DE1660661B2 - Trockenspinnvorrichtung - Google Patents
TrockenspinnvorrichtungInfo
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- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/04—Dry spinning methods
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trockenspinnvorrichtung mit einer Spinndüse, einer unterhalb der Spinndüse angeordneten
Trockenkammer, die einen Gaseinlaß und einen Gasauslaß zum Einführen und Abführen eines inerten
erhitzten Gases quer zur Tadenrichtung aufweist, einem Schacht, der unterhalb der Trockenkammer angeordnet
ist und die aus der Trockenkammer kommenden Fäden aufnimmt und eine zu den Fäden parallele
Gasströmung führt, sowie einer Einrichtung zum Abziehen und Aufwickeln der Fäden aus dem Boden des
Schachtes.
Eine derartige Trockenspinnvorrichtung ist aus der deutschen Patentschrift 6 07 367 bekannt. In dieser
Druckschrift wird eine Anordnung beschrieben, die eine Weiterbildung des Gegenstandes der deutschen
Patentschrift 5 76 725 ist Bei dieser Anordnung wird unterhalb der Spinndüse ein quer zu den Fäden gerichteter
Luftstrahl dazu verwendet, die sich häufig um die Fäden herum bildenden Luftschichten zu entfernen und
zu zerstören. Auf diese Weise soll mit dieser bekannten Einrichtung die um den einzelnen Faden herum vorhandene
Grenzschicht vom Faden abgelöst und zerstört werden. Dazu ist ein verhältnismäßig eng begrenzter,
scharfer Luftstrahl erforderlich, der in die an sich im wesentlichen laminare Grenzschicht um den
Faden herum eindringt und durch entsprechend starke Turbulenz die Grenzschicht wegreißt.
Weiterhin ist aus der deutschen Patentschrift 5 06 975 eine Anordnung bekannt, bei welcher die
Spinnzelle an zwei oder mehr übereinanderliegenden Stellen einander gegenüberliegende Eintritts- und Austrittsöffnungen
für den Trockengasstrom besitzt, so daß der Trockengasstrom an diesen Stellen rechtwinklig
zur Fadenlaufrichtung an den Fäden vorbeigeführt wird. Einmal wird hierdurch erreicht, die Ausbildung
ruhender Schichten, welche die Wärmeübertragung ungünstig beeinflussen, zu vermeiden. Weiterhin soll
durch diese Anordnung die Möglichkeit geschaffen werden, verschiedene Gasströme im Hinblick auf die
parallele Gasführung übereinander zu lagern und dadurch den Spinnprozeß günstig zu beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trockenspinnvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit welcher ganz besonders gleichmäßige Fäden hergestellt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Trockenkammer, in welcher die Verfestigung
der Fäden im wesentlichen abgeschlossen wird, zwei
einander gegenüberliegende, als Strömungsgleichrichter
ausgebildete Seitenwände aufweist, und daß in dem zylindrischen Schacht Gasverteiler angeordnet sind.
Der wesentliche Grundgedanke des Erfinders ist somit
darin zu sehen, zwischen der Spinndüse und dem Schacht eine Trockenkammer vorzusehen, in welcher
eine quer zu den Spinnfäden gerichtete und im wesentlichen laminare Luftströmung oder Gasströmung
herrscht Diese praktisch turbulenzfreie Queranblasung der Fäden, welche in einem in vertikaler Richtung in
spezieller Weise ausgedehnten Bereich erfolgt, dient dazu die Oberfläche der Fäden außerordentlich gleichmäßig
auszubilden. Dabei ist gemäß der Erfindung die Anordnung derart getroffen, daß die Verfestigung der
Fäden nach dem Verlassen der Trockenkammer im wesentlichen abgeschlossen ist. Dabei wird die Luftströmung
gemäß der Erfindung derart ausgebildet, daß ein Flattern der Fäden praktisch vermieden wird und an
dieser Stelle des Trockenspinnens praktisch keine Turbulenz auftritt Wenn bei den bekannten Einrichtungen
die Fäden der Spinnlösung mit einer turbulenten Strömung eines erhitzten Gases in Berührung kommen, besteht
die große Gefahr, daß eine beträchtliche Änderung in verschiedenen Eigenschaften der Fäden auftritt,
beispielsweise im Elastizitätsmodul in Längsrichtung. Solche Veränderungen können durch das Flattern der
Fäden hervorgerufen werden, können durch ungleichmäßiges Ziehen oder ungleichmäßige Wärmeverteilung
bewirkt werden, und bei starkem Flattern kann es dazu kommen, daß die Fäden aneinanderheften. Durch die
gemäß der Erfindung ausgebildete und geführte Strömung werden solche Nachteile vermieden, wodurch die
Fäden besonders gleichmäßig ausgebildet werden. Da außerdem die Geschwindigkeit der Verdampfung des
Lösungsmittels gemäß der Erfindung sehr hoch ist, läßt sich die Spinngeschwindigkeit entsprechend steigern.
Da der Wirkungsgrad beim Herausdampfen von Lösungsmittel aus den Fäden gemäß der Erfindung ebenfalls
sehr hoch ist, kann die Temperatur des Gases so vermindert werden, daß ein Überhitzen der Spinndüse
und benachbarter Teile vermieden wird und damit auch eine Beeinflussung der Spinnlösung nicht zu befürchten
ist.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt die
einzige Figur eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Trockenspinnvorrichtung.
Nach der Zeichnung wird eine Spinnlösung, die durch Lösen eines fadenbildenden Polymers und eventueller
Additive in einem Lösungsmittel hergestellt wird, unter Druck durch einen Einlaß 2 in eine Spinndüse
1 geleitet und nach unten in eine Trockenkammer 3 ausgepreßt, die unmittelbar unterhalb der Spinndüse 1
angeordnet ist. Bei der dargestellten Ausführungsform weist die Trockenkammer 3 die Form eines Kastens
mit rechteckigem Querschnitt auf, jedoch kann auch jede andere geeignete Form benutzt werden. Die
Spinnlösung wird in der Form feiner Fäden in einen Raum S innerhalb der Trockenkammer 3 ausgepreßt.
Die Trockenkammer 3 hat einen Einlaß 4 für ein inertes, erhitztes Gas und einen Auslaß 5. Einlaß und Auslaß
liegen auf einander gegenüberliegenden Enden der
Trockenkammer 3, und dazwischen liegt der Raum 5. Der Einlaß 4 und der Auslaß 5 sind von dem Raum S
durch als Strömungsgleichrichter ausgebildete Seitenwände 6 und 7 getrennt.
Diese Strömungsgleichrichter stellen eine gleichmäßige Strömung des Gases über die gesamte Fläche jedes
Gleichrichters beim Eintritt bzw. Austritt des Gases in bzw. aus dem Raum 5 sicher, jeder Gleichrichter
kann durch übereinandergelegte perforierte Metallplatten und Gitter gebildet werden. Das Ausmaß und
die Anordnung der Perforierung, die Maschenweite des Gitters und die Anzahl der übereinandergelegten Platten
werden so gewählt, daß sich eine gleichmäßige Strömung des Gases einstellt. Der Auslaß 5 und der
Einlaß 4 sind mit einem Auslaßrohr 9 bzw. einem Ein- ]5
laßrohr 8 verbunden. Das erhitzte, inerte Gas gelangt durch das Einlaßrohr 8 in den Einlaß 4 jnd von dort
durch die Seitenwand 6 in den Raum S. Dann strömt das Gas quer zu den Fäden 10 in Richtung der Pfeile
und wird durch die Seitenwand 7 in den Auslaß gesaugt, von wo es durch das Auslaßrohr 9 austritt.
Die Fäden 10 der Spinnlösung, die durch die Spinndüse 1 herausgepreßt werden, verfestigen sich und
trocknen in dem Raum 5 dort, wo sie in Berührung mit der gleichmäßigen Strömung des heißen Gases kornmen
und das Lösungsmittel verdampft wird. Das heiße Gas nimmt beim Vorbeistreichen an den Fäden 10 das
Lösungsmittel auf und wird durch die Seitenwand 7, den Auslaß 5 und das Auslaßrohr 9 abgeleitet, worauf
es vorzugsweise in eine Rückgewinnungseinrichtung 11
für das Lösungsmittel durch eine Saugeinrichtung 12 geleitet wird. In der Rückgewinnungseinrichtung 11
wird das inerte Gas vom Lösungsmittel in irgendeiner geeigneten Weise getrennt, wie beispielsweise durch
Kondensieren des Lösungsmittels beim Abkühlen. Nach der Trennung wird das inerte Gas erneut über
einen Temperaturregler 13, ein Gebläse 14 und das Einlaßrohr 8 in die Anlage zurückgleitet. Im Temperaturregler
13 wird das inerte Gas auf eine gewünschte Temperatur aufgeheizt, die höher liegt als der Siedepunkt
des Lösungsmittels, das in der Spinnlösung verwendet wird.
Unterhalb der Trockenkammer 3 ist ein sich nach unten erstreckender Schacht 15 angeordnet. Das Innere
des Schachtel» 15 steht mit dem Raum 9 der Trokkenkammer 3 in Verbindung, so daß die durch die
Trockenkammer 3 hindurchtretenden Fäden 10 weiter nach unten in den Schacht gelangen. Die Fäden werden
innerhalb des Schachtes 15 durch eine übliche (nicht dargestellte) Einrichtung gebündelt und durch eine Bodenöffnung
16 abgezogen und anschließend auf der Aufwickelvorrichtung 17 aufgewickelt. Mit 18 ist eine
ein Schmiermittel aufbringende Einrichtung bezeichnet, während 19 eine Förderrolle bezeichnet. Wenn es gewünscht
wird, kann eine übliche Falschdrallvorrichtung vorgesehen werden, um das Bündeln sicherzustellen.
Weiterhin ist es möglich, eine oder mehrere Behandlungsstationen, z. B. zum Strecken, zum Wärmebehandeln,
Kräuseln usw., zwischen der öffnung 16 und der Aufwickeleinrichtung 17 anzuordnen.
Ein inertes erhitztes Gas wird auch in den Schacht 15 eingeleitet, um eventuelle Reste des Lösungsmittels
noch zu entfernen, die an den aus der Trockenkammer 3 austretenden Fäden haften könnten. Die Strömung im
Schacht 15 kann als Gleichstrom oder Gegenstrom relativ
zur Bewegungsrichtung der Fäden ausgelegt werden, wobei hier ein übliches Verfahren angewendet
wird. Beispielsweise kann der obere Abschnitt des Schachtes 15 doppelwandig ausgebildet sein, wodurch
sich ein ringförmiger Gaseinlaßabschnitt 20 bildet. Diesem ringförmigen Einlaßabsch.iitt wird das erhitzte, iner
>e Gas über ein Einlaßrohr 21 zugeführt. Aus dem Abschnitt 20 tritt das heiße Gas nach unten in das Innere
des Schachtes durch einen ringförmigen Gasverteiler 22 ein, der die Einstellung einer gleichmäßigen Verteilung
des Gasstromes erleichtern so!l. Das Gas strömt dann nach unten zu einem Saugauslaß 23, der gemäß
der Darstellung am unteren Ende des Schachtes 15 vorgesehen ist. Der Auslaßabschnitt 23 ist mit einem Auslaßrohr
24 verbunden, aus dem das das Lösungsmittel enthaltende Gas abgezogen und der Anlage über die
Einrichtungen 12. 11,13 und 14 sowie das Einlaßrohr 21
wieder zugeführt wird.
Der Glasverteiler kann auch durch eine andere geeignete Einrichtung ersetzt werden, wie beispielsweise
eine Platte mit einer Anzahl feiner, paralleler Schlitze.
Weiterhin wird bei der dargestellten Ausführungsform das Gas im Kreislauf geführt. Jedoch ist es auch
möglich, das Gas ohne diese Zirkulation zuzuführen und abzuziehen. Es ist außerdem möglich, einen Gasauslaß
oder -einlaß in der Mitte des zylindrischen Schachtes 15 und Gaseinlässe bzw. -auslasse am oberen
und unteren Ende des Schachtes 15 vorzusehen, so daß in der oberen und unteren Hälfte des Schachtes die
Strömungsrichtungen des Gases entgegengesetzt sind. Wenn auch bei der dargestellten Ausführungsform die
Einrichtung U zum Wiedergewinnen des Lösungsmittels und der Temperaturregler 13 für das erhitzte Gas,
das der Trockenkammer 3 und dem Schacht 15 zugeführt wird, gemeinsam sind, so können doch auch gesonderte
Einrichtungen 11 und 13 vorgesehen werden. In diesem Fall ist es möglich, für die Trockenkammer 3
ein Gas zu verwenden, das sich vom Gas für den Schacht in der Temperatur und/oder in der Art unterscheidet.
Die Strömungsgeschwindigkeit des Gases kann in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren unterschiedlich
gewählt werden, beispielsweise in Abhängigkeit von der Spinnlösung, vom Lösungsmittel, von der
Gastemperatur, vom Titer der Fäden, von der Spinngeschwindigkeit usw. Üblicherweise beträgt die Geschwindigkeit
des Gases jedoch bis zu 3 m/s.
Bei einem Trockenspinnverfahren sind die feinen Fäden der Spinnlösung, die gerade aus der Spinndüse austreten,
äußerst empfindlich gegen Umgebungsbedingungen. Wenn die Fäden der Spinnlösung nun mit einer
turbulenten Strömung eines erhitzten Gases in Berührung kommen, kann eine beträchtliche Änderung im Titer
und in anderen Eigenschaften auftreten, beispielsweise beim Elastizitätsmodul in Längsrichtung, und
zwar wegen des Flatterns der Fäden, wegen ungleichmäßigen Ziehens der Fäden, ungleicher Wärmeverteilung
usw. Wenn ein sehr starkes Flattern der Fäden auftritt, kann dies zu einem unerwünschten Zusammenhaften
der Fäden führen. Die unerwünschte Turbulenz ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß es sehr
schwierig ist, den Einfluß der natürlichen Konvektion (d h. einer nach oben gerichteten Strömung) in der
Nähe der Spinndüse auf ein vernachlässigbares Maß zu verringern, wenn das erhitzte Gas in derselben Richtung
strömt wie sich die Fäden bewegen, d. h. beim Gleichstrom- oder Gegenstromverfahren. Das gilt besonders
dann, wenn der Schacht senkrecht steht.
Gemäß der Erfindung wird das heiße Gas im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung der Fäden geführt,
his die'Verfestigung der Fäden nach dem Verlassen der
Spinndüse im wesentlichen abgeschlossen ist, so daß ein Flattern der Fäden im wesentlichen vermieden wird
und an dieser wichtigen Stelle des Trockenspinnens praktisch keine Turbulenz auftritt. Anschließend wird
jeder Rest an Lösungsmittel durch das nachfolgende Heizen im Schacht beseitigt. Eine Turbulenz, die eventuell
noch von dem zylindrischen Schacht übertragen werden könnte, wird durch die Querströmung in der
Trockenkammer unterdrückt und daran gehindert, dort wirksam zu werden, wo die Fäden am empfindlichsten
sind. Weiterhin wird gemäß der Erfindung das erhitzte Gas direkt dort gegen die Fäden geblasen, wo der Lösungsmittelgehalt
am größten ist, so daß das Herausdampfen und das Wiedergewinnen des Lösungsmittels
erleichtert werden. Die Geschwindigkeit der Lösungsmittelverdampfung ist daher hoch, so daß infolgedessen
die Spinngeschwindigkeit vergrößert werden kann.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung läßt sich bei Trocken-Spinnverfahren anwenden, die mit eine.n beliebigen
fadenbildenden Polymer arbeiten. Besonders günstig ist die Vorrichtung beim Verfertigen von elastisehen
Polyurethanfäden (Spandexfäden) beim Trockenspinnen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Trockenspinnvorrichtung mit einer Spinndüse, einer unterhalb der Spinndüse angeordneten Trokkenkammer, die einen Gaseinlaß und einen Gasauslaß zum Einführen und Abführen eines inerten erhitzten Gases quer zur Fadenrichtung aufweist, einem Schacht, der unterhalb der Trockenkammer angeordnet ist und die aus der Trockenkammer kommenden Fäden aufnimmt und eine zu den Fäden parallele Gasströmung führt, sowie einer Einrichtung zum Abziehen und Aufwickeln der Fäden aus dem Boden des Schachtes, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenkammer (3), in welcher die Verfestigung der Fäden im wesentlichen abgeschlossen wird, zwei einander gegenüberliegende, als Strömungsgleichrichter ausgebildete Seitenwände (6, 7) aufweist, und daß in dem zylindrischen Schacht (15) Gasverteiler (22) angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1967-10-31 GB GB4952267A patent/GB1172607A/en not_active Expired
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |