DE1795436B2 - Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 6-AminopenicillansäureInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D499/00—Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
Gegenstand des Patents 1695 313.2 ist ein Verfahren zur Herstellung von 6-Aminopenicillansäure.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein durch mikrobiologisches Verfahren erhältliches
Penicillin in an sich bekannter Weise mit einem Sicherungsmittel umsetzt, den erhaltenen Silylester
in an sich bekannter Weise mit Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid in Gegenwart eines
tertiären Amins behandelt, das gebildete Imidchlorid in an sich bekannter Weise mit einem aliphatischen
Alkohol mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einem Aralkylalkohol mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen in
Gegenwart eines tertiären Amins umsetzt und den erhaltenen Iminoether in an sich bekannter Weise
einer milden Hydrolyse oder Alkoholyse unterwirft.
Dabei ist festgestellt worden, daß zur Erzielung von guten Ausbeuten die Reaktionstemperatur und Reaktionsdauer
von großer Bedeutung sind. Die Umsetzung mit Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid
und dem Alkohol wird bei etwa 00C durchgeführt. Bevor jeweils die folgenden Stufen der Umsetzung
durchgeführt werden, wird das Reaktionsgemisch auf eine tiefere Temperatur, und zwar zwischen —10
bis -30 C, abgekühlt, um auf diese Weise sicherzustellen, daß die Temperatur nicht zu hoch steigt.
wenn die Reaktionskomponenten zugefügt werden. Während der Zugabe der nächsten Reaküonskompunente
steigt die Temperatur wieder auf etwa OC an. Bei dieser Temperatur findet die Umsetzung statt.
Das Verfahren führt zu Ausbeuten von etwa 52%.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Ausbeuten von 90% und mehr erhalten werden können
wenn die Reaküonsstufe mit Alkohol zur Bildung von Iminoäther bei viel tieferen Temperaturen, nämlich
bei Temperaturen von höchstens -20 C und vorzugsweise bei -40 bis -6O0C, durchs unrt wird.
Die erste Reaktionsstufe mit PCl5 scheint weniger temperaturempfindlich zu sein.
Die Reaktionsdauer ist ebenfalls zur Erzielung optimaler Ausbeuten von Bedeutung, wie aus dem
folgenden Beispiel 1 und den Tabellen ersichtlich ist.
30 g rohes Kaliumsalz von Penicillin G(15651.U./mg)
werden in einem Dreihalskolben in 125 ml Dkhlormethan suspendiert. 8 ml Dimethyldichlorsilan und
21 ml N N-Dimethylanilin werden unter lebhaftem Rühren zugesetzt, wobei während der Zugabe die
Temperatur auf etwa 3O0C steigt. Das Gemisch wird
V Stunde auf 25ÜC gehalten. Es wird dann auf etwa
-520C abgekühlt und anschließend 18 g Phosphorpentachlorid
(PCl5) zugesetzt. Die Temperatur steigt wieder leicht an. Das Gemisch wird 2 Stunden auf
—40 C gehalten und anschließend auf eine Temperatur 20C unterhalb derjenigen abgekühlt, bei
der die Umsetzung mit dem Alkohol durchgeführt wird. 4 ml Dimethylanilin und 125 ml n-Butanol
werden anschließend innerhalb von einer Minute zugesetzt. .
Falls als Reaktionstemperatur eine Temperatur von -6O0C gewählt wird, ist es notwendig, daß das
Butanol auf -500C vorgekühlt wird. Bei -10 und -200C verläuft die Umsetzung mit Butanol sehr
schnell. Es ist dann notwendig, dafür zu sorgen, daß die Temperatur infolge Zugabe der Reaktionspartner
nicht über diese Werte steigt. Je nach der Reaktionsdauer werden 50-ml-Proben aus dem Reaktionsgemisch zu verschiedenen Zeiten entnommen. Diese
werden unter Rühren mit 20 ml Wasser gemischt. Diese Gemische werden durch Zugabe von 8,5 ml
einer 6 η-Ammoniaklösung und anschließender Zugabe von Ammoniumbicarbonat auf einen pH-Wert
von 4,0 eingestellt.
Die gefällte 6-Aminopenicillansäure wird durch Abnutschen gesammelt, mit einem Gemisch von
Azeton und Wasser (1:1) und mit Azeton gewaschen. Die erhaltenen Ausbeuten mit Butanol nach verschiedenen
Zeiten sind in Tabelle I aufgeführt.
Reaktions- Ausbeuten in % nach einer Reaktionsdauer von (in Minuten)
temperatur
(C) 2 3,5 5 7,5 10
20
45
60
IO | 73,8 | 80,0 | 81,7 | 79,8 | 78,8 | 75,7 | 71,5 | 83,4 | 81,7 | 80,2 |
±0,4 | ±0,45 | ±0,45 | ±0,3 | |||||||
20 | — | __ | 83,0 | 85,1 | 86,5 | 85,0 | 88,4 | 88,2 | 87,6 | |
±0,3 | ±0,2 | |||||||||
30 | — | — | 86,3 | |||||||
Fortsetzung
Reaktions- Ausbeuten in % nach einer Reakiionsilauer von (in Minuten)
temperatur
i C) 2 3.5 5 7.5 10
20
45
60
-40 — — —
-50 — — —
-60 — - —
— 87,7 — | 90,5 |
±0,4 | ±0,3 |
ZI = | 81,6 |
tions-
tempe- 90 120 150 180 210
270
300
330
360
390
10 | — | — | — | — |
20 | — | — | — | |
30 | 85,9 | — | — | |
40 | 90,6 | 89,8 | 89,6 | |
±0,2 | ±0,3 | ±0,2 | ||
50 | 88,0 | 90,6 | 90,3 | 89,9 |
60 | — | — | — | 81,0 |
83,9 86,9 89,3
±0,3
±0,3
89,9
±0,2
±0,2
90,5 91,2
90,9
Die in der Tabelle aufgeführten Werte zeigen, daß nur eine leichte Erhöhung der Ausbeute unterhalb
von -400C durch Verlängerung der Reaktionsdauer erzielt werden kann. Die Ausbeute bei -30 C ist
etwa 2% niedriger als die bei -400C erhaltene und
erniedrigt sich noch einmal um weitere 2% bei -200C.
Die Ausbeute wird weiter um etwa 5% bei —10 C
herabgesetzt. Bei 0°C wird die besterhaltbare Ausbeute um weitere 7% vermindert. Außerdem wird bei
Temperaturen zwischen 0 und — 200C die Ausbeute erheblich herabgesetzt, wenn eine geringfügig kürzere
oder längere Reaktionsdauer als die optimale Reaktionsdauer verwendet wird Dies geht eindeutig aus
dem Diagramm 1 hervor, in dem die Werte der Tabelle I aufgetragen sind, überdies ist die Reaktionszeit
zur Erzielung optimaler Ausbeuten bei diesen Temperaturen für die praktische Verwendung
zu kurz.
Der Einfluß der Temperatur auf die Umsetzung von Silylester mit PCl5 ist weniger von Bedeutung. Die
Ausbeute bei -100C ist nur etwa 2% niedriger als die bei — 400C, wie aus der Tabelle II hervorgeht.
Die in dieser Tabelle angeführten Versuche zeigen, daß die Reaktionstemperatur bei der PCl5-Stufe
— 10 und —400C betragen. Die optimale Reaktionsdauer beirägt jeweils 90 Minuten. Die Umsetzung mit
Butanol wird in beiden Fällen bei — 400C ausgeführt.
Reaktionstemperatur
. der PCls-Stufe
. der PCls-Stufe
-10°C
-40°C
-40°C
Ausbeute in % nach der Umsetzung
mit Butanol bei -40 C
Reaktionsdauer (in Minuten)
30 60 90 120
86,2
87,7
87,7
88,6
90,5
90,5
88,6
90,6
90,6
87,9
89,8
89,8
ISO
87,6
89,6
89,6
Eine Suspension von 30 g (80 mMol) des Kaliumsalzes von Benzylpenicillin und 20 ml (141 mMol)
Chinolin in 200 ml Methylenchlorid, die mit 6,5 ml (834 mMol) Methyltrichlorsilan versetzt worden war,
wird unter Feuchtigkeitsausschluß während einer Zeitspanne von l/z Stunde bei Zimmertemperatur
gerührt, bis eine klare Lösung entsteht. Nach dem Abkühlen der Lösung auf etwa — 6O0C werden unter
Feuchtigkeitsausschluß 18 g (86 mMol) Phosphorpentachlorid zugesetzt, worauf das Gemisch während
einer Zeitspanne von 5 Stunden bei einer Temperatur von -350C gerührt wird. Dann wird das Gemisch
auf -6O0C abgekühlt und zunächst mit 10 ml (7OmMoI) Chinolin und darauf mit 150 ml
(2500 mMol) n-Butanol versetzt. Nach einem Rühren während einer Zeitspanne von \% Stunden bei
-3O0C wird das Reaktionsgemisch in 150 m? Wasser
gegossen, worauf der pH-Wert mit einer 4,5-n wäßrigen Ammoniaklösung und etwas Ammoniumbicarbonat
auf 4,2 eingestellt wird. Anschließend läßt man die Temperatur des Reaktionsgemisches auf
5°C steigen. Die ausgefällte kristalline 6-Aminopenicillansäure wird abfiltriert und zunächst mit 25 ml
eines wäßrigen Azetons (1:6) und anschließend mit 25 ml eines wasserfreien Azetons gewaschen.
Die Ausbeute an 6-Aminopenicillansäure beträgt 16,3 g (94% der Theorie). Das Produkt fällt in einer
Reinheit von 93% (mikrobiologische Bestimmung) an. Mit Hilfe eines mikrobiologischen Testverfahrens
kann nachgev/iesen werden, daß sich in der Mutter-
lauge noch etwa 5% 6-Aminopenicillansäure und 1 % Benzylpenicillin befinden.
Nach der im Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch unter Verwendung von 8,5 ml (53 mMol)
Phenyltrichlorsilaa, wird in 85 6-Aminopenicillansäure mit einer !
(mikrobiologisch bestimmt) erhalter
In der Mutterlauge wird die
weiteren 4% 6-Aminopenidllansäu
weiteren 4% 6-Aminopenidllansäu
Claims (2)
1. Weitere Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung von 6-Aninopenicillansäure durch
Umsetzung eines durch mikrobiologische Verfahren erhältlichen Penicillins mit einem Silylierungsmittel,
Behandlung des erhaltenen Silylesters mit Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxychlorid
in Gegenwart eines tertiären Amins, Um-Setzung des gebildeten Imidchloride mit einem
aliphatischen Alkohol mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder einem Aralkylalkohol mit 7 bis 14 Kohlenstoffatomen in Gegenwart eines tertiären
Amins und milde Hydrolyse oder Aikoholyse des erhaltenen Iminoäthers gemäß Patent
1695313.2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung des Imidchlorids mit dem Alkohol bei einer Temperatur von höchstens
- 20 C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung mit dem Alkohol bei einer Temperatur von —40 bis —60 C durchgeführt
wird.
25
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6713809 | 1967-10-11 | ||
NL676713809A NL145861B (nl) | 1967-10-11 | 1967-10-11 | Verbetering van de werkwijze voor de chemische bereiding van 6-aminopenicillanzuur of zouten daarvan. |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1795436A1 DE1795436A1 (de) | 1973-01-04 |
DE1795436B2 true DE1795436B2 (de) | 1975-06-26 |
DE1795436C3 DE1795436C3 (de) | 1976-02-05 |
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ID=
Also Published As
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IL30758A0 (en) | 1968-11-27 |
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DK130347B (da) | 1975-02-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |