DE1775185B1 - Mehrfachrueckschlagventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mehrfachrückschlagventil mit mindestens einem kugelförmigen Ventilverschlußstück,
das einen Durchmesser von 30 cm und mehr annehmen kann.
Die Masse eines kugelförmigen Ventilverschluß-Stücks (z. B. gemäß US-Patentschrift 1894 603)
wächst mit der dritten Potenz des Durchmessers, während der Durchtrittsquerschnitt durch den Ventilsitz
nur mit dem Quadrat des Durchmessers zunimmt. Wenn also z. B. der Rohrleitungsquerschnitt verdoppelt
wird, so verdreifacht sich das Gewicht des Ventilverschlußstücks nahezu. In den meisten Anwendungen
ist es erforderlich, daß der Flüssigkeitsdruck zur Betätigung des Rückschlagventils Kräfte
auf das Ventilverschlußstück ausüben muß, die ausreichen, um die Schwerkraft zu überwinden. Die Betätigungskraft
beträgt gewöhnlich nicht weniger als etwa doppelt so viel wie die Schwerkraft. Eine Stahlkugel
oder sogar eine Gummikugel mit einem Durchmesser von 30 cm kann bei der Abhebe- und Auf-Setzbewegung
bereits gewaltige Stoßkräfte entwickeln. Aus diesem Grunde ist man bisher bestrebt, bei
großen Ventilen den Kugeldurchmesser relativ zum Ventilsitzdurchmesser so klein wie möglieh zu
machen. Dies bedingt einen großen Berührungswinkel des Ventilverschlußstücks, wodurch wieder das Festsitzen
des Ventilverschlußstücks im Ventilsitz begünstigt wird. Die bisher bekannten Rückschlagventile
mit großen Ventilverschlußstücken hatten wegen der Selbstzerstörung infolge der großen Stoßkräfte
nur eine kurze Lebensdauer.
Aufgabe der Erfindung ist die Konstruktion eines Mehrfachrückschlagventils, das auch bei großem
Durchmesser des Ventilverschlußstücks einwandfrei arbeitet und bei dem die zerstörerischen Stoßkräfte
weitgehend vermieden sind.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Ventilgehäuse mehrere Einlasse mit Ventilsitzen
übereinstimmenden Durchmessers für mindestens ein kugelförmiges Ventilverschlußteil und einen Auslaß
aufweist, daß das oder jedes Ventilverschlußstück einen erheblich größeren Durchmesser als die Ventilsitze
besitzt, so daß der Berührungswinkel zwischen 80 und 120° liegt, und daß gekrümmte Führungen
für das oder die Verschlußstücke derart im Ventilgehäuse angebracht sind, daß das oder jedes Ventilverschlußstück
auf dem Weg von einem Einlaßventilsitz zu einem benachbarten Einlaßventilsitz ständig
längs einer gekrümmten Bahn geführt wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben. Hierin ist
F i g. 1 die Außenansicht eines erfindungsgemäßen Mehrfachrückschlagventils mit zwei Einlaßleitungen
und einer Auslaßleitung,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Ventils nach
F i g. 3 ein Schnitt längs der Linie III-III in F i g. 2,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung eines Rückschlagventils
mit drei Einlassen und zwei Ventilverschlußstücken,
F i g. 5 ein Schnitt längs der Linie V-V in F i g. 4 und
F i g. 6 die schematische Darstellung eines Hydraulikkreises, worin das erfindungsgemäße Rückschlagventil
angewandt ist. * " *
Das in Fig. 1 bis 3 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt ein Ventilgehäuse 10
mit Seitenwänden 11, die an eine gebogene Stirnwand 12 angeschweißt sind. Letztere trägt einen Auslaßstutzen
13 mit Befestigungsflansch 14 zum Anschluß an das Auslaßrohr 15. Ein Bodenteil 16 des
Ventils ist mit einem Flansch 17 versehen, der mit einem entsprechenden Flansch 18 des Gehäuses 10
verschraubt ist. Der Bodenteil besitzt dreieckige Seitenwände 19 und damit verschweißte Stirnflächen 20
und 21, an denen die Einlaßstutzen 22 und 23 derart angebracht sind, daß die Achsen 24 und 25 derselben
gleichmäßig zur Mittelachse 26 des Auslaßstutzen 13 konvergieren. Die Flansche 27 und 28 der Einlaßstutzen
22 und 23 sind mit den Einlaßleitungen 29 und 30 verschraubt.
Die Einlaßstutzen 22 und 23 definieren an ihrer Verbindungsstelle mit den Stirnflächen 20 und 21
Einlaßventilsitze 31, 32 für ein kugelförmiges elastomeres Ventilverschlußstück 33. Der Durchmesser
desselben ist so gewählt, daß der Berührungswinkel A, d. h. der Winkel zwischen den Verbindungslinien von
den Berührungsstellen zum Kegelmittelpunkt, weniger als etwa 120° und mehr als etwa 80° beträgt. Hat
der Ventilsitz den Durchmesser D, so bedeutet dies, ^
daß der Kugeldurchmesser zwischen 1,12 £> und 1,41 D V
liegt, also mindestens 10%, aber weniger als 50% größer als der Einlaßdurchmesser D ist. Ein zu großer
Berührungswinkel kann bei hohen Rückschlaggeschwindigkeiten oder hohem Flüssigkeitsdruck zum
Festsitzen führen, während ein zu kleiner Berührungswinkel einen unstabilen Sitz und Ventilgeräusche
bzw. Ventilbruch infolge der Turbulenz der Flüssigkeitsströmung durch das Ventilgehäuse
verursachen kann.
Vorzugsweise ist das ganze Innere des Ventilgehäuses mit einer elastomeren Auskleidung 34 versehen. Gekrümmte
Führungen 35 für das Verschlußstück ragen nach innen in das Gehäuse 10, und zwar derart, daß
der Krümmungsradius R der Führungen von einem Punkt 36 ausgeht, der den Krümmungsmittelpunkt
der Bahn 37 des Kugelmittelpunktes beim Übergang der Ventilkugel 33 von einem Ventilsitz zum anderen
darstellt. Wie F i g. 3 zeigt, ist der freie Abstand S zwischen den Führungen 35 größer als der Durchmesser
D einer Einlaßöffnung, so daß jede Behinderung der Flüssigkeitsströmung von einer Einlaß- m
Öffnung zur Auslaßöffnung 38 vermieden wird. Um ferner ein Rattern des Ventilverschlußstücks bei der
Bewegung auf der Bahn 37 zu verhindern, ist eine zweite Führungsfläche 39 auf der anderen Seite des
Ventilverschlußstücks zwischen den einander zugekehrten Seiten der Einlaßventilsitze 31, 32 angeordnet.
Der Abstand zwischen den Führungen 35 und 39 ist so gewählt, daß das Ventilverschlußstück 33 nur
geringes Spiel hat. So ergibt sich ein rascher und doch glatter Übergang. Die Führungen 35 haben
einen Abstand von der Auslaßöffnung 38, der größer als D: 2 ist, so daß sich zwischen den Führungen
und der Auslaßöffnung eine freie Kammer 41 bildet, die verhindert, daß die Auslaßöffnung 38 während
der Bewegung des Ventil Verschlußstücks verdeckt wird.
Das in F i g. 1 bis 3 gezeigte Ausführungsbeispiel ist ein Spezialfall der allgemeinen Form, die an Hand
der Fig. 4 und 5 erläutert wird. Das erfindungsgemäße Ventil kann ein oder mehrere kugelförmige
Ventilverschlußstücke aufweisen, jedoch stets mindestens eine weniger als die Anzahl der Einlaßöffnungen.
So kann die Anordnung nach F i g. 4 und 5 mit drei Einlaßöffnungen entweder mit einem oder mit
zwei Ventilverschlußstücken versehen sein.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 1 bis 3 verläuft die Symmetrieachse 9 der Führungen 35, 39
senkrecht zur Achse 26 der Auslaßöffnung 38, während bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5
die Symmetrieachse 42 der Führungen für die Verschlußstücke mit der Achse der Auslaßöffnung 43 im
Auslaßstutzen 44 zusammenfällt. Die kegelstumpfförmigen Seitenwände 45, 46 des Ventilgehäuses, die
einerseits in den Auslaßstutzen 44 und andererseits in einen Flansch 47 übergehen, dienen als äußere
Führung. Der Bodenteil 48 des Ventils ist ebenfalls kegelstumpfförmig ausgebildet und hat einen Flansch
49, der mit dem Flansch 47 verschraubt werden kann. Er trägt mehr als zwei Einlaßstutzen, beispielsweise
die in F i g. 4 erkennbaren drei Einlaßstutzen 50, die gleichen Abstand von der Achse 42 haben und gleichmäßig
um dieselbe verteilt sind. Als innere Führungen dienen ein konisches Führungsglied 51 am Boden
52 und ein nach unten weisender Kegel 53, der durch kräftige Träger 54, die von den Seitenwänden 46 in
der Nähe der Auslaßöffnung 43 nach unten weisen, gehalten wird. Die inneren Führungsglieder 51 und
53 definieren mit den Seitenwänden 45 und 46 des Ventilgehäuses einen freien Durchtrittsquerschnitt,
der größer als der Querschnitt der Auslaßöffnung ist. as
Die Führungsglieder 51 und 53 sind koaxial zur Achse 42 der Auslaßöffnung angeordnet. Die Ventilverschlußstücke
55 haben einen erheblich größeren Durchmesser als der effektive Durchmesser der Einlaßöffnungen.
Wenn zwei Ventilverschlußstücke bei drei Einlaßöffnungen verwendet werden, ist vorzugsweise
jeweils nur eine Einlaßöffnung aktiv, so daß die effektive Einlaßöffnung den gleichen Durchtrittsquerschnitt
wie die Auslaßöffnung hat. Sind jedoch zwei aktive Einlaßöffnungen erwünscht, so daß nur
ein Ventilverschlußstück verwendet wird, dann sollen zwecks ungeänderter Ausströmgeschwindigkeit die
Einlaßstutzen so gewählt werden, daß der Querschnitt der Auslaßöfinung gleich der Summe der
Querschnitte der aktiven Einlaßöffnungen ist. In gewissen Fällen ist jedoch auch eine erhöhte Ausströmgeschwindigkeit
zulässig. In diesen Fällen können die Einlaßstutzen etwa den gleichen Querschnitt
wie der gemeinsame Auslaßstutzen haben.
Eine Anwendung des erfindungsgemäßen Rückschlagventils
ist in F i g. 6 gezeigt. Die Motoren M treiben Zentrifugalpumpen P, welche die Flüssigkeit
aus den Behältern 57, 58 und 59 durch das Rückschlagventil 56 und die Auslaßleitung 60 desselben
zum Behälter 61 pumpen. Es gibt verschiedene An-Wendungsmöglichkeiten einer solchen Anordnung.
Hat das Rückschlagventil 56 zwei Einlasse (F i g. 1 bis 3), so wird man zunächst nur die Pumpe 7 in Betrieb
setzen, um den Behälter 57 zu leeren, sobald der Behälter 58 ausreichend geleert ist. Nähert sich
der Behälter 57 der Leerung, so wird die Pumpe 6 eingeschaltet, unmittelbar nachdem die Pumpe 7 abgeschaltet
wurde. Der von der jeweils aktiven Leitung ausgeübte Strömungsdruck veranlaßt das
Ventilverschlußstück im Ventil 56, sich längs seiner Führung zu einer Zone niedrigeren Drucks, d. h. zur
inaktiven Einlaßöffnung zu bewegen. Die Masse des Ventilverschlußstücks ist nur von Bedeutung hinsichtlich
der ausgeübten Stoßkraft, spielt aber für die Ventilbetätigung keine Rolle. Bei einem Ventil mit
mehr als zwei Einlassen wird beispielsweise eine dritte Flüssigkeitsleitung (in F i g. 6 gestrichelt gezeichnet)
angeschlossen. Enthält das Rückschlagventil 56 hier nur ein Ventilverschlußstück, so dient es zur Vereinigung
der aus zwei Einlassen strömenden Flüssigkeitsmengen. Das Ventilverschlußstück sucht stets die
inaktive Einlaßöffnung zu verschließen. Die Umschaltung auf einen anderen Einlaß erfolgt dank der
gekrümmten Führung für das Verschlußstück störungsfrei.
Claims (6)
1. Mehrfachrückschlagventil, dadurch gekennzeichnet, daß sein Ventilgehäuse
mehrere Einlasse (22, 23, 50) mit Ventilsitzen übereinstimmenden Durchmessers für mindestens
ein kugelförmiges Ventilverschlußstück (33, 35) und einen Auslaß (13, 44) aufweist, daß das oder
jedes Ventilverschlußstück (33, 55) einen erheblich größeren Durchmesser als die Ventilsitze (31)
besitzt, so daß der Berührungswinkel (A) zwischen 80 und 120° beträgt, und daß gekrümmte Führungen
(35, 39; 45, 46, 51, 53) für das oder die Verschlußstücke derart im Ventilgehäuse angeordnet
sind, daß das oder jedes Ventilverschlußstück auf dem Weg von einem Einlaßventilsitz
zu einem benachbarten Einlaßventilsitz ständig längs einer gekrümmten Bahn geführt wird.
2. Mehrfachrückschlagventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilverschlußstück
(33, 55) vollständig aus einem Elastomer besteht.
3. Mehrfachrückschlagventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein kugelförmiges Ventilverschlußstück
(33) und zwei Einlasse (22, 23) sowie gekrümmte Führungsschienen (35) für das
Verschlußstück, die vom Ventilgehäuse (10) nach innen ragen.
4. Mehrfachrückschlagventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch drei Einlasse und ein
kugelförmiges Ventilverschlußstück.
5. Mehrfachrückschlagventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Berührungswinkel des Ventilverschlußstückes mit den Ventilsitzen
jeweils weniger als 90° beträgt.
6. Mehrfachrückschlagventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbahn
des Ventilverschlußstückes in einer Ebene verläuft, die senkrecht zur mit der Achse der Auslaßöffnung
zusammenfallenden Gehäuseachse (42) steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen GOPY
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