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Die
Erfindung betrifft eine Rechenanlage mit einem schräg in einer
Rinne anzuordnenden Rechen und einem Räumer, welcher zum Fördern des
Rechengutes zu einer Abwurfkante einen oberhalb des Rechens um eine
Achse pendelnd aufgehangenen und mittels eines Motors in eine entlang
des Rechens hin- und
hergehende Bewegung versetzbaren Räumerarm hat, der an seinem
dem Rechen zugewandten Ende ein Räumerelement hat.
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Eine
Rechenanlage der vorstehenden Art ist Gegenstand der
AT 378 802 B . Bei der Rechenanlage
nach dieser Schrift ist der Räumerarm
mittels einer Achse an einem Wagen angebracht, der oberhalb des
Rechens derart verfahrbar ist, dass beim Räumhub das Räumerelement über den
Rechen streicht. Da der Rechen zur Abwurfseite hin ansteigt, verschwenkt
sich der Räumerarm
während
des Räumhubes
und des Rückhubes
um seine Achse. Am Ende des Räumhubes
wird der Räumerarm
mittels einer Klinke in seiner angehobenen Stellung gehalten, so
dass sein Räumerelement
während
seines Rückhubs
Abstand vom Rechen hat. Die Führungsbahn
des Wagens muss bei dieser Rechenanlage weit über das abwurfseitige Ende
des Rechens hinausragen. Weiterhin ist die Rechenanlage nach dieser
Schrift aufwändig
und dadurch störanfällig aufgebaut.
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Gemäß der SU
11 94 985 A1 sind bei einer Rechenanlage an einem Band mehrere Räumerelemente
angeordnet. Dieses Band wird von mehreren Umlenkrollen umgelenkt,
von denen eine nahe des unteren Endes und die andere oberhalb der
Abwurfseite des Rechens angeordnet ist. Dadurch verläuft das
Band mit einem Teilbereich parallel zu dem Rechen, so dass die an
ihm angeordneten Räumerelemente
entsprechend geradlinig entlang des Rechens zu fahren vermögen.
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Auch
diese Rechenanlage ist relativ aufwendig gestaltet und erfordert
die Anordnung einer unteren Umlenkrolle in der Rinne mit dem Rechen.
Deshalb müssen
entweder in der Rinne Lagerungen für die Umlenkrolle vorgesehen
werden oder man muss die Achse der Umlenkrolle gedichtet aus der
Rinne herausführen.
Beides bereitet Schwierigkeiten und führt zu Verschleiß und Störungen.
Weiterhin ergibt sich zwischen den Umlenkrollen keine ausreichend hohe
Andrückkraft
der Räumerelemente
gegen den Rechen, weil die Räumerelemente
mit dem sie tragenden Band vom Rechen weg nach oben hin ausweichen
können.
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Die
EP 0 594 167 A1 zeigt
auch schon eine Rechenanlage, bei der eine Siebtrommel schräg in eine
Rinne ragt. Eine untere Stirnseite der Siebtrommel ist nach unten
hin zum Einströmen
von Schmutzwasser offengelassen. Innerhalb der Siebtrommel ist eine
Förderschnecke
angeordnet, welche außerhalb der
Rinne angetrieben wird und das Rechengut aus der Siebtrommel heraus
zu einer Abwurfkante fördert.
Eine solche Rechenanlage ist ebenfalls sehr aufwendig, insbesondere
dann, wenn große
Flüssigkeitsmengen
durch die Rechenanlage strömen
sollen, weil dann Siebtrommeln mit entsprechend großem Querschnitt
und einer im Durchmesser großen Förderschnecke
eingesetzt werden müssen.
Weiterhin ist sie störanfällig, weil
sich relativ leicht Steine oder andere feste Stoffe zwischen der
Siebtrommel und der Förder schnecke
festsetzen und dadurch die Rechengutförderung blockieren können.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Rechenanlage der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass sie trotz großer hydraulischer Durchflussleistung
möglichst
einfach aufgebaut ist und störunanfällig zu
arbeiten vermag.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Förderbewegung
des Rechens durch eine Pendelbewegung des Räumerarmes erzeugt wird, wozu
der Motor derart an dem Räumerarm
angelenkt ist, dass der Räumerarm
vom Motor entlang des Rechens geschwenkt wird, und dass die Achse
des Räumerarmes
quer zu dem Rechen derart verschieblich angeordnet ist, dass sich der
Räumer
beim Räumhub
mit seinem Räumerelement
auf dem Rechen abstützt.
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Bei
einer solchen Rechenanlage brauchen in der den Rechen aufnehmenden
Rinne keine sich bewegenden Teile gelagert oder dichtend aus ihr
herausgeführt
zu werden. Der Räumerarm
kann vielmehr mit seiner Achse weit oberhalb der Rinne in einem
vor Verschmutzung geschützten
und für
die Wartung gut zugänglichen
Bereich angeordnet werden. Hinzu kommt, dass die Rechenanlage sehr kompakt
ausgebildet ist und sich im Wesentlichen nur oberhalb des Rechens
erstreckt. Weiterhin wird mit der erfindungsgemäßen Rechenanlage erreicht, dass
das Räumerelement
mit ausreichend großer Kraft
auf dem Rechen aufliegt, dennoch aber bei im Rechen festgeklemmten
Steinen oder anderen Festkörpern
nach oben hin ausweichen kann, so dass es nicht zu einer Beschädigung des
Räumerelementes oder
anderer Bauteile kommt. Der Antrieb der Rechenanlage ist durch die
Kolben-Zylinder- Einheit
besonders einfach und für
den rauhen Betrieb in einer Kläranlage
ausreichend robust ausgebildet.
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Man
könnte
beim Rückhub
den Räumerarm mittels
eines Hubzylinders anheben, um zu verhindern, dass das Räumerelement
auf dem Rechen scheuert. Ein separater Antrieb für das Abheben des Räumerelementes
wird jedoch unnötig,
wenn gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung neben dem Räumerarm zum Abheben des Räumerelementes
während
des Rückhubs
des Räumerarmes
von dem Rechen eine ortsfeste Führungsbahn
angeordnet ist, auf der beim Rückhub
ein Abstützkörper des Räumerarmes
abgestützt
ist.
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Wichtig
bei einer solchen Führungsbahn
ist, dass der Abstützkörper des
Räumerarmes
sich beim Räumhub
unter der Führungsbahn
und beim Rückhub
auf der Führungsbahn
bewegt. Aufwendige Einrichtungen zum Anheben des Räumerarmes
so weit, dass der Abstützkörper in
eine oberhalb der Führungsbahn
befindliche Position gelangt, können
dadurch eingespart werden, dass die Führungsbahn an ihrer an der
Abwurfseite des Rechens liegenden Seite ein schräg nach unten gerichtetes, in
die Bewegungsbahn des Abstützkörpers beim
Vorwärtshub
ragendes, gegen einen rechenseitigen Anschlag anliegendes Schwenkteil
hat, welches beim
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Vorwärtshub des
Räumerarmes
durch den Abstützkörper aus
seiner Bewegungsbahn schwenkbar ist, beim Rückhub jedoch unveränderlich
in der Bewegungsbahn des Abstützkörpers liegt,
und dass die Führungsbahn
an der gegenüberliegenden
Seite endet, bevor der Räumerarm
seinen maximalen Rückhub
ausgeführt
hat.
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Das
Schwenkteil kann relativ kurz ausgebildet sein, wenn gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung am abwurf seitigen Ende des Rechens eine
stärker
als der Rechen ansteigende, von dem Räumerelement überstrichene
Abwurffläche
vorgesehen ist. Durch eine solche Abwurffläche wird der Räumerarm
am Ende seines Räumhubes
angehoben, so dass sein Abstützkörper in
eine angehobene, oberhalb der Führungsbahn
liegende Position gelangt.
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Die
Achse des Räumerarmes
könnte schwenkbar
an einer Schwinge gelagert sein, die ihrerseits um eine Schwenkachse
zu schwingen vermag. Dadurch ließe sich erreichen, dass die
Achse quer zur Ebene des Rechens beweglich wäre. Eine besonders einfache
Ausführungsform
der Erfindung besteht jedoch darin, dass die Achse des Räumerarmes
in einer als Gerade oder Kurve ausgebildeten Nut, sich von der Ebene
des Rechens weg erstreckenden Kulissenführung gehalten ist. Eine solche Kulissenführung kann
in ihrem Verlauf so gestaltet sein, dass sich für das Räumerelement in allen Positionen
gleiche und optimale Andrückkräfte gegen
den Rechen ergeben.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn oberhalb des Räumerelementes
eine auf einen unteren Bereich des Räumerelementes gerichtete Sprühdüse angeordnet
ist. Hierdurch kann man das Rechengut während des Räumvorganges von anhaftenden
organischen Verunreinigungen säubern,
so dass diese biologisch abbaubaren Stoffe in das zu klärende Wasser
gelangen und ein sauberes, zu keiner Geruchsbelästigung führendes Rechengut anfällt. weiterhin
wird hierdurch die Rechengutmenge minimiert. Hinzu kommt, dass durch
das aus den Sprühdüsen spritzende
Wasser zugleich das Räumerelement
und der Rechen gesäubert
werde.
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Die
Ausrichtung der Kulissenführung
kann unterschiedlichen Erfordernissen angepasst werden, wenn die
Kulissenführung
zum Verändern
der Erstreckungsrichtung der Kulissenführung in einem in Bezug auf
den Rechen verstellbaren Kulissenträger angeordnet ist.
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Der
Rechen kann unterschiedlich geformt sein, da das Räumerelement
durch die Verschiebbarkeit des Räumerarmes
der Kontur des Rechens zu folgen vermag. Eine möglichst große Rechenfläche ergibt sich, wenn der Rechen
sich ausschließlich
in einer Ebene erstreckt.
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Die
Erfindung lässt
verschiedene Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon
schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
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Die
Zeichnung zeigt im Schnitt eine Rinne 1, in der ein Rechen 2 schräg nach oben
ansteigend angeordnet ist. Das zu reinigende Wasser strömt in der Rinne 1 in
der Zeichnung gesehen von links nach rechts durch den Rechen 2.
Dieser hat nicht zu erkennende Stäbe, welche in Strömungsrichtung
verlaufen; es handelt sich bei ihm also um einen Spaltboden. An
seinem in Strömungsrichtung
gesehen hinteren Ende hat der Rechen 2 eine Abwurffläche 3, welche
stärker
ansteigt als der Rechen 2 und die mit einer Abwurfkante 4 endet. Über diese
Abwurfkante 4 fallendes Rechengut wird von einer Förderschnecke 5 auf übliche Weise
weggefördert.
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Oberhalb
des Rechens 2 ist ein Räumer 6 angeordnet,
welcher einen um eine Achse 7 schwenkbaren Räumerarm 8 mit
einem Räumerelement 9 hat.
Am Räumerarm 8 ist
ein als Kolben-Zylinder-Einheit
ausgebildeter Motor 10 angelenkt, welcher andererseits
an einer ortsfesten Lagerstelle 11 befestigt ist und durch
welchen der Räumerarm 8 entlang
des Rechens 2 geschwenkt werden kann.
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Die
Achse 7 wird verschieblich in einer als Nut ausgebildeten
Kulissenführung 12 gehalten,
welche ihrerseits in einem als Platte ausgebildeten Kulissenträger 13 vorgesehen
ist. Der Kulissenträger 13 kann
nach Lösen
zumindest einer Stellschraube 14 begrenzt verschwenkt werden,
so dass die Haupterstreckungsrichtung der Kulissenführung 12 relativ zum
Rechen 2 verändert
werden kann.
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Ein
weiteres, für
die Erfindung wichtiges Bauteil ist eine Führungsbahn 15, welche
zur Abwurfseite des Rechens 2 hin mit einem nach unten gerichteten,
um ein Gelenk 16 verschwenkbares Schwenkteil 17 hat,
welches in der dargestellten Ruheposition von oben her gegen einen
ortsfesten Anschlag 18 anliegt. Auf dieser Führungsbahn 15 vermag
sich beim Rückhub
des Räumerarmes 8 ein
an ihm angebrachter Abstützkörper 19 abzustützen.
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Zum
Reinigen des Rechengutes, des Räumerelementes 9 und
des Rechens 2 ist am Räumerelement 9 eine
Sprühdüse 20 angebracht,
welche entsprechend Wasser nach unten zu spritzen vermag.
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Wenn
der Motor 10 aktiviert wird, dann führt der Räumerarm 8 aus der
in durchgezogenen Linien dargestellten linken Endstellung seinen
Räumhub aus
und verschwenkt sich nach rechts bis in die strichpunktierte und
mit 8b gekennzeichnete Endstellung. Dabei setzt sich das
Räumerelement 9 auf
den Rechen 2 und gleitet während des gesamten Räumhubes
entlang der Oberseite des Rechens 2. Strichpunktiert sind in
der Zeichnung mehrere Stellungen des Räumerarmes 8 während des
Rückhubes
dargestellt.
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Da
der Rechen 2 im mittleren Bereich geringeren Abstand von
dem unteren Ende der Kulissenführung 12 hat
als zum Anfang oder Ende hin, verschiebt sich während des Räumhubes die Achse 7 in der
Kulissenführung 12 zunächst nach
oben und dann wieder nach unten. Das Gewicht des Räumerarmes 8 sorgt
für eine
aussreichend hohe Andrückkraft
des Räumerelementes 9 auf
dem Rechen 2.
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Das
Schwenkteil 17 ist so ausgerichtet, dass der Räumerarm
während
seines Räumhubes
mit seinem Abstützkörper 19 gegen
dieses Schwenkteil 17 gelangt und es nach oben aus der
Bewegungsbahn des Abstützkörpers 19 verschwenkt.
Nach dem Passieren des Abstützkörpers 19 fällt das
Schwenkteil 17 wieder zurück in die dargestellte Position.
Wenn anschließend
der Räumerarm 8 seinen
Rückhub
ausführt,
sich also von rechts nach links bewegt, dann gelangt der Abstützkörper 19 gegen
die Oberseite des Schwenkteils 17. Dadurch wird der Räumerarm 8 angehoben,
so dass er mit Abstand des Räumerelementes 9 vom
Rechen 2 diesen Rückhub
auszuführen
vermag. Der Abstützkörper 19 bewegt
sich dabei entlang der Oberseite der Führungsbahn 15. Diese endet
kurz bevor der Räumerarm 8 seine
linke Endstellung erreicht. Dadurch kann der Räumerarm 8 in seiner
linken Endstellung sich wieder so weit nach unten bewegen, dass
die Achse 7 ihre unterste Position in der Kulissenführung 12 einnimmt.
Der Abstützkörper 19 bewegt
sich somit beim Räumhub
immer unterhalb und beim Rückhub
oberhalb der Führungsbahn 15.
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- 1
- Rinne
- 2
- Rechen
- 3
- Abwurffläche
- 4
- Abwurfkante
- 5
- Förderschnecke
- 6
- Räumer
- 7
- Achse
- 8
- Räumerarm
- 9
- Räumerelement
- 10
- Motor
- 11
- Lagerstelle
- 12
- Kulissenführung
- 13
- Kulissenträger
- 14
- Stellschraube
- 15
- Führungsbahn
- 16
- Gelenk
- 17
- Schwenkteil
- 18
- Anschlag
- 19
- Abstützkörper
- 20
- Sprühdüse