DE1809859C3 - Verfahren zum Härten von flachen Glasscheiben und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Härten von flachen Glasscheiben und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Härten von flachen Glasscheiben, bei dem die Scheibe in
horizontaler Lage auf Förderrollen entlang einer vorbestimmten Bahn durch eine Heizzone, in der die
Scheibe auf den Erweichungspunkt des Glases erhitzt wird, eine Abschreckzone und eine entlang der
Bewegungsbahn angeordnete Kühlzone geführt wird,
wobei während ihres Durchlaufs durch die Abschreckzone eine Vielzahl einzelner, in geringem Abstand
zueinander angeordneter Kühlmittelströme unter verhältnismäßig hohem Druck senkrecht auf die einander
gegenüberliegenden Flächen der Scheibe sowohl in Längs- als auch in Querrichtung gerichtet werden und
wobei die Kühlflüssigkeit mit einem relativ höheren Druck gegen die Unterseite der Scheibe als gegen ihre
Oberseite geführt wird, so daß die Unterseite schneller gekühlt wird als die Oberseite.
Eine derartige Verfahrensweise ist bereits bekannt (CH-PS 4 21 399). Hier werden jedoch beim Transport
des Flachglases geringe vertikale Verlagerungen der Scheibe in Kauf genommen. \Sm ein«; gleichmäßige
Härte, insbesondere auch eine relativ dünne Glasscheibe zu erzielen, muß entsprechend diesem Stand der
Technik der unteren Seite der horizontal angeordneten Scheibe ein höherer Druck zugeführt werden, um die ihr
während des Erhitzens verliehene höhere Temperatur auszugleichen. Wird jedoch die Unterseite der Scheibe
mit einem höheren Druck beaufschlagt als die Oberseite, so stellt sich bei der Bearbeitung dünner
Scheiben das Problem, daß die Scheibe auf den
Förderrollen zu schwimmen bzw. zu schwanken beginnt, wodurch die Scheibe nachträglich deformiert
wird und eine außergewöhnlich hohe Bruchquote auftritt Wird der Druckunterschied zu groß, kann die
verhältnismäßig niedrigen Druck von beispielsweise 127 mm WS gegen die einander gegenüberliegenden
Flächen der Scheibe gerichtet Dieses Verfahren ist beim Härten von dünneren Seheiben von beispielsweise
3,175 mm Dicke, deren Bedarf für verschiedene Anwendungsgebiete ständig zunimmt, für eine Massenerzeugung
jedoch nicht wirtschaftlich durchführbar. Mit Abnahme der Dicke der zu härtenden Glasscheibe
muß die Abkühlungsgeschwindigkeit der Scheibe von der erhöhten Temperatur bis auf eine unter dem
Köhlbereieh des Glases liegende Temperatur gesteigert
werden, um eine gegebene Hlrte zu erzeugen. Bei der
Verwendung erhöhten Luftdrucks treten die obengenannten Schwierigkeiten, nämlich das »Flattern« der
Scheibe bei ihrer Bewegung auf den Förderrollen hinzu,
Es scheint auf den ersten Blick, als ließe sich diese
Schwierigkeit dadurch beheben, daß der Druck der Luft
auf die Oberseite der Scheibe einfach ausreichend gesteigert wird, um die Scheibe auf den Förderroilen
niederzuhalten. Jedoch ist dies nicht der Fall, das to
genannte Problem wird hierdurch nur noch erschwert, da sich infolge der erforderlichen Unterschiede
aufgrund des gegen die Scheibenflächen gerichteten Luftdrucks eine Wölbung der Scheibe ergibt
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist '5
demzufolge in der Schaffung eines verbesserten Verfahrens sowie einer Vorrichtung zum Härten bzw.
Vorspannen von dünnen Scheiben der eingangs genannten Art zu sehen, bei dem ein »Flattern« oder die
genannte Bruchgefahr der Glasscheiben vermieden wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dem Wortlaut des Kennzeichens des Hauptanspruches zu entnehmen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß nicht nur das Kühlmittel gegen die
Unterseite der Scheibe mit höherem Druck zugeführt wird als das gegen ihre Oberseite gerichtete, sondern
darüber hinaus über der Scheibe ein Volumen aus stützender, gegenhaltender Kühlluft aufgebaut wird,
wird der vermehrte Druck gegen die Unterseite der Scheibe ausgeglichen und die Scheibe in der Bewegungsbahn
ruhig und zuverlässig gehalten. Die Bruchgefahr und die Ausschußquote sind damit erheblich
herabgesetzt
Die Erfindung ist im nachstehenden anhand der Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig.2 einen senkrechten Längsschnitt durch einen
Teil der Absein eckzone,
Fig.3 eine Aufsicht auf einen Teil eines der
Blasköpfe zum Härten der Scheibe,
F i g. 4 einen senkrechten Teilschnitt durch einen Teil eines Blaskopfes,
F i g. 5 einen Schnitt durch die Abschreckzone gemäß Linie 5—5 in V i g. 1 in Richtung der Pfeiie,
Fig.6 einen horizontalen Schnitt gemäß der Linie 6—6 in F i g. 5 in Pfeilrichtung, so
Fig.7 eine Ansicht einer Drosselklappe für den
Blaskopf,
Fig.8 eine Förderrolle in der Abschreckzone im
Querschnitt und
F i g. 9 eine schematische Ansicht der Fördervorrichtung für die Glasscheiben.
In den Zeichnungen und insbesondere in Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Härten bzw. Vorspannen einer
ebenen Glasscheibe oder einer Folge von Glasscheiben gemäß der Erfindung dargestellt Diese Anlage besteht
aus einem Rollenfördersystem A1 einem Heizofen B,
einer in unmittelbarer Nähe des Ausgangsendes des Ofens zur Aufnahme der erhitzten Glasscheiben aus
dem Ofen angeordneten Härte- oder Abschreckzone C und einer an die Zone Cangrenzenden Kühlzone D.
Der Ofen B besteht aus einer im wesentlichen geschlossenen Heizkammer 10, die durch eine Vorderwand
11. Seitenwände 12. eine Rückwand 13, eine Decke 14 und einen Boden 15 abgegrenzt ist Zu
härtende ebene Glasscheiben 16 werden entlang einer im wesentlichen horizontal verlaufenden Bewegungsbahn durch die Heizkammer mit Hilfe eines Rollenfördersystems
A hindurchgetragen, das im Eingang und im Mittelbereich der Heizkammer 10 aus einer Reihe
von Rollen 17 besteht Die Heizkammer 10 wird mit Hilfe von in den Seitenwänden 12 unter den
Förderrollen 17 angeordneten Brennern 18 und mit Hilfe entsprechender Brenner 19 in der Decke 14 auf
genau regulierten Temperaturen gehalten. Die Brenner 18 und 19 sind vorzugsweise so angeordnet und
gesteuert, daß vom Eingangsende bis zum Ausgangsende des Ofens Wärmezonen von allmählich ansteigenden
Temperaturen entstehen.
Die Glasscheiben 16 werden bei ihrem Durchlauf durch die Heizkammer 10 allmählich von Raumtemperatur
bis auf den Erweichungspunkt des Glases erhitzt bei welchem sämtliche Spannungen im Glas aufgehoben
sind. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Glasscheiben wird im Verlaufe jeder Phase des Betriebes so gesteuert,
daß sie mit dem während dieser Phase fin der Scheibe ausgeführten Arbeitsgang im Einklang sreht Demzufolge
wird die Bewegungsgeschwindigkeit der Scheiben im Verlaufe des gesamten Verfahrens so verändert daß sie
durch den Ofen B, mit einer Geschwindigkeit von dem Ofen zu der Abschreckzone C mit einer höheren
Geschwindigkeit zur Vermeidung eines Wärmeverlustes, durch die Abschreckzone mit einer niedrigeren
Geschwindigkeit um die Verwendung einer verhältnismäßig kleinen Ausrüstung zu ermöglichen, aus der
Abschreckzone in die Kühlzone D mit einer höheren Geschwindigkeit und dann durch die Kühlzone wieder
mit einer niedrigeren Geschwindigkeit bewegt werden.
Dabei werden die Scheiben 16 bei ihrem Annähern an das Ausgangsende des Ofens auf Rollen 20 des
Fördersystems A aufgenommen, die von einer Kraftquelle 21 mit veränderbarer Drehzahl aus über eine
Antriebskette 23 gemeinsam mit den Rollen 22 des Eingangsbereiches der Abschreckzone C angetrieben
werden. Wenn die erhitzten Glasscheiben 16 das Ausgangsende des Ofens erreichen, bewegen sie sich
durch eine schlitzförmige öffnung 24 in der Rückwand 13 und werden auf eine Reihe Förderrollen 22 im
Eingangsbereich der Abschreckzone C aufgenommen,
worauf sie sich auf die Förderrollen 25 im Ausgangsbereich der Abschreckzone C zu weiter vorbewegen. Die
Rollen 25 werden mit Rollen 26 im Eingangsbereich der Kühlzone D von einer Kraftquelle 27 mit veränderbarer
Drehzahl Über eine Antriebskette 28 gemeinsam angetrieben. Die Glasscheiben werden hintereinander
durch die Vorrichtung mit vorgewählten Geschwindigkeiten hindurchbewegt, die im Einklang mit den
gewünschten Zeitspannen stehen, in denen sie aus einer Zone in die andere, beispielsweise aus dem Ofen Bin die
Abschreckzone C und aus der Zone C in die Kühlzone D, bewegt werden und verhältnismäßig langsam oder
schneller sind.
Somit können, während die Förderrollen 17 im Eingangs* und Mittelbereich des Ofens B mit Hilfe einer
nicht dargestellten Kraftquelle bei einer konstanten Lineargeschwindigkeit von etwa 5 m/min angetrieben
werden, die Rollen 20 in der Nähe des Ausgangsendes des Ofens und die Rollen 22 im Eingangs!?ereich der
Abschreckzone C abwechselnd mit 5 oder 25 m/min angetrieben werden. In entsprechender Weise werden
die die Glasscheiben 16 aus der Abschreckzone C abführenden Förderrollen 25 und die Rollen 26 im
Eingangsbereich der Kühlzone D abwechselnd mit einer der gewünschten hohen Geschwindigkeit, d. h. ca.
25 m/min, vergleichbaren Geschwindigkeit und mit einer verringerten Geschwindigkeit angetrieben, die
gleich der Geschwindigkeit von ca. 5 m/min ist, mit welcher die Förderrollen 29 in der verbleibenden
Kühlzone Dangetrieben werden.
Beim Hindurchtransportieren der Glasscheiben durch die Anlage werden die zu härtenden bzw. vorzuspannenden
ebenen Glasscheiben im Eingangsende der Heizkammer 10 auf die Förderrollen 17 aufgegeben und
bei ihrem Hindurchwandern durch den Ofen B allmählich bis auf den Erweichungspunkt des Glases
erhitzt. Gemäß den F i g. 1 und 9 der Zeichnung wird jede nachfolgende Scheibe bei ihrem Herannahen an
das Ausgangsende der Heizkammer 10 auf den Förderrollen 20 aufgenommen, wobei die Vorderkante
der Scheibe zu gegebener Zeit den Strahl e einer die Kraftquelle 21 betätigenden lichtelektrischen Zelle E
unterbricht, um die Drehzahl der Förderrollen 20 und 22 sowie die Vorlaufgeschwindigkeit der Scheibe von etwa
5 m/min auf etwa 25 m/min zu erhöhen, so daß die Scheibe rasch in die Abschreckzone 10 bei einem
Mindestwärmeverlust hineingetragen und zwischen dem oberen und dem unteren Blaskopf 30 bzw. 31
hindurchgetragen wird.
Sobald sich die Glasscheibe tatsächlich zwischen den einander gegenüberliegenden Blasköpfen 30 und 31 in
der Abschreckzone C befindet, unterbricht die Vorderkante der Scheibe den Lichtstrahl deiner zweiten Zelle
F, die die Kraftquelle 21 erneut betätigt, um die Fördergeschwindigkeit der Rollen 20 und 22 sowie die
Vorlaufgeschwindigkeit der Scheibe auf etwa 5 m/min zu verringern, während die Scheibe durch die Zone C
hindurchbewegt und auf den zu diesem Zeitpunkt mit gleicher Geschwindigkeit umlaufenden Förderrollen 25
aufgenommen wird.
Wenn die Glasscheibe das Ausgangsende der Abschreckzone C erreicht, unterbricht ihre Vorderkante
den Lichtstrahl g einer dritten Zelle D, um durch die Kraftquelle 27 die Drehzahl der Rollen 25 und 26 und
somit die Vorlaufgeschwindigkeit der Scheibe auf etwa 25 m/min zu steigern und die Scheibe zwischen dem
unteren und oberen Blaskopf 34 bzw. 35 rasch in die Kühlzone D hineinzubewegen, wobei in der Kühlzone D
die Temperatur der Scheibe allmählich gesenkt wird. Schließlich unterbricht, sobald die Scheibe tatsächlich
zwischen den Blasköpfen 34 und 35 aufgenommen ist, ihre Vorderkante den Lichtstrahl h einer vierten Zelle
H, um die Drehzahl der Kraftquelle 27, mit der die Rollen 25 und 26 angetrieben werden, zu verringern, so
daß die Scheibe nach vorn auf die Rollen 29 und durch die restliche Kuhlzone mit einer Geschwindigkeit von
etwa 5 m/min hindurchbewegt wird, die der Drehzahl entspricht, mit welcher die Rollen 29 angetrieben
werden.
Ganz allgemein sollten die Länge der Blasköpfe 30 und 31 und die verschiedenen Geschwindigkeiten, mit
welchen sich die Glasscheiben in die Abschreckzone C hinein-, durch sie hindurch- und aus ihr herausbewegen,
so zueinander in Beziehung gebracht werden, daß Scheiben mit einer Nenndicke von 3,175 mm zur
Erzielung der gewünschten Härtung zumindest für die Dauer von 4,5 Sekunden in der Abschreckzone
verbleiben.
Der obere und der untere Blaskopf 30 bzw. 31 in der Abschreckzone C sind von rohrfönnigcr Bauart und
werden von Bauteilen 36 bzw. 37 gehalten. Jeder Blaskopf besteht aus einer Überdruckkammer 38, die
aus einem Gehäuse mit einer durchgehenden Seitenwand 39, einer mit einem Lufteinlaß 41 versehenen
Außenwand 40 und einer zur Bewegungsbahn der
s Glasscheiben parallel angeordneten und an einem an der Seitenwand 39 ausgebildeten durchgehenden
Flansch 43 mittels Bolzen oder sonstiger geeigneter Befestigungsmittel 44 angebrachten inneren Verschlußwand
42.
ίο Die Verschlußwand 42 jedes Blaskopfes ist, wie
Fig.3 zeigt, mit einer Vielzahl von regelmäßig angeordneten und in geringem Abstand voneinander
getrennten Öffnungen 45 versehen, die mit in der Verschlußwand 42 befestigten Rohren 46 in Verbindung
stehen. Die Rohre 46 erstrecken sich von der Verschlußwand 42 aus senkrecht in Richtung auf die
Bewegungsbahn der Glasscheiben. Wie F i g. 4 zeigt, sind die Enden der Rohre 46 in den Offnungen 45
aufgenommen und mit der Verschlußwand 42 verschweißt oder sonstwie in geeigneter Weise an ihr
befestigt. Die Rohre 46 sind in zahlreichen Längs- und Querreihen zueinander versetzt angeordnet. Beim
Hindurchwandern der Glasscheiben zwischen den Blasköpfen 30 und 31 werden sowohl in Längs- als auch
in Querrichtung der Scheibe einzelne Kühlluftströme gegen die einander gegenüberliegenden Flächen der
Scheibe gerichtet, um eine rasche Abkühlung der Scheibe zum Härten bzw. Vorspannen des Glases zu
erzielen.
Wie vorstehend erörtert, muß beim Härten bzw. Vorspannen von dünnen Glasscheiben mit einer
Nenndicke von beispielsweise 3,175 mm das gewöhnlich
aus Luft bestehende Kühlmittel mit einem verhältnismäßig hohen Druck, d. h. von mehr als 508 mm WS, gegen
die einander gegenüberliegenden Scheibenflächen gerichtet werden. Jedoch hat sich herausgestellt, daß ein
zufriedenstellendes Härten der Scheibe nicht zu erreichen ist, wenn beide Seitenflächen mit dem
gleichen Druck beaufschlagt werden. Dies beruht darauf, daß die Scheibe bei ihrem Hindurchwandern
durch den Ofen Wärme aus den Förderrollen aufnimmt, was zur Folge hat, daß die Unterseite der Scheibe beim
Verlassen des Ofens eine höhere Temperatur besitzt als ihre Oberseite. Daher muß dieser Temperaturunterschied
zur Erzielung einer gleichmäßigen Härtung der Scheibenflächen in der Abschreckzone ausgeglichen
werden. Um dies zu erreichen, wird gegen die Unterseite der Scheibe Luft mit verhältnismäßig
höherem Druck gerichtet als gegen ihre Oberseite. Man
so hat festgestellt, daß der Druck der gegen die Oberseite
der Scheibe gerichteten Luft vorzugsweise 762 bis 889 mm WS und der gegen die Unterseite der Scheibe
gerichtete Druck je nach Temperaturunterschied zwischen den Flächen der Scheibe bei ihrem Austritt aus
dem Ofen 889 bis 1016 mm WS betragen muß. Im nachstehenden sind zwei typische Beispiele veranschaulicht:
Scheibenoberseite 595°C
Scheibenunterseite 627° C
Scheibenunterseite 627° C
Luftdruck
Scheibenoberseite 762 mm WS
Scheibenunterseite 940 mm WS
Scheibenunterseite 940 mm WS
Beispiel II
Temperatur
Temperatur
Scheibenoberseite 6070C
Scheibenunterseite 612,5° C
Scheibenunterseite 612,5° C
Luftdruck
Scheibenoberseite 838 mm WS
Scheibenunterseite 889 mm WS
Scheibenunterseite 889 mm WS
Bei jedem der vorstehenden Beispiele waren die Rohre 46 in achtundvierzig Querreihen von je
dreiundzwanzig Rohren angeordnet. Die Rohre in jeder
Quer- und Längsreihe waren in einem Mittenabstand von 38,1 mm voneinander angeordnet, während die
zueinander versetzten Rohre in einem Mittenabstand von 23,8 mm angeordnet waren. Die Rohre waren
254 mm lang, hatten einen Innendurchmesser von 10,32 mm und befanden sich mit ihren inneren Enden in
einem Abstand von 28,6 mm von den sich auf dem
Außerdem wurde festgestellt, daß bei der vorstehend beschriebenen rohrartigen Härtevorrichtung die Verwendung
eines höheren Druckes gegen die Unterseite der Scheibe als gegen ihre Oberseite in Verbindung mit
dem Gegendruck der Luft im unteren Blaskopf einen schwerwiegenden Nachteil insofern darstellt, als infolge
der Dünne der Scheibe eine entschiedene Neigung der Scheibe zum Flattern auf den Förderrollen besteht, so
daß die Ebenheit der Scheibe nachteilig beeinflußt wird und sich daraus übermäßige Bruchverluste ergeben. Bei
zu großem Druckunterschied hat die Scheibe nämlich die Neigung, sich von den Förderrollen abzuheben und
mit den Rohren des oberen Blaskopfes in Berührung zu treten.
Um diesen Mangel zu beheben, werden erfindungsgemaß Mittel vorgesehen, um über der Glasscheibe ein
verhältnismäßig großes Volumen aus stützender, gegenhaltender Luft anzustauen, das ausreicht, um die Scheibe
auf den Förderrollen niederzuhalten, das jedoch nicht zum weiteren Härten bzw. Vorspannen des Glases
dient. Demzufolge sind an den einander gegenüberliegenden Seiten des oberen Blaskopfes 30 Stau- oder
Drosselklappen 47 und 48 vorgesehen, die mit ihrem oberen Ende 49 an die Verschlußwand 42 der
Überdruckkammer angelenkt und mit Hilfe einer mit ihrem einen Ende an die Drosselklappe bei 51
angelenkten Stange 50 einstellbar sind, die eine öffnung des abgewinkelten Endes 52 des Halters 53 durchragt
und mit auf sie aufgeschraubten Muttern 54 versehen ist, so daß sich die Stau- oder Drosselklappe um den
Schwenkungspunkt 49 ein- oder auswärtsschwenken und in gewünschter Lage feststellen läßt
Die Drosselklappen 47 und 48 erstrecken sich über die gesamte Länge des Blaskopfes und liegen in ihrer in
Fig.5 dargestellten senkrechten Lage flach und eben
gegen die Rohre an, so daß sie den Luftaustritt an den
einander gegenüberliegenden Seiten des Blaskopfes beschränken. Mit anderen Worten dienen die Drosselklappen
zum Umgrenzen der Luft zwischen den Rohren, so daß sie zwischen den Rohren ein
verhältnismäßig großes Volumen aus stützender, gegenhaltender Luft aufbauen und aufrechterhalten, das
ausreicht, um den höheren Druck gegen die Unterseite der Scheibe auszugleichen und die Scheibe auf den
Förderrollen niederzuhalten.
Man hat ferner festgestellt, daß das Austreiben der Luft aus den Rohren 46 bei verhältnismäßig hohen
Drücken zu sehr viel Turbulenz in den Blasköpfen führt,
die ausreicht, um die Scheiben durch Blasen von den Förderrollen abzuheben und sie zwischen den Blasköpfen
»hochzudrücken«. Um dies zu vermeiden, werden die Rohre mit Hilfe von Stauplatten 55 aus Metall in
eine Vielzahl von Gruppen aufgeteilt. Wie in Fig. 1 gezeigt, erstrecken sich diese Stauplatten quer zur
Bewegungsbahn der Glasscheibe, wobei sie mit ihren inneren Enden auf die jeweilige Verschlußwand 42 der
Überdruckkammer geschweißt oder sonstwie in geeigneter Weise an ihr befestigt sind. Vorzugsweise sind die
Rohre in Gruppen von je vier Reihen aufgeteilt Die Stauplatten 55 des oberen und des unteren Blaskopfes
sind außerdem vorzugsweise in fluchtender Lage zueinander angeordnet und ragen dabei etwas über die
Rohre hinaus. Die Stauplatten haben die Aufgabe, als Modulatoren zur Verringerung des Einflusses sich
ständig ändernder Luftturbulenz in den Blasköpfen zu dienen. Beispielsweise entweicht die Luft, sofern sich
zwischen den Blasköpfen kein Glas befindet, auf dem i'tgi. mu uCiTi geringsten niGcrsisnc;. tic;m eintreten
einer Glasscheibe zwischen die Blasköpfe wirkt die Glasscheibe wie eine Schranke, die den normalen
Luftstrom ziemlich heftig in Unordnung bringt und zwischen den Rohren eine schädliche Luftturbulenz
entstehen läßt. Jedoch werden durch Verwendung der Stauplatten 55 jeweils vier Rohrreihen von den
angrenzenden Rohrreihen abgesondert, so daß auf diese Weise ein Vermischen der Luft zwischen einander
benachbarten Gruppen mit der sich daraus ergebenden Luftwirbelung auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird.
Bekanntlich werden beim Härten bzw. Vorspannen von Glasscheiben durch Bestreichen der erhitzten
Scheiben mit Strömen oder Strahlen eines Kühlmittels, wie beispielsweise Luft, die Oberflächen der Scheibe
unter Druckspannung gesetzt. Dies erfolgt innerhalb von Sekunden, so daß der Stau- oder Gegenhaltedruck
von zwischen den Rohren des oberen und des unteren Blaskopfes zurückgehaltener Luft die Härte bzw.
Vorspannung des Glases nicht beeinträchtigt
Da die Abschreckzone C verhältnismäßig nahe dem Ausgangsende des Ofens B angeordnet ist, ist es wichtig,
Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, daß die gekühlte Luft aus den Blasköpfen in den Ofen hinein
zurückgestaut wird, was zu einer Temperatursenkung in dem Ofen führen würde, die eine Erhöhung des
normalen Gasdrucks erforderlich machen würde, um die erforderlichen Ofentemperaturen aufrechtzuerhalten.
Zu diesem Zweck sind vor und unmittelbar angrenzend an den oberen und den unteren Blaskopf 30 bzw. 31
die Luftabschirmungen 56 bzw. 57 vorgesehen, die je aus einer horizontal angeordneten Verteilerleitung 58 mit
einem auf die Bewegungsbahn der Glasscheibe gerichteten und nahe an sie angrenzenden, verhältnismäßig
schmalen Auslaßschlitz 59 bestehen. Jede Verteilerleitung
ist an einem oder an beiden Enden mit einer Einlaßöffnung 60 versehen, an die eine Preßluftquelle
angeschlossen sein kann. Die in die Verteilerleitungen eingebrachte Luft wird aus ihnen zwischen den
Blasköpfen ausgebracht, wobei der Druck der Luft derart ist, daß der Luftrückstau durch die Austrittsöffnung
24 in der Rückwand 30 in den Ofen B hinein und auf ein Mindestmaß herabgesetzt wird. An den
Verteilerleitungen 58 können außerdem Metallabschirmungen 61 und 62 befestigt werden, die als zusätzliche
Schranke gegen den Luftrückstau in den Ofen hinein dienen. Die Abschirmungen 56 und 57 haben noch eine
zweite wichtige Aufgabe, die darin besteht, den Glasscheiben den Eintritt in den zwischen den
Blasköpfen gebildeten Lufts»;hwall zu ermöglichen.
Die Rollen des gesamten Fördersystems A sind mit ihren entgegengesetzten Enden in Lagern 63 und 64
gelagert, die an den Seiten der Vorrichtung, wie F i g. 5 zeigt, von Stützen 65 und 66 oder in beliebiger sonstiger ί
geeigneter Weise gehalten werden. Die Rollen 22 und 23 in der Abschreckzone Csind von besonderer Bauart,
um eine bessere Vei teilung der gegen die Unterseiten der Glasscheiben gerichteten Luft zu bewirken und
außerdem die Glasscheiben bei ihrer Bewegung auf den Förderrollen in einer geraden Bewegungsbahn zu
halten. Zu diesem Zweck besteht jede dieser Rollen aus einer Metallwelle 67, die mit einem geeigneten Band 68
aus einem nicht reibenden Material oder kratzenden Material, z. B. Fiberglas oder Asbest, umwickelt ist. Das
Band 68 ist von einem zum anderen Ende der Welle 67 bei einem aus Fig.5 ersichtlichen wechselseitigen
Abstand zwischen den einzelnen Windungen des Bandes schraubenlinienförmig um sie herumgewunden.
Das Band ist auf einander benachbarten Rollen in entgegengesetzten Richtungen gewunden, um jegüciie
Neigung der Glasscheiben zu einer Querwanderung zu unterbinden. Die Schraubenlinie ist vorzugsweise so
gewickelt, daß der Oberflächenkontakt zwischen dem Band und der Rollenwelle etwa 35% beträgt. Das
Umwickeln der Förderrollen mit Band verringert die Kontaktfläche zwischen den Rollen und den Glasscheiben,
während der Abstand zwischen den einzelnen Windungen des Bandes Aussparungsbereiche entstehen
läßt, die eine gleichmäßigere Verteilung der Kühlluft unter den Scheiben ermöglichen. Beim Fehlen dieser
Aussparungsbereiche würde die Kühlluft zwischen einander benachbarten Förderrollen eingegrenzt werden
und das Aufwölben der dünnen Glasscheiben bewirken.
Die gehärteten bzw. vorgespannten Glasscheiben werden beim Verlassen der Abschreckzone C in die
Kühlzone D zwischen einem oder mehreren Paaren aus einem oberen und einem unteren Blaskopf 34 bzw. 35
aufgenommen. Mit Hilfe dieser Blasköpfe werden auf die einander gegenüberliegenden Flächen der gehärteten
Glasscheiben in bekannter Weise Kühlluftströme gerichtet, um das Abkühlen der Scheiben fortzusetzen.
Die dargestellten Blasköpfe 34 und 35 sind mit voneinander getrennt angeordneten Rippen 69 bzw. 70
versehen, die sich quer zur Bewegungsbahn der Scheiben erstrecken und mit Austrittsschlitzen 71 und
72 versehen sind, um gegen die einander gegenüberliegenden Flächen der zwischen ihnen hindurchlaufenden
Scheiben lange, schmale Luftströme zu richten. Der Kühlungsgrad der Glasscheiben wird durch den Druck
der Luft gesteuert, ändern auf die Oberseite bzw. auf die
Unterseite der Scheibe unterschiedliche Luftdrücke ausgeübt werden. Beim Durchlauf der gehärteten
Glasscheiben durch die Kühlzone wird Luft unter verhältnismäßig niedrigem Druck von beispielsweise
50,8 bis 127 mm WS auf die einander gegenüberliegenden Flächen der Scheibe gerichtet. Der Druck der Luft
auf die Oberseite der Scheibe muß jedoch ausreichend höher sein als der auf ihre Unterseite ausgeübte Druck,
um die Scheibe ohne Abheben leicht auf die Förderrollen gepreßt zu halten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Härten von flachen Glasscheiben, bei dem die Scheibe in horizontaler Lage auf
Förderrollen entlang einer vorbestimmten Bahn durch eine Heizzone, in der die Scheibe auf den
Erweichungspunkt des Glases erhitzt wird, eine Abschreckzone und eine entlang der Bewegungsbahn angeordnete Kühlzone geführt wird, wobei
während ihres Durchlaufs durch die Abschreckzone eine Vielzahl einzelner, in geringem Abstand
zueinander angeordneter Kühlmittelströme unter verhältnismäßig hohem Druck senkrecht auf die
einander gegenüberliegenden Flächen der Scheibe sowohl in Längs- als auch in Querrichtung gerichtet
werden und wobei die Kühlflüssigkeit mit einem relativ höheren Druck gegen die Unterseite der
Scheibe als gegen ihre Oberseite geführt wird, so daß die Unterseite schneller gekühlt wird als die
Oberseite, dadurch gekennzeichnet, daß ein Volumen aus stützender Kühlluft oberhalb der
Scheibe aufgebaut wird, um den erhöhten Druck gegen die Unterseite der Scheibe auszugleichen und
die Scheibe in ihrer Bewegungsbahn auf den Förderrollen zu halten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Volumen aus stützender, gegenhaltender Kühlluft über der Glasscheibe (16) durch
Regeln der entweichenden Kühlmittelmenge gesteuertwird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herabsetzung der Luftturbulenz
wenigstens oberhalfcder Be.r/egungsbahn der
Glasscheibe (16) die Kühlströme in eine Mehrzahl von Gruppen aufgeteilt werden:
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, bestehend aus einer oberen und
einer unteren Überdruckkammer mit je einer nach innen gekehrten Wand, einer Vielzahl von durch
jede Wand getragenen und mit der jeweiligen Überdruckkammer in Verbindung stehenden rohrförmigen
Teilen, die sich sowohl von der oberen als auch von der unteren Wand aus senkrecht in
Richtung auf die Bewegungsbahn erstrecken und an ihren inneren Enden in einem geringen Abstand
voneinander getrennt angeordnet sind, aus einer Vielzahl von zwischen den Enden der oberen und
der unteren rohrförmigen Teile angeordneten Förderrollen zum Transportieren einer zwischen
den rohrförmigen Teilen zu härtenden bzw. vorzuspannenden erhitzten Glasscheibe, wobei die rohrförmigen
Teile zum Härten bzw. Vorspannen der Glasscheibe gegen ihre einander gegenüberliegenden
Flächen eine Vielzahl von einzelnen, jedoch in geringem Abstand voneinander getrennten Kühlmittelströmen
richten, von denen der Druck der gegen die Unterseite der Scheibe gerichteten Kühlmittelströme höher ist als der Druck des gegen
ihre Oberseite gerichteten Kühlmittels, dadurch gekennzeichnet, daß der oberen Überdruckkammer
(38) das Entweichen des Kühlmittels aus ihr hemmenden Drosselvorrichtungen (47,48) zugeordnet
sind, die das zum Ausgleichen des vermehrten Drucks gegen die Unterseite der Scheibe (16)
ausreichende und die Scheibe auf dem Rollenförderer (25) haltende Volumen aus stützendem, gegenhaltendem
Kühlmittel aufbauen.
5, Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosselvorrichtung (47, 48) aus
verstellbaren, zur Regelung der entweichenden Kühlmittelmenge dienenden Drosselklappen besteht,
6, Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von m den
Förderrollen (25) parallel angeordneten senkrechten Stau- oder Leitplatten (55) vorgesehen sind,
7, Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende der Oberdruckkammer (38) Luftabschirmungen (56,57)
angeordnet sind, die die unter Druck stehende Luft zwischen die Überdruckkammmern oberhalb und
unterhalb der Förderrollen (25) richten, um das Entweichen von Kühlluft zu hemmen.
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