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Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Förderanlage mit
mehreren im Kunststoffgranulat-Füllstand steuerbaren, oben an Unterdruck angeschlossenen,
je einem Verbraucher Granulat aus dem Unterende zuführenden B eschickungsbehältern
und je einer in deren Oberteil mündenden Förderleitung.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum pneumatischen Fördern und Dosieren
von Kunststoffgranulaten für verarbeitende Maschinen ist es bekannt (deutsches Gebrauchsmuster
1 850 376), einem Beschickungsbehälter über eine Förderleitung Kunststoffgranulat
mittels des Unterdrucks eines zeitlich gesteuerten, elektrisch angetriebenen Sauggebläses
zuzuführen, wobei der Behälter mit einem seitlichen, durch eine Pendelklappe verschließbaren
unteren Auslaufstutzen versehen ist. Diese Pendelklappe schließt sich durch den
Unterdruck beim Einschalten des Sauggebläses und öffnet sich nach dem Abschalten
des Gebläses, so daß dann das geförderte Granulat dem Verbraucher aus dem Beschickungsbehälter
zugeleitet werden kann. Bei einer solchen Anlage ändert sich also der Füllstand
des Granulats durch die zeitliche Steuerung des Sauggebläses ständig in größerem
Maße, und dies führt dazu, daß ein angeschlossener Verbraucher, insbesondere ein
Extruder oder mehrere Spritzmaschinen ungleichmäßige Erzeugnisse liefern. Das Verwenden
einer größeren Anzahl dieser Beschickungsbehälter auf eine entsprechende Anzahl
von zu beschickenden Verbrauchern führt zu einem erheblichen Kostenaufwand, der
wirtschafilich nicht vertretbar ist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die
bekannte pneumatische Förderanlage so auszugestalten, daß der vom Kunststoffgranulat
gebildete Füllstand in einer beliebig großen Anzahl von Beschickungsbehältern automatisch
ohne jede elektrische oder mechanische Steuerung nahezu gleichbleibend aufrechterhalten
wird und daß die aus den Beschickungsbehältern zu beliefernden Verbraucher kontinuierlich
bei gleichbleibender Füllstandshöhe in den Beschickungsbehältern beschickt werden
können.
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Hierfür ist bei der eingangs genannten pneumatischen Förderanlage
die erfindungsgemäße Ausbildung darin zu sehen, daß jeder untere Auslaufstutzen
der Beschickungsbehälter mit dem den Auslaufstutzen absperrenden Einlauf eines Extruders
oder einer Spritzmaschine verbunden ist, daß die aus einem Vorratsbehälter über
einen mit einer justierbaren Beiluftöffnung versehenen Saugkopf gespeiste Förderleitung
unterhalb des unteren Endes eines an eine Unterdruckleitung angeschlossenen Stutzens
in den Beschickungsbehälter mündet und daß die Höhe des das Granulat in den Beschickungsbehälter
fördernden Unterdrucks in der Unterdruckleitung so hoch gewählt ist, daß die Förderkapazität
größer ist als die fallende Abnahme des Granulats durch den jeweils zugehörigen
Extruder oder die jeweils zugehörige Spritzmaschine. Durch diese erfindungsgemäße
Ausbildung steht der Oberteil der Beschickungsbehälter ständig mit der Unterdruckleitung
in Verbindung, und diese erzeugt in den Beschickungsbehältern einen Unterdruck,
durch den das Kunststoffgranulat aus einem Vorratsbehälter je über eine Förderleitung
in die Beschickungsbehälter strömt. Erreicht das Fördergut die Mündung des Förderrohres
in den Beschickungsbehältern, so wird auch anschließend durch
den Unterdruck noch
etwas Material in die Beschickungsbehälter nachströmen, bis die Förderrohrmündung
völlig durch das Granulat abgedeckt ist und damit der Strömungswiderstand hier so
groß wird, daß sich der Zustrom von Granulat automatisch ohne irgendwelche Steuerungen
abschaltet. Sobald der Füllstand in dem Beschickungsbehälter durch Abgabe des Granulats
zum Verbraucher absinkt, setzt die Förderung wieder ein, so daß praktisch der Füllungsgrad
der Behälter durch den gleichbleibenden Füllstand konstant oder nahezu konstant
gehalten werden kann. Damit ist ohne jegliche elektrische oder mechanische Steuerung
eine automatische Einregelung des Füllstandes in den Beschickungsbehältern und damit
eine gleichbleibende Gutsäule oberhalb des Einlaufes zu je einem Extruder oder einer
Spritzmaschine erreicht, so daß die herzustellenden Erzeugnisse keinerlei unterschiedliche
Eigenschaften oder Abmessungen aufzuweisen brauchen. Da außerdem die Saugköpfe der
Förderleitungen mit einer justierbaren Beiluftöffnung versehen sind ist es möglich,
die Förderleistung für jeden Beschickungsbehälter entsprechend dem jeweiligen Granulat
und der Verbraucherleistung optimal einzustellen.
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Es ist zwar schon bekannt (deutsche Patentschrift 489 542), einen
dem Erfindungsgegenstand ähnlichen Beschickungsbehälter durch eine in den seitlichen
oberen Teil des Behälters einmündende Unterdruckleitung mit Tabak zu beschicken,
wobei die Unterdruckleitung an ihrem Ende um 900 umgebogen ist, zentrisch in dem
Behälter endet und ein Sieb durchsetzt, so daß in der Förderluft noch enthaltene
Tabakteilchen durch das Sieb zurückgehalten werden. Durch das Sieb sollen lediglich
mit der Förderluft leichte Staubteilchen durchtreten können, während der Tabak sich
eindeutig im Behälter abscheidet. Es ist also hier nicht daran gedacht worden, die
Mündung der Förderleitung automatisch durch das Fördergut zu schließen und zu öffnen.
Der Tabak wird nämlich aus dem Beschickungsbehälter unten abgelassen, jedoch so,
daß keine Außenluft in den Behälter eintreten kann, d. h., es kommt dort eine Schleuse
zur Anwendung, die keine kontinuierliche Beschickung eines Verbrauchers aus dem
Behälter zuläßt. Selbst wenn man annehmen wollte, daß mit dieser Anlage Kunststoffgranulate
gefördert würden, wäre nicht das Ergebnis der Erfindung zu erreichen, denn dann
würde die Auslaufschleuse das Regelorgan für die Zufuhr von Granulat zu dem Verbraucher
bilden, also würde eine periodische und keine gleichbleibende kontinuierliche Beschickung
vorhanden sein, d. h. es ist eine Steuerung der Schleuse erforderlich, was gerade
nach der Anmeldung vermieden werden soll.
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In einem solchen Fall wäre ein automatisches Schließen und Öffnen
der Förderleitungsmündung durch das Granulat völlig überflüssig, wobei zu erwähnen
ist, daß dort nicht von einer Förderkapazität die Rede ist, die größer ist als die
fallende Abnahme des Gutes.
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Diese bekannte pneumatische Förderanlage ist daher nicht im Sinne
der Erfindung zur Förderung und kontinuierlichen Beschickung von Verbrauchern mit
Kunststoffgranulaten bei gleichbleibender Beschickungshöhe im Beschickungsbehälter
anwendbar.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung gemäß
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Schnittzeichnung
eines Teils der pneumatischen Förderanlage gemäß der Erfindung,
F
i g. 2 die gleiche pneumatische Beschickungsanlage mit mehreren dargestellten Beschickungsbehältern
und Vorratsbehältern für das Kunststoffgranulat, schematisch dargestellt.
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Nach dem Ausführungsbeispiel wird eine Unterdruckleitung 1 durch
ein Sauggebläse 2 unter Unterdruck gesetzt, und an diese Unterdruckleitung 1 sind
über einen Anschlußstutzen 3 beliebig viele Beschickungsbehälter 4 angeschlossen.
Diese Beschickungsbehälter münden mit ihren unteren Auslaufstutzen 5 oberhalb eines
Extruders oder einer Spritzmaschine, wobei dieser Stutzen im Betrieb des Kunststoff
verarbeitenden Extruders durch den Einlauf des Extruders verschlossen ist. Es kann
aber auch der Stutzen 5 vor Arbeitsbeginn des Extruders durch einen Schieber 6 verschlossen
werden, der geöffnet wird, sobald der Beschickungsbehälter 4 mit Kunststoffgranulat
gefüllt und der Extruder betriebsbereit ist. In den Oberteil des Beschickungsbehälters
4 mündet das nach unten abgekröpfte Ende 7 einer Förderleitung 8, die über ein biegsames
Rohrstück 9 am anderen Ende mit einem Saugkopf 10 verbunden ist, der in einen Vorratsbehälter
11 eingeführt ist, welcher von einem darüberliegenden Silo 12 mit Kunststoffgranulat
beschickt wird. Der Saugkopf 10 kann ein einfaches Saugrohr sein, dem ein Teil der
Förderluft zusammen mit dem zu fördernden Granulat durch die im Vorratsbehälter
steckende Rohröffnung zufließt. Eine im Querschnitt einstellbare Öffnung 13 ermöglicht
die Einjustierung der optimalen Förderverhältnisse zu jedem Beschickungsbehälter
4.
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Sobald die Förderanlage in Betrieb genommen wird, wird durch den Unterdruck
in der Unterdruckleitung 1 und damit im Beschickungsbehälter 4 Fördergut aus dem
Vorratsbehälter 11 über die Förderleitung 8 in den Beschickungsbehälter 4 gefördert,
wobei zunächst, wie schon erwähnt, der Auslaufstutzen 5 durch den Schieber 6 verschlossen
ist.
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Durch den Unterdruck baut sich das Fördergut im Beschickungsbehälter
4 bis oberhalb der Mündung 7 der Förderleitung8 auf, bis der Widerstand durch dieses
Aufbauen so groß ist, daß damit die Zufuhr des Fördergutes unterbrochen wird. Man
wird dabei so vorgehen, daß der Anschlußstutzen 3 zwischen Beschickungsbehälter
4 und Unterdruckleitung 1 eine solche Höhe einnimmt, daß aus dem Beschickungsbehälter
4 kein Fördergut in die Unterdruckleitung 1 gelangt. Man wird zur Absicherung im
Anschlußstutzen3 ein angedeutetes Sieb 14 vorsehen, durch das in jedem Fall das
Mitreißen von Fördergut in die Unterdruckleitung 1 verhindert wird. An Stelle eines
Siebes 14 können auch Prallbleche vorgesehen werden. In der Praxis hat sich gezeigt,
daß sich das Fördergut im Beschickungsbehälter 4 bis unterhalb des Siebes 14 aufbaut,
wenn das Siebl4 nicht zu hoch oberhalb des Beschickungsbehälters liegt. Nachdem
der Verbraucher betriebsbereit ist, wird der Auslaufstutzen 5 durch Herausziehen
des Schiebers 6 geöffnet, so daß nun aus dem Beschickungsbehälter 4 das zu verarbeitende
Fördergut in den Verbraucher gelangt. Sobald nun durch den Verbrauch der Gutspiegel
im Beschickungsbehälter 4 absinkt, wird automatisch ein Nachströmen über die Förderleitung8
wieder einsetzen, wobei naturgemäß die Förderkapazität größer sein muß als der Verbraucher
verarbeiten kann. Es wird somit der Granulatspiegel im Beschickungsbehälter 4 konstant
oder nahezu konstant gehalten, so daß immer eine gleichbleibende Granulat-
höhe oberhalb
des Verbrauchers vorhanden ist und damit durch den Verbraucher ständig gleichbleibende
Erzeugnisse erzeugt werden, ohne daß irgendwelche besondere Steuerungen für das
Konstanthalten des Gutspiegels im Beschickungsbehälter 4 vorgesehen zu sein brauchen.
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Es ist auch möglich, die Förderleitung 8 nicht nur unterhalb der
senkrechten Projektionsfläche des Anschlußstutzens 3 münden zu lassen, sondern die
Mündung kann auch an beliebigen anderen Stellen im Oberteil des Beschickungsbehälters
4 liegen, und beispielsweise kann das Fördergut auch tangential in den Beschickungsbehälter
einströmen.
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Durch die Ausführung nach der Erfindung ist es in besonders einfacher
und wirtschaftlicher Weise möglich, ganze Batterien von Verbrauchern, nämlich Extrudern
oder Spritzmaschinen pneumatisch mit zu verarbeitendem Kunststoffgranulat zu beschicken,
indem an die gemeinsame Unterdruckleitung 1 entsprechend F i g. 2 über Anschlußstutzen
3 beliebig viele Beschickungsbehälter 4 mit geschlossenen Verbrauchern angeschlossen
werden. Dabei ist es auch möglich, diese Beschickungsbehälter 4 aus mehreren Vorratsbehältern
11 wahlweise mit unterschiedlichen Kunststoffgranulaten zu versorgen, indem z. B.
vier Silobehälter 12 gleicher oder ungleicher Größe zur Aufnahme unterschiedlicher
Granulate aufgestellt werden, aus denen das Granulat je in einen unter den Silos
angeordneten Vorratsbehälter 11 gelangt.
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Diese Vorratsbehälter sind so aufgebaut, daß auf dem oberen Innenumfang
verteilt eine gewünschte Anzahl von Führungsrohren befestigt ist, durch die die
Saugköpfe 10 in den gewünschten Vorratsbehälter eingeführt werden können. Dadurch,
daß diese Saugköpfe 10 mit der Förderleitung 8 durch ein biegsames Rohrstück 9 verbunden
sind, ist es möglich, die Saugköpfe wahlweise in einen der Vorratsbehälter unter
einem der Silos 12 einzuführen. Soll nun einer der Verbraucher, der über den Beschickungsbehälter
4 mit Granulat versorgt worden ist, stillgelegt werden, so wird der Saugkopf 10
des zugehörigen Förderrohres 8 aus dem Vorratsbehälter 11 herausgezogen.
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Es ist verständlich, daß die aus verschiedenen Silos 12 beschickten
Vorratsbehälter 11 möglichst gleichmäßig verteilt um das Ende der Förderleitungen
8 angeordnet werden, um zu ermöglichen, daß die Saugköpfe 10 über die biegsamen
Leitungen 9 in alle Vorratsbehälter wahlweise eingeführt werden können.