DE19534783A1 - Verfahren zum Selbsttest eines Mikrocontrollers - Google Patents
Verfahren zum Selbsttest eines MikrocontrollersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Selbsttest eines
Mikrocontrollers, der in einem Festwertspeicher gespeicherte
Daten enthält. Die Erfindung betrifft außerdem einen Mi
krocontroller zur Durchführung des Verfahrens.
Bei Mikrocontrollern ist heutzutage neben dem Mikroprozessor
kern meist auch ein Festwertspeicher (Read Only Memory, ROM)
auf dem Chip integriert. Der Speicher enthält Daten, die
beispielsweise ein Programm darstellen, das durch den Mi
krocontroller abgearbeitet wird.
Die vom Festwertspeicher auf dem Chip belegte Fläche ist
relativ groß und kann in der Praxis von einem Drittel bis zur
Hälfte der Gesamtfläche des gesamten Mikrocontrollers rei
chen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Festwertspeicher bei
spielsweise aufgrund von Verunreinigungen während des Her
stellungsprozesses oder im Halbleitermaterial fehlerhaft ist,
ist folglich relativ hoch. Bereits ein Fehler in einer einzi
gen, ein Datum speichernden Zelle führt zur Unbrauchbarkeit
des gesamten Speichers. Bisher wird der gesamte Mikrocontrol
ler dann als unbrauchbar verworfen oder wird nur einge
schränkt verwendet, indem der Zugriff auf den Festwertspei
cher abgeschaltet wird und der Mikrocontroller als speicher
lose Produktvariante benutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs ge
nanntes Verfahren und einen geeigneten Mikrocontroller anzu
geben, so daß die Verwendbarkeit des Mikrocontrollers erhöht
wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe in bezug auf das Verfahren
durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein Mi
krocontroller zur Durchführung des Verfahrens ist in Patent
anspruch 5 angegeben.
In der Praxis wird die auf dem Mikrocontrollerchip angebotene
Speicherkapazität des Festwertspeichers kaum vollständig
ausgenutzt. Erfahrungsgemäß wird meist nur die Hälfte oder
noch weniger der verfügbaren Speicherkapazität mit Daten
belegt. Dies liegt daran, daß die Architektur des Mikrocon
trollers und somit auch die verfügbare Speicherkapazität
standardgemäß zur Verfügung gestellt wird, während je nach
Kundenwunsch bei der Herstellung ein Programm im Festwert
speicher durch einen entsprechend personalisierten Masken
schritt eingebracht wird. Dabei ist der Anwender bestrebt,
die verfügbare Speicherkapazität deshalb nur zu dem obenge
nannten Anteil auszunutzen, um spätere Softwareänderungen und
Weiterentwicklungen problemlos mit der gleichen Mikrocontrol
lerarchitektur realisieren zu können.
Durch die Erfindung wird der nicht genutzte Flächenanteil für
den Festwertspeicher zur Bereitstellung von Redundanz verwen
det, indem mindestens ein zweiter Festwertspeicher vorgesehen
wird, in welchem die Daten des ersten Speichers nochmals
entsprechend abgespeichert sind. In praktischen Fällen werden
die Daten der beiden Festwertspeicher identisch sein. Gegebe
nenfalls sind die gespeicherten Daten in den beiden Speichern
bis auf solche Unterschiede identisch, die durch die Umset
zung auf den jeweiligen anderen Speicher bedingt sind, z. B.
Sprungadressen. Die Feststellung, ob der Dateninhalt des
voreingestellten ersten Festwertspeichers fehlerfrei gespei
chert ist, läuft zweckmäßigerweise bei der Initialisierung
des Mikrocontrollers ab, beispielsweise unmittelbar nach
einem "Reset". Während der Abarbeitung des Anwendungspro
gramms bleibt aber die durch den mindestens zweiten Festwert
speicher vorgesehene zusätzliche Redundanz für den Anwender
unbemerkt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand des in der Zeichnung
dargestellten Mikrocontrollers näher erläutert. Es sind dabei
nur die in Zusammenhang mit der Erfindung wesentlichen Ele
mente des Mikrocontrollers dargestellt. Der Mikrocontroller
enthält neben dem softwaresteuerbaren Mikroprozessorkern
weitere Elemente, wie beispielsweise Speicher für Programme
und Daten. Hierzu enthält der Mikrocontroller einen ersten
als ROM ausgeführten Festwertspeicher 1 sowie einen zweiten
entsprechenden Festwertspeicher 2. In ROM 1 und ROM 2 sind
Programme und Daten gespeichert, die vom Mikroprozessorteil
des Mikrocontrollers während des Normalbetriebs abgearbeitet
werden. Die Verarbeitungsvorgänge werden von der zentralen
Verarbeitungseinheit (CPU) 3 gesteuert. Die Einheiten 1, 2, 3
tauschen Adreß-, Daten- und Steuersignale über einen internen
Bus 4 aus.
Der erste Speicher 1 enthält neben dem Anwendungsprogramm und
den Anwendungsdaten auch einen Speicherbereich 10, in welchem
die Ablaufsteuerung für das erfindungsgemäße Verfahren abge
legt ist. Durch die CPU 3 ist festgelegt, daß während der
Initialisierungsphase des Mikrocontrollers automatisch das im
Bereich 10 gespeicherte Programm gestartet wird. Dieses
Programm könnte auch in einem sogenannten Boot-ROM-Speicher
separat von den gezeigten Speichern 1, 2 abgelegt sein. Ein
solches Boot-ROM wird beim Start des Mikrocontrollers automa
tisch abgearbeitet und enthält entsprechende Initialisie
rungsroutinen. Der Speicher 1 enthält darüber hinaus einen
Speicherabschnitt 11 zur Speicherung mindestens eines Ver
gleichswerts. Wenn das Überprüfungsprogramm 10 abläuft, wird
aus den im Speicher 1 gespeicherten Daten ein aktuell vorlie
gender Prüfwert berechnet und mit dem im Bereich 11 gespei
cherten Referenzwert verglichen. Stimmen beide Werte überein,
bedeutet dies, daß die im Speicher 1 gespeicherten Daten
korrekt sind. Weichen die Werte voneinander ab, bedeutet
dies, daß die im Speicher 1 gespeicherten Daten fehlerhaft
sind. Prinzipiell kann für das Überprüfungsprogramm 10 jegli
ches bekannte Verfahren angewendet werden, mit dem der Daten
inhalt des Speichers 1 auf seine korrekte Speicherung hin
überprüft wird. Das Programm 10 wird dabei von der CPU 3
abgearbeitet.
Wenn festgestellt wird, daß der Speicher 1 fehlerhaft ist,
wird die Adressierungslogik 5 der CPU 3 derart umgeschaltet,
daß automatisch aus dem Speicher 2 ausgelesen wird. Zweckmä
ßigerweise ist auch dort ein dem Überprüfungsprogramm 10
entsprechendes Programm 12 gespeichert sowie mindestens ein
entsprechender Vergleichswert 13.
Die Umschaltung zwischen den Speichern 1, 2 wird in der
Adressierungslogik 5 dadurch erreicht, daß die auf den Bus 4
ausgegebene Adresse automatisch derart ergänzt wird, daß
nicht der Speicher 1, sondern der Speicher 2 adressiert wird.
Von den übrigen Teilen der CPU 3 bleibt diese Umschaltung
unbemerkt. Beispielsweise kann hierzu das höchstwertige Bit
(MSB) anstelle einer "0" (Speicher 1) auf "1" (Speicher 2)
umgeschaltet werden. Dies wird dadurch erreicht, daß ein
Speichermittel 6 vorgesehen ist, das dann mit einer Kennung
entsprechend gesetzt wird, wenn durch das Programm 10 ein
Fehler im Speicher 1 festgestellt wird. Das Speichermittel 6,
z. B. ein Flip-Flop, steuert einen Multiplexer 7 an, der von
der das MSB der von der CPU gelieferten Adresse auf "1"
setzt, und somit den Adreßbereich des Speichers 2 auswählt.
Insgesamt bleiben die vorgesehene Redundanz und die gegebe
nenfalls auszuführende Umschaltung für das Anwendungsprogramm
unsichtbar. Das Programm 10 und das Programm 12 werden unmit
telbar nach dem Reset während der Initialisierungsphase
ausgeführt. Wenn die Programme 10 bzw. 12 nicht vorhanden
sind, kann die durch die Speicher 1, 2 zur Verfügung ge
stellte Speicherkapazität vollständig von einem einzigen
Anwendungsprogramm benutzt werden, indem die von der CPU 3
ausgegebenen Adressen den Adreßraum der gesamten Speicherbe
reichs der Speicher 1 und 2 zusammen umfassen.
Bekanntlich werden integrierte Schaltkreise unmittelbar nach
ihrer Herstellung in einem Testautomaten auf Produktionsfeh
ler und Funktionsfähigkeit getestet. Zweckmäßigerweise läßt
man auch solche erfindungsgemäßen Mikrocontroller diesen
Herstellungstest unbeanstandet passieren, die in nur einem
der Festwertspeicher 1, 2 einen Fehler aufweisen. In diesem
Fall kann im Speicher 2 das Programm 10 sowie der Vergleichs
wert 13 entfallen. Sind diese trotzdem vorhanden, können auch
nachträgliche Ausfälle durch Alterung erkannt werden. Anstel
le der Anordnung des Programms 12 im Speicher 2 kann auch
dessen Anordnung, wie bereits angegeben, in einem Boot-ROM
vorgesehen sein.
Zweckmäßigerweise bildet das Programm 10 (bzw. 12) eine
sogenannte Checksumme über den gesamten Speicherinhalt des
Speichers 1 (bzw. 2). Dies bedeutet, daß die bekanntlich
wortweise im Speicher organisierten Daten Speicherwort für
Speicherwort aufaddiert werden und der Summenwert die soge
nannte Checksumme bildet, die dann mit dem gespeicherten
Vergleichswert 11 (bzw. 13) verglichen wird. Falls ausrei
chend, wird eine solche Checksumme nur für einen Teil des
Speicherinhalts gebildet oder es werden mehrere Checksummen
für mehrere Teile blockweise gebildet. Entspricht die berech
nete Checksumme dem gespeicherten Wert 11, bedeutet dies, daß
der Speicherinhalt 1 korrekt gespeichert ist. Andernfalls
weist dies auf einen Fehler im Speicher 1 hin. Daraufhin wird
das Speicherelement 6 gesetzt, so daß das MSB der von der CPU
3 abgegebenen Adressen gesetzt wird und folglich automatisch
bei Speicherzugriffen stets auf den Festwertspeicher 2 zuge
griffen wird.
Alternativ ist möglich, anstelle der Checksummenbildung für
jedes gespeicherte Datenwort außerdem ein Paritätsbit abzu
speichern. Die Überprüfungsroutine 10 berechnet dann für
jedes gespeicherte Datenwort das sich ergebende Paritätsbit
und vergleicht dieses mit dem abgespeicherten Vergleichspari
tätsbit, um festzustellen, ob das Datenwort korrekt vorliegt.
Zur Paritätsbildung werden alle Bits eines Wortes auf summiert
und das sich ergebende LSB gibt das Paritätsbit an. Die
Überprüfung mittels Paritätsbits erfordert jedoch im Ver
gleich zur Checksummenüberprüfung einen höheren Speicherauf
wand.
Die Wahrscheinlichkeit, daß im Festwertspeicher 1 mehrere
Fehler auftreten, die sich gegenseitig bei der Funktionsüber
prüfung durch das Programm 10 kompensieren, ist relativ
gering. Um auszuschließen, daß das Programm 10 trotz solcher
sich kompensierender Fehler als funktionsrichtig festgestellt
wird, ist es zweckmäßig, solche Fehler beim Testen im Testau
tomaten nach der Herstellung festzustellen und dann den IC zu
verwerfen. Andererseits kann auch eine Kombination von
Checksummenüberprüfung und Paritätsbitüberprüfung vom Pro
gramm 10 ausgeführt werden. Es reicht aus, ein Paritätsbit
für eine Anzahl von Datenworten zu berechnen und dieses
Paritätsbit mit einem im Speicher 1 gespeicherten Vergleichs
bit zu vergleichen. Die Wahrscheinlichkeit einer Nichterken
nung von sich gegenseitig kompensierenden Fehlern wird da
durch erheblich verringert. Solche eventuell noch auftreten
den Fehler können bei dem bereits angegebenen Herstellungs
test ausgeschlossen werden oder müssen beim Anwendungstest im
System erkannt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere ver
mieden, daß der Testautomat auf den Chip einwirkt, um die
Umschaltung einzuprogrammieren. Die Umschaltung auf den
fehlerfreien Speicher wird vielmehr vom Mikrocontroller
selbst als notwendig festgestellt und von diesem selbst
eingestellt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Selbsttest eines Mikrocontrollers, der
mindestens zwei Festwertspeicher (1, 2) enthält, die einander
entsprechenden Dateninhalt aufweisen, bei dem durch eine
Steuerungseinrichtung (3) des Mikrocontrollers überprüft
wird, ob der Dateninhalt in einem der Festwertspeicher (1)
fehlerfrei gespeichert ist und bei Vorliegen eines Fehlers
Speicherzugriffsmittel (5) derart eingestellt werden, so daß
nachfolgend auf den anderen der Festwertspeicher (2) zuge
griffen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Überprüfung des Dateninhalts des einen der Festwertspei
cher (1) mindestens eine Summe aus Teilen des gespeicherten
Dateninhalts gebildet wird und diese Summe mit einem Ver
gleichswert (11) verglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der eine Festwertspeicher (1) jeweils wortweise adressierbar
sind, wobei ein Wort eine feste Anzahl von Bitstellen umfaßt,
und daß die Summe über alle Worte gebildet wird und mit dem
Vergleichswert (11) verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
für Teilabschnitte des im einen Festwertspeicher (1) gespei
cherten Dateninhalts, die mindestens ein Wort enthalten,
jeweils eine Paritätsüberprüfung ausgeführt wird, bei der der
für jeden Teilabschnitt ermittelte Paritätswert mit einem auf
dem Mikrocontroller gespeicherten Vergleichsparitätswert
verglichen wird.
5. Mikrocontroller zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
mindestens einen ersten und einen zweiten einander entspre
chende Daten enthaltenden Festwertspeicher (1, 2), eine
Steuerungseinrichtung (3), einen Speicher (10), der ein
Programm enthält, durch das feststellbar ist, ob der Datenin
halt des ersten Festwertspeichers (1) fehlerfrei ist, und ein
Speichermittel (6) zum Speichern einer vom Ablauf des Pro
gramms einstellbaren Kennung, in Abhängigkeit derer Adressie
rungsmittel (5) für Zugriffe auf die Festwertspeicher vom
ersten auf den zweiten Festwertspeicher (2) umschaltbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134783 DE19534783A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verfahren zum Selbsttest eines Mikrocontrollers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134783 DE19534783A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verfahren zum Selbsttest eines Mikrocontrollers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19534783A1 true DE19534783A1 (de) | 1996-11-14 |
Family
ID=7772597
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995134783 Withdrawn DE19534783A1 (de) | 1995-09-19 | 1995-09-19 | Verfahren zum Selbsttest eines Mikrocontrollers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19534783A1 (de) |
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