DE19531743C1 - Abdrückvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abdrückvorrichtung gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Kraftstoff-Einspritzleitungen dienen dazu, den von einer
Einspritzpumpe geförderten Kraftstoff einer Einspritzdüse
zuzuführen, von der er dann in den Verbrennungsraum ge
langt. Zu diesem Zweck weist eine solche Kraftstoff-Ein
spritzleitung im allgemeinen an ihren beiden Enden je
weils einen angestauchten Dichtnippel auf, der an seiner
von der Leitung abgewandten Seite eine Dichtfläche be
sitzt, mit der er im regulären Betrieb an die Gegen
dichtfläche eines Gegenstücks an der Einspritzpumpe bzw.
auf der anderen Seite der Leitung an die Gegendicht
fläche eines Gegenstücks der Einspritzdüse beispiels
weise mit Hilfe einer Überwurfmutter angedrückt wird.
Die Hauptdichtfläche des Dichtnippels kann die Form
einer Kugelkalotte oder, wie in der DE 38 01 703 C1 dargestellt,
eines stumpfen Kegels besitzen. Norma
lerweise weist sie eine vordere Dichtkante auf, mit der
sie in eine quer zur Längsrichtung der Einspritzleitung
verlaufende Stirnfläche des Dichtnippels übergeht.
Die Gegendichtflächen der Gegenstücke an der Einspritz
pumpe bzw. der Einspritzdüse sind im allgemeinen hohl
kegelig ausgebildet, wobei der Öffnungswinkel dieses
Hohlkegels etwas größer ist als der Öffnungswinkel der
stumpfkegeligen Hauptdichtfläche bzw. des Kegels der
im Dichtkantenbereich tangential an eine kugelkalotten
förmige Hauptdichtfläche anlegbar ist.
Hierdurch wird erreicht, daß bei der Montage der Ein
spritzleitung die Berührung zwischen der Hauptdicht
fläche des jeweiligen Dichtnippels und der Gegendicht
fläche des betreffenden Gegenstücks am kleinen Durch
messer der Dichtfläche stattfindet. Durch das Fest
ziehen der Überwurfmutter paßt sich die Dichtkante
des relativ weichen Dichtnippels durch plastische Ver
formung an die Gegendichtfläche an.
Bei jeder neuen Montage der Einspritzleitung, z. B. nach
Wartungsarbeiten an der Einspritzdüse oder der Ein
spritzpumpe muß die Überwurfmutter mit einem höheren
Drehmoment festgezogen werden, da eine immer stärkere
Verformung der Dichtkante erzeugt werden muß.
Nun ist es manchmal erforderlich, derartige Einspritz
leitungen bereits vor ihrer Erstmontage an einem Ver
brennungsmotor beispielsweise zu Prüfzwecken einem er
höhten Innendruck auszusetzen, d. h. einem Druck, der
das zwei- bis dreifache des normalen Betriebsdruckes
beträgt. Zu diesem Zweck wird eine solche Einspritz
leitung mit ihren Enden in analoger Weise zur Montage
am Verbrennungsmotor an ihren Enden mit Gegenstücken
einer Abdrückvorrichtung druckdicht verbunden. Dabei
wird wieder jeder der Dichtnippel an die Gegendicht
fläche eines Gegenstücks der Abdrückvorrichtung mit
einer so hohen Kraft angepreßt, daß eine Dichtverbindung
entsteht, die den in einer solchen Abdrückvorrichtung
erzeugten Drücken, die insbesondere bei Kraftstoff-
Einspritzleitungen für Dieselmotoren sehr hohe Werte
annehmen können, standhält.
Verwendet man nun die im regulären Betrieb zum Einsatz
kommende Hauptdichtfläche mit ihrer Dichtkante auch
zur dichtenden Verbindung mit den Gegenstücken der
Abdrückvorrichtung, so findet bereits hier eine sehr
starke plastische Verformung statt, die die normale
Funktion beim späteren Einsatz am Verbrennungsmotor
stark beeinträchtigt bzw. sogar unmöglich macht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Abdrückvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der trotz
der hohen angewendeten Drücke eine Beeinträchtigung
der späteren Dichtfunktion der Dichtkante der Haupt
dichtfläche einer mit einer solchen Vorrichtung abgedrückten
Einspritzleitung im regulären Betrieb vermieden wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im
Anspruch 1 zusammengefaßten Merkmale vor.
Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Dicht
verbindung zwischen dem jeweiligen Gegenstück der Ab
drückvorrichtung und dem Dichtnippel an einer Hilfsdicht
fläche des Dichtnippels erzeugt, die beim späteren Ein
satz am Verbrennungsmotor ohne Funktion ist. Dadurch
spielen irgendwelche Verformungen oder gar Beschädigungen,
die an dieser Hilfsdichtfläche wegen des sehr hohen An
preßdruckes entstehen können, beim regulären Betrieb
keine Rolle. Die bei der Montage am Verbrennungsmotor
die Dichtverbindung bewirkende Hauptdichtfläche des
Dichtnippels bleibt beim Einspannen in die Abdrück
vorrichtung entweder völlig berührungsfrei oder wird
zumindest so wenig belastet, daß an ihr keine die spä
tere Funktion beeinträchtigenden Verformungen auftreten.
Dadurch, daß die Dichtkante der Hauptdichtfläche auch
dann, wenn die Einspritzleitung zuvor mit Hilfe einer
erfindungsgemäßen Abdrückvorrichtung abgedrückt worden
ist, bei der Erstmontage am Verbrennungsmotor zum er
sten Mal verformt wird, kann die Überwurfmutter bzw.
eine Überwurfschraube mit dem üblichen Drehmoment fest
gezogen werden und es bleibt insbesondere die Anzahl
der möglichen De- und Remontagen unverändert.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen niedergelegt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigen:
Fig. 1 eine Kraftstoff-Einspritzleitung, die im regu
lären Betrieb mit ihrem Dichtnippel an das
Gegenstück eines Dieselmotors angedrückt ist,
und
Fig. 2 die Kraftstoff-Einspritzleitung aus Fig. 1 im
zusammengebauten Zustand mit einer erfindungs
gemäßen Abdrückvorrichtung.
In Fig. 1 ist das eine Ende einer Kraftstoff-Einspritz
leitung 1 mit einem angestauchten Dichtnippel 3 wie
dergegeben. Das andere, nicht dargestellte Ende der
Leitung kann in entsprechender Weise ausgebildet sein.
Der Dichtnippel 3 besitzt einen beim Anstauchen geform
ten Dichtkegel 4, der mit seiner Hauptdichtfläche 5 zur
Abdichtung gegen eine mit einem Kegelwinkel von etwa
60° ausgebildete, hohlkegelige Gegendichtfläche 6 eines
Gegenstücks 7 angepreßt ist.
Dieses Gegenstück 7 kann beispielsweise Bestandteil einer
Einspritzdüse sein, der von einer nicht dargestellten
Einspritzpumpe über die Kraftstoff-Einspritzleitung 1
Kraftstoff zugeführt wird. Die Verbindung der Kraftstoff-
Einspritzleitung 1 mit der erwähnten Einspritzpumpe kann
in entsprechender Weise ausgebildet sein.
Die hintere Abstützfläche des Dichtnippels 3 hat die Form
eines Kugelsegmentes 8 und dient zur Abstützung an einer
Hohlkegelfläche 9 einer Überwurfmutter 10. Zur abdichten
den Anpressung der Hauptdichtfläche 5 des Dichtnippels
3 an die Gegendichtfläche 6 des Gegenstücks 7 wird die
Überwurfmutter 10 in üblicher Weise auf ein Außengewinde
11 des Gegenstücks 7 aufgeschraubt.
Die hohlkegelige Gegendichtfläche 6 hat einen etwas
größeren Öffnungswinkel als der Dichtkegel 4, damit die
Berührung der beiden Flächen sicher am kleinen Durch
messer des Dichtkegels 4 stattfindet. Dabei paßt sich
die Dichtkante 12, mit der die Hauptdichtfläche 5 in
die Stirnfläche 14 des Dichtkegels übergeht, durch pla
stische Verformung an die hohlkegelige Gegendichtfläche
6 des Gegenstücks 7 an. Bei jedem neuen Montagevorgang
muß die bereits vorhandene Verformung der Dichtkante
12 gesteigert werden, was dadurch geschieht, daß die
Überwurfmutter 10 mit zunehmend höherem Drehmoment
festgezogen wird.
Soll nun die Einspritzleitung 1 vor ihrer Erstmontage
in einem Kraftfahrzeug beispielsweise zu Prüfzwecken
mit einem sehr hohen Druck, der das zwei- bis dreifache
des normalen Betriebsdruckes betragen kann, abgedrückt
werden, so muß sie zu diesem Zweck in druckdichter Weise
mit einer Abdrückvorrichtung verbunden werden, von der in
Fig. 2 lediglich ein dem Gegenstück 7 aus Fig. 1 entspre
chendes Gegenstück 7′ wiedergegeben ist. Wegen der er
wähnten hohen Betriebsdrücke muß die zum Andrücken des
Dichtnippels 3 an das Gegenstück 7′ der Abdrückvorrichtung
dienende Überwurfmutter 10′ mit einem besonders hohen Dreh
moment festgezogen werden. Würde man hier nun ebenfalls die
Dichtfläche 5 des Dichtkegels 4 zur abdichtenden Verbindung
mit dem Gegenstück 7′ verwenden, so würde bereits bei diesem
Abdrücken eine erhebliche Verformung der Dichtkante 12 statt
finden, so daß die Dichtkante 12 für den regulären Einsatz am
Dieselmotor nur noch bedingt und unter Umständen überhaupt
nicht mehr geeignet wäre.
Um dies zu vermeiden, ist die am Gegenstück 7′ ebenfalls
vorhandene Hohlkegelfläche 6′ so ausgebildet, daß sie
mit der Hauptdichtfläche 5 und insbesondere der Dichtkante
12 des Dichtkegels 4 nicht in Berührung kommt.
Statt dessen ist in die zylindrische Ausnehmung 16 des
Gegenstücks 7, die sich in axialer Richtung an die hohl
kegelige Fläche 6′ anschließt, ein Zwischenstück 18 ein
gesetzt, das im zusammengebauten Zustand eine der Stirn
fläche 14 des Dichtkegels 4 in etwa parallel gegenüber
liegende Stirnfläche 20 aufweist. An dieser Stirnfläche
20 ist ein Ringwulst 22 vorgesehen, der die Leitung 24,
die im Inneren des Zwischenstücks 18 den Innenhohlraum
der Kraftstoff-Einspritzleitung 1 koaxial fortsetzt,
konzentrisch umgibt.
Der Dichtwulst 22 springt über die Stirnfläche 20 in
axialer Richtung so weit zum Dichtnippel 3 hin vor, daß
er im zusammengebauten Zustand mit dessen Stirnfläche
14 in dichtenden Eingriff tritt.
Auf diese Weise ist es möglich, die Überwurfmutter 10′
auf dem Außengewinde 11′ des Gegenstücks 7 mit einem
so hohen Drehmoment anzuziehen, daß die Verbindung zwi
schen dem hier als Gegendichtfläche des Gegenstücks 7′
fungierenden Ringwulst 22 und der als Hilfsdichtfläche
des Dichtnippels 3 dienenden Stirnfläche 14 auch den
sehr hohen Drücken standhält, denen die Einspritzleitung
1 in der Abdrückvorrichtung ausgesetzt wird.
Eine dabei eventuell auftretende Verformung der Stirn
fläche 14 beeinträchtigt den späteren Einsatz der Ein
spritzleitung 1 am Dieselmotor nicht, weil dort die
beim Abdrücken völlig berührungsfrei gebliebene Haupt
dichtfläche 5 bzw. die ebenfalls noch nicht verformte
Dichtkante 12 wirksam werden.
Wie man der Fig. 2 weiterhin entnimmt, ist an das der
Stirnfläche 20 gegenüberliegende Ende 25 des Zwischen
stücks 18 eine stumpfkegelige Fläche 26 angeformt, die
aufgrund des Drucks, den die Stirnfläche 14 des Dicht
nippels 3 auf den Ringwulst 22 ausübt, in dichtender
Weise gegen eine Dichtkante 28 gepreßt wird, mit der
die Bodenfläche der zylindrischen Ausnehmung 16 in eine
hohlkegelige Fläche 30 des Gegenstucks 7′ übergeht,
die in die weiterführende Leitung 32 mündet.
Im Prinzip wäre es auch möglich, das Zwischenstück 18
mit dem Gegenstück 7 einstückig auszubilden. Die ge
zeigte Ausführungsform bietet jedoch fertigungstech
nische Vorteile.
Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform könnte auch
die Stirnfläche 20 völlig eben ausgebildet und statt
dessen ein dem Ringwulst 22 entsprechender Ringwulst
an der Stirnfläche 14 des Dichtnippels vorgesehen sein.
Wie man der Fig. 1 entnimmt, würde ein solcher Ring
wulst beim Einsatz der Einspritzleitung 1 an einem
Verbrennungsmotor nicht stören.
Die Verwendung einer erfindungsgemäßen Hilfsdichtfläche
bei einem dem eigentlichen Einsatz am Verbrennungsmotor
vorausgehenden Abdrücken einer Einspritzleitung ist nicht
auf die in den Figuren gezeigte Dichtnippelform be
schränkt. Sie ist insbesondere auch dann möglich, wenn
die Hauptdichtfläche 5 des Dichtnippels beispielsweise
nicht kegelig sondern als Kugelsegmentfläche ausgebildet
ist. Statt einer Überwurfmutter kann auch eine Überwurf
schraube zum Andrücken des Dichtnippels gegen die Gegen
stücke 7 bzw. 7′ verwendet werden.
Claims (5)
1. Abdrückvorrichtung, mit deren Hilfe eine zumindest an
ihrem einen Ende einen Dichtnippel aufweisende Kraft
stoff-Einspritzleitung für Verbrennungs-, insbesondere
Dieselmotoren außerhalb des regulären Betriebs, bei
spielsweise zu Prüfzwecken, einem stark erhöhten Innen
druck ausgesetzt werden kann, wobei der Dichtnippel,
der eine im regulären Betrieb an eine Gegendichtfläche
eines Gegenstücks am Motor bzw. an der Kraftstoffpumpe
anpreßbare Hauptdichtfläche aufweist, druckdicht gegen
ein Gegenstück der Abdrückvorrichtung preßbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gegen
stück (7′) der Abdrückvorrichtung eine Gegendichtfläche
(22) aufweist, die so angeordnet und ausgebildet ist,
daß sie mit einer Hilfsdichtfläche (14) des Dicht
nippels (3) so in druckdichten Eingriff tritt, daß
die Hauptdichtfläche (5) des Dichtnippels (3) beim
Einspannen in die Abdrückvorrichtung keinen verformen
den Belastungen ausgesetzt ist.
2. Abdrückvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß für einen Dichtnippel
(3), dessen Hauptdichtfläche (5) kugelig oder kegelig
ausgebildet und von einer quer zur Längsachse der
Kraftstoff-Einspritzleitung (1) verlaufenden Stirn
fläche (14) begrenzt ist, die Gegendichtfläche (22)
des Gegenstücks (7′) der Abdrückvorrichtung so aus
gebildet ist, daß die Stirnfläche (14) des Dichtnippels
(3) als Hilfsdichtfläche dient.
3. Abdrückvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die druckdichte Ver
bindung zwischen dem Gegenstück (7′) der Abdrück
vorrichtung und dem Dichtnippel (3) mit Hilfe eines
Ringwulstes (22) hergestellt wird.
4. Abdrückvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ringwulst (22)
am Gegenstück (7′) der Abdrückvorrichtung vorge
sehen ist und mit seinem die Gegendichtfläche bildenden
Scheitelbereich gegen die im wesentlichen ebene Stirn
fläche (14) des Dichtnippels (3) gedrückt wird.
5. Abdrückvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ringwulst an der
Stirnfläche (14) des Dichtnippels (3) ausgebildet
ist und mit seinem die Hilfsdichtfläche bildenden Scheitelbereich gegen eine im wesentlichen ebene Gegendicht
fläche am Gegenstück (7) der Abdrückvorrichtung ge
preßt wird.
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