DE1511277A1 - Verfahren zur Herstellung von Papier fuer Vervielfaeltigungszwecke mit verbesserten Eigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Papier fuer Vervielfaeltigungszwecke mit verbesserten EigenschaftenInfo
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Description
Henry Blitz in Paris und BUREAU D1ETUDES MONCHARVY
in Paris (Prankreich)
Verfahren zur Herstellung von Papier für Vervielfältigungszwecke mit verbesserten Eigenschaften
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von farblosem Papier für Vervielfältigungszwecke mit verbesserten Eigenschaften, welches die Kopien
nicht verschmutzt, wobei die unter Druck auf den Kopien entwickelte Schrift lichtecht, wasser- und wetterbeständig
ist.
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Die Nachteile des üblichen Kohlepapiers sind bekannt.
Farblose Papiere für Vervielfältigungszwecke (Kopierpapier ohne Kohle), bei welchem sich die Schrift
auf den Kopien unter Druck entwickelt, sind schon bekannt und wurden in kleinem Maßstab hergestellt.
Die Herstellung derartiger Kopierpapiere ohne Kohle kann nach verschiedenen Verfahren erfolgen. Insbesondere
kann das Papier mit Heagenzdispersionen oder -lösungen überzogen werden, wobei unter Druck auf dem sich unter
dem Kopierpapier befindenden Papier zur Entwicklung der Schrift eine Farbreaktion entsteht.
Die Rückseite der ersten Seite des Schreibsatzes enthält ein Reagenz, welches unter Druck mit den auf der
Vorderseite des zweiten Blattes aufgetragenen Substanzen reagiert, wobei sich infolge dieser Reaktion die Schrift
oder die gewünschten Zeichen auf dem zweiten Blatt Papier wiedergeben usw.
Verschiedene chemische Reaktionen, die unter Druck eine Farbe entwickeln, sind schon seit langem in der
chemischen Industrie iBkannt.
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Derartige Farbreaktionen wurden insbesondere in der französischen Patentschrift 849 761 von 2. Febr. 1939,
in der USA-Patentschrift 2 299 693 vom 20. Okt. und in derlrit. Patentschrift 550 332 vom 30. Juni
erläutert. In der franz. Patentschrift 836 767 vom
15. Dez. 1937 wird insbesondere die Behandlung der Rückseite von Kopierpapier ohne Kohle sowie der Vorderseite
des Papiers zur Entwicklung der Schrift näher beschrieben.
Die nach den bekannten Verfahren hergestellten Kopierpapiere ohne Kohle sowie die Kopien, auf welchen
die Schrift nach den vorgenannten Verfahren entwickelt wird, weisen zahlreiche Nachteile auf, die nachstehend
erläutert werden.
Sowohl bei den bekannten, als auch beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zum Herstellen von Kopierpapier
ohne Kohle die Bückseite des zu beschichtenden Papiers mit einem Leucofarbstoff enthaltenden Wachs überzogen,
wobei die nach den bekannten Verfahren hergestellten Kopierpapiere das Papier der Kopien verschmutzen. Außerdem
dringt bei den nach den bekannten Verfahren hergestellten Kopierpapieren dae Wachs in die Papiere zum Ent-
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wickeln der Schrift ein, welches denselben ein schmalzartiges Aussehen erteilt. Dabei ändert sich allmählich
die Farbe der entwickelten Schrift, die sich nicht nur auf der Vorderseite, sondern auch auf der Rückseite der
Kopien entwickelt usw. Auch ist die entwickelte Schrift nicht lichtecht, wetter- und wasserbeständig. Es ist
selbstverständlich, daß beim erfindungsgemäSen Verfahren andere Leucoderivate als bei den bekannten Verfahren zur
Anwendung gelangen.
Die nach dem erfindungsgemäöen Verfahren hergestellten
farblosen Kopierpapiere ohne Kohle weisen vorgenannte Unzulänglichkeiten nicht auf. Die so nach dem genannten
Verfahren erzeugten Kopierpapiere schmutzen überhaupt nicht oder kaum die Kopien, doch ist die Farbintensität
und die Lesbarkeit der auf den Kopien entwickelten Schrift eine sehr gute. Auch im Laufe der Zeit treten keine Veränderungen
im Schriftbild auf. Ebenfalls weist die Schrift eine sehr gute Lichtechtheit und eine hohe Wetter- und
Wasserbeständigkeit auf.
Die nach den bekannten Verfahren auf der Rückseite der Kopierpapiere aufgetragene Emulsionen bilden üblicherweise
eine kontinuierliche Schicht. Nach zahlreichen anderen bekannten Verfahren kann als Emulsion eine Lösung
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eines Leucoderivates in einem schweren Lösungsmittel
zur Anwendung kommen. In diesem Fall bilden sich Dispersionen von feinen flüßigen Tröpfchen. Derartige Emulsionen
sind weitaus vorteilhafter als Emulsionen, welche kontinuierliche Schichten bilden, sie weisen jedoch
den Nachteil auf, daß sie infolge ihrer flüssigen Beschaffenheit, die sie beweglicher macht, zum Verschmutzen der
Kopien neigen. Zur Vorbeugung vorgenannter Unzulänglichkeiten wurden derartige Emulsionen entwickelt, bei welchen
jeder Tropfen von einer Mikrowand umhüllt ist. Dabei werden diese Mikrowandungen unter Druck gebrochen, wobei
das flüssige Reagenz mit dem vorbehandelten Papier der Kopien in Berührung kommt, so daß sich die Schrift entwickeln
kann. Vorgenanntes Verfahren ist unter dem Begriff von "Einkapseln" bekannt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es jedoch möglich, nach einer einfachen Art die Beweglichkeit der Leucofarbstoffteilchen zu senken.
Dabei weisen die Wachsteilchen eine große Wasserbeständigkeit auf, so daß beim Anfeuchten der beschriebenen Papiere
die Schrift beständig ist, was bei denjenigen, die nach dem "Einkapsel"-Verfahren beschrieben sind, nicht der Fall
ist. Bei den nach ctan letztgenannten Verfahren hergestellten Kopierpapieren ist der Farbstoff nach dem Brechen der
Kapselwandungen nicht mehr geschützt, so daß die ionisierende Wirkung des Wassers dem Farbkomplex Farbstoffelektropositives
Ion zerstört.
909830/0457 "6-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von farblosen Papieren für Vervielfältigungszwecke,
deren Rückseite und Vorderseite mit überzügen, die miteinander reagieren, versehen sind, so daß die Bückseite
des oberen Blattes im Schriftsatz unter lokalen Druck in Berührung mit der Vorderseite des darunter liegenden
Blattes, die mit einer sauren Masse überzogen ist, zu einer Farbreaktion führt, ist dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Rückseite des Papiers die Dispersion einer Wachslösung eines Leucofarbstoffderivates auf der Basis
von N-Bis-(p-dialkylaminoaryl)-methylderivaten aliphatischer
Amine oder von heterocyclischen Derivaten der Bis-(p-dialkylaminoaryl)-methane in einer wässrigen
Lösung eines hydrophilen Koll'dödes aufgetragen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von farblosen Papier für Vervielfältigungszwecke ist dadurch
nachstehende Merkmale gekennzeichnet:
1. Als Farbreagenz kommt mindestens eine Verbindung der Reihe von N-Bis-(p-dialkylaminoaryl)-methylderivaten
aliphatischer Amine, die in der franz. Patentschrift 257 vom 13. Mai 1959 und/6der der heterocyclischen
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Derivate der Bis-(p-dialkylaminoaryl)-methane, die in
der franz. Patentschrift 1 232 560 vom 12. Mai 1959 beschrieben
sind, zur Anwendung. Beide vorgenannten Patente wurden der Allied Chemical Corporation erteilt.
Die oben genannten Verbindungen sind als Leucoderivate farblos oder fast farblos. Sollten sie jedoch mit bestimmten
anorganischen sauren Verbindungen wie Bentonit, Kaolin, Feldspat oder mit organischen Säuren wie Benzoesäure
oder Gerbsäure in Kontakt kommen, so entwickelt sich auf der Kopie die Schrift wie bei allen bekannten
Kopierpapieren ohne Kohle. Die Farbreaktion bestimmter Arylamine mit Ton, Bentonit und Montmorillonit ist schon
seit langem bekannt und wurde von C. Gllckman beschrieben (American Ink Maker, April 1962, S. 28). Dabei sind
die in den franz. Patentschriften 1 234 257 und 1 232
beanspruchten Verbindungen durch die Entwicklung einer stärkeren und beständigeren Farbe gekennzeichnet als diejenige
der vorher bekannten Verbindungen.
2. Vorgenannte Leucofarbstoffe werden unter Erhitzen in einem Wachsgemisch mit einem Erstarrungspunkt von 35
bis 50° C aufgelöst. Das Wachsgemisch muß mindestens ein Wachs hoher Polarität enthalten, weil nur eine hohe Polarität
die Auflösung des Farbstoffes ermöglicht.
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Nachstehend werden einige polare Wachse angegeben: Carnaubawachs, Bienenwachs und Ouricuriwachs. Ebenfalls
können Fettsäureamide wie Stearylsäureamid, Äthylendist
earylsäureamid, Methylendistearylsäureamid sowie
hydriertes Ricinusöl als polare Wachse zur Anwendung kommen.
Das Wachsgemisch kann außer den polaren Wachsen auch ein Paraffinwachs enthalten, welches den Vorteil
aufweist, daß es zur Kostensenkung führt. Da jedoch Paraffinwachse nicht polar sind, beeinträchtigen dieselben
das Auflösungsvermögen der Farbstoffe, so daß die Menge letztgenannter Wachse nicht 60 %, auf das Gemisch bezogen,
überschreiten darf.
Vorgenannte polare natürliche oder synthetische Wachse sowie die Gemische derselben mit Psfaffinwachsen
weisen den Nachteil auf, daß sie einen hohen Erstarrungspunkt besitzen, so daß sie für das erfindungsgemäße Verfahren
nicht zur Anwendung kommen könnten. Zur Senkung des Erstarrungspunktes im Bereich von 35 bis 50° C wird
erfindungsgemäß dem Wachsgemisch eine hochsiedende organische Flüssigkeit zugesetzt, die praktisch nichtflüchtig
ist. Die besten Resultate ergeben die üblicherweise für Polyvinylchlorid verwendeten Weichmacher. Derartige
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Weichmacher weisen den Vorteil einer hohen Polarität auf, so daß sie ein hohes Lösungsvermögen für Leucoderivate
und eine gute Verträglichkeit mit den Wachsen besitzen. Erfindungsgemäß kommen als Weichmacher Butylphosphat,
Octylphosphat, Diäthylenglycoldibenzoat, Messamoll
(Alkylsulfonsäureester des Phenols), chlorierte Paraffine, chlorierte Diphenyle, Octylphthalat und Octyladipat
in Betracht.
3. Die Wachslösung wird auf eine Temperatur, die sich über dem Schmelzpunkt derselben befindet, erhitzt und
heiß in eine wässrige Lösung eines DispersionsschutzkoBoides unter kräftigem Rühren dispergiert. Dem Gemisch wird
keine oberflächenaktive Substanz zugesetzt, und zwar deshalb, weil ein derartiger Zusatz zum Eindringen der Dispersion
in die Kopien führen würde, wobei letztere ein schmalziges Aussehen erhalten würden. Als Dispersionskolloid
kommt entweder eine natürliche makromolekulare Substanz wie ein Protein oder ein Polyosid oder ein hydrophiles
synthetisches Polymerisat wie Polyvinylalkohol, PoIyacryalamid oder Hydroxyäthylcellulose zur Anwendung.
Die so erhaltene Wachsdispersion ist hochviskos, so daß die Anwendung derselben Schwierigkeiten bereiten
würde: sie kann sogar bei einer begrenzten Abkühlung er-
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starren. Erfindungsgemäß wird das Fließvermögen der Dispersion durch Zusatz einer kleinen Menge eines wasserlöslichen
niedrigmolekularen Amids verbessert. Harnstoff ist ein typisches Beispiel eines derartigen Amids.
Harnstoff verbessert nicht nur das FlieSvermögen der Wachdispersion, er besitzt auch eine bleichende Wirkung.
Infolge verschiedener durchgeführter Versuche konnte festgestellt werden, daß Harnstoff die Farbreaktion
des Leucoderivates mit dem sauren Entwickler regelt, so daß das Schreiben erleichtert und der auf den Schreibsatz
ausgeübte Druck angepaßt werden kann; dabei wird die Verschmutzungsgefahr auf ein Minimum reduziert. Außerdem
besitzt Harnstoff weichmachende Eigenschaften gegenüber den Schutzkolloiden und verleiht der überzogenen
Schicht eine gute Biegsamkeit.
Vorgenannte Wachsdispersion wird auf der Rückseite des Kopierpapiers aufgetragen. Der Überzug kann nach den
bekannten mechanischen Methoden wie Bürsten, Walzen, usw. sowie Lufteinblasen aufgetragen werden. Anstelle eines
kontinuierlichen Auftragens, kann die Dispersion auch mit Klischees bedruckt werden, wobei sich Reserven bilden.
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Erfindungsgemäß wird der Wachsdispersion noch eine bestimmte Menge Magnesiuacarbonat einverleibt. Infolge
der von den Anmeldern durchgeführten Versuche konnte festgestellt werden, daß Hagneslumcarbonat zu besseren .
Ergebnissen als andere Salzpigmente führt, wobei es insbesondere die Verschmutzung des Papiers und den Glanz des
Überzugs verhindert. Ebenfalls kann eine bestimmte Dosis Hagnesiumcarbonat die Reaktivität des Leucofarbstoffgemisches
begrenzen.
Hagnesiumcarbonat und Harnstoff besitzen farbreaktionsregulierende
Eigenschaften. Aus diesem Grunde müssen die Dosen vorgenannter Substanzen erhöht werden, wenn
große Stöße Papier für Vervielfältigungszwecke gelagert werden. Andererseits müssen die Dosen vorgenannter Stoffe
begrenzt sein, wenn hochreaktive Papiere hergestellt werden, die durch eine besonders hohe Schriftintensität
gekennzeichnet sind.
^. Die Vorderseite* der Kopierpapiere wird nach den bekannten
Verfahren durch Leimen eines sauren Reagenz mit einem adhäsiven Kolloid wie Stärke oder Dextrin behandelt.
Zahlreiche im Handel erhältliche beschichtete Pa-
nicht
piere, die zwar/für Vervielfältigungszwecke hergestellt
piere, die zwar/für Vervielfältigungszwecke hergestellt
werden, können mit den nach dem erfindungsgemäßen Ver-
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fahren hergestellten Kopierpapieren reagieren, die auf der Rückseite derselben mit einer Wachsdispersion versehen
sind. Derartige im Handel erhältiche Papiere enthalten - wie bekannt - ein Pigment, beispielsweise Kaolin,
welches mit einem natürlichen oder synthetischen adhasiven Kolloid geleimt ist.
5. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, auch die Lichtechtheit und Wetterbeständigkeit der auf
den Kopien entwickelten Schrift zu verbessern.
Infolge des hydrophoben Charakters der reaktiven Farbphase und der sehr guten Verträglichkeit des Farbstoffes
mit dem Wachsgemisch, dank der Polarität des letzteren, weist das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Papier für Vervielfältigungszwecke eine gute Wasserbeständigkeit auf. Die auf den Kopien entwickelte
Schrift wird durch Wasser nicht beeinträchtigt, was bei den bekannten Papieren für Vervielfältigungszwecken
nicht der Fall ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch die Lichtechtheit und Luftbeständigkeit der Farbstoffe verbessert
werden. Infolge zahlreicher Versuche konnte
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festgestellt werden, daß bestimmte synergetisehe Gemische
einen besonderen Schutz dem Farbstoff gegen Einfluß von Luft und Licht gewährleisten, und zwar:
- Ein phenolischer Antioxydans wie Di-terpara-kresol,
Di-ter-butyihydroxyanisol oder
Isopropylgallat,
- Ein Triazol-Lichtschutzmittel gegen UV-Strahlen wie Tinuvine P (ein Benzotriazolderivat)
sowie ein Lichtschutzmittel auf der Basis von Benzophenon.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen folgende Beispiele:
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
a) Zunächst wurde eine kolüctdale Lösung zur Dispersion
des Wachsgemisches zubereitet. Zu diesem Zweck wurden
einer Lösung von 0,7 Gewichtsteil Harnstoff in 3 Gewichtsteilen Wasser 1 Gewichtsteil Gelatine zugefügt, wobei
das Gemisch eine Stunde lang unter Rühren bei 60° G er-
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hitzt wurde. Die Gelatine löste sich in vorgenannter Lösung auf. Vor dem Gebrauch wurde die so erhaltene
Lösung bei 60 bis 70° C verflüssigt.
b) 188 g Carnaubawachs wurden mit 38 g Bienenwachs, g Walratwachs und 250 g Mesamol (Alkylsulfonsäure-
ester des Phenols) bei 90° C geschmolzen. Im so erhaltenen
warmen homogenen Gemisch wurden Farbstoffe der vorher beschriebenen Art und zwar 15 g des Farbstoffs Nr.
*l· o21 oder des Farbstoffs Color Precursor Nr. 1 (Hersteller
Allied Chemical) aufgelöst. Das so modifizierte Wachsgemisch erstarrte beim Abkühlen, wobei eine duktile,
durchscheinende Masse mit einem Schmelzpunkt von etwa ^5° C gewonnen wurde.
Dem noch nicht abgekühlten Wachsgemisch wurden als Antioxydans 4 g Di-ter-butyl-p-kresol und zum Lichtschutz
4 g Tinuvine P (ein Benzotriazolderivat) zugefügt. Beide
vorgenannten Stabilisierungsmittel sind im Wachsgemisch warmlöslich, wobei die Masse homogen bleibt.
c) Das so erhaltene geschmolzene Wachsgemisch wurde unter
kräftigem Rühren in der auf 65° C erwärmten kolloidalen Geletinelösung, die nach Punkt a) zubereitet wurde,
gegossen. Zur Anwendung kam eine derartige Menge der Ge-
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latinelÖBung, daß 125 g Gelatine dem Wachsgemisch zugesetzt
wurden. Auf diese Weise wurde eine feine ziemlich viskose Dispersion des Wachsgemisches erhalten.
Die so gewonnene Dispersion wurde mit 1000 Gewichtsteilen Wasser bei 65° C verdünnt, in welcher 60 g Magnesiumcarbonat
suspendiert wurden. Die Magnesiumcarbonat
enthaltende Wassermenge wurde praktisch so abgestimmt, μ
daß das Auftragen der Wachsdispersion auf dem Papierträger keine Schwierigkeiten bereitete.
d) Auf einer Seite des zu beschichtenden Papiers wurde
oben genannte Wachsdispersion mit einer Walze so aufgetragen, daß nach dem Trocknen der Überzug 7 bis 8 g/m
betrug.
Das gleichmässig beschichtete Papier wurde beim
Durchlaufen durch einen mit Infrarotstrahlen beheizten λ
Heizschrank getrocknet.
Das so behandelte Papier reagiert unter Druck mit den entsprechenden im Handel erhältlichen Spezialpapieren
oder mit Papier, welches mit Kaolin oder einem anderen fein verteilten Ton geleimt wurde. In Abhängigkeit des
verwendeten Kopierpapiers entwickelte sich auf den Kopien - unter Druck - eine blau-grünliche bis violette Schrift.
-16-9 09830/0437 ßAD ORIGINAL
Die Schrift war sehr klar und wasserbeständig, dabei war die Reaktivität des mit der Wachsdispersion beschichteten Papiers nach 14 Monaten unbeeinträchtigt,
Das nach dem Beispiel 1 hergestellte Kopierpapier wurde für verschiedene Papiersorten verwendet, wobei
die Farbe und die Intensität der entwickelten Schrift beobachtet wurden.
soiu-n waren Fabrikate der Prioux-Papierfabrik aus
Parisi
Papiersorte Schriftfarbe | Farbintensität |
Hegistre Robert blau-grün | mittel |
Velin (Velinpa
pier) Alfa Timgad blau-grün |
klar |
Velin machine surfIn
(sehr feines Maschi nenvelinpapier) blau |
klar |
Extra strong Alesia grün | klar |
Surglace (Hochglanz
papier) Alfa Mirage blau |
stark |
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909830/0437' sad original
Papiersorte
Schriftfarbe
Parbintensität
Surglace (weißes
Hochglanzpapier
blanc Edita blau-grün
Couche (Beschichtetes Papier)
Alfa Boreal blau
Alfa Boreal blau
Velin (Velinpapier)
Bouffaut blau
Duplicateur couche
pou cliches (beschichtetes Vervielfältigungspapier für Klischees) violett
pou cliches (beschichtetes Vervielfältigungspapier für Klischees) violett
stark
klar stark
klar
In Abhängigkeit der Reaktivität der handelsüblichen Papiersorten entwickelte sich die Schrift auf den Kopien
unter lokalem Druck entweder sofort oder nach einigen Sekunden. Die Farbreaktion vervollständigte sich während
einiger Minuten in Anwesenheit oder Abwesenheit des mit der Wachsdispersion überzogenen Kopierpapiers, wobei eine
maximale und beständige Parbintensität erreicht wurde. Beispiel 3:
Zur Herstellung eines hochreaktiven Papiers zum Ent- . wickeln der Schrift unter Druck in Berührung mit der Bückseite
des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestell-
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-18-
BAD ORIGINAL
ten Kopierpapiers wurde die Vorderseite des Papiers für Kopien mit nachstehender Masse überzogen:
100 Gewichtsteile kolloidaler Ton Min-u-gel (Hersteller
Societe Ploridine Cp.) wurden 12 Stunden lang
in 500 Gewichtsteilen kaltem Wasser gequollen. Andererseits wurde ein Gel aus 5 Gewichtsteilen Polyvinylalkohol
in 50 Gewichtsteilen Wasser hergestellt. Beide vorgenannten Flüssigkeiten wurden vermischt und bei ^5° C
zum Erzielen eines guten Fließvermögens erwärmt. Anschließend wurde das so gewonnene Gemisch nach den bekannten
Verfahren auf einen Papierträger in einer Menge von 6 bis 7 g Trockenext-rakt pro m aufgetragen. Das
Papier zum Entwickeln der Schrift wurde in einem Heizschrank mittels Infrarotstrahlen getrocknet. Das so erhaltene
Papier war gegenüber dem nach Beispiel 1 hergestelltem Kopierpapier hochreaktiv, die Schrift wies eine
starke violette Farbe auf.
Ein Papier zum Entwickeln der Schrift, das die gleichen Eigenschaften aufweist, kann bei Anwendung
von 20 Gewichtsteilen Stärke oder 10 Gewichtsteilen Gelatine oder 5 Gewichtsteilen eines Mischpolymerisates
von Methyl-vJnyläther/Maleinsäureanhydrid {Händeäj,harz
Gantrez) anstelle von 5 Gewichtsteilen Polyvinylalkohol erhalten werden.
-19-
9 0 9 8 3 0/0437 fiAn ΛΒι
BAD ORIGINAL
Zu den gleichen Ergebnissen führen auch die han delsüblichen Tonarten AGTISIL, TONSIL und CLARSIL.
Das Wachsgemisch wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit dem M
Unterschied, daS anstelle von Hesamoll einer der nach- '
stehenden Weichmacher zur Anwendung kam: ,
Butyl-benzylphthalat oder
Benzyllaurat oder
Tetrahydrofurfuryl oder
Santicizer J>1 (Alkyl-aryl-phosphat,
Hersteller Monsanto) oder
Vorgenannte Weichmacher stellen gleichzeitig auch Lösungsmittel der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Farbstoffe dar und sind mit den polaren Wachsen des Wachsgeaisches mischbar.
Die so erhaltenen Kopierpapiere ergaben unter Druck auf dem nach Beispiel 3 hergestellten Papier zum Entwickeln der Schrift eine sehr klare violette Schrift.
9098 30/04 37 ~20~
Das Wachsgemisch wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit
dem Unterschied, daß nachstehende Zusammensetzungen (in Gewichtsteile) zur Anwendung kamen:
15 | 375 | 112 | 12 | 0 |
15 | 375 | 62 | 62 | 0 |
*-r | 375 | 112 | 0 | 12 |
15 | 375 | 94 | 19 | 12 |
Vorgenannte Wachsgemische wiesen die entsprechenden physischen Eigenschaften zur Herstellung von Kopierpapieren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf. Bei Zimmertemperatur waren oben genannte Gemische homogen und
duktil, der Schmelzpunkt derselben lag zwischen 40 und 60°C,
Nach dem Dispergieren vorgenannter Gemische und Aufbringen derselben auf Papierträgern erhielt man Kopierpapiere, die eine violette Schrift auf dem Papier zum Entwickeln der Schrift nach Beispiel 3 ergaben.
-21-909830/0437
ORIGINAL
Bei site 1 6:
Das nach dem Beispiel 1 hergestellte Kopierpapier wurde 15 Tage lang dem Einfluß von Tageslicht ausgesetzt.
Unter den gleichen Bedingungen wurde dem Einfluß von Tageslicht ebenfalls ein nach Beispiel 1 behandeltes
Kopierpapier ausgesetzt, welches jedoch ohne Zusatz eines phenolischen Antioxydans und eines UV-LichtSchutzmittels
hergestellt wurde.
Nach 15 Tagen verfärbte sich das ohne Stabilisierungsmittel hergestellte Papier gelb-bräunlich. Die Schrift erschien
nicht mehr unter Druck auf dem Papier zum Entwickeln der Schrift.
Zu den gleichen Ergebnissen führte ein handelsübliches Kopierpapier ohne-Kohle.
Das nach Beispiel 1 hergestellte Papier unter Zusatz vorgenannter Stabilisierungsmittel wies eine sehr leichte
Vergilbung auf, ergab jedoch unter lokalem Druck eine sehr kräftige violette Farbe auf dem Papier zum Entwickeln der
Schrift.
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ο beschichteten Papiers unter einem Druck von 2g/cm
6 Tage lang in Berührung gelassen. Nach diesem Zeitraum wurde auf dem Papier zur Entwicklung der Schrift eine
sehr leichte Beschmutzung, und zwar eine kaum wahrnehmbare blaue Verfärbung beobachtet.
Bei der Anwendung eines nach Beispiel 1 hergestellten Papiers, jedoch ohne Magnesiumcarbonatzusatz, war
die Beschmutzung des Papiers zum Entwickeln der Schrift erheblich und wies außerdem starke blaue Verfärbungen
auf. Sollten jedoch anstelle von 60 Gewichtsteilen Magnesiumcarbonat 120 Gewichtsteile Nagnesiumcarbonat zur
Anwendung kommen, so erscheint keine Beschmutzung mehr auf dem Papier zum Entwickeln der Schrift, nicht einmal
nach einem fünfzehntägigen Kontakt. In diesem Fall ist jedoch die Schriftindensität eine niedrigere.
Vorgenannte Beobachtungen ermöglichen die Reaktivität des Kopierpapiers in Abhängigkeit von den Anwendungszwecken ziegeln.
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Das Kopierpapier wurde wie im Beispiel 1 hergestellt, jedoch ohne Harnstoffzusatz im Gelatinegel. Dabei konnte beobachtet werden, daß sich derartige Papiere
leicht verschmutzen und daS die Wachsdispersion im Gelatinegel sogar bei 70° C starr ist, insbesondere dann, wenn
eine versehentliche Abkühlung stattfindet. Das Auftragen der Wachsdispersion auf das Papier ist nicht mehr möglich,
so daß dieselbe verdünnt werden muS. Dabei kann jedoch die vorgeschriebene Wachsmenge pro m nur bei einem mehrmaligen Auftragen erreicht werden.
Ein Blatt Papier kann z.B. auf der Rückseite mit der Wachsdispersion und auf der Vorderseite mit einer sauren
Hasse überzogen sein, wobei gleichzeitig die Vorderseite
zum Entwickeln der Schrift infolge der Reaktion mit den darauf liegendem Kopierpapier und die Rückseite als Kopierpapier für das nächste Papierblatt im Schreibsatz verwendet wird.
-24-
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Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von farblosen Papieren für Vervielfältigungszwecke, deren Rückseite und
Vorderseite mit Überzügen, die miteinander reagieren, versehen sind, so daß die Rückseite des oberen Blattes im
Schriftsatz unter lokalen Druck in Berührung mit der Vorderseite des darunter liegenden Blattes, die mit einer
sauren Masse überzogen ist, zu einer Farbreaktion führt, dadurch gekenn zeichnet, daß auf der
Rückseite des Papiers die Dispersion einer Wachslösung eines Leucofarbstoffderivates auf der Basis von N-Bis-(pdialkylamincaryD-methylderivaten
aliphatischer Amine oder von heterocyclischen Derivaten der Bis-(p-dialkylaminoaryl)-methane
in einer wässrigen Lösung eines hydrophilen Kolloides aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Wachslösung mindestens ein polares
Wachs enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Wachslösung ein Paraffinwachs
enthält.
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4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3>
dadurch gekennzeichnet , daß dem Wachsgemisch ein schweres polares Lösungsmittel zugefügt wird.
5. Verfahren nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet , daß das schwere polare Lösungsmittel
ein üblicher für Polyvinylchlorid verwendeter Weichmacher ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß der Dispersion Harnstoff
zugesetzt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Dispersion 5 bis 20#
Magnesiumcarbonat, auf die festen Stoffe der Dispersion übzogen,
zugesetzt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Dispersion 0,1 bis
5 % eines phenolischen Antioxydans und 0,1 bis 5 % eines
UV-Stabilisierungsmittels,auf die hydrophobe organische Phase bezogen, beigegeben werden.
909830/0437
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