DE1613936C - Mehrphasiger Wechselstromsteller - Google Patents
Mehrphasiger WechselstromstellerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen mehrphasigen Wechselstromsteller für einen über in Serie mit den
Phasenwicklungen liegende Halbleiterschalter gesteuerten Induktionsmotor.
Bei den bekannten Wechselstromstellern dieser Art sind für die Drehrichtungsumkehr sowie die Polumschaltung
zwei Schaltungen erforderlich, und zwar eine Schaltung für Rechtslauf und eine für Linkslauf.
Zwischen der Umschaltung von Rechtslauf auf Linkslauf oder umgekehrt liegt mindestens eine Zeitverzögerung
von 10 Millisekunden (bei 50 Hz), wodurch die Halbleiter bekanntlich erst beim Phasennulldurchgang
löschen, was zum Kurz- oder Phasenschluß führt, wenn die andere Drehrichtung zu schnell eingeschaltet wird. Die bekannten Schaltungen
weisen daher Verzögerungsschaltungen auf, um einen Phasenschluß durch zu schnelle Umschaltung zu verhüten.
Die bekannten Wechselstromsteller der vorliegenden Art sind daher kompliziert und aufwendig.
Durch die französische Patentschrift 1 305 512, die britische Patentschrift 1 067 974 und die Zeitschrift
»Elektronik« 1966, Heft 3, S. 71 bis 73, sind Wechselstromsteller bekanntgeworden, bei denen die Zweiweg-Wechselstromthyristoren
zwischen den Wicklungen und dem Sternpunkt des Motors angeordnet sind, wodurch zwar die Gefahr eines Kurz- oder
Phasenschlusses der Zweiweg-Wechselstromthyristoren mit einer normalen Ausgangsspannung von
Elektronikschaltungen vermieden und der Motor aus- und eingeschaltet werden kann, jedoch ist eine
schnelle Drehrichtungsumkehr sowie eine Polumschaltung mit diesen bekannten Vorrichtungen nicht
möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Wechselstromsteller der vorbezeichneten Art zu schatten, bei dem
eine schnelle Drehrichtungsumkehr sowie Polumschaltung möglich ist, ohne daß die Gefahr von
Kurzschlüssen besteht.
Die eine Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß von mindestens zwei als Wicklungspaare ausgebildeten
Phasenwicklungen des Motors jeweils die eine Wicklung für Rechtslauf und die andere Wicklung
für Linkslauf vorgesehen ist und daß ,die Wicklungen sternpunktseitig jeweils mit einem Zweiweg-Wechselstromthyristor
in Serie geschaltet sind, wobei die Torelektroden der Zweiwcg-Wechselstromthyristoren
für Rechts- bzw. Linkslauf über je eine Eingangsklemme an die Steuerspannungsquelle angeschlossen
sind. .
Eine andere Lösung derselben Aufgabe besteht darin, daß von den als Wicklungspaare (Aa, Ab; Ba,
Bb; Ca, Cb) ausgebildeten Phasenwicklungen des Motors (MW) jeweils die eine Wicklung {Ab, Bb, Cb)
für Schnellauf und die andere Wicklung (Aa, Ba, Ca) für Langsamlauf vorgesehen ist und daß die Wicklungen
(Aa, Ab, Ba, Bb, Ca, Cb) sternpunktseitig jeweils mit einem Zweiweg-Wechselstromthyrislor
(aa, ab, ha, bb, ca, cb) in Serie geschaltet sind, wobei die Torelektroden der Zweiweg-Wechselstromthyristoren
für Schnell- bzw. Langsamlauf jeweils gemeinsam an die Steuerspannungsquelle (32 bzw. 30) angeschlossen
sind.
Auf Grund der Hedämpfung des Zweiweg-Wechselstromthyristors
durch den vorgeschalteten Motor kann niemals ein Kurz- oder Phasenschluß auftreten,
auch wenn kurzzeitig beide Ansteuertingen wirksam sein sollten.
Im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen ist
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung deshalb eine schnelle Drehrichtungsumkehr für die Polumschaltung
ohne die Gefahr von Kurzschlüssen möglich.
Dabei erfordert die anmeldungsgemäße Lösung gegenüber den bekannten Ausführungen einen überraschend
geringen schaltungstechnischen Aufwand. Die für die bekannten Ausführungen notwendigen
besonderen Verzögerungsschaltungen, die erforderlich waren, um einen Phasenkurzschluß durch zu
ίο schnelle Umschaltung zu vermeiden, können wegfallen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind im Anspruch 2 niedergelegt.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen Drehstrommotor für eine Drehrichtung mit
einer Einrichtung zum Ein- und Auschalten; F i g. 2 zeigt in einer der F i g. 1 entsprechenden
Darstellung die Anordnung für einen Drehstrommotor mit Drehrichtungsumkehr;
Fig. 3 zeigt in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellung die Anordnung für einen Drehstrommotor mit Polumschaltung;
Fig. 4 zeigt wiederum in einer der Fig. 1 entsprechenden
Darstellung die Anordnung für einen Drehstrommotor mit Polumschaltung und Drehrichtungsumkehr.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Drehstrommotor M weist in herkömmlicher Weise drei Wicklungen^, B und C auf, deren Eingangsklemmen U,
V und W jeweils an die drei Phasen R, S und T eines Drehstromnetzes angeschlossen sind. Die Ausgangsklemmen
X, Y und Z der Wicklungen A, B und C sind über Zweiweg-Wechselstromthyristoren (Triacs)
a, b, c an den Sternpunkt St angeschlossen, an dem wiederum in bekannter Weise die Nullphase MP angeschlossen
ist. Die Anschlußklemme für die Steuerspannung der Zweiweg-Wechselstromthyristoren ist
mit 16 bezeichnet. Sie wird mit einer normalen Ausgangsgleichspannung von Elektronikschaltungen
gespeist.
Zum Einschalten des Drehstrommotors M wird über die Eingangsklemme 16 von einem kontaktlosen
System eine Gleichspannung über Vorwiderstände 10 den Zweiweg-Wechselstromthyristoren a, b, c zugeführt,
so daß diese leitend werden. Zum Ausschalten des Motors wird die Gleichspannung von der Anschlußklemme
16 weggenommen.
Während in Fig. 1 ein Drehstrommotor M für nur
eine Drehrichtung'dargestellt ist, zeigt Fig. 2 einen
Drehstrommotor M W für Drehrichtungsumkehr.
Man erkennt aus der Zeichnung, daß die allgemein mit 18 bezeichnete Wicklung aus zwei Wicklungen
besteht, nämlich aus einer an die Phase R angeschlossenen Wicklung A 1 und aus einer an die Phase T
angeschlossenen Wicklung A 2. Desgleichen besteht die allgemein mit 22 bezeichnete Wicklung aus einer
an die Phase R angeschlossenen Wicklung C1 und aus
einer an die Phase T angeschlossenen Wicklung CI. , Die an die Phase 5 angeschlossene Wicklung B
braucht nur einfach vorhanden zu sein.
Die Ausgangsklemmen X1, Z2, Y, Xl, Zl der
Wicklungen A 1, A 2, B, Cl, C2 sind über Zweiweg-Wechselstromthyristoren
al, a2, b, el, c2 an den Sternpunkt St angeschlossen. Es sind zwei Anschlußklemmen
12, 14 für die Steuergleichspannung vorgesehen, wobei die Steuergleichspannung an die An-
schlußklemme 12 angelegt wird, um den Motor auf Linkslauf zu schalten, während die Steuerspannung
an die Anschlußklemme 14 für Rechtslauf angelegt wird. Von der an die Anschlußklemme 12 angeschlossenen
Verteilerleitung zweigt eine Zweigleitung 26 ab, in die eine Diode dl eingeschaltet ist und die
über eine Leitung 28 zur Steuerung des Zweiweg-Wechselstromthyristors b beim Linkslauf dient. An
die Leitung 28 ist über eine Diode dl, die zu der Diode d2 entgegengesetzt angeordnet ist, und über
eine Zweigleitung 24 ferner die von der Anschlußklemme 14 kommende Steuerleitung angeschlossen.
Wird eine Gleichspannung an die Anschlußklemme 12 angelegt, so werden die Zweiweg-Wechselstromthyristoren
al und el leitend.
Gleichzeitig wird über die Leitung 16 und die Diode dl sowie über die Leitung 28 auch der Zweiweg-Wechselstromthyristor
b leitend, wobei die entgegengesetzt angeordnete Diode dl verhindert, daß
der Steuerstrom in die Zweigleitung 24 fließen kann. Der Motor läuft dann im Linkslauf.
Wird dagegen an die Anschlußklemme 14 eine Steuergleichspannung angelegt, so werden die Zweiweg-Wechselstromthyristoren
al und el leitend, während gleichzeitig über die Leitung 24, die Diode
d 1 und die Leitung 28 wiederum der Zweiweg-Wechselstromthyristor b leitend wird. In diesem Falle
verhindert die Diode dl einen Stromfluß in die Leitung 26.
Dank der Bedämpfung der Zweiweg-Wechsel-Stromthyristoren
durch den vorgeschalteten Motor MW kann niemals ein Kurz- oder Phasenschluß auftreten,
auch wenn kurzzeitig beide Ansteuerungen 12, 14 wirksam sein sollten.
F i g. 3 zeigt einen Motor mit einer Einrichtung zur Polumschaltung für Langsam- und Schnellauf.
Eine Steuergleichspannungsanschlußklemme 30 dient zur Schaltung auf Langsamlauf und eine Steuergleichspannungsanschlußklemme
32 zur Schaltung auf Schnellauf. Wenn die Steuergleichspannung an die Anschlußklemme 30 angelegt wird, werden die
Zweiweg-Wechselstromthyristoren aa, ba und ca leitend,
so daß die Wicklungen A a, Ba, Ca stromdurchflossen werden.
Wird dagegen an die Anschlußklemme 32 eine Steuergleichspannung angelegt, so werden die Zweiweg-Wechselstromthyristoren
ab, bb und cb leitend, so daß die Wicklungen Ab, Bb und Cb leitend
werden.
Die in F i g. 4 dargestellte Ausführungsform ist eine Kombination auf den in den F i g. 2 und 3
dargestellten Ausführungsformen, d. h., sie zeigt einen Drehstrommotor, der sowohl für Polumschaltung
als auch für Drehrichtungsumkehr ausgebildet ist. Wird die Steuergleichspannung an die Klemme
angelegt, so läuft der Motor langsam im Rechtslauf. Wird die Steuerspannung an die Klemme 36 angelegt,
so läuft der Motor schnell im Rechtslauf. Wird die Steuerspannung an die Klemme 38 angelegt, so
läuft der Motor langsam im Linkslauf, und wenn man die Steuerspannung an die Anschlußklemme 40
anlegt, so läuft der Motor schnell im Linkslauf. Im übrigen ergibt sich die Funktionsweise dieser Ausführungsform
aus einer gemeinsamen Betrachtung der Ausführungsformen gemäß F i g. 2 und 3.
Claims (3)
1. Mehrphasiger Wechselstromsteller für einen über in Serie mit den Phasenwicklungen liegende
Halbleiterschalter gesteuerten Induktionsmotor, dadurch gekennzeichnet, daß von mindestens
zwei als Wicklungspaare ausgebildeten Phasenwicklungen des Motors (MW) jeweils die
eine Wicklung (A 1, Cl) für Rechtslauf und die
andere Wicklung (A 2, Cl) für Linkslauf vorgesehen ist und daß die Wicklungen (A 1, B, Cl,
A 2, Cl) sternpunktseitig jeweils mit einem Zweiweg-Wechselstromthyristor (α 1, b, el, al,
el) in Serie geschaltet sind, wobei die Torelektroden der Zweiweg-Wechselstrom thyristoren für
Rechts- bzw. Linkslauf über je eine Eingangsklemme an die Steuerspannungsquelle (14 bzw.
12) angeschlossen sind.
2. Wechselstromsteller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zweiweg-Wechselstromthyristor
(b) für die einteilige Phasenwicklung (B) über zwei entgegengesetzt angeordnete
Dioden (d 1, dl) an die Steuerspannungsquellen (12, 14) angeschlossen ist.
3. Mehrphasiger Wechselstromsteller für einen über in Serie mit den Phasenwicklungen liegende
Halbleiterschalter gesteuerten Induktionsmotor, dadurch gekennzeichnet, daß von den als Wicklungspaare
(Aa, Ab; Ba, Bb; Ca, Cb) ausgebildeten Phasenwicklungen des Motors (MPF) jeweils
die eine Wicklung (Ab, Bb, Cb) für Schnellauf und die andere Wicklung (Aa, Ba, Ca) für Langsamlauf
vorgesehen ist und daß die Wicklungen (Aa, Ab, Ba, Bb, Ca, Cb) sternpunktseitig jeweils
mit einem Zweiweg-Wechselstromthyristor (aa, ab, ba, bb, ca, cb) in Serie geschaltet sind, wobei
die Torelektroden der Zweiweg-Wechselstromthyristoren für Schnell- bzw. Langsamlauf jeweils
gemeinsam an die Steuerspannungsquelle (32 bzw. 30) angeschlossen sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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