DE1946954C3 - Flammfestmachen von Polyurethanen - Google Patents
Flammfestmachen von PolyurethanenInfo
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- C08K5/08—Quinones
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Description
Unter dem Sammelbegriff der Polyurethane wird eine Gruppe von Kunststoffen zusammengefaßt, die
je nach ihrer chemischen Zusammensetzung die verschiedenartigsten Eigenschaften haben können. So
lassen sich als Polyurethane sowohl starre Festkörper als auch harte und weiche Schaumstoffe herstellen,
ebenso Elastomere und schließlich Lackrohstoffe.
Dieser große Anwendungsbereich wird eingeschränkt durch die Tatsache, daß die Polyurethane,
wie die meisten anderen Kunststoffe, brennbar sind. Daher verbietet sich ihr Einsatz Oberall dort, wo sie
einer Entzündungsgefahr ausgesetzt sind und sie zur Weiterverbreitung eines Entstehungsbrandes beitragen
könnten, wie beispielsweise in Bauten oder in der Elektroindustrie.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Polyurethankunststoffe durch Zusätze schwerentflammbar
oder sdbstverlöschend zu machen. Hierzu werden organische Halogenverbindungen, meist zusammen mit
organischen Phosphorverbindungen, eingesetzt. An deren Stelle können auch organische Phosphor-Halogen-Verbindungen
angewendet werden. So ist z. B. Tris-chioräthylphosphat oder Tris-dibrompropylphosphat
als Flammschutzmittel für Polyurethane erprobt worden.
Abgesehen von der Tatsache, daß diese halogenhaltigen
Phosphorsäureester sich leicht hydrolytisch spalten, wodurch sich ihre Wirksamkeit stark verringert,
müssen auch beträchtliche Mengen dieser Verbindungen den Polyurethanen zugesetzt werden, damit
ein ausreichender Flammschutz erzielt wird. So sind je nach Art der Verbindung beispielsweise bei
Polyurethanweichschaumstoffen 10 bis 20% an Zusatzstoffen erforderlich, um eine Flammfestigkeit zu
erreichen, die den Bedingungen der ASTM-Vorschrift
1692 entspricht.
Es ist andererseits auch schon versucht worden, nur mit halogenhaltigen Zusatzstoffen allein einen
Flammschutz bei Polyurethanen zu erreichen. Dabei zeigte sich allerdings, daß von den bisher bekannten,
nur Halogen enthaltenden Flammschutzmitteln für eine ausreichende Wirkung Mengen von 20 bis 30%
erforderlich sind. Solche relativ hohen Zusatzmengen wirken sich aber stets verschlechternd auf die physikalischen
oder chemischen Eigenschaften des damit flammwidrig eingestellten Kunststoffs aus.
Aus der US-PS 3284376 ist es bekannt, für Polyurethane
als Flammschutzkomponenten Tris-(halophenyl)-borat zusammen mit einer Antimonverbindung
zu verwenden. Solche Borsäureester sind jedoch aufwendig herzustellen. So kann beispielsweise nach
der US-PS 3067 236 von Pentachlor- oder Pentabromphenol ausgegangen werden, das in Benzol gelöst
und bei Rückflußtemperatur unter Einleiten von Stickstoff mit Bortrichlorid umgesetzt wird. Dabei
lassen sich Ausbeuten von 55 bis 68% erreichen. Für eine wirksame Flammwidrigkeit ist der Zusatz einer
solchen Menge der halogenierten Phenylborate erforderlich,
daß dei* Polyurethanschaum etwa 3 bis 20% Halogen enthält. Derartige Borsäureester zeigen jedoch
eine starke Hydrolyseempfindlichkeit, durch die ihre Wirksamkeit als Flammschutzkomponenten sehr
herabgemindert wird.
Daher wurde nach neuen Stoffen gesucht, die in einfacher Weise herzustellen sind und die es gestatten,
Kunststoffe, insbesondere Polyurethane, mit so geringen Zusatzmengen flammfest auszurüsten, daß dadurch
die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Kunststoffs nicht merklich beeinflußt werden.
-" nen, vorzugsweise Tetrabromchinon, als Flammschutzmittel
für Polyurethane, in Mengen von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
flammwidrig eingestellten Polyurethans, gefunden.
Bromierte Chinone, insbesondere Tetrabromchi-
Bromierte Chinone, insbesondere Tetrabromchi-
-> non, verleihen sowohl verschäumten als auch nichtverschäumten
Polyurethanen bereits in Zusatzmengen von 1 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis
10 Gewichtsprozent, einen ausreichenden Flammschutz. Es ist daher nicht erforderlich, die Wirkung
>° der bromierten Chinone durch den gleichzeitigen Zusatz
von Phosphorverbindungen zu unterstützen. Sollte aber, gegebenenfalls aus anderen Gründen, eine
Zugabe von Phosphorverbindungen zu dem Kunststoff erwünscht sein, so ist dies ohne Nachteil mög-
r> lieh.
Die Zugabe des Tetrabromchinons zu dem flammfest auszurüstenden Polyurethan erfolgt am zweckmäßigsten
derart, daß das Tetrabromchinon dem Polymeren-Bildungsgemisch zugesetzt wird. Dazu wird
4» das in Form feiner Blättchen vorliegende Tetrabromchinon
in einer der beiden Reaktionskomponenten zur Polyurethanbildung suspendiert. Es ist dabei vorteilhaft,
die Suspension in jener der beiden Komponenten vorzunehmen, die die geringere Viskosität be-
4> sitzt. So kann beispielsweise bei der Polyaddition von
Diisocyanat und Polyätheralkohol durch Suspension des Tetrabromchinons in dem hierfür verwendeten
Polyätheralkohol ein selbstverlöschendes festes oder geschäumtes Polyurethan hergestellt werden, in dem
V) das Flammschutzmittel völlig gleichmäßig verteilt
ist.
a) Nach der Erfindung
>> Zu einer Mischung aus Diisocyanaten und Polyätheralkoholen
werden 7 Gewichtsprozent Tetrabromchinon gegeben und nach den an sich bekannten Verfahren zu Polyurethan-Hartschaumstoff
verschäumt. Aus diesem Harten schaumstoff werden Probestücke geschnitten
und diese auf Flammfestigkeit nach ASTM 1692 geprüft. Es stellt sich dabei heraus, daß die geprüften
7 Proben Verlöschungszeiten zwischen 5 und 12 Sekunden haben.
hi b) Vergleichsversuch
hi b) Vergleichsversuch
Wird dem gleichen Ansatz an Stelle von Tetrabromchinon beispielsweise Pentabromdiphenyläther
als Flammschutzmittel zugesetzt, so sind
Zusatzmengen von über 20 Gewichtsprozent erforderlich,
um die gleichen Verlöschungszeiten zu erreichen.
Beispiel2
Zu einer Ansatzmischung zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen werden Tetrabromchinon und Tris-CdipropylenglycolJ-phosphit in solchen Mengen zugegeben, daß das verschäumte Endprodukt 2 Gewichtsprozent Phosphor und 5 Gewichtsprozent Brom enthält. Die Verlöschungszeiten von 7 Proben liegen zwischen 1 und 6 Sekunden,
Zu einer Ansatzmischung zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaumstoffen werden Tetrabromchinon und Tris-CdipropylenglycolJ-phosphit in solchen Mengen zugegeben, daß das verschäumte Endprodukt 2 Gewichtsprozent Phosphor und 5 Gewichtsprozent Brom enthält. Die Verlöschungszeiten von 7 Proben liegen zwischen 1 und 6 Sekunden,
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von bromierten Chinonen als EHammschutzkomponente für Polyurethane, in Mengen von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des flammwidrig eingestellten Polyurethans.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1946954A DE1946954C3 (de) | 1969-09-17 | 1969-09-17 | Flammfestmachen von Polyurethanen |
US00051665A US3725316A (en) | 1969-09-17 | 1970-07-01 | Self-extinguishing polyurethanes containing brominated benzo-quinones |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1946954A DE1946954C3 (de) | 1969-09-17 | 1969-09-17 | Flammfestmachen von Polyurethanen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1946954A1 DE1946954A1 (de) | 1971-03-25 |
DE1946954B2 DE1946954B2 (de) | 1978-03-02 |
DE1946954C3 true DE1946954C3 (de) | 1978-10-26 |
Family
ID=5745682
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1946954A Expired DE1946954C3 (de) | 1969-09-17 | 1969-09-17 | Flammfestmachen von Polyurethanen |
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Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3164558A (en) * | 1960-03-10 | 1965-01-05 | Dow Chemical Co | Self-extinguishing urethane polymer compositions |
CH469051A (de) * | 1964-06-02 | 1969-02-28 | Sandoz Ag | Verwendung von Diphthalyl-phenthiazinen als Pigmente |
US3445486A (en) * | 1966-07-05 | 1969-05-20 | Olin Mathieson | Tetrachloro-alkyl-cyclohexene-diones |
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1969
- 1969-09-17 DE DE1946954A patent/DE1946954C3/de not_active Expired
-
1970
- 1970-07-01 US US00051665A patent/US3725316A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1946954B2 (de) | 1978-03-02 |
US3725316A (en) | 1973-04-03 |
DE1946954A1 (de) | 1971-03-25 |
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