DE1667661A1 - Verfahren zur Herstellung von Hydrazinhydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von HydrazinhydratInfo
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Description
I)Ie Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
voxi Hydrazinhydrat o
Die Herstellung von Hydrazinhydrat aus Ketazinen unter 5-10
Atmosphären Druck mittels Hydrolyse, wobei Temperaturen von
130 - 180cC erforderlich sind, ist bekannt. Das bisher bekannte
Verfahren hat folgende 3 Nachteile:
1. Durch die hohe Temperatur wird eine Zersetzung des Hydrazinhydrats
verursacht;
2. 3s sind Hochdruckerzeugungsvorrichtungen und Hochdruckgefäße
erforderlich;
Ί5. Bei der Hydrolyse von Ketazinen wird ein großes Dampfvolumen
entwickelt, welches die thermische Wirksamkeit nachteilig beeinflußt.
2098 16/1103
Auf'Grund der Erfindung werden die vorstehend aufgeführten
Mangel "beseitigte Eine kontinuierliche Hydrolyse von Ketazinen
kann wirksam unter normalem atmosphärischen Druck durchgeführt
werden und die thermische Wirksamkeit in nichtvorhersehbarem Ausmaße ausgenützt werden.
Vor der ausführlichen Beschreibung der Erfindung sind nachfolgend die Reaktionsgleichungen der Hydrolyse aufgeführt.
Diese Gleichungen schreiten von χ zu y fort und sind in ζ zusammengefasst:
π Ώ R ' T?
1>C=N-H=C<
1+Η20;=ϊ 1>C=1T-NH2+ 1>G=0 (x)
T? T?
1>0=Η-ϊϋΗο+2Ηο0;=±.HH9HHo .H0O+ 1>C=0 . (y)
RC
d
C
d d
ο+2Ηο;.9o 0
C-
d.
C. . d. d.
^^ T? Ti Ii
1=1M=C<
1+3Ho0?i NH0MH0.H90+2 1>G=0
Tj C.
C.
C.
C-
ti
RTj C.
C.
C.
C-
ti
ρ Xtp Xtp
(z)
Hierbei bedeuten R- und R2 Alkylreste mit 1-5 Kohlenstoffatomen,
wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in den Resten
R.. und Rp 4 oder weniger als 4- beträgt.
20 9 8\6/1 1 Π 3
Da die Hydrolysereaktion reversibel ist, können die 4 Bestandteile,
nämlich Ketazin, Hydrazon, Hydrazinhydrat und Keton nebeneinander vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Hydrazin—
hydrat durch Hydrolyse von Ketazinen als Ausgangsmaterial besteht
darin, daß der im Bereich einer flüssigen Zusammensetzung
von Keton und Hydrazinhydrat, deren Molverhältnis weniger als 2,0 beträgt, unter normalem atmosphärischen Druck entwickelte
Dampf kontinuierlich in eine weitere flüssige Zusammensetzung
mit einem grösseren Molverhältnis stufenweise eingeblasen wird,
wobei Hydrazinhydrat und Keton entsprechend dem als Ausgangsmaterial eingesetzten Ketazin mittels kontinuierlicher Hydrolyse
gebildet werden·
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung im einzelnen anhand
der beigefügten Zeichnung weiterhin erläutert.
In der Pig. 1 ist das Verhältnis von Gas und Flüssigkeit bei
einem Ketazin im Verlauf der Hydrolyse dargestellt. Fig. 2 gibt
einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrichtung, die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wurde. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entlang Linie 10-10 der Fig« 2 durch den
Fraktionieraufsatz 5·
Um eine klare Beschreibung der Erfindung zu erlauben, sind die
zu hydrolysierenden Zusammensetzungen als Molverhältnis (M)
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•von Keton (K) und von fiydrazinhydrat (H) angegeben: M /„ ·
Z.B. bedeutet M /„ =2,0 das Ketazin im Verlauf der Umsetzung
und M Λ, = 1,0 bedeutet Hydrazon« Der Ausdruck Hydrolyse bedeutet, daß die Umsetzungen in den Gleichungen (x) - (z) in
K j Richtung nach rechts verlaufen und als Abfall von M /H ausgedrückt
sind. Im folgenden wird die Hydrolyse eines Ketazins beschrieben. Die Zusammensetzung des durch eine Lösung von bestimmter
Zusammensetzung entwickelten Dampfes unterliegt keiner Änderung bei einem bestimmten Druck. In diesem Zusammenhang
zeigt die Pig. 1 die Kurve von Dirnethylketazin, bestimmt mit
einer 15$-igen Lösung von Hydrazinhydrat» In Mg. 1 zeigt die
Kurve II den Zustand bei normalem atmosphärischen Druck und die
Kurve I unter 6 AtmosphärenDruck» Das wesentliche Merkmal der
Figur liegt darin, daß die Kurve II zwei Umkehrpunkte A) und B) hat« Innerhalb der Zone zwischen A) und B) nimmt die Umkehrreaktion
der Hydrolysegleichungen (χ) - (z) so sehr zu, daß die
Hydrolyse behindert wird und infolgedessen eine technische Durchführung
der Hydrolyse unter normalem Atmosphärendruek sehr
schwierig wird.
Andererseits erfolgt im Pail der Kurve I, die keine Umkehrpunkte
hat,, und in jedem Punkt der Kurve II, ausgenommen die Zone zwischen.
,A) und B), die Hydrolyse leicht in einer üblichen gepackten Kolonne und die· Reaktionsgleichungen (x) - (z) verlaufen nach rechts. Falls das Ketazin in Hydrazinhydrat mittels
Hydrolyse überführt wird, anders im Molverhältnis von M /„ aus-
209818/1103
_ 5 —
gedrückt, falls das Verhältnis M K/H = 2,0 bis auf einen Wert
von 0,2 - 0,01, vom praktischen Gesichtspunkt her betrachtet,
erniedrigt wird, und unter normalem atmosphärischen Druck erfolgt ein Großteil der Hydrolyse in der Zone zwischen A) und B), wo .die Hydrolyse schwierig zu bewirken ist.
von 0,2 - 0,01, vom praktischen Gesichtspunkt her betrachtet,
erniedrigt wird, und unter normalem atmosphärischen Druck erfolgt ein Großteil der Hydrolyse in der Zone zwischen A) und B), wo .die Hydrolyse schwierig zu bewirken ist.
Im folgenden werden die Einzelheiten der Erfindung geschildert,
durch die 3 Vorteile erreicht werden, nämlich:
1. Daß eine kontinuierliche Hydrolyse unter normalem Atmosphärendruck
ausgeführt werden kann;
2 ο daß die thermische Wirksamkeit der Hydrolyse im überraschenden
Ausmaß erhöht wird und daß · '-_■-;
3. bei der Einstellung der thermischen Zersetzung νοηκHydrazin—
hydrat sich ein verbessertes Verhältnis der Ausbeute ergibt.
Die Einzelheiten der I1Ig0 2, der Vorrichtungen und der Arbeitsweise
sind nachfolgend angegeben:
Eine Destillationsblase 1) von 15 cm Innendurchmesser und 15 cm Höhe enthält eine spiralförmige Heizschlange 4). Sie kann 1000 cm
chemischer Lösungen aufnehmen.
Eine erste Kolonne 2) besteht aus mehrfachen Stufen, wobei jede
Stufe eine Blasenkappe a) und ein abwärtslaufendes Rohr b) aufweist
und zur Aufnahme von 300 cm der chemischen Lösungen geeignet ist.. Die erste Kolonne 2) ist für die vorliegende Erfindung wesentlich«, ...... . = ..■,-"
2098 1671103
Eine zweite Kolonne 3)» die auf der ersten Kolonne befestigt
ist, hat 10 cm Innendurchmesser und ist 150 cm hoch und enthält
einen Rückflußkühler 6), der mit Rasehig-Ringen gefüllt
istο Diese zweite Kolonne 3) wird zur fraktionierten Destillation
von Ketazin als Rohmaterial und des durch Hydrolyse in der ersten Kolonne 2) gebildeten Ketonbestandteils verwendet«,
Hierdurch wird die Erfindung vervollständigt.
Ein Ketazin wird als Rohmaterial mit geeigneter Konzentration
von einer Forderleitung 7)» die am Oberteil der ersten Kolonne 2)
angesetzt ist, zugeführt. Sie wird hauptsächlich durch den Siedepunkt
des Ketons am Oberteil 8) der zweiten Kolonne 3) geregelt
und die Destillationsblase 1) hält sie bei konstanter Tempera- "
tür. Die Lösung in der Destillationsblase 1) kann an einem ;
Lösungsauslaß 9) so abgenommen werden, daß die Menge des abgenommenen
Hydrazinhydrats derjenigen des durch Hydrolyse gebildeten Ketons entspricht.
Aus Gründen der Einfachheit wird die am Oberteil 8) der zweiten'
Kolonne 3) abgenommene Lösung als hydrolysierte Lösung K und
die aus der Destillationsblase 1) abgenommene Lösung als hydrolysierte
Lösung H bezeichnet. ....
Auf Grund der Verschiedenheit des Rohmaterials Ketazin bestimmt
sich die Konzentration des in der hydrolysiert en Lösung H enthaitenen
gesamten Hydrazinhydrats.durch diejenige des als Roh-
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material eingesetzten Ketäzins, und die Menge des in. der hydrolysierten
Lösung H enthaltenen Ketons .bestimmt sich durch, die · ■
Anzahl der Stuf en in der ersten Kolonne 2). Die Zusammensetzungen der Lösung in der Destillationsblase 1) und in jeder
Stufe der ersten Kolonne 2) werden Stufe um Stufe normalisiert, wie nachfolgend in der ersten Spalte von Tabelle II angegeben
ist. Diese fortlaufende Iformalisierung ist der wichtigste Gesichtspunkt
beim Betrieb.
Im folgenden werden die drei wesentlichen Gesichtspunkte der
Erfindung abgehandelt:
Das erste Merkmal der Erfindung besteht darin, daß eine kontinuierliche
Hydrolyse unter normalem atmosphärischem Druck erreicht wird ο Hinsichtlich der Hydrolyse unter normalem atmosphärischem
Druck, wo Umkehrpunkte in der Kurve vorliegen, wurde
das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Vergleichsverfahren
verglichen. In Beispiel 1 ist das erfindungsgemäße Verfahren
beschrieben, während Versuch A das Vergleichsverfahren wiedergibt.
:
Es,wird das Verfahren zur Herstellung von Hydrazinhydrat mittels
Hydrolyse von Dimethylketazin unter normalem Atmosphärendruck
unter Verwendung der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung geschildert.
Es wurden 1000 cm Lösung in die Destillationsblase 1)
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"und Jeweilig 300 cn in jede Stufe der ersten Kolonne 2) ge-'
geben· Bie JDösungszusairffiiensetzung wurde, wie in Spalte 1 von
fabelle IX angegeben, eingestellt» Es wurde eine Energie von
1 754 aVst3inde aus der Bestillationstolase 1) ziigeföiirt,
die femperatur des Oberteils 8) der zweiten Kolonne 3) sm.£
eingeregelib, !55^-*iges Birnethjlfceta0in bub der zehnten Stufe
der ersten !kolonne 2) zügefüiart, die zuzuführende Menge durcii-Bestimmen
der Menge der hydro!jsierten !Lösung K geregelt und die
^hydrolysiert© iiösung K aim Boden der Bestillierblase atogenoBiBien
■und analysiert· JSTaeih eineim 1ö-stündigen fcontinuierliehen Betrieb
zeigte es sißäi, daß sämtliefte stationären Zustände in Ordnung
waren* Bs wurden folgende Ergebnisse erhalten;
ffenge der hydrolysierteaa
(als tQ&$ Hydrazinhydratjli 3 ZZQ g
Ausmaß der Hydrolyse?
Äbnehfflgesehwindigkeit t
9 Sydrazinhydrat* . 99,0 ^
9 Sydrazinhydrat* . 99,0 ^
Durch die Forriehtung zur. fratetionierten Eonzentrierung wurde
die Zersetzuiigslösung S in öO^-iges fiydrazinhydrat, das weniger
al© Qfi % Wmton enthielt,, iiberfiilart·
Versuch A - :
Is wurde die gleiche BestillatioBsWLase und die gleiche zweite
iColonne wie in Beispiel 1 ferwendet* line ΙΟ-stufige
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destilliervorrichtung, die einen normalen Raschig-Ring von
15 cm Innendurchmesser und 15 cm Höhe hatte, wurde als erste
Kolonne wie in Beispiel 1 verwendet. Wie in Beispiel 1 wurde eine 35 $-ige Dimethylketazinlösung als Rohmaterial verwendet
und aus der zehnten Stufe der ersten Kolonne zugeführt„ Das
Rohmaterial wurde so gleichmäßig als möglich zugeführt und dessen zugeführte Menge entsprach derjenigen des durch Hydrolyse
gebildeten Acetons welches am Oberteil der zweiten Kolonne abdestillierteo Die Wärmekapazität der Destillierblase betrug
/stunde und die hydrolysierte Lösung H wurde bei einem
Holverhältnis M /„ = 0,03 eingestellte Sie wurde so geregelt,
daß die Menge des Hydrazinhydrats entsprechend der Menge Keton,
die in der hydrolysieren Lösung K enthalten war, abgenommen
werden konnte. Das bei einem kontinuierlichen 10-stündigen Betrieb
erhaltene Ergebnis ist als Vergleichsverfahren in der
folgenden Tabelle I zusammengefasst:
20 9 816/1 10 3
Bezeichnung des Beschreibung Volumen der Zer— Gehalt an Aceton Gewicht Vergleich
Verfahrens Setzungslösung (Gew./Vol.$) an Aceton
Beispiel 1 | Z | (cm3) | 79 | U | S) | 30 | ,6 | |
Erfindungsgemäßes ^ Verfahren |
Versuch A | 9 | 460 | " 74 | 7 | 470 | 1 | |
CO ^ Vergleichsverfahren σ? |
330 | 245 | ||||||
"■■■■'.-# 11 - ■■;■-■■■■■ ■ : ' ' , - -
Aus der vorstehenden Tabelle ergibt es sich, daß beim vorliegen«»·
den Verfahren ein 30φ fach besseres Ergebnis erhalten wird als
i -
beim Vergleichsverfahren> so daß die bisher gültige Hypothese,
daß die Hydrolyse von Ketazin unter normalem Atmosphärendruck
unmöglich ist, überwunden wurde» Dieses hervorragende Ergebnis
beruht auf sswei grundlegenden Gesichtspunkten, die im folgenden
abgehandelt sind.
Als erstes wur&en die Umkehrreaktionen der Gleichungen (x) - {z)
verhindert, intern j ed» Berührung zwischen öasphasen mittels der
chemischÄii Lösung abgesperrt wurden» Deshalb fand keine Umkehrreaktion
beim Verlauf der Hydrolyse statt» Andererseits fand bei der Üblichen mit Raschig-Ringen gepackten Kolonne {Versuch A)
die Umfcelirreafction statt zwischen Keton und Hydrazinhydrat, wodurch
die hydrolytische Wirksamkeit f wie aus fabelle I ersichtlich,
ausgehst gering wurde. Darüberhinaus ergab sich auf Grund
der Erfindung ein kontinuierliches Herstellungsverfahren» Im
Fall Von Jäinzeiansäisen wird die Hydrolyse geschwindigkeit deis
Ketazins ganz erheblieh vermindert, wenn die Hydrolyse fortschreitet»
In Fig* 1, die die Beziehung zwischen der Zusammensetzung
der Lösung und derjenigen des Dampfes zeigt, ist dies
eindeutig ersichtlich- Im Fall der Hydrolyse von Dirnethylketazin
unter normalem Atmosphärendruck ergibt die flüssige Zusammensetzung
K /β- *= 2,0, d*h# der Zustamd von Ketazin, einen Dampf,
dessen Zusammensetzung M /„ = 3*0 ist und eine Verdampfung
zu diesem Zeitpunkt ergibt eine Verarmung an Keton, wie leicht
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einzusehen. Andererseits entwickelt sich bei der iTüssigkeitszusammensetzung
M /w = 0,5 ein Dampf, dessen Zusammensetzung
M /„ = 1,4 ist und bei einer einzigen Verdampfung ergibt sich
— Λ Α Λ ο+ ηηΛ
in keinem Fall irgendein freies Keton. Bei dem bekannten Verfahren
zur Erhaltung freien Ketones aus dem Dampf wurde eine mit Rasehig-Ringen gepackte Kolonne verwendet und eine geringe
Menge an freiem Keton wurde bei wiederholten Betrieb mühsam erhalten»
Dieses Verfahren ist völlig unterschiedlich von dem vorliegenden. Bei dem vorliegenden neuen Verfahren wird der Dampf
unterhalb des oberen TFmkehrpunktes A kontinuierlich in eine chemische lösung geblasen, deren Molverhältnis M /„ höher ist
als dasjenige der Lösung, aus der der Dampf entwickelt wird. Die Lösungszusammensetzungen erreichen in jeder Stufe der Kolonne
den GrI eichge wicht s zu stand. Es wird Wärme erzeugt, welche wirksam
als Wärmequelle verwertet wird»
Das zweite Merkmal der Erfindung besteht in einem aussergewöhnlichen
Anstieg der thermischen Wirksamkeit der Hydrolyse. Es wurde eine 35^-ige Dirnethylketazinlösung als Rohmaterial verwendet
und in einem Ausmaß entsprechend einem Molverhältnis M /jj = 0,05 hydrolysiert. Dieser Versuch wurde in Beispiel 1
durchgeführt und der nachfolgende Versuch B stellt den Vergleich sversuch mit einem komprimierten System mit einer gepackten
Kolonne dar.
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Versuch. B
Bs wurde eine Vorrichtung, die aus einem Autoklaven aus rostfreiem
Stahl von 2 000 cnr und aus einer unter Druck stehenden,
fraktionierten Destillationskolonne bestand, erhitzt und warm gehalten. 1 100 cm einer 35$-igen Lösung von Dirnethylketazin
( M /H =2,0) wurden eingebracht und zu einem Molverhältnis
H / = 0,03 unter 6 AtmosphärenUruck überführt, wobei eine geeignete
Menge an Energie zugeführt wurde, der dem Autoklaven ^ zuzuführende Energiebetrag bestimmt und die !Temperatur am Oberteil
der unter Druck stehenden fraktionierten Destillationskolonne geregelt wurde. Das Aceton wurde abgenommen und das
Ketazin als Rohmaterial und Wasser zurückfliessen gelassen«
Andererseits wurde die Strahlungswärme berechnet und von der zugeführten Energie abgezogen. Dadurch wurde die Menge der verwendeten
Energie erhalten. Der Betrieb dauerte 60 Minuten» Das
gebildete Aceton wog 395 g und die verbrauchte Energie 1 736 Kcal,
Bei" dem erfindungsgemäßen Verfahren hingegen, wie aus Beispiel 1
ersichtlich, wurden 1 754- /stunde der Destillierblase zugeführt
und 0,747 Ks/Stunde Aceton erhalten. Somit sind für 1 kg
Aceton 2 348 Kcal erforderlich. Wie aus Versuch B ersichtlich
sind hingegen bei- dem bekannten unter Druck stehenden fraktionierten
Destillationssyst em für 1 kg Aceton 4 403 Kcal erforderlich. Die minimale Energiemenge zur Hydrolyse, d.h. der
aus theoretischen G-eSichtspunkten berechneten Energiemenge,
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ist gleich der zur Überführung des Ketazins in Aceton und
Hydrazinhydrat verbrauchten Energiemenge und zur Überführung des gebildeten Aeetons in die Gasform, Infolgedessen stellt
sie die Energie der Materialumwandlung plus der latenten Verdampfungswärme des Acetons dar. Das Ausmaß der thermischen
Wirksamkeit kann deshalb durch die theoretische Menge an Wärme, dividiert durch die verbrauchte Wärmemenge, gewonnen, werdens
1, Beispiel 1 : 517x100 _ λ,
- 2348 ~~ - 1^
2. Versuch B : 517x100 n
4403 = 7»
Wie sich ergibt, ist die bei Beispiel 1 erhaltene Wirksamkeit
2 χ so groß wie bei Versuch B* Es ist darauf hinzuweisen, daß
sich auf Grund des erfindungsgemäßen Merkmales ein ganz erheblich überlegenes Ergebnis einstellt. Darüberhinaus wurde bei
Beispiel i der Überschuß der Energie des entwickelten Dampfes in geeigneter Weise zur Entwicklung von Dampf für die Hydrolyse
in der nächsten oberen Stufe verwendet, während im Fall des
bekannten Verfahrens der Energieüberschuß nutzlos verloren geht,
da Abkühlung und dergleichen erfolgt«
Das dritte Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die thermische
Zersetzung von hydrazinhydrat äusserst vermindert und infolgedessen
die Produktkosten erheblieh vermindert werden. Es
wurden gemischte Lösungen mit gleichen Molverhältnis von Dirne thylketazin und Hydrazinhydrat von M /„ ~ \ fQ ( 500 cnr
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einer lösung mil; einer 30 $-igen Konzentration bezogen auf
Hydrazinhydrat) zum Rückfluß mit konstanter Geschwindigkeit ■
gebracht und während 10 Stunden unter den angegebenen Bedingungen erhitzt. 3Jach der Abkühlung wurde das Hydrazinhydrat
analysierte .
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
1. Unter normalem atmosphärischen Druck: Ausmaß der thermischen
Zersetzung:' 0,2 $;
2«, Unter 6 Atmosphären Drucks Ausmaß der thermischen Zersetzung:
2«, Unter 6 Atmosphären Drucks Ausmaß der thermischen Zersetzung:
7,5 #.
Die thermische Zersetzung unter normalem atmosphärischen Druck gemäß der Erfindung beträgt nur i/37 verglichen zu derjenigen
unter dem bekannten Druck von 6 Atmosphäretto
Wie sich aus dem vorstehenden ergibt,wird, wenn Hydrazinhydrat
aus einem Ketazin als Rohmaterial mittels Hydrolyse hergestellt
wird, der aus einer flüssigen Zusammensetzung, deren Molverhältnis weniger als 2,0 beträgt, entwickelte Dampf unter normalem
atmosphärischen Druck kontinuierlich in eine weitere
flüssige Zusammensetzung mit einem höheren Molverhältnis Stufe um Stufe eingeblasen, wodurch Hydrazinhydrat und das dem als
Rohmaterial eingesetzten Ketazin entsprechenden Keton durch kontinuierliche Hydrolyse gebildet werden; Infolgedessen werden
durch irgendwelche Änderungen des Ketazins oder durch die Anzahl
der Stufen in der ersten Kolonne die Gesichtspunkte der
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Erfindung nicht beschränkt. Die erforderliche Anzahl der
Stufen der ersten Kolonne hängt lediglich von dem Verhältnis
von Ketazin zu der Zusammensetzung der hydrolysieren lösung H ab„ Es wird angenommen, daß 5 oder mehr als 5 Stufen üblicherweise ausreichen. Die hydrolysierte Lösung H hat nach der Hydrolyse üblicherweise ein Molverhältnis M /H von 0,02 - 0,2
und enthält 15-"- 40 $ Hydrazinhydrat. Das Ausmaß der Hydrolyse oder die Hydrolysegeschwindigkeit liegt gemäß der Erfindung
im allgemeinen zwischen 90 und 99 $ und das Ausmaß der daminlung von Hydrazinhydrat beträgt normalerweise 99»7 — 99,9 $·
Stufen der ersten Kolonne hängt lediglich von dem Verhältnis
von Ketazin zu der Zusammensetzung der hydrolysieren lösung H ab„ Es wird angenommen, daß 5 oder mehr als 5 Stufen üblicherweise ausreichen. Die hydrolysierte Lösung H hat nach der Hydrolyse üblicherweise ein Molverhältnis M /H von 0,02 - 0,2
und enthält 15-"- 40 $ Hydrazinhydrat. Das Ausmaß der Hydrolyse oder die Hydrolysegeschwindigkeit liegt gemäß der Erfindung
im allgemeinen zwischen 90 und 99 $ und das Ausmaß der daminlung von Hydrazinhydrat beträgt normalerweise 99»7 — 99,9 $·
Die Werte wurden nach folgenden Gleichungen errechnet:
■-..-.■"■■ Freies Hydrazinhydrat (g),
. enthalten in hydrolysierter
Ausmaß der Hydrolyse = ,
enthalten in der Ketazinzufuhr χ 100
Gesamtes Hydrazin- Gesamtes Hydrahydrat
(g), zinhydrat (g), enthalten in hydro- + enthalten in
Sammlung-saüsmaß an lysierter Lösung H hydrolysierter
Hydrazinhydrat = " - . .- - - ' - Lösung K
Gesamtes Hydrazinhydrat (g),
enthalten in der Ketazinzufuhr χ 100
enthalten in der Ketazinzufuhr χ 100
Beispiel 2 . ._',-
Es wurde eine ähnliche Vorrichtung wie in Beispiel 1 verwendet,
Zur Herstellung von Hydrazinhydrat durch Hydrolyse von Hethyläthylketazin
wurde folgendes Verfahren angewandt: Es wurden
20 9 8 16/1 10-3
1 000 cm Lösung in die Destillationsblase 1) gebracht und je«
wells 300 cm der lösung in j'ede Stufe der ersten Kolonne 2)
gegeben. Die Zusammensetzung de,r lösung wurde in der Weise eingestellt, wie sie in Spalte II von Tabelle II angegeben sind.
Die Energiezufuhr "betrug 1 500 /stunde aus der Destillations
"blase 1), die Temperatur des Oberteils 8) der zweiten Kolonne 3)
wurde auf 950C eingeregelt, es wurde 45 $-iges Methyläthylketazin
am Oberteil der ersten Kolonne 2) zugeführt, diese zuzuführende
Menge durch Bestimmung der Menge der hydrolyslerten Lösung K
geregelt und die.hydrolysierte Lösung H am Boden der Destillationsblase
abgenommen und analysiert. Nach einem 5—stündigen
kontinuierlichen Betrieb wurde festgestellt, daß die stationären
Zustände in Ordnung waren* Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
"■-_■-..-■
Menge der hydrolysieren Lösung
(als IOO96 Hydrazinhydrat): 1 710 g
Ausmaß der Hydrolyse: 97 fo
■■..■ ■ ■■■.■ ■■■: .
Sammlungsausmaß an Hydrazinhydrat: - 99»·7$
Es wurde 80" $-iges Hydrazinhydrat entsprechend Beispiel 1
erhalten.
Palentanwalt
München 33, Uiscbethstr. 34
2 0 9816/1103
- 18 Tabelle II
02 | Spalte 1 | M | Vh | 1667661 | |
,08 | Hydrazinhydrat ( Gewicht/Volumen-^) |
o.. | ,03 | Spalte 2 | |
Teil der M K Vorrichtung |
,10 | 25 | O, | ,07 | Hydrazinhydrai; ( Ge wi ckt/Volumen-^) |
Destilla- O, tionsblase |
,15 | 10 | O1 | ,10 | 28 |
1.KoI. 1.StU- O fe |
,25 | 7 | O3 | ,14 | 15 ""■ ■" ■■■'-■ ■■. |
2.StU-O -Pr |
,45 | 5 | O1 | ,20 | 10 |
3oStu~ O fe |
,65 | 4 | O1 | ,35 | 10 |
4.StU-O fe |
,90 | 4 | O, | 30 | 10 |
5.Stu- O fe |
,20 | 5 | Q, | 75 | 11 |
6.StU- O fe |
»50 | 7 | 1. | 15 | 12 |
7.Stu- O fe |
,85 | 10 | .1» | 45 | 13 |
8.Stu- 1 f e |
13 | 1, | 80 | 15 | |
9.StU- 1, fe |
18 | 17 | |||
10.Stu- 1j fe |
17 | ||||
2098 16/1103
Claims (1)
- PATENT A IiSPRUOEVerfahren fcur Hersteilimg von Hydraeinhydrat durch Hydrolyse von Ketaiin als Rohmaterial* dadurch gekennzeichnet* daß der aus einem Bereich der Plüssigkeitszusammensetzung von Keton und Hydrazinhydrat, dessen Molverhältnis weniger als 2,0 beträgt» unter normalem Atmosphärendruck entwickelte Dampf kontinuierlich in eine weitere Fltissigkeitszusamsiensetzung mit einem grösseren Molverhältnis stufenweise eingeführt wird, ^ wobei Hydrazinhydrat und das dem als Rohmaterial eingesetzten Ketazin entsprechende Keton durch kontinuierliche Hydrolyse gebildet werden·PatentanwaltDlpL-lng. E. EderMünchen 13,iEHsebethstr. 34 DDipping. K209816/1103ZOL e e r s e i t e
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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GB (1) | GB1164460A (de) |
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