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DE1694403C - Thermoplastische Formmassen auf der Grundlage von Acrylpolymensaten - Google Patents

Thermoplastische Formmassen auf der Grundlage von Acrylpolymensaten

Info

Publication number
DE1694403C
DE1694403C DE1694403C DE 1694403 C DE1694403 C DE 1694403C DE 1694403 C DE1694403 C DE 1694403C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thiocyanate
mixture
thermoplastic molding
polymer
acrylonitrile
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Takashi Matsumura Yasuo Maruyama Kümo Kanaoka Saidaiji Minato (Japan)
Original Assignee
Japan Exlan Co Ltd , Osaka (Japan)
Publication date

Links

Description

Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen auf der Grundlage von Acrylpolymerisaten sowie deren Verwendung zum Spinnen von Acrylpolymerisatfasern.
Aus der USA.-Patentschrift 2 1-10 921 sind bereits thermoplastische Formmassen auf der Grundlage von Acrylpolymerisaten bekannt, die, gelöst in einer konzentrierten wäßrigen Lösung eines Thiocyanate von 100 bis 110 C, zu Fasern oder ähnlichen Produkten verarheitet werden können. Die dafür verwendeten Lösungen enthalten im allgemeinen etwa 10 bis 12°ii festes Polymerisat, der Rest besieht zu etwa gleichen Teilen aus Thiocyanat und Wasser. Bei diesem Verfahren wird das Acrylpolymerisat in einer wäßrigen Lösung oder einem Hydrat eines Thiocyanats gelöst, da man bisher annahm, daß zum Auflösen eines Acrylpolymerisats in einem Thiocyanat Wasser erforderlich ist.
Diese bekannte wäßrige Lösung von Salzen und Acrylpolymerisat erwies sich zwar als brauchbar zur Herstellung von Formkörpern und Fasern aus Acrylpolymerisaten, die niedrige Konzentration an PoIymerisatfcststoff und die verhältnismäßig hohe Konzentration an Wasser führte jedoch zur Bildung von B'jsen und Hohlräumen bei der Herstellung von Formkörpern, die anschließend nachbehandelt werden mußten, um das geformte oder extrudierte Material i> sammenzudriicken und fest zu verbinden.
Man war daher seit langem bestrebt, eine Mischung mit hoher Acrylpolymerisatkonzentration und einem nur geringen oder keinem Gehalt an Wasser zu finden, um so die bei der Verformung auftretenden, obengenannten Schwierigkeiten auszuschalten. Um aber eine feste Substanz als Lösungsmittel für die Acr>!polymerisate verwenden zu können, muß diese auf eine Temperatur oberhalb ihres Schmelzpunktes erwärmt werden. Nun besitzt aber das üblicherweise verwendete Natriumthiocyanat beispielsweise einen Schmelzpunkt von etwa 300 C, eine Temperatur, bei der das darin gelöste Acrylpolymerisat zersetzt und damit unbrauchbar würde. Auch Kaliumthiocyaiuit hat einen Schmelzpunkt von etwa 180 C, bei der sich das Acrylpolymerisat ebenfalls zersetzen würde. Das gilt auch für die Schmelztemperatur von Ammoniumihiocyanat, die bei etwa 150JC liegt. Dieses kann daher ebenfalls nicht als Lösungsmittel für ein Acrylpolymerisat verwendet werden.
Es wurde nun gefunden, daß eine aus Thiocyanate)! und/oder Thioharnstoff bestehende Mischschmelze, deren Schmelzpunkt ausreichend niedrig liegt, sich als stabile Lösung für Acrylpolymerisate hervorragend eignet, in der sich das Acrylpolymerisat weder zersetzt noch verfärbt.
Gegenstand der Erfindung sind thermoplastische Formmassen auf der Grundlage von Acrylpolymerisaten, die dadurch gekennzeichnet sind daß sie bestehen aus:
a) 20 bis 40 Gewichtsprozent eines Acrylnitrilpolymerisats oder eines Acrylnitril enthaltenden Polymerisats sowie
b) 60 bis 80 Gewichtsprozent einer wasserfreien Mischschmelze aus zwei oder mehreren der Verbindungen Natriumthiocyanat, Kaliumthiocyanat, Ammoniumthiocyanat und Thioharnstoff.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Mischschmelze aus Salzen, deren eutektische Temperatur unterhalb 150° C liegt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung stellt die Mischschmelze ein eutektisches Gemisch dar.
Die thermoplastischen Formmassen der Erfindung können zur Herstellung von geformten Gegenständen, Fasern und ähnlichen Materialien, insbesondere zum Spinnen von Acrylpolymerisatfasern verwendet werden.
Die in den thermoplastischen Formmassen der Erfindung als Lösungsmittel für das Acrylnitrilpolymerisat fungierende wasserfreie Mischschmelze unterscheidet sich von den bisher verwendeten Lösungsmittel dadurch, daß sie a) überhaupt kein Wasser enthält und b) aus mindestens zwei der angegebenen Salze mit einem niedrigen Schmelzpunkt besteht. Beispiele für verwendbare Mischschmelzen und ihre eutektischen Temperaturen sind in der folgenden Tabelle angegeben:
Zusammensetzung
ilcr Mischschmelrc
Molverhältnis
der eutektischen
Mischung
Eutektische
Temperatur
in 0C
Obere Temperaturgrenze
beim Erwärmen
der Miachschmelze
0C
NaCNSNH1CNS
NH1CNS(NTLlCS
NaC1NSKCNS
KCNS (NII.LCS
23,7/76,3
70/30
22/78
10/90
129,5
104
97
110
>250
130
130
130
Um eine möglichst stabile Lösung des Acrylpolymcrisiils zu erhalten, verwendet man am besten eine solche Mischschmelzc, deren eutektische Temperatur unterhalb 150 C liegt. Beispiele für geeignete Kombinationen sind Natriumthiocyanat/Kaliiirnlhiocyanat, Ammoniumthiocyanat/ThioharnstofT, Ammoniumthiocyanat/Nalrium thiocyanat und Kai ium thiocyanat/ Thioharnstolf. Eis können natürlich auch Kombinationen verwendet werden, die aus drei oder mehreren der genannten Salze bestehen.
Bei der Herstellung der in den thermoplastischen Formmassen der Erfindung enthaltenen wasserfreien Mischschmelzen geht man zweckmäßig so vor, daß man die jeweils verwendeten zwei oder mehr wasserfreien Komponenten der Schmelze zunächst pulverisiert und in einem solchen Verhältnis miteinander mischt, daß eine Mischschmelze erhalten wird, deren Schmelzpunkt innerhalb der Zersetzungstemperatur des Aerylpolymcrisats liegt, d. h., die vorzugsweise ein eutektisches Gemisch bildet, deren eutektische Temperatur unterhalb 150° C liegt. Das hierfür geeignete Verhältnis kann leicht an Hand der Angaben in der Literatur über die Eigenschaften der die Mischschmelzc aufbauenden Komponenten ermittelt werden, oder es kann auf bekannte Art und Weise experimentell an Hand der Schmelzpunkte verschie-
Jener Gemische der gewählten Bestandteile bestimmt ♦ erden, wobei vorzugsweise der niedrigste Schmelzpunkt der Mischschmelze ermittelt wird. Das einzige Kriterium, das dabei beachtet werden muü, ist das, «laß die Schmelztemperatur der Mischschmelze unterkalb der Zersetzungstemperatur des Acrylpolymeri- »ats liegen muß.
Das durch Mischen der pulverförmigen Bestandteile erhaltene Gemisch wird dann zur Erzielung einer einheitlichen Schmelze geschmolzen, zerrieben und fetrocknet. Zu diesem einheitlichen Gemisch werden dann 20 bis 40 Gewichtsprozent eines Acrylnitrilpolymerisats oder eines Acrylnitril enthaltenden Polymerisats, bezogen auf das Gewicht der gesamten thermoplastischen Formmasse, zugesetzt. Beim Erwärmen entsteht dann eine viskose Lösung, die je nach Wunsch geformt oder extrudiert werden kann.
Das Acrylnitrilpolymerisat kann aber auch den getrockneten Bestandteilen des Gemisches zugesetzt und innig damit vermischt werden, während dieses ao erwärmt wird.
Zur Herstellung einer thermoplastischen Formmasse aus dem Acrylpolynierisat und der oben beschriebenen wasserfreien Mischschmelze ist beim Formen oder Extrudieren die Anwendung von Druck nicht erforderlii-ci. Das gilt auch dann, wenn die Konzentration an Acrylpnlymercat sehr hoch ist (der hier verwendete Ausdruck »Acrylpoiymerisat« umfaßt sowohl Acrylnitrilpolyiieris' 'e als auch Acrylnitril enthaltende Polymerisate).
Da die thermoplastische Formmasse bei einer verhältnismüßig niedrigen Temperatur hergestellt werden kann, wird das Acrylpoiymerisat dabei nicht zersetzt, so daß auch keine Verfärbung auftritt. Das dabei erhaltene Produkt ist praktisch frei von Blasen und Hohlräumen innerhalb des Polymerisats, worauf weiter oben bereits hingewiesen wurde.
Die Konzentration an Acrylpoiymerisat kann in der thermoplastischen Formmasse der Erfindung bis zu 40 Gewichtsprozent betragen, so daß mit deren Hilfe eine erhöhte industrielle Produktivität erzielt werden kann. Die thermoplastischen Formmassen der Erfindung können nicht nur nach dem HaIbschmelzspinnverfahren, sondern auch nach bekannten Naßspinnverfahren zu Formkörpern, wie z. B. Fasern und Filmen, verarbeitet werden. Dabei ist es im Falle der Anwendung des Halbschmelzspinnverfahrens auf die thermoplastischen Formmassen der Erfindung möglich, die Blasenbildung und das Auftreten von Trübungen infolge des Wasserdampfgehaltes der üblicherweise verwendeten konzentrierten wäßrigen Lösungen eines Thiocyanate vollständig zu vermeiden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Die darin angegebenen Teile und Prozentangaben sind, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht be/ogen.
Beispiel 1
Ammoniumthiocyanat und Thioharnstoff wurden getrocknet und pulverisiert in einem Molverhältnis von 70 : 30 miteinander vermischt. Das dabei erhaltene Gemisch wurde erwärmt und bei 110 'C geschmolzen, so daß eine einheitliche Schmelze erhalten wurde. Diese Schmelze wurde abgekühlt, zum Er-Marrcn gebracht, dann zerrieben und getrocknet. Zu ιΰο/ο dieses Gemisches wurden 30°/t eines aus 90 Teilen Acrylnitril und 10 Teilen Mcthylacrylat bestehenden Mischpolymerisats zugegeben. Das Ganze wurde gemischt und etwa 30 Minuten lang bei 120-1C gehalten, wobei eine durchsichtige, zu Fäden vc.rspinnb.Te Acrylpolymerisatfnrmmasse erhalten wurde. Ihre Viskosität betrug 4300 Foise.
Durch Gießen der Acrylmischung auf eine Glasplatte, Abkühlen, Erstarren und anschließendes Waschen mit Wasser wurde ein durchsichtiger, dehnbarer Film hergestellt.
Beispiel 2
Natriumthiocyanat und Kalium'hiocyanat wurden getrocknet und pulverisiert in einem Molverhältnis von 25: 75 miteinander gemischt. Das Gemisch wurde erwärmt und bei 135U C zu einer einheitlichen Schmelze aufgeschmolzen. Die dabei erhaltene Schmelze wurde abgekühlt, zum Erstarren gebracht, dann zerrieben und getrocknet. Zu 80 Teilen dieses Gemisches wurden 20 Teile eines Acrylnitrilpolymerisats zugegeben. Das Gemisch wurde etwa 1 Stunde lang bei 140° C in einem Luftbad gehalten und lieferte eine durchsichtige, zu Fäden verspinnbare Formmasse.
Beispiel 3
20 0Zo eines Acrylmischpolymerisats aus 69 Teilen Acrylnitril und 31 Teilen Styrol wurden zu 8ü°/o des im Beispiel 2 verwendeten Gemisches aus Natriumthiocyanat und Kaliumthiocyanat zugegeben. Das Ganze wurde gemischt und etwa 30 Minuten lang bei 145° C gehalten, wobei eine durchsichtige, zu Fäden verspinnbare Acrylpolymerisatformmasse erhalten wurde.
Beispiel 4
3ü°/o eines aus 90 Teilen Acrylnitril und 10 Teilen Methylacrylat bestehenden Acrylpolymerisals wurden zu 70% des im Beispiel 2 verwendeten Gemisches aus Natriumthiocyanat und Kaliumthiocyanat zugegeben. Das Ganze wurde gemischt und etwa 20 Minuten lang bei 150 C gehalten, wobei eine durchsichtige, zu Fäden verspinnbare Acrylpolymerisatformmasse erhalten wurde, deren Viskosität 1400 Poise betrug.
Beispiel 5
Getrocknetes, pulverisiertes Natriumtbiocyanat und Ammoniumthiocyanat wurden in einem Molverhältnis von 22:78 miteinander gemischt. Das Gemisch wurde erwärmt und bei 110" C zu einer einheitlichen Schmelze aufgeschmolzen. Die dabei erhaltene Schmelze wurde abgekühlt, zum Erstarren gebracht, dann zerrieben und getrocknet. Zu 80%> dieses Gemisches wurden 20% eines Acrylpolymerisats zugegeben, das aus 64 Teilen Acrylnitril und 36 Teilen Methylacrylat bestand. DasGanz.c wurde etwa 30 Minuten lang bei 130° C gehalten und ergab eine durch sichtige, zu Fäden verspinnbare thermoplastische Formmasse.
Beispiel 6
40% eines aus 90 Teilen Acrylnitril und 10Teilen Methylacrylat bestehenden Acrylpolymerisats wurden zu 60% des im Beispiel 5 verwendeten Gemisches aus Natriumthiocyanat und Ammoniumthiocyanat zugegeben. Das Gemisch wurde bei 130° C gehalten und lieferte eine durchsichtige, zu Fäden verspinn-
fcare ilicrmoplaslische Formmasse mit einer Viskofita't von 3300 Poise.
Beim Extrudieren dieser Formmasse durch feine {Öffnungen in Luft und anschließendes Waschen mit tyasser erhielt man dehnbare Fasern.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Thermoplastische Formmassen auf der Grundlage von Acrylpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß sie bestehen aus:
a) 20 bis 40 Gewichtsprozent eines Acrylnitrilpolymerisats oder eines Acrylnitril enthaltenden Polymerisats sowie
b) 60 bis 80 Gewichtsprozent einer wasserfreien
Mischschmelze aus zwei oder mehreren der Verbindungen Natriumthiocyanat, Kaliumthiocyanat, Ammoniumthiocyanat und Thioharnstoff.
2. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschmelze aus Salzen besteht, deren eutektische Temperatur unterhalb 150° C liegt.
3. Formmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischschmelze ein eutektisches Gemisch darstellt.
4. Verwendung der Fonnmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum Spinnen von Acrylpolymerisatfasern.

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