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Aebi & Co. A. G., Maschinenfabrik, Burgdorf (Schweiz) Erntemaschine
für Knollenfrüchte.
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Vorliegende Neuerung bezieht sich auf eine Erntemaschine für Knollenfrüchte,
mit Schüttelsieben und vor diesen Sieben vorzugsweise ruhend angeordneten Rodezinken.
Vorzugsweise werden Erntemaschinen ohne Rodezinken zum Ernten von Kartoffeln oder
dergl. und Erntemaschinen mit Rodezinken zum Ernten von Zuckerrüben oder dergl.
verwendet.
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Die neuerungsgemässe Erntemaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass
zwei nebeneinanderliegenden Schüttelsieben drei Paare von Rodezinken zugeordnet
sind. Dadurch ist es möglich, mittels nur zweier Schüttelsiebe drei benachbarte
Rübenreihen hinter der Maschine auf eine einzige Schwade
abzulegen.
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Beiliegende Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der
neuerungsgemässen Erntemaschine. Darin - ist Fig. 1 eine räumliche Ansicht der Erntemaschine
von vorne.
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Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende räumliche Darstellung eines
die Rodezinken in höhenverstellbarer Weise tragenden, ruhenden Trägers ohne den
übrigen Teil der Maschine.
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht der Erntemaschine gemäss Fig. 1.
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Fig. 4 zeigt als Detail in grösserem Massstab die höhenverstellbare
Befestigung der Rodezinken am ruhenden Träger, und Fig. 5 veranschaulicht schematisch
das gleichzeitige Ernten von drei Rübenreihen und das Ablegen derselben auf eine
einzige Schwade.
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Das Gestell 1 der Erntemaschine hat zwei Abstützräder 2, die je mittels
eines Stabes 3 am Gestell 1 höhenverstellbar angeordnet sind. Die Stäbe 3 gehen
zu diesem Zwecke je durch eine Führung 4 mit einer Feststellschraube 5, durch welche
die Stäbe 3 in der gewünschten Lage festgehalten werden. An einem Querträger 6 des
Gestells 1 sind zwei in Fahrtrichtung verlaufende nicht dargestellte Achsen befestigt,
welche durch Lager 8 zweier Bügel 9 hindurchgehen.
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An diesen Bügeln 9 ist je ein Schareisen 10 mit einem daran
befestigten,
aus Stäben 11 bestehenden Schüttelsieb um zur Fahrtrichtung senkrechte horizontale
Achsen 12 schwenkbar angeordnet. Die Stäbe 11 verlaufen, ausgehend vom Schareisen
10, in Fahrtrichtung nach hinten. Sie bilden, wie Fig. 1 zeigt, eine Rinne und ihre
Länge nimmt vom äusseren Stab bis zum inneren Stab ab (Fig. 3). An jeden der Bügel
9 ist mittels eines Zapfens 13 ein Pleuel 15 angeschlossen.
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Die beiden Pleuel 15 sitzen mit ihrem andern Ende auf dem gleichen
Kurbelzapfen 16 eines verstellbaren Exzenters 14, sodass die Schüttelsiebe 11 gegenläufig
zu einander um die Achsen der Lager 8 schwingen. Die beiden Schüttelsiebe 11 bilden
somit ein zusammenarbeitendes Siebpaar.
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Der Exzenter 14 wird unter Zwischenschaltung eines nur durch seinen
Kasten 17 angedeuteten Zwischengetriebes vom Wellenstummel18 angetrieben, der z.
B. mittels der in Fig. 3 in punktierten Linien angedeuteten Kupplung 19 mit der
ebenfalls punktiert gezeigten Zapfwelle 20 eines Zweiachs-oder Einachstraktors,
z. B. eines Einachsmotormähers angeschlossen werden kann. Der Exzenter 14 könnte
auch direkt mit der Zapfwelle 20 gekuppelt werden. Das Gestell 1 wird im weitern
an in Fig. 3 punktiert angedeuteten Laschen 21 des Traktors oder Motormähers mittels
Zapfen 22 angeschlossen. Die Zapfen 22 bilden eine Schwenkachse, um welche die ganze
Erntemaschine mittels der vom Sitz des Traktors aus bedienbaren, am Gestell 1 angelenkten
Zugstange 33 für die Einstellung geschwenkt werden kann. Zur Aenderung der Neigung
der Schüttelsiebe 11 gegenüber ihrer Schwingachse ist an jedem derselben folgende
Vorrichtung
vorgesehen : Mit dem Schareisen 10 ist das Uebertragungsstück 23 fest verbunden.
Im Querarm 24 dieses Uebertragungsstückes ist eine Gewindespindel 25 drehbar gelagert
und kann mittels eines Handgriffes 26 betätigt werden. Die Gewindespindel 25 greift
in eine zylindrische nicht dargestellte Mutter, die in einer Konsole 28 des Bügels
9 drehbar gelagert ist und einen nicht dargestellten Gewindezapfen aufweist, der
durch einen Schlitz 30 des Querarms 24 hindurchgeht. Eine mit einem Handgriff 31
versehene, auf dem Zapfen aufgeschraubte Mutter 32 dient der Fixierung der einmal
eingestellten Neigung des Schüttelsiebes.
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Die bis hierher beschriebene Erntemaschine dient z. B. dem Ernten
von Kartoffeln. Anstatt dass die Schüttelsiebe 11 je um eine mindestens angenähert
in Fahrtrichtung der Erntemaschine verlaufende Achse schwingend angeordnet sind,
könnten die Schüttelsiebe auch um eine vertikale Schwenkachse schwingen.
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Zur vorübergehenden Befestigung von drei Paaren von Rodezinken 34am
in Fahrtrichtung vorderen Ende der Maschine zum Ernten von Zuckerrüben oder dergleichen
dient folgende Vorrichtung : Ein Träger 35 stützt sich auf Laschen 36, die mittels
je vier Schraubenbolzen 37 an Laschen 38 befestigt sind, die sich auf der Oberkante
von Flacheisenträgern 39 des Gestells 1 abstützen. Zwischen dem Träger 35 und den
Flacheisenträgern 39 sind Zwischenstücke 40 eingesetzt. Durch Anziehen der Muttern
41 der Schraubenbolzen 37 werden zur Befestigung des Trägers 35 dieser, die Zwischenstücke
40 und
die Träger 39 fest gegeneinandergepresst. Der Träger 35 ist
also ruhend am Gestell 1 angeordnet. Zum Abmontieren des Trägers 35 mit den an ihm
montierten, in Fig. 2 dargestellten Teilen löst man einfach die Muttern 41. Das
Montieren und Demontieren der Rodezinkenvorrichtung kann also einfach und rasch
geschehen. Um beim Montieren des Trägers 35 dessen richtige Lage in Fahrtrichtung
der Maschine zwangsläufig richtig zu bekommen, kann man die Teile 42 des Gestells
1 je für einen Bolzen 37 als Anschlag verwenden. Es können auch andere Mittel für
die auswechselbare Befestigung des Balkens 35 vorgesehen werden. Die Rodezinken
34 sind je paarweise am untern Ende von Vertikalträgern 43 festgemacht. Diese Vertikalträger
43 sind am Querträger oder Balken 35 dadurch höhenverstellbar befestigt, dass sie,
wie insbesondere Fig. 4 veranschaulicht, durch Vierkantlöcher 44 von den Querträger
35 umgreifenden Bügeln 45 hindurchgehen. Diese Bügel 45 tragen Stellschrauben 46,
die sich auf dem Querträger 35 abstützen und in angezogenem Zustande eine Kante
der Löcher 44 gegen die Vertikalträger 43 und diese dadurch gegen den Querträger
35 pressen. Will man die Höhenlage der Rodezinken 34 ändern, so löst man die Stellschrauben
46, verschiebt die Träger 43 in den Löchern 44 und zieht die Stellschrauben 46 wieder
an. Durch Lösen der Stellschrauben 46 lassen sich die Bügel 45 mit den Vertikalträgern
43 auch in Längsrichtung des Balkens 35 einstellen. Die Lage des mittleren Vertikalträgers
43 längs dem Balken 35 ist so gewählt, dass sein Rodezinkenpaar vor dem zwischen
den beiden Schüttelsieben
11 liegenden Raume 47 angeordnet ist.
Vom hinteren Ende dieses mittleren Rodezinkenpaares gehen am zugehörigen Vertikalträger
43 befestigte Leitstücke in Form von Stäben 48 aus und erstrecken sich in das Innere
der Schüttelsiebe 11. Die beiden äussern Vertikalträger 43 sind so in Längsrichtung
des Balkens 35 eingestellt, dass ihre zugehörigen Rodezinkenpaare vor der äusseren
Seitenpartie der Schüttelsiebe 11 liegen. An den äussern Vertikalträgern 43 befestigte
Leitstücke in Form von Stäben 49 erstrecken sich in das Innere des dem jeweiligen
äussern Rodezinkenpaar zugeordneten Schüttelsiebes.
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In der dargestellten Erntemaschine sind also zwei nebeneinander angeordneten
Schüttelsieben drei Paare von Rodezinken zugeordnet. In einer andern neuerungsgemässen
Ausführungsform können ein oder mehrere zusätzliche Schüttelsiebpaare mit je drei
zugeordneten Rodezinkenpaaren vorgesehen sein.
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Die dargestellte und beschriebene Erntemaschine arbeitet beim Roden
von Zuckerrüben auf folgende Weise : Angenommen, die Köpfe der Rüben seien von Hand
oder durch maschinelle Einrichtungen bereits abgeschnitten und die Rodezinkenpaare
34 seien in Längsrichtung des Balkens 35 so eingestellt, dass jedes Zinkenpaar im
Bereiche einer von drei benachbarten Rübenreihen 50 liegt (Fig. 5).
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Bewegt man nun die Erntemaschine mittels des Traktors nach links in
Fig. 5, so fassen die beiden, die Schüttelbewegungen der Siebe 11 nicht mitmachenden,
in das Erdreich eindringenden Zinken 34 jedes Paares die vor ihnen liegende
Rübe
und ziehen sie aus. Während die von den beiden äusseren Zinkenpaaren ausgezogenen
Rüben durch die Leitstäbe 49 immer dem gleichen um seine in Fahrtrichtung verlaufende
Achse schwingenden Sieb 11 zugeführt werden, werden die vom mittleren Zinkenpaar
34 gerodeten Rüben je nach dem Füllungsgrad der Schüttelsiebe 11 durch die Leitstäbe
48 wahlweise in das eine oder andere Sieb 11 weitergeleitet, je nach dem Platz,
der für das Abgleiten der Rüben gerade vorhanden ist. So ergibt sich automatisch
eine ausgeglichene Belastung der beiden Schüttelsiebe. Dank der Rinnenform der Schüttelsiebe
und der Zuordnung von drei Rodezinkenpaaren zu zwei miteinander zusammenarbeitenden
Schüttelsieben werden gleichzeitig die Rüben von drei Reihen 50 zu einer einzigen
Mahd 51 (Fig. 5) abgelegt, die insbesondere dann relativ schmal ist, wenn die Länge
der Siebe 11 von aussen nach innen abnimmt.
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In einer andern Ausführungsform der neuerungsgemässen Erntemaschine
könnten die Rodezinken 34 dauernd am übrigen Maschinenteil befestigt sein. Abnehmbare
Rodezinken hingegen haben den Vorteil, dass die gleiche Maschine ohne Auswechslung
der Schüttelsiebe wahlweise zum Kartoffelnernten und zum Rübenroden verwendet werden
kann.