DE1710509B2 - Vorrichtung zum behandeln von textilgut - Google Patents
Vorrichtung zum behandeln von textilgutInfo
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- D06B19/0005—Fixing of chemicals, e.g. dyestuffs, on textile materials
- D06B19/0029—Fixing of chemicals, e.g. dyestuffs, on textile materials by steam
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln von Textilgut, insbesondere bahnförmigem Textilgut
mit wenigstens einer unter Saugzug stehenden Siebtrommel, die vorzugsweise mit einem Siebgewebebelrg
bedeckt ist, und die im Innern ein einen Teil des Trommelmantels vom Saugzug abschirmendes Abdeckblech
aufweist, und der außerhalb an der vom Gut bedeckten Seite Infrarotstrahler zugeordnet sind.
Es sind Vorrichtungen zum Trocknen, Fixieren und Dämpfen von Textilgut bekannt, deren Führungsorgane
unter Saugzug stehende Siebtrommeln sind. Das Behandlungsmedium kann durch direkte oder indirekte
Heizung erhitzt werden. Es ist auch bekannt, um die Siebtrommel Infrarotstrahler anzuordnen, die die das
Gut umgebende Luft und auch das Gut direkt aufheizen. Das Behandlungsmedium wird dabei jeweils durch das
Textilgut hindurchgesaugt Besonders vorteilhaft sind daher diese Vorrichtungen bei gut luftdurchlässigen
Gütern. Es gibt jedoch eine Reihe von Gütern" die im nassen Zustand nur sehr schwer oder gar nicht
luftdurchlässig sind, beispielsweise Felle oder Gewebe aus Zellwolle, insbesondere Futterstoffe oder Materialien»
die mit einem luftundurchlässigen Mittel beschichtet sind
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die auch für Güter und
Behandlungsverfahren geeignet ist, die bisher nicht oder nur mit Schwierigkeiten auf Vorrichtungen mit unter
Saugzug stehenden Siebtrommeln zu behandeln waren, insbesondere weil die Güter luftundurchlässig sind oder
die nötige Behandlungsmittelatmosphäre nur schwer zu erzeugen ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Die Idee, die der Erfindung zugrunde liegt, besteht also darin, ein spannungslos transportiertes Textilgut
durch die ihm eigene Feuchtigkeit zu fixieren, indem der beim Erhitzen der Feuchtigkeit entstehende Dampf als
Dampfpolster rund um die einzelne Faser erhalten und
soear noch überhitzt wird. Das mittels der Infrarotstrahler
überhitzte Dampfpolster auf der Oberfläche des Textilgutes fixiert schnell die einzelnen Fasern bzw. läßt
die mit Farbstoffen versehenen Fasern stärker anquellen, wodurch die Farbstoffe leichter in die Fasern
einziehen.
Die Saugwirkung an der Aufnahme- und Abgabesteile des Textilgutes reicht aus, dieses sicher und faltenfrei
auf der Siebtrommel auch bei hohen Geschwindigkeiten festzuhalten. Die Siebtrommel selbst kann z. B. zusätzlich
als Abzugsorgan dienen, das die Materialbahn von einer Druckeinrichtung oder einem Foulard, einer Rakel
oder einem sonstigen Auftraggerät heranholt. Dies ist besonders wichtig bei Drucken, bei denen die bedruckte
Oberfläche keinesfalls nach der Druckeinrichtung noch mit irgendwelchen Führungsorganen in Berührung
kommen darf, bis die Farbstoffe getrocknet oder fixiert sind. Auch zum Fixieren von Farbstoffen nach dem
Zweibad-Verfahren, wo die aufgetragenen, getrockneten Farbstoffe durch ein zweites Bad mit Küpe oder
Entwicklerflüssigkeit geleitet werden und dann auf die von Infrarotstrahlen umgebene Siebtrommel kommen,
ist diese Vorrichtung geeignet. Ferner kann diese Vorrichtung verwendet werden zur Faserfixierung von
beispielsweise Polyamid-Wirkware, die günstig unter Dampfatmosphäre erfolgen soll, ohne daß dazu wie bei
den üblichen Dämpfern ein dampfdichtes Gehäuse mit komplizierter Dampfregeleinrichtung erforderlich ist.
Um bei unvorhergesehenen plötzlichen Stillständen ein Verbrennen oder Übertrocknen der Ware zu
vermeiden, wird in Ausgestaltung vorgeschlagen, zwischen Siebtrommel und den Infrarotstrahlern
konzentrisch um die Siebtrommel angeordnete Abdeckbleche vorzusehen, die über einen Antriebs- und
Regelmechanismus bei Stillstand der Siebtrommel vor die Infrarotstrahler bewegbar sind. Gleichzeitig können
dabei die Infrarotstrahler abgeschaltet werden. Es können auch die in der Siebtrommel angeordneten
feststehenden Abdeckbleche als Jalousiebleche ausgebildet sein, die bei Stillstand über einen Mechanismus
geöffnet werden, so daß die gesamte Trommel unter Saugzug steht und Frischluft durch das Gut hindurchcre-
saugt wird.
Je nach Intensität der Infrarotbestrahlung und Einwirkzeit wird die entstehende Dampfschicht auf eine
bestimmte Behandlungstemperatur erhitzt. Messungen haben ergeben, daß es durchaus möglich ist, ein
Dampfpolster von stark überhitztem Dampf von beispielsweise 150 bis 200° C zu erzeugen. Um bei
Behandlungen, bei denen ein starkes Schrumpfen des Gutes eintritt, beispielsweise bei der Faserfixierung,
eh.c bestimmte Endbreite bei bahnförmigen Textilgütern zu erhalten, wird ferner vorgeschlagen, Spannelemente,
z. B. Spannketten, zum breitgespannten Halten des Textilguies auf oder um die Siebtrommel vorzusehen.
Beispielsweise zum Trocknen von Gütern, die in nassem Zustand nicht oder nur schwer luftdurchlässig
sind, ist es günstig, wenn wenigstens die erste Siebtrommel mit Infrarotstrahler umgeben ist und eine
oder mehrere unier Saugzug siehende Siebtrommeln ohne Infrarotstrahler dieser Siebtrommel nachgeschaltet
sind.
Es können jedoch auch alle Siebtrommeln mit Infrarotstrahlern umgeben werden. Um eine derartige
Vorrichtung einer individuellen Behandlung anpassen zu können, wird vorgeschlagen, die Strahler zu Gruppen
zusammenzufassen und jede Gruppe einzeln an- und ausschaltbar zu machen. Dabei ist es möglich,
beispielsweise die erste oder die letzte Siebtrommel mit Infrarotstrahlung zu versehen oder auch mr einen Teil
des Behandlungsweges auf einer Siebtrommel. Dies ist
besonders günstig bei Vorrichtungen mit einer Siebtrommel großen Durchmessers von beispielsweise 2 bis
5 m.
Es wurde erkannt, daß die Ausrüstung einer Siebtrommeldämpfeinrichtung mit Infrarotstrahlern
zum Färben von Polyesterbaumwollmischgeweben vorteilhaft ist, bei denen die Baumwolle mit unter
Sattdampfbedingungen fixierenden Farbstoffen gefärbt wird und die Polyesterfaser mit Farbstoffen, die zur
Fixierung möglichst hohe Temperaturen unter überhitztem Dampf oder Heißluft benötigen, wie z. B. die
Dispersionsfarbstoffe. Für derartige Behandlungen wird daher vorgeschlagen, die Vorrichtung mit einem
dampfdichten Gehäuse zu versehen und in diesem eine Einrichtung zum Erzeugen und Aufrechterhalten einer
Dampfatnnosphäre, vorzugsweise unter Normaldruck, vorzusehen.
Eine Vorrichtung dieser Art kann gleichzeitig zum Dämpfen und Trocknen verwendet werden, beispielsweise
kann auf der ersten Siebtrommel eine Dämpfbehandlung erfolgen und auf den anderen unter Saugzug
oder Blaswirkung stehenden Siebtrommeln eine Trocknung. Es ist jedoch auch möglich, mit dieser Vorrichtung
zuerst eine Sattdampfbehandlung vorzunehmen und danach auf den folgenden Siebtrommeln durch Zuschalten
von Infrarotbestrahlung eine Behandlung mit überhitztem Dampf. Auch für reine Trockenprozesse ist
diese Vorrichtung günstig. Es kann das Gut durch die Infrarotstrahlung so weit herabgetrocknet werden, bis
es besser luftdurchlässig ist, um anschließend auf unter Saugzug stehenden Siebtrommeln fertig getrocknet zu
werden. Auch für die Felltrocknung ist die kombinierte Anwendung von Heißluft und Infrarot zumindest in der
ersten Trocknungsphase besonders vorteilhaft und kann die Trocknungszeiten erheblich verkürzen.
In der Zeichnung sind zwei Vorrichtungen nach der Erfindung dargestellt Es zeigt
S Fig. 1 eine Siebtrommelvorrichtung mit einer Siebtrommel
im Schnitt,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch eine Siebtrommelvorrichtung
mit mehreren Trommeln und
F i g. 3 einen Querschnitt durch eine Siebtrommel
F i g. 3 einen Querschnitt durch eine Siebtrommel
ίο nach F i g. 1 oder 2.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 besitzt eine perforierte,
unter Saugzug stehende Siebtrommel 1. Diese kann gegebenenfalls noch mit einem Siebgewebebelag
bedeckt sein. In der Siebtrommel sind feststehende Abdeckbleche 2 angeordnet, die den Saugzug nur an der
Materialaufgabestelle 3 und der Materialabgabestelle 4 wirksam werden lassen. Um die Siebtrommel sind
Infrarotstrahler 5 angeordnet zum Aufheizen des bahnförmigen Textifgutes 6. Durch Verdampfen der im
Gut sich befindenden Flüssigkeit bilden sich am und im Textilgut 6 eine Dampfschicht, die zur Faser- und/oder
Farbstoff-Fixierung dient. Zwischen Siebtrommel 1 und Infrarotstrahlern 5 ist ein aus Einzelblechen bestehender
Jalousiekörper angebracht, der drehbar gelagert ist, so daß bei Stillständen automatisch die Einzelbleche 7
vor die Infrarotstrahler 5 gefahren werden können und dadurch ein Beschädigen des Gutes durch Nachstrahlen
der Infrarotkörper verhindern. An der Abgabestelle 4 ist eine Umlenkwalze 8 vorgesehen, über die das Gut
beispielsweise einer Faltenlegevorrichiung 9 zugeführt wird. Die Siebtrommel sowie die übrigen gezeigten
Teile sind seitlich in zwei Ständern gelagert. An diesem Ständer ist auch der Siebtrommelantrieb befestigt sowie
die Saugeinrichtung, die die Siebtrommel unter Saug/ug setzt.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 2 sind mehrere versetzt zueinander angeordnete Siebtrommeln 1
vorgesehen, diese können jedoch auch in bekannter Weise in einer Reihe angeordnet werden. Die
Vorrichtung besitzt ein auch aus F i g. 3 ersichtliches wärmeisoliertes Gehäuse 11, das durch eine Längswand
12 in einen Raum unterteilt ist, in dem die Siebtrommeln 1 vorgesehen sind, und in einen Raum, in dem sich die
Ventilatoren 13 befinden. Den Ventilatoren ist eine Heizeinrichtung 14 zugeordnet. Ober- und unterhalb der
Siebtrommeln 1 befinden sich Siebdecken 15, die zur Strömungsvergleichmäßigung dienen. Am Gehäuse 11
sind der Trommelantrieb 16 und der Ventilatorantrieb 17 befestigt, dem ein Regelgetriebe 18 zugeordnet ist, so
daß über die Drehzahländerung der für die jeweilige Behandlung bzw. für das jeweilige Material günstigste
Saugzug eingestellt werden kann. Bei der Vorrichtung nach F i g. 2 ist der ersten Trommel außer dem normalen
Abdeckblech noch ein Jalousieabdeckblech 2' zugeordnet, so daß die materialbedeckte Seite je nach Wunsch
unter Saugzug gesetzt oder auch vom Saugzug abgeschirmt werden k?nn. Bei dieser Vorrichtung wird
das bahnförmige Textilgut über ein Einlaufförderband 19 zugeführt und über eine Rutsche 20 abgeführt.
Der Aufbau einer Dämpfvorrichtung ist entsprechend. Zur Dampferzeugung kann am Boden des
Gehäuses ein beheizter Sumpf vorgesehen sein und/oder Direktdampfeinsprühung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Behandeln von Textilgut, insbesondere bahnförmigem Textilgut mit wenigstens
einer unter Saugzug stehenden Siebtrommel, die vorzugsweise mit einem Siebgewebebelag
bedeckt ist und die im Inneren ein einen Teil des Troinmelmantels vom Saugzug abschirmendes Abdeckblech
aufweist und der außerhalb an der vom Gut bedeckten Seite Infrarotstrahler zugeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines Dampfpolsters zum Fixieren von
unter Dampfatmosphäre fixierbarem Textilgut (6) oder von durch Klotzfärben oder Bedrucken auf das
Textilgut (6) aufgetragenen Farbstoffen die Siebtrommel (1) in dem vom Textilgut (β) bedeckten
Bereich im wesentlichen gegen den herrschenden Saugzug abgedeckt (2) ist und lediglich an zwei
schmaten Bereichen, und zwar an der Aufgabe- (3)
und Abgabestelle (4), der Saugzug wirksam ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Siebtrommel (1) und den
Infrarotstrahlern (5) konzentrisch um die Siebtrommel angeordnete Abdcckbleche (7) vorgesehen sind,
die über einen Antriebs- und Regelmechanismus bei Stillsland der Siebtrommel (1) vor die Infrarotstrahler
bewegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stillstand der Siebtrommel (1) über
den Antriebs- und Regelmechanismus die Infrarotstrahler (5) abschaltbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß Spannelemente, z. B. Spannketten, zum breitgespannten Halten des Textilgutes auf oder um
die Siebtrommel (1) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mit
Infrarotstrahlern (5) umgebenen Siebtrommel (1) eine oder mehrere unter Saugzug stehende Siebtrommeln
(1) ohne Infrarotstrahler nachgeschaltet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Infrarotstrahler (5) zu Gruppen zusammengefaßt sind und jede Gruppe einzeln an-
und ausschaltbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
ein dampfdichtes Gehäuse (11) aufweist und in diesem eine Einrichtung zum Erzeugen und
Aufrechterhalten einer Dampfatmosphäre, Vorzugsweise unter Normaldruck, vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1968V0035391 DE1710509B2 (de) | 1968-02-03 | 1968-02-03 | Vorrichtung zum behandeln von textilgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1968V0035391 DE1710509B2 (de) | 1968-02-03 | 1968-02-03 | Vorrichtung zum behandeln von textilgut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1710509A1 DE1710509A1 (de) | 1971-07-29 |
DE1710509B2 true DE1710509B2 (de) | 1977-04-07 |
Family
ID=7589671
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1968V0035391 Granted DE1710509B2 (de) | 1968-02-03 | 1968-02-03 | Vorrichtung zum behandeln von textilgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1710509B2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1035042B (de) * | 1956-03-28 | 1958-07-24 | Adhesive Tapes Ltd | Vorrichtung zum Verschliessen von Behaeltern |
DE2218077C2 (de) * | 1972-04-14 | 1983-12-01 | Vepa AG, 4125 Riehen, Basel | Verfahren zum Verfestigen von thermoplastische Fasern enthaltenden Vliesen |
-
1968
- 1968-02-03 DE DE1968V0035391 patent/DE1710509B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1710509A1 (de) | 1971-07-29 |
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