die Folien, nicht-brennbaren Fasern, Armierungen usw. nicht die
normalen Klimaeigenschaften der üblichen Bekleidung aufweisen. Wegen des
verschlechterten Wärmeaustausches, insbesondere der geringeren evaporativen
Wärmeübertragung treten somit eine Erhöhung der mittleren Körpertemperatur
und Schweißverlust (Dehydration) auf. Demzufolge ist die Einsatzdauer und
Leistungsfähigkeit der den Spezialanzug tragenden Person verringert und deren
Sicherheit, insbesondere wegen Konzentrations- und Leistungsschwäche beein
trächtigt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen verbesserten Spezial
anzug bereitzustellen, der vor unerwünschten äußeren Einwirkungen bei gleich
zeitiger Einhaltung normaler Klimaeigenschaften im Inneren des Spezialanzuges
isoliert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Spezialanzug gemäß An
spruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß umfaßt ein Spezialanzug bzw. Schutzanzug insbesondere für
Piloten bzw. Fahrer von Fahrzeugen bzw. sonstige körperlich zu schützende
Personen, eine äußere Schutzschicht, welche gegen unerwünschte Einwirkungen
von außen schützt, eine feuchtigkeits- und/oder dampfdurchlässige Innenschicht,
und eine abstandshaltende, fluiddurchlässige Distanzlage bzw. Distanzschicht
bzw. distanzierende bzw. abstandshaltende Schicht, die zwischen der äußeren
Schutzschicht und der Innenschicht angeordnet und unter Einführung eines
Fluids klimatisierbar ist, wobei die Schutzschicht, die Innenschicht und die
Distanzlage derart ausgebildet sind, daß sie im wesentlichen den Spezialanzugs
bereich des Rumpfes und/oder der Beine und/oder der Arme abdecken.
Erfindungsgemäß wird eine körperumschließende zwangsweise Abstandshalte
rung in einem Spezialanzug bzw. -bekleidung bereitgestellt zur Sicherstellung
eines zwischen Körper und Schutzschicht gebildeten Zwischenraumes, durch
den die Basisisolation erhöht wird und ein Fluid bzw. Medium widerstandsarm
strömen kann. Insbesondere kann durch Konditionierung des Fluids eine körper
nahe Klimatisierung (insbesondere hinsichtlich Temperatur, Feuchtigkeit und/oder
Druck) erreicht werden.
Es wird somit ein körpernahes Mikroklima bereitgestellt, welches die Abführung
der Wärme und Feuchtigkeit, die der Körper abgibt, gewährleistet. Somit entla
stet die körpernahe Klimatisierung den Körper des Trägers, insbesondere durch
den direkten körperangepaßten Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch, und erhöht
die Einsatzfähigkeit und Belastungsdauer des Trägers.
Weiterhin wird erfindungsgemäß die Basisisolation durch eine körperumschlie
ßenden Zwischenschicht verbessert, insbesondere durch Minimierung der
Wärmebrücken und durch die geringere Wärmeleitung des Mediums bzw. Fluids
selbst.
Weiterhin wird durch Bereitstellung eines leichten Überdruckes in der Distanzlage
eine Kontamination durch Eindringen von Kontaminaten erschwert. Es können
weiterhin insbesondere in der äußeren Schutzschicht Schichten vorgesehen
werden, welche eindringende Kontaminaten binden, wodurch die Kontamina
tionsgefahr erniedrigt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Distanzlage im wesentlichen
coplanar fluiddurchlässig.
Bevorzugt umfaßt die Distanzlage ein flexibles und druckfest abstandhaltendes
Gewirke und/oder Gewebe.
Insbesondere ist das Gewirke ein textiles Abstandsgewirke, welche eine freie
Gestaltung der Distanzlagendicke ermöglicht, eine dauerhafte Rückstell-Elastizi
tät und eine bleibende Dehnfähigkeit der Distanzlage gewährleistet.
Das Gewirke und/oder Gewebe ermöglicht weiterhin eine Ausführung des
Spezialanzuges mit einem geringen Gewicht, wodurch eine große Bewegungs
freiheit und eine geringe Belastung des Trägers gewährleistet sind.
Besonders bevorzugt ist die Distanzlage in zumindest zwei getrennte Fluidberei
che aufgeteilt, wobei in den zumindest zwei Fluidbereichen bevorzugt verschie
dene Mikroklimata erzeugt werden und wobei zwischen den Fluidbereichen
Dichtungsmittel bevorzugt angeordnet sind.
Weiterhin bevorzugt erstreckt sich die Distanzlage entlang der Beinbereiche und/
oder Armbereiche und/oder Handbereiche und/oder des Beckenbereichs und/oder
Bauchbereichs und/oder Brustbereichs und/oder Rückenbereichs.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Distanzlage zu
mindest teilweise in fluidverbundene, ringförmig vorbestimmte Körperbereiche
umschließende Teilschichten unterteilt.
Bevorzugt umfaßt die Distanzlage eine elastische Gitterstruktur aus gekettetem
Garn, insbesondere aus Kunststoff umfaßt, wobei die Distanzlage bevorzugt
zellartig miteinander vernetzte Garne, insbesondere aus Kunststoff umfaßt.
Weiterhin bevorzugt ist weiterhin zumindest ein Fluidanschluß bzw. -einlaß
vorgesehen zum Anschluß des Spezialanzuges an eine Klimatisiereinrichtung, um
eine erzwungene Klimatisierung der Distanzlage zu ermöglichen, wobei das in
der Distanzlage enthaltene bzw. vorhandene bzw. vorkommende Fluid von der
äußeren Umgebung bevorzugt fluidmäßig isoliert ist.
Weiterhin bevorzugt ist eine zusätzliche abstandshaltende, fluiddurchlässige
Distanzlage im Bereich des Kopfes, insbesondere zwischen der äußeren Schutz
schicht und dem Kopf vorgesehen ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die
Distanzlage bereichsweise eine unterschiedliche, bevorzugt erhöhte bzw. größe
re Dicke bzw. Stärke auf.
Bevorzugt weist die Distanzlage in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder
Gesäß- und/oder Schulterbereich eine erhöhte Dicke im Vergleich zu der Dicke
in den übrigen Bereichen auf, wobei die Distanzlage in einem Rücken- und/oder
Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schulterbereich bevorzugt eine erhöhte Dicke
im Bereich vom Ein- bis Zweifachen der Dicke in den übrigen Bereichen aufweist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Distanzlage in einem
Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schulterbereich eine Dicke
von etwa 3 bis etwa 20 mm, bevorzugt von etwa 5 bis etwa 15 mm und
besonders bevorzugt von etwa 6 bis etwa 13 mm auf.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
in Bezugnahme auf die Zeichnung beispielsweise beschrieben werden.
Fig. 1 ist eine schematische Schnittansicht, welche die Schichten einer
bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spezia
lanzuges zeigt;
Fig. 2 ist eine schematische Aufsicht einer ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Spezialanzuges;
Fig. 3 ist eine diagrammartige Ansicht einer zweiten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Spezialanzuges.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spezialanzuges
umfaßt ein in Fig. 1 gezeigtes mehrschichtiges Gewebe 100.
Das mehrschichtige Gewebe 100 umfaßt eine äußere Schutzschicht 110,
welche gegen unerwünschte Außeneinwirkungen schützt z. B. gegen eine offene
Flamme, extreme Kälte und/oder gegen eine toxische Umgebung. Die äußere
Schutzschicht 110 kann insbesondere aus mehreren Schichten gebildet sein,
welche gegen einzelne Außeneinwirkungen isoliert, d. h. z. B. aus einer hitze
abweisenden Schicht, einer flüssigkeitsundurchlässigen Schicht, einer kälteisolie
renden Schicht, einer gasundurchlässigen Schicht, einer strahlungsundurch
lässigen Schicht und/oder einer ballistischen Schutz, insbesondere gegen Ge
schosse bzw. Splitter gewährleistenden Schicht.
Das mehrschichtige Gewebe 100 umfaßt weiterhin eine Innenschicht 120,
welche insbesondere auf der Haut H der den Spezialanzug tragenden Person
aufliegt, wobei die Innenschicht 120 insbesondere auch textile Unterwäsche
umfassen kann. Die Innenschicht 120 ist feuchtigkeits-, insbesondere wasser
dampfdurchlässig, um Transpiration bzw. Schweiß der Person in das mehr
schichtige Gewebe 100 von innen her eindringen zu lassen (in einer Richtung W
in Fig. 1), wobei die Innenschicht 120 bevorzugt desjenigen Typs sein kann,
welcher Feuchtigkeit bzw. Schweiß weg von der Haut H der Person transpor
tiert, zwischenspeichert und an das Fluid in der Distanzlage 130 zur Klimatisie
rung abgibt.
Das mehrschichtige Gewebe 100 umfaßt weiterhin zwischen der äußeren
Schutzschicht 110 und der Innenschicht 120 eine Distanzlage bzw. Distanz
schicht bzw. distanzierende bzw. abstandshaltende Schicht 130. Die Distanzla
ge 130 kann ein textiles Abstandsgewirke aus Natur- und/oder Synthetikfasern
umfassen, welches zellartig miteinander vernetzte bzw. verbundene Garne
aufweist. Das Abstandsgewirke weist insbesondere miteinander verbundene,
coplanar (in einer Richtung C in Fig. 1) zu der Distanzlage 130 angeordnete
fluiddurchlässige Kanäle auf, welche eine insbesondere coplanare Durchströ
mung der Distanzlage 130 durch ein Fluid gewährleistet. Somit kann das Fluid
Feuchtigkeit, welche von dem Körper abgegeben wird, aufnehmen und nach
außen ableiten. Die Rückstellfähigkeit und die Abstandshaltung bzw. Druckfe
stigkeit der Distanzlage 130 gewährleisten weiterhin, daß die fluiddurchlässigen
Kanäle nicht unterbrochen werden, und zwar auch wenn die Distanzlage 130
durch das Eigengewicht der den Spezialanzug 10 tragenden Person und/oder
durch von außen wirkende Kräfte belastet wird. Die Distanzlage 130 kann mit
der Innenschicht 120 und/oder der Außenschicht 110 verklebt und/oder ver
bunden sein, insbesondere mittels eines Klettverschlusses bzw. -verbindung.
Die Distanzlage 130 kann in Abhängigkeit vom Körperbereich, an dem sie
angeordnet wird, verschiedene Dicken aufweisen. Insbesondere bei Schutz
anzügen für Piloten ist es vorteilhaft, in dem Rücken- und/oder hinteren Becken
bereich eine Distanzlagendicke vorzusehen, welche größer ist als in den übrigen
Körperbereichen, wobei die Distanzlage 130 in dem Rücken- und/oder hinteren
Beckenbereich bevorzugt zwischen etwa 5 bis etwa 15 mm, bevorzugt etwa 6
bis 13 mm beträgt, während die Dicke in den übrigen Bereichen etwa 6 mm
beträgt. Die Übergänge zwischen Bereichen mit erhöhter Distanzlagendicke zu
den Bereichen mit normaler Distanzlagendicke erfolgen bevorzugt kontinuierlich,
so daß die den Spezialanzug 10 tragende Person keine Kanten bzw. "Stufen"
spüren kann.
Der in Fig. 2 gezeigte Spezialanzug 10 umfaßt bevorzugt das in Fig. 1 gezeigte
mehrschichtige Gewebe 100. Der Spezialanzug 10 weist einen Einlaß E und
einen Auslaß A auf, welche fluidmäßig mit der fluiddurchlässigen, im wesentli
chen den ganzen Körper abdeckenden Distanzlage 130 verbunden sind zum
Einlaß bzw. Auslaß eines Fluids in die bzw. aus der Distanzlage 130. Das Fluid,
insbesondere Luft und/oder Helium wird durch eine Klimatisiereinrichtung 20
klimatisiert, wobei insbesondere dessen Temperatur, Feuchtigkeit, Druck und/
oder chemische Zusammensetzung geregelt bzw. gesteuert bzw. eingestellt
werden können, und wird durch den Einlaß E in die Distanzlage 130 eingeführt.
Das Fluid umströmt bevorzugt verschiedene Bereiche des Körpers und wird
durch den Auslaß A aus der Distanzlage 130 ausgelassen. Insbesondere können
verschiedene Auslässe A und/oder verschiedene Einlässe E bereitgestellt sein,
und die Distanzlage 130 kann in fluidmäßig getrennte Unterbereiche aufgeteilt
sein, wobei diese verschiedenen Unterbereiche durch Dichtungsmittel gegenein
ander abgedichtet bzw. getrennt sein können. Durch Bereitstellen von verschie
denen, getrennten Fluidunterbereichen können durch eine oder mehrere Klimati
siereinrichtungen 20 unterschiedliche Mikroklimata erzeugt werden, welche
insbesondere eine Anpassung an äußere Bedingungen ermöglichen. Insbesondere
ist es somit möglich, Schutzanzüge bereitzustellen, welche für Einsätze bei
erhöhter Beschleunigung (z. B. bei Kampfflugzeugpiloten) und/oder erniedrigter
Beschleunigung (µg-Einsätze z. B. bei Astronauten) geeignet sind, da diese es
erlauben, durch lokales Erhöhen bzw. Erniedrigen von Druck eine Vasokon
striktion bzw. ein Abschnüren von Gefäßen zu erzielen, was ein Abfließen von
Blut z. B. in die Beinbereiche im Fall der erhöhten Beschleunigung verhindert.
Das der Klimatisiereinrichtung 20 zugeführte Fluid kann in einem Aufnahmebe
hälter bzw. -einrichtung 30 enthalten sein und/oder von der Umgebung entnom
men werden.
In dem in Fig. 3 gezeigten Spezialanzug 10 ist der Auslaß A erneut mit dem
Aufnahmebehälter 30 über eine Aufbereitungseinrichtung 40 verbunden. Das
aus der Distanzlage 130 durch den Auslaß A strömende Fluid wird über Leitun
gen einer Aufbereitungseinrichtung 40 zugeführt, welche das Fluid aufbereitet,
und zwar insbesondere durch Entfernen von Feuchtigkeit, Filtern von Stoffen
bzw. Substanzen und/oder Partikel, Zufügen von weiteren Stoffen, usw.
Der in Fig. 3 gezeigte Spezialanzug 10 weist somit einen getrennten, eigen
ständigen Kreislauf auf, welcher vollständig trennbar von der Umgebung ist,
wodurch insbesondere die Gefahr einer Kontamination stark herabgesetzt ist.
Weiterhin umfaßt der in Fig. 3 gezeigte Spezialanzug 10 eine zusätzliche Di
stanzlage in einem Kopfbereich K. Diese zusätzliche Distanzlage ist insbesondere
zwischen einer äußeren Schutzschicht, insbesondere einer Kunststoffaußen
schale und der Kopfoberfläche bzw. Kopfhaut bzw. dem Kopf angeordnet und
erlaubt eine zusätzliche Klimatisierung des Kopfbereiches und/oder eine Zufüh
rung von Atemluft bzw. -gas. Das dem Kopfbereich K zugeführte Fluid kann in
einer gleichen Klimatisiereinrichtung 20 klimatisiert werden, welche für die
übrigen Bereiche des Körpers verwendet wird, oder durch ein getrenntes System
aufbereitet werden. Bevorzugt wird das Fluid, welches in den Kopfbereich K
strömt, wieder der Klimatisiereinrichtung 20 über eine Aufbereitungseinrichtung
40 zugeführt.
Die Klimatisiereinrichtung 20, der Aufnahmebehälter 30 und/oder die Aufberei
tungseinrichtung 40 können innerhalb und/oder außerhalb von dem Spezialanzug
10 angeordnet werden. Weiterhin kann die Distanzlage 130 vollständig in sich
geschlossen sein und lediglich der Isolierung dienen, und zwar ohne daß eine
zwangsweise Klimatisierung erfolgen muß. Dies kann insbesondere durch Vor
sehen eines selbstverschließenden Einlasses E und eines selbstverschließenden
Auslasses A erzielt werden, welche sich verschließen, wenn sie von den ent
sprechenden Leitungen getrennt werden, so daß die Distanzlage 130 "abge
schlossen" und von der Umgebung getrennt wird. Dies ist insbesondere für
Pilotenschutzanzüge vorteilhaft, welche von der Klimatisiereinrichtung 20
insbesondere in Notsituationen getrennt werden (z. B. beim Betätigen des Schleu
dersitzes), so daß eine "passive" Isolation bzw. Basisisolation durch Bereitstellen
einer isolierenden Luft- bzw. Fluidschicht innerhalb der Distanzschicht vorteilhaft
ermöglicht wird. Demzufolge bietet der Spezialanzug 10 eine erhöhte Isolation
z. B. gegen Abkühlung, wenn ein Pilot nach einem Notausstieg im Wasser landet.
Weiterhin wird ein Eindringen von z. B. Luft oder Wasser in die Distanzlage 130
verhindert.
Weiterhin kann die Distanzlage 130 in besonderen Bereichen dicker bzw. stärker
sein, um eine den Spezialanzug 10 tragende Person, welche sich im Wasser
befindet, in eine stabile Schwimmlage zu bringen, und zwar insbesondere auch
dann, wenn diese ohnmächtig ist. Durch die größere Dicke der Distanzlage, z. B.
in den Brust- und Schulterbereichen, wird ein größeres Gesamtvolumen pro
Fläche der Distanzlage 130 in diesen Bereichen erreicht, so daß wenn Luft oder
ein Fluid mit einer Dichte geringer als die Wasserdichte in die Distanzlage 130
eingefüllt wird, diese Bereiche einen stärkeren Auftrieb erfahren, und die Person
somit in eine stabile und sichere Schwimmlage führen.
Dementsprechend eignet sich der Spezialanzug bzw. Schutzanzug insbesondere
für den Einsatz bei Taucher, Feuerwehrmänner, Arbeiter auf einer Bohrplattform
(insbesondere auch zu deren Schutz auf dem Weg zu der Plattform z. B. in einem
Helicopter), Motoradfahrer, Surfer, Polizisten bzw. Mitglieder von einem Sonder
einsatzkommandos usw., wobei der Spezialanzug den Träger gegen äußere
Einwirkungen schützt und dessen Klimatisation, und insbesondere Basisisolation
gewährleistet.
Claims (19)
1. Spezialanzug insbesondere für Piloten bzw. Fahrer von Fahrzeugen bzw.
sonstige körperlich zu schützende Personen, mit
- - einer äußeren Schutzschicht (110), welche gegen unerwünschte Einwirkungen von außen schützt,
- - einer feuchtigkeits- und/oder dampfdurchlässigen Innenschicht (120), und
- - einer abstandshaltenden, fluiddurchlässigen Distanzlage (130), die zwischen der äußeren Schutzschicht (110) und der Innenschicht (120) angeordnet und unter Einführung eines Fluids klimatisierbar ist,
wobei die Schutzschicht, die Innenschicht und die Distanzlage derart
ausgebildet sind, daß sie im wesentlichen den Spezialanzugsbereich des
Rumpfes und/oder der Beine und/oder der Arme abdecken.
2. Spezialanzug gemäß Anspruch 1, wobei die Distanzlage (130) im wesent
lichen coplanar fluiddurchlässig ist.
3. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Dis
tanzlage (130) ein flexibles und druckfest abstandhaltendes Gewirke und/
oder Gewebe umfaßt.
4. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Dis
tanzlage (130) in zumindest zwei getrennte Fluidbereiche aufgeteilt ist.
5. Spezialanzug gemäß Anspruch 4, wobei in den zumindest zwei Fluidberei
chen verschiedene Mikroklimata erzeugt werden.
6. Spezialanzug gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei zwischen den Fluidberei
chen Dichtungsmittel angeordnet sind.
7. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Dis
tanzlage (130) sich im wesentlichen entlang der Beinbereiche und/oder
Armbereiche und/oder der Handbereiche und/oder des Beckenbereichs
und/oder Bauchbereichs und/oder Brustbereichs und/oder Rückenbereichs
erstreckt.
8. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Dis
tanzlage (130) zumindest teilweise in fluidverbundene, ringförmig vor
bestimmte Körperbereiche umschließende Teilschichten unterteilt ist.
9. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Dis
tanzlage (130) eine elastische Gitterstruktur aus gekettetem Garn, ins
besondere aus Kunststoff umfaßt.
10. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Distanzlage (1 30) zellartig miteinander vernetzte Garne, insbesondere aus
Kunststoff umfaßt.
11. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei weiter
hin zumindest ein Fluideinlaß (E) vorgesehen ist zum Anschluß des Spezia
lanzuges an eine Klimatisiereinrichtung (20), um eine erzwungene Klima
tisierung der Distanzlage (130) zu ermöglichen.
12. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das in
der Distanzlage (130) enthaltene Fluid von der äußeren Umgebung fluid
mäßig isoliert ist.
13. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine
zusätzliche abstandshaltende, fluiddurchlässige Distanzlage im Bereich
des Kopfes (K), insbesondere zwischen der äußeren Schutzschicht und
dem Kopf vorgesehen ist.
14. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüchen, wobei die
Distanzlage (130) bereichsweise eine unterschiedliche Dicke aufweist.
15. Spezialanzug gemäß Anspruch 14, wobei die Distanzlage (130), insbe
sondere in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß- und/oder
Schulterbereich eine erhöhte Dicke im Vergleich zu der Dicke in den übri
gen Bereichen aufweist.
16. Spezialanzug gemäß Anspruch 15, wobei die Distanzlage (130), insbeson
dere in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder Gesäß- und/oder Schul
terbereich eine erhöhte Dicke im Bereich vom Ein- bis Zweifachen der
Dicke in den übrigen Bereichen aufweist.
17. Spezialanzug gemäß einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei die Distanz
lage (130), insbesondere in einem Rücken- und/oder Becken- und/oder
Gesäß- und/oder Schulterbereich eine Dicke von etwa 3 bis etwa 20 mm,
bevorzugt von etwa 5 bis etwa 15 mm und besonders bevorzugt von
etwa 6 bis etwa 13 mm aufweist.
18. Spezialanzug gemäß einem der vorangehenden Ansprüchen, wobei die
Distanzlage (130) coplanar zu der Innenschicht (120) angeordnet ist.
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