DE19537825C1 - Vorrichtung zum Zentrieren von miteinander zu verschweißenden Rohrstößen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zentrieren von miteinander zu verschweißenden Rohrstößen.

Bekannt ist eine Vorrichtung mit einer einzigen Kette und von der Kette unabhängigen Zentrierstützen, die längs der Kette verschoben werden können. Die Zentrierstützen besitzen Durchgangslöcher für die Kette und erstrecken sich über die zu verschweißende Fuge des Rohrstoßes hinaus bis in den Bereich des anderen Rohrs, gegen das sie mit Zentrierschrauben verspannt werden können. Die um den einen Rohrstoß verspannte Vorrichtung kann sich nur über die Zentrierstützen am Außenumfang des Rohrstoßes abstützen. Dabei entstehen starke lokale Belastungen am Außenumfang des Rohrstoßes mit der Folge, daß dieser Rohrstoß sich nach Maßgabe der Spannkräfte einerseits und nach Maßgabe der Wandstärke des Rohrs andererseits verformt. Es ist schwierig, die beiden miteinander zu verbindenden Rohrstöße in eine gemein­ same Profilform zu bringen.

Diese Nachteile vermeidet eine weitere bekannte Ausführung (DE 31 21 073), bei der die sich über die zu verschweißende Fuge zwischen den beiden Rohr­ stößen erstreckenden Zentrierstützen als Zwischenkettenglieder ausgebildet sind, die sowohl im Bereich der einzigen Kette als auch an ihren sich über zu verschweißende Fuge erstreckenden Enden Zentrierschrauben aufweisen. Dann wird nämlich die Kontur des Rohrstoßes durch die Spannkraft der Kette nicht beeinträchtigt und kann nur durch Verstellen der Zentrierschrauben verändert werden. Bei dieser Ausführung ersetzen die als Zwischenketten­ glieder ausgebildeten Zentrierstützen jedes viertes Kettenglied, damit die Schweißfuge jedenfalls abschnittsweise für Schweißarbeiten zugänglich ist. Die die Schweißfuge überbrückenden Zentrierstützen behindern jedoch die Schweißarbeiten, weil der Schweißvorgang mehrfach unterbrochen werden muß.

Den gleichen Nachteil weist auch eine weitere Ausführung auf, bei der die Zentrierstützen beidseitig als Zwischenkettenglieder einer Doppelkette aus­ gebildet sind, deren beide Kettenstränge jeweils einen Rohrstoß umspannen, wobei die Zentrierstützen im Bereich jedes Kettenstranges eine Zentrier­ schraube aufweisen (DE 31 34 053).

In der Praxis wird angestrebt, die Schweißnaht von miteinander zu ver­ bindenden Rohren, deren Durchmesser größer als 250 mm ist, bei horizontaler Ausrichtung der Rohre auf jeder Seite von oben nach unten in einem Arbeits­ gang zu fertigen. Das ist Aufgabe der Erfindung.

Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung zum Zentrieren von mitein­ ander zu verschweißenden Rohrstößen mit zwei Laschenketten, die jeweils mit Abstand zur abdeckungsfreien Schweißfuge um die beiden Rohrstöße herum­ gelegt und gemeinsam mit einer Spanneinrichtung gegen die Rohrstöße verspannbar sind, wobei jedes zweite Kettenglied als Zentrierstütze mit in einer Gewindebohrung geführten, gegen den Außenumfang des jeweiligen Rohr­ stoßes verspannbaren Zentrierschraube ausgebildet ist. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß damit eine exakte Ausrichtung der beiden miteinander zu verschweißenden Rohrstöße sowie auch ihrer Kontur möglich ist, obwohl die beiden Laschenketten nicht miteinander verbunden sind. Das wird darauf zurückgeführt, daß einerseits Laschenketten und insbesondere Ausführungen, wie sie für erfindungsgemäße Vorrichtungen benötigt werden, kaum oder gar nicht aus ihrer Kettenebene herausbewegt werden können, und daß beide Laschenketten gemeinsam mit einer Spanneinrichtung gegen die Rohrstöße verspannt werden, wobei gegebenenfalls Teile der Spanneinrichtung sich auf dem Außenumfang der Rohrstöße abstützen und auf diese, wenn auch geringe Zentrierkräfte ausüben. Die Schweißfuge bleibt jedenfalls abdeckungsfrei. Im übrigen lassen sich die Konturen der miteinander zu verschweißenden Rohrstöße wesentlich exakter aneinander angleichen, weil jedes zweite Kettenglied als Zentrierstütze ausgebildet ist.

Für Montagezwecke kann es gleichwohl vorteilhaft sein, wenn die beiden Laschenketten durch zumindest einen Abstandshalter verbunden sind, der vorzugsweise in einem Bereich angeordnet wird, der das Legen einer durchgehenden Schweißnaht nicht stört, also etwa auf halber Länge der Laschenketten. Der Abstandshalter kann insbesondere von den Laschenketten lösbar sein.

Im folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht von zwei miteinander zu verbindenden Rohrstößen mit einer Vorrichtung zum Zentrieren,

Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 2 in Achsrichtung der miteinander zu verschweißenden Rohrstöße.

In der Zeichnung erkennt man zwei miteinander zu verschweißende Rohr­ stöße 1, 2, die zwischen sich eine Schweißfuge 3 bilden. Um jeden der bei­ den Rohrstöße 1 bzw. 2 ist eine Laschenkette 4 gelegt, bei der jedes zweite Kettenglied durch eine Zentrierstütze 5 mit einer Gewindebohrung und einer darin geführten, gegen den Außenumfang des jeweiligen Rohrstoßes 1 bzw. 2 verspannbaren Zentrierschraube 6 ersetzt ist.

In die endseitigen Kettenglieder 7 der beiden Laschenketten 4 greifen Spannhebel 8, 9 einer Spanneinrichtung 10 ein, mit der die beiden Laschen­ ketten 4 gleichzeitig und gleichmäßig um den Umfang ihrer Rohrstöße 1 bzw. 2 verspannt werden. Die Spannhebel 8, 9 sind als Doppelhebel ausgebildet und durch ein gemeinsames Schwenklager 11 verbunden. Die Spannhebel 8 sind beidseits an eine Spindelmutter 12 angeschlossen, in der eine mit einer Handhabe 13 drehbare Spindel 14 geführt ist. Die Spindel 14 ist drehbar an einer Kolbenstange 15 einer Zylinderkolbenanordnung 16 abgestützt, an deren stationären Teil die Spannhebel 9 angeschlossen sind. Dementsprechend können durch Drehen der Spindel die Spannhebel 8, 9 zunächst von Hand vorgespannt werden. Anschließend wird die Zylinderkolbenanordnung betätigt, um den gewünschten Spannungszustand der Laschenketten 4 um die Rohrstöße 1 bzw. 2 herbeizuführen.

Da die Schweißfuge 3 abdeckungsfrei bleibt, können Schweißnähte auf beiden Seiten der Schweißfuge von unten nach unten durchgehend verlegt werden.

Bei der dargestellten Ausführung sind die beiden Laschenketten 4 zur Vereinfachung des Ausrichtens bei der Montage durch einen Abstandshalter 17 verbunden, der etwa auf halber Länge der Laschenketten 4 angeordnet ist. Der Abstandshalter 17 kann lösbar sein.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Zentrieren von miteinander zu verschweißenden Rohr­ stößen (1, 2) mit zwei Laschenketten (4), die jeweils mit Abstand zur abdeckungsfreien Schweißfuge (3) um die beiden Rohrstöße (1, 2) herum­ gelegt und gemeinsam mit einer Spanneinrichtung (10) gegen die Rohr­ stöße (1, 2) verspannbar sind, wobei jedes zweite Kettenglied als Zen­ trierstütze (5) mit in einer Gewindebohrung geführten, gegen den Außenumfang des jeweiligen Rohrstoßes (1 bzw. 2) verspannbaren Zen­ trierschraube (6) ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die beiden Laschenketten (4) durch zumindest einen Abstandshalter (17) verbunden sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei der Abstandshalter (17) lösbar ist.