DE19504427A1 - Stereomikroskop - Google Patents
StereomikroskopInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Stereomikroskop mit
mindestens drei Beobachtungs- und/oder Dokumentations-
Strahlengängen inklusive eines geeigneten Strahlteiler
elementes, das eine variable Orientierung der Beobachtungs
und/oder Dokumentations-Strahlengänge in einem definierten
Winkelbereich ermöglicht.
Bei der Verwendung von Stereomikroskopen in der Mikro
chirurgie wird neben einer Beobachtungsmöglichkeit für
einen Hauptbeobachter oft auch eine weitere Beobachtungs
möglichkeit für einen zweiten Chirurgen oder Assistenz
personal benötigt. Hierfür existieren eine Reihe von
Lösungsansätzen.
So ist aus der DE 12 17 099 und der DE 36 02 095 bekannt,
die Orientierung des Primär-Beobachtungsstrahlenganges des
Hauptbeobachters relativ zum Sekundär-Beobachtungs
strahlengang eines Mitbeobachters zu variieren.
Die in diesen Vorrichtungen verwendeten, drehbaren Strahl
teiler-Elemente, mit denen eine Aufteilung des vom Objekt
kommenden Lichtes in Richtung Haupt- und Mitbeobachter-
Beobachtungs-Strahlengang erfolgt, weisen jedoch gewisse
Nachteile auf. So bauen die dort vorgeschlagenen Strahl
teilerelemente relativ voluminös. Dies hat zum einen zur
Folge, daß relativ lange Glaswege für die durchtretenden
Teilstrahlengänge resultieren. Mit der hänge der Glaswege
erhöht sich jedoch auch der erforderliche Aufwand für
optische Korrekturmaßnahmen im jeweiligen Strahlteiler
element. Zudem sind eine größere Anzahl unerwünschter
Reflexionen in diesem Bauteil die Folge. Desweiteren ergibt
sich bei einem voluminös bauenden derartigen Strahlteiler
element auch ein entsprechend voluminöser Aufbau des
gesamten Operationsmikroskopes, d. h. eine unerwünschte
Vergrößerung des Arbeitsabstandes zwischen dem Binokular
tubus und dem Sehfeld. Die Folge sind ungünstige ergono
mische Arbeitsbedingungen für den operierenden Chirurgen.
Beim verwendeten Strahlteilerelement aus der DE 36 02 095
ergibt sich beim Variieren der Beobachtungsrichtungen von
Haupt- und Mitbeobachter zudem die unerwünschte Folge, daß
beim Überlappen der Teilstrahlengänge von Haupt- und Mit
beobachter eine Verminderung der wahrgenommenen
Objekthelligkeit für den Hauptbeobachter erfolgt. Die
optische Beobachtungsqualität variiert somit hinsichtlich
der wahrgenommenen Objekthelligkeit für den Hauptbeobachter
und beeinträchtigt dessen Wahrnehmung des betrachteten
Sehfeldes in unerwünschter Art und Weise.
Desweiteren existieren auch Lösungen, bei denen eine
derartige variable Einstellung des Winkels zwischen Haupt-
und Mitbeobachter nicht vorgesehen ist, sondern vielmehr
eine feste bzw. gleichbleibende Orientierung von Primär-
und Sekundär-Beobachtungsstrahlengängen in 180°- oder 90°-
Orientierung zueinander erfolgt. Insbesondere derartige,
fest zueinander orientierte Beobachtungsrichtungen von
Haupt- und Mitbeobachter werden den Anforderungen in der
modernen Mikrochirurgie jedoch nicht mehr gerecht.
Gewünscht wird vielmehr eine variable Möglichkeit zur
wahlweisen Orientierung der Beobachtungsrichtungen von
Haupt- und Mitbeobachter.
Die gleiche Problematik ergibt sich im übrigen auch, wenn
ein herkömmliches Stereomikroskop keine üblichen Binokular
tuben zur unmittelbaren Betrachtung eines Objektes auf
weist, sondern als Video-Stereomikroskop ausgelegt wird. In
diesem Fall sind an Stelle der üblichen Binokulartuben
elektrooptische Bildaufnehmer wie z. B. CCD-Arrays in den
entsprechenden Dokumentations-Strahlengängen im Stereo
mikroskop vorgesehen. Analoges gilt auch für eine gemischte
Auslegung, d. h. ein Operationsmikroskop mit einer Möglich
keit zur unmittelbaren Betrachtung inclusive Dokumentations-
Strahlengängen mit derartigen elektrooptischen Bildauf
nehmern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Stereo
mikroskop zu schaffen, das eine variable Orientierung der
Beobachtungsrichtungen eines Haupt- sowie mindestens eines
Mitbeobachters in einem definierten Winkelbereich
ermöglicht und die erwähnten Nachteile des Standes der
Technik vermeidet. Das hierzu verwendete Strahlteiler
element im Stereomikroskop sollte dabei eine ausreichende
Lichtökonomie für Haupt- und Mitbeobachter bieten. Ferner
soll das Stereomikroskop sowohl in herkömmlicher Art und
Weise die unmittelbare Betrachtung über Binokulartuben
ermöglichen als auch als Video-Stereomikroskop ausgelegt
werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Stereomikroskop mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Stereo
mikroskopes finden sich in den Unteransprüchen.
Gegenstand des Anspruches 14 ist ein geeignetes Strahl
teilerelement für ein derartiges Stereomikroskop.
Erfindungsgemäß wird im Stereomikroskop nunmehr ein Strahl
teiler-Element eingesetzt, das den gleichen Anteil des vom
zu beobachtenden Objekt kommenden Lichtes in Richtung des
Primär- als auch des Sekundär-Beobachtungsstrahlenganges
hin transmittiert und reflektiert. Hierbei ist sowohl die
Transmission wie auch die Reflexion im Strahlteilerelement
bzw. den entsprechenden Flächen des Strahlteilerelementes
spektral als auch intensitätsmäßig für alle Strahlengänge
identisch zu wählen, d. h. alle als Strahlteilerflächen
wirkenden Flächen sind hinsichtlich dieser Eigenschaften
möglichst identisch.
Ferner ist das Strahlteilerelement um eine Achse drehbar,
die mit einer der optischen Achsen der stereoskopischen
Teilstrahlengänge der Primär- und Sekundär-Beobachtungs-
Strahlengänge zusammenfällt.
Im Vergleich zum bekannten Stand der Technik resultiert
nunmehr aufgrund der erfindungsgemäßen Dimensionierung des
Strahlteiler-Elementes sowohl ein kleineres Bauvolumen als
auch eine verbesserte Beobachtungs- bzw. Abbildungsqualität
für das Stereomikroskop.
Das kleinere Bauvolumen des Strahlteilerelementes wiederum
hat aufgrund der kürzeren Glaswege einen wesentlich
geringeren optischen Korrekturaufwand zur Folge. Ferner
entfallen Probleme mit Mehrfachreflexionen, wie etwa auf
tretende Doppelbilder oder dgl. Des weiteren kann das
gesamte erfindungsgemäße Stereomikroskop damit kleiner
bauend ausgelegt werden, was wiederum günstig für die
Arbeits-Ergonomie bei der Verwendung als Operations
mikroskop ist.
Schließlich treten im erfindungsgemäßen Stereomikroskop
beim Variieren der Beobachtungsrichtungen und damit dem
Drehen des Strahlteilerelementes keinerlei Schwankungen
hinsichtlich der wahrgenommenen Objekthelligkeit mehr auf,
es resultiert vielmehr auch in Zwischenstellungen mit
teilweise überlagerten Beobachtungs-Strahlengängen eine
gleichbleibend wahrgenommene Objekthelligkeit in allen
Beobachtungs-Strahlengängen oder Dokumentations-Strahlen
gängen.
Ferner ermöglicht das erfindungsgemäße Stereomikroskop
nunmehr eine variable Relativorientierung eines Haupt- und
eines Mitbeobachter-Strahlenganges in einem definierten
Winkelbereich zueinander.
Das erfindungsgemäße Stereomikroskop kann desweiteren als
übliches Stereomikroskop mit Binokulartuben zur unmittel
baren Beobachtung des Sehfeldes durch die Beobachter
verwendet werden. Alternativ kann es jedoch auch als reines
Video-Stereomikroskop ausgelegt werden, bei dem in den
Dokumentations-Strahlengängen geeignete elektrooptische
Bildaufnehmer angeordnet werden.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten des erfindungsgemäßen
Stereomikroskopes ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beiliegenden Zeichnungen.
Dabei zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Stereomikroskopes in einer schematisierten
Darstellung;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des verwendeten
Strahlteiler-Elementes aus dem Ausführungs
beispiel nach Fig. 1;
Fig. 3a-3c jeweils die Draufsicht auf das Strahlteiler-
Element aus Fig. 2 in unterschiedlichen
Winkelstellungen inklusive der jeweils
genutzten Beobachtungs- und/oder Dokumen
tationspupillen im Primär- und Sekundär-
Beobachtungsstrahlengang.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Stereomikroskopes schematisiert
dargestellt.
Das vom betrachteten Objekt (1) kommende Licht gelangt über
ein von beiden stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengängen
gemeinsam genutztes Hauptobjektiv (2) auf eine Vergröße
rungswechsel-Einrichtung (3), die in der Darstellung der
Fig. 1 lediglich schematisiert angedeutet ist. Als
Vergrößerungswechsel-Einrichtung ist z. B. ein bekanntes
Pankrat-System einsetzbar.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine von allen
Beobachtungs-Strahlengängen gemeinsam genutzte, einzige
Vergrößerungswechsel-Einrichtung vorgesehen, die dann auch
einen dementsprechenden Optikdurchmesser erfordert, um
sämtliche Beobachtungs-Strahlengänge zu umfassen.
Alternativ zu der dargestellten Anordnung aus Fig. 1 ist es
auch möglich, die jeweilige Vergrößerungswechsel-
Einrichtung (3) erst nach dem Strahlteilerelement (4) in
den Beobachtungs-Strahlengängen von Haupt- und Mit
beobachter anzuordnen. Hierfür können dann bekannte Stereo-
Pankraten mit je zwei Teilstrahlengängen in jedem der
Beobachtungs-Strahlengänge eingesetzt werden.
Im parallelen Strahlengang hinter der Vergrößerungswechsel-
Einrichtung (3) folgt im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 das Strahlteiler-Element (4), von dem in dieser
Darstellung zwei teilreflektierende und teildurchlässige
Flächen (4.1, 4.2) sichtbar sind. Diese Flächen (4.1, 4.2)
sind im dargestellten Ausführungsbeispiel dergestalt teil
durchlässig bzw. teilreflektierend ausgelegt, daß die
Hälfte des darauf gelangenden Lichtes in Richtung Primär-
Beobachtungsstrahlengang (I) transmittiert wird, während
die andere Hälfte in Richtung des Sekundär-Beobachtungs
strahlenganges (II) reflektiert wird. Damit sind identische
Beobachtungsverhältnisse in Primär- und Sekundär-Strahlen
gang realisiert. Beide Flächen sind hinsichtlich ihrer
Reflexions- und Transmissionscharakteristik soweit wie
möglich identisch auszulegen.
Zum konkreten Aufbau und der Funktionsweise des
eingesetzten Strahlteiler-Elementes (4) sowie möglichen
alternativen Ausführungsformen sei auf die folgende
Beschreibung der Fig. 2 und 3 hingewiesen.
Erkennbar ist in der Darstellung der Fig. 1 desweiteren ein
am-Strahlteiler-Element (4) angeordnetes absorbierendes
Element (4.3), das unerwünschte Mehrfach-Reflexe im
optischen System des erfindungsgemäßen Stereomikroskopes
unterdrückt, insbesondere im Strahlteilerelement (4). Als
geeignetes absorbierendes Element (4.3) kann etwa ein
Neutralglasfilter hoher Absorption gewählt werden, das
Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich absorbiert und z. B.
am Strahlteilerelement (4) angekittet wird. Derartige
Filter sind z. B. bei der Firma Schott erhältlich.
Bei der Wahl eines geeigneten absorbierenden Elementes ist
ferner darauf zu achten, daß die Brechungsindizes der
aneinandergrenzenden Materialien des Strahlteilerelementes
(4) und des absorbierenden Elementes möglichst identisch
sind, um eventuell resultierende Reflexionen zu unter
drücken, die ansonsten an der Grenzschicht entstehen
würden.
In den beiden stereoskopischen Teilstrahlengängen des
Primär-Beobachtungsstrahlenganges (I) folgen nachgeordnet
optische Elemente (5a, 5b), die ein Zwischenbild des
betrachteten Objektes (1) in einer Ebene liefern, wo im
dargestellten Ausführungsbeispiel elektrooptische Bildauf
nehmer (6a, 6b) angeordnet sind. Als geeignete elektro
optische Bildaufnehmer (6a, 6b) kommen etwa bekannte CCD-
Arrays in Frage.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Stereomikroskopes ist demnach als Video-
Stereomikroskop ausgelegt. Alternativ ist es jedoch auch
möglich, dem Strahlteiler-Element (4) die bekannte
Beobachtungsoptik eines Binokulartubus mit Okular- und
Tubuslinsen in den Primär- und Sekundär-Beobachtungs
strahlengängen (I, II) nachzuordnen, die einem Beobachter
die unmittelbare Beobachtung des Objektes (1) ermöglichen.
Ein derartiger Binokulartubus ist beispielsweise aus der
DE 26 54 778 der Anmelderin bekannt.
Ferner ist auch eine Kombination dergestalt realisierbar,
daß etwa im Primär-Beobachtungsstrahlengang eine bekannte
Beobachtungsoptik zur unmittelbaren Betrachtung des
Objektes vorgesehen ist, während im Sekundär-Beobachtungs
strahlengang elektrooptische Bildaufnehmer angeordnet
werden und umgekehrt.
Im linken stereoskopischen Teilstrahlengang des Sekundär-
Beobachtungs-Strahlenganges (II), der in dieser Darstellung
sichtbar ist, ist ebenfalls ein optisches Element (7a)
vorgesehen, über das der reflektierte Anteil des vom Objekt
(1) kommenden Lichtes in Richtung eines elektrooptischen
Bildaufnehmers (9a) umgelenkt wird. Desweiteren ist ein
Umlenkelement (8) in Form eines Umlenkspiegels in diesem
stereoskopischen Teilstrahlengang des Sekundär-
Beobachtungs-Strahlenganges (II) vorgesehen. Ggf. kann als
Umlenkelement (8) auch ein Prisma Verwendung finden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Stereomikroskopes ist nunmehr die Orientierung des Primär-
Beobachtungs-Strahlenganges (I) fest, während die Orien
tierung des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges in einem
Winkelbereich zwischen 90° und 180° relativ zur Orien
tierung des Primär-Beobachtungs-Strahlenganges (I) variiert
werden kann. Somit ist eine Drehbarkeit um insgesamt 90°
für den Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang relativ zum
Primär-Beobachtungs-Strahlengang (I) möglich.
Hierzu ist das Strahlteilerelement (4) um eine Drehachse
drehbar im Stereomikroskop angeordnet. Diese Drehachse ist
dabei durch eine gemeinsam genutzte Beobachtungspupille des
Primär- und des Sekundärstrahlenganges im Strahlteiler
element bzw. deren optischer Achse definiert.
Die im Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang (II) angeordneten
optischen Elemente (7a, 8, 9) sind mit dem drehbaren
Strahlteilerelement (4) fest verbunden und damit auch
drehbar relativ zum Hauptobjektiv (2) und zur Vergröße
rungswechsel-Einrichtung (3) angeordnet. Die optischen
Elemente (5a, 5b; 6a, 6b) im Primär-Beobachtungs-Strahlen
gang (I) sind hingegen ortsfest zum Hauptobjektiv (2) und
der Vergrößerungswechsel-Einrichtung (3) orientiert.
Alternativ zur festen Anordnung des Primär-Beobachtungs-
Strahlenganges (I) und der hierzu variablen Anordnung des
Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges (II) wie im
dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist es
jederzeit möglich, etwa auch den Sekundär-Beobachtungs-
Strahlengang (II) fest zum Gehäuse des Stereomikroskopes
anzuordnen, während relativ hierzu der Primär-Beobachtungs-
Strahlengang schenkbar in einem definierten Winkelintervall
angeordnet ist. Auch bei einer derartigen Alternativ-
Anordnung wird eine von allen stereoskopischen Teil
strahlengängen gemeinsam genutzte Vergrößerungswechsel-
Einrichtung, angeordnet wie in Fig. 1, benutzt.
Anhand der Fig. 2 wird im folgenden das in diesem Aus
führungsbeispiel verwendete Strahlteiler-Element (4) und
dessen Funktionsweise beschrieben.
Das in Fig. 2 perspektivisch dargestellte Strahlteiler-
Element (4) besteht aus drei separaten Prismen (4a, 4b,
4c), wobei zwischen zwei Prismen (4a, 4b) mit würfelförmi
gem Querschnitt, die mit einer Kante aneinanderstoßen, ein
drittes Prisma (4c) formschlüssig eingefügt, vorzugsweise
aufgekittet, ist. Die Flächen (4.1, 4.2), an denen die drei
Prismen (4a, 4b, 4c) zusammenstoßen, dienen als Teiler
flächen (4.1, 4.2), an denen das auftreffende Licht jeweils
im Verhältnis 50 : 50 transmittiert bzw. reflektiert wird.
Wesentlich ist hierbei, daß beide Teilerflächen (4.1, 4.2)
von den Transmissions- und Reflexionseigenschaften
möglichst identisch sind.
Alternativ ist es bei gewünschten unterschiedlichen
Intensitätsverhältnissen im Primär- und Sekundär-
Beobachtungs-Strahlengang möglich, auch andere Intensitäts-
Aufteilungsverhältnisse zu wählen, wie etwa 70 : 30 etc.
Wichtig ist dabei lediglich wieder, für beide Teilerflächen
(4.1, 4.2), ein möglichst weitgehend identisches Teilungs
verhältnis zwischen reflektierter und transmittierter
Intensität zu wählen.
Es ist nunmehr etwa möglich, eine Reihe verschiedener
Strahlteilerelemente vorzusehen, die unterschiedliche
Teilungsverhältnisse aufweisen und je nach Bedarf im
erfindungsgemäßen Stereomikroskop eingesetzt werden. Z.B.
könnte realisiert werden, im Primär-Beobachtungs-Strahlen
gang eine größere transmittierte Intensität vorzusehen als
etwa im Sekundär-Beobachtungs-Strahlengang usw.
Ebenfalls deutlich erkennbar ist in der perspektivischen
Darstellung von Fig. 2 das am Strahlteilerelement (4)
angeordnete absorbierende Element (4.3), das zur oben
bereits beschriebenen Unterdrückung unerwünschter
Reflexionen dient. Das absorbierende Element (4.3) ist
dabei an der Fläche desjenigen Prismas (4a) angeordnet, wo
keine Umlenkung des Lichtes in Richtung des Sekundär-
Beobachtungs-Strahlenganges vorgesehen ist. In die Richtung
des Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges wird damit immer
nur der Anteil reflektiert, der auf die andere Teilerfläche
(4.2) gelangt.
Daneben ist es möglich, das verwendete Strahlteilelement
(4) an dessen Unterseite mittels eines - in Fig. 2 nicht
dargestellten - Deckglases abzudichten, um zu verhindern,
daß etwa die Kante im Verlauf der Zeit äußeren Einflüssen
ausgesetzt wird. Zu diesem Zweck ist es ebenfalls möglich,
die Teilerflächen (4.1, 4.2) so zu gestalten, daß diese
nicht bis ganz an die obere Kante des Strahlteilerelementes
(4) reichen, sondern vielmehr bereits im Inneren des
Strahlteilerelementes (4) enden und so gegen äußere
Einflüsse wie Luftfeuchtigkeit etc. weitgehend isoliert
sind.
Die Funktionsweise des eingesetzten Strahlteiler-Elementes
(4) wird im folgenden anhand der Fig. 3a-3c erläutert.
Das Strahlteiler-Element (4) weist hierbei drei
Beobachtungs- und/oder Dokumentationspupillen (10, 11, 12)
für die die stereoskopischen Teilstrahlengänge des Primär-
und Sekundär-Beobachtungs-Strahlenganges auf, wobei eine
dieser Pupillen (13) stets sowohl vom Primär- als auch
gleichzeitig vom Sekundär-Beobachtungsstrahlengang genutzt
wird.
Das Strahlteiler-Element (4) ist wie bereits oben erwähnt
drehbar um die optische Achse (13) der gemeinsam genutzten
Pupille (13) im Stereomikroskop angeordnet.
In den Fig. 3a-3c wird über die schraffiert gekenn
zeichneten Pupillen jeweils die fest orientiert
Beobachtungsrichtung des Haupt- oder Primär-Beobachters
markiert. Diese ist im dargestellten Ausführungsbeispiel so
ausgerichtet, daß die Verbindungslinie der beiden Pupillen
(10, 11) in Richtung der Querachse des Blattes verläuft.
Die beiden Mitbeobachter-Pupillen (11, 12) können zu dieser
festen Orientierung nunmehr um 90° verdreht werden. Eine
entsprechende Drehung des Strahlteiler-Elementes (4) um die
Achse (13) um jeweils 45° inklusive der dann resultierenden
Orientierungen der Primär- und Sekundär-Beobachtungs
strahlengänge bzw. -Pupillen ist in den Fig. 3b und 3c
dargestellt. Deutlich erkennbar ist hierbei, wie die
Orientierung des Beobachtungsrichtung des Mitbeobachters
um insgesamt 90° veränderbar ist, während die Beobachtungs
richtung des Hauptbeobachters unverändert bleibt.
Um bei dieser Drehung des Strahlteilerelementes (4) eine
hinreichende optische Qualität in den beiden Beobachtungs-
Strahlengängen zu gewährleisten, muß das verwendete Strahl
teilerelement (4) bestimmten optischen Anforderungen
genügen.
So müssen zum einen die wirkenden Strahlteilerflächen (4.1,
4.2) hinsichtlich ihrer Reflexions- und Transmissions
eigenschaften so ausgelegt werden, daß sowohl spektral als
auch intensitätsmäßig hinreichend identische Bedingungen in
Reflexion und Transmission für beide Strahlteilerflächen
(4.1, 4.2) vorliegen.
Desweiteren ist zu gewährleisten, daß die Kante (15) an der
Stelle, wo die drei Halbwürfel-Prismen (4a, 4b, 4c)
zusammentreffen beim Drehen des Strahlteilerelementes (4)
in den Pupillen des Haupt- und Mitbeobachters nicht sicht
bar ist. Diese Kante (15) durchwandert in nicht darge
stellten Zwischenstellungen des Strahlteilerelementes (4)
eine Pupille (10) des Hauptbeobachters und darf dort nicht
zu einer Beeinträchtigung im eigentlichen Bild führen. Dies
wird im erfindungsgemäßen Stereomikroskop dadurch
gewährleistet, daß das Strahlteilerelement (4) im
parallelen Strahlengang angeordnet ist, wobei die Kante
nicht in unmittelbarer Nähe einer Zwischenbildebene liegt.
Im anderweitigen Falle könnte etwa eine Abbildung der Kante
durch das optische System des Stereomikroskopes erfolgen
und die Kante beim Durchwandern der Pupille des Haupt
beobachters störend wirken.
Wird das erfindungsgemäße Stereomikroskop als reines Video-
Stereomikroskop ausgelegt, so sind desweiteren geeignete
Displays oder Monitore vorzusehen, auf denen eine stereo
skopische Darstellung der aufgenommenen Bilder vom jeweils
betrachteten Objekt möglich ist. Dies kann etwa in bekann
ter Art und Weise über die sequentielle Darstellung stereo
skopischer Teilbilder und entsprechend hierzu synchro
nisierten Shutterbrillen erfolgen.
Claims (14)
1. Stereomikroskop mit mindestens drei Beobachtungs
und/oder Dokumentationspupillen (10, 11, 12), die
stereoskopische Primär- und Sekundär-Beobachtungs
strahlengänge (I, II) definieren und einem, dem Haupt
objektiv (2) nachgeordneten drehbaren Strahlteiler-
Element (4), das mindestens zwei Strahlteilerflächen
(4.1, 4.2) aufweist, die einen definierten Anteil des
vom zu beobachtenden Objekt (1) kommenden Lichtes zu
den Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlengängen
(I, II) hin transmittieren bzw. reflektieren und beide
Strahlteilerflächen (4.1, 4.2) weitgehend identische
Transmissions- und Reflexionseigenschaften aufweisen,
wobei das Strahlteilerelement (4) um eine Achse (13)
drehbar ist, die mit einer der optischen Achsen der
stereoskopischen Teilstrahlengänge der Primär- und
Sekundär-Beobachtungsstrahlengange (I, II) zusammen
fällt.
2. Stereomikroskop nach Anspruch 1, wobei drei
Beobachtungs- und/oder Dokumentationspupillen (10, 11,
12) vorgesehen sind und die Beobachtungs- und/oder
Dokumentationspupille (11), um die das Strahlteiler
element (4) drehbar ist, in jeder Dreh-Stellung
gemeinsam von einem stereoskopischen Teilstrahlengang
des Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlenganges
(I, II) nutzbar ist.
3. Stereomikroskop nach Anspruch 2, wobei das Strahl
teilerelement (4) aus zwei Prismen mit halbwürfel
förmigem Querschnitt (4a, 4b) besteht, die mit einer
Kante (15) aneinderstoßen und ein drittes Prisma (4c)
zwischen den beiden anderen formschlüssig angeordnet
ist und die Grenz-Flächen zwischen den Prismen (4a,
4b, 4c) als Strahlteiler-Flächen (4.1, 4.2) wirken und
das Strahlteilerelement (4) ferner im Stereomikroskop
im parallelen Strahlengang angeordnet ist.
4. Stereomikroskop nach Anspruch 3, wobei alle Strahl
teilerflächen (4.1, 4.2) des Strahlteilerelementes (4)
spektral und intensitätsmäßig identische Reflexions-
und Transmissionseigenschaften aufweisen.
5. Stereomikroskop nach Anspruch 4, wobei alle Strahl
teilerflächen (4.1, 4.2) eine Aufteilung zwischen
reflektierten und transmittierten Strahlanteilen im
Verhältnis 50 : 50 bewirken.
6. Stereomikroskop nach Anspruch 3, wobei das Strahl
teilerelement (4) um 90° drehbar ist.
7. Stereomikroskop nach Anspruch 3, wobei das Strahl
teilerelement (4) ein lichtabsorbierendes Element
(4.3) an der dem Sekundär-Beobachtungsstrahlengang
(II) abgewandten Seite aufweist.
8. Stereomikroskop nach Anspruch 7, wobei das lichtab
sorbierende Element (4.3) als Neutralglasfilter aus
geführt ist, das einen identischen Brechungsindex wie
das angrenzende Prisma (4a) aufweist.
9. Stereomikroskop nach mindestens einem der voran
gehenden Ansprüche, wobei in den Primär- und Sekundär-
Beobachtungsstrahlengängen (I, II) elektrooptische
Bildaufnehmer (6a, 6b, 9a) angeordnet sind.
10. Stereomikroskop nach mindestens einem der voran
gehenden Ansprüche, wobei dem Strahlteilerelement (4)
Abbildungsoptiken (5a, 5b, 7a) zur Erzeugung eines
Zwischenbildes in den stereoskopischen Primär- und
Sekundär-Beobachtungsstrahlengängen (I, II) nach
geordnet sind und die Abbildungsoptik (7a) im
Sekundär-Beobachtungsstrahlengang (II) fest mit dem
drehbaren Strahlteilerelement (4) verbunden ist.
11. Stereomikroskop nach mindestens einem der voran
gehenden Ansprüche, wobei eine für alle stereo
skopischen Beobachtungsstrahlengänge (I, II)
gemeinsame Vergrößerungswechsel-Einrichtung (3)
zwischen dem Strahlteilerelement (4) und einem für
alle stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengänge
gemeinsamen Hauptobjektiv (2) angeordnet ist.
12. Stereomikroskop nach mindestens einem der voran
gehenden Ansprüche, wobei Vergrößerungswechsel-
Einrichtungen dem Strahlteilerelement nachgeordnet in
den Primär- und Sekundär-Beobachtungs-Strahlengängen
angeordnet sind.
13. Stereomikroskop nach mindestens einem der voran
gehenden Ansprüche, verwendet als Operationsmikroskop.
14. Strahlteilerelement für ein Stereomikroskop mit
mindestens drei Beobachtungs- und/oder Dokumentations
pupillen (10, 11, 12), die stereoskopische Primär- und
Sekundär-Beobachtungsstrahlengänge (I, II) definieren
und das Strahlteilerelement einem gemeinsam genutzten
Hauptobjektiv (2) nachgeordnet ist, wobei das Strahl
teilerelement (4) mindestens zwei Strahlteilerflächen
(4.1, 4.2) aufweist, die einen definierten Anteil des
vom zu beobachtenden Objekt (1) kommenden Lichtes zu
den Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlengängen
(I, II) hin transmittieren bzw. reflektieren und beide
Strahlteilerflächen (4.1, 4.2) weitgehend identische
Transmissions- und Reflexionseigenschaften aufweisen
und das Strahlteilerelement (4) um eine Achse (13)
drehbar angeordnet ist, die mit einer der optischen
Achsen der stereoskopischen Teilstrahlengänge der
Primär- und Sekundär-Beobachtungsstrahlengange (I, II)
zusammenfällt.
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