DE1758460C - Ofenanlage zur Wärmebehandlung von Werkstücken unter Schutzgasatmosphären - Google Patents
Ofenanlage zur Wärmebehandlung von Werkstücken unter SchutzgasatmosphärenInfo
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Description
Bekannt sind Ofenanlagen, in welchen Werkstücke unter definierten Schutzgasbedingungen aufgekohlt,
karbonitriert, gasnitriert, normalisiert, gelötet, gesintert,
dampfbehandelt und gehärtet bzw. vergütet werden.,Diese Ofenanlagen werden als Durchlaufofen
betrieben oder als Ofenanlagen für absatzweisen Betrieb, z- B. als Kammer- oder Schachtofen.
Bei den Durchlaufofen erfolgen die einzelnen Verfahrensschritte
in einer geschlossenen Ofeneinheit folgerichtig hintereinander. Als Beispiel sei erwähnt:
Vorwärmen, Aufkohlen, Absenken der Temperatur auf Härtetemperatur, Abschrecken und Anlassen.
Die absatzweise arbeitenden Öfen sind als Einzelöfen
bekannt und bestehen im allgemeinen aus einer Vorkammer und dem eigentlichen Kohlungs- bzw.
Härteofen. Die Vorkammer dient einmal als Beschickungshilfsmittei,
um die Schutzgasatmosphäre in dem Kohlungs- bzw. Härteofen während des Chargiervorganges
nicht zu beeinflussen. Gleichzeitig sind in die Vorkammer auch der Abschreckbehälter und
eine Kühlstation zum Abkühlen der Werkstücke unter Schutzgas eingebaut. Ein Hubwerk in der Vorkammer
dient zum Absenken und Heben de.; Dehand-Iiiiigsgulcs.
und eine mechanische Fördereinrichtung gestattet es. die beschickten Chargierstcllen in den
Glühofen und auf den vor dem Ofen stehenden Aufgabe- bzw. EntnahtT.vtisch zu befördern. Die zuletzt
genannte Fördereinrichtung ist Besf-ndtcil der Vorkammer.
Bei einer anderen der bekannten C fenvariationen befindet sich die Vorkammer hinter dem Kohlungsbzu.
HiT'oofcn. Bei dicer Ofcnkorü.mi'ition wird
aber beim Beschicken des Cüihofens die Schutzgasatmosphäre
im Kohlungs- bzw. Härteofen teilweise gestört.
Bekannt sind auch Ofcnanlagen, bei welchen zwei Glühkammern hintereinandergeschaltet sind, um
z. B. in einer Glühkammer mit der Kohlungstemperatur und in der zweiten Kammer mit der niedrigeren
Härtetemperatur arbeiten zu können-
Bei den zuletzt beschriebenen Ofenkonstruktionen für absatzweisen Betrieb ist von Nachteil, daß wegen
der erforderlichen dünnwandigen Zwischentüren keine definierten Temperatur- und Schutzgasbedingungen
(Taupunkt bzw. CO.-Wert) eingestellt werden können. Hinzu kommt, daß bei allen diesen Ofenkonstruktionen
mit gleichen Taktzeiten gearbeitet werden muß. Unterschiedliche Wärmebehandlungsbedingungen (Chargenzeit, Temperatur und Art des
Schutzgases) können nicht eingestellt werden. Ferner 5<> kann das Abschreckmedium (Schutzgas, öl, Salz,
Wasser) nicht variiert werden.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, unter Verwendung einer einzigen Fördereinrichtung zwei oder
mehrere Glühofen an nur eine Vorkammer anzuschließen und somit die geschilderten Nachteile und
Beschränkungen der bekannten Ofenarten zu beseitigen. Ohne Schwierigkeiten lassen sich nach dem
Erfindungsgedanken z. B. folgende Wärmebehandlungsverfahren durchführen.
1. Alle an die gasdichte Vorkammer angeschlossenen Glühofen werden als Aufkohlungsöfen benutzt.
2. Ein oder zwei Glühofen arbeiten als Kohlungsöfen,
und in einem weiteren Glühofen werden die Werkstücke vor dem Abschrecken z- B. in
Öl auf Härtetemperatur gebracht.
3. Ein Glühofen dient zum Aufkohlen, im zweiten Glühofen werden die Werkstücke in die Perlitstufe
überführt und im dritten Glühofen vor dem Abschrecken auf Härtetemperatur gebracht
IO Die vorgeschlagene Ofenausführung besteht z. B.
nach der "Skizze aus zwei oder mehreren Glühofen
1, einer gasdichten Vorkammer 2 sowie einem Beschickungs- und Entnahmetisch 3. In der
Vorkammer ist unter 4 die Stellung eines beschickten Chargentisches für das Einfahren in den Glühofen
bzw. das Ausfahren auf den Beschickungstisch gezeigt. Die Stellung 5 zeigt den Beschickungstisch im
AbEchreckmedium und die Stellung 6 die Lage des Beschickungstisches während der Auskiihlperiode
unter Schutzgasatmosphäre, die durch das Zentrifugalrad 7 zur Erhöhung der Konvektion stark umgewälzt
wird. Das drehbare Hubwerk 8 trägt auch die fest am Hubwerk montierte mechanische Fördereinrichtung
9. Die Tür IO dichtet die Vorkammer gegen die Außenatmosphäre ab. Um sowohl mit Öl,
Salz oder Wasser abschrecken zu können, ist der Bodenteil der Vorkammer, der das Absein eckmedium
enthält, ausfahrbar. Das auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmte Schutzgas wird den Glühofen
und der Vorkammer gesondert und druckgcregel: zugeführt.
Claims (5)
1. Ofenanlage zur Wärmeoehandlung von Werkstücken unter Schutzgasatmosphäre, dadurch
gekennzeichnet, daß an eine einzige Vorkammer (2) zwei oder mehrere Glühofen
(1) angeschlossen sind, wobei die mechanische Fördereinrichtung (9), mit der das Gliihgut
nach allen Seiten ein- und ausgestoßen werden kann, gasdicht und drehbar in der Vorkammer
(2) angeordnet ist.
2. Ofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschreckbad, das den
unteren Teil der Vorkammer (2) bildet, zum Zwecke des Auskühlens bei der Salzabschrekkung
oder zum Wechsel des Abschreckmediums verschiebbar angeordnet ist-
3. Ofenanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Entnahmetisches
ein zusätzliches Abschreckbad angeordnet ist.
4. Ofenanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühofen an der Rückwand
Türen haben, durch die das Glühgut in ein zusätzliches Abschreckbad getaucht oder zur
Weiterverarbeitung entnehmbar ist.
5. Ofenanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablauf des gesamten
Wärmebehandlungszyklus durch Zeitschaltuhren, Potentiometer und Gasmeßgeräte automatisch erfolgt.
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