DE1518255B1 - Verfahren zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches der Oxydation von Cyclohexan mit sauerstoffhaltigen Gasen in fluessiger Phase - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches der Oxydation von Cyclohexan mit sauerstoffhaltigen Gasen in fluessiger PhaseInfo
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Description
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Durch die Oxydation von Cyclohexan bei Tempe- mit stärkeren Alkalilösungen und bei höheren Temperaturen
oberhalb 140°C mittels Luft oder sauerstoff- raturen verseift wird, ohne daß Verluste durch Selbsthaltigen
Gasen ohne Zusatz von Wasser ins Oxyda- kondensation von Cyclohexanon auftreten können,
tionsgefäß entstehen eine Anzahl flüssiger Oxydar In einem aus der deutschen Auslegeschrift 1114 810
tionsprodukte, wie z. B. Cyclohexanon, Cyclohexanol, 5 bekannten Verfahren zur mehrstufigen Oxydation von
Dicarbonsäuren mit einer Kettenlänge von 2 bis cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen werden die
6 C-Atomen und Monocarbonsäuren, Aldehyde, pri- Oxydationsprodukte ohne weitere Vorbehandlung mit
märe aliphatische Alkohole, Ester des Cyclohexanols einer großen Wassermenge gewaschen. In dem in
mit Mono- und Dicarbonsäuren, polymere Produkte, großer Menge verwendeten Waschwasser liegt Adipinbevorzugt
des Cyclohexanons, u. a. Um eine hohe io säure in so geringer Konzentration vor, daß ihre Ge-Äusbeute
an wertvollen Oxydationsprodukten zu er- winnung nicht mehr wirtschaftlich ist. Darüber hinaus
halten, wird das Cyclohexan partiell, meist zu 5 bis müssen auch erhebliche Verluste an Cyclohexanol und
12 Molprozent, oxydiert, so daß das Reaktionsgemisch Cyclohexanon auf Grund ihrer Löslichkeit in Wasser
im wesentlichen aus Cyclohexan besteht, welches 5 bis in Kauf genommen werden. Bei der gemäß der
12 Molprozent Oxydationsprodukte enthält. 15 deutschen Auslegeschrift 1114 810 durchgeführten
Das Problem der Aufarbeitung dieses komplexen Alkaliwäsche wird keine Vorsorge getroffen, um eine
Stoffgemisches besteht darin, die wertvollsten Reak- Selbstkondensation von Cyclohexanon zu vermeiden,
tionsprodukte Cyclohexanon, Cyclohexanol und Adi- Die Alkaliwäschen des bekannten Verfahrens bewirkt
pinsäure mit großer Reinheit und hoher Ausbeute von offenbar gleichzeitig die Neutralisation noch vorden
anderen Reaktionsprodukten abzutrennen. Die 30 handener freier Säure und die Verseifung der Cyclo-
Neigung des Cyclohexanons zur Selbstkondensation, hexylester. Diesem bekannten Verfahren entspricht
die sowohl durch Säure als auch Basen katalysiert und auch das Verfahren der britischen Patentschrift
auch durch thermische Einflüsse in die Wege geleitet 913 000. Während die Verseifung bei diesen bekannten
wird, führt bei der Aufarbeitung des Oxydationsge- Verfahren in Gegenwart des Cyclohexanols erfolgt,
misches zu erheblichen Verlusten an Cyclohexanon. 25 wird im Gegensatz dazu gemäß der Erfindung die
Diese Polykondensationsreaktion führt über Cyclo- Verseifung in der Endstufe des Reinigungsverfahrens
hexenylcyclohexanon zu höheren Kondensationspro- in Abwesenheit von Cyclohexanon durchgeführt. Die
dukten, welche als unverwertbarer Rückstand bei der Kombination der erfindungsgemäßen Verf ahrens-
destillativen Aufarbeitung anfallen. schritte konnte daher diesen bekannten Patent-Es
sind zahlreiche Verfahren ,bekannt, die zur Er- 30 Schriften weder entnommen noch durch diese nahe-
zielung hoher Ausbeuten an Cyclohexanol das Re- gelegt werden.
aktionsprodukt nach oder ohne gewisse Aufarbeitung Andere Verf ahren (deutsche Auslegeschrift 1046 610)
zur Verseifung der zu 2 bis 6% darin enthaltenen waschen in einem mehrstufigen Oxydationsprozeß
Cyclohexylester mit wäßrigen Natriumhydroxydlö- das Reaktionsprodukt zwischen den einzelnen Stufen
sungen oder Natriumcarbonatlösungen behandeln, 35 und nach der letzten Stufe mit Wasser und anschließend
beispielsweise aus den deutschen Auslegeschriften zur Abscheidung der freien Säuren und Verseifung der
1125 917, 1150 070, 1153 361 und 1155 121. So Ester das Reaktionsprodukt mit wäßriger Alkaliwird
nach den deutschen Auslegeschriften 1125 917 lösung bei Temperaturen von 90° C. Dieses Verfahren
und 1153 361 das Oxydationsprodukt zunächst einer vermeidet die durch Selbstkondensation von Cyclo-Destillation
zur Abtrennung der niedersiedenden 40 hexanon auftretenden Verluste an Cyclohexanon eben-Anteile
von den hochsiedenden Anteilen, wie Konden- falls nicht, außerdem wird die im Oxydationsprodukt
sationsprodukten, höheren Oxydationsprodukten, vorhandene Adipinsäure neben anderen Mono- und
Estern und Säuren unterworfen. Das verbleibende Dicarbonsäuren vom Wasser bzw. der Alkalilösung
Gemisch, das noch das gesamte Cyclohexanon ent- gelöst und fällt als schwer aufarbeitbare, verdünnte
hält, wird anschließend zur vollständigen Umsetzung 45 Lösung verschiedener Mono- und Dicarbonsäuren
der darin enthaltenen Säuren und zur Verseifung der bzw. als unverwertbare Lösung verschiedener Alkali-Ester
mit wäßriger Natronlauge behandelt. Dieser salze an. Bekanntlich zählen die Cyclohexylester zu
Verseifung schließt sich die Destillation des Pro- den schwer verseifbaren Estern, so daß ohnehin
duktes an. kräftige Verseifungsbedingungen angewandt werden Nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 50 müssen, wenn diese Substanzen vollständig verseift
2 931 834 wird zunächst das Reaktionsgemisch durch werden sollen.
»Flash-Destillation« von niedrigsiedenden Säuren, In der USA.-Patentschrift 2 552 670 ist die AufWasser und der Hauptmenge des nicht umgesetzten arbeitung eines Oxydationsproduktes beschrieben,
Cyclohexane befreit und das so konzentrierte Oxy- wobei die wäßrige Phase des Oxydationsproduktes
dationsprodukt anschließend ohne vorherige Ab- 55 ebenfalls vor der alkalischen Waschung vom Retrennung
des Cyclohexanols und Cyclohexanons mit aktionsprodukt abgetrennt wird. Nach diesem Ver-Alkalilösungen
unter Verseifungsbedingungen be- fahren gelangt das Reaktionswasser teilweise auf den
handelt. Diese bekannten Verfahren weisen den außer- Weg über einen Kondensator in den Wasserabscheider,
ordentlichen Nachteil auf, daß zur Verseifung der Es können daher mit dem verdampften und wieder
Ester das gesamte Cyclohexanol-Cyclohexanon-Ge- 60 kondensierten Reaktionswasser nur wasserdampfmisch
mit Alkali, behandelt wird, wobei erhebliche flüchtige Säuren, nicht aber die Carbonsäuren, wie
Verluste an Cyclohexanon durch Selbstkondensation Adipinsäure, abgetrennt werden. Darüber hinaus ist
und Lösung auftreten. Von diesen bekannten Ver- in dem bekannten Verfahren keine Verseifungsstufe
fahren unterscheidet sich das erfindungsgemäße Ver- vorgesehen, so daß die bei der Cyclohexanoxydation
fahren grundsätzlich darin, daß ein praktisch cyclo- 65 entstehenden hochsiedenden Ester verlorengehen,
hexanol- und cyclohexanonfreier, die hochsiedenden Gemäß der USA.-Patentschrift 2 565 087 wird ein
und schwer verseif baren Cyclohexylester enthaltender spezielles Oxydationsverfahren für cycloaliphatische
Rückstand allein unter drastischen Bedingungen, d. h. Verbindungen durchgeführt, bei dem die Oxydation
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unter erhöhtem Wasserzusatz erfolgt. Bei diesem Ver- Temperaturen von 10 bis 60° C bis zu einer Säurezahl
fahren soll die Bildung von Estern weitgehend unter- von weniger als 0,5 wäscht, anschließend in an sich
drückt werden, so daß Oxydationsgemische entstehen, bekannter Weise in Cyclohexan, ein Gemisch aus
die sich in ihrer Zusammensetzung von den Gemischen Cyclohexanon und Cyclohexanol und einen die hochder
üblichen Cyclohexanonoxydation, auf deren Auf- 5 siedenden Ester des Cyclohexanols enthaltenden
arbeitung sich die Erfindung bezieht, unterscheiden. Destillationsrückstand zerlegt, den so erhaltenen
Aus diesem bekannten Verfahren können daher Destillationsrückstand mit 5- bis 30%iger wäßriger
keinerlei Rückschlüsse auf die Aufarbeitung der er- Alkalilösung, insbesondere Natronlauge, bei Siedefindungsgemäß
vorliegenden Gemische gezogen werden. temperatur verseift und das durch azeotrope Destil-In
der bekannten Patentschrift wird die Verseifung io lation gewonnene Cyclohexanol in das Verfahren
nur allgemein ohne Angabe einer Reihenfolge von zurückführt.
Wäsche, Destillation und Verseifung genannt. Es wird Man betreibt hierbei den Oxydationsreaktor derart,
sogar darauf hingewiesen, daß das Verfahren einen daß das bei der Oxydation entstehende Wasser durch
zusätzlichen Verseifungsvorgang gar nicht notwendig Abkühlen des Reaktionsgemisches abgeschieden wird,
macht. Bei diesen bekannten Verfahren werden 15 In diesem Reaktionswasser ist nahezu die gesamte,
nämlich die als Nebenprodukt erhaltenen Ester nach durch die Oxydationsreaktion gebildete Adipinsäure
der destiUativen Abtrennung in die Oxydationsvor- in hoher Konzentration und verhältnismäßig großer
richtung zurückgeführt. Nachteilig bei diesen bekann- Reinheit neben anderen Säuren, wie Glutarsäure,
ten Verfahren ist die ständige Rückführung der freien gelöst. Durch Abkühlen dieser Lösung kristallisiert
Säuren und Ester in den Oxydationsreaktor, die den 20 reine Adipinsäure aus.
Prozeß nach verhältnismäßig kurzer Betriebszeit zum Die Verluste an Cyclohexanon und Cyclohexanol
Erliegen bringt. Darüber hinaus kann kein Cyclo- während der destiUativen Aufarbeitung des Reaktionshexanol
- Cyclohexanon - Gemisch von ausreichender gemisches sind dann besonders gering, wenn man das
Reinheit für die übliche Weiterverarbeitung zu Adipin- Reaktionsgemisch vor der Abtrennung des Cyclosäure
oder Caprolactam werden, da auf Grund der 25 hexans einer Wäsche mit einer verdünnten Alkalifehlenden Alkaliwäsche so viel Carbonsäuren in das lösung unterwirft. Diese Alkaliwäsche wird unter solch
Endprodukt gelangen, daß eine nachträgliche Reini- schonenden Bedingungen vorgenommen, daß nur die
gung erforderlich wird. Die Selbstkondensation von in der organischen Phase gelösten organischen Säuren
Cyclohexanon wird nach diesem Verfahren ebenfalls neutralisiert werden, jedoch keine Verseifung der
nicht verhindert. Darüber hinaus wird bei dem be- 30 Ester des Cyclohexanols erfolgt. Bei den in Frage
kannten Verfahren überschüssiges Wasser zugesetzt, kommenden Alkalien handelt es sich um verdünnte
so daß die Adipinsäure in Lösung bleibt, mit dem wäßrige Lösungen von Alkalihydroxyden und Alkali-Wasser
beim Dekantieren abgeschieden wird und carbonaten, die in einer Konzentration von 0,5 bis 15,
verlorengeht. vorzugsweise 2 bis 5% angewandt werden. Mit be-
Von diesem bekannten Stand der Technik unter- 35 sonderem Vorteil verwendet man eine wäßrige Nascheidet
sich das erfindungsgemäße Verfahren wesent- triumhydroxydlösung. Die Alkaliwäsche wird bei
lieh durch eine spezielle Kombination und Reihen- Temperaturen von 10 bis 60° C, vorteilhaft 30 bis
folge der Verfahrensschritte: Abtrennung des Re- 60°C, vorgenommen. Unter diesen Bedingungen wird
aktionswassers, Alkaliwäsche unter milden Bedin- die Selbstkondensation des Cyclohexanons vermieden,
gungen, fraktionierte Destillation der organischen 40 Das mit Alkali neutralisierte Reaktionsprodukt soll
Phase und Verseifung lediglich des Esteranteils. Diese nach der Alkalibehandlung eine Säurezahl unter 0,5,
Kombination, besonders die zweimalige alkalische vorzugsweise unter 0,1, aufweisen und frei von Al-Behandlung
von Gemischen mit unterschiedlicher kalien sein. Das im Reaktionsgemisch enthaltene
Zusammensetzung, wurde durch die bekannten Ver- Cyclohexanon zeigt bei dieser schonenden Alkalifahren
weder vorweggenommen noch nahegelegt. 45 wäsche keine Neigung zur Selbstkondensation und
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet, aus den wird bei der weiteren destiUativen Aufarbeitung nahezu
Gemischen der Oxydation von Cyclohexan. mit sauer- quantitativ gewonnen. Da bei der neuen Verfahrensstoff haltigen Gasen in flüssiger Phase ohne Zusatz weise auf eine längere Behandlung des Reaktionsvon
Wasser ins Oxydationsgefäß neben Cyclo- produktes mit konzentrierten Alkalihydroxyd- bzw.
hexanon und Cyclohexanol die im Reaktionsgemisch 50 Carbonatlösungen bei Temperaturen von etwa 80 bis
gelöste Adipinsäure zu gewinnen und vermeidet ins- 100° C verzichtet wird, wie sie für die Verseifung der
besondere die während der Aufarbeitung nach be- Cyclohexylester erforderlich ist, geht auch während
kannten Verfahren immer auftretende Selbstkonden- der kurzzeitigen Wäsche des Reaktionsproduktes kein
sation von Cyclohexanon. Cyclohexanon durch Selbstkondensation verloren.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur 5S Das in der Waschlösung gelöste Cyclohexanol und
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches der Oxydation Cyclohexanon wird durch Einblasen von direktem
von Cyclohexan mit sauerstoff haltigen Gasen in Dampf als azeotrop siedendes Gemisch mit Wasser
flüssiger Phase zu Cyclohexanon, Cyclohexanol und aus einer fast neutralen Lösung abdestilliert und in den
Adipinsäure ohne Zusatz von Wasser ins Oxydations- Prozeß zurückgeführt. Um zu vermeiden, daß mit dem
gefäß durch Phasentrennung, alkalische Behandlung 60 das Cyclohexanol und Cyclohexanon enthaltenden
der organischen Phase und fraktionierte Destillation, Destillat störende Substanzen in den Prozeß gelangen,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Re- wird das Destillat zweckmäßigerweise in die Alkaliaktionsgemisch
sofort abkühlt, die abgekühlte, das wäsche eingespeist, wobei sich das Cyclohexanon
Reaktionswasser und die darin gelösten 0,5- bis und das Cyclohexanol in der organischen Phase
15°/oigaa Dicarbonsäuren enthaltende wäßrige Phase 65 lösen, während störende Substanzen mit der wäßrigen
abtrennt und zur Gewinnung von Adipinsäure weiter Phase aus dem Prozeß ausgetragen werden,
abkühlt, die organische Phase mit einer wäßrigen Lö- Die Rückgewinnung des Cyclohexanons und Cyclo-
sung von Alkalihydroxyden oder Alkalicarbonaten bei hexanols aus der Waschlösung kann auch durch
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Extraktion, beispielsweise durch mehrstufige Gegen- tauscher 1 auf etwa 7O0C gekühlt und teilweise druckstromextraktion
mit organischen Lösungsmitteln, vor- entspannt, dabei trennen sich im Abscheider 2 12 kg
zugsweise Cyclohexan, erfolgen, wobei der das Cyclo- Reaktionswasser als untere Phase ab, in denen
hexanon und Cyclohexanol enthaltende Extrakt in den 5 kg Adipinsäure und 2 kg andere Dicarbonsäuren
Prozeß zurückgeführt wird. Beispielsweise kann dieser 5 neben anderen organischen Substanzen gelöst sind.
Extrakt vor der destillativen Abtrennung des Cyclo- Aus dieser Lösung kristallisiert beim Abkühlen nahezu
hexans vom Cyclohexanon und Cyclohexanol dem reine Adipinsäure aus. Die organischen Bestandteile
Produktstrom zugesetzt werden. des Reaktionswassers können größtenteils zu Adipin-
Die destillative Zerlegung des Reaktionsgemisches säure oxydiert werden.
erfolgt in an sich bekannter Weise, indem man zu- io In der Waschkolonne 3 wird das Reaktionsprodukt
nächst das Cyclohexan so weit abdestilliert, daß das mit 3%iger Natriumhydroxydlösung im Gegenstrom
rohe Gemisch von Cyclohexanon und Cyclohexanol bei 50 bis 600C gewaschen, wobei 15 kg organische
zwischen 5 und 20 °/o Cyclohexan enthält. Das Cyclo- Säuren als Natriumsalze in der Waschlösung ver-■hexan
geht in den Oxydationsprozeß zurück. Zweck- bleiben. Das gewaschene Reaktionsprodukt weist eine
mäßigerweise werden für die Destillation Einrichtungen 15 Säurezahl von 0,1 und eine praktisch unveränderte
verwendet, die eine möglichst kurze Verweilzeit des Esterzahl auf.
Produktes an den Heizflächen gewährleisten und ge- Die fast neutral am Unterteil der Wasehkolonne 3
ringe Betriebsinhalte haben, wie Dünnschichtver- ablaufende verbrauchte Waschlösung wird im Wärmedampfer
oder Rieselkolonnen mit Fallfilmverdampfern. austauscher 4 auf 85°C aufgewärmt und in der Destil-In
einer zweiten DestillationsvorricMung wird unter 20 lierkolonne 5 vom gelösten Cyclohexan, Cyclohexanon
Vakuum- der Rest des Cyclohexans vom Roh-Cyclo- und Cyclohexanol befreit, welche als azeotrop siehexanon-Cyclohexanol
entfernt, welches der vorher- dendes Gemisch mit Wasser über Kopf abdestillieren,
gehenden Kolonne wieder zugeführt wird. Eine dritte im Kondensator 6 verflüssigt werden und vor der
■Destillierkolonne kann zur Entfernung von zwischen Wasehkolonne 3 dem Prozeß wieder zugeführt werden,
dem Cyclohexan und Cyclohexanon siedenden Ver- 25 Das auf diese Weise erfindungsgemäß von sauer
unreinigungen, insbesondere n-PentanoI, welche unter reagierenden Bestandteilen befreite Reaktionsgemisch
Vakuum über Kopf abdestillieren, eingesetzt werden. wird im Wärmeaustauscher 7 auf 75° C vorgewärmt
In einer vierten Destillationsstufe wird das Cyclo- und dem Fallfilmverdampfer 8 der Destillierkolonne 9
hexanon und Cyclohexanol, welche geringe Mengen zugeführt. In dieser Kolonne werden unter Rücklauf
gleichsiedender Ester enthalten, unter Vakuum von 3° 786 kg Cyclohexan mit 2 kg gelöstem Wasser ab-•5
bis 20 Torr über Kopf abdestilliert. Die hierbei er- destilliert, die im Wärmeaustauscher 7 und Kondenhaltene
Fraktion aus Cyclohexanon und Cyclohexanol sator 10 verflüssigt und erneut der Oxydation unterkann
direkt zur Herstellung von Adipinsäure einer worfen werden.
Salpetersäureoxydation nach bekannten Verfahren Das am Unterteil der Destillierkolonne 9 mit einer
unterworfen werden, wobei die im Reaktionsprodukt 35' Temperatur von 110 bis 1200C ablaufende Gemisch
noch enthaltenen Ester nicht stören, weil sie durch besteht aus ■ ■ ■ · -
die Salpetersäure ebenfalls zu Adipinsäure oxydiert
werden. Sie stören auch nicht, wenn das Gemisch zur 99 kg Cyclohexan,
Herstellung von reinem Cyclohexanon verwendet wird. 26 kg Cyclohexanon,
Bei der katalytischen Dehydrierung werden die hoch- 40 42 kg Cyclohexanol
siedenden Ester ebenfalls chemisch derartig umgesetzt, 8 kg Estern und höhersiedenden
daß die Reaktionsprodukte leicht destülativ abge- Verunreinigungen
trennt werden können. In beiden Fällen wird also die "
Qualität der Endprodukte Adipinsäure bzw. Cyclo- und wird in der Destilliereinrichtung 11,. die zweckhexanon
durch die Anwesenheit geringer Mengen von 45 mäßigerweise aus'einem Dünnschichtverdampfer beEstern
des Cyclohexanols nicht beeinflußt, steht, unter einem Vakuum von 300 bis 500 Torr von
Der Rückstand der vierten Destillationsstufe wird 99 kg Cyclohexan befreit. Das Destillat wird der
dann erfindungsgemäß einer Verseifung mit wäßriger Destillationskolonne 9 wieder zugeführt, damit even^·
Älkalilösung bei Siedetemperatur unterworfen, wobei tuell mit Cyclohexan überdestilliertes Cyclohexanon
sowohl das darin enthaltene freie Cyclohexanon und 5° wiedergewonnen wird. Zur Entfernung der bei der
Cyclohexanol als auch das in Form von Estern ge- Oxydation entstehenden primären Alkohole, wie
bundene und daraus allmählich frei werdende Cyclo- n-Pentanol, kann das Destilliervorrichtung 11 einer
hexanol fortgesetzt als azeotrop siedendes Gemisch weiteren Destillation unterworfen werden, wobei
mit Wasser abdestilliert und in den Prozeß zurück- dieser Alkohol im Sumpf der Destilliervorrichtung
geführt wird. Im allgemeinen führt man die Verseifung 55 anfällt.
der Ester mit 5- bis 30%iger wäßriger Natronlauge Das vom Cyclohexan befreite Reaktionsprodukt
durch, bevorzugt wird 5- bis 15%ige Wäßrige Natron- wird in den Fallfilmverdampfer 12 der Destillierlauge
verwendet. Die Dauer der Verseifung beträgt kolonne 13 gepumpt, wobei unter einem Vakuum von
etwa V2 bis 3 Stunden. Nach der Verseifung wird der 5 bis 15 Torr 26 kg Cyclohexanon unter 41,5 kg Cycloschwerölartige,
cyclohexanolfreie organische Rück- 60 hexanol als Gemisch über Kopf abdestillieren. Dieses
stand von der überflüssigen wäßrigen Alkalilösung ab- Gemisch wird in bekannter Weise destülativ zerlegt
getrennt. Die zur Verseifung benutzte wäßrige Alkali- oder als Gemisch weiterverarbeitet,
lösung kann anschließend der Alkaliwäsche wieder Am Unterteil dieser Kolonne fallen 8 kg höherzugeführt
werden. siedende Verunreinigungen neben 0,5 kg Cyclohexanol
Am folgenden Beispiel sollen die der Erfindung 65 an, die noch geringe Mengen freies Cyclohexanon und
zugrunde liegenden Verfahrensschritte näher erläutert 3 kg in Form von Estern gebundenes Cyclohexanol
werden: enthalten. Diese höhersiedenden Verunreinigungen
1000 kg Reaktionsprodukt werden im Wärme- werden erfindungsgemäß in der Kaskadenapparatur 15
im Oberteil mit Wasser und im mittleren Teil mit einem Überschuß von 20%'ger Natriumhydroxydlösung versetzt
und gekocht, wobei im oberen Teil der Apparatur das freie Cyclohexanon und Cyclohexanol azeotrop
mit Wasser abdestillieren. Im unteren Teil werden die Ester verseift, und das in Freiheit gesetzte Cyclohexanol
destilliert ebenfalls azeotrop mit Wasser ab.
Im Kondensator 16 werden die Dämpfe niedergeschlagen und das 3,1 kg Cyclohexanol enthaltende
Wasser-Cyclohexanol-GemischvorderWaschkolonne3
dem Trennprozeß wieder zugeführt, wobei sich das Cyclohexanol im Reaktionsprodukt löst und das
Wasser in die Destillierkolonne 5 gelangt. Der verseifte Rückstand fließt dem Trennbehälter 17 zu, in
welchem die wäßrige Alkalilösung abgetrennt wird. Diese Alkalilösung kann in der Waschkolonne 3 zum
Neutralisieren der organischen Säuren verwendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches der Oxydation von Cyclohexan mit
sauerstoffhaltigen Gasen in flüssiger Phase zu Cyclohexanon, Cyclohexanol und Adipinsäure
ohne Zusatz von Wasser ins Oxydationsgefäß durch Phasentrennung, alkalische Behandlung der
organischen Phase und fraktionierte Destillation, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Reaktionsgemisch sofort abkühlt, die abgekühlte, das Reaktionswasser und die darin gelösten
Dicarbonsäuren enthaltende wäßrige Phase abtrennt und zur Gewinnung von Adipinsäure
weiter abkühlt, die organische Phase mit einer 0,5- bis 15%igen wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyden oder Alkalicarbonaten bei Temperaturen
von 10 bis 8O0C bis zu einer Säurezahl von weniger als 0,5 wäscht, anschließend in an sich
bekannter Weise in Cyclohexan, ein Gemisch aus Cyclohexanon und Cyclohexanol und einen die
hochsiedenden Ester des Cyclohexanols enthaltenden Destillationsrückstand zerlegt, den so erhaltenen
Destillationsrückstand mit 5- bis 30%iger wäßriger Alkalilösung, insbesondere Natronlauge,
bei Siedetemperatur verseift und das durch azeotrope Destillation gewonnene Cyclohexanol in das
Verfahren zurückführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der nach Abtrennung der kristallisierten Adipinsäure verbleibenden Mutterlauge
und aus dem Waschwasser der Alkali wäsche gelöstes Cyclohexanol und Cyclohexanon durch
Einblasen von Wasserdampf azeotrop abdestilliert oder mittels organischer Lösungsmittel, vorzugsweise
Cyclohexan, extrahiert werden und das Destillat bzw. der Extrakt wieder in das Verfahren
zurückgeführt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verseifung
benutzte wäßrige Lösung von Alkalihydroxyden vom Verseifungsrückstand abgetrennt und anschließend
für die Alkaliwäsche verwendet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 90? 550/98
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