-
"Verwendung von Schmelzschlacke im Wasserbau" Im Wasserbau ist es
u.a. üblich, an besonders exponierten Stellen sowie zur Gründung von Buhnenbauten,
Leitwerken usw. extrem große Steine, sogenannte Senksteine, zu verwenden. Diese
Steine müssen spezifisch möglichst schwer sein, um von sich aus einer Bewegung durch
das Wasser ausreichend Widerstand leisten zu können. Sie müssen im übrigen gegen
Seewasser beständig sein. In der Regel handelt es sich um Natursteine oder Steine
aus gegossenem Beton mit Einzelgewichten
von mehreren Tonnen. Derartige
Steine sind aber in der Gewinnung oder Herstellung unverhältnismäßig teuer. -Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Senksteine zur Verfügung
zu stellen, die sich aufgrund ihres hohen spezifischen Gewichtes, ihres Gefügeaufbaues,
ihrer Festigkeit und ihrer Herstellbarkeit sowie ihrer SUß- und Salzwasserbeständigkeit
besonders für den Wasserbau eignen.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch die Verwendung
von Autowraoks als Gußform für Schmelzschlacke, welche als flüssiger Verbrennungsrückstand
anfällt, in die Autowracks gegossen wird und dort unter langsamer AbkUhlung erstarrt,
zur Herstellung von Senksteinen für den Wasserbau.
-
Schmelzschlacke fällt in mit Kohlenstaubfeuerungen betriebenen Schmelzkammerkesseln
als flüssiger Verbrennungsrückstand der Braunkohle oder Steinkohle an und wird in
der Regel in ein Wasserbad geleitet, wo sie abgeschreckt wird und sogenanntes Granulat,
ein überaus porases, glasartiges, körniges Material geringer Dichte bildet, welches
im wesentlichen ein Abfallprodukt darstellt. Nach Lehre der Erfindung wird 3edoch
die Schmelzschlacke nicht in einem Wasserbad abgeschreckt, sondern langsam in Autowracks
zur Erstarrung geführt, wodurch sich überraschenderweise sehr dichte und schwere
Steine bilden, die sich ausreichend innig mit den Autowracks verbinden. Ein besonders
überraschender Effekt ist bei der Erfindung darin
zu sehen, daß
die erstarrte Schmelzschlacke einen weitgehend spannungsfreien Gefügeaufbau aufweist
und ausgezeichnete Festigkestswerte besitzt. Trotz des verhältnismäßig hohen spezifischen
Gewichtes von Uber 2,7 besitzt die Schmelzschlacke in Verbund mit den Autowracks
eine gewisse Porosität und geht vermutlich daher einen guten Verbund mit den Wracks
ein, so daß im Ergebnis einwandfreie Senksteine entstehen. In diesem Zusammenhang
ist zu beachten, daß bei bloßer Verwendung von Schmelzschlacke zur Herstellung solcher
Senksteine, also unter Verzicht auf Autowracks als außform, bei nicht vollständiger
Xristallisation die Gefahr besteht, daß der ursprünglich große Block beim transport
und im Zuge des Verladens in mehrere Steinbrocken zerfällt und damit dem gewünschten
Verwendungszweck nicht mehr gerecht wird0 Dieses Zerfallen wird nach Lehre der Erfindung
dadurch vermieden, daß gleichsam mit einer verlorenen Gußform gearbeitet wird, die
mit dem gegossenen Stein versenkt wird.
-
Um die entstehenden Formkosten so gering wie möglich zu halten und
die Verwendung der Schmelzschlacke für den angegebenen Zweck rentabel ru gestalten,
werden nach Lehre der Erfindung als Gußform Autowracks eingesetzt. Denn die Erfindung
geht von der Erkenntnis aus, daß Senksteine keine gleichmäßige Form und Größe besitzen
mUssen daß also auch die Gußform in ihren Abmessungen variiert werden kann. Hinzu
kommt, daß dieGußform selbst keine besonders große Stabilität besitzen wuß, sondern
überraschenderweise bereits Autowracks gleichsam als Schale ausreichen, um ein Zerbersten
der erstarrten Schmelzsohlacke im Zuge der Verladung und des Transportes als Senksteine
auszuschließen. Ferner lehrt die Erfindung,
daß mit Schmelzschlacke
ausgegossene Autowracks für den oben angegebenen Zweck eingegossene Transportbügel
aufweisen, so daß das Verladen und Versenken der Steine ohne Spezialgreifer unschwer
möglich ist. Bisher mußten dazu große sogenannte Polygongreifer mit eS eblichem
Eigengewicht eingesetzt werden.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im w3entlichen darin
zu sehen, daß durch Verwendung von Schmelzschlacke im Autowracks schließlich Senksteine
für den Wasserbau zur Verfügung stehen, die sich durch hohes spezifisches Gewicht,
einwandfreien Gefügeaufbau, Festigkeit und einfache Fertigungsmöglichkeit sowie
durch ihre Süß- und Salzwasser beständigkeit auszeichnen. Schmelzschlacke in Autowracks
als Gußform ersetzt nach Lehre der Erfindung nicht nur die sonst teuren Senksteine,
sondern trägt auch wesentlich dazu bei, das die Öffentlichkeit angehende Problem
der Beseitigung von Autowracks zu lösen.
-
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden ausgeführt.
So lehrt die Erfindung die Verwendung von Schmelzschlacke, welche als flüssiger
Verbrennungsrückstand anfällt, gegossen und nach Erstarrung zerkleinert wird zur
Herstellung von Frostschutzschiohten im Straßenbau nach Erzeugung eines porösen
Gefüges durch Zusetzen von Zuschlagstoffen im Zuge des Abkühlungsprozesses* Hierdurch
läßt sich ein poröses Gefüge mit niedrigem spezifischen Gewicht erreichen. Eine
andere AußrUhrunesfor der Erfindung sieht die Verwendung von Schrelsschlacke der
oben erläuterten Art als Ersatzmaterial
zum Verfüllen leergeförderter
Abbauräume im Untertagebau vor.
-
Die damit verfüllten Abbauräume erfordern keine Nachverfüllung, weil
ein Zerfallen des Gesteins nach dem Verfüllen praktisch nicht mehr eintritt. Die
Schmelzschlacke bzw. das aus der Schmelzschlacke entstandene Versatzmaterial bleibt
wasser führend und gestattet damit die Beherrschung der Grubenwässer ebenso, wie
sie gasführend bleibt und die Grubengase an vorgegebenen kontrollierbaren Stellen
austreten läßt. Eine weitere abgewandelte Ausführungsform der Erfindung lehrt die
Verwendung von Schmelzschlacke der oben erläuterten Art als Eisenbahnschotter zur
Herstellung von Schotterbetten zur Aufnahme von Schienenschwellen im Eisenbahnbau.
SchließXch sieht die Erfindung die Verwendung von Schmelzschlacke der beschriebenen
Art, Jedoch nach langsamer Abkühlung, als Mineralbeton und gegebenenfalls nach Absieben
auf vorgegebene Korngrößen als Zuschlagstoff im bitumösen Straßenbau vor.
-
Ansprüche