DE1768791B2 - Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid durch katalytische Hydrierung von geschmolzenen Maleinsäureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid durch katalytische Hydrierung von geschmolzenen MaleinsäureanhydridInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid durch katalytische Hydrierung
von geschmolzenem Maleinsäureanhydrid. Bernsteinsäureanhydrid ist ein für die Kunstharzindustrie
wesentlicher Rohstoff. Beispielsweise fungiert es als Reaktionspartner in Polykondensationsharzen, wie
Polyester- und Polyamid-Harzen.
Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid durch katalytisches Hydrieren von geschmolzenem
Maleinsäureanhydrid sind bekannt Jedoch weisen die bekannten Verfahren erhebliche Mängel auf, z. B.
hinsichtlich der Reaktionsdauer, hinsichtlich des apparativen Aufwandes und hinsichtlich der Atisbeute.
So ist es erforderlich, beim Hydrieren von Maleinsäureanhydrid
nach dem Verfahren der DE-PS 4 41 002 in Gegenwart eines Nickel-Katalysators die Reaktionstemperatur zu Beginn des Hydrierens wenig oberhalb
cbs Schmelzpunkts von Maleinsäureanhydrid — d. h. so
niedrig wie möglich — zu halten und sie nur in dem Maß, wie sich das höher schmelzende Bernsteinsäureanhydrid
bildet — d. h. so langsam wie möglich — zu steigern. Erst kurz vor Beendigung der Hydrierung soll die
Temperatur 130—1400C betragen. Diese Reaktionsführung
ist begründet, denn in Gegenwart von Nickel-Katalysatoren besteht bekanntlich eine mit der Temperatur
zunehmende Tendenz zur Hydrierung von Carbonylgruppen, welche im vorliegenden Fall eine nachteilige
Erniedrigung der Ausbeuten an Bernsteinsäureanhydrid bedeuten würde. Aus dieser Reaktionsführung
ergibt sich aber eine relativ lange Reaktionsdauer von 5 bis 6 h und eine damit verbundene nachteilige
Betriebskostenerhöhung. Auch die Notwendigkeit einer Temperaturregelung ist nachteilig, denn diese erfordert
kostspielige Regeleinrichtungen, die mit ebenfalls kostspieligen Kühlvorrichtungen gekoppelt sein müssen.
Da die Reaktion stark exotherm ist und das Reaktionsgemisch die Wärme schlecht leitet, führen
Temperaturanpassung und Kühlung bei großtechnischen Anlagen auf fast unüberwindliche technische
Schwierigkeiten.
Nach einem anderen bekannten Verfahren (US-PS 21 98 153) soll während des Hydrierens ein Wasserstoffdruck
von mindestens 10 bis 100 at aufrechterhalten werden. Diese Maßnahme erfordert druckfeste Apparaturen,
deren Erstellungskosten mit zunehmendem Druck bekanntlich progressiv steigen. Ferner ist die
Reaktionsdauer auch hier, besonders im Hinblick auf den hohen Wasserstoffdruck, erstaunlich lang, nämlich 4
bis 6 Stunden. Trotz dieser in Kauf zu nehmenden Nachteile liegt die Ausbeute bei diesem Verfahren,
wenn in Gegenwart eines Nickel-Katalysators bei einer Temperatur von 180"C hydriert wird, nur bei etwa 88%
des Gewichts an eingesetztem Maleinsäureanhydrid.
Die Erfindung löst nunmehr die Aufgaben, alle Benannten Nachteile zu vermeiden. So bietet die
Erfindung ein Verfahren, bei dem die Reaktionsdauer kürzer als bei den bekannten Verfahren ist, bei dem eine
kostspielige Temperaturregelung überflüssig ist, bei dem nicht gekühlt zu werden braucht, bei dem die zu
beherrschenden Drücke extrem niedrig liegen und mit dem dennoch gute Ausbeuten erzielt werden.
Die Lösung dieser Aufgaben gelingt der Erfindung mittels eines Verfahrens, das zwar ähnlich wie die
bekannten Verfahren im katalytischen Hydrieren von
ίο geschmolzenem Maleinsäureanhydrid besteht, sich von
den bekannten Verfahren jedoch durch die dort nicht vorgenommene Abstimmung der Reaktionsbedingungen
auf einen speziell ausgewählten Katalysator unterscheidet
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur zwischen
140 und 1500C und bei einem Wasserstoffdruck von weniger als 10 at im Gegenwart eines Palladium-Katalysators
hydriert
Somit liegt die Temperatur im Gegensatz zum Verfahren des DE-PS 4 41 002 von Anfang der Reaktion
an oberhalb 54O°C und steigt im Gegensatz zum Verfahren der US-PS 21 98 153 niemals über 1500C, und
der Wasserstoffdruck wird im Gegensatz zum Verfahren des US-PS 2198 153 während der ganzen
Reaktionsdauer unterhalb 10 at gehalten. Die Ausbeute beträgt dabei etwa 95% der theoretischen Ausbeute. Je
nach dem angewendeten, jedoch stets unterhalb 10 at liegenden Wasserstoffdruck ist die Reaktion bereits
nach 3 bis 4 Stunden beendet Der Temperaturbereich von 140 bis 1500C liegt so günstig, daß er sich bei
geeigneten geometrischen Verhältnissen der Hydrierapparatur als Folge eines Gleichgewichts zwischen der
durch die Reaktionsexothermie erzeugten und durch die
diesen auch kostspielige Regeleinrichtungen überflüssig.
erfindungsgemäße Verfahren den bekannten überlegen,
denn es wird praktisch keine Energie für Kühlung und Beheizung aufgewendet In ganz erheblichem Maß wird
aber mechanische Energie für das Rühren eingespart Im Fall des DE-PS 4 41 002 ist dieser Energieaufwand
nämlich wegen der mit der niedrigeren Temperatur verbundenen höheren Viskosität des Reaktionsgemisches
größer. Im Fall der US-PS 21 98 153 bremsen die Stopfbuchspackungen die Rührwellen stärker als beim
erfindungsgemäßen Verfahren, weil sie wegen des hohen Druckes fester angezogen werden müssen.
Ein zusätzlicher Vorteil des erfLHungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß es mit wesentlich geriifferem technischen Aufwand kontinuierlich durchführbar
ist, als dieses bei den bekannten Verfahren der Fall wäre. Wegen der beim Verfahren der DE-PS
4 41 002 ständig erforderlichen Temperaturanpassung wären zu dessen kontinuierlichen Durchführung eine
Vielzahl von Reaktionsgefäßen, nämlich je eines für einen engen Temperaturbereich, sowie eine entsprechende
Anzahl von zwischengeschalteten Pumpen notwendig. Im Fall der US-PS 21 98 153 bieten der dort
angewendete hohe Druck in Verbindung mit der hohen Temperatur und den aggressiven Eigenschaften des
Reaktionsgemisches erhebliche Schwierigkeiten, das Reaktionsgut kontinuierlich dem Reaktionsbehälter
zuzuführen und das Reaktionsprodukt kontinuierlich von diesem abzuführen.
Zur Erläuterung der Erfindung dient folgendes Beispiel:
der 3,5 Stunden zwischen 3 und 9 at gehalten. Nach
840 kg Maleinsäureanhydrid, in dem 1680 g Palladi- abgestellter Wasserstoffpumpe im Innern des GefäBes
um-Katalysator (10% Palladium auf Aktivkohle-Träger) nicht mehr ab, wodurch das Ende der Reaktion
verteilt worden waren, wurden 3,5 Stunden bei einer s angezeigt war. Das Reaktionsprodukt wurde beim
zwischen^I40 und 1500C liegenden Temperatur in einem Ablassen fi'trativ vom Katalysator befreit und durch
geschlossenen Gefäß mit Wasserstoff beaufschlagt und Destillation gereinigt Die Ausbeute betrug 815 kg
gerührt. Durch laufendes Nachpumpen von Wasserstoff Bernsteinsäureanhydrid = 95% d.Th. Der abfiltrierte
wurde dessen Druck im Innern des Gefäßes während Katalysator konnte erneut verwendet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid durch katalytische Hydrierung von geschmolzenem Maleinsäureanhydrid, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur zwischen 140 und 1500C und einem Wasserstoffdruck von weniger als 10 at in Gegenwart eines Palladium-Katalysators hydriert
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Publications (2)
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DE1768791A1 DE1768791A1 (de) | 1972-02-03 |
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DE19681768791 Withdrawn DE1768791B2 (de) | 1968-06-29 | 1968-06-29 | Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid durch katalytische Hydrierung von geschmolzenen Maleinsäureanhydrid |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0691335A1 (de) * | 1994-07-08 | 1996-01-10 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Bernsteinsäureanhydrid |
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1968
- 1968-06-29 DE DE19681768791 patent/DE1768791B2/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1768791A1 (de) | 1972-02-03 |
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