DE19506294A1 - Versteifungsmittel - Google Patents
VersteifungsmittelInfo
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-
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Description
Die Erfindung betrifft ein Versteifungsmittel für die Schnittkanten von
Textilbahnen, insbesondere aufgeschnittene Schlauch-Maschenware, gegen
ein Einrollen bestehend aus einem auf einen Streifen längs der Schnitt
kante aufgebrachten härtenden Produkt. Derartige "Kantenleimungen"
werden insbesondere beim Behandeln von Maschenwarenbahnen in der
Breitstrecke oder in Spannrahmen vorgesehen.
Maschenware wird im allgemeinen als Schlauch her gestellt, der Schlauch
wird bei Weiterverarbeitung als Breitware aufgeschnitten, so daß eine in
eine Ebene ausbreitbare Bahn vorliegt. Bekannterweise neigen die
Schnittkanten einer solchen Textilbahnen dazu - im Sinne eines Schma
lerwerdens der Bahn - einzurollen. Der Einrolltendenz muß in vielen Be
arbeitungsgängen mit erheblichem Aufwand entgegengewirkt werden. Aus
diesem Grunde werden relativ schmale Streifen längs der Schnittkante
mit wasserhaltigen Leimen, insbesondere thermoplastischen Klebemitteln,
wie Polyvinylacetat, bestrichen. Der Leim wird bei einer trockenen Wa
renbahn in einem speziellen Kantentrockner mit Energieaufwand gehär
tet, bei nasser Warenbahn haben die beleimten Kanten streifen im allge
meinen eine andere Feuchtigkeit als der Hauptteil der Bahn, so daß die
Kanten ebenfalls eine zusätzliche Trocknung erfordern. Wenn eine sol
chen Kantenleimvorrichtung mit nachgeschaltetem Kantentrockner bei ei
ner Breitstrecke oder einem Spannrahmen, bei trockener oder nasser
Bahn, eingesetzt wird, können sich bei Drei-Schicht-Betrieb Heizkosten
Für die Kantentrocknung von ca. 30 000 DM pro Jahr ergeben.
Es gibt durch UV-Licht härtbare Kunststoffe verschiedener Art, die be
reits als Klebstoffe, Metall-Fußboden- und Holzbeschichtungen, zahnmedi
zinische Anwendungen usw. eingesetzt werden (vgl. US-Buch: Radiation
Curing primer T: Inks, Coatings and Adhesive, 3. Auflage, RadTech In
ternational North America Northbrook, Illinois 60062, USA, (ISBN 1-
B78664-09-3), insbesondere Seiten 14 bis 24. Durch UV-Licht härtbarer
Farbstoff ist aus EP 0 532 467 A1 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Versteifungsmittel für die
Schnittkanten von Textilbahnen vorzuschlagen bzw. zu schaffen, das un
abhängig davon, ob die Bahn beim Auftragen des Versteifungsmittels
trocken oder feucht ist, eingesetzt werden kann und daß ohne nennens
werten Aufwand, insbesondere an Energiekosten, aushärtbar ist. Die er
findungsgemäße Lösung besteht darin, daß als härtendes Produkt ein
durch UV-Licht härtbarer, wasserfreier Kunststoff vorgesehen ist.
Im Rahmen der Erfindung bedeutet hierbei "wasserfrei", daß der mit dem
wasserfreien Kunststoff versehene Stoffbahnbereich einer an deren
Trocknung, insbesondere einer zusätzlichen Trocknung, als die übrigen
Stoffbahnteile nicht bedarf. Da erfindungsgemäß ein solcher wasserfreier
Kunststoff verwendet wird, der durch UV- Licht, das heißt praktisch
ohne Zufuhr von Wärme, härtbar ist, erfolgt das Verfestigen der erfin
dungsgemäßen Kantenversteifung auch unabhängig davon, ob die jeweili
ge Warenbahn beim Aufbringen des Kunststoffs trocken oder feucht
bzw. naß ist, sowie unabhängig davon, wie die Warenbahn weiter zu be
handeln ist. Wegen der "Wasserfreiheit" entfallen gesonderte Trock
nungsmittel für die mit dem UV-härtbaren Kunststoff versehenen Stoff
bahnteile.
Da das Erhärten bzw. Vernetzen des Kunststoffs durch Bestrahlen mit
ultraviolettem Licht erfolgt und das normale Tageslicht einen gewissen
UV-Anteil enthält, kann schon genügen, den UV-härtbaren Kunststoff
ohne Weiterbehandlung auf die Warenbahn aufzubringen, das Erhärten
erfolgt dann von selbst. Wenn der Härteprozeß beschleunigt werden soll,
kann eine UV-Lampe einfachster Art auf die Kante gerichtet werden. Der
Energieverbrauch einer solchen Lampe ist, jedenfalls gegenüber her
kömmlichen Trocknungseinrichtungen, vernachlässigbar gering.
Der erfindungsgemäß verwendete UV-härtbare Kunststoff läßt sich in
schmalen Streifen, Punkten oder sonstigen Mustern auf den Randbereich
längs der Kante der jeweiligen Warenbahn aufbringen. Die Muster kön
nen aus Kreisen, Schrägstrichen, Mäandern oder dergleichen Formen be
stehen. Die Formen werden in einer bevorzugt, ersten Alternative
zweckmäßig so ausgewählt, daß bei möglichst geringer Menge an aufge
brachtem Kunststoff eine möglichst gute Versteifung zu erzielen ist. In
einer zweiten Alternative kann es vorteilhaft sein, ein solches Muster zu
wählen, das aus je zwei sich längs der Kante erstreckenden Streifen-Be
reichen, gegebenenfalls mit eigenem Muster vorstehender Art, besteht,
so daß bei einem erforderlichen Abschneiden der Kante das Schneide
messer zwischen den beiden Streifen geführt werden kann. Dadurch
wird gegebenenfalls der Verschleiß des Schneidmessers vermindert.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels wer
den Einzelheiten der Erfindung dargestellt.
In der Zeichnung wird die Draufsicht auf eine textile Warenbahn 1 dar
gestellt, die beispielsweise (nach Aufschneiden eines aus Maschenware
bestehenden Schlauchs) in einer Breitstrecke oder in einem Spannrahmen
durch Erfassen der Kanten 2 aufgespannt ist. Die Schnittkanten bzw.
Längskanten 2 der Warenbahn 1 neigen, speziell wenn es sich um Ma
schenware handelt, dazu, sich in Richtung auf die Mittellinie 3 der Wa
renbahn 1 aufzurollen.
Erfindungsgemäß wird ein Randstreifen 4 der Warenbahn 1, angrenzend
an die Schnittkanten 2 mit dem durch UV-Licht härtbaren, wasserfreien
Kunststoff mit durchgehenden oder unterbrochenen Streifen beliebigen
Musters versehen. Der Kunststoff kann an einer Stelle A aufgebracht
und in einem Härtebereich B mit Abstand von der Stelle A und in
Transportrichtung 5 hinter der Stelle A, z. B. mit Hilfe einer UV-Lampe,
gehärtet werden. Der Abstand A B wird so gewählt, daß die Mittel zum
Aufbringen des Kunststoffs möglichst wenig dem UV-Licht ausgesetzt
werden.
Der Randstreifen 4 kann einheitlich sein und aus Querstrichen 6, Kreisen
7, Mäandern 8 oder dergleichen bestehen. Der Randstreifen kann aber
auch zweiteilig sein und mit Hilfe von Halbkreisen 9, Punkten 10 usw.
gegen ein einrollen stabilisiert werden. In der zweiteiligen Alternative
mit den Halbkreisen 9 oder Punkten 10 kann zwischen den beiden Teilen
der Versteifung eine Schnittlinie 11 freigelassen werden, längs derer
der äußere Längsrand 12 der Warenbahn 1 mit Hilfe eines Schneidmes
sers 13 abzutrennen ist. Selbstverständlich kann das Schneidmesser 13
auch durch die die Schnittlinie 11 überdecken den Teile des Musters 6
bis 8 gehen. Der gehärtete Kunststoff kann jedoch die Standzeit des
Schneidmessers 13 vermindern, so daß es, jedenfalls in dieser Hinsicht,
günstiger ist, eine mehr oder weniger von dem härtenden Kunststoff
freie Schnittlinie 11 für das Schneidmesser 13 bereitzuhalten.
Bezugszeichenliste
1 Warenbahn
2 Schnittkante
3 Mittellinie
4 Randstreifen
5 Transportrichtung
6 Querstreifen
7 Kreise
8 Mäander
9 Halbkreis
10 Punkte
11 Schnittlinie
12 äußerer Längsrand
13 Schneidmesser
A Aufbringstelle
B Härtebereich
2 Schnittkante
3 Mittellinie
4 Randstreifen
5 Transportrichtung
6 Querstreifen
7 Kreise
8 Mäander
9 Halbkreis
10 Punkte
11 Schnittlinie
12 äußerer Längsrand
13 Schneidmesser
A Aufbringstelle
B Härtebereich
Claims (3)
1. Versteifungsmittel für die Schnittkanten (2, 4) von Textilbahnen
(1), speziell aufgeschnittene Schlauch-Maschenware, gegen ein Einrol
len bestehend aus einem auf einem Streifen (4) längs der Schnittkante
(2) aufgebrachten härtenden Produkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß als härtendes Produkt ein durch UV-Licht härtbarer, wasserfreier
Kunststoff vorgesehen ist.
2. Versteifungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der UV-härtbare Kunststoff mit einem Muster, insbesondere mit
Querstreifen, Kreisen, Mäandern oder dergleichen aufgebracht ist.
3. Versteifungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der UV-härtbare Kunststoff mit einem zweiteiligen Muster, z. B.
bestehend aus Halbkreisen (9), Punkten (10), geteilten Mäandern usw.
beiderseits einer längs der Schnittkante (2) freibleibenden Schnittlinie
(11) für ein Schneidmesser (13) aufgebracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995106294 DE19506294A1 (de) | 1995-02-23 | 1995-02-23 | Versteifungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995106294 DE19506294A1 (de) | 1995-02-23 | 1995-02-23 | Versteifungsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19506294A1 true DE19506294A1 (de) | 1996-08-29 |
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ID=7754830
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995106294 Withdrawn DE19506294A1 (de) | 1995-02-23 | 1995-02-23 | Versteifungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19506294A1 (de) |
Cited By (3)
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-
1995
- 1995-02-23 DE DE1995106294 patent/DE19506294A1/de not_active Withdrawn
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