DE19519129C2 - Verfahren zum Gefriertrocknen von Kaffee-Extrakt - Google Patents
Verfahren zum Gefriertrocknen von Kaffee-ExtraktInfo
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- A23F5/28—Drying or concentrating coffee extract
- A23F5/32—Drying or concentrating coffee extract by lyophilisation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gefriertrocknen von
Kaffee-Extrakt, welches gegenüber den bisher bekannten Verfahren
energie- und zeitsparend ist. Die Erfindung betrifft ferner den
so erhältlichen gefriergetrockneten Kaffee-Extrakt in Pellet-
Form.
Gefriergetrockneter Kaffee-Extrakt zur Verwendung als "Instant-
Kaffee" wird üblicherweise als Granulat hergestellt, indem man
wäßrigen Kaffee-Extrakt mit einem Trockenstoffgehalt von etwa
40 Gew./Vol.% bis zu einem Schaumgewicht von etwa 450 bis 750 g/l
aufschäumt, die Masse etwa 30 Minuten lang auf Gefrierbän
dern bis zu einer Schaumtemperatur von etwa -45°C abkühlt und
das gefrorene Produkt bei -40 bis -50°C mahlt. Das so erhaltene
Granulat wird bei tiefen Temperaturen gesiebt, um den Feinanteil
mit Korngrößen von weniger als 0,5 mm und Partikel mit Korngrö
ßen über 3 mm zu eliminieren. Die Menge des Feinanteils, d. h.
der Partikel mit Korngrößen unter 0,5 mm, macht üblicherweise 30
bis 35 Gew.% des eingefrorenen Gesamtproduktes aus. Nach dem
Sieben weisen etwa 95% des Granulats Korngrößen im Bereich von
0,5 und 3 mm auf, häufig ist jedoch noch immer bis zu 5% Feinan
teil mit Korngrößen von 0,5 mm oder weniger vorhanden. Der An
teil der Partikel zwischen 0,5 mm und 1 mm beträgt etwa 10 bis
20% des gesiebten Produktes. Dieses Granulat wird üblicherweise
in Schalen gefüllt und bei Betriebsdrücken zwischen 0,3 und 0,4
mbar (Capacitron-Werte, entsprechend Thermotron-Werten von etwa
0,4 bis 0,6 mbar) gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete
Endprodukt weist gewöhnlich eine Dichte von etwa 230 bis 260 g/l
auf.
Die oben dargelegte Temperatur- und Druckführung ist auf Er
kenntnisse von Fachleuten gestützt, wonach bei der Ge
friertrocknung von Kaffee-Extrakten langsames Einfrieren und
vorsichtiges Gefriertrocknen bei relativ niedrigen Drucken (s.
o.) zu guten Ergebnisse hinsichtlich der Zurückhaltung von Aro
mastoffen führt, vgl. beispielsweise Thÿssen, H. A. C. et al.
i.i.R. Comm. X., Lausanne 1969, Seiten 99 bis 141.
Thÿssen führt die gute Rückhaltung von Aromastoffen auf große
Poren im Produkt zurück, in denen hochkonzentrierte Lösung zwi
schen Eiskristallen eingelagert werde, vgl. a.a.O.
Flink, J. (vgl. Journ. Agr. Food Chem., 18 295ff, (1970) und
Academic Press 1975, 351-372) berichtet, daß der Verlust an
flüchtigen Substanzen bei der Gefriertrocknung von Kaffee-Ex
trakt im wesentlichen während der Haupttrocknung stattfindet. Er
entwickelt ein Modell, wonach flüchtige Stoffe in "Mikroregio
nen" festgehalten werden und beruft sich dabei auf die Beobach
tung, daß gemahlenes, gefrorenes Produkt nicht mehr flüchtige
Stoffe abgibt, als ein geschlossener "Kuchen". Nach seiner Er
kenntnis findet an der Oberfläche keine Anreicherung der flüch
tigen Substanzen statt. Wird jedoch die Mikrostruktur durch
Kollaps während der Gefriertrocknung zerstört, so sinkt das
Rückhaltevermögen drastisch. Flink zeigt ferner, daß bei langsam
eingefrorenen Produkten die Aromaverluste beim Gefriertrocknen
mit steigendem Betriebsdruck steigen, vgl. a.a.O.
Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß nach der Lehre des
Standes der Technik beim Gefriertrocknen von Kaffee-Extrakt
optimale Ergebnisse hinsichtlich der Aromarückhaltung erzielt
werden, wenn man den Extrakt langsam einfriert, mahlt und das
Granulat anschließend bei relativ niedrigen Drücken, d. h. bei
0,3 bis 0,4 mbar gefriertrocknet.
Die herkömmlichen Verfahren zum Herstellen von gefriergetrock
netem Kaffee-Extrakt haben jedoch wesentliche Nachteile.
- - Wie oben erläutert, entstehen 30 bis 35% des Granulats als Feinanteil, der durch Sieben eliminiert, zurückgeführt und wieder verarbeitet werden muß.
- - Das Verfahren ist kostenintensiv, da der Energieaufwand des Mahlens bei tiefen Temperaturen zwischen etwa -40 und -50°C sowie die Kosten für die Sieb- und Mahlstrecke wesentlich zu den Gesamtherstellungskosten beitragen.
- - Das Produkt wird bei niedrigen Drücken (etwa 0,3 bis 0,4 mbar) getrocknet, da auf diese Weise optimale Aroma-Rückhal tung erwartet wird, und zudem die Trocknung bei niedrigen Drücken mit Rücksicht auf den immer noch vorhandenen Fein anteil und die unterschiedliche Granulatgröße erforderlich ist. Die niedrigen Trocknungs-Drücke führen jedoch zu ver hältnismäßig langen Trocknungszeiten und relativ tiefen Eis temperaturen, wobei Betriebsdrücke von 0,3 bis 0,4 mbar Temperaturen des Produktes an der Sublimationsfront von -22,5 bis -26,5°C entsprechen (diese Eistemperaturen lassen sich ohne Thermoelemente mit Hilfe der barometrischen Tempe raturmessung (BTM) sehr genau ermitteln, siehe z. B. H.M. Willemer, PDA Symposion, Tokio, November 14-16, 1994, Seite 296). Auch in dieser Verfahrensstufe ist die Herstel lung von gefriergetrocknetem Kaffee-Granulat gemäß Stand der Technik außerordentlich kosten- und energie-intensiv.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Her
stellung von gefriergetrocknetem Kaffee-Extrakt zu finden, mit
Hilfe dessen die oben zitierten Nachteile vermieden werden
können, welches jedoch ein Produkt liefert, das höchsten Qua
litätsanforderungen entspricht.
Die Aufgabe wurde durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst,
bei dem man
- a) Kaffee-Extrakt mit einem Trockenstoffgehalt von 35 bis 45 Gew./Vol% bis zu einem Schaumgewicht von 450 bis 750 g/l, vorzugsweise 500 bis 700 g/l, aufschäumt,
- b) den aufgeschäumten Kaffee-Extrakt zur Bildung von Pellets auf ein gekühltes Band tropft und die Pellets auf dem Band auf Temperaturen unterhalb -30°C einfriert, und
- c) die eingefrorenen Pellets bei Drücken von 0,8 bis 1,5 mbar trocknet.
Der Druck liegt somit während der Trocknung um den Faktor 2 bis
4 oberhalb derjenigen Drücke, die üblicherweise zum Gefrier
trocknen von gemahlenem Kaffee-Granulat angewendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beträgt die Schaumtemperatur
am Ende des Aufschäumvorganges vorzugsweise -2 bis -4°C.
Der Aufschäum-Vorgang kann nach Standardverfahren erfolgen;
vorzugsweise wird als Gas Stickstoff oder Kohlendioxid verwen
det.
Wesentliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen
sich in Stufe b). Dort können die auf das gekühlte Band getropf
ten Pellets innerhalb von 2 bis 3 Minuten auf Temperaturen
zwischen -30 und -40°C eingefroren werden. Gegenüber herkömmli
chen Verfahren wird somit in dieser Stufe ein Zeitgewinn um etwa
einen Faktor 10 erzielt. Da das Produkt nicht zerkleinert (ge
mahlen) werden muß, und daher keine Reibungswärme erzeugt wird,
ist es ausreichend, die Pellets bei -30 bis -40°C einzufrieren.
Auch in dieser Stufe wird somit Energie eingespart.
Vorzugsweise werden in Stufe b) Tropfen einer solchen Größe auf
das gekühlte Band gegeben, daß nach dem Gefrieren Pellets mit
einem Durchmesser von 4 bis 7 mm, vorzugsweise etwa 6 mm und
einer Höhe von 2,5 bis 3,5 mm, vorzugsweise 3 mm erhalten wer
den. Gegebenenfalls können die Pellets in gefrorenem Zustand
gesiebt werden, um "Fehlgrößen" zu eliminieren.
Die anschließende Gefriertrocknung der gefrorenen Pellets er
folgt bei Drücken, welche um den Faktor 2 bis 4 oberhalb derje
nigen Drücke liegt, die üblicherweise zum Gefriertrocknen von
gemahlenem Kaffee-Granulat angewendet werden. Wie oben erläu
tert, liegen diese Drücke gewöhnlich zwischen 0,3 und 0,4 mbar
(ausgedrückt als Capacitron-Werte). Demgegenüber werden erfin
dungsgemäß Drücke zwischen 0,8 und 1,5 mbar, vorzugsweise 1,0
bis 1,3 mbar, angewendet. Rechnet man aus diesen Betriebsdrücken
auf die Eistemperatur im Pellet um (siehe oben), so ergeben sich
Eistemperaturen zwischen -19 und -23°C. Es kann somit auch in
dieser Stufe Energie eingespart werden. Ferner verbessert der
höhere Betriebsdruck die Wärmezufuhr von der Heizplatte zum
Produkt auf das 1,6-fache (vgl. Ehlers, H., "Bestimmung der
optimalen Trocknungsbedingungen für die Gefriertrocknung von
Gütern durch Messung der Wärme- und Strömungsleitwerte", 5.
Gefriertrocknungstagung, Leibold AG, Köln 1962).
Zusätzlich nimmt bei Drücken zwischen 0,8 und 1,5 mbar das zu
transportierende Dampfvolumen auf etwa 1/4 ab, was bei gleicher
Strömungsgeschwindigkeit die vierfache Wasserdampfmenge pro
Zeit- und Flächeneinheit bedeutet. Das erfindungsgemäße Verfah
ren führt also auch zu einer meßbaren Erhöhung der Trocknungs
leistung bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf.
Erfindungsgemäß hat es sich überraschenderweise gezeigt, daß die
Umkehr des bei der Gefriertrocknung von Kaffee-Extrakt anerkann
ten Prinzips der Kombination langsamer Einfrierzeiten mit
niedrigen Trocknungsdrücken zu außerordentlich erfolgreichen
Ergebnissen führt, wenn man den Kaffee-Extrakt in Pelletform
einfriert. Kaffee-Extrakt in Pelletform kann in einem Zehntel
der üblichen Zeit, nämlich in 2 bis 3 Minuten, eingefroren und
bei 2- bis 4-fach höheren Drücken getrocknet werden als dies mit
Granulat möglich ist, und es wird überraschenderweise ein Pro
dukt mit gutem Aromagehalt und attraktivem Äußeren erhalten.
Das Produkt gewinnt an Lagerstabilität, da der Luftsauerstoff
geringere Angriffsmöglichkeiten hat. Zudem erhält die Oberfläche
ein Aussehen, welches an frische geröstete Kaffeebohnen erin
nert. Bei Drücken unterhalb von 0,8 mbar geht u. a. dieser Farb
effekt verloren, d. h. die Pellets erhalten ein helles bzw. sche
ckiges Aussehen.
Vorzugsweise weisen die nach erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellten Kaffee-Pellets Abmessungen auf, die bezüglich ihres
Durchmessers zwischen 4 und 7 mm, vorzugsweise 6 mm und bezüglich
ihrer Höhe zwischen 2,5 und 3,5 mm, vorzugsweise 3 mm liegen.
Soll ein gefriergetrocknetes Kaffeeprodukt mit Pellets von im
wesentlichen gleicher Größe hergestellt werden, so lassen sich
gefrorene Pellets mit Größen, die durch Betriebsschwankungen
deutlich von der Sollgröße abweichen, ohne weiteres durch Sieben
entfernen.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachstehend
anhand eines Vergleiches mit der herkömmlichen Herstellung von
gefriergetrocknetem Kaffee-Extrakt in Granulatform verglichen,
wobei jeweils drei verschiedene Kaffeesorten verwendet wurden,
die sich hinsichtlich ihrer Qualität voneinander unterschieden.
Die Kaffeesorte A wies die niedrigste und die Kaffeesorte C die
höchste Aroma-Qualität auf.
Die Tabellen zeigen, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine wesentliche Einsparung von Zeit und Energie bei gleichzei
tig verbessertem Aussehen des Produktes möglich ist.
Claims (6)
1. Verfahren zum Gefriertrocknen von Kaffee-Extrakt mit einem
Trockenstoffgehalt von 35 bis 45 Gew./Vol%, der bis zu einem
Schaumgewicht von 450 bis 750 g/l aufgeschäumt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) den aufgeschäumten Kaffee-Extrakt zur Bildung von Pellets auf ein gekühltes Band tropft und die Pellets auf dem Band auf Temperaturen unterhalb -30°C einfriert, und
- b) die eingefrorenen Pellets bei Drücken im Bereich von 0,8 bis 1,5 mbar gefriertrocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaumtemperatur in Stufe a) am Ende des Aufschäum-Vorganges
-2,5 bis -4°C beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man in Stufe a) den aufgeschäumten Kaffee-Extrakt
jeweils in einer solchen Menge auf das gekühlte Band auf
tropft, daß Pellets mit einem Durchmesser von 4 bis 7 mm und
mit einer Höhe von etwa 2,5 bis 3,5 mm entstehen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß man die Pellets in Stufe a) 2 bis 3 Minuten lang
auf Temperaturen zwischen -30 und -40°C einfriert.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß man die Pellets in Stufe b) bis zu einer Dichte von
150 bis 300 g/l gefriertrocknet.
6. Gefriergetrockneter Kaffee-Extrakt in Pellet-Form, erhält
lich nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 5.
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