DE1692938A1 - Verfahren zur Beeinflussung der geschmacklichen Eigenschaften des Tabakrauches - Google Patents

Description

H.F, & Ph.P. Reemtsma.Hamburg-Großflottbek,Parkstr.51

"Verfahren zur Beeinflussung der geschmacklichen Eigenschaften

des Tabakrauch.es"

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung der gegeschmacklichen Eigenschaften des Tabakrauches,welohea es ermöglicht, innerhalb weiter Grenzen die Geschmacksnote insbesondere einer Zigarettentabakmischung,gegebenenfalls auch einer Kunsttabakfolie oder einer neutralen selbst bei ihrem Verglimmen keine geschmacklich negativ wirksamen Komponenten entwickelnden Tragsubstanz zu beeinflussen.

Es ist bereite vorgeschlagen worden(deutsche Patentschrift 1 131 580), Kunsttabakfasern dadurch herzustellen,daß eine vorgegebene Tabakmischung einer Sxtraktionsbehandlung-unter aufeinanderfolgender Extraktion der wasserlöslichen und Jer Alkohollöslichen Aromastoffe, unterzogen wird,durch welche sämtliche Aromastoffe gewonnen verden,aus diesen Stoffen einen Trockenextrakt herzustellen und diesen Extrakt einem aus Zellulose-oder Tylosematerial bestehenden Trägerstoff zuzumischen,worauf die Mischung zu Pasern vom Querschnitt der Naturfaser versponnen wird.

Dieses bekannte Verfahren dient zu dem Zwecke,einen Kunsttabak herzustellen,welcher frei von den holzigen bzw.Zellulosebestandteilen

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Neue Unterlagen (Art T% 1 Abs. 2 Nr. I Satz 3 de· Änderung»»*, v. 4.9.

des Tabaks ist,und nicht der planmäßigen Beeinflussung der Geschmackseigenschaften eines gegebenen Tabaks oder einer Tabakmischung.

Diese letztere Aufgabe liegt andererseits einem bekannten Verfahren(amerikanische Patentschrift 3147485) zugrunde,nach welchem einer Tabakmischung oder dem Material,aus welchem ein Zigarettenfilter besteht,bzw.dem Zigarettenpapier bestimmte organische Verbindungen zugesetzt werden sollen,um dadurch die unvermeidlichen auf Differenzen in der Beschaffenheit der Mischungskomponenten beruhenden Unterschiede einer gegebenen in der Zigarette enthaltenen Tabakmischung zu überblenden.

Gemäß der Erfindung wird erstmalig der Zusatz von aus Tabak isolierten Substanzen zur geschmacklichen Beeinflussung von Tabakmischungen vorgeschlagen,um die an sich vorhandene Wirkung der für das Aroma der Zigarette in erster Linie bestimmenden Mischungskomponenten und damit entweder das natürliche

Gesamtaroma der Zigarette bei gleichbleibendem Anteil dieser Mischungskomponenten zu verbessern,oder unter Umständen den Mengenanteil von teuren Komponenten der Tabakmischung herabzusetzen, ohne daß das durch diese Zusatzstoffe aufgefüllte

Aroma des Rauches nachteilig beeinflußt wird.

Die Aromastoffe,welche gemäß der Erfindung zugesetzt werden können,werden durch Untersuchung der betreffenden Tabakwasserdampfdestillate ermittelt.Sie können aus diesen Destillaten isoliert werden.Es ist aber auch möglich,diese Stoffe,nachdem ihre chemische Bestimmung durch Untersuchung der TabakwasserdampfDestillate erfolgt ist,synthetisch herzustellen,ohne daß dann also für ihre Gewinnung von ifaturtabak ausgegangen werden muß.

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Biese Stoffe werden in jeweils zweckentsprechenden Mengen,die innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen schwanken können,und je nach ihrer Zusammensetzung 5-500 Teile auf 1 Million(ppm) betragen können,zugesetzt.

Als eine erste Gruppe von den Toraussetzungen des neuen Verfahrens entsprechenden,teilweise also solche neuen Stoffen, deren Vorhandensein im Tabak und deren Wirkung auf das Aroma des Tabakrauchs festgestellt wurden,seien die VinyTbenzole,die in der 3.4.-Stellung durch Hydroxygruppen,Methoxygruppen und die Methylendloxygruppen disubstituiert sind,sowie die,deren Vinylgruppe zu der entsprechenden sekundären Alkoholgruppe hydratisiert worden sind,insbesondere die folgenden Verbindungen zu nennen:

1. 1-Hydro3cy-2-methoxy-4-vinylbenzol

2. 1-Hydroxy-2-methoxy-5-viny!benzol

3. 1.2.-Dimethoxy-4-Vinylbenzol

4. 1.2.-Methylen-dioxy-4-viny!benzol

5. 4-Hydroxy-5-methoxy-a-phenaethylalkohol

Diese Stoffe werden dem Tabak für sich oder in Mischung in anteiligen Mengen von zwischen 5 und 500 ppm,vorzugsweise 10 bis 100 ppm zugesetzt.

Eine zweite aus dem Wasserdampfdestillat .Isolierbare Gruppe Ton Substanzen,die das Aroma des Tabakrauches mitbestimmen, umfaßt die folgenden Verbindungen:

1. 4 2·.6·.6'-Trimethylcyelonexanon-(4^f)-yliden-(1^r)-buten-(2) sowie der entsprechende Alkohol

2. 4 2·.6·.6·-Trimethylcyclohexen-C2«)-on-(4*)-yl-(1')-buten-(2) sowie der entsprechende Alkohol

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3. 4 2·.6'.6·-Trimethylcyclohexen-(2·)-on-(4')-yliden-(1·)-buten-(2) sowie der entsprechende Alkohol

4. 4 2'.6^l.6^l-Trimethylcyclohexen-(2')-on-(4^l)-yliden-(1¹)-butan sowie der entsprechende Alkohol

5. 4 2».6·.6^f-Trimethylcyclohexanon-(4')-yl-(1')-buten-(2) sowie der entsprechende Alkohol

6. 4 2^l.6'.6'-Trimethylcyclohexen-(2^l)-on-(4^t)-yl-(1^l)-"butan sowie der entsprechende Alkohol

7. 4 2·.6'.6'-Trimethylcyclohexanon-(4')-yliden-(1')-butan sowie der entsprechende Alkohol

a. 4 2ⁱ.6^l.6^l-Trimethylhexen-(2^l)-on-(4^f)-yl-(1¹)-butanol-(2)

9. 4 2'.6'.6^l-Trimethylcyclohexen-(2^l)-on-(4^l)-yl-(1^l) -butanol-(2)

IO; 4 2^l.6^l.6^l-Trimethylcyclohexen-(2'7-on-(4^t)-yl-(1')-"buten-

11. 4 2^t.6^l.6^t-Irimethylcyclohexen-(2^l)-on-(4^l)-yliden-(1¹)-butanon-(3).

12. 4 2·.6·.6'-Trimethylcyclohexanon-(4')-yl-(1')-butanon-(3) und deren Di- und Tetrahydroderivate.

Diese Stoffgruppe ist bereits in kleineren Mengen von Größenordnungsmäßig 2 bis 120 ppm,die dem Tabak zugesetzt werden,im Sinne der Zielsetzung des neuen Verfahrens wirksam.

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Die Isolierung dieser Stoffe aus den Wasserdampfdestillaten erfolgt nach den hierfür üblichen Methoden der organischen Chemie.

Durch die Erfindung werden neue Möglichkeiten sowohl für die Beeinflussung der geschmacklichen Eigenschaften des Ta~bakrauch.es wie gegebenenfalls auch in wirtschaftlicher Hinsicht für die

Terbilligung von teuren Mischungskomponenten und Erzeugung der

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sonst auf diese zurückgehenden Nuancen der geschmacklichen Eigenschaften durch die erfindungsgemäß zuzusetzenden tabakeigenen Stoffe eröffnet.

Patentansprüche:

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Claims (6)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Beeinflussung der geschmacklichen Eigenschaften des Tabakrauches von Zigaretten durch Zusatz von aromatisierenden Substanzen zu der Tabakmischung, dadurch gekennzeichnet ,daß dem Tabak bestimmte aromatisierende,tabak4igene Stoffe zugesetzt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet ,daß durch die zugesetzten aromatisierenden Stoffe eine oder mehrere Komponenten der Tabakmischung, die die gleichen Aromastoffe entwickeln, ganz oder teilweise ersetzt werden.

3.Verfahren nach Anspruch 1 und 2,d adurch gekennzeichnet ,daß als aromatieierende Stoffe Vinylbenzole, die in der 3.4-Stellung durch Hydroxygruppen,Methoxygruppen und die Methylendioxygruppen disubstituiert sind,zugesetzt werden.

4. Verfahren nach Anspruch ?,d adurch gekennzeich η e t,daß als aromatisierende Stoffe einer odor mehrere der folgenden Stoffe

1. I-Hydroxy^-Methoxy^-Vinylbenzol

2. 1-Hydroxy-2-Methoxy-5-VinyTbenzol/

3. 1.2-Dimethoxy-4-Vinylbenzol

4. 1.2-Methylen-Dioxy-4~Vinylbenzol

5. 4-Hydroxy-5-Methoxy- -Phenäthyl-Alkohol

zugesetzt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichne t,daß die zugesetzten Stoffe durch Isolierung aus dem Tabakwasserdampfdestillat hergestellt werden.

209812/1263 Neue, Unterlagen (Art ? 11 Abi. 2 Nr. 1 s«tz 3 m' h^j^bi 19. \w\

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5»d adurcb. gekennzeichne t,daß die Zusatzstoffe synthetisch hergestellt werden.

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