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DE19534277B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung des Elektrolyten eines elektro-chemischen Bearbeitungsprozesses - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung des Elektrolyten eines elektro-chemischen Bearbeitungsprozesses Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Reinigung der Bearbeitungsflüssigkeit bei einer elektrisch abtragenden Metallbearbeitung, insbesondere der Elektrolytflüssigkeit eines elektro-chemischen Bearbeitungsprozesses, bei dem Hydroxidschlamm entsteht, mit folgenden Merkmalen:
Einleiten einer gerade gebrauchten Elektrolytmenge, die bei der Metallbearbeitung gebildeten Hydroxidschlamm enthält, in ein eine Elektrolytvorratsmenge enthaltendes Reinigungsbecken,
Abziehen von mit Hydroxidschlamm angereichertem Elektrolyt an oder nahe der Flüssigkeitsoberfläche im Reinigungsbecken (18) so kurzzeitig nach dem Einleiten der gebrauchten Elektrolytmenge in das Reinigungsbecken (18), daß der prozentuale Anteil des Hydroxidschlamms in der Abzugsmenge größer ist als in der Gesamtelektrolytmenge im Reinigungsbecken (18),
Ausscheiden des Schlamms in einer Kammerfilterpresse oder Zentrifuge und
Rückführen des gereinigten Elektrolyten in den Prozeßkreislauf.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung der Bearbeitungsflüssigkeit bei einer elektrisch abtragenden Metallbearbeitung, insbesondere der Elektrolytflüssigkeit eines elektrochemischen Bearbeitungsprozesses, bei dem Hydroxidschlamm entsteht, der mit einer gerade gebrauchten Elektrolytmenge in ein, eine Elektrolytvorratsmenge enthaltendes Reinigungsbecken fließt, aus dem ein Gemisch aus Elektrolyt und Schlamm in einem Bereich hoher Schlammkonzentration abgezogen und in einer Kammerfilterpresse oder Zentrifuge ausgeschieden wird, aus der der gereinigte Elektrolyt dem Prozeßkreislauf wieder zugeführt wird.
  • Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 4005251 bekannt. Dort wird vorgeschlagen das Reinigungsbecken in eine Kammer, nämlich eine Auffangkammer, eine Absetzkammer und eine Entnahmekammer zu unterteilen. Der verunreinigte Elektrolyt gelangt in die Aufnahmekammer und von dort, ggf. unter Zwischenschaltung einer Beruhigungskammer bodennah in die Absetzkammer. Da der Hydroxidschlamm geringfügig schwerer als der Elektrolyt ist, soll sich der Schlamm in der Absetzkammer auf dem Boden absetzen und wird dort von Zeit zu Zeit in die Kammerfilterpresse abgesaugt. Die Entnahme des gereinigten Elektrolyten erfolgt oberflächennahe aus der Entnahmekammer. Das bekannte Verfahren hat sich bewährt, erfordert jedoch ein aufwendiges Mehrkammer-Reinigungsbecken mit notwendigerweise großer Elektrolytvorratsmengen, weil eine erhebliche Verweilzeit des verunreinigten Elektrolyten erforderlich ist, um die Schlammpartikel sich absetzen zu lassen. Das Abpumpen des Hydroxidschlammes erfordert eine recht große Elektrolytmenge, was wiederum großvolumige Filterpressen oder Zentrifugen erforderlich macht.
  • Wegen der notwendigerweise langen Verweildauer des Elektrolyten im Reinigungsbecken findet bei hohem Elektrolytbedarf der Bearbeitungseinrichtung nur eine Teilreinigung statt, mit dem Nachteil einer Verschmutzung der elektro-chemischen Werkzeuge und einer daraus resultierenden Ungenauigkeit in der Formbearbeitung.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Verfahren und eine danach arbeitende Vorrichtung zu schaffen, um den Reinigungseffekt des Elektrolyten im Reinigungsbecken zu beschleunigen und zu verbessern und die Vorrichtung einfacher und damit kostengünstiger auszubilden.
  • Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der eingangsgenannten Art dadurch gelöst, daß das Abziehen von mit Hydroxidschlamm angereichertem Elektrolyt an oder benachbart der Flüssigkeitsoberfläche des Reinigungsbeckens und so kurzzeitig nach dem Eintritt der gerade gebrauchten Elektrolytmenge in das Reinigungsbecken erfolgt, daß deren prozentualer Anteil in der Abzugsmenge größer als in der Gesamt-Elektrolytmenge im Reinigungsbecken ist.
  • Der Erfindung liegt die Beobachtung zu Grunde, daß die Schlammpartikel des aus der Elektrolyse hervorgegangenen Hydroxids ein sich mit der Zeit änderndes spezifisches Gewicht haben. Anfänglich schweben die Schlammpartikel oberflächennah im Elektrolyten des Reinigungsbeckens und ihre Sinkgeschwindigkeit ist sehr gering. Im Laufe der Zeit nimmt jedoch die Sinkgeschwindigkeit zu. Dies beruht möglicherweise darauf, daß in den Schlammpartikeln noch aus der Elektrolyse stammende Gase gebunden sind, die im Reinigungsbecken für Auftrieb sorgen. Die Erfindung nutzt dieses Erkenntnis, indem im Gegensatz zum eingangsgenannten Stand der Technik nicht abgewartet wird, bis der größte Teil der Schlammpartikel in Bodennähe abgesunken sind, sondern schnellstmöglich die gerade gebrauchte Elektrolytmenge oberflächennah abgezogen wird und zwar bevor sie sich mit der im Becken befindlichen größeren Vorratsmenge vermischt. Die von der Oberfläche abgezogene Elektrolytmenge weist eine erheblich stärkere Hydroxidschlamm-Konzentration auf, als sie in der Gesamtelektrolytmischung im Reinigungsbecken nach ausreichender Verweildauer vorhanden wäre. Daraus resultiert unmittelbar eine Verkleinerung der notwendigen Kammerfilterpressen oder Zentrifugen einerseits und eine erhebliche Reduzierung der Baumaße und Vereinfachung des Reinigungsbeckens andererseits. Wenn durch geeignete turbulenzarme Zufuhr der gerade gebrauchten Elektrolytflüssigkeit in das Reinigungsbecken gesorgt wird und ein möglichst laminarer Zustand der Flüssigkeit im Reinigungsbecken erhalten bleibt, so läßt sich erreichen, daß die neu ankommende, gerade gebrauchte verunreinigte Elektrolytflüssigkeit nahezu vollständig an der Oberfläche des Reinigungsbeckens abgezogen werden kann. Allerdings muß das Zeitmoment beachtet werden, denn in einem Zeitbereich von etwa drei Minuten nach dem Einströmen der verunreinigten Elektrolytflüssigkeit ist die Sinkgeschwindigkeit der Hydroxid-Partikel nahezu null. Wenn in dieser Zeitspanne die eingeströmte Elektrolytflüssigkeit vollständig abgezogen werden kann, ist das Ergebnis optimal. Mit zunehmender Verweildauer tritt eine tiefer gehende Trübung der Elektrolytflüssigkeit im Reinigungsbecken ein, wofür das Absinken des Schlammes durch Entgasung der Schlammpartikel und/oder Durchmischung der im vorangehenden Bearbeitungsprozeß gerade gebrauchten Elektrolytflüssigkeit mit der im Reinigungsbecken vorhandenen Elektrolytvorratsmenge verantwortlich ist.
  • Im Gegensatz zum Stand der Technik wird gereinigter Elektrolyt dem Reinigungsbecken nicht oberflächennahe sondern in der unteren Hälfte des Reinigungsbeckens entnommen und es hat sich herausgestellt, daß der entnommene Elektrolyt von Schwebeteilchen frei ist und ein absolut klares Aussehen hat. Die sich damit ergebenden Vorteile sind eine geringere Verschmutzung der elektro-chemischen Werkzeuge mit der Folge einer präziseren Formbearbeitung der Werkstücke, eine bessere Oberfläche der Werkstücke an und in der Nähe der Bearbeitungsregionen, eine geringere Verschmutzung der Bearbeitungsmaschinen, eine längere Standzeit des Elektrolyten und schließlich geringere Ablagerungen in den Rohrleitungen und Behältnissen. Der Raumbedarf für das Reinigungsbecken ist wesentlich geringer als nach dem Stand der Technik und die Herstellungskosten liegen niedriger.
  • Untersuchungen haben ergeben, daß die aus der elektro-chemischen Bearbeitung abfließende Elektrolytmenge nicht notwendigerweise unmittelbar an der Oberfläche der Elektrolytfüllung im Reinigungsbecken zugeleitet werden muß, daß aber eine starke Turbulenz bei der Einleitung der gebrauchten Elektrolytflüssigkeitsmenge möglichst vermieden werden sollte. Bei einer Erhöhung der Oberflächenturbulenz im Reinigungsbecken verringert sich die Schlammkonzentration in der abgezogenen Flüssigkeitsmenge beträchtlich.
  • Wenn die gerade gebrauchte Elektrolytmenge mit den darin enthaltenen Schlammpartikeln vorzugsweise oberflächennahe und mindestens turbulenzarm in das Reinigungsbecken eingeleitet wird, kann die Abzugsstelle der Einfließstelle benachbart angeordnet werden und zwar stromab der einfließenden Elektrolytmenge. Dadurch werden die Dimensionen des Reinigungsbeckens klein und es können vorzugsweise mechanische Leitwände oberflächennah im Reinigungsbecken z.B. schwimmend angeordnet werden, welche die gerade gebrauchte Elektrolytmenge verlustfrei zur Abzugsstelle führen.
  • Bei genauer Einhaltung der vorgenannten Kriterien bleibt die im Reinigungsbecken befindliche Elektrolyt-Vorratsmenge mit Ausnahme einer dünnen oberflächennahen Schicht ungetrübt, sodaß die Entnahme schlammfreier Elektrolytflüssigkeit auf jedem beliebigen Niveau unterhalb dieser getrübten Schwimmschicht stattfinden kann. Aus Sicherheitsgründen und auch abhängig vom Verhältnis der im Reinigungsbecken vorhandenen Elektrolyt-Vorratsmenge zur pro Zeiteinheit einströmenden Gebraucht-Elektrolytmenge sollte jedoch die Entnahme von gereinigtem Elektrolyt nicht im oberen Drittel der Flüssigkeitsfüllung im Reinigungsbecken erfolgen. Desgleichen wäre eine Entnahme unmittelbar in Bodennähe des Reinigungsbeckens nicht zu empfehlen, da sich dort bei Störungen des Reinigungsprozesses Schlammpartikel ansammeln könnten. Zweckmäßig wird daher die Entnahmestelle in der unteren Hälfte des Reinigungsbeckens jedoch mit Sicherheitsabstand von dessen Boden oder im mittleren Höhendrittel angeordnet.
  • Der aus der Bearbeitungsmaschine ausfließende, verunreinigte Elektrolytstrom wird vorzugsweise mittels eines Schlauches auf ein leicht abwärts geneigtes Verteilblech geleitet, um den Elektrolytstrom auf eine größere Breite des Reinigungsbeckens gleichmäßig zu verteilen. Aufgrund dieser Einströmung ergibt sich im allgemeinen eine ausreichende Bewegungsgeschwindigkeit der Elektrolytmenge im oberflächennahen Bereich. Bei kleineren Zuströmmengen pro Zeiteinheit und/oder großdimensionierten Reinigungsbecken kann es vorteilhaft sein, eine zusätzliche Oberflächenströmung zu erzwingen. Dazu eignen sich langsam laufende Förderwalzen in Verbindung mit Leitwänden im Inneren des Reinigungsbeckens genauso, wie Druckluftdüsensysteme, die einen bewegten Luftschleier an der Oberfläche des Flüssigkeitsniveaus in Richtung der Abzugsstelle bewirken. Solche Druckluftblassysteme an der Oberfläche können erfindungsgemäß auch eingesetzt werden, wenn bei erhöhtem Anfall von zu reinigendem Elektrolyten dieser nicht vollständig an der Hauptabzugsstelle abgepumpt werden kann. Der restliche Elektrolytstrom oder mehrere restliche Elektrolytströme können dann mit dem Blassystem zu Hilfsabzugsstellen geleitet werden, wo ebenfalls oberflächennahe, verunreinigte Elektrolytschichten abgepumpt werden können.
  • Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, wird die Erfindung näher beschrieben.
  • Es zeigt
  • 1 Eine schematische Schnittansicht durch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
  • 2 ein Diagramm, das die Änderung des abwärtssinkenden Anteils des Hydroxidschlammes mit zunehmender Zeit veranschaulicht.
  • Eine elektro-chemische Bearbeitungsvorrichtung 10 hat eine Auffangwanne 12 für gerade während des Bearbeitungsprozesses gebrauchte Elektrolytflüssigkeit, die mit Hydroxidschlammpartikeln vermischt ist. Ein Verbindungsschlauch 14 verbindet die Auffangwanne 12 mit einer Zufuhreinrichtung 16 im Inneren eines Reinigungsbeckens 18. Die Zufuhreinrichtung 16 weist eine schräge Rampe 20 auf, die nach unten in der Breite divergiert und in einem Fließbett 22 endet, das in einem Schwimmkörper 24 ausgebildet ist. Das Fließbett 22 divergiert vorzugsweise ebenfalls in Ausflußrichtung und nimmt am Ausflußende einen wesentlichen Teil der Breite des Reinigungsbeckens 18 ein. Der Schwimmkörper 24 ist an einem lotrechten Gestänge 26 höhenverstellbar gelagert und trägt seinerseits die Rampe 20. Der Auftrieb des Schwimmkörpers 24 ist so bemessen, daß das Ausflußende des Fließbettes im Betrieb, wenn also Elektrolytflüssigkeit über das Fließbett 22 fließt, wenigstens angenähert auf dem Flüssigkeitsniveau 28 der im Reinigungsbecken 18 befindlichen Elektrolyt-Vorratsmenge 30 liegt.
  • Dank des sich verbreiternden Fließbettes 22 gelangt die mit Schlammpartikeln verunreinigte Elektrolytflüssigkeit in geringer Schichthöhe in das Reinigungsbecken 18 und schwimmt sozusagen auf der Oberfläche des in ihm enthaltenen klaren Elektrolytvorrates 30 auf. Aufgrund der Zuströmung findet im Inneren des Reinigungsbeckens 18 eine Oberflächenströmung von links nach rechts statt und im Abstand vom Schwimmkörper 24 befindet sich in der Hauptfließrichtung eine Abzugsstelle 32, die im Ausführungsbeispiel als sogenannter Skimmer ausgebildet ist, der aus einem Teleskoprohr 34 besteht, dessen oberer Teil an einem Schwimmer 36 befestigt ist, der die obere Mündung des Teleskoprohres 34 auf dem Niveau 28 des Elektrolytvorrates 30 hält. Der feste Teil des Teleskoprohres 34 mündet bodenseitig in einem Sammler 38, an den über eine Leitung 40 mit Pumpe 42 eine Kammerfilterpresse 44 angeschlossen ist, welche in bekannter Weise der Elektrolytflüssigkeit Schlammpartikel entzieht, sodaß die gereinigte Elektrolytflüssigkeit dem Reinigungsbecken 18 wieder zugeführt werden kann.
  • Zwischen dem Schwimmkörper 24 und der Abzugsstelle 32 befinden sich nichtdargestellte, auf dem Elektrolytvorrat 30 schwimmende, konvergierende Leitwände, die schlammhaltige Elektrolytschicht auf dem Weg vom Fließbett 22 turbulenzfrei zur Abzugsstelle 32 führen.
  • Je nach Größe des Reinigungsbeckens 18 und der pro Zeiteinheit anfallenden schlammbehafteten Elektrolytmenge, kann es erforderlich sein, mehrere Abzugsstellen 32 in einer Reihe quer zur Richtung der Oberflächenströmung anzuordnen, wie es auch vorteilhaft sein kann, zwei solcher Reihen Abzugsstellen 32 hintereinander anzuordnen, wobei die Abzugsstellen der einen Reihe zu denen der anderen Reihe auf Lücke liegen.
  • Im unteren Drittel des Reinigungsbeckens 18 mündet im Bodenabstand eine Entnahmeleitung 46 mit Pumpe 48, die schlammfreie klare Elektrolytflüssigkeit dem Reinigungsbecken 18 entnimmt und der Bearbeitungsvorrichtung 10 zuführt.
  • Die aus der Bearbeitungsvorrichtung 10 kommende, gerade im beendeten Bearbeitungsprozess gebrauchte Elektrolytflüssigkeit enthält Hydroxidschlamm, dessen spezifisches Gewicht – so, wie er aus der Kammerfilterpresse 44 kommt – nahezu demjenigen des Elektrolyten entspricht. Der Schlamm ist allerdings mit Ölen oder Fetten von den bearbeiteten Werkstücken vermischt und an den Schlammpartikeln sind Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle angelagert, die aus der Elektrolyse des Bearbeitungsprozesses stammen. Diese Öl- und Fett- sowie Gasbestandteile lösen sich mit zunehmender Verweildauer von den Hydroxidpartikeln, sodaß deren spezifisches Gewicht im Laufe der Zeit zunimmt.
  • Wie sich aus dem Diagramm gemäß 2 ergibt ist bei ausreichend turbulenzarmer Zufuhr des gebrauchten Elektrolyten in das Reinigungsbecken 18 die Sinkgeschwindigkeit der Schlammpartikel etwa in den ersten drei Minuten nahezu gleich null. Der prozentuale Anteil der sinkenden Schlammpartikel P steigt mit zunehmender Zeit T entlang der Kurve K angenähert nach einer e-Funktion. Die Punkte der Kurve K sind bei turbulenzfreier Zuströmung des mit Schlammpartikeln behafteten Elektrolyten ermittelt worden. So zeigt sich, daß nach 12 Minuten Verweildauer der in das Reinigungsbecken 18 eingeströmten, aus dem vorherigen Arbeitsprozess stammenden gebrauchten Elektrolytlösung etwa 50 % der Schlammpartikel ausgefallen sind und zum Beckenboden sinken. Nach etwas mehr als 40 Minuten Verweildauer beträgt der aus dem Gebrauchtelektrolyten ausgefallene Schlammanteil nahezu 100 %. Erfolgt also das Abpumpen von Gebrauchtelektrolyt an der Oberfläche des Beckeninhaltes in den ersten drei Minuten ab Zuströmung in das Becken, können alle Schlammpartikel aus dem Reinigungsbecken 18 entfernt werden, ohne daß die geringste Trübung des Beckeninhaltes unterhalb der verunreinigten Deckschicht stattfindet. Dies setzt allerdings voraus, daß Turbulenzen in dieser Deckschicht vermieden werden. Wird z.B. der Elektrolytvorrat 30 mittels eines Rührwerkes in starke Bewegung gebracht, sodaß sich diese auf die schlammhaltige Deckschicht auswirkt, so wird die Sinktendenz der Schlammpartikel stark beschleunigt. Die Vergleichskurve liegt dann oberhalb der Kurve K gemäß 2 und der Anteil aus der Deckschicht ausfallender Schlammpartikel wird bei niedrigen Zeitwerten fast verdoppelt. So wird der Anteil von 50% Ausfallmenge schon nach ca. 7 Minuten Verweildauer im Becken 18 erreicht.
  • Mit zunehmender Verweildauer des Gebrauchtelektrolyten im Becken 18 erhöht sich die Menge an in Trübung gelangtem vorher gereinigten Elektrolyt in der Abzugsmenge, wenn die Schlammpartikel vollständig entfernt werden sollen. Entsprechend sinkt der prozentuale Anteil der Gebraucht-Elektrolytmenge in der Abzugssmenge Dieser Anteil sollte aber möglichst hoch liegen. Als Mindestgröße wird 40% angesehen.
  • Wenn im Vorstehenden von Kammerfilterpressen oder Zentrifugen gesprochen worden ist, so versteht sich, daß gleichwertige andere Filtrier- oder Abscheidevorrichtungen z.B. Sedimentiervorrichtungen genauso gut einsetzbar sind, ohne den Schutzumfang dieses Patents zu verlassen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur zur Reinigung des Elektrolyten bei elektro-chemischer Bearbeitung einsetzbar, sondern z.B. auch zur Reinigung der Bearbeitungsflüssigkeit beim elektrischen Erodieren.

Claims (14)

  1. Verfahren zur Reinigung der Bearbeitungsflüssigkeit bei einer elektrisch abtragenden Metallbearbeitung, insbesondere der Elektrolytflüssigkeit eines elektro-chemischen Bearbeitungsprozesses, bei dem Hydroxidschlamm entsteht, mit folgenden Merkmalen: Einleiten einer gerade gebrauchten Elektrolytmenge, die bei der Metallbearbeitung gebildeten Hydroxidschlamm enthält, in ein eine Elektrolytvorratsmenge enthaltendes Reinigungsbecken, Abziehen von mit Hydroxidschlamm angereichertem Elektrolyt an oder nahe der Flüssigkeitsoberfläche im Reinigungsbecken (18) so kurzzeitig nach dem Einleiten der gebrauchten Elektrolytmenge in das Reinigungsbecken (18), daß der prozentuale Anteil des Hydroxidschlamms in der Abzugsmenge größer ist als in der Gesamtelektrolytmenge im Reinigungsbecken (18), Ausscheiden des Schlamms in einer Kammerfilterpresse oder Zentrifuge und Rückführen des gereinigten Elektrolyten in den Prozeßkreislauf.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der prozentuale Anteil der schlammhaltigen Elektrolytmenge in der Abzugsmenge mindestens etwa 40 % beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Hydroxidschlamm verunreinigte gebrauchte Elektrolytmenge oberflächennah in das Reinigungsbecken (18) eingeleitet wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verunreinigte, benutzte Elektrolytmenge turbulenzarm in das Reinigungsbecken (18) eingeleitet wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einfließen der gerade gebrauchten Elektrolytmenge und das Abziehen von verunreinigtem Elektrolyt in demselben Reinigungsbecken (18) oder derslben Reinigungskammer erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 30 % der verunreinigten, gerade benutzten Elektrolytmenge innerhalb von weniger als 10 Minuten nach deren Eintritt in das Reinigungsbecken (18) abgezogen wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß von der gerade benutzten Elektrolytmenge wenigstens ein Anteil von 50 % innerhalb einer Verweildauer von höchstens 5 Minuten im Reinigungsbecken (18) aus diesem wieder abgezogen wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Reinigungsbecken (18) an der Flüssigkeitsoberfläche eine Strömung mit einer Hauptrichtungskomponente von der Einfließ- zu mindestens einer Abzugsstelle (32) aufrecht erhalten wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß schlammfreier, mindestens aber schlammarmer Elektrolyt für den anschließenden elektro-chemischen Bearbeitungsprozeß dem Reinigungsbehälter (18) im mittleren Drittel oder in der unteren Hälfte des Reinigungsbeckens (18), jedoch im Bodenabstand entnommen wird.
  10. Vorrichtung zur Reinigung der Elektrolytflüssigkeit eines elektrochemischen Bearbeitungsprozesses, bei dem ein Reinigungsbecken mit einer Elektrolytvorratsmenge vorgesehen ist, in das eine Zulaufleitung aus einer elektro-chemischen Bearbeitungsvorrichtung und eine Entnahmeleitung mit Pumpe für gereinigten Elektrolyten sowie mindestens eine Abzugsstelle für mit Hydroxidschlamm angereicherte Elektrolytflüssigkeit münden, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Abzugsstelle (32) an oder benachbart der Oberfläche (28) der Elektrolyt-Vorratsmenge (30) und die Entnahmestelle (46) für gereinigten Elektrolyten im mittleren Drittel oder in der unteren Hälfte des Reinigungsbeckens (18) unter Beachtung eines ausreichenden Bodenabstandes angeordnet sind.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufleitung (14, 20, 22) wenigstens angenähert horizontal an oder benachbart der Oberfläche (28) der Elektrolyt-Vorratsmenge (30) im Reinigungsbecken (18) mündet.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß im Reinigungsbecken (18) ein oberflächennahes mechanische Leitsystem mit in Strömungsrichtung konvergierenden Leitwänden angeordnet ist, das zu der Abzugsstelle (32) führt
  13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Abzugsstelle (32) stromab der in das Reinigungsbecken (18) einfließenden, gerade gebrauchten Elektrolytmenge liegt.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Abzugsstelle (32) der Einfließstelle benachbart liegt.
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